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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft allgemein Bedienanordnungen für Kraftfahrzeuge.
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Stand der Technik
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Ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs ist heutzutage mehr denn je gefordert, mit höchster Aufmerksamkeit das Kraftfahrzeug zu führen und nebenher Komponenten des Kraftfahrzeugs zu bedienen, die mit der eigentlichen Fahrtätigkeit nichts oder nur wenig zu tun haben: Einerseits erfordert die zunehmende Dichte auf den Straßen eine ständige hohe Aufmerksamkeit, andererseits sind aufgrund der hohen, teilweise gewünschten Erreichbarkeit Telefonanrufe oder SMS-Nachrichten oder E-Mails zeitnah entgegenzunehmen oder zu beantworten. Anspruchsvoll ist zudem die Bedienung von Navigationsgeräten, die eigentlich nur während eines Stillstands des Fahrzeugs, nicht aber während der Fahrt vorgenommen werden kann. Dies ist insbesondere dann nachteilig, wenn aufgrund der Fahrsituation, wie beispielsweise im Fließverkehr, das Navigationsgerät nicht mit einer Zielorteingabe bedient werden kann, obwohl gerade in diesem Augenblick – insbesondere kurz vor einem Stau oder bei extrem zähfließendem Verkehr – eine Umfahrung der gegenwärtigen Situation erwünscht wäre. Bekannte Bedienanordnungen erfordern eine hohe Aufmerksamkeit des Fahrers oder sind zusätzlich umständlich zu bedienen, insbesondere bei längeren Eingaben, oder können zu Irritationen bei Dritten führen, die den Fahrer beobachten.
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So ist aus der Druckschrift
WO 2011/025884 A1 eine Informations- und Kommando-Eingabe für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei der ein Benutzer mit einem Finger auf einer fest angebrachten Oberfläche Zeichen schreibt und eine auf diese Oberfläche ausgerichtete Kamera die Fingerbewegungen erfasst und zur Weiterverarbeitung und -analyse an eine Gestenerkennungseinheit weiterleitet. Die Gestenerkennungseinheit ist zur Erkennung von Buchstaben und Ziffern hergerichtet.
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Die Druckschrift
DE 697 10 815 T2 offenbart ein Berührungssteuerungssystem von elektronischen Fahrzeugeinrichtungen mit einer taktilen Fläche, auf die ein Benutzer mittels Fingerdruck Zeichen schreibt.
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Aus der Druckschrift
EP 0 330 767 A1 ist eine Touchpanel-Steuerungseinrichtung bekannt, die mit einer Berührungserfassungseinheit verbunden ist, um die Koordinaten einer Berühr-Position zu erfassen, an welcher ein Benutzer mit seinem Finger das Touchpanel berührt.
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In der Druckschrift
GB 2 355 055 A ist ein Steuerungssystem für ein Kraftfahrzeug beschrieben, welches mit einem Handschrift-Erkennungsgerät versehen ist, welches eine Matrixanordnung von druckempfindlichen Sensoren aufweist.
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Ferner ist aus der Druckschrift
WO 02/31753 A1 allgemein eine Vorrichtung zur Zeicheneingabe auf der Grundlage von Zeichenerkennung aus einem Videosignal bekannt. Hierbei wird das von einer Kamera aufgenommene Videosignal mittels Bildverarbeitungsverfahren ausgewertet. Ein Benutzer beeinflusst das Videosignal, indem er mit einem roten Laserpointer Buchstaben auf eine flache nicht-reflektierende Oberfläche schreibt oder mit seiner Fingerspitze Buchstaben in die Luft schreibt.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Bedienanordnung zur Erfassung von Gesten in einem Kraftfahrzeug bereitzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch die Bedienanordnung zur Erfassung von Gesten in einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren zur Eingabe von gesten-artig gegebenen Kommandos in eine Bedienanordnung eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 9 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem ersten Aspekt ist eine Bedienanordnung zur Erfassung von Gesten in einem Kraftfahrzeug geschaffen, umfassend: Wenigstens einen Gesten-Erfassungssensor zur Erfassung von Gesten und zur Weitergabe von Gestensignalen; eine Verarbeitungseinheit mit einer Zentraleinheit zur Verarbeitung der Gestensignale und zur Ausgabe von Ergebnissignalen, wobei die ausgegebenen Ergebnissignale auf Gesten basieren, die innerhalb eines Mittelkonsolen-Raumabschnitts des Kraftfahrzeugs gegeben werden.
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Eine Idee der obigen Vorrichtung ist es, eine Bedienanordnung zur Verfügung zu stellen, um Gesten zu erfassen, mit denen ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs während der Fahrt Eingaben vornehmen kann. Diese Eingaben können beispielsweise an ein Navigationsgerät zur Vorgabe eines neuen Zielortes, an eine Stereoanlage zum Einstellen der Lautstärke oder an ein mit der Zentraleinheit, beispielsweise via Bluetooth, verbundenes Mobiltelefon zur Eingabe einer Textnachricht oder dergleichen gerichtet sein.
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Der Fahrer tätigt diese Eingaben, indem er Gesten innerhalb des Mittelkonsolen-Raumabschnitts des Kraftfahrzeugs gibt oder vollführt. Die Gesten werden von einem mit dem Erfassungssensor gekoppelten System zur Gestenerkennung detektiert.
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Auf diese Weise ist eine Eingabe möglich, die einerseits komfortabel für den Fahrer ist, weil er nicht mit gestrecktem Arm Knöpfe an der Mittelkonsole betätigen muss, andererseits sicher für alle Fahrzeuginsassen und den umgebenden Verkehr, weil der Fahrer sein Augenmerk nicht auf die Struktur der Mittelkonsole richten muss, und darüber hinaus nicht irritierend für andere Verkehrsteilnehmer, die ansonsten verwundert wären, wenn der Fahrer in Sichthöhe, also oberhalb des Mittelkonsolen-Raumabschnitts, Gesten vollführt, die ansonsten zudem noch zu allgemeinen Missverständnissen führen könnten.
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Die Gesten können beispielsweise Buchstaben oder Ziffern darstellen. Die Buchstaben-Gesten können frei im Raum durchgeführt werden und sind nicht an ein bestimmtes Gerät gekoppelt.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass Eingaben von Buchstaben innerhalb des Fahrzeugs nahezu ausschließlich über Tastatur erfolgen. Diese Form der Eingabe ist für einen Fahrer eines Fahrzeugs allerdings nur dann geeignet, wenn er nicht mit der Fahraufgabe beschäftigt ist. Um auch Texteingaben während der Fahrt zulassen zu können, mussten andere Formen der Eingaben gefunden werden, wie zum Beispiel ein Spracherkennungssystem.
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Die Erfindung ermöglicht es demgegenüber, dass der Fahrer die Buchstaben oder Steuerkommandos durch geeignete Gesten, welche er im freien Raum vor der Mittelkonsole vollführt, in das System eingeben kann.
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Als geeignete Sensoren sind idealerweise Sensoren vorgesehen, die eine Tiefeninformationen eines in einem Raum befindlichen Objekts, also beispielsweise einer Hand oder eines Fingers oder einer Fingerspitze des Fahrers, erzeugen, beispielsweise ein 3D-Laser, eine Time-of-Flight-Kamera, Kamera mit strukturiertem Licht, Stereokamera, Kamera plus Laser- oder Ultraschallentfernungsmesser, PMD-Kamera (Photonic Mixing Device). In vielen Fällen können bildgebende Sensoren allein ausreichen, beispielsweise eine einfache Kamera. Bei sehr einfachen Gesten kann für den Sensor ein kapazitiver Sensor oder ein kleines optisches Detektorarray vorgesehen werden.
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Die auf diese Weise bereitgestellte Gestensteuerung ermöglicht beispielsweise, Telefonanrufe leicht entgegenzunehmen, komfortabel das Navigationsgerät zu bedienen oder SMS-Botschaften zu schreiben. Ferner können zusätzlich eingelernte Steuerungsgesten weitere am Bordcomputer angeschlossene Geräte steuern, wie beispielsweise die Stereoanlage. Es wird erwogen, den Sensor im Bereich des mittig an der Konsole angebrachten Zigarettenanzünders vorzusehen.
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Mit „Zentraleinheit” ist hier insbesondere die Einheit gemeint, die die Erkennung der vollführten Gesten vornimmt, also die Interpretation der vom Fahrer in die Luft gezeichneten Trajektorien durchführt. Die Zentraleinheit kann ein gesondertes Gerät sein, das mit einem Bordcomputer des Kraftfahrzeugs in kommunikativer Kopplung steht. Die Zentraleinheit kann aber auch eine Softwarekomponente sein, die im Bordcomputer zusätzlich installiert ist.
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Der Gesten-Erfassungssensor erfasst die vollführten Gesten und wandelt diese in elektrische Signale um, die auch als Gesten-Signale bezeichnet werden, und die an die Zentraleinheit weitergeleitet werden. Es ist denkbar, dass der Bordcomputer mit der Verarbeitungseinheit identisch ist, wobei der Bordcomputer selbstverständlich noch weitere Komponenten umfasst, wie beispielsweise eine Geschwindigkeitserfassung, die hier nicht behandelt werden. Eine Eingangsschnittstelle nimmt die Sensorsignale entgegen und stellt. diese zur Abholung durch die Zentraleinheit bereit.
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Die Zentraleinheit umfasst eine Software zur Gestenerkennung. Hierbei kann es sich um eine an sich bekannte Handschriftenerkennung handeln, wie etwa eine Handschriftenerkennung in einem Tablet-PC. Die Besonderheit bei der hier geschaffenen Lösung ist, dass die Zeichen alle an ein und derselben Stelle, also quasi übereinander, geschrieben werden. Es ist also ein gesonderter Algorithmus erforderlich, der eine De-Aktivierung analog dem Heben des Stylos bei einem PDA oder einem Absetzen des Fingers beim Schreiben auf einem Tablet-PC entspricht.
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Diese Trennung zwischen den Buchstaben kann beispielsweise durch eine Pause oder eine gesondert definierte und/oder eingelernte Geste vorgenommen werden. Hierzu kann eine gesonderte Trajektorien-Erkennung erforderlich sein. Die so gebildeten Gestenfragmente können dann wiederum einer herkömmlichen OCR (Optical Character Recognition)-Erkennungssoftware zugeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann sich der Mittelkonsolen-Raumabschnitt folgendermaßen erstrecken: In Längsrichtung des Fahrzeugs von der Mittelkonsole bis zur Rückenlehne des Fahrersitzes, vorzugsweise bis zum vorderen Ende einer Mittelarmlehne; in Höhenrichtung des Fahrzeugs von einem unteren Ende einer Gangwahleinrichtung bis zur oberen Begrenzung eines Lenkrades; in Querrichtung des Fahrzeugs in einer der Mittelkonsole entsprechenden Breite.
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Weiterhin kann die Bedienanordnung derart ausgebildet sein, dass der mindestens eine Sensor dazu hergerichtet ist, Gesten nur in einem durch den Mittelkonsolen-Raumabschnittbegrenzten Sensorerfassungsbereich zu erfassen. Dies kann beispielsweise dadurch erzielt werden, dass der Sensor eine Nierencharakteristik aufweist, die beim Verbau des Sensors genau auf den Raumbereich des Mittelkonsolen-Raumabschnitts ausgerichtet ist. Zudem kann der Sensor mit geeigneten Blenden versehen sein, so dass für eine Erfassung unerwünschte Raumbereiche ausgeblendet werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Zentraleinheit dazu hergerichtet ist, auf die Ausgangs-Schnittstelle nur Signale auszugeben, die auf Gesten basieren, die innerhalb des Mittelkonsolen-Raumabschnitts gegeben werden. In diesem Fall ist der Sensor in der Lage, einen größeren. Raumabschnitt zu erfassen als der Mittelkonsolen-Raumabschnitt einnimmt – lediglich die Zentraleinheit ist dann mit einer Software ausgestattet, die Gesten ignoriert, die außerhalb des Mittelkonsolen-Raumabschnitts vollführt werden. Beispielsweise werden x, y, z-Koordinaten, die sich außerhalb des Mittelkonsolen-Raumabschnitts befinden, einfach ignoriert. Auf diese Weise können Sensoren softwaremäßig auf den gewünschten Erfassungsbereich ausgerichtet werden, was zu einer erhöhten Flexibilität beiträgt, zumal der Aufwand beim Einbau des Sensors beschleunigt wird, da der Sensor dann nicht hochpräzise mechanisch ausgerichtet werden muss.
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Weiterhin kann die Bedienanordnung mit einer Ruhefläche zur Ablage eines Unterarmabschnitts oder eines Handballens eines Fahrers versehen sein. Auf diese Weise können beispielsweise längere SMS-Texte eingegeben werden, ohne dass der Fahrer ermüdet. Beispielsweise lässt der Fahrer für längere Eingaben seinen Handballen auf dem Steuerknüppel ruhen und tätigt seine Eingaben durch Vollführen von kleinen Gesten mit dem Zeigefinger. Es wird alternativ aber auch erwogen, den gesamten Unterarm auf einer Armlehne ruhen zu lassen, so dass der dynamische Bewegungsbereich der gesamten Hand zum Vollführen von Gesten zur Verfügung steht.
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Insbesondere kann die Bedienanordnung derart ausgestaltet sein, dass der mindestens eine Sensor am Armaturenbrett zwischen Mittelkonsole und Instrumentenkonsole und/oder an der Mittelkonsole und/oder im Bereich eines Zigarettenanzünders und/oder am Rückspiegel vorgesehen ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Bedienanordnung zur Bestätigung einer Nutzereingabe eine optische oder akustische Wiedergabeeinrichtung aufweist. Beispielsweise kann jeder erkannte Buchstabe mit einem kurzen Signalton (Beep) quittiert werden. Insbesondere kann die Zentraleinheit dazu ausgebildet sein, zur Bestätigung einer Nutzereingabe Quittierungs-Ergebnissignale auf eine optische und/oder akustische Wiedergabeeinrichtung zu geben.
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Gemäß einer Ausführung der Bedienanordnung kann die Zentraleinheit dazu ausgebildet sein, zur Ausführung von Benutzer-Kommandos Steuerungs-Ergebnissignale auf eine Kraftfahrzeug-Einrichtung zu geben. Die Kraftfahrzeug-Einrichtung kann beispielsweise als Telekommunikationseinrichtung, Entertainmenteinrichtung, Navigationseinrichtung oder einer Kombination dieser Einrichtungen ausgebildet sein. Die Zentraleinheit interpretiert aus den Gesten-Trajektorien die gemeinten Zeichen und Steuerkommandos und erzeugt aus diesen Ergebnissen Steuerungs-Ergebnissignale, die für die vorgesehenen angesteuerten Komponenten umsetzbare Kommandos oder Kommandosequenzen darstellen.
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Nach einem Aspekt ist ein Verfahren zur Eingabe von gestenartig gegebenen Kommandos in eine Bedienanordnung eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, mit den folgenden Schritten: Erfassen einer Geste; Verarbeiten der erfassten Geste, um Ergebnissignale zu erhalten; Bereitstellen der Ergebnissignale, wobei die bereitgestellten Ergebnissignale auf Gesten basieren, die innerhalb eines Mittelkonsolen-Raumabschnittes (4) des Kraftfahrzeugs gegeben werden.
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In einer Ausführungsform kann der Sensor in der Höhe des Schaltknaufs an der Mittelkonsole angebracht sein. Gesten werden rechts unterhalb des Lenkrads in die Luft gemalt. Der Abstand zum senkrechten Teil der Mittelkonsole beträgt dabei etwa 15 cm bis 30 cm. Die Gesten können vertikal und horizontal eine Größe von wenigen Zentimetern bis etwa 30 cm betragen. In diesem Raumbereich vollführte Gesten mit der beschriebenen Größenordnung können von anderen Verkehrsteilnehmern nicht wahrgenommen und somit nicht fehlgedeutet werden.
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Alternativ ist denkbar, dass die Hand des Fahrers am Lenkrad verbleiben kann und beispielsweise Buchstaben mit Hilfe des Zeigefingers in die Luft geschrieben werden. Ein geeignet angeordneter Sensor, beispielsweise am Armaturenbrett oder am Rückspiegel, erfasst diese Gesten und leitet diese als Signale an den Bordcomputer weiter.
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Bei den Ausführungsformen ist es bei kurzen Eingabesequenzen nicht erforderlich, den Unterarm oder den Handballen ruhen zu lassen. Es sind Ausführungsformen denkbar, bei denen eine Ruhefläche für den Handballen vorgesehen ist, um auch längere Eingabesequenzen bequem eingegeben werden können. Als Ruhefläche dient beispielsweise ein breitflächiger Gangschaltungsknauf oder eine Armlehne.
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Ferner kann in Ausführungsformen vorgesehen sein, für die über Gesten eingegebenen Zeichen und Kommandos eine akustische Rückkopplung zu geben, so dass der Fahrer sicher sein kann, dass seine Eingaben korrekt waren. Beispielsweise könnte eine über Gesten eingegebene SMS vorgelesen werden, bevor sie gesendet wird, oder es könnte ein ins Navigationssystem eingegebener Zielort akustisch wiedergegeben werden.
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Es wird ferner erwogen, eine Rückkopplung über ein sogenanntes Head-Up-Display zu geben. Für die an sich teuren und schweren Head-Up-Displays sind Alternativen bekannt, bei denen ein Laserbeamer zwischen Windschutzscheibe und Ablage über dem Armaturenbrett vorgesehen ist. Somit kann der Fahrer seine Augen ständig auf der Fahrbahn halten und gleichzeitig über den Status seiner Eingaben informiert werden. Eine besondere Ausführungsform kann vorsehen, dass eine Tastatur in das auf Laserbeamer beruhende Head-Up-Display eingeblendet wird, so dass die gestenbasierten Eingaben des Fahrers ihm auf dem Head-Up-Display präsentiert werden. Hierdurch ist eine nochmals verbesserte Fahrsicherheit gewährleistet, bei gleichzeitig bereitgestellter Möglichkeit der Eingabe von Steuerkommandos.
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Mittels der beschriebenen Ausführungsformen kann erreicht werden, dass der Fahrer in Situationen, in denen ein hochaufmerksames Fahren nicht gar so sehr gefordert ist, ohne Risiko beispielsweise eine SMS schreiben kann.
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Bei den Ausführungsformen muss der Einbauort des Sensors nicht notwendigerweise in der Nähe eines gewöhnlichen Aufenthaltsorts der Hand sein, er muss lediglich derart verbaut sein, dass er Bewegungen der Hand gut erfassen kann.
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Die geschilderten Ausführungsformen der Bedienanordnung gestatten einen Betrieb, der eine kontinuierliche Bereitschaft zur Erfassung und Erkennung von Gesten ermöglicht, so dass es nicht erforderlich ist, die Bedienanordnung durch ein gesondertes Kommando „aufzuwecken”.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Bedienanordnung in einem Kraftfahrzeug in räumlicher Darstellung; und
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2 die Bedienanordnung aus 1 in schematischer Komponentendarstellung.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt eine Bedienanordnung 1 zur Erfassung von Gesten in einem Kraftfahrzeug in räumlicher Darstellung. Die Bedienanordnung umfasst einen Gesten-Erfassungssensor 3 zur Erfassung von Gesten und zur Weitergabe von Gestensignalen. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Gesten-Erfassungssensor 3 am Armaturenbrett vorgesehen sein. Darüber hinaus kann alternativ oder zusätzlich ein nicht gezeigter Gesten-Erfassungssensor am Rückspiegel vorgesehen sein. Es werden nur Gesten ausgewertet und in Steuersignale umgewandelt, die innerhalb eines Mittelkonsolen-Raumabschnitts 4 gegeben wurden.
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Der Mittelkonsolen-Raumabschnitt 4 ist in der 1 durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass sich dieser Raumabschnitt 4 vollständig unterhalb der Kante der Fahrzeugfenster befindet, so dass andere Verkehrsteilnehmer nicht sehen können, ob der Fahrer gerade eine Eingabe tätigt. Auf diese Weise werden andere Verkehrsteilnehmer nicht irritiert.
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Die Bedienanordnung 1 umfasst darüber hinaus eine in 2 dargestellte Verarbeitungseinheit 51. Die Verarbeitungseinheit 51 kann beispielsweise der Bordcomputer des Kraftfahrzeugs sein, wobei die üblichen Funktionen eines Bordcomputers nicht dargestellt sind, wie Geschwindigkeitsverarbeitung und Zeitmessung. Die Verarbeitungseinheit 51 umfasst eine Zentraleinheit 57, die als gesonderter Rechner, wie beispielsweise ein Mikroprozessor oder ein komplettes Embedded System, ausgebildet sein kann, oder lediglich eine Programmbibliothek darstellt, die in der Zentraleinheit 57 installiert ist. Die Zentraleinheit 57 weist zumindest einen Mikroprozessor und einen Programmspeicher und einen Datenspeicher sowie Busleitungen zur Kommunikation mit weiteren Komponenten auf. Die Verarbeitungseinheit 51 ist dazu hergerichtet, mittels der Zentraleinheit die Gestensignale zu verarbeiten, so dass Ergebnissignale ausgegeben werden können.
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Diese Ergebnissignale werden dann an die zu steuernden Komponenten im Rahmen ihrer jeweiligen Applikation geschickt. Hierbei kann es sich beispielsweise um die Bestätigung eines Verbindungsaufbaus zu einem anrufenden Telekommunikationspartners (Rufannahme) oder eine Eingabe einer SMS oder eine Klang- oder Lautstärke-Einstellung an einer Multimediaanlage oder einer neuen Adresseingabe in ein Navigationsgerät handeln. Die Sensorsignale werden hierzu über eine Eingangsschnittstelle 53 in digitaler auswertbarer Form an die Zentraleinheit geleitet. Die von der Zentraleinheit 57 aus den Gestensignalen errechneten Ergebnissignale werden gegebenenfalls so verarbeitet, dass sie einer Eingangsparametrierung des zu steuernden Gerätes entsprechen. Die Zentraleinheit 57 kann mit diversen Softwarebibliotheken zur Trajektorien-Erkennung und OCR-Erkennung (OCR: Optical Character Recognition) versehen sein.
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Der in der 1 gestrichelt angedeutete Mittelkonsolen-Raumabschnitt 4 lässt sich etwa wie folgt beschreiben: Er erstreckt sich in Längsrichtung des Fahrzeugs von der Mittelkonsole 10 bis zu einem vorderen Ende der Armlehne 5, in Höhenrichtung des Fahrzeugs von einem unteren Ende einer Gangwahleinrichtung 15 bis zur Mitte des Lenkrades 19 und in Querrichtung des Fahrzeugs über die Breite der Mittelkonsole 10.
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Dieser Bereich ist von außen nicht einsehbar, so dass die Eingaben des Fahrers von anderen Verkehrsteilnehmern nicht gesehen werden und bei ihnen keine Missverständnisse hervorrufen.
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Der mindestens eine Sensor 3 oder 3' beziehungsweise 103 ist vorzugsweise dazu hergerichtet, Gesten nur in einem durch den Mittelkonsolen-Raumabschnitt 4 begrenzten Sensorerfassungsbereich zu erfassen. Dies wird durch einen Sensor mit zuverlässiger Raumcharakteristik erreicht. Sollte der. mindestens eine Sensor 3 oder 3' jedoch eine Raumcharakteristik aufweisen, bei der auch Gesten außerhalb des Mittelkonsolen-Raumabschnittes 4 erfasst werden, so ist die Zentraleinheit 57 zweckmäßigerweise eingerichtet, der Ausgangs-Schnittstelle 55 nur solche Signale bereitzustellen, die auf innerhalb des Mittelkonsolen-Raumabschnittes 4 geführten Gesten beruhen. Für diese Signalverarbeitung kann die Zentraleinheit 57 mit geeigneter Software programmiert sein.
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Die Bedienanordnung umfasst ferner eine Ruhefläche zur Ablage eines Unterarmabschnitts oder eines Handballens des Fahrers. Als Ruhefläche dient die Armlehne 5 oder ein Knauf 13 eines Gangschaltungshebels 15. Durch die Ruhefläche kann der Fahrer längere Eingabesequenzen vornehmen, ohne dass sein Arm ermüdet.
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Der mindestens eine Sensor 3 oder 3' beziehungsweise 103 der Bedienanordnung 1 ist am Armaturenbrett zwischen Mittelkonsole 10 und Instrumentenkonsole 23 und/oder an der Mittelkonsole 10 und/oder im Bereich eines Zigarettenanzünders und/oder am Rückspiegel vorgesehen. Der Sensor 3; 3'; 103 kann auch zwischen einer Anzeigevorrichtung 11 oder einem Mittelkonsolen-Bedienbereich 17, der in der Regel eine Klimaanlagensteuerung umfassen kann, und einem Lenkrad 19 angeordnet sein.
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Die Zentraleinheit 57 der Bedienanordnung 1 ist dazu ausgebildet, zur Bestätigung einer Nutzereingabe Quittierungs-Ergebnissignale auf eine optische Wiedergabeeinrichtung (Display 61) und/oder akustische Wiedergabeeinrichtung (Lautsprecher 63) zu geben. Ein Quittierungs-Ergebnissignal wird nach jedem Buchstaben als kurzer Ton ausgegeben oder als etwas längerer Ton nach einem erkannten Wort.
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Die Zentraleinheit 57 der Bedienanordnung 1 kann ferner dazu ausgebildet sein, zur Ausführung von Benutzer-Kommandos Steuerungs-Ergebnissignale einer Kraftfahrzeug-Einrichtung bereitzustellen. Die Kraftfahrzeug-Einrichtung umfasst eine Telekommunikationseinrichtung (Mobiltelefon 65) und eine Entertainmenteinrichtung (Musikanlage 67). Das Mobiltelefon 65 ist via Bluetooth mit der Zentraleinheit 57 verbunden.
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Mit einem Laserbeamer 25 wird dem Fahrer auf der Windschutzscheibe 9 eine Anzeige bereitgestellt. Im einfachsten Fall kann es sich bei dieser Anzeige um die Darstellung einer Tastatur handeln. Dabei wird angezeigt, welche soeben gegebene Geste zu welchem Zeichen, Buchstabe oder Ziffer, gehört. Es kann zudem ein Textfenster angezeigt werden, das den bereits per Gesten eingegebenen Text anzeigt.
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Es ist auch denkbar, dass eine grafische Darstellung des Bedienpanels einer Stereoanlage oder eines Mobiltelefons dargestellt wird, so dass sich der Fahrer bei Eingabe seiner Gesten besonders einfach orientieren kann. Die A-Säule 21 in der 1 ist in erster Linie nur dargestellt, um die Zuordnung der einzelnen Bildelemente im Gesamtzusammenhang nachvollziehbar darzustellen. Das gleiche gilt für das Armaturenbrett oder Instrumentenpaneel 23.
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Ein Verfahren zur Eingabe von gestenartig gegebenen Kommandos in eine Verarbeitungseinheit eines Kraftfahrzeugs, in dem wenigstens ein Gesten-Erfassungssensor 3 oder 3' beziehungsweise 103 zur Erfassung der gestenartig gegebenen Kommandos und zur Weitergabe von Gesten-Signalen, eine Verarbeitungseinheit 51 mit einer Eingangs-Schnittstelle 53 zum Empfang der Gesten-Signale, eine Zentraleinheit 57 zur Verarbeitung der Gestensignale zur Erzeugung von Ergebnis-Signalen und eine Ausgangs-Schnittstelle 55 zur Ausgabe der Ergebnis-Signale vorgesehen sind, umfasst die Schritte: Erfassen einer Geste; und Ausgeben von Signalen auf die Ausgangs-Schnittstelle 55 auf der Basis von innerhalb eines Mittelkonsolen-Raumabschnitts 4 gegebenen Gesten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedienanordnung
- 3
- Gesten-Erfassungssensor
- 4
- Raum-Erfassungsbereich des Gesten-Erfassungssensors
- 5
- Armlehne
- 7
- Fahrersitz
- 8
- Rückenlehne des Fahrersitzes
- 9
- Windschutzscheibe
- 10
- Mittelkonsole
- 11
- Anzeigevorrichtung
- 13
- Knauf der Gangwahleinrichtung
- 15
- Gangwahleinrichtung
- 17
- Mittelkonsolen-Bedienbereich
- 19
- Lenkrad
- 21
- A-Säule
- 23
- Instrumentenkonsole
- 25
- Lichtquelle
- 50
- Signalleitung für Gestensignale
- 51
- Verarbeitungseinheit
- 53
- Eingangs-Schnittstelle
- 55
- Ausgangsschnittstelle
- 57
- Zentraleinheit
- 60
- Signalleitung für Ergebnissignale
- 61
- Display
- 63
- Lautsprecher
- 65
- Mobiltelefon
- 67
- Musikanlage
- 103
- Sensor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2011/025884 A1 [0003]
- DE 69710815 T2 [0004]
- EP 0330767 A1 [0005]
- GB 2355055 A [0006]
- WO 02/31753 A1 [0007]