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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flaschenverschluss nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Der Körper des Flaschenverschlusses ist mit einem Aufnahmeraum versehen, in dem zumindest ein Zusatzstoff, vorzugsweise ein pulverförmiger Zusatzstoff oder ein pulverförmiges Gemisch von Zusatzstoffen aufgenommen werden kann.
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Insbesondere im Bereich der Gastronomie und des Einzelhandels ist es bekannt, alkoholische Getränke oder nichtalkoholische Getränke in Verbindung mit Brausepulver zu vertreiben. Oft sind die Komponenten bereits gemischt und werden fertig verarbeitet in einer Flasche angeboten.
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Um die Qualität des Getränks zu erhöhen ist es auch bekannt, die Zusatzstoffe getrennt von dem Inhalt der Flasche aufzubewahren und erst beim Gebrauch miteinander zu vermischen.
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So ist beispielsweise in der
DE 201 05 376 U1 ein Spassgetränk beschrieben, bei dem der Verbraucher die einzelnen Komponenten selber je nach Bedarf und Geschmack insbesondere auch direkt im Mund mischen kann. Dazu wird Brausepulver getrennt von einem Getränk in einer separaten Verpackung verpackt und zusammen mit einer als zweite Verpackung dienenden Flasche angeboten. Nachteilig hierbei ist jedoch der mit der Handhabung von zwei voneinander getrennten Verpackungen einhergebende größere Aufwand, der nicht nur vor der Benutzung, sondern insbesondere während und auch nach der Benutzung auftritt.
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Darüber hinaus sind Flaschenverschlüsse mit einem integrierten Aufnahmeraum bekannt, welche die Verpackung eines Zusatzstoffes getrennt von der in einer Flasche aufgenommenen Flüssigkeit ermöglichen. So offenbart beispielsweise die
DE 203 20 794 U1 eine Verschlusskappe für Flaschen, bei der eine ringförmige Aufnahmekammer etwa über der Wand des Flaschenhalses liegt. Beim Abschrauben der Kappe wird die Aufnahmekammer nach unten freigegeben, so dass das Material aus der Kammer direkt in das in der Flasche befindliche Getränk hineinfällt.
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Aus dem Patent
EP 1 831 083 B1 ist ein Trinkbehälter mit einem Verschluss bekannt, der einen zur Seite hin offenen Hohlraum aufweist. Wenn der Verschluss auf eine Flasche aufgeschraubt ist, bildet dieser Hohlraum zusammen mit der Innenwandung des Flaschenhalses eine Aufnahmekammer für ein beispielsweise pulverförmiges Ergänzungsmittel. Zur Vermischung mit dem Flascheninhalt wird der Verschluss zunächst noch weiter in die Flasche hineingeschraubt, so dass der Hohlraum seitlich nicht mehr vom Flaschenhals begrenzt wird und das pulverförmige Ergänzungsmittel vollständig in den Innenraum des Trinkbehälters entleert wird. Danach kann der Verschluss dann vollständig abgeschraubt werden.
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Ferner offenbart die
DE 200 08 395 U1 einen Flaschenverschluss mit einer Kammer zur Aufnahme eines insbesondere pulverförmigen Herstellungsmittels für die Herstellung eines löslichen Getränks. Diese Aufnahmekammer ist an ihrem unteren Ende von einem Abreißring verschlossen. Um das Getränk fertig zu mischen muss der Verbraucher zunächst den Verschluss von der Flasche abschrauben und dann den Abreißring von dem Flaschenverschluss abreißen, um so die Aufnahmekammer zu öffnen. Danach kann er das pulverförmige Herstellungsmittel in die Flasche einfüllen, diese wieder mit dem Flaschenverschluss verschließen und anschließend durch Schütteln die gewünschte Vermischung herbeiführen. Diese Vorgehensweise ist allerdings relativ umständlich und mit einem entsprechend großen Aufwand verbunden.
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Ein Flaschenverschluss der eingangs genannten Art ist aus der
DE 20 2009 014 877 U9 bekannt. Dieser Verschluss umfasst einen Aufnahmeraum für einen insbesondere pulverförmig vorliegenden Zusatzstoff, der bei Gebrauch direkt in die Flasche hinein befördert wird. Dazu ist ein sogenannter Stoßverschluss-Mechanismus vorgesehen, bei dessen Betätigung sich eine Schneidevorrichtung ein Stück nach unten bewegt und dabei eine den Aufnahmeraum abschließende Membran öffnet, so dass ein darin befindliches Pulver unmittelbar in die Flasche gelangt und mit einer darin befindlichen Flüssigkeit vermischt wird.
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Die Membran besteht herkömmlichweise aus Aluminiumfolie, die am Boden des Verschlusssitzes angeklebt ist. Der überwiegende und nicht geschnittene Teil der Aluminium-Membran kehrt nach dem Schneiden in seine Ausgangslage zurück und kann den durch den Schneidevorgang entstandenen Spalt abdecken, so dass der Zusatzstoff dann nur sehr schwierig nach unten in die Flasche fallen kann. Zur Lösung dieses Problems wird eine Verbesserung vorgeschlagen, bei der der untere Boden des Aufnahmeraums mittig einen Verdickungsabschnitt aufweist, von dem aus sich ein Ringabschnitt radial nach außen erstreckt, welcher einstückig mit der inneren Begrenzungswand des Aufnahmeraums verbunden ist. Dabei ändert sich die Dicke des Ringabschnitts über seine radiale Erstreckung derart, dass außen nur eine niedrige Höhe und innen eine der Dicke des Verdickungsabschnitts entsprechende große Höhe erreicht wird. Diese Ausführungsform ist jedoch relativ aufwendig und mit entsprechenden Kosten verbunden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen verbesserten Flaschenverschluss der eingangs genannten Art vorzuschlagen, der bei einfacher Konstruktion und kostengünstiger Herstellbarkeit ein besonders einfaches und vollständiges Öffnen des Aufnahmeraums und somit ein problemloses Herunterfallen des Zusatzstoff in die Flasche erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Flaschenverschluss nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
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Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, dass die Membran aus einem elastischen Material besteht und unter Spannung an dem Körper des Flaschenverschlusses befestigt ist.
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Wesentlich bei der erfindungsgemäßen Lösung ist also, dass die Membran sich in einem vorgespannten Zustand befindet, so dass sie sich beim Auftrennen, Einschneiden oder Einstechen aufgrund dieser Vorspannung weitestgehend oder sogar vollständig zum äußeren Rand zurückzieht, an dem sie befestigt ist.
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Der Hauptvorteil liegt darin, dass auf diese Weise eine besonders zuverlässige und schnelle Freigabe des Öffnungsquerschnitts im Boden des Aufnahmeraums erreicht und somit ein hindernisfreies Herunterfallen des Zusatzstoffs ermöglicht wird. Ein Behindern des freien Öffnungsspalts durch hochfedernde Folien ist hierbei ausgeschlossen.
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Gleichzeitig zeichnet sich der erfindungsgemäße Flaschenverschluss, der vorzugsweise als Schraubverschluss ausgeführt sein kann, aufgrund seiner einfachen Konstruktionsweise durch besonders geringe Herstellungskosten aus.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Membran aus Gummi oder einem gummiartigen Material besteht. Hierdurch wird eine besonders einfach ausführbare Vorspannung ermöglicht.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Membran einen unteren kreisförmigen Öffnungsquerschnitt des Zusatzstoff-Aufnahmeraums abdeckt, wobei die Membran über den gesamten Umfang des Öffnungsquerschnitts in radialer Richtung vorgespannt ist. Auf diese Weise kann eine besonders zuverlässige und vollständige Freigabe des Öffnungsquerschnitts gewährleistet werden.
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Vorzugsweise ist der Öffnungsquerschnitt dabei durch eine ringförmige Scheibe begrenzt, an welcher die Membran befestigt ist.
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Eine besonders einfache Ausführungsform kann dadurch erreicht werden, dass das Stoßelement eine nadelförmige Spitze umfasst. Aufgrund der Vorspannung der Membran braucht das Stoßelement nicht mehr den gesamten Öffnungsquerschnitt freizuschneiden, sondern es reicht in vorteilhafter Weise aus, die Membran nur an einer einzigen Stelle einzustechen. Gleichzeitig ist hierdurch die Freigabe des Zusatzstoffs in die Flasche mit nur einem besonders geringem Kraftaufwand ausführbar.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Stoßelement linear verschiebbar in einer an dem Verschlusskörper angeordneten Führung gelagert.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Verschieberichtung des Stoßelements in einem Winkel schräg zur Längsachse des Flaschenverschlusses ausgerichtet ist.
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Alternativ dazu kann das Stoßelement auch verschwenkbar an dem Verschlusskörper gelagert sein.
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Gemäß einer weiteren Alternative wird vorgeschlagen, dass das Stoßelement feststehend an dem Verschlusskörper befestigt ist, und dass der gesamte Verschlusskörper oder zumindest der Befestigungsbereich des Verschlusskörpers, an dem das Stoßelement befestigt ist, relativ zu der Membran bewegt werden kann, wodurch der zum Einstechen der Membran erforderliche Kontakt zwischen dem Stoßelement und der Membran erzielbar ist. Vorzugsweise kann der Verschlusskörper dazu auch in axialer Richtung zusammenstauchbar ausgebildet sein.
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Besonders günstig ist es ferner, wenn ein entfernbares Schutzelement, insbesondere eine entfernbare Abdeckung für das Stoßelement vorgesehen ist. Hierdurch kann eine unbeabsichtigte Vermischung der Komponenten vermieden werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner eine Flasche mit einem lösbar daran angebrachten Flaschenverschluss der vorangehend beschriebenen Art.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Flasche dabei mit einem Getränk, insbesondere mit einem alkoholischen Getränk und die Aufnahmekammer des Flaschenverschlusses mit einem Brausepulver befüllt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zu dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Der in der Figur dargestellte Flaschenverschluss 1 ist auf eine mit einem alkoholischen Getränk gefüllte Flasche 2 aufgeschraubt oder anderweitig lösbar oder nicht lösbar daran befestigt. Der Flaschenverschluss 1 hat einen mit einem Brausepulver befüllten Aufnahmeraum 3, der unten durch eine kreisförmige Membran 4 verschlossen ist.
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Die hier aus Gummi bestehende Membran 4 ist über ihren gesamten Umfang unter einer radial nach außen wirkenden Vorspannung an dem sie außen umgebenden Verschlusskörper 5 des Flaschenverschlusses 1 befestigt.
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Um das Brausepulver aus dem Aufnahmeraum 3 in die Flasche befördern zu können, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel am Flaschenverschluss 1 ein stabförmiges Stoßelement 6 mit einer der Membran 4 benachbarten Spitze 7 vorgesehen, welches durch Aufbringen eines leichten Drucks auf den außenliegenden freien Endbereich in einer Führung 8 geradlinig schräg nach unten verschoben werden kann. Dabei sticht die Spitze 7 in die vorgespannte Membran 4, die sich aufgrund der Vorspannung blitzartig nach außen zurückzieht und dadurch den gesamten Öffnungsquerschnitt 9 zumindest nahezu restlos freigibt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Membran 4 an einer ringförmigen Scheibe 10 befestigt, die den Öffnungsquerschnitt 9 außen begrenzt. Vorzugsweise kann der Ringkörper der Scheibe 10 dabei auch leicht konusförmig in der Art eines Trichters ausgebildet sein.
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Bevor das Stoßelement 6 betätigt werden kann, muss zunächst die Abdeckkappe 11 entfernt werden, die hier form- und kraftschlüssig auf einen am oberen Ende des Flaschenverschlusses 1 aufgeschraubten Deckel 12 aufgesetzt ist, um eine unbeabsichtigte Betätigung des Stoßelements 6 zu verhindern. Der Deckel 12 verschließt dabei den mit dem Brausepulver gefüllten Aufnahmeraum 3 des Flaschenverschlusses 1.
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Zum Vermischen kann der Verbraucher das Stoßelement 6 betätigen und dadurch das Brausepulver bei noch aufgeschraubtem Verschluss 1 aus dem Aufnahmeraum 3 in die Flasche 2 hineinfallen lassen.
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Alternativ dazu besteht auch die Möglichkeit, zunächst die Abdeckkappe 11 und den Deckel 12 vom Flaschenverschluss 1 zu entfernen, so dass das im Aufnahmeraum 3 befindliche Brausepulver frei zugänglich ist. Durch Kippen der Flasche 2 kann das Brausepulver dann aus dem Aufnahmeraum 3 in ein anderes Gefäß oder auch direkt in den Mund des Benutzers geschüttet werden, wobei das Getränk durch die Membran 4 noch in der Flasche 2 gehalten wird. Anschließend kann das Stoßelement 6 betätigt werden, um die Membran 4 zu entfernen, so dass auch das Getränk durch den Aufnahmeraum 3 hindurch in ein anderes Gefäß oder auch direkt in den Mund des Benutzers gegossen werden kann.
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Noch eine weitere alternative Möglichkeit besteht darin, den Flaschenverschluss 1 zunächst vollständig von der Flasche 2 abzuschrauben und das Stoßelement 6 dann so zu betätigen, dass das Brausepulver aus dem Aufnahmeraum 3 in ein darunter befindliches anderes Gefäß oder auch direkt in den Mund des Benutzers fällt. Anschließend kann je nach Bedarf oder Geschmack das Getränk aus der offenen Flasche 2 hinzugegeben werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20105376 U1 [0004]
- DE 20320794 U1 [0005]
- EP 1831083 B1 [0006]
- DE 20008395 U1 [0007]
- DE 202009014877 U9 [0008]