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Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen und Gerate zur Ablage von körnigem Gut. Insbesondere bezieht sie sich auf die Ablage von Mais, Sonnenblumen, usw. in Verbindung mit Einzelkornsäaggregaten.
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Die nach dem Stand der Technik bekannten Einzelkornsämaschinen zur Ablage von Mais, Sonnenblumen, usw. werden im wesentlichen von zwei Maschinentypen bestimmt. Zum einen sind Einzelkornsämaschinen bekannt, bei denen die Saatkörner aus einem zentralen Behälter entnommen, und dort mit Hilfe einer mehrreihigen, den Anzahl der Saatreihen entsprechenden Zentralvereinzelung vereinzelt werden. Die so vereinzelten Körner werden anschliessend pneumatisch unterstützt zu den Säscharen geleitet, wo sie über dem Säschar nochmals vereinzelt werden oder direkt in die Saatfurche geleitet werden.
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Desweiteren sind Einzelkornsämaschinen bekannt, bei denen die Körner in den einzelnen Säaggregaten mit vertikal drehenden Lochscheiben oder Zehenrädern pneumatisch vereinzelt werden und jeweils über einen eigenen Saatbehälter verfügen.
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Die Unterscheidung der beiden pneumatischen Vereinzelungssysteme ergibt sich einerseits aus dem Saugluftverfahren und anderseits aus dem Überdruckverfahren (
DE2064336 ).
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Wenn es die jeweiligen Bodenverhältnisse zulassen, wird so dicht wie möglich über der Saatfurche vereinzelt. Um diesem Ziel möglichst nahezukommen, werden bekannterweise die Sägehäuse teilweise in das Säschar eingelassen. Dieses bringt allerdings den Nachteil mit sich, daß die damit verbundene etwas bauchige Form des Säschares das Eindringen in den Boden erschwert.
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Nun findet schon seit längerer Zeit ein Einbringungsverfahren immer mehr Zugang zu Markt, welches insbesondere bei der Mulchsaat oder schwierigen Bodenverhältnissen zum Einsatz kommt. Hier wird aus einer Höhe von ca. 50 cm über dem Boden vereinzelt. Die vereinzelten Saatkörner werden in ein großvolumiges Rohr oder in einen trapezförmigen Schacht in die Saatfurche geleitet. Die Rohr-, bzw. die Schacht-Eintrittsöffnung ist um ein vielfaches grösser als das größte Korn, um Verstopfungen zu vermeiden. Ferner ist zu berücksichtigen, daß gerade bei hoher Zellenrad-Umfangsgeschwindigkeit ein Abweichen des Kornstromes zur Senkrechten entsteht.
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Bei sogennanten High-Speed-Filmaufnahmen im Labor, wo der Weg der Körner vom Eintritt in den trapezförmigen Schacht und weiter bis zum Austritt visuell gut zu verfolgen ist, wird sichtbar, daß die Saatkörner das erste Stück des Weges nach unten ohne Berührung der Schachtwand zurücklegen. Auf dem weiteren Weg nach unten touschieren sie hin und wieder die Schachtwand. Dieses Touschieren, bzw. gelegentliche Anstoßen der Körner hat folglicherweise grossen Einfluß auf die Abstandsgenauigkeit der Körner in der Saatfurche.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einzelkornsämaschine der vorgenannten Art derart weiterzubilden, daß die Körner ihren Weg vom Verteilerorgan bis zum Eintritt in die Saatfurche ohne maßgebliche Veränderung ihres Abstandes zueinander zurücklegen.
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Beschreibung
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verbesserung des Kornablageabstandes in der Saatfurche dient gemäß der Aufgabe dazu, Saatkörner, die von einer Vereinzelungsvorrichtung vereinzelt wurden, aufzunehmen und übergangslos gleitend der Saatfurche zuzuführen.
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Die erfindungsgemäße Art der Kornführung vom Verteilerorgan bis zur Saatfurche spaltet sich in zwei Ausführungsvarianten, die in Verbindung mit dem Vereinzelungsverfahren
DE2064336 beschrieben, bzw. dargestellt werden. Die erste Ausführungsvariante beschreibt die Kornführung vom Verteilerorgan bis zur Saatfurche aus geringer Höhe (ca. 12 cm), die zweite Ausführungsvariante beschreibt die Kornführung aus grosser Höhe (ca. 50 cm) bis zur Saatfurche.
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Ausführungsvariante 1
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Das vertikal im Uhrzeigersinn drehende Zellenrad befördert die vereinzelten Saatkörner bis zur Auslaßstelle des Sägehäuses. Ein, an diesem Durchbruch der Gehäusewandung schräg eingeschobenes Rundrohr, dessen obere Aussparung dem äußeren Durchmesser des Zellenrades angepasst ist, schließt mit seiner kopfseitigen Wandung an der Sägehäusewandung an.
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Die von der Drehbewegung des Zellenrades zur Gehäuseauslaßstelle beförderten Saatkörner, welche an dieser Stelle übergangslos in das Kornführungsrohr einmünden, lösen sich durch die Schrägstellung des Kornführungsrohres und der Schwerkraft beim Abwärtsgleiten allmählich aus der Zelle und gleiten so weiterführend in die Saatfurche und bilden so die Voraussetzung für einen exakten Kornablageabstand in der Saatfurche.
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Der innere Durchmesser des Kornführungsrohres ist nicht wesentlich grösser zu bemessen als der größte Korndurchmesser, da die Körner richtungsgenau, ähnlich einem Schienenfahrzeug in das Kornführungsrohr hineingleiten und somit keine Verstopfung entstehen kann.
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Die erfindungsgemäße Art der Kornführung ermöglicht es, statt eines bisher üblichen einreihigen Zellenrades ein zweireihiges Zellenrad zu verwenden, dessen Zellenreihen gegeneinander versetzt sind. Die Körner gleiten somit in wechselnder Folge durch eine konische Kornzuführung in das Kornführungsrohr. Durch diese Maßnahme wird folglicherweise die doppelte Kornzahl pro Sekunde bei unveränderter Ablagegenauigkeit erreicht.
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Ausführungsvariante 2
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Bei der zweiten Ausführungsvariante müssen die Saatkörner bedingt durch die baulichen Verhältnisse aus grosser Höhe und in einem wesentlich steileren Winkel durch das Kornführungsrohr nach unten in die Saatfurche geführt werden. Bei dieser Ausführung bildet die innere Wandung des Kornführungsrohres keine Tangente zum Zellenrad, sondern verläuft am Anfang des Kornführungsrohres in einer leichten Krümmung. Diese Krümmung entspricht in ihrem Verlauf genau der Linienführung der Kornauswurfkurve, die sich bei maximaler Umfangsgeschwindigkeit des Zellenrades bzw. bei maximaler Kornzahl pro Sekunde ergibt. Weiterhin bleibt durch diese Krümmung der gleitende Kontakt der Körner auch bei unterschiedlicher Zellenradumfangsgeschwindigkeit beim Hinüberwechseln vom Sägehäuse in das Kornführungsrohr erhalten.
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Vorteil der Erfindung gegenüber Einzelkornsämaschinen nach dem Stand der Technik ist also, daß auch aus grösserer Fallhöhe eine exaktere Kornablage möglich ist. Weiter ist es möglich, in Verbindung mit der konischen Kornzuführung ein zweireihiges Zellenrad zu verwenden, um damit eine wesentlich höhere Fahrgeschwindigkeit der Einzelkornsämaschine zu erreichen.
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Die Lösung der Erfindung ist den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche zu entnehmen.
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Es zeigen:
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1: schematisch die Seitenansicht eines Einzelkornsäaggregates nach dem Vereinzelungsverfahren
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2: eine vergrösserte Darstellung eines Ausschnittes des Sägehäuses mit Zellenrad und Kornführungsrohr, teilweise geschnitten, nach dem Vereinzelungsverfahren
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3: schematisch die Seitenansicht und Vorderansicht eines Sägehäuses mit konischer Kornzuführung und zweireihigen Zellenrad nach dem Vereinzelungsverfahren
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4: schematisch die Seitenansicht und Vorderansicht eines Sägehäuses mit konischer Kornzuführung und zweireihigem Zellenrad nach dem Vereinzelungsverfahren
DE 2064336 , wobei der Kornverlauf angedeutet wird
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5: schematisch die Seitenansicht eines Einzelkornsäaggregates nach dem Vereinzelungsverfahren
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6: eine vergrösserte Darstellung eines Ausschnittes des Sägehäuses mit Zellenrad und Kornführungsrohr, teilweise geschnitten nach dem Vereinzelungsverfahren
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Im Einzelnen
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Die
1 zeigt die erste Ausführungsvariante in Form einer schematischen Darstellung eines Einzelkorn-Säaggregates nach dem Vereinzelungsverfahren
DE2064336 , wo aus geringer Höhe (ca. 12 cm) über der Saatfurche vereinzelt wird. An dem Tragrohr
1 einer (nicht dargestellten) Zugmaschine ist die Halterung
2 für eine Parallelführung
3 verschraubt. Die vierte Seite der Parallelführung
3 ist von dem Rahmen
4 des Säaggregates gebildet, an dem das Säschar
7, das Sägehäuse
5 mit aufmontiertem Saatbehälter
6, die Zustreicher
9 und die Führungs- und Saatandruckrolle
12 befestigt sind. Die Führungs- und Saatandrucksrolle
12 ist mit der Halterung
10 verbunden und mit Hilfe der Gewindekurbel
11 höhenverstellbar. Das Kornführungsrohr
8 ist mit dem Sägehäuse
5 verbunden.
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Die 2 zeigt eine vergrösserte Darstellung eines Ausschnittes des Sägehäuses 5 mit Zellenrad 14 und Kornführungsrohr 8. In dem Durchbruch des Sägehäuses 5 ist das Kornführungsrohr 8 in einem schrägen Winkel eingeschoben. Die Aussparung am oberen Ende des Kornführungsrohres 8 folgt der Linienführung des äußeren Zellenraddurchmessers 14 im minimalen Abstand. Die von dem drehenden Zellenrad 14 zur Auslaßstelle des Sägehäuses 5 beförderten Saatkörner wechseln hier von der Innenwandung des Sägehäuses 5 zur Innenwandung des Kornführungsrohres 8 über, ohne ihr Gleitverhalten zu verändern.
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Bedingt durch die Schrägstellung des Kornführungsrohres 8 und die Schwerkraft lösen sich die Saatkörner beim Weitergleiten allmählich aus der Zelle und gleiten so weiter bis zur Saatfurche. Das allmähliche, richtungsgenaue Einmünden der Saatkörner in den verhältnismäßig grossen Einmundüngsbereich des Kornführungsrohres 8 ermöglicht einen nur unwesentlich grösseren Innendurchmesser des Kornführungsrohres 8 als der Durchmesser des größten Saatkorns.
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Die 3 zeigt die schematische Seiten- und Vorderansicht des Sägehäuses 22 mit konischer Kornzuführung 24 und zweireihigem Zellenrad 23. Die konische Kornzuführung 24, deren oberer Einmündungsbereich zwei Zellenreihen abdeckt, schiebt sich in gleicher Art durch die Sägehäusewandung wie in 2 beschrieben. Die zwei Zellenreihen des Zellenrades 23 sind in ihrer Teilung gegeneinander versetzt und befinden sich in ihrer Gesamtbreite mittig über der konischen Kornzuführung 24. Die von den zwei Zellenreihen des drehenden Zellenrades 23 in wechselnder Folge austretenden Saatkörner werden von der konischen Kornzuführung 24 aufgenommen und im weiteren Verlauf zu einem Kornstrom vereinigt.
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Die 4 zeigt die schematische Seiten- und Vorderansicht des Sägehäuses 22 der konischen Kornzuführung 24 und zweireihigen Zellenrad 23 wie in 3 beschrieben, aber zusätzlich mit dem angedeuteten Verlauf der austretenden Saatkörner aus dem Zellenrad 23.
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Die
5 zeigt die zweite Ausführungsvariante in Form einer schematischen Darstellung eines Einzelkornsäaggregates nach dem Vereinzelungsverfahren
DE2064336 , wo aus grosser Höhe (ca. 50 cm) über der Saatfurche vereinzelt wird.
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An dem Tragrohr 1 einer (nicht dargestellten) Zugmaschine ist die Halterung 2 für eine Parallelführung 3 verschraubt. Die vierte Seite der Parallelführung 3 ist von dem Rahmen 16 des Säaggregates gebildet, an dem das Sägehäuse 5 mit aufmontiertem Saatbehälter 6, das Doppelscheibenschar 17, sowie die Aufhängung der Tiefenführungsrolle 18 befestigt sind. Das Ende des verlängerten Rahmens 16 bilden die Tiefenverstellung 21 der Tiefenführungsrolle 18, sowie die Halterung der in der Höhe beweglichen und federbelastbaren Saatandruckrollen 20. Das Kornführungsrohr 19 wird von der Auslaßstelle des Sägehauses 5 zwischen den beiden Schneidscheiben des Doppelscheibenschares 17 bis zur Saatfurche schräg nach unten geführt.
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Die 6 zeigt eine vergrösserte Darstellung eines Ausschnittes des Sägehauses 5 mit eingeschobenen Kornführungsrohr 19. Das schräg eingschobene Kornführungsrohr 19 weist am oberen Ende eine Aussparung auf, die der Linienführung des äusseren Durchmessers des Zellenrades 14 im minimalen Abstand folgt. Die Innenwand des Kornführungsrohres 19 weist eine leichte Krümmung auf. Diese Krümmung entspricht in ihrem Verlauf der Linienführung der Kornauswurfkurve, welche sich bei maximaler Zellenradgeschwindigkeit, bzw. bei maximal möglicher Kornzahl pro Sekunde ergeben würde. Somit ist gewährleistet, daß bei höchster sowie bei niedrigster Zellenradgeschwindigkeit der Kontakt der austretenden und gleichzeitig gleitenden Saatkörner zur Innenwandung des Kornführungsrohres 19 bestehen bleibt. Die leichte Schrägstellung des Kornführungsrohres 19 und dessen Krümmung bewirken in Verbindung mit der Schwerkraft und der Drehbewegung des Zellenrades 14 das allmähliche Hinausgleiten der Saatkörner aus der Zelle und Weitergleiten in die Saatfurche.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2064336 [0004, 0010, 0019, 0020, 0021, 0022, 0023, 0024, 0025, 0030]