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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um eine Funktion einer Komponente eines Fahrzeugs in Betrieb zu nehmen, sowie eine entsprechend ausgestaltete Komponente, ein Verbund von Komponenten und ein Fahrzeug.
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DE 10 2006 027 53 A1 beschreibt ein Verfahren, um eine Aufbaudokumentation eines vernetzten Systems zu aktualisieren.
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EP 0 434 986 A2 bezieht sich auf ein Verfahren zur Inbetriebnahme einer Baugruppe, wobei Betriebsparameter durch eine Steuerungseinheit übermittelt werden.
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EP 1 731 976 B1 beschreibt ein Konfigurationsverfahren für ein Master-Steuergerät, wobei das Master-Steuergerät vom Slave-Steuergerät Konfigurationsdaten für seine eigene Konfiguration bezieht. Dabei wird eine Plausibilitätskontrolle durchgeführt, ob die erhaltenen Konfigurationsdaten mit hinterlegten Daten übereinstimmen.
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DE 10 2009 028 655 A1 offenbart ein Verfahren zum Austausch eines Feldgeräts durch ein typengleiches Ersatzgerät, wobei Parametrierdaten automatisch dem typengleichen Ersatzgerät zugewiesen werden.
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DE 10 2004 009 980 A1 beschreibt ein Steuergerät, welches anhand der angeschlossenen Funktionseinheiten den aktuellen Einbauort erkennt.
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DE 198 50 454 C2 betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeug-Steuersystems. Dabei überträgt ein Gerät ein Programm zu einem zentralen Rechner, welcher dieses Programm abarbeitet und das Gerät auf der Grundlage der bei der Programmabarbeitung ermittelten Funktionsanweisungen, Betriebsbefehle oder sonstigen Parametern betreibt und/oder überwacht.
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DE 36 24 456 C2 beschreibt ein elektronisches System für ein Kraftfahrzeug mit mehreren Steuergeräten für verschiedene Aggregate. Dabei sind die Steuergeräte mit einer zentralen Steuereinheit verbunden. Die zentrale Steuereinheit steuert die Steuergeräte an und wählt die zum vorliegenden Aggregat gehörenden spezifischen Programmschritte und Festgrößen aus.
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In der Automobilfertigung werden zunehmend so genannte Gleichteile Fahrzeugkomponenten mit nahezu gleicher Funktionalität) in eine Vielzahl von Fahrzeugen unterschiedlichen Typs verbaut. Dabei existieren für jedes Gleichteil mehrere Lieferanten. Darüber hinaus wird die Wertschöpfung im Fahrzeugbau zunehmend in die Fertigungsstandorte verlegt, was dazu führt, dass systemisch zusammengehörende Komponenten nicht mehr beim Lieferanten vormontiert und die Steuergeräte nicht mehr entsprechend vorbedatet werden. Dies führt zu folgenden Problemen:
- • Unterschiedliche Fahrzeugtypen erfordern aufgrund ihrer Bauform und Bauart genau auf den jeweiligen Fahrzeugtyp abgestimmte Fahrzeugparameter in ihren elektrischen Steuergeräten bzw. Komponenten, um jeweils die individuellen Funktionen darzustellen. Darüber hinaus sind dabei lokale gesetzliche Regelungen und Vorgaben zu berücksichtigen:
- • Jeder Lieferant für ein bestimmtes Bauteil oder eine bestimmte Komponente entwickelt die jeweilige Komponente ausgehend von einem Lastenheft individuell abhängig von seinem Entwicklungsprozess und von der entsprechenden Firmenphilosophie. Dadurch weisen Komponenten von unterschiedlichen Lieferanten zwar die gleiche Funktion entsprechend des Lastenhefts auf, besitzen allerdings im Detail Unterschiede. Deshalb kann auch die Parametrierung oder Bedatung einer Komponente abhängig von dem jeweiligen Lieferanten unterschiedlich sein.
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Daher stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine gewisse Funktion einer Komponente nur dann in Betrieb zu nehmen, wenn vorher erkannt wird, dass die Systemumgebung mit der Komponente zusammenpasst.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Inbetriebnahme einer Funktion einer Komponente eines Fahrzeugs nach Anspruch 1, durch eine Komponente nach Anspruch 9, durch ein Verbund mit mehreren Komponenten nach Anspruch 11 und durch ein Fahrzeug nach Anspruch 12 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Inbetriebnahme einer Funktion einer Komponente eines Fahrzeugs bereitgestellt. Dabei übermittelt oder sendet zumindest eine Komponente (insbesondere jede Komponente) eines Verbundes von Komponenten ein Kennzeichen an zumindest eine der (insbesondere alle) anderen Komponenten des Verbundes. Die zumindest eine oder jeweilige Komponente des Verbundes vergleicht ein von den anderen Komponenten empfangenes Kennzeichen mit dem von der zumindest einen oder jeweiligen Komponente übermittelten Kennzeichen. Die zumindest eine oder jeweilige Komponente lässt die Funktion nicht in Betrieb gehen oder deaktiviert die Funktion, wenn das empfangene Kennzeichen nicht dem gesendeten Kennzeichen entspricht. Dabei wird das erfindungsgemäße Verfahren von der jeweiligen Komponente insbesondere autark durchgeführt, ohne dass dazu eine Ansteuerung oder ein Befehl von außen (z. B. von einer übergeordneten Steuerung) erforderlich ist.
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Mit anderen Worten geht die Funktion der zumindest einen oder jeweiligen Komponente nur dann in Betrieb oder wird nur dann aktiviert, wenn die von den anderen Komponenten empfangenen Kennzeichen jeweils dem Kennzeichen entsprechen, welches die zumindest eine oder jeweilige Komponente selbst aussendet. Wenn also beispielsweise gewährleistet ist, dass nur die Komponenten desselben Zulieferers dasselbe Kennzeichen aufweisen, kann durch das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet werden, dass die Funktion eines Verbundes nur dann in Betrieb geht, wenn die Komponenten des Verbundes alle von demselben Zulieferer hergestellt wurden.
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Natürlich kann durch das erfindungsgemäße Verfahren die Funktion auch in Betrieb genommen werden, wenn die Komponenten von verschiedenen Zulieferern geliefert wurden. Dazu muss im Vorfeld sichergestellt werden, dass diejenigen Komponenten, welche in einem Verbund zusammenarbeiten können, jeweils dasselbe Kennzeichen besitzen. Unter dem Kennzeichen wird dabei besondere eine Folge von alphanumerischen Zeichen verstanden.
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Natürlich kann erfindungsgemäß die Komponente auch die Inbetriebnahme mehrerer Funktionen oder die Inbetriebnahme der gesamten Komponente verweigern, wenn das empfangene Kennzeichen nicht dem übermittelten Kennzeichen entspricht.
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Bei der zumindest einen Komponente, welche das Kennzeichen an zumindest eine der (insbesondere jede der) anderen Komponenten übermittelt, kann es sich beispielsweise um eine neu in den Verbund hinzugefügte Komponente (beispielsweise als Ersatz für eine defekte Komponente) handeln.
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Da die neu hinzugefügte Komponente erfindungsgemäß von sich aus das Kennzeichen an die anderen Komponenten übermittelt und zumindest eine der anderen Komponenten (am besten alle) ihr Kennzeichen an die neu hinzugefügte Komponente übermittelt, handelt es sich um eine dezentrale Lösung, welche sicherstellt, dass die Funktion der neu hinzugefügten Komponente nur dann in Betrieb geht, wenn ihr Kennzeichen dem Kennzeichen der anderen Komponenten) des Verbundes entspricht.
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Vorteilhafterweise sendet die jeweilige Komponente ein ungültiges Kennzeichen aus, wenn die jeweilige Komponente unparametriert (d. h. (noch) mit keinem Parametersatz versehen bzw. unbedatet ist) ist. Dabei unterscheidet sich das ungültige Kennzeichen von allen gültigen Kennzeichen. Erfindungsgemäß wird sichergestellt, dass eine parametrierte (d. h. mit einem Parametersatz versehene bzw. bedatete) Komponente ein gültiges Kennzeichen aufweist, welches die jeweilige Komponente an die anderen Komponenten übermittelt.
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Dadurch ist sichergestellt, dass auch eine unparametrierte Komponente (was insbesondere beim Einbau einer neuen Komponente der Fall ist) ein Kennzeichen aussendet, welches sich allerdings von den gültigen Kennzeichen unterscheidet.
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Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird der Vergleich zwischen dem von der jeweiligen Komponente gesendeten Kennzeichen und dem von der jeweiligen Komponente von den anderen Komponenten empfangenen Kennzeichen nur dann durchgeführt, wenn es sich bei dem empfangenen Kennzeichen um ein gültiges Kennzeichen handelt.
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Durch diese Ausführungsform ist sichergestellt, dass die Funktion einer unparametrierten ersten Komponente nicht zufälligerweise dadurch in Betrieb geht, dass das von einer zweiten unparametrierten Komponente gesendete (ungültige) Kennzeichen dem (ungültigen) Kennzeichen der ersten Komponente entspricht. Darüber hinaus stellt diese Ausführungsform sicher, dass nicht bereits durch einen sicher negativen Vergleich zwischen einem ungültigen Kennzeichen und einem gültigen Kennzeichen der jeweiligen Komponente beispielsweise ein entsprechender Fehlereintrag vorgenommen wird. D. h. beispielsweise ein ESP-Eintrag wird nur dann vorgenommen, nachdem die Komponente (das Steuergerät) parametriert wurde. Die Ausführungsform ermöglicht, dass z. B. eine Parametrierung einer anderen Komponente durchgeführt werden kann, was dann zu einem Empfang eines gültigen Kennzeichens, (wahrscheinlich) zu einem positiven Vergleich der Kennzeichen und damit zu einer Inbetriebnahme der Funktion führt.
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Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform übermittelt die jeweilige Komponente auch dann ein ungültiges Kennzeichen, wenn die jeweilige Komponente erkennt, dass eine der jeweiligen Komponente bekannte oder abgespeicherte Fahrzeugidentifikation nicht der Fahrzeugidentifikation des Fahrzeugs, in welchem die jeweilige Komponente verbaut ist, entspricht.
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Diese weitere Ausführungsform stellt sicher, dass es vorteilhäfterweise nicht einfach möglich ist, eine Komponente aus einem Fahrzeug in ein anderes Fahrzeug einzubauen und die entsprechende Funktion in Betrieb zu nehmen.
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Das Kennzeichen der jeweiligen Komponente kann von der jeweiligen Komponente an eine Slave-Komponente weitergeleitet werden, wenn es sich bei dem empfangenen Kennzeichen um ein gültiges Kennzeichen handelt.
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Dadurch ist sichergestellt, dass die Kennzeichen im Verbund auch an alle Slave-Komponenten übermittelt werden, welche häufig nicht über einen Kommunikationsbus (z. B. CAN-Bus oder über einen anderen Bus), sondern nur über ihren Master mit den anderen Komponenten des Verbundes elektronisch verbunden sind.
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Dabei wird unter einer Master-Komponente insbesondere eine Komponente verstanden, welche zumindest über einen gemeinsamen Bus mit allen anderen Master-Komponenten des Verbundes elektronisch verbunden ist. Dagegen kann eine Slave-Komponente nur über eine ihr zugewiesene Master-Komponente mit anderen Master-Komponenten des Verbundes kommunizieren.
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Das von der jeweiligen Komponente gesendete Kennzeichen ist entweder in der jeweiligen Komponente gespeichert oder wird von der jeweiligen Komponente erzeugt.
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Beispielsweise kann das ungültige Kennzeichen von der jeweiligen Komponente erzeugt werden, wenn kein gültiges Kennzeichen in der Komponente gespeichert ist.
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Durch die vorliegende Erfindung kann jedes neu eingebaute (getauschte) Steuergerät dezentral verifizieren, ob es für den vorgefundenen Verbund im Fahrzeug freigegeben ist. Anhand des Austauschs der Kennzeichen durch Netzwerkbotschalten kann ein Falscheinbau verhindert werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Komponente für ein Fahrzeug bereitgestellt. Dabei umfasst die Komponente einen Speicher, eine Steuerung und eine Schnittstelle, um mit anderen Komponenten Daten auszutauschen. Die Komponente ist derart ausgestaltet, dass die Komponente an mindestens eine (besser an alle) der anderen Komponenten über die Schnittstelle ein Kennzeichen sendet. Über diese Schnittstelle empfängt die Komponente ein oder mehrere Kennzeichen von den anderen Komponenten und vergleicht dieses bzw. diese Kennzeichen mit dem von der Komponente selbst gesendeten Kennzeichen. Die Komponente verweigert eine Inbetriebnahme einer Funktion, wenn das oder die empfangenen Kennzeichen nicht dem von der Komponente selbst gesendeten Kennzeichen entspricht bzw. entsprechen. Dabei führt die Komponente die skizzierten Schritte bzw. das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere autark oder selbst durch, ohne von außen dazu angesteuert oder aufgefordert zu werden. Beispielsweise kann die Komponente die skizzierten Schritte bzw. das erfindungsgemäße Verfahren bei jedem Einschalten der Komponente durchführen.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Komponente entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt sind, so dass hier auf eine Wiederholung verzichtet wird.
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Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Komponente derart ausgestaltet, dass die Komponente in ihrem Speicher Parameter zur Parametrisierung der Komponente abspeichert. Darüber hinaus ist die Komponente derart ausgestaltet, dass die Komponente ein vorbestimmtes (ungültiges) Kennzeichen über die Schnittstelle an die mindestens eine (besser an jede) der anderen Komponente sendet, auch wenn keine Parameter zur Parametrisierung in dem Speicher abgespeichert sind.
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Diese Ausführungsform stellt sicher, dass die erfindungsgemäße Komponente in jedem Fall (d. h. unabhängig davon, ob sie bedatet bzw. parametrisiert oder nicht bedatet bzw. nicht parametrisiert ist) in der Lage ist, ein Kennzeichen auszusenden. Dabei kann die Komponente für den Fall, dass sie nicht parametriert ist, das ungültige Kennzeichen entweder aus einem immer entsprechend belegten Speicherplatz auslesen oder selbst erzeugen, indem die Komponente beispielsweise in diesem Fall ein fest einprogrammiertes (d. h. im Code vorgegebenes) Kennzeichen aussendet.
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Darüber hinaus wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Verbund bereitgestellt, welcher mehrere erfindungsgemäße Komponenten umfasst. Schließlich wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Fahrzeug bereitgestellt, welches eine erfindungsgemäße Komponente oder einen erfindungsgemäßen Verbund umfasst.
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Durch die vorliegende Erfindung wird eine bestimmte Funktion oder bestimmte Funktionen (beispielsweise sicherheitskritische Funktionen, wie der Automatikverlauf eines Fensterhebers) autonom freigegeben, wenn eine entsprechende Verifizierung mit der Umgebung anhand eines Datenabgleichs (Vergleich der Kennzeichen) positiv verläuft. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet auch dann korrekt, wenn gleichzeitig mehrere Komponenten ausgetauscht werden. Daher kann ein Falschvorbau von Komponenten bzw. Steuergeräten erkannt werden und eine entsprechende Fehlfunktion für den Kunden vermieden werden, oder der Kunde kann durch entsprechende Informationen (Eintrag in einen Fehlerspeicher) über einen reduzierten Funktionsumfang informiert werden.
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Die vorliegende Erfindung ist insbesondere Steuergeräte eines Verbundes zur Steuerung einer Tür oder eines Fensterhebers eines Kraftfahrzeugs geeignet. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich eingeschränkt, da die Vorliegende Erfindung auch für andere Verbunde von Steuergeräten eines Kraftfahrzeug, für Schiffe, Flugzeuge sowie gleisgebundene oder spurgeführte Fahrzeugen einsetzbar ist. Darüber hinaus ist die vorliegende Erfindung auch abseits von Bewegungsmitteln beispielsweise für ein ortsfestes System, welches mehrere Komponenten bzw. Steuergeräte umfasst, einsetzbar.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsformen mit Bezug zu den Figuren im Detail beschrieben.
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1 stellt ein Ablaufdiagramm insbesondere für den Einbau eines Steuergeräts während der Produktion dar.
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2 stellt ein Ablaufdiagramm insbesondere für den Einbau eines Steuergeräts in einer Werkstatt dar.
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3 stellt ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Verbund von erfindungsgemäßen Komponenten dar.
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In 1 wird in Form eines Ablaufdiagramms dargestellt, wie die Inbetriebnahme einer erfindungsgemäßen Komponente während der Produktion erfolgt.
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Nach dem Einschalten der Zündung (Klemme 15 ein) erfolgt in einem ersten Schritt S1 die Abfrage, ob das erfindungsgemäße Steuergerät bereits parametriert ist, wodurch sich in diesem Fall der Ablauf im Schritt S3 bzw. in dem in 2 dargestellten Ablauf fortsetzt, oder ob das Steuergerät noch nicht parametriert ist, wobei sich das Verfahren im Schritt S2 fortsetzt. In diesem Schritt S2 sendet das Steuergerät einen ungültigen SCI (”Supplier Combination Index”) an alle anderen Steuergeräte des Verbundes. Der SCI, welcher dem vorab verwendeten Kennzeichen entspricht, ist eine alphanumerische Zeichenfolge.
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Im folgenden Schritt S4 wird wiederum überprüft, ob das Steuergerät noch unparametriert ist, oder ob das Steuergerät inzwischen parametriert ist. Eine Parametrisierung des Steuergeräts kann während der Produktion erfolgen, indem das Steuergerät mit einem entsprechenden Parametersatz, welcher auch den SCI umfasst, versehen wird. Wenn das Steuergerät parametriert ist, verzweigt der Ablauf zu dem Schritt S5, in welchem das Steuergerät den SCI aus dem Parametersatz, welchen das Steuergerät in seinem Speicher abgespeichert hat, an alle anderen Steuergeräte des Verbundes aussendet.
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Im folgenden Schritt S6 überprüft das Steuergerät, ob es zumindest einen SCI empfangen hat, welcher nicht ungültig ist. Wenn das Steuergerät nur ungültige SCI empfangen hat, verzweigt es wieder zu dem Schritt S4 und verbleibt in der Schleife (S4 → S5 → S6), bis das Steuergerät einen gültigen SCI empfängt. Wenn das Steuergerät zumindest einen gültigen SCI empfangen hat, wird zum einen der SCI des Steuergeräts, für den Fall dass es sich bei dem Steuergerät um ein Master-Steuergerät handelt, zu den angeschlossenen Slave-Steuergeräten geroutet (Schritt S15). Zum anderen vergleicht das Steuergerät im Schritt S7 den oder die empfangenen SCI mit dem SCI des Steuergeräts.
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Wenn im Schritt S9 erfasst wird, dass mindestens ein oder alle empfangenen SCI mit dem SCI des Steuergeräts identisch sind, erfolgt eine Parameterfreigabe des Steuergeräts (Schritt S12), ein Anlernen der Fahrzeugklasse (Schritt S13) und ein Aussenden des gültigen SCI des Steuergeräts an alle anderen Steuergeräte (Schritt S14). Die Schritte S12 bis S14 umfassen dabei auch die Freigabe oder Inbetriebnahme der sicherheitskritischen Funktionen (beispielsweise Automatiklauf des Fensterhebers) bezüglich des jeweiligen Steuergeräts. Wenn dagegen im Schritt S9 erfasst wird, dass ein empfangener SCI oder zumindest einer der empfangenen SCI ungleich mit dem SCI des Steuergeräts ist, werden im Schritt S10 die Parameter des Steuergeräts gesperrt und entweder, wenn das Steuergerät ein Master-Steuergerät ist, im Schritt S17 ein interner Fehler im Steuergerät selbst gesetzt, oder, wenn es sich bei dem Steuergerät um ein Slave-Steuergerät handelt, im Schritt S16 ein Fehlerbit an das zugehörige Master-Steuergerät gesendet.
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In 2 ist der erfindungsgemäße Ablauf eines erfindungsgemäßen Steuergeräts dargestellt, wie er bei einem Austausch eines Steuergeräts in der Werkstatt abläuft.
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Nach dem Einschalten der Zündung (Klemme 15 ein) des Fahrzeugs wird im Schritt S21 abgefragt, ob das Steuergerät bereits parametriert oder noch unparametriert ist. Falls das Steuergerät bereits parametriert ist, wird im folgenden Schritt S22 anhand der VIN (”Vehicle Identification Number”) überprüft, ob die im Parametersatz des Steuergeräts gespeicherte Fahrzeugidentifikation mit der Fahrzeugidentifikation desjenigen Fahrzeugs übereinstimmt, in welchem das Steuergerät aktuell verbaut ist. Wenn die Fahrzeugidentifikation des Fahrzeugs mit der im Steuergerät gespeicherten Fahrzeugidentifikation übereinstimmt, verzweigt der Ablauf zu dem Schritt S24, in welchem der gültige SCI gemäß dem Parametersatz des Steuergeräts an alle Steuergeräte des Verbundes gesendet wird. Anschließend wird, wenn es sich bei dem Steuergerät um ein Master-Steuergerät handelt (Schritt S29), dieser gültige SCI des Steuergeräts an alle mit dem Master-Steuergerät verbundenen Slave-Steuergeräte geroutet (Schritt S30).
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Wenn dagegen im Schritt S22 erkannt wird, dass die Fahrzeugidentifikation des Fahrzeugs nicht mit der im Steuergerät gespeicherten Fahrzeugidentifikation übereinstimmt, setzt sich der Ablauf bei Schritt S23 fort. In diesem Schritt S23 setzt sich der Ablauf auch für den Fall fort, dass im Schritt S21 erkannt wird, dass das Steuergerät noch nicht parametriert, d. h. unparametriert, ist. In diesem Schritt S23 sendet das Steuergerät einen ungültigen SCI aus. Anschließend überprüft das Steuergerät im Schritt S27, ob bisher von dem Steuergerät ein ungültiger SCI oder nur ungültige SCI empfangen wurden oder ob zumindest ein gültiger SCI empfangen worden ist. Wenn im Schritt S27 erkannt wird, dass bisher ein ungültiger SCI oder nur ungültige SCI empfangen worden sind, setzt sich der Ablauf bei Schritt S26 fort, in welchem entweder der Parametersatz des Steuergeräts hinsichtlich SCI und/oder VIN angepasst oder dem unparametrierten Steuergerät ein Parametersatz eingegeben wird.
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Wenn dagegen der Parametersatz des Steuergeräts nicht verändert wird, verzweigt der Ablauf vom Schritt S26 zum Schritt S32, in welchem die Parameter des Steuergeräts gesperrt werden. Anschließend wird, wenn es sich bei dem Steuergerät um ein Master-Steuergerät handelt, ein interner Fehler im Schritt S38 gesetzt oder, wenn es sich um ein Slave-Steuergerät handelt, ein entsprechendes Fehlerbit an das zugehörige Master-Steuergerät im Schritt S37 gesendet.
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Wenn das Steuergerät dagegen einen oder mehrere gültige SCI empfangen hat, verzweigt der Ablauf zum einen zum Schritt S29 (siehe oben) und zum anderen zum Schritt S28, in welchem die empfangenen SCI mit dem SCI des Steuergeräts verglichen werden. Wenn zumindest ein empfangener SCI nicht mit dem SCI des Steuergeräts übereinstimmt, verzweigt der Ablauf in Schritt S31 zum Schritt S32 (siehe oben). Wenn dagegen mindestens eine oder alle vom Steuergerät empfangenen SCI dem SCI des Steuergeräts entsprechen, erfolgt eine Freigabe der Parameter (Schritt S33), ein Anlernen der Fahrzeugklasse (Schritt S34) und ein Aussenden des SCI des Steuergeräts an alle anderen Komponenten des Verbundes. Die Schritte S33 bis S35 umfassen dabei auch die Freigabe oder Inbetriebnahme der sicherheitskritischen Funktionen (beispielsweise Automatiklauf des Fensterhebers) bezüglich des jeweiligen Steuergeräts.
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Im allgemeinen Fall können alle Funktionen (also auch die sicherheitskritischen) erst eingesetzt werden, wenn für alle Steuergeräte des Verbundes die Parameterfreigabe (siehe Schritt S12 oder S33) erfolgt ist. In gewissen Fällen ist es allerdings auch möglich, dass, wenn mindestens für ein Steuergerät des Verbundes die Parameterfreigabe (siehe Schritt S12 oder S33) erfolgt ist, die jeweiligen Funktionen dieses Steuergeräts (also auch die sicherheitskritischen) eingesetzt werden können.
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Erst wenn für alle Steuergeräte des Verbundes die Parameterfreigabe (siehe Schritt S12 oder S33) erfolgt ist, können alle Funktionen (also auch die sicherheitskritischen) eingesetzt werden.
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In 3 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Verbund 20 von erfindungsgemäßen Steuergeräten 1–3 dargestellt. Dabei handelt es sich bei den Steuergeräten 1, 2 um Master-Steuergeräte und bei dem Steuergerät 3 um ein Slave-Steuergerät des Master-Steuergeräts 1. Stellvertretend für die anderen Steuergeräte ist dargestellt, dass das Steuergerät 1 eine Steuerung 5, einen Speicher 6 und eine Schnittstelle 7 umfasst. Während die beiden Master-Steuergeräte 1, 2 über den Kommunikationsbus (z. B. CAN-Bus) des Fahrzeugs 10 miteinander verbunden sind, ist das Slave-Steuergerät 3 über die Schnittstelle 7 des Master-Steuergeräts 1 mit diesem verbunden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10200602753 A1 [0002]
- EP 0434986 A2 [0003]
- EP 1731976 B1 [0004]
- DE 102009028655 A1 [0005]
- DE 102004009980 A1 [0006]
- DE 19850454 C2 [0007]
- DE 3624456 C2 [0008]