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Die Erfindung betrifft ein Modul zur Weiterleitung eines Lichtstrahls aus einer Lichtquelle zu einem Objektbereich eines Operationsmikroskops. Das Modul umfasst eine erste Schnittstelle zur Anbindung des Moduls an das Operationsmikroskop unterhalb eines Hauptobjektivs des Operationsmikroskops, eine zweite Schnittstelle zur Anbindung der Lichtquelle an das Modul und eine Abbildungsoptik zur Abbildung der Lichtquelle in den Objektbereich über einen Abtaststrahlengang. Die Abbildungsoptik beinhaltet ein Umlenkelement im Abtaststrahlengang, durch das der Abtaststrahlengang in Richtung zum Objektbereich umgelenkt ist.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Operationsmikroskop für ophthalmologische Anwendungen mit einem Hauptobjektiv und mit einem Beobachtungsstrahlengang, der zur Visualisierung eines Objektbereichs das Hauptobjektiv durchsetzt. Das Operationsmikroskop umfasst weiterhin ein optisches System, in dem ein Lichtstrahl in einem Abtaststrahlengang von einer Lichtquelle zum Objektbereich geführt ist, wobei das optische System ein Umlenkelement im Abtaststrahlengang beinhaltet, durch das der Abtaststrahlengang in Richtung zum Objektbereich umgelenkt ist. Ferner umfasst das Operationsmikroskop ein Fundusabbildungssystem zur Visualisierung des Fundus' eines Auges. Unter einem Fundusabbildungssystem ist dabei allgemein ein optisches System im Beobachtungsstrahlengang des Operationsmikroskops zu verstehen, durch das die optische Brechkraft von Hornhaut und Linse des Auges ausgeglichen wird und/oder durch das im Zusammenspiel mit Hornhaut und Linse ein Zwischenbild eines Augenhintergrunds (Fundus) gebildet wird. Fundusabbildungssysteme ein können beispielsweise als Lupe im Beobachtungsstrahlengang (Ophthalmoskopierlupe) oder als Kontaktglas zum Aufsetzen auf die Hornhaut ausgestaltet sein.
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Aus Brandenburg, Haller und Hauger: „Real-time in vivo imaging of dental tissue by means of optical coherence tomography (OCT)", Optics Communications 227 (2003) 203–211, ist ein Modul bekannt, über das ein OCT-System an ein Operationsmikroskop gekoppelt ist. Das Modul weist eine erste Schnittstelle auf, über die es an dem Operationsmikroskop unterhalb eines Hauptobjektivs befestigt ist. Über eine zweite Schnittstelle ist eine Lichtquelle in Form eines Austrittsendes eines Lichtleiters an das Modul angeschlossen. Ein Lichtstrahl aus dem Lichtleiter wird über eine Kollimatorlinse und einen Galvoscanner zum Objekt geführt, von dort reflektiert und über Galvoscanner und Kollimatorlinse wieder zum Lichtleiter geleitet. Mit Hilfe des Galvoscanners lässt sich eine Oberfläche des zu untersuchenden Objekts in einer Richtung durch den Lichtstrahl abtasten. Der Galvoscanner ist dabei unterhalb des Hauptobjektivs außerhalb von den Stereo-Beobachtungsstrahlengängen des Operationsmikroskops angeordnet. Nachteilig an diesem System ist, dass das Untersuchungsobjekt durch den Galvoscanner nur in einer lateralen Richtung scanbar ist.
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Aus der
DE 10 2007 019 677 A1 ist ein Operationsmikroskop bekannt, in das ein Beleuchtungsmodul einsetzbar ist. Das Beleuchtungsmodul umfasst eine Schnittstelle zur Kopplung des Moduls mit dem Operationsmikroskop und zwei weitere Schnittstellen zur Anbindung von jeweils einem Lichtleiter. Über den ersten Lichtleiter ist dem Beleuchtungsmodul ein Beleuchtungsstrahlengang und über den zweiten Lichtleiter ein OCT-Abtaststrahlengang zuführbar. Im Modul ist ein Strahlteiler angeordnet, mit dessen Hilfe der Beleuchtungsstrahlengang und der OCT-Abtaststrahlengang beim Durchlaufen des Moduls überlagert werden. Die überlagerten Strahlengänge werden anschließend über ein Umlenkelement in Richtung zum Objektbereich umgelenkt und außerhalb der Beobachtungsstrahlengänge des Operationsmikroskops durch ein Hauptobjektiv zum Objekt geführt. Das Beleuchtungsmodul ist so ausgeführt, dass es oberhalb des Objektivs in einen Grundkörper des Mikroskops einführbar ist. Hierfür muss am Grundkörper des Mikroskops eine aufwendige Aufnahmevorrichtung für das Beleuchtungsmodul vorgesehen sein. Eine Nachrüstung eines standardmäßigen Operationsmikroskops mit dem Beleuchtungsmodul der
DE 10 2007 019 677 A1 ist nicht möglich.
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Aus der
DE 10 2007 019 678 A1 ist es bekannt, einen OCT-Abtaststrahlengang einem Beobachtungsstrahlengang für einen Assistenten zu überlagern. Hierfür greift die
DE 10 2007 019 678 A1 auf eine integrale Anordnung des OCT-Systems im Operationsmikroskop zurück.
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Aus der
DE 10 2008 041 284 B4 ist ein Operationsmikroskop mit einem OCT-System und einem Fundusbetrachtungssystem bekannt. Der OCT-Abtaststrahlengang ist dabei durch ein Hauptobjektiv des Operationsmikroskops, eine Reduzierlinse und eine Ophthalmoskopierlupe zum Objekt geführt. Auch hier ist das OCT-System integraler Bestandteil des Operationsmikroskops, so dass eine Nachrüstung nicht möglich ist.
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Eine erste Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Modul bereitzustellen, durch das ein Operationsmikroskop flexibel mit einem oder mehreren zusätzlichen optischen Untersuchungssystemen nachgerüstet werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Modul mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß ist das Umlenkelement feststehend ausgeführt und das Modul umfasst eine Scaneinrichtung im Abtaststrahlengang des Moduls zwischen der zweiten Schnittstelle und dem Umlenkelement. Das Umlenkelement ist damit relativ zum Modul und – sofern das Modul an dem Operationsmikroskop befestigt ist – relativ zum Operationsmikroskop unbeweglich angeordnet. Damit bleibt auch die Lage des Umlenkelements relativ zu den Beobachtungsstrahlengängen des Operationsmikroskops unverändert unabhängig von der aktuellen Position der Scaneinrichtung und unabhängig von der Art eines an dem Lichtleiter angeschlossenen optischen Untersuchungssystems. Die Scaneinrichtung im Abtaststrahlengang zwischen der zweiten Schnittstelle und dem Umlenkelement ermöglicht es, den Lichtstrahl über eine Oberfläche des zu untersuchenden Objekts zu bewegen und damit das Objekt zu scannen. In Kombination erlaubt die Erfindung die Durchführung eines Objektscans ohne Beeinflussung der Beobachtungsstrahlengänge durch Bewegungen der Scaneinrichtung.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Scaneinrichtung einen ersten Scanspiegel, der um eine erste Achse schwenkbar gelagert ist. Damit ist eine besonders einfache Ausführungsform der Scaneinrichtung gegeben.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Scanspiegel um eine zweite Achse schwenkbar gelagert. Die zweite Achse ist dabei unter einem Winkel zur ersten Achse, vorzugsweise orthogonal zur ersten Achse, angeordnet. Damit lassen sich Scans in zwei voneinander unabhängigen Richtungen durchführen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Scaneinrichtung einen zweiten Scanspiegel, der um eine dritte Achse schwenkbar gelagert ist. Die dritte Achse ist dabei bevorzugt verschieden von der ersten Achse des ersten Scanspiegels angeordnet. Vorzugsweise ist die dritte Achse windschief oder orthogonal zur ersten Achse ausgebildet. Durch den zweiten Scanspiegel lassen sich ebenfalls Scans in zwei voneinander unabhängigen Richtungen durchführen. Gleichzeitig ermöglichen die zwei Scanspiegel eine größere Flexibilität im Hinblick auf die Strahlführung des Abtaststrahls im Modul. Beispielsweise können die zwei Scanspiegel so im Modul angeordnet sein, dass der Abtaststrahl die Scaneinrichtung annähernd in die gleiche Richtung verlässt, in der er in die Scaneinrichtung eingebracht wurde.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Modul eine dritte Schnittstelle auf, die im Abtaststrahlengang nach dem Umlenkelement angeordnet ist und über die ein Fundusabbildungssystem an das Modul angebunden werden kann. Unter einem Fundungsabbildungssystem ist dabei ein optisches System für ophthalmologische Anwendungen zu verstehen, welches mindestens ein refraktives optisches Element umfasst, das in den Beobachtungsstrahlengang eines Operationsmikroskops vor dem zu untersuchenden Auge eingebracht ist. Durch das refraktive optische Element wird ein Zwischenbild des Fundus' des Auges erzeugt, auf das das Hauptobjektiv des Operationsmikroskop fokussiert wird. Auf diese Weise lässt sich mit dem Operationsmikroskop der Fundus des Auges betrachten. Die zusätzliche Anbindung des Fundusabbildungssystems an das Modul erlaubt eine Anwendung des zusätzlichen optischen Untersuchungssystems auch auf einen Augenhintergrund.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Umlenkelement als dichroitische Strahlteilerplatte oder als Glasblock mit integriertem dichroitischem Strahlteiler oder als Spiegel ausgeführt. Insbesondere durch die beiden erstgenannten Ausgestaltungsformen ist es möglich, das Umlenkelement in einem Beobachtungsstrahlengang oder unter teilweiser Überdeckung mit einem Beobachtungsstrahlengang des Operationsmikroskops zu platzieren, so dass der Abtaststrahlengang zumindest teilweise dem Beobachtungsstrahlengang überlagerbar ist.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Operationsmikroskop für ophthalmologische Anwendungen anzugeben, das ein optisches System zur Bereitstellung eines Lichtstrahls umfasst, und das sich durch einen besonders einfachen Aufbau auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Operationsmikroskop mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
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Erfindungsgemäß sind das Umlenkelement und das Fundusabbildungssystem zwischen dem Hauptobjektiv und dem Objektbereich angeordnet. An dieser Stelle können das Umlenkelement beziehungsweise das damit verbundene optische System und das Fundusabbildungssystem auf einfache Weise am Operationsmikroskop befestigt oder in das Operationsmikroskop integriert werden, ohne dass größere bauliche Änderungen oder Anpassungen am Operationsmikroskop erforderlich sind.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das optische System als OCT-System oder als Lasersystem ausgeführt. Unter einem OCT-System ist dabei ein System zur Durchführung einer optischen Kohärenztomographie (OCT) zu verstehen. Wesentlich an dem optischen System ist, dass ein Lichtstrahl in Form eines Laserstrahls über das unterhalb des Hauptobjektivs angeordnetem Umlenkelement zum Objektbereich geführt ist.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Umlenkelement zwischen dem Hauptobjektiv des Operationsmikroskops und dem Fundusabbildungssystem angeordnet. Damit ist das Operationsmikroskop so konfigurierbar, dass der Abtaststrahlengang das Fundusabbildungssystem durchläuft und auf den Augenhintergrund gerichtet beziehungsweise fokussiert ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Operationsmikroskop eine Reduzieroptik, die im Beobachtungsstrahlengang des Operationsmikroskops angeordnet ist, und das Umlenkelement des optischen Systems ist zwischen der Reduzieroptik und dem Fundusabbildungssystem angeordnet. Unter einer Reduzieroptik ist dabei ein optisches Element zu verstehen, das im Beobachtungsstrahlengang angeordnet ist, wobei die Kombination aus Reduzieroptik und Hauptobjektiv im Vergleich zum Hauptobjektiv alleine eine veränderte, insbesondere verkürzte Brennweite aufweist. Durch die Anordnung einer Reduzieroptik im Beobachtungsstrahlengang ist es möglich, dass Operationsmikroskop auf eine andere Ebene, beispielsweise eine Zwischenbildebene zu fokussieren, ohne dabei einen Arbeitsabstand zwischen dem Hauptobjektiv und dem Objekt wesentlich ändern zu müssen. Durch die Anordnung des Umlenkelements zwischen der Reduzieroptik und dem Fundusabbildungssystem ist der Abbildungsstrahlengang durch die Reduzieroptik nicht beeinflusst.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind das Fundusabbildungssystem und das optische System mit dem Umlenkelement in einem gemeinsamen Modul angeordnet. Besonders bevorzugt kann das gemeinsame Modul in den Beobachtungsstrahlengang wahlweise eingebracht oder aus dem Beobachtungsstrahlengang entfernt werden. Dadurch ist ein besonders variabel nutzbares Operationsmikroskop mit kompakten Abmessungen gegeben.
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Im Nachfolgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert, Dabei zeigen im Einzelnen:
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1: eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Moduls an einem Operationsmikroskop;
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2: eine schematische Darstellung einer Anbindung verschiedener optischer Systeme an das Modul;
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3: eine schematische Darstellung einer Kombination aus Operationsmikroskop, Modul und Fundusbetrachtungssystem;
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4: die Kombination aus 3 ergänzt um eine Reduzieroptik;
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5: die Kombination aus 4 mit einer alternativen Anordnung der Komponenten;
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6: die Kombination aus 4 mit einer detaillierteren Darstellung eines Fundusbetrachtungssystems und
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7: eine Kombination aus Operationsmikroskop, Modul und einem alternativen Fundusbetrachtungssystems.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Modul 1 zur Weiterleitung eines Lichtstrahls 2 aus einer Lichtquelle 3 zu einem Objektbereich 4 dargestellt. Das Modul 1 ist an einem Operationsmikroskop 6 angekoppelt.
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Das Operationsmikroskop weist in diesem Ausführungsbeispiel ein Zoomsystem 8 sowie ein Okular 9 auf, die jeweils aus mehreren Einzellinsen aufgebaut sind. Durch das Hauptobjektiv 7, das Zoomsystem 8 und dass Okular 9 ist ein Beobachtungsstrahlengang 10 definiert, so dass ein Beobachter 11 durch das Operationsmikroskop 1 ein Bild eines Objekts 12 betrachten kann. In 1 ist das Operationsmikroskops als Stereomikroskop mit einem Beobachtungsstrahlengang für das linke Auge und einem Beobachtungsstrahlengang für das rechte Auge des Betrachters ausgeführt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Stereomikroskope beschränkt, sondern auch ohne weiteres auf monoskopische Mikroskope anwendbar.
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Das Modul 1 ist über eine erste Schnittstelle 5 mit dem Operationsmikroskop 1 verbunden. Die erste Schnittstelle 5 ist bevorzugt als Standardschnittstelle, beispielsweise als Schwalbenschwanzverbindung, ausgeführt, so dass anstelle des Moduls 1 auch beliebige andere Zubehörteile oder Untersuchungsvorrichtungen an der ersten Schnittstelle 5 des Operationsmikroskops 1 befestigt werden können.
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Das Modul 1 umfasst ferner eine zweite Schnittstelle 13, an die ein als Austrittsende 14 ausgeführtes Faserende einer optischen Faser 15 anschließbar ist. An einem Eintrittsende 16 der optischen Faser 15 ist eine Lichtquelle 3 angeordnet. Licht aus der Lichtquelle 3 wird durch die optische Faser 15 zum Austrittsende 14 transportiert. Die Lichtquelle 3 kann beispielsweise als Laser oder als Leuchtdiode ausgeführt sein. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sind aber auch andere Lichtquelle wie Xenonlampen oder Halogenlampen vorstellbar.
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In einem alternativen, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Lichtquelle ohne Zwischenschaltung einer optischen Faser unmittelbar an der zweiten Schnittstelle angeordnet, so dass das Licht aus der Lichtquelle ohne Zwischenschaltung einer optischen Faser in das Modul einkoppelbar ist.
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Das Modul 1 umfasst ein Linsensystem 18, eine Scaneinrichtung 19 und ein Umlenkelement 20, die gemeinsam eine Abbildungsoptik bilden. Wenn das Modul an das Operationsmikroskop angekoppelt ist, wird das Austrittsende 14 der optischen Faser 15 durch die Abbildungsoptik in den Objektbereich 4 abgebildet. Der Strahlengang durch das Modul 1 zum Objektbereich 4 ist als Abtaststrahlengang 21 bezeichnet.
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Eine erste Linse 22 des Linsensystems 18 dient zur Kollimierung des aus dem Austrittsende 14 der optischen Faser 15 austretenden Teils des Abtaststrahlengangs 21. Mit Hilfe einer zweiten Linse 23 des Linsensystems 18 ist der Abtaststrahlengang 21 auf den Objektbereich 4 fokussierbar.
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Im Anschluss an die erste Linse 22 ist eine Scaneinrichtung 19 mit einem ersten Scanspiegel 42 und einem zweiten Scanspiegel 43 im Abtaststrahlengang angeordnet. Der erste Scanspiegel 42 umfasst eine erste Schwenkachse 45, die in 1 senkrecht zur Zeichnungsebene ausgerichtet ist. Über die Schwenkachse 45 ist der erste Scanspiegel 42 relativ zu einem Grundkörper des Moduls 1 schwenkbar gelagert. Der zweite Scanspiegel 43 verfügt über eine zweite Schwenkachse 46, über die er ebenfalls schwenkbar am Grundkörper des Moduls 1 gelagert ist und die in 1 in der Zeichenebene angeordnet ist. Die erste Schwenkachse 45 und die zweite Schwenkachse 46 sind somit orthogonal zueinander ausgerichtet. Durch Verschwenken der beiden Schwenkachsen kann der Abtaststrahlengang 21 zum Scannen über eine Oberfläche des Objekts 12 geführt werden.
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Im weiteren Verlauf des Abtaststrahlengangs 21 ist ein Umlenkelement 20 angeordnet, das in diesem Ausführungsbeispiel als Spiegel ausgeführt ist und im Modul 1 außerhalb des Beobachtungsstrahlengangs 10 angeordnet ist. Das Umlenkelement 20 ist dabei mit einem Grundkörper des Moduls 1 verbunden und somit bei angekoppeltem Modul relativ zum Modul 1 und zum Operationsmikroskop 6 unbeweglich oder feststehend ausgeführt.
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In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Umlenkelement als dichroitische Strahlteilerplatte oder als Glasblock ausgeführt und derart in dem Modul angeordnet, dass der umgelenkte Abtaststrahlengang bei angekoppeltem Modul dem Beobachtungsstrahlengang des Operationsmikroskops ganz oder teilweise überlagert ist.
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Dadurch ist der Abtaststrahlengang nahezu koaxial zu dem Beobachtungsstrahlengang geführt. Bei einer Anwendung des Moduls in der Ophthalmologie sind auf diese Weise Abschattungseffekte im Bereich einer Iris des Auges minimiert.
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In 2 sind Kombinationsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Moduls 1 zur Weiterleitung eines Lichtstrahls mit verschiedenen medizinischen Vorrichtungen schematisch dargestellt. Das erfindungsgemäße Modul 1 zur Weiterleitung eines Lichtstrahls ist über die zweite Schnittstelle 13 beispielsweise mit Lichtausgängen 53 eines Moduls für optische Kohärenz-Tomographie (nachfolgend als OCT-Modul 22 bezeichnet), eines Moduls für Wellenfrontanalysen (nachfolgend als Wellenfront-Modul 23 bezeichnet), eines Therapielasermoduls 24 und/oder eines Laservibrometers 25 koppelbar. Allen genannten medizinischen Vorrichtungen ist gemein, dass ihre Funktion auf einem Lichtstrahl (in der Regel ein Laserstrahl) beruht, der über eine Oberfläche eines zu untersuchenden oder therapierenden Objekts geführt wird. Zumindest in den Fällen des OCT-Moduls 22 und des Wellenfrontmoduls 23 wird auch ein reflektierter Lichtstrahl vom Objekt durch das Modul 1 zurück zu dem OCT-Modul 22 beziehungsweise dem Wellenfrontmodul 23 geleitet und dort analysiert.
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Das Modul 1 ist bevorzugt in den Beobachtungsstrahlengang des Operationsmikroskops 6 einschwenkbar oder einschiebbar ausgeführt, so dass es bei Bedarf in den Beobachtungsstrahlengang 10 eingebracht werden kann. Wird die über die zweite Schnittstelle 13 mit dem Modul 1 verbundene medizinische Vorrichtung 22, 23, 24, 25 nicht mehr benötigt, lässt sich das Modul 1 leicht aus dem Beobachtungsstrahlengang 10 des Operationsmikroskops 6 wieder entfernen.
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In 3 ist schematisch ein Modul 1 dargestellt, das an dem Operationsmikroskop 6 angekoppelt ist. Über eine dritte Schnittstelle 27 ist ein Fundusbetrachtungssystem 28 für ophthalmologische Anwendungen an dem Modul 1 angeordnet. Die dritte Schnittstelle 27 ist dabei bevorzugt als Standardschnittstelle, beispielsweise als Schwalbenschwanzverbindung, ausgeführt, so dass sich wahlweise auch andere medizinische Vorrichtungen oder Zubehörteile an dem Modul 1 befestigen lassen. Das Fundusbetrachtungssystem 28 ermöglicht eine Beobachtung des Augenhintergrunds durch das Operationsmikroskop und umfasst beispielsweise eine Ophthalmoskopierlupe 47 oder ein Kontaktglas 54.
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Das Modul 1 sowie das Fundusbetrachtungssystem 28 sind wie in 3 mit Doppelpfeilen 50, 51 dargestellt bevorzugt gemeinsam oder alternativ in den Beobachtungsstrahlengang einschwenkbar oder einschiebbar oder anderweitig einbringbar ausgeführt.
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Der in 4 schematisch dargestellte Aufbau unterscheidet sich von dem Aufbau gemäß 3 dadurch, dass zusätzlich eine Reduzieroptik 49 vorhanden ist, die wahlweise in den Beobachtungsstrahlengang des Operationsmikroskops zwischen dem Hauptobjektiv 7 und dem Modul 1 einbringbar ist. Die Reduzieroptik 49 umfasst mindestens ein optisches Element, beispielsweise eine Linse, das gemeinsam mit dem Hauptobjektiv 7 ein optisches System bildet, dessen Brennweite kleiner ist als die Brennweite des Hauptobjektivs alleine. Die Verwendung einer Reduzieroptik 49 bietet sich insbesondere an, wenn als Fundusbetrachtungssystem eine Ophthalmoskopierlupe 47 vorgesehen ist, durch die ein Zwischenbild des Augenhintergrunds erzeugbar ist. Durch gemeinsames Ein- und Ausschwenken der Reduzieroptik 49 und der Opthalmoskopierlupe 47 in den Beobachtungsstrahlengang 10 des Operationsmikroskops 6 lässt sich auf einfache Weise zwischen einer Betrachtung des Augenhintergrunds und einer Betrachtung eines anderen Augenabschnitts (zum Beispiel der Hornhaut) hin- und herschalten, ohne dass das Operationsmikroskop 6 in nennenswertem Umfang nachfokussiert werden muss. Hierzu ist bevorzugt eine mechanische, elektrische oder anderweitig ausgeführte Kopplung 52 zwischen Reduzieroptik 49 und Fundusbetrachtungssystem 28 vorgesehen, durch die gewährleistet ist, dass Reduzieroptik 49 und Fundusbetrachtungssystem 28 gemeinsam in den Beobachtungsstrahlengang des Operationsmikroskops einführbar sind.
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In einem alternativen, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das erfindungsgemäße Modul in einem Fundusbetrachtungssystem der oben genannten Art integriert und als eine Baueinheit ausgeführt.
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Das in 5 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 durch eine alternative Anordnung der Komponenten. In 5 ist die Reduzieroptik 49 im Strahlengang zwischen dem Modul 1 und dem Fundusbetrachtungssystem 28 angeordnet.
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In einem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Fundusbetrachtungssystem eine Ophthalmoskopierlupe 47, die über einen zweiteiligen Tragarm 48 mit einem Grundkörper 55 des Fundusbetrachtungssystems 28 verbunden ist, der wiederum über die dritte Schnittstelle 27 an dem Modul 1 angekoppelt ist. Die Ophthalmoskopierlupe 47 lässt sich in den Beobachtungsstrahlengang 10 des Mikroskops nahe am zu untersuchenden Auge einbringen. Augenlinse und Hornhaut des zu untersuchenden Auges 56 sowie die Ophthalmoskopierlupe 47 bilden zusammen ein optisches System, durch das ein Zwischenbild des Augenhintergrunds in einer Zwischenbildebene 57 gebildet ist. Durch Einbringen der Reduzieroptik 49 in den Beobachtungsstrahlengang wird die Brennweite des Hauptobjektivs 7 reduziert, so dass das Operationsmikroskop 6 auf die Zwischenbildebene 57 fokussiert ist.
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In einem alternativen, in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Fundusbetrachtungssystem 28' ein Kontaktglas 54, welches auf die Hornhaut des Auges aufsetzbar ist. Dadurch wird die optische Brechkraft von Augenlinse und Hornhaut kompensiert, so dass der Beobachter den Augenhintergrund durch das Operationsmikroskop erkennen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007019677 A1 [0004, 0004]
- DE 102007019678 A1 [0005, 0005]
- DE 102008041284 B4 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Haller und Hauger: „Real-time in vivo imaging of dental tissue by means of optical coherence tomography (OCT)”, Optics Communications 227 (2003) 203–211 [0003]