-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Optikelement für eine Fahrzeugleuchte mit einer Lichteinkoppelfläche zum Einkoppeln der Lichtstrahlen einer Lichtquelle der Fahrzeugleuchte und einer Auskoppelstruktur. Bei der Auskoppelstruktur werden die Richtungen der eingekoppelten Lichtstrahlen so verändert, dass eine Abstrahlcharakteristik erzeugt wird, die sich von der Abstrahlcharakteristik der Lichtemission der Lichtquelle der Fahrzeugleuchte unterscheidet.
-
Fahrzeugleuchten tragen in zunehmendem Masse zum Design des Fahrzeugs bei. Durch die Gestaltung der Fahrzeugleuchten soll dem Fahrzeug insbesondere ein charakteristisches Erscheinungsbild verliehen werden, welches leicht wiedererkannt wird und durch welches sich das Fahrzeug von dem Design anderer Fahrzeuge unterscheidet. Ferner machen es die Bauraumverhältnisse für die Fahrzeugleuchten des Fahrzeugs, insbesondere für die Heckleuchten und Scheinwerfer, erforderlich, dass der Aufbau der Leuchten sehr kompakt ist und wenig Platz für die Leuchtflächen der Leuchteinrichtungen verbleibt.
-
Aus der
DE 10 2004 053 643 A1 ist eine Fahrzeugleuchtenanordnung bekannt, bei der die Abdeckung eine lichtlenkende optische Struktur aufweist. Diese Struktur hat sägezahnartige Vorsprünge, die jeweils einer Leuchtdiode zugeordnet sind und diese zumindest abschnittsweise überdecken.
-
Aus der
DE 39 25 999 A1 ist eine Signalleuchte bekannt, bei der zwischen der Lichtquelle und einer Abdeckscheibe eine Optikscheibe angeordnet ist. Die Abdeckscheibe besitzt optische Mittel in Form einer sogenannten Kissenoptik. Die Optikscheibe weitet im Mittelbereich die nahezu parallel verlaufenden Lichtstrahlen auf, während in den Außenbereichen die Lichtstrahlen weniger stark aufgeweitet werden.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Optikelement und eine Fahrzeugleuchte mit einem solchen Optikelement bereitzustellen, welche bei einer Lichtemission der Fahrzeugleuchte eine Lichtfunktion des Fahrzeugs bereitstellen kann und welche der Fahrzeugleuchte ein besonders charakteristisches Erscheinungsbild verleiht.
-
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Optikelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einer Fahrzeugleuchte mit einem solchen Optikelement gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Das erfindungsgemäße Optikelement ist dadurch gekennzeichnet, dass die Auskoppelstruktur eine Vielzahl von Facettenflächen umfasst, bei denen Lichtstrahlen in einem Abstrahlwinkel ausgekoppelt werden, der von der jeweiligen Winkelausrichtung der Facettenfläche abhängt. Die Facettenflächen sind in unterschiedlichen Winkeln zueinander in einem sich nicht wiederholenden Muster angeordnet.
-
Die Facettenflächen des Optikelements verleihen der Fahrzeugleuchte ein für den Betrachter besonders charakteristisches Erscheinungsbild. Die Anordnung und Ausrichtung der Facettenflächen ermöglicht es, eine definierte Abstrahlcharakteristik für eine Lichtfunktion zu erzeugen, die jedoch von zufällig erscheinenden, kontrastreichen Strukturen geprägt ist. Dabei wird insbesondere eine regelmäßige Struktur, wie sie üblicherweise bei Lichtscheiben oder Zwischenlichtscheiben eingesetzt wird, vermieden. Der Betrachter nimmt keine gleichmäßig leuchtende Fläche wahr, sondern gerade bei variierenden Betrachtungspositionen und Betrachtungswinkeln einen Glitzereffekt, welcher der Fahrzeugleuchte eine weitere besondere Charakteristik verleiht und die Fahrzeugleuchte für den Betrachter wieder erkennbar macht.
-
Durch die Facettenflächen wird vorteilhafterweise auch erreicht, dass hinter dem Optikelement angeordnete weitere Elemente der Fahrzeugleuchte, wie zum Beispiel die Lichtquellen und Reflektoren, für den Betrachter nicht sichtbar sind oder durch das Optikelement kaschiert werden.
-
Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Optikelements ist die Verteilung der von den einzelnen Facettenflächen erzeugten Abstrahwinkel von der zu erzeugenden Abstrahlcharakteristik festgelegt. Die Winkelausrichtungen der einzelnen Facettenflächen zueinander sind jedoch zufällig angeordnet. Es wird somit eine bestimmte Abstrahlcharakteristik beispielsweise einer bestimmten Lichtfunktion des Fahrzeugs vorgegeben. Diese Lichtfunktion kann beispielsweise die Schlusslichtfunktion, die Funktion des Fahrtrichtungsanzeigers des Fahrzeugs oder des Rückfahrscheinwerfers des Fahrzeugs sein. Ferner kann es sich um eine Lichtfunktion des Fahrzeugscheinwerfers, wie zum Beispiel das Abblendlicht oder das Fernlicht, handeln. Aus dieser Abstrahlcharakteristik ergibt sich, welche Lichtintensität in welchem Winkel abgestrahlt werden soll. Da die Facettenfläche von welcher eine bestimmte Lichtintensität in einen bestimmten Winkel abgestrahlt wird, beliebig wählbar ist, ergibt sich eine große Anzahl möglicher Anordnungen der Winkelausrichtungen der Facettenflächen. Erfindungsgemäß wird eine Zufallsanordnung der Winkelausrichtungen der Facettenflächen gewählt, die der Nebenbedingung genügt, dass die gewünschte Abstrahlcharakteristik erzeugt wird.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Optikelements sind die Facettenflächen eben. Die einzelnen Facettenflächen sind durch Kanten miteinander verbunden. Der Krümmungsradius dieser Kanten ist insbesondere geringer als 4 mm. Durch diese Ausgestaltung der Facettenflächen wird vorteilhafterweise der Glitzereffekt für den Betrachter verstärkt.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Optikelements sind die Kanten parallel zueinander ausgerichtet. Auf diese Weise kann beispielsweise eine längliche unregelmäßige Zickzackstruktur erzeugt werden. Die Länge der Facettenflächen zwischen den Kanten zu benachbarten Facettenflächen ist insbesondere größer als die Dicke des Optikelements. Die Dicke des Optikelements ergibt sich aus dem Abstand gegenüberliegender Flächen auf der Lichteinkoppel- und der Lichtauskoppelseite. Die Auskoppelstruktur kann dabei sowohl auf der Einkoppelseite als auch auf der Auskoppelseite vorgesehen sein. Sie ist jedoch bevorzugt auf der Lichtauskoppelseite vorgesehen. Da die Auskoppelstruktur der Auskoppelseite des Optikelements eine unregelmäßige Struktur verleiht, wird auf dieser Seite die mittlere Dicke betrachtet.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Optikelements ist der Abstand der Kanten der Facettenflächen in einer Richtung senkrecht zur Dicke des Optikelements immer gleich. Die Unregelmäßigkeit der Facettenflächen wird somit über die Winkelausrichtung der Facettenflächen erreicht. Bei der Projektion der Facettenfläche in eine Ebene, die senkrecht zur Dickenrichtung des Optikelements verläuft, kann sich somit ein regelmäßiges Muster ergeben. Das sich nicht wiederholende Muster ergibt sich bezüglich der Winkelausrichtungen der Facettenflächen. Die Winkelausrichtung ist zufällig gewählt, wobei jedoch, wie vorstehend erläutert, bestimmte Nebenbedingungen zum Erzeugen einer definierten Abstrahlcharakteristik berücksichtigt werden können.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Optikelements wird der Abstand der Kanten der Facettenflächen von einem Mittelwert der Lage der Kanten in Richtung der Dicke des Optikelements, z. B. von der mittleren Dicke des Optikelements, wie folgt bestimmt:
Es wird ein maximaler Abstand M von dem Mittelwert festgelegt. Dieser maximale Abstand M ist zwingend kleiner als die Dicke des Optikelements. Für aneinander angrenzende Facettenflächen werden Zufallszahlen p zwischen 0 und M generiert. Für aufeinander folgende, das heißt aneinander angrenzende Facettenflächen, wird abwechselnd der positive und negative Wert der aufeinander folgenden Zufallszahlen p als Abstandswert a der jeweiligen Facettenfläche genommen. Die Kanten der Facettenflächen werden dann bei den jeweiligen Abstandswerten a angeordnet. Durch die Abstandswerte a wird die Winkelausrichtung der Facettenfläche festgelegt, da der Abstand der Kanten in der Richtung senkrecht zur Dicke des Optikelements gleich ist. Der Abstand senkrecht zur Dicke des Optikelements und der Abstandswert a definieren somit ein rechtwinkliges Dreieck im Querschnitt, dessen Hypotenuse die Facettenfläche ist.
-
Gemäß einer Weiterbildung dieses Verfahrens zum Bestimmen des Abstands der Kanten der Facettenfläche von dem Mittelwert der Lage der Kanten in Richtung der Dicke des Optikelements werden nur solche Zufallszahlen zum Generieren des Abstandswerts verwendet, für die gilt, dass die Abweichung zu der Zufallszahl des vorhergehenden Abstandswerts einen definierten Prozentsatz, beispielsweise 10%, nicht überschreitet. Auf diese Weise können in vorteilhafter Weise zu große Unregelmäßigkeiten vermieden werden.
-
Gemäß einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Optikelements wird eine an sich bekannte regelmäßige Struktur, welche die gewünschte Abstrahlcharakteristik erzeugt, zugrundegelegt. Beispielsweise kann eine an sich bekannte Kissenoptik betrachtet werden, welche die gewünschte Abstrahlcharakteristik erzeugt. Diese Struktur wird n-Mal zerschnitten und die Krümmungen werden linearisiert, sodass sich ebene Flächen mit einer bestimmten Winkelausrichtung ergeben. Die sich ergebenden Facettenflächen weisen nun noch eine regelmäßige Struktur auf. Im letzten Schritt werden die Facettenflächen zufällig angeordnet. Aufgrund der Winkelausrichtung in der Facettenfläche bleibt die Abstrahlcharakteristik erhalten, für den Betrachter ergibt sich jedoch keine regelmäßige Auskoppelstruktur mehr.
-
Schließlich wird erfindungsgemäß eine Fahrzeugleuchte mit dem vorstehend beschriebenen Optikelement bereitgestellt. Das Optikelement kann als Zwischenlichtscheibe in der Fahrzeugleuchte angeordnet sein. Es ist jedoch auch möglich, dass das Optikelement eine Abschlussscheibe der Fahrzeugleuchte bildet.
-
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
-
1 zeigt den Aufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Fahrzeugleuchte,
-
2 zeigt einen Ausschnitt eines Querschnitts eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Optikelements und
-
3 zeigt einen Ausschnitt der Anordnung des Optikelements in einem Ausführungsbeispiel der Fahrzeugleuchte.
-
In 1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Fahrzeugleuchte 1 gezeigt. Bei der Fahrzeugleuchte 1 kann es sich um eine Heckleuchte oder einen Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs handeln.
-
Die Fahrzeugleuchte 1 umfasst ein Gehäuse 2, welches nach außen von einer transparenten in Klarglasoptik ausgebildeten durchsichtigen Lichtabschlussscheibe 5 abgeschlossen ist. Innerhalb des Gehäuses 2 ist eine Lichtquelle 3 angeordnet, welche elektrisch mit einem Lichtsteuergerät (nicht gezeigt) verbunden ist. Ferner ist innerhalb des Gehäuses 2 eine Reflektor 4 so angeordnet, dass das von der Lichtquelle 3 emittierte Licht parallel in Richtung der Lichtabschlussscheibe 5 reflektiert wird.
-
Zwischen der Lichtquelle 3 und dem Reflektor 4 einerseits und der Lichtabschlussscheibe 5 andererseits ist als Zwischenlichtscheibe ein Optikelement 6 angeordnet. Das Optikelement 6 weist eine der Lichtquelle 3 zugewandte Lichteinkoppelfläche 7 auf. Über diese Lichteinkoppelfläche 7 wird das von der Lichtquelle 3 emittierte Licht in das Optikelement 6 eingekoppelt. Auf der der Lichteinkoppelfläche 7 abgewandten Seite des Optikelements 6 ist eine der Lichtabschlussscheibe 5 zugewandte Auskoppelstruktur 6 gebildet. Durch die Auskoppelstruktur 8 werden die Richtungen der eingekoppelten Lichtstrahlen so verändert, dass eine Abstrahlcharakteristik erzeugt wird, die sich von der Abstrahlcharakteristik der Lichtemission der Lichtquelle 3 der Fahrzeugsleuchte 1 bzw. der Lichtquelle 3 in Verbindung mit dem Reflektor 4 unterscheidet. Gemäß einer anderen Ausgestaltung bildet das Optikelement keine Zwischenlichtscheibe, sondern die Lichtabschlussscheibe.
-
Die Auskoppelstruktur 8 weist eine Vielzahl von ebenen Facettenflächen 9 auf, bei denen Lichtstrahlen in einem bestimmten Abstrahlwinkel ausgekoppelt werden, der von der jeweiligen Winkelausrichtung der Facettenfläche abhängt, wie es später erläutert wird. Die Facettenflächen 9 sind in unterschiedlichen Winkeln zueinander in einem sich nicht wiederholenden Muster angeordnet. Die Winkelausrichtungen der Facettenflächen 9 sind insbesondere in einem Zufallsmuster angeordnet.
-
Mit Bezug zu 2 wird die Auskoppelstruktur 8 des Optikelements 6 im Detail erläutert:
In 2 ist ein Querschnitt durch ein plattenförmiges Optikelement 6 gezeigt. Von dem Reflektor 4 treffen die beispielhaft dargestellten Lichtstrahlen L1 und L2 auf die Lichteinkoppelfläche 7, welche bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel des Optikelements 6 eine ebene Fläche ist. Die Lichtstrahlen L1 und L2 treffen insbesondere senkrecht auf die Lichteinkoppelfläche 7 auf, sodass sie beim Eintritt in das Optikelement 6 in ihrer Richtung nicht verändert werden. Anschließend treten die Lichtstrahlen L1 und L2 durch das transparente Optikelement 6 durch und treffen auf der anderen Seite des Optikelements 6 auf die Facettenflächen 9 der Auskoppelstruktur 8. In 2 sind beispielhaft vier Facettenflächen 9-1, 9-2, 9-3 und 9-4 gezeigt.
-
Wie in 3 gezeigt, umfasst die Auskoppelstruktur 8 mehrere in z-Richtung verlaufende längliche Abschnitte mit benachbarten Facettenflächen 9. In z-Richtung sind benachbarte Facettenflächen 9 durch Kanten 11 miteinander verbunden. Die Kanten 11 sind parallel zueinander ausgerichtet. Die sich bei aneinander angrenzenden Facettenflächen 9 ergebenden Kanten 11 weisen im Wesentlichen keine Rundung auf, der Krümmungsradius ist insbesondere kleiner als 4 mm.
-
Wesentlich für die von dem Optikelement 6 erzeugte Abstrahlcharakteristik ist der Winkel α, den die einzelnen Facettenflächen 9 mit einer Ebene einschließen, die parallel zu der Lichteinkoppelfläche 7 ist. Die Winkel α der Facettenflächen 9 bestimmen nämlich den Abstrahlwinkel β der Lichtstrahlen beim Austritt aus dem Optikelement 6 bei den Facettenflächen 9.
-
In 2 sind für die Facettenflächen 9-1 bis 9-4 die Winkel α1 bis α4 dargestellt. Aus den Winkeln α1 und α4 ergeben sich für die Lichtstrahlen L1 und L2 beispielsweise die Abstrahlwinkel β1 und β2.
-
Die Winkel α für die Ausrichtung der Facettenflächen 9 werden beispielsweise wie folgt bestimmt:
Zunächst wird festgelegt, was für eine Abstrahlcharakteristik von dem Optikelement 6 erzeugt werden soll. Beispielsweise kann die an sich bekannte Abstrahlcharakteristik für eine Schlusslichtfunktion erzeugt werden. Hieraus ergibt sich die Gesamtverteilung der zu erzeugenden Abstrahlwinkel β der einzelnen Facettenflächen 9. Da im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Lichtstrahlen parallel auf die Lichteinkoppelfläche 7 und die Facettenflächen 9 auftreffen, ergibt sich daraus die Verteilung der Winkel α für die Ausrichtung der Facettenflächen 9. Dabei wird vorausgesetzt, dass der Abstand l in z-Richtung der Kanten 11 immer gleich ist, das heißt, eine Projektion der Facettenflächen 9 auf die Lichteinkoppelfläche 7 ist für alle Facettenflächen 9 gleich groß. Die Länge l ist insbesondere größer als die mittlere Dicke d des Optikelements 6. Die mittlere Dicke d ist beispielsweise 3 mm. Der Winkel α einer bestimmten Facettenfläche ergibt sich nun aus den Abständen a der Kanten 11 zu der mittleren Dicke d des Optikelements 6, d. h. zu der Ebene 10.
-
Wie in 2 gezeigt, startet man beispielsweise bei der Facettenfläche 9-1. Die Kante 11-0 zum Beginn dieser Facettenfläche 9-1 ist im Abstand der mittleren Dicke d von der Lichteinkoppelfläche 7 angeordnet, d. h. a ist in diesem Fall Null. Die nächste Kante 11-1 zu der benachbarten Facettenfläche 9-2 ist in einem Abstand von a-1 von der Ebene 10 bei der mittleren Dicke d des Optikelements 6 angeordnet. Hieraus ergibt sich ein Winkel α1 für die Ausrichtung der Facettenfläche 9-1. Die Kante 11-2 der Facettenfläche 9-2 zu der nächsten Facettenfläche 9-3 ist in einem Abstand a-2 von der Ebene 10 angeordnet. Der Wert des Abstands a-2 ist negativ, da die Kante 11-2 auf der der Lichteinkoppelfläche 7 zugewandten Seite der Ebene 10 angeordnet ist. Die Abstandswerte a für die einzelnen Facettenflächen 9 werden wie folgt bestimmt:
Zunächst wird ein maximaler Abstand M von der Ebene 10 bei der mittleren Dicke d des Optikelements 6 festgelegt. Dieser maximale Abstand M ist kleiner als die Dicke d des Optikelements 6. Es werden nun nacheinander für die Facettenflächen 9-i (i = 1, ..., n) Zufallszahlen Pi generiert. Die Zufallszahlen Pi liegen zwischen 0 und M. Für die erste Facettenfläche 9-1 wird der positive Wert der Zufallszahl P1 als Abstandswert a-1 genommen. Bei der nächsten Facettenfläche 9-2 wird der negative Wert der Zufallszahl P2 als Abstandswert a-2 genommen. Bei der wiederum nächsten Facettenfläche 9-3 wird wieder der positive Wert P3 als Abstandswert a-3 genommen. Für aufeinander folgende Facettenflächen 9 wird somit abwechselnd der positive und der negative Wert der aufeinander folgenden Zufallszahlen P als Abstandswert a der jeweiligen Facettenfläche 9 genommen. Die Kanten 11 der Facettenflächen 9 werden nun bei den jeweiligen Abstandswerten a angeordnet, sodass sich das in den 2 und 3 gezeigte Zickzackmuster ergibt. Da die Winkelausrichtung der Facettenflächen 9 mittels Zufallszahlen generiert wurde, ergibt sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein sich nicht wiederholendes Zufallsmuster hinsichtlich der Ausrichtung der Facettenflächen 9.
-
Bei der Auswahl der Zufallszahlen P zum Generieren der Abstandswerte a wird vorteilhafterweise noch berücksichtigt, dass die Abweichung zu der Zufallszahl P des vorhergehenden Abstandswerts a einen definierten Prozentsatz von 10% nicht überschritten wird.
-
Außerdem wird für die Verteilung der insgesamt von den Facettenflächen 9 erzeugten Abstrahlwinkeln β die zu erzeugende Abstrahlcharakteristik der Fahrzeugleuchte 1 berücksichtigt. Diese weitere Nebenbedingung kann bei der Auswahl der Zufallszahlen P berücksichtigt werden.
-
Als Ausgangspunkt für die Bestimmung der Winkel α der Facettenflächen 9 kann des Weiteren eine an sich bekannte Kissenoptik verwendet werden. Die kissenförmigen Ausbuchtungen dieser Kissenoptik sind mit Linsen vergleichbar, die ein einfallendes paralleles Lichtbündel auffächern. Wenn mit dem Optikelement 6 dieselbe Abstrahlcharakteristik wie mit der bekannten Kissenoptik erzeugt werden soll, werden die einzelnen kissenförmigen Ausbuchtungen auf eine Vielzahl ebener einzelner Facettenflächen 9 mit jeweils einem Winkel α zufällig aufgeteilt. Die Gewichtung bzw. Verteilung der Winkel α entspricht dabei der Verteilung der Winkel einer Einzellinse, die von einer kissenförmigen Ausbuchtung der Kissenoptik gebildet wird. Die Gesamtabstrahlcharakteristik entspricht somit derjenigen der Kissenoptik, wobei diese jedoch von den in einem nicht wiederholenden Muster angeordneten Facettenflächen 9 erzeugt wird. Auf diese Weise ergibt sich keine im Wesentlichen gleichmäßig leuchtende Fläche, sondern bei geringen Abweichungen der Betrachtungsposition ein Glitzereffekt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugleuchte
- 2
- Gehäuse
- 3
- Lichtquelle
- 4
- Reflektor
- 5
- Lichtabschlussscheibe
- 6
- Optikelement
- 7
- Lichteinkoppelfläche
- 8
- Auskoppelstruktur
- 9
- Facettenflächen
- 9-1
- Facettenfläche
- 9-2
- Facettenfläche
- 9-3
- Facettenfläche
- 10
- Ebene
- 11
- Kanten
- 11-1
- Kante
- 11-2
- Kante
- 11-3
- Kante
- 11-4
- Kante
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102004053643 A1 [0003]
- DE 3925999 A1 [0004]