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Die Erfindung betrifft ein Luftauslasselement für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Derartige Luftauslasselemente sind aus dem Serienbau von Kraftwagen bekannt. Ein solches Luftauslasselement wird üblicherweise auch als Luftdüse bezeichnet und umfasst wenigstens einen von Luft durchströmbaren Luftführungskanal, über welchen die Luft einem Fahrgastraum des Kraftwagens zuführbar ist.
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Die dem Fahrgastraum über das Luftauslasselement zugeführte Luft stammt z. B. aus der Umgebung des Kraftwagens und wird mittels einer Klimaanlage des Kraftwagens angesaugt und temperiert. Hierdurch kann im Fahrgastraum des Fahrzeugs ein angenehmer thermischer Komfort eingestellt werden.
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Darüber hinaus ist es bekannt, in dem Luftführungskanal eine Luftleiteinrichtung mit wenigstens einem relativ zum Luftführungskanal bewegbaren Luftleitelement anzuordnen, wobei mittels des Luftleitelements die Luft aus einem ersten Strömungsverlauf in einen davon unterschiedlichen, zweiten Strömungsverlauf ablenkbar ist. Dadurch kann der Luft der zweite Strömungsverlauf stromab des Luftleitelements aufgeprägt werden, welcher beispielsweise schräg zum ersten Strömungsverlauf der Luft stromauf des Luftleitelements verläuft.
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Durch entsprechendes Bewegen des Luftleitelements relativ zum Luftkanal kann die Luft an gewünschte Stellen oder in gewünschte Bereiche des Fahrgastraums gelenkt werden. So ist es beispielsweise möglich, die Luft direkt auf den Körper eines Fahrzeuginsassen oder entsprechend von dem Körper weg zu lenken. Es hat sich gezeigt, dass dieses zielgerichtete Ablenken der Luft verbesserungswürdig ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Luftauslasselement für einen Kraftwagen der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass eine verbesserte Ablenkung der Luft realisiert ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Luftauslasselement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Luftauslasselement für einen Kraftwagen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, bei welchem eine verbesserte Ablenkung der Luft ermöglicht ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Luftleiteinrichtung wenigstens ein zweites, stromauf des ersten Luftleitelements angeordnetes und relativ zum Luftführungskanal mit dem ersten Luftleitelement mitbewegbares Luftleitelement zum Ablenken der Luft zumindest in Richtung des zweiten Strömungsverlaufs umfasst.
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Mittels des zweiten Luftleitelements ist es somit möglich, die Luft hinsichtlich ihres Strömungsverlaufs bereits stromauf des ersten Luftleitelements zu beeinflussen und vorzuorientieren, so dass sich an diese Vororientierung ein weiteres Ablenken der Luft mittels des stromab des zweiten Luftleitelements angeordneten, ersten Luftleitelements erfolgen kann. Dadurch sind besonders große Ablenkwinkel der Luft möglich.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Luftleitelement über eine mechanische Koppeleinrichtung mit dem ersten Luftleitelement gekoppelt und über die Koppeleinrichtung mit dem ersten Luftleitelement mitbewegbar. Die Koppeleinrichtung umfasst dazu beispielsweise eine Koppelkinematik, über die das zweite Luftleitelement mit einem Verstellelement, beispielsweise mit einem Verstellknopf oder mit einem Reiter, gekoppelt ist, mittels welchem das erste Luftleitelement relativ zum Luftführungskanal bewegbar ist. Ebenso kann vorgesehen sein, dass das zweite Luftleitelement über die Koppeleinrichtung mit Lamellen und/oder mit einem Lamellenverbinder gekoppelt ist und somit über die Lamellen und/oder den Lamellenverbinder mit dem ersten Luftleitelement mitbewegbar ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Fig. alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Längsschnittansicht eines Luftauslasselements für einen Kraftwagen, mit einem von Luft durchströmbaren Luftführungskanal, in dem eine Luftleiteinrichtung mit ersten Luftleitelementen zum Ablenken der Luft angeordnet ist, wobei in Strömungsrichtung der Luft durch den Luftführungskanal stromauf der ersten Luftleitelemente ein zweites Luftleitelement der Luftleiteinrichtung vorgesehen ist, mittels welchem die Luft ablenkbar ist, und wobei sich die Luftleitelemente in einer jeweiligen Neutralstellung befinden;
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2 eine schematische Längsschnittansicht des Luftauslasselements gemäß 1, wobei sich die Luftleitelemente in einer jeweiligen Ablenkstellung befinden;
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3 eine schematische Längsschnittansicht einer weiteren Ausführungsform des Luftauslasselements gemäß 1; und
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4 eine schematische Längsschnittansicht des Luftauslasselements gemäß 3, wobei sich die Luftleitelemente in ihrer jeweiligen Ablenkstellung befinden.
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1 zeigt ein Luftauslasselement 10 für einen Personenkraftwagen, welches üblicherweise auch als Luftausströmer oder Luftdüse bezeichnet wird. Das Luftauslasselement 10 umfasst einen von Luft durchströmbaren Luftführungskanal 12. Über den Luftführungskanal 12 wird die Luft einem Fahrgastraum des Personenkraftwagens zugeführt. Die Luft ist beispielsweise mittels einer Klimaanlage des Personenkraftwagens temperierbar, d. h. erwärmbar oder kühlbar, so dass der Fahrgastraum mittels der temperierten Luft ebenfalls temperiert oder klimatisiert werden kann.
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Die den Luftführungskanal 12 durchströmende Luft wird beispielsweise mittels einer Lüfteranlage des Personenkraftwagens aus der Umgebung des Personenkraftwagens angesaugt und durch den in den Fahrgastraum mündenden Luftführungskanal 12 gefördert.
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Im Luftführungskanal 12 ist eine Luftleiteinrichtung 14 angeordnet, welche erste Luftleitelemente 16, 18 umfasst. Mittels der Luftleitelemente 16, 18 ist die Luft ablenkbar, so dass sie in Strömungsrichtung durch den Luftführungskanal 12 stromauf der Luftleitelemente 16, 18 einen ersten Strömungsverlauf und stromab der Luftleitelemente 16, 18 einen zweiten Strömungsverlauf, welcher vom ersten Strömungsverlauf unterschiedlich ist, aufweist.
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Bei den Luftleitelementen 16 handelt es sich um sogenannte Horizontallamellen 20, welche sich bei auf einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Ebene stehendem Personenkraftwagen zumindest im Wesentlichen horizontal erstrecken. Bei den Luftleitelementen 18 handelt es sich um sogenannte Vertikallamellen, von denen eine Vertikallamelle 22 in 1 zu erkennen ist und welche sich bei auf zumindest im Wesentlichen horizontaler Ebene stehendem Personenkraftwagen zumindest im Wesentlichen vertikal erstrecken.
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Die Horizontallamellen 20 sind um jeweilige, zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachsen relativ zum Luftführungskanal 12 verschwenkbar und dadurch zwischen einer in 1 gezeigten, jeweiligen Neutralstellung und mehreren Ablenkstellungen bewegbar. In 2 ist eine dieser Ablenkstellungen gezeigt. In der Neutralstellung wird die den Luftführungskanal 12 durchströmende Luft nicht abgelenkt, während die Luft in der in 2 gezeigten Ablenkstellung in Fahrzeughochrichtung nach unten abgelenkt wird. Die Horizontallamellen 20 dienen somit dazu, die Luft bedarfsweise nach oben oder nach unten abzulenken. In 2 sind die Horizontallamellen 20 in ihrer jeweiligen Neutralstellung gestrichelt dargestellt.
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Die Vertikallamellen 22 sind um jeweilige, zumindest im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung verlaufende Schwenkachsen relativ zum Luftführungskanal 12 verschwenkbar und dadurch zwischen einer jeweiligen, in 1 gezeigten Neutralstellung und mehreren Ablenkstellungen bewegbar. Die Vertikallamellen 22 dienen somit dazu, die Luft bedarfsweise in Fahrzeugquerrichtung abzulenken, wenn sie sich in einer entsprechenden Ablenkstellung befinden. In der Neutralstellung wird die Luft zumindest im Wesentlichen nicht abgelenkt. Die Luftleiteinrichtung 14 umfasst nun ein den Horizontallamellen 20 und somit den ersten Luftleitelementen 16 zugeordnetes, weiteres Luftleitelement 24, welches stromauf der Luftleitelemente 16, 18 angeordnet ist. Das weitere Luftleitelement 24 ist dabei um eine zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse 26 relativ zum Luftführungskanal 12 zwischen einer in 1 gezeigten Neutralstellung und einer Vielzahl von Ablenkstellungen mit den Horizontallamellen 20 mit verschwenkbar.
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Mittels des weiteren Luftleitelements 24 ist die Luft in den Ablenkstellungen des weiteren Luftleitelements 24 aus einem dritten Strömungsverlauf der Luft stromauf des weiteren Luftleitelements 24 in den ersten Strömungsverlauf stromab des weiteren Luftleitelements 24 und stromauf der Horizontallamellen 20 ablenkbar und kann so durch das weitere Luftleitelement 24 hinsichtlich der endgültigen und durch die Horizontallamellen 20 bewirkten Ablenkung in den zweiten Strömungsverlauf vorausgerichtet oder vororientiert werden. Dadurch kann die Luft aus dem dritten Strömungsverlauf, in welchem die Luft zumindest im Wesentlichen parallel zu Wandungen des Luftführungskanals 12 strömt, um sehr hohe Ablenkwinkel in den zweiten Strömungsverlauf abgelenkt werden, so dass die Luft besonders gezielt in vorgebbare und gewünschte Bereiche oder an vorgebbare und gewünschte Stellen im Fahrgastraum gerichtet werden kann.
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Das weitere Luftleitelement 24, welches beispielsweise zwischen den Horizontallamellen 20 und einer Schließklappe zum fluidischen Versperren des Luftführungskanals 12 angeordnet ist, wirkt somit als Steuerelement, welches der Luft im Falle der gewünschten Ablenkung eine Vororientierung aufprägt. Wie in Zusammenschau von 1 und 2 erkennbar ist, weisen dabei die Horizontallamellen 20 und das mit diesen mitbewegbare, weitere Luftleitelement 24 zumindest im Wesentlichen gleiche Orientierungen auf. Dies bedeutet, dass sowohl die Horizontallamellen 20 als auch das weitere Luftleitelement 24 in der jeweiligen Ablenkstellung bezogen auf die jeweilige Neutralstellung in der gleichen Schwenkrichtung verschwenkt sind.
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Es ist ein an das weitere Luftleitelement 24 angrenzendes, sich von den Luftleitelementen 16, 18, 24 weg erstreckendes und relativ zum Luftführungskanal 12 festes Führungselement 27 vorgesehen, welches zumindest im Wesentlichen parallel zu Wandungen des Luftführungskanals 12 verläuft und somit die Luft hinsichtlich ihrer Strömung nicht ablenkt. Mittels des Führungselements 27 kann die Luft strömungsgünstig zu dem weiteren Luftleitelement 24 geführt und durch dieses in seiner Ablenkstellung abgelenkt werden.
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3 und 4 zeigen eine alternative Ausführungsform des Luftauslasselements 10, wobei stromauf der Luftleitelemente 16, 18 zwei weitere Luftleitelemente 24 vorgesehen sind.
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Durch die weiteren Luftleitelemente 24 wird die Luft in den jeweiligen Ablenkstellungen entsprechend vororientiert, so dass besonders hohe Ablenkwinkel realisiert werden können. In 4 ist die Luft hinsichtlich ihrer Strömungsverläufe anhand von Strömungslinien 28 veranschaulicht. Wie zu erkennen ist, wird die Luft mittels der weiteren Luftleitelemente 24 aus dem dritten in den ersten Strömungsverlauf zunächst vororientiert und schließlich durch die Horizontallamellen 20 endgültig aus dem ersten in den zweiten Strömungsverlauf abgelenkt.