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Die vorliegende Erfindung betrifft eine aktive Dichtungsvorrichtung und eine Schiebetür mit einer entsprechenden aktiven Dichtungsvorrichtung.
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Zum Abdichten von beweglichen Teilen, so wie beispielsweise Schiebetürflügeln gegenüber unbeweglichen Teilen, so wie beispielsweise einer Wand oder einer Verkleidung werden üblicherweise Bürstendichtungen verwendet. Bürstendichtungen wirken einem Verschieben des beweglichen Teils gegenüber dem nicht beweglichen Teil lediglich mit einer sehr geringen Haltekraft entgegen, so dass ein gegenseitiges Verschieben beider Teile leicht möglich ist. Jedoch sind Bürstendichtungen hinsichtlich Schallschutz, Rauchschutz oder dem Schutz gegen Zugluft nicht optimal, da diese weiterhin einen verminderten Luftaustausch zwischen den voneinander zu trennenden Raumbereichen ermöglicht.
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Zum Lösen dieses Problems sind aus dem Stand der Technik Dichtungen bekannt, die auf eine Dichtfläche hinbewegt und von dieser Dichtfläche wieder wegbewegt werden können. Aus der
DE 10 2010 011 770 A1 ist eine Schiebetür bekannt, die mittels einer Halteschiene an einem Verfahrschlitten befestigt ist. Der Verfahrschlitten ist in einer Laufschiene in einer Verkleidung angeordnet, so dass die Schiebetür gegenüber der Verkleidung und gegenüber einer Türöffnung verschoben werden kann. In der Halteschiene ist eine Aufnahme vorgesehen, in der eine Dichtung angeordnet ist. Während einer Verfahrbewegung der Schiebetür ist die Dichtung nicht ausgelöst, so dass die Dichtung nicht an der Verkleidung bzw. einer Dichtfläche anliegt. In der Schließstellung der Schiebetür wird die Dichtung ausgelöst, so dass ein Dichtungsprofil der Dichtung an der Verkleidung anliegt. Somit bietet diese Art von Dichtung einen verbesserten Schallschutz, Rauchschutz und Schutz gegenüber Zugluft.
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Jedoch ist die in der
DE 10 2010 011 770 A1 offenbarte Dichtung in ihrem Aufbau kompliziert. Weiterhin wird für den Zusammenbau der Dichtung und für den Einbau dieser in die Halteschiene Werkzeug benötigt, was den Zeitaufwand und die Kosten für den Einbau insbesondere vor Ort erhöht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer verbesserten Dichtungsvorrichtung, die zuverlässig einen Luftaustausch zwischen zwei voneinander zu trennenden Raumbereichen unterbindet, die zumindest teilweise werkzeugfrei zusammensetzbar und montierbar und darüber hinaus kostengünstig in ihrer Herstellung ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine aktive Dichtungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Dichtungsvorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 11 beschrieben. Die Ansprüche 12 bis 16 beschreiben Schiebetüren mit der erfindungsgemäßen aktiven Dichtungsvorrichtung.
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Die erfindungsgemäße aktive Dichtungsvorrichtung umfasst eine flexible Dichtungsfolie, die in einem Führungskanal einer Führungseinrichtung verschiebbar angeordnet ist, wobei der Führungskanal durch zwei zueinander beabstandete Führungsflächen gebildet ist. Der Führungskanal weist einen Kanaleingang und einen Kanalausgang auf. Ein erstes Ende der Dichtungsfolie ist an einem kanaleingangsseitig angeordneten Antriebsglied befestigt. Die Dichtungsfolie tritt durch einen Kanaleingang in den Führungskanal ein, und tritt über den Kanalausgang aus dem Führungskanal aus. Ein zweites Ende der Dichtungsfolie ist außerhalb des Führungskanals und/oder im Bereich des Kanalausgangs an der Führungseinrichtung befestigt. Das Antriebsglied ist zwischen einer Einfahrposition und einer Ausfahrposition beweglich, wobei durch Überführen des Antriebsglieds von der Einfahrposition in die Ausfahrposition die Dichtungsfolie durch den Führungskanal geschoben wird, so dass ein Teil der Dichtungsfolie aus dem Kanalausgang austritt und im Bereich des Kanalausgangs eine Schlauchdichtung bildet. Durch Überführen des Antriebsglieds von der Ausfahrposition in die Einfahrposition wird die Dichtungsfolie durch den Führungskanal in Richtung Kanaleingang gezogen, so dass die Schlauchdichtung im Bereich des Kanalausgangs wieder rückgebildet wird.
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Die erfindungsgemäße aktive Dichtungsvorrichtung ermöglicht die Erzeugung einer Schlauchdichtung und somit eines Dichtprofils lediglich bei Bedarf. Somit wird beispielsweise bei einer mit der erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung ausgestatteten Schiebetür einer Verschiebebewegung eines Schiebetürflügels bei eingefahrenem Antriebsglied durch die Dichtungsvorrichtung nicht entgegengewirkt, wohingegen beispielsweise in einer Schließposition des Schiebflügels das Antriebsglied ausgefahren werden kann, so dass ein zuverlässiger Schallschutz, Rauchschutz und Schutz gegen Zugluft gegeben ist. Für die erfindungsgemäße Dichtvorrichtung sind lediglich wenige Einzelteile notwendig, so dass die aktive Dichtungsvorrichtung nicht wartungsintensiv ist. Darüber hinaus ist die aktive Dichtungsvorrichtung einfach und kostengünstig herstellbar.
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Um eine zuverlässige Führung der Dichtungsfolie und ein Auflaufen der Dichtungsfolie im Führungskanal bei einem Verschieben der Dichtungsfolie vom Kanaleingang zum Kanalausgang zwecks Erzeugung der Schlauchdichtung zu vermeiden, ist ein Abstand zwischen den zwei Führungsflächen vorzugsweise größer oder gleich einer Dicke der Dichtungsfolie. Der Abstand der zwei Führungsflächen entspricht der Dicke der Dichtungsfolie zuzüglich einem Zusatz, der vorzugsweise zwischen 1% und 5%, weiter vorzugsweise zwischen 5% und 10%, weiter vorzugsweise zwischen 10% und 20%, weiter vorzugsweise zwischen 20% und 50%, oder weiter vorzugsweise zwischen 50% und 100% der Dicke der Dichtungsfolie entspricht. Vorzugsweise ist zur Vermeidung des Auflaufens der Dichtungsfolie im Führungskanal der Abstand zwischen den Führungsflächen entlang einer gesamten Breitenerstreckung und entlang einer gesamten Längenerstreckung des Führungskanals gleichbleibend. Vorzugsweise weist dazu der Führungskanal eine entlang einer Bewegungsbahn der Dichtungsfolie gleichbleibend orientierte Krümmung auf. Die Dichtungsfolie kann vorzugsweise eine Vorbiegung aufweisen, die in ihrer Orientierung der Krümmung des Führungskanals entspricht, so dass dadurch ein Auflaufen der Dichtungsfolie im Führungskanal vermieden wird.
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Vorzugsweise umfasst das Antriebsglied eine drehbare Mitnehmerwelle, wobei durch Verdrehen des Antriebsglieds von der Einfahrposition in die Ausfahrposition die Dichtungsfolie von der Mitnehmerwelle teilweise abgerollt wird, und wobei durch Verdrehen des Antriebsglieds von der Ausfahrposition in die Einfahrposition die Dichtungsfolie auf der Mitnehmerwelle zumindest teilweise aufgerollt wird. Dabei dient die Umfangsfläche der Mitnehmerwelle auch als Führung für die Dichtungsfolie, so dass durch das Bereitstellen der Mitnehmerwelle ein Verschieben der Dichtungsfolie insbesondere vom Kanaleingang hin zum Kanalausgang zuverlässig ermöglicht wird, ohne dass die Dichtungsfolie aufläuft und unerwünschte Falten wirft.
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Vorzugsweise ist der Kanaleingang derart tangential unterhalb des Antriebsglieds angeordnet, dass bei einem Abrollen der Dichtungsfolie von dem Antriebsglied die Dichtungsfolie der Schwerkraft folgend durch den Kanaleingang in den Führungskanal bewegt bzw. geschoben wird. Durch eine Krümmung des Führungskanals auf die abzudichtende Fläche zu tritt die Dichtungsfolie aus dem Kanalausgang in Richtung der abzudichtenden Fläche aus, so dass die am Kanalausgang gebildete Schlauchdichtung auf die abzudichtende Fläche hin gedrückt wird.
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Vorzugsweise umfasst die Führungseinrichtung ein Basiselement und ein daran befestigbares Zusatzelement, wobei das Basiselement einer der beiden Führungsflächen und das Zusatzelement die andere der beiden Führungsflächen aufweist. Das Zusatzelement ist an dem Basiselement mittels einer an dem Basiselement vorgesehenen Befestigungseinrichtung derart befestigbar, dass sich die zwei Führungsflächen zueinander beabstandet gegenüberstehen und den Führungskanal bilden. Das Zusatzelement weist ferner eine Lagereinrichtung auf, in der das Antriebsglied drehbar gelagert ist. Durch einen entsprechenden modularen Aufbau der Dichtungsvorrichtung ist ein Zusammenbau insbesondere am Einbauort der aktiven Dichtungsvorrichtung erleichtert. Auch ist die Wartung einer entsprechenden aktiven Dichtungsvorrichtung erleichtert, da bei einem Defekt oder Verschleiß beispielsweise des Antriebsglieds oder der Dichtungsfolie diese einfach ausgetauscht werden können.
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Die Lagereinrichtung kann in Form einer Lagerschale realisiert sein. Weiterhin kann die Lagerschale alternativ zweiteilig ausgestaltet sein, wobei das Basiselement einen Teil der Lagerschale und das Zusatzelement einen anderen Teil der Lagerschale bilden.
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Um eine Haftreibung zwischen dem Antriebsglied und der Dichtungsfolie zu erhöhen, so dass die Dichtungsfolie durch das Antriebsglied zuverlässig in Richtung des Kanalausgangs geschoben wird, umfasst das Antriebsglied der erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung vorzugsweise ferner eine Gleitwelle mit einer axialen Aussparung, in der die Mitnehmerwelle aufgenommen ist, so dass die Mitnehmerwelle mit der Gleitwelle drehfest verbunden. Dabei ist die Dichtungsfolie an der Mitnehmerwelle und/oder an der Gleitwelle befestigt und kann zumindest teilweise auf der Gleitwelle aufgerollt und zumindest teilweise von der Gleitwelle abgerollt werden.
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Für eine weitere Vereinfachung der Befestigung des Zusatzelementes an dem Basiselement sind die Befestigungseinrichtung und das Zusatzelement vorzugsweise derart gestaltet, dass das Zusatzelement samt Antriebsglied an dem Basiselement mittels einer Schnappverbindung befestigt werden kann. Vorzugsweise kann dabei das Zusatzelement an dem Basiselement werkzeugfrei befestigt werden.
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Für eine weitere Herstellungsvereinfachung und Kostenreduzierung der erfindungsgemäßen aktiven Dichtungsvorrichtung kann das Basiselement ein Strangpressteil und/oder das Zusatzelement ein Strangpressteil und/oder das Antriebsglied ein Strangpressteil sein. Die Strangpressteile sind beliebig ablängbar, so dass die erfindungsgemäße aktive Dichtungsvorrichtung einfach beispielsweise an beliebige Flügeltürbreiten angepasst werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen im einzelnen:
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1: einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung in einem eingefahrenen bzw. inaktiven Zustand;
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2: die in 1 dargestellte Dichtungsvorrichtung in einem ausgefahrenen bzw. aktiven Zustand;
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3: einen Querschnitt durch eine Schiebetür mit einer erfindungsgemäßen aktiven Dichtungsvorrichtung im eingefahrenen Zustand;
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4: eine Vergrößerung des in 3 umrandeten Bereichs;
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5: einen Querschnitt durch eine Schiebetür mit einer abgewandelten aktiven Dichtungsvorrichtung im eingefahrenen Zustand; und
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6: eine Vergrößerung des in 5 umrandeten Bereichs.
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In der nun folgenden Beschreibung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteile bzw. gleiche Merkmale, so dass eine in Bezug auf eine Figur durchgeführte Beschreibung bezüglich eines Bauteils auch für die anderen Figuren gilt, so dass eine wiederholende Beschreibung vermieden wird.
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1 zeigt eine Querschnitt durch die erfindungemäße aktive Dichtungsvorrichtung im eingefahrenen bzw. inaktiven Zustand, in dem die Dichtungsvorrichtung nicht an einer abzudichtenden Fläche anliegt, wohingegen 2 die gleiche Dichtungsvorrichtung im ausgefahrenen bzw. aktiven Zustand zeigt, in dem eine Schlauchdichtung 16 an einer abzudichtenden Fläche anliegt.
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Die erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung umfasst eine als flexibles Flächenmaterial ausgebildete Dichtungsfolie 10, die aus Silikon, einer Gummimischung, einem Kunststoff, einem textilen Gewebe oder Aluminium besteht oder zumindest eines dieser Materialien umfasst. Weiterhin umfasst die Dichtungsvorrichtung ein Antriebsglied 30, das wiederum eine Mitnehmerwelle 32 und eine Gleitwelle 34 umfasst. Die Mitnehmerwelle 32 weist einen sechseckigen Querschnitt auf, und die Außenfläche der Gleitwelle 34 weist einen kreisförmigen bzw. annähernd kreisförmigen Querschnitt auf. Die Gleitwelle 34 weist eine axiale Aussparung auf, die einen im Wesentlichen dem Querschnitt der Mitnehmerwelle entsprechenden sechseckigen Querschnitt aufweist. Die Mitnehmerwelle 32 ist in der axialen Aussparung der Gleitwelle 34 aufgenommen und drehfest mit der Gleitwelle 34 verbunden. Prinzipiell kann die Mitnehmerwelle 32 jeden beliebigen von einem kreisrunden Querschnitt abweichenden Querschnitt aufweisen, und die axiale Aussparung in der Gleitwelle 34 kann dann einen entsprechenden Querschnitt aufweisen, so dass eine Kraftübertragung von der Mitnehmerwelle 32 auf die Gleitwelle 34 ermöglicht ist.
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Sowohl die Mitnehmerwelle 32 als auch die Gleitwelle 34 weisen entlang ihrer axialen Erstreckung nutförmige radiale Aussparungen auf. Die Mitnehmerwelle 32 weist darüber hinaus eine im Querschnitt mittig oder annähernd mittig angeordnete zylindrische und axial verlaufende Aussparung auf, in die die nutförmige radiale Aussparung mündet. Dabei ist der Durchmesser der zylindrischen Aussparung größer als die Querausdehnung der nutförmigen Aussparungen. Die Mitnehmerwelle 32 und die Gleitwelle 34 sind derart zueinander orientiert, dass die jeweiligen radialen Aussparungen ineinander übergehen.
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Ein erstes Ende 12 der Dichtungsfolie 10 weist eine zylinderförmige Verdickung auf, die so dimensioniert ist, dass diese von einer der Stirnseiten des Antriebsglieds 30 in die zylindrische Aussparung der Mitnehmerwelle 32 eingeschoben werden kann. Durch Einschieben des ersten Endes 12 in die zylindrische Aussparung der Mitnehmerwelle 32 wird die Dichtungsfolie 10 mit dem Antriebsglied 30 verbunden. Dabei ragt die übrige Dichtungsfolie 10 aus den nutförmigen Aussparungen heraus.
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Weiterhin umfasst die Dichtungsvorrichtung eine Führungseinrichtung (20), die in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als ein zweiteiliges Gehäuse mit einem Basiselement 21 und einem Zusatzelement 24 ausgestaltet ist, wobei das Zusatzelement 24 mit dem Basiselement 21 verbunden ist. Für die Verbindung des Zusatzelements 24 mit dem Basiselement 21 umfasst das Basiselement 21 ein Befestigungseinrichtung 23. Die Befestigungseinrichtung 23 hat die Form einer Befestigungsnut 23, die zwischen dem Basiselementkörper und einem mit diesem verbundenen elastischen Flügelteil 23' gebildet ist. Das Zusatzelement 24 umfasst eine Haltefeder 23'', die in die Befestigungsnut 23 eingeschoben werden kann. Durch Einschieben der Haltefeder 23'' in die Befestigungsnut 23 wird der Flügelteil 23' elastisch verformt und rastet am Ende der Einschubbewegung in eine dafür vorgesehene Mulde im Zusatzelement 24 ein, so dass das Zusatzelement 24 und das Basiselement 21 mittels einer lösbaren Schnappverbindung miteinander verbunden sind. Das Zusatzelement 24 ist somit werkzeugfrei an dem Basiselement 21 befestigbar.
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Das Zusatzelement 24 weist eine Lagereinrichtung 26 in Form einer im Wesentlichen teilzylinderförmgen Lagerschale 26 auf. Die Lagerschale 26 ist derart gestaltet und dimensioniert, dass das Antriebsglied 30 samt mit diesem verbundener Dichtungsfolie 10 von dieser drehbar aufnehmbar ist. Zum Aufnehmen des Antriebsglieds 30 samt mit diesem verbundener Dichtungsfolie 10 können diese über eine der Stirnseiten in die Lagerschale 26 des Zusatzelements 24 eingeschoben werden.
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Das Basiselement 21 weist eine Lagerfläche 26' auf. Durch Verbinden des Zuasatzelements 24 mit dem Basiselement 21 bildet die Lagerfläche 26' zusammen mit der Lagerschale 26 einen Lagerzylinder, in dem das Antriebsglied 10 zusammen mit der Dichtungsfolie 10 drehbar gelagert sind.
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Das Basiselement 21 weist ferner eine in die Lagerfläche 26' übergehende Führungsfläche 22 und das Zusatzelement 24 weist ferner eine weitere Führungsfläche 25 auf. Die Führungsflächen 22, 25 sind derart zueinander beabstandet angeordnet, dass diese einen Führungskanal 27 bilden. Die Dichtungsfolie 10 tritt dabei durch einen Kanaleingang 28 in den Führungskanal 27 ein und tritt durch einen Kanalausgang 29 aus dem Führungskanal 27 aus. Der Abstand zwischen den zwei Führungsflächen 22, 25 entspricht dabei der Dicke der Dichtungsfolie 10 zuzüglich einem Zusatzabstand, der vorzugsweise zwischen 1% und 5%, weiter vorzugsweise zwischen 5% und 10%, weiter vorzugsweise zwischen 10% und 20%, weiter vorzugsweise zwischen 20% und 50%, oder weiter vorzugsweise zwischen 50% und 100% der Dicke der Dichtungsfolie entspricht, so dass die Dichtungsfolie 10 in dem Führungskanal 28 verschiebbar ist. Durch eine derartige Dimensionierung des Führungskanals 27 wird ein Auflaufen der Dichtungsfolie 10 im Führungskanal 27 vermieden.
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Die Figuren zeigen, dass der Führungskanal 27 derart tangential unterhalb des Antriebsglieds 30 angeordnet ist, dass bei einem Abrollen der Dichtungsfolie 10 von dem Antriebsglied 30 die Dichtungsfolie 10 der Schwerkraft folgend durch den Kanaleingang 28 in den Führungskanal 27 bewegt bzw. geschoben wird.
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Aus den Figuren ist ersichtlich, dass der Abstand zwischen den Führungsflächen 22, 25 entlang der Längenerstreckung des Führungskanals 27 gleichbleibend ist. Auch wenn es den Figuren aufgrund der Querschnittsdarstellung nicht zu entnehmen ist, ist der Abstand zwischen den Führungsflächen 22, 25 entlang einer Breitenerstreckung des Führungskanals 27 gleichbleibend. Weiterhin weist der Führungskanal 27 eine entlang der Bewegungsbahn der Dichtungsfolie 10 gleichbleibend orientierte Krümmung auf. Durch diese Maßnahmen wird ebenfalls ein Auflaufen der Dichtungsfolie 10 im Führungskanal 27 vermieden.
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Ein zweites Ende 14 der Dichtungsfolie 10 ist außerhalb des Führungskanals 27 im Bereich des Kanalausgangs 29 an dem Zusatzelement 24 der Führungseinrichtung 20 befestigt. Bei der in den 1 und 2 dargestellten Dichtungsvorrichtung weist das zweite Ende 14 der Dichtungsfolie 10 eine zylinderförmige Verdickung auf, die in einer einseitig geöffneten hohlzylinderförmigen Ausnehmung des Zusatzelements 24 eingeschoben ist. Durch Einschieben des zweiten Endes 14 in die hohlzylinderförmige Ausnehmung des Zusatzelements 24 ist die Dichtungsfolie 10 mit dem Zusatzelement 24 und somit mit der Führungseinrichtung 20 verbunden. Aufgrund der Verbindung der Dichtungsfolie 10 mit dem Zusatzelement 24 außerhalb des Führungskanals 27 umschließt die Dichtungsfolie 10 eine abgerundete Kante 24' des Zusatzelements 24, so dass die Dichtungsfolie 10 im Bereich von deren zweitem Ende 16 umgeklappt ist.
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Das Antriebsglied 30 ist zwischen einer in 1 gezeigten Einfahrposition und einer in 2 gezeigten Ausfahrposition drehbar. Durch Verdrehen des Antriebsglieds 30 von der Einfahrposition entgegen des Uhrzeigersinns in die Ausfahrposition wird die Dichtungsfolie 10 durch den Führungskanal 27 in Richtung des Kanalausgangs 29 geschoben. Die Dichtungsfolie 10 löst sich dabei von der Kante 24' des Zusatzelements 24 und bildet im Bereich des Kanalausgangs 29 eine Schlauchdichtung 16 (2). In 2 ist die so gebildete Schlauchdichtung 16 gegen einen im Querschnitt dargestellten Flügel 50 einer Schiebetür gedrückt, so dass die Dichtungsvorrichtung einen sich oberhalb der Schlauchdichtung 16 befindlichen Raumbereich von einem sich unterhalb der Schlauchdichtung 16 befindlichen Raumbereich trennt. Aufgrund der Krümmung des Führungskanals 27 tritt die Dichtungsfolie 10 aus dem Kanalausgang 29 in Richtung der abzudichtenden Fläche aus, so dass die am Kanalausgang 29 gebildete Schlauchdichtung 16 auf den Flügel 50 hin gedrückt wird.
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Durch Verdrehen des Antriebsglieds 30 von der Ausfahrposition im Uhrzeigersinn in die Einfahrposition wird die Dichtungsfolie 10 durch den Kanalausgang 29 in den Führungskanal 27 in Richtung des Kanaleingangs 28 gezogen. Dabei legt sich die Dichtungsfolie 10 wieder an die Kante 24' des Zusatzelements 24 an und die Schlauchdichtung 16 wird zurückgebildet.
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Der Antrieb des Antriebsglieds 30 ist in den Figuren nicht dargestellt und kann mittels einer Antriebseinrichtung in Form eines Elektromotors, eines pneumatischen Antriebs oder durch ein bewegliches Teil erfolgen, das gegen einen Anschlag stößt und mit seiner Bewegung eine Drehbewegung des Antriebsglieds 30 bewirkt bzw. erzeugt. Die Antriebseinrichtung ist dabei mit der Mitnehmerwelle 32 bewegungsgekoppelt. Vorzugsweise besteht die Mitnehmerwelle 32 daher aus Aluminium, einer Aluminiumlegierung, Stahl oder einer Stahllegierung. Die Gleitwelle 34 hingegen kann aus einem Kunststoff gebildet sein.
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3 zeigt einen Querschnitt durch eine Schiebetür mit einer erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung im eingefahrenen bzw. inaktiven Zustand, und 4 zeigt eine Vergrößerung des in 3 umrandeten Bereichs. Die in den 3 und 4 dargestellte Dichtungsvorrichtung unterscheidet sich von der in den 1 und 2 dargestellten Dichtungsvorrichtung dadurch, dass das zweiten Ende 14 der Dichtungsfolie 10 an der Führungseinrichtung 20 dadurch befestigt ist, dass das zweite Ende 14 an dem Zusatzelement 24 geklebt ist. Weiterhin weist die Mitnehmerwelle 32 keine axiale zylinderförmige Aussparung auf. Die Befestigung des ersten Endes 12 der Dichtungsfolie 10 an dem Antriebsglied 30 erfolgt durch Klemmung des ersten Endes 12 mittels der Gleitwelle 34. Der übrige Aufbau der in den 3 und 4 dargestellten Dichtungsvorrichtung und deren Funktionsweise ist identisch mit der in den 1 und 2 dargestellten Dichtungsvorrichtung.
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Die Dichtungsvorrichtung ist an einer oberhalb eines Durchgangs angeordneten Verkleidung 60 der Schiebetür befestigt. In der Verkleidung 60 ist eine horizontale Laufschiene 62 vorgesehen. Die Schiebetür umfasst einen Flügel 50, an dessen oberen Ende Haltewinkel 52 befestigt sind, die wiederum mit einem Laufwagen 54 mit Laufwagenrollen 56 verbunden sind. Die Laufwagenrollen 56 sind auf der Lauffläche 63 der Laufschiene 62 gelagert, so dass der Flügel 50 zwischen einer Schließstellung, in der der Durchgang mittels des Flügels 50 verschlossen ist, und einer Offenstellung verfahrbar ist, in der der Durchgang von dem Flügel 50 freigegeben ist.
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In der in 3 dargestellten Offenstellung des Flügels 50 befindet sich das Antriebsglied 30 der Dichtungsvorrichtung in der Einfahrposition, so dass im Bereich des Kanalausgangs 29 des Führungskanals 27 keine Schlauchdichtung 16 gebildet ist, die an dem Flügel 50 anliegt. Folglich behindert die Dichtungsvorrichtung in Offenstellung der Schiebetür 50 keine Verschiebebewegung des Flügels 50. Wenn die Schiebetür durch Verschieben des Flügels 50 in die den Durchgang verschließende Schließstellung überführt wird, wird das Antriebsglied 30 durch eine nicht dargestellte Antriebseinrichtung oder durch die Bewegung des Flügels 50 selber von der Einfahrposition in die Ausfahrposition überführt, so dass am Kanalausgang 29 der Dichtungsvorrichtung die in 4 gestrichelt dargestellte Schlauchdichtung 16 gebildet wird, die gegen den gegenüber der Dichtungsvorrichtung angeordneten Flügel 50 gedrückt wird. Die Dichtungsvorrichtung und die Schlauchdichtung 16 erstrecken sich über die gesamt Breite des Flügels 50, so dass die Dichtungsvorrichtung aufgrund der Behinderung eines Luftaustausches zwischen einem sich oberhalb des Schlauchdichtung 16 und einem sich unterhalb der Schlauchdichtung 16 befindlichen Raumbereichs einen zuverlässigen Schutz vor Zugluft, einen zuverlässigen Rauchschutz und einen zuverlässigen Schallschutz ermöglicht, ohne eine Verschiebebewegung des Flügels 50 in Offenstellung der Schiebetür zu behindern.
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5 zeigt einen Querschnitt durch eine Schiebetür mit einer abgewandelten Dichtungsvorrichtung im eingefahrenen bzw. inaktiven Zustand, und 6 zeigt eine Vergrößerung des in 5 umrandeten Bereichs. Die in den 5 und 6 dargestellte Dichtungsvorrichtung unterscheidet sich von den in den 1 bis 4 dargestellten Dichtungsvorrichtung dadurch, dass das Basiselement 21 keine Lagerfläche 26' aufweist, so dass das Antriebsglied 30 und die mit diesem verbundene Dichtungsfolie 10 lediglich durch die Lagereinrichtung 26 drehbar gelagert sind. Der übrige Aufbau und die Funktionsweise sind mit der in Bezug auf die 3 und 4 beschriebenen Dichtungsvorrichtung identisch.
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Das Basiselement 21 und/oder das Zusatzelement 24 und/oder die Mitnehmerwelle 32 und/oder die Gleitwelle 34 können Strangpressteile sein, deren Produktion einfach, schnell und kostengünstig ist. Die Strangpressteile können einfach auf die gewünscht Länge, die der Breite des Türflügels 50 entsprechen kann, abgelängt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Dichtungsfolie
- 12
- erstes Ende (der Dichtungsfolie)
- 14
- zweites Ende (der Dichtungsfolie)
- 16
- Schlauchdichtung
- 20
- Führungseinrichtung
- 21
- Basiselement (der Führungseinrichtung)
- 22
- Führungsfläche (der Führungseinrichtung)
- 23
- Befestigungseinrichtung/Befestigungsnut (des Basiselements)
- 23
- Flügelteil (des Basiselements)
- 23''
- Haltefeder (des Zusatzelements)
- 24
- Zusatzelement (der Führungseinrichtung)
- 24'
- Kante (des Zusatzelements)
- 25
- Führungsfläche (der Führungseinrichtung)
- 26
- Lagereinrichtung (des Zusatzelements)
- 26'
- Lagerfläche (des Basiselements)
- 27
- Führungskanal (der Führungseinrichtung)
- 28
- Kanaleingang (des Führungskanals)
- 29
- Kanalausgang (des Führungskanals)
- 30
- Antriebsglied
- 32
- Mitnehmerwelle (des Antriebsglieds)
- 34
- Gleitwelle (des Antriebsglieds)
- 50
- Flügel (der Schiebetür)
- 52
- Haltewinkel
- 54
- Laufwagen
- 56
- Laufwagenrolle
- 60
- Verkleidung (der Schiebetür)
- 62
- Laufschiene
- 63
- Lauffläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010011770 A1 [0003, 0004]