DE102011121229A1

DE102011121229A1 - Andrahtvorrichtung für Rutenstromabnehmer doppelpoliger Fahrdrahtsysteme

Info

Publication number: DE102011121229A1
Application number: DE102011121229A
Authority: DE
Inventors: Manfred Deutzer
Original assignee: DEUTZER TECH KOHLE GmbH; DEUTZER TECHNISCHE KOHLE GmbH
Current assignee: DEUTZER TECH KOHLE GmbH; DEUTZER TECHNISCHE KOHLE GmbH
Priority date: 2011-12-11
Filing date: 2011-12-11
Publication date: 2013-06-13
Also published as: DE202011110196U1

Abstract

Andrahtungsvorrichtung für Rutenstromabnehmer von fahrdrahtgespeisten Fahrzeugen, insbesondere Oberleitungsomnibussen (O-Bussen), die auch unabhängig von dem Fahrdrahtsystem fahren können. Die Andrahtungsvorrichtung besteht aus einer haubenförmigen Führung aus einem Isoliermaterial, die unterhalb der Fahrdrähte 3 und 3' angeordnet und derartig gestaltet ist, dass diese die Fahrdrähte 3, 3' zusammen großflächig unterseitig abdeckt und auf ihrer Unterseite Banden 4, 4' und 4'', 4''' besitzt, die zu beiden Längsseiten jedes Fahrdrahtes 3, 3', von den Einläufen 5, 5' und 5'', 5''' für die Rutenstromabnehmer mit ihren Stromschuhen konisch in Fahrrichtung A bis zum Ende der Führung 2 zu den Fahrdrähten 3, 3' hin verlaufen, so dass beim Andrahtvorgang in der Fahrbewegung die Stromschuhe an den Banden 4 oder 4' und 4'' oder 4''' zu den Fahrdrähten hin entlang gleiten und am Ende der haubenförmigen Führung 2 an die Fahrdrähte 3, 3' angedrahtet werden. Die Andrahtungsvorrichtung gewährleistet eine Andrahtung in der Fahrbewegung der fahrdrahtgespeisten Fahrzeuge.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Andrahtungsvorrichtung für Rutenstromabnehmer von fahrdrahtgespeisten Fahrzeugen, insbesondere Oberleitungsomnibussen (O-Bussen), die auch unabhängig von dem Fahrdrahtsystem fahren können. Solche Fahrzeuge besitzen entweder einen zusätzlichen Verbrennungsmotor oder einen entsprechenden Akkumulator, aus dem der Elektroantrieb dann zeitweise gespeist wird.
Das An- und Abdrahten von Rutenstromabnehmern mit ihren Stromschuhen an bzw. von den beiden parallel geführten Fahrdrähten erfolgt entweder von Hand, mittels der vorhandenen Fangseile bzw. mit einer mitgeführten Hilfsstange, oder auch bei einer vorhandenen Technik am Fahrzeug, vom Fahrerplatz aus.
Zur Erleichterung des Andrahtvorganges ist es bekannt Andrahthilfen zu verwenden. Solche Andrahthilfen können, wie nach der DE AS 26 04 535 beansprucht wird, an den Enden der Rutenstromabnehmer angeordnet sein oder können, wie auch nach der DE 32 44 945 C1 beschrieben ist, an den Fahrdrähten jeweils paarig angebracht sein.
An den Rutenstromabnehmern angeordnete Andrahthilfen haben sich nicht bewährt, da durch diese, wie bereits nach der DE 32 44 945 C1 festgestellt wurde, das dynamische Verhalten der Stromabnehmer ungünstig beeinflusst wird.
In der Praxis haben sich als Andrahthilfen trichter- bzw. dachförmige, aus Metall oder einem Kunststoff bestehende Hauben bewährt, die den jeweiligen Fahrdraht übergreifen. Die Rutenstromabnehmer mit ihren Stromschuhen müssen damit nicht mehr exakt an die Fahrdrähte angelegt werden, sondern können an die zu beiden Seiten des jeweiligen Fahrdrahtes nach unten abgeschrägten Hauben angesetzt werden. Die Stromschuhe gleiten sodann unterseitig an der Schräge der Haube in ihre Stromabnahmeposition an den Fahrdraht. Der Andrahtungsvorgang erfolgt stets im Stillstand der Fahrzeuge, wobei diese dann an einer vorgegebenen Stelle stehen müssen.
In der Praxis werden Andrahthilfen an solchen Stellen eingesetzt, an denen die Fahrzeuge planmäßig von den Fahrdrähten ab- und angedrahtet werden. So kommen vor allem die Abstellplätze der Fahrzeuge in Betracht oder auch solche Stellen, an denen die Fahrzeuge auf ihrem Kurs pausieren oder halten müssen, damit andere Fahrzeuge passieren können.
Für den Andrahtvorgang ist die genaue Position, in der die Fahrzeuge unter der Andrahthilfe stehen müssen, entsprechend markiert. Das Andrahten ist dann besonders hinderlich, wenn in der Streckenführung der Fahrdrähte häufig Unterbrechungsstellen eingebaut sind. Die Fahrzeuge müssen dann mit eigenem Antrieb solche Unterbrechungsstellen durchfahren.
Das Einnehmen der genau vorgegebenen Position und das Andrahten ist insbesondere für den O-Busbetrieb zeitraubend und behindert zumeist den fließenden Verkehr.
Eine Unterbrechung der Streckenführung der Fahrdrähte erfolgt häufig an solchen Stellen wie Bahnübergängen und anderen Kreuzungsstellen von Fahrdrähten (Fahrleitungen), vorwiegend bei einer unterschiedlichen Spannungsführung der sich kreuzenden Leitungen. Bei einspurigen Fahrdrahtsystemen ist stets ein Ab- und Andrahten der Fahrzeuge bei ihrer Begegnung auf der Fahrstrecke erforderlich.
Ziel der Erfindung ist es nun, ein Andrahten der Rutenstromabnehmer mit ihren Stromschuhen an die Fahrdrähte in der Fahrbewegung der Fahrzeuge zu ermöglichen.
Es besteht die Aufgabe, eine Andrahtungsvorrichtung in einfacher Bauform für Rutenstromabnehmer von fahrdrahtgespeisten Fahrzeugen, insbesondere O-Bussen, zu schaffen, die auch unabhängig von dem Fahrdrahtsystem fahren können, und die Andrahtungsvorrichtung den Andrahtvorgang in der Fahrbewegung ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches 1 gelöst. Die Merkmale der Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen der Andrahtungsvorrichtung.
Die Lösung bezieht sich auf fahrdrahtgespeiste Fahrzeuge, insbesondere O-Busse, die auch unabhängig von dem Fahrdrahtsystem mit eigenem Antrieb in abgedrahteter Position fahren können.
Zur Gewährleistung eines unterbrechungsfreien Fahrbetriebes ist an solchen Stellen, an denen der Fahrleitungsverlauf unterbrochen ist, am Anfang des weiteren Verlaufs der Fahrleitung eine erfindungsgemäße Andrahtungsvorrichtung angebracht. Bei einspurigen Fahrdrahtsystemen können auch zum Passieren entgegenkommender Fahrzeuge Andrahtstellen eingebaut sein.
Zum Andrahten fahren die Fahrzeuge mit ihren an den Rutenstromabnehmern befindlichen Stromschuhen in einen Einlauf der Andrahtungsvorrichtung hinein, wobei die Stromschuhe an einer Bande zu dem Fahrdraht gleiten und so angedrahtet werden.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
1 eine Draufsicht von unten auf eine Andrahtungsvorrichtung mit jeweils einem Einlauf je Fahrdraht für eine Fahrrichtung;
2 eine Draufsicht von unten auf eine Andrahtungsvorrichtung mit zwei Einläufen je Fahrdraht für beide Fahrrichtungen, wobei die Einläufe mittig einer haubenförmigen Führung angeordnet sind.
Wie 1 zeigt, deckt eine haubenförmige Führung 2 der Andrahtungsvorrichtung 1 zwei Fahrdrähte 3 und 3 einer zweipoligen Fahrleitung von unten großflächig ab.
Die zweipolige Fahrleitung ist für fahrdrahtgespeiste Fahrzeuge wie O-Busse bestimmt, die auch unabhängig von dem Fahrdrahtsystem fahren können.
Die haubenförmige Führung 1 besteht in vorteilhafter Weise aus einem Isoliermaterial und besitzt an der Unterseite zu beiden Längsseiten der Fahrdrähte 3, 3' Banden 4, 4' und 4'', 4''' Die Banden 4, 4' und 4'', 4''' verlaufen vom Einlauf 5, 5' und 5'', 5''' für die Stromschuhe der Rutenstromabnehmer in Fahrrichtung A konisch zu den Fahrdrähten 3, 3' hin.
Beim Andrahten gleiten die beiden Stromschuhe der Rutenstromabnehmer an der haubenförmigen Führung 2 entlang der Banden 4 bzw. 4' sowie 4'' bzw. 4''' bis an die Fahrdrähte 3, 3' und werden zum Andrahten dabei entsprechend ausgerichtet. Die mittleren Banden 4' und 4'' können zur Vermeidung eines Überspringens der Stromschuhe auf den jeweils benachbarten Fahrdraht 3 bzw. 3' höher ausgebildet sein, als die äußeren Banden 4 und 4'''.
In einer weiteren Ausgestaltung ist die Andrahtungsvorrichtung 1a für beide Fahrrichtungen A und B ausgestaltet. Hierbei sind Einläufe 5a, 5a' und 5a'', 5a''' sowie 6a, 6a' und 6a'', 6a''' für die beiden Stromschuhe an der Unterseite der haubenförmigen Führung 2, in deren Mitte 8 positioniert, von wo die Banden 4, 4', 4'', 4''' und 4a, 4a', 4a'', 4a''' zu den Längsseiten der Fahrdrähte 3, 3' konisch in beide Fahrrichtungen A und B zu den Fahrdrähte 3, 3' hin verlaufen. Eine solche Ausgestaltungsvariante kommt vor allem bei einspurigen Fahrdrahtsystemen in Betracht, die in beiden Richtungen befahren werden.
Die haubenförmige Führung 2 kann von unten mit Fahrdrahtklemmen 7 an den Fahrdrähten 3, 3' befestigt sein oder ist nach den vorliegenden Gegebenheiten an vorhandenen Festpunkten arretiert.
An der haubenförmigen Führung 2 können Sensoren angebracht sein, die die Position des Fahrzeuges zu der Führung 2 an dieses signalisieren. Weitere Sensoren überwachen, dass die Stromschuhe der Rutenstromabnehmer auch in den richtigen Einlauf eingesetzt sind.
Zum Andrahten fahren die Fahrzeug in einen vorgegebenen Bereich unter die Andrahtungsvorrichtung, in den diese von den Sensoren an der haubenförmigen Führung 2 ein Signal zum Andrahten erhalten. Das Andrahten erfolgt in der Fahrbewegung, ohne dass die Fahrzeuge ein Halt einlegen müssen.
Im Fahrbetrieb können die Rutenstromabnehmer am Ende einer jeden Fahrdrahtführung durch ein entsprechendes Signal automatisch von den Fahrdrähten abgezogen werden. Bei einspurigen Fahrdrahtsystemen kann ein solches Signal auch von einem entgegenkommenden Fahrzeug ausgelöst werden. Mittels einer Logik kann festgelegt sein, welches Fahrzeug seine Stromabnehmerruten von den Fahrdrähten ab zu ziehen hat. Das wiederandrahten erfolgt dann in einem vorgegebenen Streckenabschnitt mit einer Andrahtungsvorrichtung, die für zwei Fahrrichtungen A und B bestimmt ist.
Bezugszeichenliste

1, 1a: Andrahtungsvorrichtung,
2, 2a: haubenförmige Führung,
3, 3': Fahrdrähte,
4, 4', 4'', 4''', 4a, 4a', 4a'', 4a''': Banden,
5, 5', 5'', 5''', 5a, 5a',5a'', 5a''', 6a, 6a', 6a'', 6a''': Einläufe,
7: Fahrdrahtklemmen,
8: Mitte der haubenförmigen Führung,
A, B: Fahrrichtung.

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 2604535 [0003]
DE 3244945 C1 [0003, 0004]

Claims

Andrahtungsvorrichtung für Rutenstromabnehmer zweipolig fahrdrahtgespeister Fahrzeuge, wie O-Busse, die auch unabhängig vom Fahrdrahtsystem fahren können, mit einer haubenförmig angeordneten Führung zum Andrahten der Rutenstromabnehmer, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einem Isoliermaterial bestehende haubenförmige Führung 2 unterhalb der Fahrdrähte 3 und 3' angeordnet und derartig gestaltet ist, dass diese die Fahrdrähte 3, 3' zusammen großflächig unterseitig abdeckt und auf ihrer Unterseite Banden 4, 4' und 4'', 4''' besitzt, die zu beiden Längsseiten jedes Fahrdrahtes 3, 3', von den Einläufen 5, 5' und 5'', 5''' für die Rutenstromabnehmer mit ihren Stromschuhen konisch in Fahrrichtung A bis zum Ende der Führung 2 zu den Fahrdrähten 3, 3' hin verlaufen, so dass beim Andrahtvorgang in der Fahrbewegung die Stromschuhe an den Banden 4 oder 4' und 4'' oder 4''' zu den Fahrdrähten hin entlang gleiten und am Ende der haubenförmigen Führung 2 an die Fahrdrähte 3, 3' angedrahtet werden.
Andrahtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für beide Fahrrichtungen A und B Einläufe 5a, 5a' und 5a'', 5a''' sowie 6a, 6a' und 6a'', 6a''' für die Rutenstromabnehmer von der Mitte 8 aus, unterhalb der haubenförmigen Führung 2a, vorgesehen sind.
Andrahtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die haubenförmige Führung 2, 2a mittels Fahrdrahtklemmen 7 unterseitig an den Fahrdrähten 3, 3' befestigt ist.
Andrahtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der haubenförmigen Führung 2, 2a Sensoren angebracht sind, die die Position des Fahrzeuges zu dieser an das Fahrzeug signalisieren.
Andrahtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der haubenförmigen Führung 2, 2a Sensoren angebracht sind, die den richtigen Einlauf der Rutenstromabnehmer mit ihren Stromschuhen überwachen.