DE102012020170A1

DE102012020170A1 - Anzeigesystem zum elektronischen Anzeigen eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs sowie Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems

Info

Publication number: DE102012020170A1
Application number: DE201210020170
Authority: DE
Inventors: Manuel Joachim; Helge Neuner; Astrid Kassner; Armin Sebbesse
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2012-10-13
Filing date: 2012-10-13
Publication date: 2014-04-17
Anticipated expiration: 2032-10-14
Also published as: DE102012020170B4

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Anzeigesystem (1) zur elektronischen Anzeige eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs (2), umfassend: – eine Kamera (4) zum Erfassen einer Abbildung eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs (2); – eine Anzeigevorrichtung (3) zum elektronischen Anzeigen der von der Kamera (4) erfassten Abbildung des rückwärtigen Bereichs; – eine Blickrichtungserkennungsvorrichtung (6), die ausgebildet ist, um zu erkennen, ob ein Fahrer die Anzeigevorrichtung betrachtet; und – eine Steuereinheit (5), die ausgebildet ist, um eine Helligkeit und/oder einen Kontrast der auf der Anzeigevorrichtung (3) dargestellten Abbildung abhängig davon einzustellen, ob der Fahrer die Anzeigevorrichtung (3) betrachtet.

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft allgemein Anzeigevorrichtungen in Kraftfahrzeugen, insbesondere Verfahren zur Steuerung derartiger Anzeigevorrichtungen.
Stand der Technik
In Kraftfahrzeugen ist eine Reihe von elektronischen Anzeigen vorgesehen, die fahrzeug- und/oder fahrrelevante Informationen mithilfe von TFT, LCD oder sonstigen Anzeigebildschirmen oder als Projektionsdisplays (Headup-Displays) auf eine Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs projizieren.
So ist aus der Druckschrift EP 0 946 893 B1 ein Informationsanzeigesystem für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei dem eine Anzeige auf eine Innenseite einer Windschutzscheibe projiziert wird, wobei die Helligkeit der Anzeige an eine Helligkeit einer zu beobachtenden Szene angepasst wird.
Die Druckschrift EP 0 115 575 B1 betrifft eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, bei der eine Helligkeit der Anzeige abhängig von dem aus dem Beobachtungsraum auf die Anzeige gelangenden Licht und abhängig von einer Leuchtdichte des Umfelds in Blickrichtung des Fahrers gesteuert wird.
Auch aus der Druckschrift DE 44 09 777 A1 ist eine Einrichtung zur Steuerung einer Leuchtdichte einer Anzeigevorrichtung in einem Kraftfahrzeug bekannt. Die Umgebungshelligkeit wird gemessen und eine Beleuchtungseinrichtung für die Anzeigevorrichtung entsprechend der gemessenen Umgebungshelligkeit eingestellt.
Man kann auch Anzeigevorrichtungen anstelle von einfachen Rückspiegeln vorsehen, die es ermöglichen, eine rückwärtige Sicht auch an anderen Orten als in einem mittigen Deckenbereich der Fahrerkabine des Kraftfahrzeugs anzuzeigen. Ein solches System erfasst mithilfe einer in Rückwärtsrichtung gerichteten Kamera Geschehnisse bzw. Verkehrsereignisse hinter dem Kraftfahrzeug und bildet diese in Echtzeit auf der entsprechenden Anzeigevorrichtung im Cockpitbereich des Kraftfahrzeugs ab, so dass es dem Fahrer des Kraftfahrzeugs möglich ist, die Geschehnisse hinter dem Kraftfahrzeug wahrzunehmen.
Jedoch erscheinen Objekte, an denen sich das Kraftfahrzeug während einer Fahrt vorbei bewegt, auf einer solchen Anzeigevorrichtung in einer gegenläufigen Bewegung im Vergleich zu Objekten, auf die sich das Kraftfahrzeug zu bewegt. Dies kann, insbesondere da die Anzeigevorrichtungen selbstleuchtend sind, irritierend sein und den Fahrer des Kraftfahrzeugs unter Umständen von der Situation vor dem Kraftfahrzeug ablenken. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Blickrichtung des Fahrers nicht direkt auf die Anzeigevorrichtung sondern auf die vorausliegende Fahrbahn gerichtet ist, so dass der Fahrer durch die am Randbereich seines Blickfelds stattfindende ungewöhnliche Bewegung abgelenkt werden kann.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Gefahr einer Ablenkung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs von dem vorausliegenden Verkehrsgeschehen durch ungewöhnliche bzw. irritierende Bewegungen auf einer Anzeigevorrichtung im Cockpitbereich des Kraftfahrzeugs zu reduzieren.
Offenbarung der Erfindung
Diese Aufgabe wird durch das Anzeigesystem zur elektronischen Anzeige eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1 sowie durch das Verfahren zur elektronischen Anzeige eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs und die entsprechende Vorrichtung gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Anzeigesystem zur elektronischen Anzeige eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, umfassend:

– eine Kamera zum Erfassen einer Abbildung eines rückwärtigen Bereichs des Kraftfahrzeugs;
– eine Anzeigevorrichtung zum elektronischen Anzeigen der von der Kamera erfassten Abbildung des rückwärtigen Bereichs;
– eine Blickrichtungserkennungsvorrichtung, die ausgebildet ist, um zu erkennen, ob ein Fahrer die Anzeigevorrichtung betrachtet; und
– eine Steuereinheit, die ausgebildet ist, um eine Helligkeit und/oder einen Kontrast der auf der Anzeigevorrichtung dargestellten Abbildung abhängig davon einzustellen, ob der Fahrer die Anzeigevorrichtung betrachtet.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems zur elektronischen Anzeige eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, umfassend die folgenden Schritte:

– Erfassen einer Abbildung eines rückwärtigen Bereichs des Kraftfahrzeugs;
– Elektronisches Anzeigen der erfassten Abbildung des rückwärtigen Bereichs;
– Erkennen, ob ein Fahrer des Kraftfahrzeugs die elektronische Anzeige betrachtet; und
– Einstellen einer Helligkeit und/oder eines Kontrasts der auf der elektronischen Anzeige dargestellten Abbildung abhängig davon, ob der Fahrer die elektronische Anzeige betrachtet.

Eine Idee des obigen Anzeigesystems bzw. des obigen Verfahrens besteht darin, die Helligkeit und/oder den Kontrast einer Anzeige auf einer Anzeigevorrichtung zu reduzieren, wenn sich die Anzeigevorrichtung nicht in direkter Blickrichtung des Fahrers des Kraftfahrzeugs befindet, d. h. wenn der Blick des Fahrers nicht auf die Anzeigevorrichtung gerichtet ist. Erst wenn der Blick des Fahrers wieder auf die Anzeigevorrichtung fällt und dieser die Anzeigevorrichtung betrachtet, wird diese aufgehellt, so dass die dort angezeigte Information, wie beispielsweise die Sicht in den rückwärtigen Bereich hinter dem Kraftfahrzeug bzw. die Abbildungen der hinter dem Fahrzeug stattfindenden Verkehrsereignisse, deutlich wahrnehmbar ist.
Auf diese Weise ist es möglich, die Funktion der Anzeigevorrichtung beizubehalten, permanent Abbildungen bzw. eine Bewegtbild-Information der hinter dem Fahrzeug stattfindenden Verkehrsereignisse anzuzeigen, jedoch gleichzeitig zu vermeiden, dass schnelle Bewegungen oder Änderungen auf der Anzeigevorrichtung den Fahrer des Kraftfahrzeugs ablenken, wenn diese in den Randbereich seines Blickfelds gelangen.
Weiterhin kann die Steuereinheit ausgebildet sein, um die Abbildung auf der Anzeigevorrichtung mit einer ersten Helligkeit und/oder mit einem ersten Kontrast auszugeben, wenn der Fahrer die Anzeigevorrichtung betrachtet, und um die Abbildung auf der Anzeigevorrichtung mit einer zweiten Helligkeit und/oder mit einem zweiten Kontrast auszugeben, wenn der Fahrer die Anzeigevorrichtung nicht betrachtet, wobei die erste Helligkeit größer ist als die zweite Helligkeit und/oder wobei der erste Kontrast größer ist als der zweite Kontrast.
Insbesondere kann bei einer Änderung der Blickrichtung des Fahrers auf die Anzeigevorrichtung die Helligkeit und/oder den Kontrast unmittelbar auf die erste Helligkeit bzw. den ersten Kontrast eingestellt werden.
Gemäß einer Ausführungsform kann bei einer Änderung der Blickrichtung des Fahrers weg von der Anzeigevorrichtung die Helligkeit und/oder der Kontrast kontinuierlich auf die zweite Helligkeit bzw. den zweiten Kontrast eingestellt werden.
Es kann vorgesehen sein, dass bei einer Änderung der Blickrichtung des Fahrers weg von der Anzeigevorrichtung das Einstellen der Helligkeit und/oder des Kontrasts auf die zweite Helligkeit bzw. den zweiten Kontrast zeitverzögert erfolgt.
Weiterhin kann die erste und/oder die zweite Helligkeit abhängig von den Umgebungslichtverhältnissen und/oder abhängig von den Lichtverhältnissen im Hintergrund der Anzeigevorrichtung 3 eingestellt werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1 eine schematische Darstellung eines Anzeigesystems zur Darstellung eines rückwärtigen Bereichs hinter einem Kraftfahrzeug zur Nachbildung der Funktion eines Rückspiegels;
2 ein Flussdiagramm zur Darstellung der Funktion der Steuereinheit des Anzeigesystems der 1; und
3a und 3b eine Ansicht auf einen Cockpitbereich eines Kraftfahrzeugs bei verschiedenen Blickrichtungen des Fahrers.
Beschreibung von Ausführungsformen
1 zeigt schematisch ein Anzeigesystem 1 in einem Kraftfahrzeug 2. Das Anzeigesystem 1 umfasst eine Anzeigevorrichtung 3 und eine Kamera 4, die über eine Steuereinheit 5 mit der Anzeigevorrichtung 3 verbunden ist.
Die Anzeigevorrichtung 3 kann in Form eines elektronischen Displays, wie beispielsweise eines LCD (Liquid Crystal Display), TFT (Thin Film Transistor Display) oder eines sonstigen elektronischen Anzeigebildschirms ausgebildet sein.
Die Anzeigevorrichtung 3 weist eine Hintergrundbeleuchtung (im Falle eines LCD-Displays) oder selbst leuchtende Bildpunkte auf, so dass die Helligkeit des angezeigten Anzeigebilds einstellbar ist. Weiterhin kann der Kontrast der auf der Anzeigevorrichtung dargestellten Abbildung einstellbar sein.
Die Kamera 4 ist der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 2 entgegengesetzt ausgerichtet und so positioniert, dass Verkehrsereignisse in einem rückwärtigen Bereich hinter dem Kraftfahrzeug 2 erfasst werden können. Die Kamera 4 ist mit der Steuereinheit 5 verbunden und überträgt eine Bewegtbild-Information, die in Echtzeit auf der Anzeigevorrichtung 3 ausgegeben wird. Die Steuereinheit 5 übernimmt somit die Funktion des Weiterleitens der von der Kamera 4 übermittelten Bewegtbild-Daten an die Anzeigevorrichtung 3.
Es ist eine Blickrichtungserkennungseinrichtung 6 vorgesehen, die mit der Steuereinheit 5 in Verbindung steht. Die Blickrichtungserkennungseinrichtung 6 ist in der Lage, mit geeigneten Mitteln zu erkennen, ob der Fahrer die Anzeigevorrichtung betrachtet oder nicht. Insbesondere kann die Blickrichtungserkennungseinrichtung 6 in der Lage sein, mit geeigneten Mitteln eine Blickrichtung eines Fahrers des Kraftfahrzeugs 2 zu erkennen und diese mit einer Referenzblickrichtung zu vergleichen. Die Referenzblickrichtung entspricht der Blickrichtung des Fahrers, wenn dieser auf die Anzeigevorrichtung 3 blickt. Die Blickrichtungserkennungseinrichtung 6 stellt bei Übereinstimmung der Blickrichtung mit der Referenzblickrichtung fest, dass der Fahrer die Anzeigevorrichtung 3 betrachtet und signalisiert dieses an die Steuereinheit 5.
Eine Funktion der Steuereinheit 5 wird im Folgenden anhand des Flussdiagramms der 2 näher erläutert.
In Schritt S1 wird durch die Kamera 4 eine Abbildung eines sich im rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs abspielenden Verkehrsgeschehens aufgenommen.
Wird in einem Abfrageschritt S2 festgestellt, dass die durch die Blickrichtungserkennungseinrichtung 6 erkannte Blickrichtung der Referenzblickrichtung entspricht und wird dadurch erkannt, dass der Fahrer die Anzeigevorrichtung 3 betrachtet (Alternative: 1), so wird in der Steuereinheit 5 in Schritt S3 eine erste Helligkeit und/oder ein erster Kontrast für eine nachfolgende Ausgabe der in Schritt S1 erfolgten Aufnahme eingestellt.
Die erste Helligkeit ist so gewählt, dass das von der Kamera 4 erfasste Bild deutlich wahrnehmbar dargestellt wird, so dass eine Erkennung des Verkehrsgeschehens hinter dem Kraftfahrzeug 2 mühelos möglich ist.
Weicht die durch die Blickrichtungserkennungseinrichtung 6 erkannte Blickrichtung von der Referenzblickrichtung ab (Alternative: 2), so wird in der Steuereinheit 5 in Schritt S4 eine zweite Helligkeit und/oder ein zweiter Kontrast für eine nachfolgende Ausgabe der in Schritt S1 erfolgten Aufnahme eingestellt.
In Schritt S5 wird die Anzeige auf der Anzeigevorrichtung 3 in der zuvor eingestellten ersten oder zweiten Helligkeit bzw. in dem zuvor eingestellten ersten oder zweiten Kontrast dargestellt und anschließend zu Schritt S1 zurückgesprungen.
Die zweite Helligkeit ist so gewählt, dass das von der Kamera 4 erfasste Bild zwar dargestellt wird, jedoch mit einer Helligkeit, bei der der Fahrer des Kraftfahrzeugs 2, sofern dieser nicht direkt auf die Anzeigevorrichtung 3 blickt, nicht durch eine ungewöhnliche Bewegung oder dergleichen von dem Verkehrsgeschehen in Fahrtrichtung abgelenkt wird. Trotzdem ist die zweite Helligkeit so zu wählen, dass eine Erkennung des Verkehrsgeschehens hinter dem Kraftfahrzeug 2 noch möglich ist.
Ändert der Fahrer seine Blickrichtung von einer Blickrichtung, wie sie in 3a dargestellt ist, zu einer Blickrichtung, um auf die Anzeigevorrichtung 3 zu blicken, wie sie in 3b dargestellt ist, so wird die Helligkeit bzw. der Kontrast auf die erste Helligkeit bzw. den ersten Kontrast erhöht, so dass ein anstrengungsloses Erkennen der Verkehrssituation hinter dem Kraftfahrzeug 2 möglich ist.
Sowohl die erste als auch die zweite Helligkeit können abhängig von den Umgebungslichtverhältnissen und/oder abhängig von den Lichtverhältnissen im Hintergrund der Anzeigevorrichtung 3 eingestellt werden, so dass ein ausreichender Kontrast sowohl bei der ersten Helligkeit bzw. dem ersten Kontrast als auch bei der zweiten Helligkeit bzw. dem ersten Kontrast gewährleistet ist.
Die Blickrichtungserkennungseinrichtung 6 kann ausgebildet sein, um die Blickrichtung des Fahrers beispielsweise anhand einer Stellung einer oder beider Pupillen der Augen des Fahrers nachzuvollziehen. Da in der Regel der Kopf des Fahrers während der Fahrt ortsfest bleibt und sich dessen Position nicht wesentlich ändert, kann durch die Position der Pupillen des Fahrers auf die Blickrichtung geschlossen werden.
Insbesondere kann vor Fahrtantritt oder zu bestimmten Zeitpunkten eine Kalibrierung des Systems zur Blickrichtungserkennung vorgenommen werden, wobei die Pupillenpositionen bei einem Blick auf die Anzeigevorrichtung 3 aufgezeichnet werden und der Referenzblickrichtung zugeordnet werden. Weichen die dann zum Ermitteln der tatsächlichen Blickrichtung detektierten Pupillenpositionen von den zuvor während des Kalibriervorgangs erfassten Pupillenpositionen ab, so kann darauf geschlossen werden, dass die Blickrichtung von der Referenzblickrichtung abweicht und der Fahrer nicht auf die Anzeigevorrichtung 3 blickt.
Wenn in Schritt S2 festgestellt wird, dass der Fahrer seinen Blick von der Anzeigevorrichtung 3 nimmt und sich dadurch eine Änderung der Blickrichtung ergibt, so dass diese von der Referenzblickrichtung abweicht, so kann eine sofortige oder zeitverzögerte Abdunkelung bzw. Kontrastreduzierung, d. h. eine Änderung von der ersten Helligkeit bzw. ersten Kontrast zu der zweiten Helligkeit bzw. zu dem zweiten Kontrast der Anzeige der Anzeigevorrichtung 3, vorgenommen werden. Es kann zudem eine Zeitverzögerung vorgesehen werden, ab der die Abdunkelung bzw. Kontrastreduzierung auf die zweite Helligkeit bzw. den zweiten Kontrast erfolgt, um es so dem Fahrer zu ermöglichen, auch während des Blickens auf die Anzeigevorrichtung 3 zum Betrachten der rückwärtigen Verkehrssituation einen kurzzeitigen Blick auf die Verkehrssituation in Fahrtrichtung zu werfen, ohne dass dazwischen eine u. U. irritierende, quasi flackernde Helligkeitsänderung bzw. Kontraständerung der Anzeige der Anzeigevorrichtung 3 erfolgt.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Änderung von der ersten Helligkeit zu der zweiten Helligkeit bzw. von dem ersten Kontrast zu dem zweiten Kontrast kontinuierlich im Sinne eines Dimmens erfolgt, so dass eine Ablenkung des Fahrers vom vorausliegenden Verkehrsgeschehen durch eine plötzliche Helligkeitsänderung bzw. Kontraständerung vermieden werden kann. Wenn sich jedoch die Blickrichtung des Fahrers auf die Anzeige der Anzeigevorrichtung 3 richtet, ist es notwendig, dass die Helligkeit bzw. der Kontrast von der zweiten Helligkeit bzw. von dem zweiten Kontrast schnell auf die erste Helligkeit bzw. den ersten Kontrast geändert wird, um so einen verzögerungsfreien Blick auf die rückwärtige Verkehrssituation zu ermöglichen.
Bezugszeichenliste

1: Anzeigesystem
2: Kraftfahrzeug
3: Anzeigevorrichtung
4: Kamera
5: Steuereinheit
6: Blickrichtungserkennungseinrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 0946893 B1 [0003]
EP 0115575 B1 [0004]
DE 4409777 A1 [0005]

Claims

Anzeigesystem (1) zur elektronischen Anzeige eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs (2), umfassend: – eine Kamera (4) zum Erfassen einer Abbildung eines rückwärtigen Bereichs des Kraftfahrzeugs (2); – eine Anzeigevorrichtung (3) zum elektronischen Anzeigen der von der Kamera (4) erfassten Abbildung des rückwärtigen Bereichs; – eine Blickrichtungserkennungsvorrichtung (6), die ausgebildet ist, um zu erkennen, ob ein Fahrer die Anzeigevorrichtung betrachtet; und – eine Steuereinheit (5), die ausgebildet ist, um eine Helligkeit und/oder einen Kontrast der auf der Anzeigevorrichtung (3) dargestellten Abbildung abhängig davon einzustellen, ob der Fahrer die Anzeigevorrichtung (3) betrachtet.
Anzeigesystem (1) nach Anspruch 1, wobei die Steuereinheit (5) ausgebildet ist, um die Abbildung auf der Anzeigevorrichtung (3) mit einer ersten Helligkeit und/oder mit einem ersten Kontrast auszugeben, wenn der Fahrer die Anzeigevorrichtung (3) betrachtet, und um die Abbildung auf der Anzeigevorrichtung (3) mit einer zweiten Helligkeit und/oder mit einem zweiten Kontrast auszugeben, wenn der Fahrer die Abbildung auf der Anzeigevorrichtung (3) nicht betrachtet, wobei die erste Helligkeit größer ist als die zweite Helligkeit und/oder wobei der erste Kontrast größer ist als der zweite Kontrast.
Anzeigesystem (1) nach Anspruch 2, wobei die Steuereinheit (5) ausgebildet ist, um bei einer Änderung der Blickrichtung des Fahrers auf die Anzeigevorrichtung (3) die Helligkeit und/oder den Kontrast unmittelbar auf die erste Helligkeit bzw. den ersten Kontrast einzustellen.
Anzeigesystem (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Steuereinheit (5) ausgebildet ist, um bei einer Änderung der Blickrichtung des Fahrers weg von der Anzeigevorrichtung (3) die Helligkeit und/oder den Kontrast kontinuierlich auf die zweite Helligkeit bzw. den zweiten Kontrast einzustellen.
Anzeigesystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Steuereinheit (5) ausgebildet ist, um bei einer Änderung der Blickrichtung des Fahrers weg von der Anzeigevorrichtung (3) das Einstellen der Helligkeit und/oder des Kontrasts auf die zweite Helligkeit bzw. den zweiten Kontrast zeitverzögert vorzunehmen.
Anzeigesystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die Steuereinheit (5) ausgebildet ist, um die erste und/oder die zweite Helligkeit abhängig von den Umgebungslichtverhältnissen und/oder abhängig von den Lichtverhältnissen im Hintergrund der Anzeigevorrichtung (3) einzustellen.
Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems (1) zur elektronischen Anzeige eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs (2), umfassend die folgenden Schritte: – Erfassen einer Abbildung eines rückwärtigen Bereichs des Kraftfahrzeugs (2); – Elektronisches Anzeigen der erfassten Abbildung des rückwärtigen Bereichs als eine elektronische Anzeige; – Erkennen, ob ein Fahrer des Kraftfahrzeugs (2) die elektronische Anzeige betrachtet; und – Einstellen einer Helligkeit und/oder eines Kontrasts der elektronischen Anzeige abhängig davon, ob der Fahrer die elektronische Anzeige betrachtet.
Vorrichtung zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung (3) eines Anzeigesystems (1) zur elektronischen Anzeige eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs (2), wobei die Vorrichtung ausgebildet ist, um: – eine Abbildung eines rückwärtigen Bereichs eines Kraftfahrzeugs (2) zu erfassen; – die von der Kamera erfasste Abbildung des rückwärtigen Bereichs elektronisch anzuzeigen; – zu erkennen, ob ein Fahrer des Kraftfahrzeugs die Anzeigevorrichtung (3) betrachtet; und – eine Helligkeit und/oder einen Kontrast der auf der Anzeigevorrichtung (3) dargestellten Abbildung abhängig davon einzustellen, ob der Fahrer die Anzeigevorrichtung (3) betrachtet.