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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Türanordnungen. Insbesondere betrifft die Erfindung Türanordnungen für einen Raum eines Transportmittels, ein Transportmittel mit einer Türanordnung sowie ein Verfahren zur Zugangsverschaffung in einen Raum eines Transportmittels.
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Technischer Hintergrund der Erfindung
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Türanordnungen an Bord von Luftfahrzeugen dienen zum einen der Abtrennung verschiedener Räume voneinander, erfüllen andererseits aber auch Sicherheitsaspekte. Gefahren, denen durch Sicherheitsaspekte vorgebeugt werden muss, können zum einen durch Unfälle, zum anderen durch Personen entstehen.
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US 7,823,834 B2 beschreibt eine Türanordnung, welche einen Luftdurchfluss steuert.
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US 7,568,659 B2 beschreibt eine Tür für die Pilotenkanzel eines Flugzeugs, welche für den Druckausgleich zwischen Pilotenkanzel und Passagierraum über eine Vorrichtung zum Druckausgleich verfügt.
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Für die Steuerung des Zutritts zu der Pilotenkanzel weisen viele Türanordnungen elektronische Sicherheitsmechanismen auf, beispielsweise ein Tastenfeld zur Eingabe eines Zutrittscodes, wobei ein Durchtritt durch die Türanordnung erst nach Überprüfung der Zutrittsberechtigung möglich ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es kann als eine Aufgabe der Erfindung angesehen werden, eine Türanordnung anzugeben, welche die Sicherheit beim Zugang zu einer Pilotenkanzel erhöht.
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Es sind eine Türanordnung, ein Transportmittel und ein Verfahren gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche angegeben. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Viele der im Folgenden in Hinblick auf die Türanordnung beschriebenen Merkmale lassen sich auch als Verfahrensschritte implementieren und umgekehrt.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist eine Türanordnung für einen Raum eines Transportmittels angegeben, welche ein erstes Türblatt und ein zweites Türblatt aufweist. Weiterhin weist die Türanordnung eine Begrenzungseinrichtung zur Begrenzung eines maximalen Öffnungswinkels des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt auf. Dabei ist die Begrenzungseinrichtung so ausgeführt, dass der maximale Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt unabhängig von einem Winkel des zweiten Türblattes relativ zu einem Türrahmen der Türanordnung einstellbar ist. Weiterhin sind das erste Türblatt und das zweite Türblatt zur Einstellung des Öffnungswinkels, den die beiden Türblätter einschließen, relativ zueinander drehbar gelagert.
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Diese Anordnung ermöglicht beispielsweise die Beschränkung der Anzahl der in einer festgelegten Zeitspanne durch die Türanordnung durchtretenden Personen.
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Durch die Begrenzung des maximalen Öffnungswinkels des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt sowie die drehbare Lagerung des ersten Türblattes und des zweiten Türblattes wird gewährleistet, dass in einem Schritt nur so viele Personen durch die Türanordnung durchtreten können, wie in dem Zwischenraum zwischen dem ersten Türblatt und dem zweiten Türblatt Platz finden. Für den Durchtritt weiterer Personen durch die Türanordnung sind das erste Türblatt und das zweite Türblatt erneut in die vorherige Position zu bringen, welche einen Durchtritt ermöglicht.
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Der maximale Öffnungswinkel zwischen dem ersten Türblatt und dem zweiten Türblatt hat in jedem Fall kleiner als 180° zu sein. Das Mindestmaß des Öffnungswinkels zwischen dem ersten Türblatt und dem zweiten Türblatt ist so zu bemessen, dass der sich zwischen dem ersten Türblatt und dem zweiten Türblatt ergebende Zwischenraum einen Durchtritt durch die Türanordnung ermöglicht. Dabei sind insbesondere die Ausmaße der durchtretenden Personen zu berücksichtigen. Weiterhin ist bei dem Mindestmaß des Öffnungswinkels zu berücksichtigen, dass den in dem Zwischenraum befindlichen Personen eine zum Durchtreten durch die Türanordnung notwendige Schrittabfolge ermöglicht wird, ihnen also ausreichend Bewegungsraum zur Verfügung steht.
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Durch die Begrenzungseinrichtung zur Begrenzung des maximalen Öffnungswinkels des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt wird sichergestellt, dass das Öffnen des zweiten Türblattes ein Schließen des ersten Türblattes mit sich bringt. Hierfür sind insbesondere maximale Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt von 90° oder weniger geeignet.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der maximale Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt 60°. Bei entsprechend großen oder entsprechend geformten Türblättern kann der maximale Öffnungswinkel auch geringer sein, z. B. 50° oder 45°.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung befindet sich zwischen dem ersten Türblatt und dem zweiten Türblatt ein Dämpfer. Der Dämpfer kann ausgelegt sein, um ein gedämpftes Schließen des ersten Türblattes und des zweiten Türblattes zu gewährleisten.
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Der Dämpfer kann weiterhin ausgelegt sein, den maximalen Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt zu begrenzen. Daneben, aber auch einzeln und unabhängig von einem Dämpfer; kann auch eine Kette als Begrenzungseinrichtung genutzt werden. Weiterhin können andere Materialien, die aufgrund ihrer Beschaffenheit und Festigkeit hierfür geeignet sind, als Begrenzungseinrichtung genutzt werden. Dies können beispielsweise sein: ein Textilband, ein Kunststoffband, sonstige Bänder mit und ohne eingewebten Elementen zur Verstärkung der Zugfestigkeit oder auch ein metallisches Element mit einer schlitzförmigen Laufschiene, die eine Veränderung des Öffnungswinkels des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt erlaubt.
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Als Begrenzungseinrichtung kann aber auch beispielsweise ein C-förmiger Metallbügel oder eine Kette oder ein Drahtseil genutzt werden. Der Bügel kann auch andere Materialien als Metall aufweisen, wobei zu beachten ist, dass der Bügel eine entsprechende Festigkeit aufweist, um ein Überschreiten des maximalen Öffnungswinkels des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt zu verhindern. Die Festigkeit mag so bemessen sein, dass auch an sie gestellte Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Der C-förmige Bügel ist dabei so angebracht, dass ein Öffnungswinkel eines ersten Schenkels und eines zweiten Schenkels des Bügels den maximalen Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt vorgibt.
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Weiterhin kann der Dämpfer so ausgeführt sein, dass er zugleich als Begrenzungseinrichtung dient.
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Als Dämpfer können lineare Dämpfer oder auch Rotationsdämpfer eingesetzt werden, aber auch andere Dämpfer, die geeignet sind, ein gedämpftes Schließen des ersten Türblattes und des zweiten Türblattes zu gewährleisten und/oder als Begrenzungseinrichtung zur Begrenzung eines maximalen Öffnungswinkels des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt zu dienen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist wenigstens ein Türblatt eine Ausbuchtung auf. Dabei ist die Ausbuchtung so ausgeführt, dass der Bereich zwischen dem ersten Türblatt und dem zweiten Türblatt vergrößert wird.
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Die Ausbuchtung ermöglicht die Mitnahme von sperrigen Gegenständen durch die Türanordnung, erleichtert aber auch das Hindurchschreiten durch die Türanordnung. Die Ausbuchtung ermöglicht es, dass das erste Türblatt und das zweite Türblatt an einem Türrahmen nebeneinander angebracht werden und die Türanordnung dennoch über einen großen Durchtrittsbereich verfügt, da der Bereich zwischen dem ersten Türblatt und dem zweiten Türblatt durch die Ausbuchtung vergrößert wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Begrenzungseinrichtung entfernbar.
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Nach Entfernung der Begrenzungseinrichtung ist sowohl das erste Türblatt als auch das zweite Türblatt getrennt zu öffnen. Damit ist der Durchgangsbereich der Türanordnung komplett geöffnet und schränkt den Durchtritt nicht mehr ein. Dies kann beispielsweise im Fall einer Notevakuierung einer Pilotenkanzel notwendig sein, aber auch für den Transport von sperrigen Materialien, beispielsweise bei Wartungsarbeiten in einer Pilotenkanzel oder bei der Montage und Demontage von Einrichtungsgegenständen in einer Pilotenkanzel.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Türanordnung weiterhin wenigstens einen Aktuator auf. Dabei ist der Aktuator zum Öffnen des ersten Türblattes und/oder des zweiten Türblattes angeordnet.
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Bei dem Aktuator kann es sich um einen Motor, ein hydraulisches Element oder ein energiespeicherndes Element, beispielsweise eine Feder, handeln.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens ein Türblatt der Türanordnung eine Sicherheitstür.
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Dabei kann es sich um eine aus dem Stand der Technik bekannte Sicherheitstür aus dem Flugzeugbau handeln. Selbstverständlich kann es sich auch bei beiden Türblättern jeweils um eine Sicherheitstür handeln.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist wenigstens ein Türblatt einen Verschluss auf, der sowohl von einer Vorderseite des Türblattes als auch von einer Rückseite des Türblattes aus bedienbar ist. Dadurch wird ein Durchschreiten der Türanordnung in zwei Durchtrittsrichtungen ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind das erste Türblatt und das zweite Türblatt über ein Scharnier miteinander verbunden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Transportmittel, wie Flugzeug, Helikopter, Luftschiff, Bus, Bahn oder Schiff, einer oben und im Folgenden beschriebenen Türanordnung angegeben.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Transportmittel ausgeführt als Luftfahrzeug, dabei dient die Türanordnung der Trennung der Pilotenkanzel von dem Passagierraum.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Türanordnung wenigstens eine Dekompressionsvorrichtung auf. In einer Ausbildung der Dekompressionsvorrichtung verfügt wenigstens ein Türblatt über wenigstens eine Sollbruchstelle, so dass beispielsweise im Falle einer Dekompression in einer Pilotenkanzel oder in einem Passagierraum ein Druckausgleich ermöglicht wird.
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Im Falle eines Druckabfalls in einem der von der Türanordnung getrennten Räume ist es besonders wichtig, dass ein Druckausgleich stattfinden kann. Der erfindungsgemäße Aufbau der Türanordnung macht hierfür besondere Maßnahmen notwendig, beispielsweise die besagte wenigstens eine Sollbruchstelle, da die besagten Räume durch zwei Türblätter getrennt werden.
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Die Sollbruchstelle kann beispielsweise an einer Falltür angeordnet sein, welche in dem Türblatt eingebaut ist.
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Die Sollbruchstelle kann aber auch in einem Verriegelungseingriff, einem Verriegelungsbolzen oder an einer anderen Stelle des Türblattes angeordnet sein.
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Es können selbstverständlich auch andere als die oben beschriebenen Dekompressionsvorrichtungen mit der Türanordnung kombiniert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Zugangsverschaffung in einen Raum eines Transportmittels unter Verwendung einer Türanordnung mit einem ersten Türblatt und einem zweiten Türblatt angegeben. Das beschriebene Verfahren geht von dem Zustand aus, in dem sowohl das erste Türblatt als auch das zweite Türblatt geschlossen sind und sieht vor, dass das erste Türblatt entgegen einer Durchtrittsrichtung durch die Türanordnung geöffnet wird, ein maximaler Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zu dem zweiten Türblatt begrenzt wird, das erste Türblatt und das zweite Türblatt in Durchtrittsrichtung gedreht werden, so dass das erste Türblatt einen Türdurchgang verschließt, und letztlich das Schließendes zweiten Türblattes.
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Durch dieses Verfahren wird die Anzahl der Personen, die in einer gegebenen Zeitspanne durch die Türanordnung hindurchtreten können, begrenzt.
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Damit wird insbesondere die Flugsicherheit verbessert.
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Unterstützend bei der Benutzung einer erfindungsgemäßen Türanordnung kann es sein, wenn auf einer Vorderseite und auf einer Rückseite der Türanordnung jeweils ein Signalgeber angebracht ist, der anzeigt, dass die Türanordnung auf der jeweils gegenüberliegenden Seite betreten wird. In anderen Worten: der Signalgeber auf einer Vorderseite der Türanordnung gibt ein Signal von sich, wenn das Türblatt auf einer Rückseite der Türanordnung bedient wird. Als Signalgeber kommen optische, akustische oder mechanische Maßnahmen in Kraft, beispielsweise eine Leuchte, ein Tongeber oder ein Hebel, der seine Position ändert, wenn ein Türblatt bewegt, z. B. geöffnet, wird.
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Durch einen solchen Signalgeber wird vermieden, dass die Türanordnung gleichzeitig von zwei Seiten bedient und/oder betreten wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren zur Benutzung einer Türanordnung wie oben und im Folgenden beschrieben, weiterhin den Schritt, dass das zweite Türblatt entriegelt wird. Dabei erfolgt die Entriegelung des zweiten Türblattes nach der Begrenzung des maximalen Öffnungswinkels des ersten Türblattes relativ zu dem zweiten Türblatt.
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Durch diesen Schritt soll sichergestellt werden, dass der Durchtrittsvorgang durch die Türanordnung erst beginnt, wenn der maximale Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zu dem zweiten Türblatt erreicht ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren zur Zugangsverschaffung in einen Raum eines Transportmittels unter Verwendung einer Türanordnung mit einem ersten Türblatt und einem zweiten Türblatt weiterhin folgende Schritte: Arretieren des ersten Türblattes relativ zu einer Position des zweiten Türblattes und Lösen der Arretierung des ersten Türblattes.
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Dabei erfolgt die Arretierung nach dem Öffnen des ersten Türblattes entgegen der Durchtrittsrichtung durch die Türanordnung und vor dem Drehen des ersten Türblattes und des zweiten Türblattes. Hierdurch wird vermieden, dass das erste Türblatt durch das Drehen gegen eine hindurchtretende Person prallt.
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Weiterhin hat das Lösen der Arretierung nach dem Drehen des ersten Türblattes und des zweiten Türblattes und vor dem Schließen des zweiten Türblattes zu erfolgen.
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Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt eine Türanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung für einen Raum eines Transportmittels.
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2a–2c zeigen ein erstes Türblatt und ein zweites Türblatt gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, die über einen Dämpfer miteinander verbunden sind, in verschiedenen Positionen.
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3 zeigt ein erstes Türblatt und ein zweites Türblatt gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, verbunden über eine Schere mit Rotationsdämpfer.
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4 zeigt ein erstes Türblatt und ein zweites Türblatt gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, verbunden über einen Rotationsdämpfer im Scharnier.
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5 zeigt ein erstes Türblatt und ein zweites Türblatt gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, verbunden mit einem Dämpfer und mit einer Begrenzungseinrichtung des Öffnungswinkels.
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6 zeigt ein Türblatt mit einer Ausbuchtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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7a–7d zeigen die Schritte zum Durchtritt in eine Durchgangsrichtung durch die Türanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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8a–8d zeigen die Schritte zum Durchtritt in eine andere Durchgangsrichtung durch die Türanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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9 zeigt ein Türblatt mit Verriegelungseinrichtung, Verriegelungsbolzen und Falltür, sowie einen Türrahmen mit Verriegelungseingriff gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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10 zeigt eine Verriegelungseinrichtung mit Verriegelungsbolzen.
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11 zeigt eine erste Variante eines Verriegelungseingriffs.
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12 zeigt eine andere Variante eines Verriegelungseingriffs.
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13 zeigt die Verfahrensschritte zur Benutzung einer Türanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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14 zeigt ein Flugzeug mit einer erfindungsgemäßen Türanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung der Figuren
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Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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Werden in der folgenden Figurenbeschreibung die gleichen Bezugsziffern verwendet, so betreffen diese gleiche oder ähnliche Elemente.
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1 zeigt eine Türanordnung 100 für einen Raum eines Transportmittels gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Türanordnung 100 umfasst ein erstes Türblatt 101 sowie ein zweites Türblatt 102, 103. Weiterhin umfasst die Türanordnung 100 einen Türrahmen 104, 105. Der Türrahmen 104, 105 ist in der Fahrzeugwand 106 verankert.
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Das zweite Türblatt ist in einem geschlossenen Zustand 102 und in einem geöffneten Zustand 103 gezeigt.
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Auch wenn die Türblätter 101, 102/103 gem. 1 so angebracht sind, dass sich der Öffnungswinkel an dem Türrahmen 104 ergibt, so umfasst die erfindungsgemäße Türanordnung auch, dass die Türblätter 101, 102/103 so angebracht sind, dass der Öffnungswinkel sich an dem Türrahmen 105 ergibt. In anderen Worten bedeutet dies, dass der Türanschlag sich sowohl links als auch rechts an einem Türrahmen 104, 105, bezogen auf eine Durchtrittsrichtung durch den Türrahmen, befinden kann.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dabei ist das erste Türblatt 101 über einen Dämpfer 201 mit dem zweiten Türblatt 102 verbunden.
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2A zeigt das erste Türblatt 101 und das zweite Türblatt 102 jeweils in geschlossenem Zustand. 2B und 2C zeigen das erste Türblatt 101 und das zweite Türblatt 102 mit unterschiedlichem Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt.
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Der Dämpfer 201 kann hierbei ein gedämpftes Schließen des ersten Türblattes und des zweiten Türblattes gewährleisten. Weiterhin kann der Dämpfer 201 dazu dienen, einen maximalen Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt zu begrenzen.
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3 zeigt ein erstes Türblatt 101 und ein zweites Türblatt 102, verbunden über eine Schere mit Rotationsdämpfer 301.
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Dabei kann der Rotationsdämpfer 301, genau wie der beispielsweise lineare Dämpfer 201, die Aufgabe übernehmen, ein gedämpftes Schließen des ersten Türblattes und des zweiten Türblattes zu gewährleisten, als auch einen maximalen Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt zu begrenzen.
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4 zeigt ein erstes Türblatt 101 und ein zweites Türblatt 102, verbunden über einen Rotationsdämpfer 401. Dabei ist der Rotationsdämpfer 401 in einem Scharnier angeordnet, welches das erste Türblatt 101 und das zweite Türblatt 102 miteinander verbindet. Wie in den vorangehenden Ausführungsbeispielen kann auch der Rotationsdämpfer 401 dazu eingesetzt werden, einen maximalen Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt zu begrenzen.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Dabei ist ein C-förmiger Bügel 501 so angeordnet, dass seine Schenkel zur Begrenzung eines maximalen Öffnungswinkels des ersten Türblattes 101 relativ zum zweiten Türblatt 102 dienen. Weiterhin ist ein linearer Dämpfer 201 zwischen dem ersten Türblatt 101 und dem zweiten Türblatt 102 angeordnet.
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In diesem Ausführungsbeispiel kann der maximale Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zum zweiten Türblatt gemeinsam von dem C-förmigen Bügel 501 und dem Dämpfer 201 begrenzt werden.
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Die hier gezeigte Kombination von C-förmigem Bügel 501 und Dämpfer 201 ist selbstverständlich nicht ausschließlich. Es können auch andere Dämpfer in Zusammenarbeit mit dem C-förmigen Bügel 501 verwendet werden, aber anstatt oder ergänzend zu dem Dämpfer können auch weitere Mechanismen zum Begrenzen des maximalen Öffnungswinkels, wie oben beschrieben, zwischen dem ersten Türblatt 101 und dem zweiten Türblatt 102 angebracht sein.
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6 zeigt ein erstes Türblatt 101 und ein zweites Türblatt 102 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Dabei weist das zweite Türblatt 102 eine Ausbuchtung 601 auf, um einen vergrößerten Durchgangsbereich 602 anzubieten.
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Die Ausbuchtung kann selbstverständlich auch in dem ersten Türblatt 101 angebracht sein sowie in beiden Türblättern 101, 102.
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7 zeigt die Schritte, welche für das Durchtreten einer Türanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung notwendig sind.
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7A zeigt eine Türanordnung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei befinden sich sowohl das erste Türblatt 101 als auch das zweite Türblatt 102 in einem geschlossenen Zustand in dem Türrahmen 104, 105, welcher in der Fahrzeugwand 106 verankert ist.
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7B zeigt das zweite Türblatt 102 in einem geöffneten Zustand, so dass sich aufgrund des Öffnungswinkels zwischen dem ersten Türblatt 101 und dem zweiten Türblatt 102 ein Durchgangsbereich ergibt. Der Durchgangsbereich befindet sich in diesem Zustand auf einer Vorderseite der Türanordnung 100.
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7C zeigt die Positionen des ersten Türblattes 101 und des zweiten Türblattes 102 nach dem Drehen des ersten Türblattes 101 und des zweiten Türblattes 102, so dass nun aus dem Durchgangsbereich zwischen dem ersten Türblatt 101 und dem zweiten Türblatt 102, welcher sich nun auf einer Rückseite der Türanordnung 100 befindet, herausgetreten werden kann.
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7D zeigt das erste Türblatt 101 und das zweite Türblatt 102 in einem geschlossenen Zustand, nachdem der Durchtrittsvorgang durch die Türanordnung 100 abgeschlossen wurde. Die Position des ersten Türblattes 101 und des zweiten Türblattes 102 entspricht damit wieder dem Ausgangszustand gemäß 7A.
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8 zeigt die Arbeitsschritte zum Durchtreten der erfindungsgemäßen Türanordnung 100 in einer zweiten Durchgangsrichtung.
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8A zeigt die Türanordnung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei das erste Türblatt 101 und das zweite Türblatt 102 geschlossen in einem Türrahmen 104, 105 liegen, welcher in der Fahrzeugwand 106 verankert ist.
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8B zeigt das erste Türblatt 101 in einer geöffneten Position, so dass sich aufgrund des Öffnungswinkels des ersten Türblattes 101 relativ zum zweiten Türblatt 102 ein Durchgangsbereich zwischen dem ersten Türblatt 101 und dem zweiten Türblatt 102 ergibt. Der Durchgangsbereich befindet sich in dieser Position auf einer Rückseite der Türanordnung 100. Nach Eintritt in den Durchgangsbereich zwischen dem ersten Türblatt 101 und dem zweiten Türblatt 102 sind das erste Türblatt 101 und das zweite Türblatt 102 in die in 8C gezeigte Position zu drehen.
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8C zeigt ein erstes Türblatt 101 und ein zweites Türblatt 102, wobei das erste Türblatt 101 geschlossen und das zweite Türblatt 102 geöffnet ist. In dieser Position befindet sich der Durchgangsbereich auf einer Vorderseite der Türanordnung 100. Nach Austritt aus dem Durchgangsbereich zwischen dem ersten Türblatt 101 und dem zweiten Türblatt 102 wird das zweite Türblatt 102 geschlossen.
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Damit wird der in 8D gezeigte Zustand erreicht. Sowohl das erste Türblatt 101 als auch das zweite Türblatt 102 befinden sich nun erneut in einem geschlossenen Zustand und entsprechen damit den jeweiligen Positionen gemäß 8A.
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9 zeigt ein Türblatt 101, 102 und einen Türrahmen 104, 105 gemäß einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Türanordnung.
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Das Türblatt 101, 102 umfasst eine Verriegelungseinrichtung 901 und einen Verriegelungsbolzen 902, sowie eine Falltür 904.
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Die Verriegelungseinrichtung 901 ist mit dem Verriegelungsbolzen 902 so verbunden, dass ein Öffnen des Türblattes sowohl von einer Vorderseite als auch von einer Rückseite des Türblattes 101, 102 ermöglicht wird.
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Die Falltür 904 ist angeordnet, bei Dekompression in einem der mit der erfindungsgemäßen Türanordnung verbundenen Räume geöffnet zu werden. Dabei kann das Öffnen der Falltür 904 durch die aufgrund der Dekompression vorherrschende Druckdifferenz an dem Türblatt 101, 102 erfolgen. Dafür sind beispielsweise an der Falltür 904 Sollbruchstellen vorzusehen.
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Sollbruchstellen können aber auch an den Verriegelungsbolzen 902 angeordnet sein, oder in einem sonstigen Bereich des Türblattes 101, 102, beispielsweise an einem Scharnier.
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Der Verriegelungseingriff 903 ist angeordnet, um das Türblatt 101, 102 mittels des Verriegelungsbolzens 902 in einem geschlossenen Zustand zu halten.
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Der Verriegelungseingriff 903 kann dabei gleichfalls mit Sollbruchstellen für den Fall einer Dekompression versehen werden.
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10 zeigt die Verriegelungseinrichtung 901, wobei der Verriegelungsbolzen 902 von einer Feder 1001 in eine abstehende Position gedrückt wird. Damit wird ein sicherer Verschluss der Verriegelungseinrichtung 901 mit dem Verriegelungseingriff 903 gewährleistet.
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11 zeigt einen beispielhaften Aufbau des Verriegelungseingriffs 903 für einen Türanordnung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Dabei befindet sich der Verriegelungsbolzen 902 in dem Zwischenraum 1107 zwischen der Verschlussblende 1101 und der Verschlussblende 1102.
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Die Verschlussblende 1101 weist dabei einen ersten Bolzen 1103 und einen zweiten Bolzen 1105 auf. Dabei ist wenigstens ein Bolzen 1103, 1105 mit einer Sollbruchstelle zu versehen. Analog dazu weist die Verschlussblende 1102 ebenfalls einen ersten Bolzen 1104 und einen zweiten Bolzen 1106 auf, wovon wenigstens einer mit einer Sollbruchstelle zu versehen ist.
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Im Falle einer Dekompression bewirkt der auf das Türblatt 101, 102 wirkende Druck, welcher sich über den Verriegelungsbolzen 902 auf eine Verschlussblende 1101 oder 1102 überträgt, dass die mit Sollbruchstellen versehenen Bolzen 1103, 1105 oder 1104, 1106 brechen.
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Da ein Druckabfall auf einer Vorderseite und auf einer Rückseite des Türblattes 101, 102 vorkommen kann, sind die Verschlussblenden 1101, 1102 spiegelverkehrt aufgebaut, so dass ein Aufschwingen des Türblattes 101, 102 im Falle einer Dekompression in beide Richtungen ermöglicht wird.
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Sollte nur ein Bolzen 1103 oder 1105 bzw. 1104 oder 1106 mit wenigstens einer Sollbruchstelle versehen sein, dient im Falle einer Dekompression der jeweils nicht gebrochene Bolzen als Drehpunkt für die Verschlussblende 1101, 1102, so dass ein Aufschwingen des Türblattes 101, 102 ermöglicht wird.
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12 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel des Verriegelungseingriffs 903 für eine Türanordnung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Dabei greift der Verriegelungsbolzen 902 in Richtung des Pfeils 1201 in den Verriegelungseingriff 903. Ein erster Bolzen 1202 und ein zweiter Bolzen 1203 halten den Verriegelungseingriff 903 in Position. Im Falle einer Dekompression und eines daraus resultierenden Druckes auf das Türblatt 101, 102, welcher über den Verriegelungsbolzen 902 auf den Verriegelungseingriff 903 übertragen wird, bricht wenigstens ein Bolzen 1202, 1203, welcher mit wenigstens einer Sollbruchstelle versehen ist, so dass der Verriegelungseingriff 903 um den höchstens einen verbliebenen Bolzen 1202, 1203 schwenken kann und das Türblatt 101, 102 durch den anliegenden Druck geöffnet werden kann.
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13 zeigt die Schritte eines Verfahrens zur Benutzung einer Türanordnung mit einem ersten Türblatt und einem zweiten Türblatt gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In einem ersten Schritt 1301 ist das erste Türblatt entgegen einer Durchtrittsrichtung durch die Türanordnung zu öffnen.
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In einem zweiten Schritt 1302 ist ein maximaler Öffnungswinkel des ersten Türblattes relativ zu dem zweiten Türblatt zu begrenzen.
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In einem Schritt 1303 ist das erste Türblatt zu arretieren. Damit wird sichergestellt, dass beim anschließenden Drehen des ersten Türblattes und des zweiten Türblattes das erste Türblatt nicht gegen die durchtretende Person prallt.
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In einem weiteren Schritt 1304 ist das zweite Türblatt zu entriegeln.
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In einem weiteren Schritt 1305 sind das erste Türblatt und das zweite Türblatt in Durchtrittsrichtung zu drehen, so dass das erste Türblatt einen Türdurchgang verschließt.
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In einem weiteren Schritt 1306 ist die Arretierung des ersten Türblattes zu lösen.
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In einem letzten Schritt 1307 ist das zweite Türblatt zu schließen.
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14 zeigt die Verwendung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Türanordnung 100 in einem Flugzeug 1400.
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Dabei kann die Türanordnung 100 insbesondere eine Pilotenkanzel und einen Passagierraum voneinander trennen.
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Die erfindungsgemäße Türanordnung 100 kann aber auch in anderen Fahrzeugen zum Einsatz kommen, insbesondere in Fahrzeugen, in denen hohe Sicherheitsanforderungen gelten. Dies kann beispielsweise in einem Zug oder in einem Schiff der Fall sein.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „umfassend” und „aufweisend” keine andere Elemente oder Schritte ausschließt, und „eine” oder „ein” keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7823834 B2 [0003]
- US 7568659 B2 [0004]