DE102012002964B3 - Vorrichtung zur Gewinnung von Biogas - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zur Gewinnung von Biogas aus organischen Feststoffen mittels einer anaeroben biologischen Reaktion, welche einen als Behälter ausgeführten Reaktor zur Aufnahme eines Gemisches aus einer Flüssigkeit und Feststoffen aufweist, in dem zentral ein an beiden Enden offenes Umlaufrohr angeordnet ist, in welches in Gebrauchslage von oben eine rohrförmige Düse mit einem konisch verengten Ende hineinragt, welche mit einer Pumpe zum Zuführen des Gemisches in den Reaktor über eine Rohrleitung ausgerüstet ist, und bei welcher das Gemisch in einem durch das Umlaufrohr und einen dasselbe umgebenden Ringraum des Reaktors gebildeten Kreislauf bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, – daß die Düse (3) ohne Einbauten ausgeführt ist, – daß die Rohrleitung (6) am in Gebrauchslage oberen Ende der Düse (3) in dieselbe hineinragt und – daß in dem zwischen dem Umlaufrohr (2) und der Wandung des Reaktors (1) gebildeten Ringraum mindestens ein im rechten Winkel zur Achsrichtung des Umlaufrohrs (2) verlaufendes,...
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Gewinnung von Biogas aus organischen Feststoffen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 (
WO 02/100784 A1 - Vorrichtungen zur anaeroben Behandlung von Abwasser und anderen Gemischen aus einer Flüssigkeit und Feststoffen sowie entsprechende Verfahren haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, da sie die in dem zu behandelnden Medium enthaltenen organischen Substanzen im wesentlichen zu nutzbarem Biogas umsetzen und relativ wenig an überschüssiger Biomasse erzeugen. Außerdem entfällt die bei aeroben Verfahren notwendige Belüftung. Wegen einer hohen spezifischen Feststoffbelastung werden nur geringe Reaktorvolumina benötigt und es können Reaktoren mit schlanker Bauart und entsprechend geringem Platzbedarf eingesetzt werden. Als Reaktoren werden dabei Behälter aus Metall, Kunststoff oder Beton verwendet.
- In der
DE 195 20 542 A1 ist eine aerob arbeitende Anlage zur biologischen Behandlung von Abwasser beschrieben. Sie weist einen Reaktor mit einem zentralen, als Überlauf dienenden Rohr auf. Zwischen dem Rohr und der Wandung des Reaktors sind als Sieblochböden ausgebildete Schikanen mit horizontalem Verlauf angebracht, durch welche ein Abwasser-Bakteriengemisch aufgrund seiner eigenen Schwerkraft von oben nach unten hindurchtritt. Gleichzeitig wird im Gegenstrom Luft in den Reaktor und damit in das herabrieselnde Abwasser-Bakteriengemisch eingeblasen. - Die bekannte Vorrichtung nach der eingangs erwähnten
WO 02/100784 A1 - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wirkungsgrad der eingangs geschilderten Vorrichtung zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Der mit dieser Vorrichtung zu behandelnde organische Feststoff wird nach einer geeigneten Vorbehandlung, zu der auch eine Zerkleinerung gehören kann, einem aus dem Reaktor abgezogenen Flüssigkeit-Feststoff-Gemisch zugegeben und dem Reaktor mittels der Pumpe über die Rohrleitung und die Düse zugeführt. Das den organischen Feststoff enthaltende Gemisch gelangt damit direkt in das zentrale Umlaufrohr des Reaktors und wird durch dasselbe und um dasselbe herum im Reaktor im Kreislauf bewegt. Infolge des Impulses des aus der Düse austretenden Flüssigkeit-Feststoff-Gemisches wird das dem Umlaufrohr und damit dem Reaktor zugeführte Gemisch mit dem Reaktorinhalt intensiv vermischt. Es wird zusätzlich durch das zwischen dem Unlaufrohr und der Wandung des Reaktors angeordnete Lochblech mit dem Ergebnis durchmischt, daß die im Reaktor befindlichen Mikroorganismen immer wieder in engen Kontakt mit dem Feststoff gebracht werden. Dadurch wird die Kontaktfläche zwischen den Mikroorganismen und dem Feststoff vergrößert und stetig erneuert. Die Abtrennung des durch die anaerobe biologische Reaktion entstehenden Biogases wird insgesamt verbessert und es wird eine erhöhte Menge an Biogas erzielt.
- Als Feststoffe können z. B. landwirtschaftliche Produkte, wie Mais, Getreide oder Rüben, aber auch organische Abfälle, wie Klärschlamm, Speisereste usw., oder Gemische aus diesen Materialien eingesetzt werden.
- Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
- Es zeigen:
-
1 ein Schnittbild einer Vorrichtung nach der Erfindung. -
2 eine in der Vorrichtung verwendbare Düse. -
3 ein in der Vorrichtung verwendbares Lochblech. -
4 eine gegenüber1 erweiterte Vorrichtung. - In
1 ist ein vorzugsweise als zylindrischer Behälter ausgeführter Reaktor1 dargestellt, in dem zentral ein an beiden Enden offenes Umlaufrohr2 angeordnet ist. Es hat mit Vorteil einen Durchmesser, der im Bereich von 0,5 × DR bis 0,7 × DR, liegt mit dem Durchmesser DR des Reaktors1 . Die Länge des Umlaufrohrs2 liegt vorzugsweise zwischen 3 × DU und 7 × DU, mit dem Durchmesser DU desselben. In das Umlaufrohr2 ragt von oben eine Düse3 hinein, die in2 genauer dargestellt ist. Zur Vorrichtung gehört auch eine Pumpe4 , an die eine mit dem Innern des Reaktors1 verbundene Rohrleitung5 angeschlossen ist und von der eine in den Reaktor1 hineinführende Rohrleitung6 ausgeht. Die Rohrleitung6 ragt mit ihrem Ende in die Düse2 hinein. - Die Düse
3 ist gemäß2 rohrförmig ausgeführt. Sie ist an einem Ende konisch verengt. Mit diesem Ende ragt sie in das Umlaufrohr2 hinein. Die Düse3 hat keinerlei Einbauten, so daß ihr lichter Querschnitt voll zum Durchleiten eines Flüssigkeits-Feststoff-Gemisches zur Verfügung steht. - Zwischen dem Umlaufrohr
2 und der Wandung des Reaktors1 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Lochbleche7 und8 angeordnet, die in3 genauer dargestellt sind. Sie verlaufen rechtwinklig zum Umlaufrohr2 und füllen den Zwischenraum zwischen dem Umlaufrohr2 und der Wandung des Reaktors1 vollständig aus. Die Lochbleche7 und8 sind entsprechend3 mit Löchern9 versehen, deren Durchmesser mit Vorteil zwischen 50 mm und 70 mm liegt, bei einer lichten Weite der Löcher insgesamt zwischen 15% und 25% der Fläche eines Lochblechs. Die Anzahl der im Reaktor1 mit Abstand übereinander angeordneten Lochbleche hängt von der gewünschten Vermischung des Flüssigkeits-Festsoff-Gemisches im Reaktor1 ab. Es soll mindestens ein Lochblech vorhanden sein. Es können aber auch mehr als zwei Lochbleche sein. - Die Vorrichtung nach der Erfindung arbeitet beispielsweise wie folgt:
Zu Beginn des Betriebes wird der Reaktor1 mittels der Pumpe4 mit einem Flüssigkeit-Feststoff-Gemisch aus einer vergleichbaren Anlage gefüllt und auf die vorgesehene Betriebsweise eingestellt. Wenn ein vorgegebener Betriebszustand erreicht ist, wird der zu behandelnde Feststoff, gegebenenfalls nach einer Vorbehandlung hinsichtlich der Größe der Festsoffteilchen, über eine Zulaufleitung10 einem mittels der Rohrleitung5 aus dem Reaktor1 abgezogenen Flüssigkeit-Festsoff-Gemisch zugemischt und mit der Pumpe4 über die Rohrleitung6 dem Reaktor1 zugeführt, und zwar direkt von oben in das Umlaufrohr2 . Durch den Impuls des aus der konisch verengten Düse3 austretenden, durch einen Pfeil11 angedeuteten Flüssigkeit-Feststoff-Gemisches wird dieses im Umlaufrohr2 nach unten gefördert. Dabei wird zusätzlich ein Teil des im Reaktor1 befindlichen Flüssigkeit-Festoff-Gemisches angesaugt und mit nach unten bewegt. - Das Flüssigkeits-Feststoff-Gemisch wird nach dem Austritt aus dem Umlaufrohr
2 zum überwiegenden Teil im Ringraum zwischen dem Umlaufrohr2 und der Wandung des Reaktors1 nach oben gefördert, so daß im Reaktor1 im wesentlichen eine durch eingezeichnete Pfeile angedeutete Umlaufströmung entsteht, in welcher das Gemisch im Kreislauf durch das Umlaufrohr2 und den Ringraum des Reaktors1 bewegt wird. Durch einen Überlauf12 ist sichergestellt, daß das Volumen des Flüssigkeit-Feststoff-Gemisches im Reaktor1 konstant bleibt. Das durch den Überlauf12 abströmende Flüssigkeit-Feststoff-Gemisch kann anschließend mittels einer konventionellen Flüssigkeit-Festsofftrennung in Flüssigkeit und Feststoff getrennt und jeweils einer weiteren Behandlung und Verwertung zugeführt werden. Das im Reaktor1 entstehende Biogas verläßt den Reaktor1 über eine durch einen gestrichelten Pfeil angedeutete Leitung13 und kann einem Gasspeicher zugeführt werden. -
4 zeigt eine gegenüber1 erweiterte Anordnung mit drei Umlaufrohren2 und drei Düsen3 , die in einem als Mehrfachreaktor anzusehenden Reaktor1 angeordnet sind. Ein solcher Mehrfachreaktor kann bei großen Reaktorvolumina eingesetzt werden, wenn die bei einem Einfachreaktor nach1 gegebenen geometrischen Verhältnisse nur ein beschränktes Reaktorvolumen zulassen. In einem derartigen Mehrfachreaktor können auch nur zwei Umlaufrohre2 mit Düsen3 oder auch mehr als drei Umlaufrohre2 mit Düsen3 angeordnet sein.
Claims (4)
- Vorrichtung zur Gewinnung von Biogas aus organischen Feststoffen mittels einer anaeroben biologischen Reaktion, welche einen als Behälter ausgeführten Reaktor zur Aufnahme eines Gemisches aus einer Flüssigkeit und Feststoffen aufweist, in dem zentral ein an beiden Enden offenes Umlaufrohr angeordnet ist, in welches in Gebrauchslage von oben eine rohrförmige Düse mit einem konisch verengten Ende hineinragt, welche mit einer Pumpe zum Zuführen des Gemisches in den Reaktor über eine Rohrleitung ausgerüstet ist, und bei welcher das Gemisch in einem durch das Umlaufrohr und einen dasselbe umgebenden Ringraum des Reaktors gebildeten Kreislauf bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, – daß die Düse (
3 ) ohne Einbauten ausgeführt ist, – daß die Rohrleitung (6 ) am in Gebrauchslage oberen Ende der Düse (3 ) in dieselbe hineinragt und – daß in dem zwischen dem Umlaufrohr (2 ) und der Wandung des Reaktors (1 ) gebildeten Ringraum mindestens ein im rechten Winkel zur Achsrichtung des Umlaufrohrs (2 ) verlaufendes, den Zwischenraum zwischen dem Umlaufrohr (2 ) und der Wandung des Reaktors (1 ) vollständig ausfüllendes, der zusätzlichen Durchmischung des Gemisches dienendes Lochblech (7 ,8 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Umlaufrohrs (
2 ) zwischen 0,5 × DR und 0,7 × DR liegt, mit dem Durchmesser DR des Reaktors (1 ). - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Umlaufrohrs (
2 ) zwischen 3 × DU und 7 × DU liegt, mit dem Durchmesser DU des Umlaufrohrs (2 ). - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte lichte Weite der Löcher des Lochblechs (
7 ,8 ) zwischen 15% und 25% der Fläche des Lochblechs liegt.
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---|---|---|---|
DE102012002964A DE102012002964B3 (de) | 2012-02-16 | 2012-02-16 | Vorrichtung zur Gewinnung von Biogas |
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DE102012002964B3 true DE102012002964B3 (de) | 2013-04-25 |
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DE102012002964A Active DE102012002964B3 (de) | 2012-02-16 | 2012-02-16 | Vorrichtung zur Gewinnung von Biogas |
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Country | Link |
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DE (1) | DE102012002964B3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109022241A (zh) * | 2018-08-10 | 2018-12-18 | 武汉赛科成科技有限公司 | 一种3d结构细胞培养载体、导流件及生物反应器 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19520542A1 (de) * | 1995-06-06 | 1997-01-16 | Eisenmann Kg Maschbau | Verfahren zur biologischen Behandlung von Abwasser und Anlage zur Verfahrensdurchführung |
WO2002100784A1 (en) * | 2001-05-31 | 2002-12-19 | Biothane Corporation | Anaerobic digestion apparatus, methods for anaerobic digestion a nd for minimizing the use of inhibitory polymers in digestion |
-
2012
- 2012-02-16 DE DE102012002964A patent/DE102012002964B3/de active Active
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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