DE102011076955B4 - Verfahren zur Diagnose eines Dosiersystems und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Diagnose eines Dosiersystems, welches ein Reagenzmittel (12) in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert, bei dem das in einem Tank (10) gelagerte Reagenzmittel (12) von einer Pumpe (14) auf einen Betriebsdruck (p0) gebracht wird, bei dem ein Rücklauf (24) des Reagenzmittels (12) von der Pumpe (14) vorgesehen ist, bei dem mit einem elektrisch angesteuerten Dosierventil (16) eine Durchflussrate eingestellt wird und bei dem der Druck (p) des Reagenzmittels (12) zwischen der Pumpe (14) und dem Dosierventil (16) gemessen wird, bei dem der Rücklauf (24) des Reagenzmittels (12) mittels einer elektrisch angesteuerten Drossel (26) variabel vorgebbar ist, bei dem der Druck (p) des Reagenzmittels (12) auf einen Diagnosestartdruck (pD) gebracht wird, bei dem die Drossel (26) geschlossen und somit der Rücklauf (24) verhindert wird, bei dem eine Diagnosedosierrate eingestellt wird, bei dem die Pumpe (14) abgeschaltet wird, und bei dem anschließend der gemessene Druckabfall (40, 42, 44, 50, 52, 54) daraufhin überprüft wird, – ob der Druckabfall (40, 42, 44, 50, 52, 54) außerhalb eines Toleranzbands (48) liegt oder daraufhin überprüft wird, – ob der Druckabfall (40, 42, 44, 50, 52, 54) oberhalb eines oberen Grenzwerts liegt oder daraufhin überprüft wird, – ob der Druckabfall (40, 42, 44, 50, 52, 54) unterhalb eines unteren Grenzwerts liegt und bei dem bei einer festgestellten Toleranzband- oder Grenzwertüberschreitung ein Fehlersignal (F) bereitgestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Toleranzband (48) oder der wenigstens eine Grenzwert in Abhängigkeit von der Diagnosedosierrate festgelegt werden.
Description
- Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Diagnose eines Dosiersystems, welches ein Reagenzmittel in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert und von einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch ein Computerprogramm sowie ein Computer-Programmprodukt.
- Stand der Technik
- In der Offenlegungsschrift
DE 10 2005 001 119 A1 ist eine Diagnose von Dosierventilen vorgesehen, die in einer Anordnung eingesetzt sind, welche Kraftstoff als Reagenzmittel in den Abgasbereich einer Brennkraftmaschine dosiert. Die oxidierbaren Kohlenwasserstoffe sind zur Beheizung einer Abgasbehandlungseinrichtung vorgesehen. Die Diagnose sieht eine Überwachung des Reagenzmitteldrucks vor, der zwischen einem Reagenzmittelsicherheitsventil und einem Reagenzmitteldosierventil auftritt. Der Reagenzmitteldruck wird während unterschiedlicher Schaltzustände des Reagenzmittelsicherheitsventils und des Reagenzmittel-Dosierventils erfasst. Ein Diagnoseschritt sieht vor, dass das Reagenzmittel auf einen vorgegebenen Reagenzmittelsolldruck gebracht wird. Danach wird bei geschlossenen Ventilen überprüft, ob der Reagenzmitteldruckabfall einen vorgegebenen Druckgradienten nicht überschreitet. - In der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 061 247 A1 ist eine umfassende Diagnose von Dosierventilen vorgesehen, die in einer Anordnung eingesetzt sind, welche ebenfalls Kraftstoff als Reagenzmittel in den Abgasbereich einer Brennkraftmaschine dosiert. Erfasst wird der im Reagenzmittelpfad zwischen einem Reagenzmittelsicherheitsventil und einem Reagenzmitteldosierventil auftretende Reagenzmitteldruck bei unterschiedlichen Schaltzuständen der Ventile. Ein Diagnoseschritt sieht auch hier vor, dass nach einem Schließen der Ventile überprüft wird, ob ein Reagenzmitteldruckabfall auftritt, der im Hinblick darauf bewertet wird, ob der Druckabfall einen vorgegebenen Druckgradienten nicht überschreitet. - In der Offenlegungsschrift
DE 103 60 891 A1 ist ein Diagnoseverfahren eines Dosierventils beschrieben, das auf eine bestimmte Durchflussrate eines in einen Abgasbereich einer Brennkraftmaschine zu dosierenden Reagenzmittels festgelegt ist. Dem Dosierventil wird das von einer Pumpe auf einen vorgegebenen Druck gebrachte Reagenzmittel zugeführt, wobei der Druck von einem Drucksensor erfasst wird. Die Diagnose sieht eine Bewertung eines Maßes für die Durchflussmenge während einer Diagnosezeit vor. Nach dem Auftreten eines Diagnosestartsignals wird das Dosierventil geschlossen und das Reagenzmittel mittels einer Pumpe auf einen vorgegebenen Diagnosestartdruck gebracht. Anschließend wird das Dosierventil auf eine vorgegebene Durchflussrate eingestellt und die während der Diagnosezeit auftretende Druckdifferenz bewertet. Eine erste Ausgestaltung sieht vor, dass die Diagnosezeit fest vorgegeben ist und dass auf Fehler erkannt wird, wenn die Druckdifferenz während der festen Diagnosezeit einen vorgegebenen Druckdifferenzgrenzwert überschreitet. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Druckdifferenz fest vorgegeben ist und dass auf Fehler erkannt wird, wenn die Diagnosezeit einen vorgegebenen Diagnosezeitgrenzwert überschreitet. Bewertet wird der Reagenzmitteldruck, den ein Drucksensor erfasst. - In der Offenlegungsschrift
DE 10 2008 005 989 A1 ist ein Verfahren zur Diagnose eines Dosierventils einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung beschrieben, das ebenfalls ein Reagenzmittel in den Abgasbereich einer Brennkraftmaschine dosiert, wobei das Reagenzmittel von einer Pumpe auf einen Dosierdruck gebracht wird, bei welchem die Diagnose anhand einer Bewertung des Druckabfalls des Reagenzmittels vorgenommen wird. Bewertet wird der Druckabfall bei abgeschalteter Pumpe und weitergeführter Dosierung, wobei der Leckverlust eines die Pumpe überbrückenden Bypassventils berücksichtigt wird. Das Bypassventil ist konstruktionsbedingt Bestandteil der Pumpe. - In der Offenlegungsschrift
EP 2 131 021 A1 ist ein Verfahren zur Diagnose eines Dosiersystems beschreiben, welches ein Reagenzmittel in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert. Das in einem Tank gelagerte Reagenzmittel wird auf einen Betriebsdruck gebracht, wobei der Druck zwischen der Pumpe und einem elektrisch angesteuerten Dosierventil gemessen wird. Vorhanden ist ein Rücklauf, der eine elektrisch angesteuerte Drossel aufweist. Zu Beginn der Diagnose wird der Druck auf einen Diagnosestartdruck gebracht, die Rücklaufdrossel geschlossen, eine Diagnosedosierrate mit dem Dosierventil eingestellt und dann die Pumpe abgeschaltet. Der anschließend auftretende Druckabfall wird daraufhin überprüft, ob er außerhalb eines Toleranzbands liegt. - In der Offenlegungsschrift
DE 10 2009 000 097 A1 ist eine Fördereinrichtung für ein SCR-System zum Eindüsen eines Reagenzmittels in ein Abgassystem einer Brennkraftmaschine beschrieben. Vom Ausgang der Pumpe zweigt eine Rückleitung ab, die in den Vorratstank des Reagenzmittels zurückführt. In der Rückleitung ist eine Durchflussdrossel angeordnet. - In der Offenlegungsschrift
DE 10 2006 012 855 A1 ist eine Anordnung beschrieben, die der in der OffenlegungsschriftDE 10 2009 000 097 A1 beschriebenen Struktur entspricht, wobei jedoch in der Rücklaufleitung eine Variabel ansteuerbare Drossel vorgesehen ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Diagnose einer Dosiervorrichtung mit einer Rücklaufleitung, welche ein Reagenzmittel in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, die mit einfachen Mitteln eine zuverlässige Diagnose ermöglichen.
- Die Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmale jeweils gelöst.
- Offenbarung der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Verfahren zur Diagnose eines Dosiersystems geht davon aus, dass ein Reagenzmittel in den Abgasbereich einer Brennkraftmaschine dosiert wird, dass das in einem Tank gelagerte Reagenzmittel von einer Pumpe auf einen Betriebsdruck gebracht wird, dass ein Rücklauf des Reagenzmittels von der Pumpe vorgesehen ist, dass mit einem elektrisch angesteuerten Dosierventil eine Durchflussrate eingestellt wird und dass der Druck des Reagenzmittels zwischen der Pumpe und dem Dosierventil gemessen wird. Weiterhin geht das erfindungsgemäße Verfahren davon aus, dass der Rücklauf des Reagenzmittels von der Pumpe mittels einer elektrisch angesteuerten Drossel variabel vorgebbar ist, dass der Druck des Reagenzmittels auf einen Diagnosestartdruck gebracht wird, dass die Drossel geschlossen und somit der Rücklauf verhindert wird, dass eine Diagnosedosierrate eingestellt wird, dass die Pumpe abgeschaltet wird, dass anschließend der gemessene Druckabfall daraufhin überprüft wird, ob der Druckabfall außerhalb eines Toleranzbands liegt oder daraufhin überprüft wird, ob der Druckabfall oberhalb eines oberen Grenzwerts liegt oder daraufhin überprüft wird, ob der Druckabfall unterhalb eines unteren Grenzwerts liegt und dass bei einer festgestellten Toleranzband- oder Grenzwertüberschreitung ein Fehlersignal bereitgestellt wird.
- Die erfindungsgemäße Vorgehensweise zeichnet sich dadurch aus, dass das Toleranzband oder der wenigstens eine Grenzwert in Abhängigkeit von der Diagnosedosierrate festgelegt werden.
- Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ermöglicht eine Diagnose eines speziell aufgebauten Dosiersystems, bei dem ein Rücklaufpfad vom Ausgang der Pumpe, an welcher der zu diagnostizierende Druck auftritt, zum Tank des Reagenzmittels führt, der mit einer elektrisch angesteuerten Drossel auf eine vorgegebene Rücklaufrate eingestellt und insbesondere vollständig geschlossen werden kann.
- Eine Vorgabe des Toleranzbandes mit einem oberen und unteren Grenzwert ermöglicht eine Diagnose, ob der Druckabfall zu langsam oder zu schnell erfolgt in einem Diagnoseschritt. Die Vorgabe eines oberen Grenzwerts ermöglicht eine Diagnose, ob der Druckabfall zu langsam erfolgt und die Vorgabe eines unteren Grenzwerts ermöglicht eine Diagnose, ob der Druckabfall zu schnell erfolgt.
- Insbesondere die Festlegung des Toleranzbands oder des wenigstens einen Grenzwerts in Abhängigkeit von der Dosierrate ermöglicht eine Optimierung der Diagnose hinsichtlich der erzielbaren Empfindlichkeit beziehungsweise hinsichtlich der Diagnosedauer.
- Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ergeben sich aus abhängigen Ansprüchen.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens betrifft zunächst ein speziell hergerichtetes Steuergerät, das Mittel zur Durchführung des Verfahrens enthält.
- Das Steuergerät enthält vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Speicher, in welchem die Verfahrensschritte als Steuergerätprogramm abgelegt sind. Das Steuergerät enthält eine Druckabfallbewertung zum Vergleich des gemessenen Drucks mit einem vorgegebenen Toleranzband oder mit wenigstens einem vorgegebenen Grenzwert.
- Kurzbeschreibung der Figuren
-
1 zeigt ein Teil eines Dosiersystems, in welchem ein erfindungsgemäßes Verfahren abläuft und -
2 zeigt Druckverläufe in Abhängigkeit von der Zeit, die in dem Dosiersystem auftreten können. - Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
1 zeigt einen Teil eines Dosiersystems, das ein in einem Tank10 gelagertes Reagenzmittel12 mit einer Pumpe14 auf einen vorgegebenen Betriebsdruck p0 bringt und einem Dosierventil16 zur Dosierung in den nicht gezeigten Abgaskanal einer Brennkraftmaschine zur Verfügung stellt. - Als Reagenzmittel
12 ist beispielsweise eine Harnstoff-Wasser-Lösung vorgesehen, die als Ausgangsstoff zur Gewinnung von Ammoniak dient, der zur Reduzierung von im Abgas der Brennkraftmaschine enthaltenen Stickoxiden in einem SCR-Katalysator (Selective-Reduction-Catalyst) eingesetzt wird. - Die Pumpe
14 wird von einem Elektromotor18 angetrieben, der mit einem Pumpensteuersignal S1 im Rahmen vorzugsweise eines getakteten Betriebs angesteuert wird, bei dem die Betriebsspannung mit einer vorgegebenen Periodendauer und innerhalb der Periodendauer mit einem vorgegebenen Impuls-/Pausenverhältnis bereitgestellt wird. Das Pumpensteuersignal S1 stellt ein Steuergerät20 bereit. Das Pumpensteuersignal S1 hängt insbesondere von der erforderlichen Dosierrate ab, auf welche das Dosierventil16 beim Betriebsdruck p0 mit einem Dosierventilsteuersignal S2 eingestellt wird, das ebenfalls das Steuergerät20 bereitstellt. - Die Pumpe
14 stellt in Abhängigkeit vom Pumpensteuersignal S1 einen von einem Drucksensor22 gemessenen Druck p bereit. Der Druck p wird nicht nur in Abhängigkeit vom Pumpensteuersignal S1, sondern auch mittels eines Rücklaufpfads24 für das Reagenzmittel12 geregelt. Hierzu ist im Rücklaufpfad24 eine Drossel26 mit einstellbarem Querschnitt vorgesehen. Die Drossel26 wird mit einem Drosselsteuersignal S3 angesteuert. Wesentlich ist hierbei, dass der Querschnitt der Drossel26 bis herab zu null geändert werden kann, sodass ein vollständiges Schließen des Rücklaufpfads24 möglich ist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist von einem internen Rücklaufpfad24 ausgegangen. Prinzipiell kann aber auch ein Rücklauf24 vorgesehen sein, der zurück bis in den Tank10 führt. - Den Druck p des Reagenzmittels
12 regelt das Steuergerät20 daher zum einen durch das Vorgeben des Pumpensteuersignals S1 und zum anderen durch das Vorgeben des Drosselsteuersignals S3 auf den Betriebsdruck p0, der als Sollwert p0 dem Steuergerät20 zur Verfügung gestellt wird. - Die Diagnose wird mit einem Diagnosesignal S4 gestartet. Vorzugsweise wird die Diagnose durchgeführt, wenn wenigstens näherungsweise ein stationärer Betriebszustand der Brennkraftmaschine vorliegt, sodass die Dosierrate wenigstens näherungsweise konstant ist.
- Beim Auftreten des Diagnosesignals S4 wird die Diagnose dadurch gestartet, dass das Steuergerät
20 einen vorgegebenen Diagnosestartdruck pD einregelt, der dem Steuergerät20 zur Verfügung gestellt wird. Der Diagnosestartdruck pD kann dem normalen Betriebsdruck p0 außerhalb des Diagnosebetriebs entsprechen, sodass kein spezieller Druck für die Diagnose vorgegeben werden braucht. Nach dem Einregeln des Diagnosestartdrucks pD wird mit dem Drosselsteuersignal S3 das vollständige Schließen der Drossel26 veranlasst. - Die Diagnose kann bei verschiedenen Dosierraten durchgeführt werden. Daher wird dem Steuergerät
20 ein Diagnosedosierratensignal28 zur Verfügung gestellt, welches mit dem Dosierventilsteuersignal S2 an das Dosierventil16 weitergegeben wird. Die Diagnosedosierrate kann einer außerhalb des Diagnosebetriebs auftretenden Dosierrate, beispielsweise der zuletzt vorgegebenen Dosierrate entsprechen. - In
2 sind Druckabfälle40 ,42 ,44 in Abhängigkeit von der Zeit t gezeigt, die bei verschiedenen Zuständen des Dosiersystems auftreten können. Zugrunde liegt eine geringe Dosierrate, sodass eine empfindliche Diagnose durchgeführt werden kann, bei der geringe Abweichungen von einem ordnungsgemäßen System diagnostiziert werden können. Ausgegangen wird davon, dass der erste Druckverlauf40 einem System entspricht, das in Ordnung ist. - Ausgangspunkt ist der Diagnosestartdruck pD, der zu einem ersten Zeitpunkt t0 auftritt. Überprüft wird der Druckabfall
40 ,42 ,44 , der bei geschlossener Drossel26 und bei einem mit der vorgegebenen kleinen Diagnosedosierrate angesteuerten Dosierventil16 . - Eine im Steuergerät
20 enthaltene Druckabfallbewertung46 ermittelt als Maß für den Druckabfall40 ,42 ,44 beispielsweise den Druckabfallgradienten dt/dt, der durch den Druckabfalldifferenzenquotienten angenähert wird. Hierzu wird die während einer vorgegebenen Druckdifferenz p1-p2 auftretende Zeitdifferenz t2-t1 gemessen. Die Druckdifferenz p1-p2 ist in einen Bereich zu legen, der zumindest bei einem ordnungsgemäßen Dosiersystem durchlaufen wird. - Alternativ oder zusätzlich zum Druckabfallgradienten dp/dt kann die Druckabfallbewertung
46 den zu einem bestimmten Zeitpunkt t3 auftretenden Enddruck pE ermitteln und bewerten. - Die Druckabfallbewertung
46 überprüft, ob der Druckabfallgradienten dp/dt und/oder der Enddruck pE außerhalb eines Toleranzbands48 liegt, wobei für den Druckabfallgradienten dp/dt und für den Enddruck pE zu einem bestimmten Zeitpunkt t3 verschiedene Toleranzbänder vorzugeben sind. Das in den2 und3 gezeigte Toleranzband48 bezieht sich jeweils auf die Bewertung des Enddrucks pE zum festen Zeitpunkt t3. - Das Toleranzband
48 ist ein Bereich mit einem unteren und einem oberen Grenzwert. Damit kann in einem Diagnosevorgang festgestellt werden, ob der Druckabfall40 ,42 ,44 den oberen Grenzwert überschritten oder den unteren Grenzwert unterschritten hat. - Sofern der wenigstens eine Grenzwert vorgesehen ist, kann zumindest eine bestimmte Diagnose durchgeführt werden. Wenn der Druckabfall
40 ,42 ,44 den oberen Grenzwert überschreitet, demnach höher als der obere Grenzwert liegt, wird ein zu langsamer Druckabfall42 diagnostiziert. Wenn der Druckabfall40 ,42 ,44 den unteren Grenzwert überschreitet, demnach tiefer als der untere Grenzwert liegt, wird ein zu schneller Druckabfall44 diagnostiziert. - In diesen, anhand des Toleranzbands
48 oder des wenigstens einen Grenzwerts diagnostizierten Fehlerfällen wird das Fehlersignal F bereitgestellt, das zur Anzeige gebracht und/oder gespeichert werden kann. - In
2 entspricht der zweite Druckabfall42 einem Dosiersystem, das eine zu geringe Dosierrate aufweist, wobei der Druckabfall42 zu langsam ist. Dieser Fehler kann auf ein klemmendes Dosierventil16 im teilweise geschlossenen Zustand hindeuten. Der dritte Druckabfall44 entspricht dagegen einem Dosiersystem mit zu schnellem Druckabfall44 , der auf ein offen klemmendes Dosierventil16 oder ein Leck im Dosiersystem hindeutet. -
3 zeigt auftretende Druckabfälle50 ,52 ,54 , die bei einer höheren Diagnosedosierrate auftreten. Der Vorteil einer höheren Diagnosedosierrate liegt darin, dass die Diagnosezeit t gering ist, sodass der normale Dosierbetrieb nicht lange unterbrochen ist. - Die in
3 gezeigten Druckabfälle50 ,52 ,54 gehen wieder davon aus, dass der vierte Druckabfall50 einem ordnungsgemäßen Dosiersystem entspricht, während der fünfte Druckabfall52 als zu langsam und der sechste Druckabfall54 als zu schnell diagnostiziert werden, wobei die Ergebnisse denen entsprechen, die bei niedrigerer Diagnosedosierrate gemäß2 auftreten. - Die Diagnose kann damit in vorteilhafter Weise hinsichtlich der Empfindlichkeit oder des Zeitbedarfs optimiert werden. Wesentlich ist hierbei, dass das Toleranzband
48 beziehungsweise der einzelne konkrete Grenzwert für den erwarteten Druckabfall40 ,42 ,44 ,50 ,52 ,54 an die jeweils vorgegebene Diagnosedosierrate angepasst werden kann.
Claims (8)
- Verfahren zur Diagnose eines Dosiersystems, welches ein Reagenzmittel (
12 ) in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert, bei dem das in einem Tank (10 ) gelagerte Reagenzmittel (12 ) von einer Pumpe (14 ) auf einen Betriebsdruck (p0) gebracht wird, bei dem ein Rücklauf (24 ) des Reagenzmittels (12 ) von der Pumpe (14 ) vorgesehen ist, bei dem mit einem elektrisch angesteuerten Dosierventil (16 ) eine Durchflussrate eingestellt wird und bei dem der Druck (p) des Reagenzmittels (12 ) zwischen der Pumpe (14 ) und dem Dosierventil (16 ) gemessen wird, bei dem der Rücklauf (24 ) des Reagenzmittels (12 ) mittels einer elektrisch angesteuerten Drossel (26 ) variabel vorgebbar ist, bei dem der Druck (p) des Reagenzmittels (12 ) auf einen Diagnosestartdruck (pD) gebracht wird, bei dem die Drossel (26 ) geschlossen und somit der Rücklauf (24 ) verhindert wird, bei dem eine Diagnosedosierrate eingestellt wird, bei dem die Pumpe (14 ) abgeschaltet wird, und bei dem anschließend der gemessene Druckabfall (40 ,42 ,44 ,50 ,52 ,54 ) daraufhin überprüft wird, – ob der Druckabfall (40 ,42 ,44 ,50 ,52 ,54 ) außerhalb eines Toleranzbands (48 ) liegt oder daraufhin überprüft wird, – ob der Druckabfall (40 ,42 ,44 ,50 ,52 ,54 ) oberhalb eines oberen Grenzwerts liegt oder daraufhin überprüft wird, – ob der Druckabfall (40 ,42 ,44 ,50 ,52 ,54 ) unterhalb eines unteren Grenzwerts liegt und bei dem bei einer festgestellten Toleranzband- oder Grenzwertüberschreitung ein Fehlersignal (F) bereitgestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Toleranzband (48 ) oder der wenigstens eine Grenzwert in Abhängigkeit von der Diagnosedosierrate festgelegt werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als ein Maß für den Druckfall (
40 ,42 ,44 ,50 ,52 ,54 ) der Druckabfallgradient (dp/dt) ermittelt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Maß für den Druckabfall (
40 ,42 ,44 ,50 ,52 ,54 ) der zu einem vorgegebenen Zeitpunkt (t3) gemessene Enddruck (pE) ermittelt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagnose im Anschluss an einen Betriebszustand der Brennkraftmaschine gestartet wird, in welchem eine konstante Dosierrate aufgetreten ist.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierventil (
16 ) mit einem impulsbreitenmodulierten Dosiersignal angesteuert wird und dass die Diagnosedosierrate mit einer bestimmten Einschaltdauer und einer bestimmten Periodendauer des impulsbreitenmodulierten Dosierventilsteuersignals (S2) eingestellt wird. - Vorrichtung zur Diagnose einer Dosiervorrichtung, welche ein Reagenzmittel (
12 ) in den Abgasbereich einer Brennkraftmaschine dosiert, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche speziell hergerichtetes Steuergerät (20 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (
20 ) eine Druckabfallermittlung (46 ) zum Vergleich des Druckabfalls (40 ,42 ,44 ,50 ,52 ,54 ) mit dem Toleranzbereich (48 ) oder dem wenigstens einen Grenzwert enthält. - Computer-Programmprodukt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt wird.
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