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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Baugruppe für ein Schalt- oder Schließsystem gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Im Stand der Technik sind Baugruppen beispielsweise zur Verwendung in Schließsystemen von Kraftfahrzeugtüren bekannt, welche mittels Komponententrägern gebildet sind, z.B. aus der gattungsbildenden Druckschrift
DE 20 2007 005 076 U1 . Mittels derartiger Baugruppen können Elemente abgefragt werden, i.e. hinsichtlich ihrer Position, welche in dem Schließsystem verbaut sind. Hierzu weist die Baugruppe einen oder mehrere Schalter auf, z.B. Mikroschalter, welche an dem Komponententräger angeordnet sind und je über das abzufragende Element betätigbar sind. Zur elektrischen Anbindung der Schalter an ein Stecksystem der Baugruppe werden hierbei in der Regel Stanzgitter verwendet, welche in dem Komponententräger angeordnet sind.
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Nachteilig bei den im Stand der Technik bekannten Baugruppen ist, dass durch die zu bestückenden Schalter und deren auszuführende elektrische Anbindung verhältnismäßig hohe Kosten erwachsen.
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Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Baugruppe anzugeben, welche diese Nachteile überwindet und insbesondere kostengünstig zu realisieren ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorgeschlagen wird erfindungsgemäß eine Baugruppe für ein Schließsystem, insbesondere eine Schließsystem-Baugruppe, vorzugsweise einer Kraftfahrzeugtür. Die vorgeschlagene Baugruppe kann vorzugsweise zur Verwendung im Kraftfahrzeug bzw. Automobilbereich vorgesehen und kann als einstückiges Modul, insbesondere als Schließsystem-Modul bereitgestellt sein. Die Baugruppe ist hinsichtlich ihrer bevorzugten vorteilhaften Verwendungsmöglichkeit nicht auf Schlösser bzw. Schließsysteme beschränkt, sondern kann beispielsweise auch in Getrieben, vorzugsweise in Schaltsystemen von Getrieben, wie Kraftfahrzeuggetriebe, Verwendung finden.
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Die Baugruppe weist einen Träger auf, welcher dazu vorgesehen ist, elektrische Komponenten wie z.B. Elektromotoren aufzunehmen, insbesondere einen Komponententräger bzw. Elektrokomponententräger. Der Träger ist bevorzugt ein Kunststoff-Träger, welcher vorteilhaft robust und günstig herzustellen ist, insbesondere ein plattenförmiger Träger.
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Die Baugruppe weist erfindungsgemäß weiterhin wenigstens eine Schaltvorrichtung auf, insbesondere eine Schaltvorrichtung, welche an dem Träger eine Schaltfunktionalität bereitstellt. Die Schaltvorrichtung ist dazu vorgesehen, eine Positionsinformation zu liefern, wozu die Schaltvorrichtung insbesondere als Schalter wirkt. Mittels der Schaltvorrichtung kann insbesondere die Position eines Geber- bzw. Betätigungselements abgefragt werden, z.B. bei Betätigung eines Schlosses oder Wählhebels, welches stellungsabhängig unterschiedliche Schaltzustände der Schaltvorrichtung bewirken kann.
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Die Schaltvorrichtung und insbesondere deren Schaltfunktionalität ist erfindungsgemäß mittels Stanzgitter-Leitern gebildet, welche in dem Träger angeordnet, insbesondere eingebettet sind. Die Einbettung erfolgt vorzugsweise im Zuge eines Spritzgieß-Verfahrensschritts, im Rahmen dessen auch der Träger herstellbar ist. Die Stanzgitter-Leiter können aus Flachmaterial günstig gefertigt werden und sind mediendicht umspritzbar. Zudem können diese zur Festigkeit bzw. Steifheit des Trägers vorteilhaft beitragen.
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Die Schaltvorrichtung der Baugruppe ist hierbei mittels wenigstens je eines Kontaktbereichs zumindest zweier Stanzgitter-Leiter sowie einem insbesondere berührungslos magnetisch verlagerbaren Schaltmedium der Baugruppe, mittels welchem Kontaktbereiche unterschiedlicher Stanzgitter-Leiter selektiv überbrückbar sind, gebildet. Die zur Ausbildung einer Schaltfunktionalität vorgesehenen Kontaktbereiche liegen bevorzugt an einer Oberfläche des Trägers frei, insbesondere z.B. bündig mit derselben, und können somit von dem Schaltmedium an der Trägeroberfläche überstrichen bzw. kontaktiert und hierbei selektiv überbrückt werden. Durch eine bündige Anordnung der Kontaktbereiche in Bezug auf die Trägeroberfläche wird einem Schaltmedium ein nur geringer Reibwiderstand bei einer Verlagerung desselben über Kontaktbereiche hinweg entgegen gesetzt. Zur Bildung eines jeweiligen Kontaktbereichs dient insbesondere je ein Oberflächenabschnitt eines Stanzgitter-Leiters.
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Vorrangig dadurch, dass die Stanzgitter-Leiter unmittelbar zur Bildung der Schaltvorrichtung verwendet werden, i.e. als Schaltkontaktelemente, kann eine äußerst kostengünstige Baugruppe für ein Schließsystem bereitgestellt werden. Ferner können vorteilhaft Schaltmedien verwendet werden, welche mit geringen Kosten einhergehen, wie nachfolgend noch näher erläutert ist. Des Weiteren kann die Schaltvorrichtung an der Baugruppe vorteilhaft mediendicht abgedichtet gebildet werden.
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Im Rahmen der vorgeschlagenen Baugruppe ist vorgesehen, dass Kontaktbereiche unterschiedlicher Stanzgitter-Leiter in Abhängigkeit des Verlagerungszustands des Schaltmediums selektiv überbrückbar sind, korrespondierend mit welchem Überbrückungszustand die Schaltvorrichtung einen jeweiligen Schaltzustand einnimmt. In Abhängigkeit des Verlagerungszustands des Schaltmediums können Kontaktbereiche unterschiedlicher Leiter also elektrisch kurzgeschlossen sein oder voneinander elektrisch isoliert, i.e. somit je Schaltzustände der Schaltvorrichtung definieren.
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Kontaktbereiche zur selektiven Überbrückung sind bevorzugt in wenigstens zwei Bahnen am Träger angeordnet, insbesondere linearen Bahnen, so dass lineare Verlagerungen eines abzufragenden Elements detektierbar sind. Denkbar ist auch eine Anordnung in kreisförmigen Bahnen zur Detektion kreisförmiger Verlagerungen. Bei der Anordnung in wenigstens zwei Bahnen sind wenigstens ein Kontaktbereich der ersten Bahn und wenigstens ein Kontaktbereich einer weiteren Bahn und/oder ein weiterer Kontaktbereich der ersten Bahn durch das Schaltmedium selektiv überbrückbar. Vorgesehen ist hierbei, dass wenigstens eine Bahn eine Mehrzahl von Kontaktbereichen insbesondere unterschiedlicher Stanzgitter-Leiter aufweist.
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Bei der vorgeschlagenen Baugruppe ist es vorteilhaft ermöglicht, dass die Stanzgitter-Leiter, welche einen Kontaktbereich bereitstellen, auch einen elektrischen Anschluss eines Anschlusssystems zur elektrischen Anbindung der Baugruppe bilden, über welche Schaltstellungen der Schaltvorrichtung an der Baugruppe detektierbar sind, insbesondere unmittelbar. Hierzu können die Stanzgitter-Leiter je mit einem zum Anschluss vorgesehenen Ende aus dem Träger herausgeführt sein. Mit Ausnahme eines jeweiligen Kontaktbereichs und/oder eines Anschlussendes kann ein Stanzgitter-Leiter ansonsten vollständig umspritzt werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung weist die Baugruppe bevorzugt ein Betätigungselement zur Verlagerung des Schaltmediums der Schaltvorrichtung auf, welches mit dem Schaltmedium zu dessen Verlagerung insbesondere berührungslos magnetisch zusammenwirkt. Das Betätigungselement, z.B. in Form eines Stößels, kann von einem abzufragenden Element eines Schließsystems betätigt werden, insbesondere durch Verlagerung, so dass ein Schaltvorgang mittelbar durch das abzufragende Element ausgelöst wird. Alternativ kann das abzufragende Element das Betätigungselement bilden, wobei das abzufragende Element unmittelbar einen Schaltvorgang auslösen kann. Das Betätigungselement kann zur berührungslosen Verlagerung des Schaltmediums geeignet magnetisiert sein, insbesondere mittels eines Permanentmagneten gebildet sein oder alternativ z.B. mittels eines Solenoids.
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Vorgeschlagen wird hierbei, dass das Schaltmedium dauerhaft durch die vom Betätigungselement ausgehende Magnetkraft in Richtung zum Träger bzw. zu den Kontaktbereichen gedrängt ist. Dies kann z.B. dadurch erreicht werden, dass das Betätigungselement an einer ersten Seite des Trägers angeordnet ist und das Schaltmedium an einer entgegen gesetzten, abgewandten Seite des Trägers, wobei das Betätigungselement das Schaltmedium, welches insbesondere magnetisierbar ist, magnetisch zum Träger hin zieht. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Schaltmedium hierbei an dem Träger gegen Separierung gesichert durch die Magnetkraft des Betätigungselements gefangen ist, insbesondere ausschließlich durch die Magnetkraft des Betätigungselements, ansonsten jedoch bevorzugt lose am Träger angeordnet ist. Somit ist eine aufwändige Fixiervorrichtung zur Halterung des Schaltmediums an dem Träger vorteilhaft entbehrlich.
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Bevorzugt ist das Schaltmedium, wie bereits angemerkt, im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls kostengünstig bereitstellbar. Bei einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Schaltmedium Schüttmaterial ist. Das Schaltmedium kann bevorzugt ein Granulat sein, insbesondere ein Granulat, dessen Partikel körner- oder kugelförmig sind, insbesondere ein pulverförmiges oder staubförmiges Granulat. Das Schaltmedium kann z.B. durch Eisenspäne gebildet sein, durch magnetisierbaren Metallstaub, durch eine Vielzahl von magnetisierbaren Kugeln, etc. Die Granulatpartikel können durch die Magnetkraft eines Betätigungselements gemeinschaftlich verlagert werden, wobei sie in Anlage aneinander eine elektrische Überbrückungsmöglichkeit bereitstellen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform kann das Schaltmedium ein einziges oder eine Ansammlung mehrerer bzw. eine Menge eigenständiger Elemente sein. Hierbei ist vorgesehen, dass ein jeweiliges Element insbesondere eine Geometrie aufweist, welche einer Verlagerung an der Trägeroberfläche einen geringen Widerstand, z.B. einen geringen Roll-, Gleit-, insbesondere Reibwiderstand, entgegen setzt, insbesondere eine sphärische Geometrie aufweist. Bevorzugt kann ein jeweiliges Element des Schaltmediums eine Kugel sein, alternativ z.B. auch ein Zylinder, welcher z.B. in einer Vertiefung der Oberfläche rollbar geführt sein kann.
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Vorgeschlagen wird weiterhin, die Baugruppe derart auszubilden, dass die Kontaktbereiche zusammen mit dem Schaltmedium an dem Träger gekapselt aufgenommen sind, insbesondere mediendicht. Insbesondere ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ermöglicht, den Kontaktraum, innerhalb dessen sich Kontaktbereiche und das Schaltmedium kontaktieren können, vollständig, insbesondere mediendicht abdichten zu können. Somit kann ein Schutz gegen Umwelteinflüsse maximiert werden.
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Im Rahmen der Erfindung wird auch eine Baugruppe bereitgestellt, welche eine Mehrzahl von Schaltvorrichtungen aufweist. Jede Schaltvorrichtung ist hierbei mittels selektiv überbrückbarer Kontaktbereiche sowie je einem Schaltmedium gebildet, wobei die Schaltvorrichtungen von einander unabhängig wirken können. Insbesondere ist die Baugruppe vorteilhaft unaufwändig derart gebildet, dass wenigstens zwei, insbesondere sämtliche, Schaltvorrichtungen mittels desselben Trägers gebildet sind, i.e. eines bevorzugt einstückig/einstoffigen Trägers.
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Vorgeschlagen wird auch ein Schließsystem, insbesondere für eine Kraftfahrzeugtür, wobei das Schließsystem eine wie vorstehend beschriebene Baugruppe aufweist. Ein Stellglied eines Verriegelungsmechanismus des Schließsystems kann hierbei mit einer jeweiligen Schaltvorrichtung zusammenwirken. Das Betätigungselement einer Schaltvorrichtung kann insbesondere von einer Verriegelungsvorrichtung des Schließsystems verlagert werden.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Schließsystems ist insbesondere vorgesehen, dass wenigstens ein Träger der Baugruppe ein Komponententräger des Schließsystems ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnungen, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1a und 1b exemplarisch und schematisch in einer geschnittenen und abgebrochenen Ansicht sowie einer Schnittansicht eine Baugruppe mit bzw. ohne Darstellung eines Betätigungselements bzw. einer Kapselung gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung;
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2a exemplarisch und schematisch in einer geschnittenen und abgebrochenen Ansicht eine Baugruppe mit Betätigungselement gemäß einer ersten weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung;
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2b exemplarisch und schematisch in einer Schnittansicht ohne dargestelltes Betätigungselement eine Baugruppe gemäß einer zweiten weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung;
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3 exemplarisch und schematisch eine Baugruppe mit einer Mehrzahl von Schaltvorrichtungen gemäß noch einer weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung.
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In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1a und 1b zeigen exemplarisch und schematisch je eine Baugruppe 1 für ein Schließsystem einer Kraftfahrzeugtür, insbesondere einer Fahrertür. Die Baugruppe 1 umfasst einen Träger 2, insbesondere einen Komponententräger, aus Kunststoff, welcher sich im Wesentlichen plattenförmig erstreckt. In dem Träger 2, welcher zur Aufnahme elektronischer Komponenten eines Schließsystems vorgesehen ist, bzw. dessen Kunststoffmaterial, sind Stanzgitter-Leiter 3a, 3b, 3c eingebettet. Die Stanzgitter-Leiter 3a, 3b, 3c sind je streifenförmig gebildet, insbesondere aus einem Flachmaterial wie z.B. Blech.
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Die Baugruppe 1 weist weiterhin eine Schaltvorrichtung 4 auf, welche mittels eines Schaltmediums 5 und – an der Trägeroberfläche 2a freiliegenden – Kontaktabschnitten bzw. Kontaktbereichen 6a, 6b, 6c der Stanzgitter-Leiter 3a bzw. 3b bzw. 3c gebildet ist. Die Schaltvorrichtung 4 ist hierbei in der Lage, insbesondere in Abhängigkeit der Position eines Betätigungselements 7, welches die Stellung eines verlagerbaren bzw. abzufragenden Geberelements eines Schließsystems wiedergeben kann, das Schaltmedium 5 zu verlagern, i.e. an der Trägeroberfläche 2a, um somit Kontaktbereiche 6a, 6b, 6c unterschiedlicher Stanzgitter-Leiter 3a, 3b, 3c miteinander selektiv kurz zu schließen bzw. selektiv zu überbrücken, d.h. zu schalten. Derart können auf einfache Weise verschiedene Schaltzustände durch die Schaltvorrichtung 4 eingenommen werden.
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Die Kontaktbereiche 6a, 6b, 6c liegen an der Oberfläche 2a frei, wobei diese für das Schaltmedium 5 einen geringstmöglichen Reibwiderstand bei einer Verlagerung desselben über die Kontaktbereiche 6a, 6b, 6c hinweg darstellen. Zur Bildung eines jeweiligen Kontaktbereichs 6a, 6b, 6c dient je ein Oberflächenabschnitt eines Stanzgitter-Leiters 3a, 3b, 3c.
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Das Schaltmedium 5 ist bei der Ausführungsform gemäß 1a und 1b durch eine magnetisierbare Kugel gebildet, welche in einer Rinne 8 an der Oberfläche 2a des Trägers 2 reibungsarm laufen kann, wobei entlang der Ränder 8a, 8b der Rinne 8 die Kontaktbereiche 6a, 6b, 6c der unterschiedlichen Stanzgitter-Leiter 3a bzw. 3b bzw. 3c freiliegen und durch die Kugel 5 stellungsabhängig selektiv überbrückbar sind, d.h. im Zuge einer Kontaktierung. Die Rinne 8, welche alternativ auch entbehrlich sein kann, kann auf einfache Weise bei einem Umspritzvorgang gebildet werden.
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Wie 1a zu entnehmen ist, sind die Kontaktbereiche 6a, 6b, 6c hierbei in zwei Bahnen 9a, 9b entlang der Rinne 8 angeordnet. Hierbei kann ein Kontaktbereich 6a der ersten Bahn 9a und wenigstens ein Kontaktbereich 6b, 6c der weiteren Bahn 9b durch das Schaltmedium 5 selektiv überbrückt werden, durch Kontaktierung derselben.
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An der der Oberfläche 2a abgewandten bzw. entgegen gesetzten Seite 2b des Trägers 2 ist das Betätigungselement 7 angeordnet, welches in der Laufrichtung der Kugel 5, s. Doppelpfeil in 1a, verlagerbar ist, und geeignet ist, diese im Falle einer Verlagerung berührungslos mitzunehmen. In Abhängigkeit dessen Stellung werden somit unterschiedliche Schaltzustände durch das mitgenommene Schaltmedium 5 und somit durch die Schaltvorrichtung 4 eingenommen. Das Betätigungselement 7 kann, nicht dargestellt, bevorzugt dauerhaft an der Baugruppe 1, insbesondere am Träger 2 angeordnet sein, alternativ z.B. an einer Verriegelungsvorrichtung.
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Das stößelförmig gebildete Betätigungselement 7 umfasst einen Permanentmagneten 10, welcher zum Beispiel am Stößelabschnitt 7a befestigt, z.B. angeformt oder angespritzt sein kann. Mittels des Magneten 10 ist die Kugel 5 berührungslos verlagerbar, wobei der Magnet 10 die Kugel 5 weiterhin dauerhaft durch die Magnetkraft in Richtung zum Träger 2 bzw. zu den Kontaktbereichen 6a, 6b, 6c drängt, i.e. anzieht. Hierbei ist das Schaltmedium 5, welches an dem Träger 2 ansonsten nur lose aufliegt, insbesondere gegen Separierung gesichert ausschließlich durch die Magnetkraft des Betätigungselements 7 an der Trägeroberfläche 2a gefangen, so dass vorteilhaft keine aufwändige Fixierung oder Führung des Schaltmediums 5 am Träger 2 erforderlich ist. Eine solche ist jedoch alternativ oder zusätzlich möglich.
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Wie 1b zu entnehmen ist, kann die Schaltvorrichtung 4 gekapselt sein, so dass vorteilhaft Umwelteinwirkungen vermieden sind. Dazu weist die Baugruppe 1 ein Gehäuseelement 11 auf, welches am Träger 2 angeordnet ist, insbesondere mediendicht abgedichtet.
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2a und 2b zeigen weitere mögliche Ausführungsformen der Baugruppe 1, wobei 2a neben Kontaktbereichen 6a, 6b, 6c weitere Kontaktbereiche 6d, 6e aufweist, welche durch das verlagerbare Schaltmedium 5 kontaktierbar sind. Die Kontaktbereiche 6a, 6b, 6c, 6d, 6e liegen hierbei je flächig an der Trägeroberfläche 2a und insbesondere bündig mit derselben frei. Bei der Ausführungsform gemäß 2a ist vorteilhaft eine gleichzeitige Überbrückung auch dreier Kontaktbereiche 6a, 6b, 6c oder vierer Kontaktbereiche 6a, 6c, 6d, 6e durch das Schaltmedium 5 ermöglicht, welche je von unterschiedlichen Stanzgitter-Leitern 3a, 3b, 3c bzw. 3a, 3c, 3d, 3e bereitgestellt sind, so dass eine Vielzahl von Schaltzuständen durch die Schaltvorrichtung 4 einnehmbar ist.
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Wie 2a zu entnehmen ist, ist das Schaltmedium 5 hierbei ein Granulat, welches aus Partikeln in Form von Eisenfeilspänen besteht. Alternativ könnte das Granulat 5 z.B. ein Pulver sein. Das Granulat 5 ist hierbei wiederum durch das Betätigungselement 7 verlagerbar, i.e. in seiner Gesamtheit. Im Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen gemäß 1a und 1b, ist für das Granulat 5 keine Führung gleichsam der Rinne 8 am Träger 2 gebildet, wobei eine solche jedoch alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein kann.
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2b zeigt eine weitere Ausführungsform einer Baugruppe 1 in einer Schnittansicht mit kapselnder Einhäusung 11 der Schaltvorrichtung 4, wobei die Baugruppe 1 ein granulat- bzw. schüttgutartiges Schaltmedium 5 aufweist, welches mittels einer Menge bzw. Ansammlung eigenständiger Elemente, welche je in Form magnetisierbarer Metallkugeln, deren Durchmesser z.B. im Bereich kleiner 3mm, liegen kann, aufweist.
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Angemerkt sei hierbei, dass die Ausführungsformen gemäß der 2a und 2b dahingehend vorteilhaft sind, als die Schaltmedien 5 Unebenheiten an der Trägeroberfläche 2a bei einer Verlagerung ausgleichen können, bzw. in ihrer Funktionalität durch derartig Unebenheiten nicht eingeschränkt werden. Ermöglicht wird hierbei z.B. auch, die Kontaktbereiche 6a, 6b, 6c, ... erhaben, zumindest mit geringem Überstand über die Trägeroberfläche 2a bilden zu können, so dass vorteilhaft größere Toleranzen einhergehend mit weiter verringerten Kosten bei der Fertigung eingehalten werden können.
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3 veranschaulicht nunmehr exemplarisch eine Baugruppe 1 für ein Schließsystem einer Kraftfahrzeugtür, insbesondere wiederum einer Fahrertür, welche eine Mehrzahl von Schaltvorrichtungen 4 aufweist. In 3 ist insbesondere der Verlauf von Stanzgitter-Leitern 3a, 3b, 3c für Schaltvorrichtungen 4, i.e. für eine Schaltvorrichtung 4-1 und eine Schaltvorrichtung 4-3, im Komponententräger 2 beispielhaft und freigeschnitten gezeigt. Der Verlauf weiterer Stanzgitter-Leiter 3a, 3b, 3c, ... einer Schaltvorrichtung 4-2 ist mittels gestrichelter Linien angedeutet.
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Die Baugruppe 1 gemäß 3 weist Schaltvorrichtungen 4, i.e. 4-1, 4-2 und 4-3 auf, welche korrespondierend den Schaltvorrichtungen 4 gebildet sind, welche vorstehend für die Baugruppe 1 gemäß den 1a bis 2b beschrieben sind. Die Schaltvorrichtungen 4-1 und 4-3 weisen z.B. ein Granulat als Schaltmedium 5 auf, während die Schaltvorrichtung 4-2 beispielsweise ein sphärisches Schaltmedium 5 in Form einer Kugel aufweist. Weitere Kombinationen von Ausprägungen der Schaltvorrichtungen 4-1, 4-2, 4-3 oder eine andere Anzahl von Schaltvorrichtungen 4 der Baugruppe 1 sind daneben selbstverständlich denkbar. Die Betätigungselemente 7, welche in der Ansicht der 3 unterhalb des Trägers 2 angeordnet sind, sind gestrichelt dargestellt.
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Wie 3 zu entnehmen ist, bilden die Stanzgitter-Leiter 3a, 3b, 3c, ..., der jeweiligen Schaltvorrichtung 4-1 bzw. 4-2 bzw. 4-3 neben den an der Trägeroberfläche 2a freiliegenden Kontaktbereichen 6a, 6b, 6c, ..., welche schraffiert dargestellt sind, je auch eine elektrischen Anschluss 12 eines Anschlusssystems 13 der Baugruppe 1, so dass vorteilhaft weitere Komponenten zur elektrischen Anbindung der jeweiligen Schaltvorrichtungen 4-1, 4-2, 4-3 unnötig sind. Hierbei erstrecken sich die jeweiligen Stanzgitter-Leiter 3a, 3b, 3c, ... einer jeweiligen Schaltvorrichtung 4-1, 4-2, 4-3 von den an der Trägeroberfläche 2a freiliegenden Kontaktbereichen 6a, 6b, 6c, ... je einer Schaltvorrichtung 4-1, 4-2, 4-3 zum Anschlusssystem 13, d.h. ununterbrochen.
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An das Anschlusssystem 12 kann eine Auswerteeinheit angeschlossen sein, welche ebenfalls Bestandteil der Baugruppe 1 sein kann, wobei über die Anschlüsse 12 Schaltstellungen der jeweiligen Schaltvorrichtung 4-1 bzw. 4-2 bzw. 4-3 an der Baugruppe 1 detektierbar sind, insbesondere unmittelbar, d.h. eine Positionsinformation abgreifbar. Die Anschlüsse 12 der jeweiligen Schaltvorrichtungen 4-1, 4-2, 4-3 sind hierbei zur Ausbildung eines vorteilhaft kompakten Anschlusssystems 13 zusammengeführt.
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Wie 3 zeigt, sind die Schaltvorrichtungen 4-1, 4-2, 4-3 der Baugruppe 1 sämtlich an demselben, einstückigen Träger 2 gebildet, i.e. mittels desselben. Eine solche Baugruppe 1 kann vorteilhaft in einem einzigen Umspritzvorgang als Modul gefertigt sein. Die Stanzgitter-Leiter 3a, 3b, 3c, ... der Schaltvorrichtungen 4 können hierbei unter Aussparung der Kontaktbereiche 6a, 6b, 6c, ... gemeinsam umspritzt werden.
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Mittels der Baugruppe 1 ist vorteilhaft kostengünstig ein Schließsystem bildbar, insbesondere für eine Kraftfahrzeugtür. Bei einem derartigen Schließsystem kann das Betätigungselement 7 wenigstens einer Schaltvorrichtung 4-1, 4-2, 4-3 der Baugruppe 1, insbesondere sämtliche, z.B. von einer Verriegelungsvorrichtung des Schließsystems, allgemein einem abzufragenden Element derselben, verlagert werden. Vorteilhaft kann hierbei der Träger 2 der Baugruppe 1 auch ein Komponententräger des Schließsystems sein. Die Baugruppe 1 ist alternativ auch in anderen Applikationen, in denen es vorzugsweise auf eine abgreif- und auswertbare Positionsformation ankommt, verwendbar. Beispielsweise kann die Baugruppe 1 in Getrieben, vorzugsweise Kraftfahrzeuggetrieben und/oder in Schaltungssystemen dafür Verwendung finden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Baugruppe
- 2
- Träger
- 2a
- Oberfläche 2
- 2b
- Oberfläche 2
- 3a, 3b, 3c, ...
- Stanzgitter-Leiter
- 4, 4-1, 4-2, 4-3
- Schaltvorrichtung
- 5
- Schaltmedium
- 6a, 6b, 6c, ...
- Kontaktbereich
- 7
- Betätigungselement
- 8
- Führung
- 8a, 8b
- Rand 8
- 9a, b
- Bahn
- 10
- Magnet
- 11
- Gehäuse
- 12
- Anschluss
- 13
- Anschlusssystem
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007005076 U1 [0002]