DE102010054754B4 - Marineschiff mit Anordnungen zur zentralen Erfassung von Beschussschäden - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Marineschiff mit Anordnungen zur zentralen Erfassung von Beschussschäden an einer Außenhaut als Beplankung von Rumpf und/oder Aufbauten sowie freien Außendecks durch Außeneinwirkungen.
- Beschussschäden stellen bei Marineschiffen eine erhebliche Bedrohung dar. Die bekannten Systeme überwachen und detektieren nur die sekundären Schäden an Betriebssystemen, wie Wassereinbruch, elektrische Ausfälle, Feuer, Rauch, Temperatur und Druckverluste. Schäden an der Beplankung werden dagegen manuell durch Inspektionen der Besatzungsmitglieder vorgenommen, die eine Lokalisierung und Bewertung vornehmen. Schäden oberhalb der Wasseroberfläche können unentdeckt bleiben. Ferner besteht bei dieser Handhabung die Schwierigkeit, Treffer mit Geschossen kleiner Kaliber bei asymmetrischen Bedrohungen im Hafen oder auf See zu erfassen.
- Die Druckschrift
WO 2006/132 703 A2 - Aus der Druckschrift
DE 2337248 A1 ist eine Zielscheibe bekannt, die mehrere miteinander verklebte Schichten umfasst, von denen zwei Metallfolien, zwischen denen eine Kernschicht angeordnet ist, einen Plattenkondensator bilden. Bei einem Treffer werden die Metallfolien durch ein Geschoss elektrisch leitend miteinander verbunden. Hierdurch entsteht ein Kurzschluss, der gemessen werden kann. - Die Druckschrift
US 2005/0 145 159 A1 - Die Aufgabe der Erfindung ist es, auf einfache Weise eine sofortige Lokalisierung eines Schadensortes sowie seine Ausdehnung durch Geschosse oder Explosionen zentral zu erhalten, um zeitnahe Gegenmaßnahmen einzuleiten und dabei auch multiple Treffer zur schnellen Schadensbewertung zu erfassen.
- Die Aufgabe wird durch ein Marineschiff mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
- Insbesondere sind dabei an der Innenseite der Außenhaut, wie in freien Feldern von Spanten und Stringern, einzelne zerstörbare Sensormatten fest mit der Außenhaut verbunden. Die Sensormatten sind durch mindestens zwei durch eine isolierende Lage voneinander getrennte Lagen aus elektrisch leitendem Material gebildet und weisen eine zusätzliche Isolierung in ihren Außenbereichen auf, wobei jede Sensormatte ein Sensorelement mit einer Spannungsversorgung für die elektrisch leitenden Lagen, einen Kurzschlussdetektor sowie eine Verbindung zu einer Datenverarbeitungseinheit mit einer Adressierung aufweist, wobei durch die Adressierung ein Signal einer Zentraleinheit zuführbar ist.
- Mit ihren isolierten Lagen aus elektrisch leitendem Material, den isolierenden Lagen mit einem Glasfaser-/Epoxidaufbau sowie dem Sensorelement und einer Anschlussverbindung bildet jede Sensormatte eine verklebte und/oder vergossene abgeschlossene Einheit.
- Hierdurch wird durch Geschosse oder Explosionen ein Kurzschluss der getrennten leitenden Lagen durch aktive Zerstörung der Außenhaut erzeugt. Die feste elektronische Adressierung jeder Sensormatte erlaubt mit Hilfe eines Netzwerkes und entsprechender Software die genaue Lokalisierung und Ausdehnung eines Schadens in Echtzeit.
- Zur ortsfesten Anordnung ist vorgesehen, dass die Sensormatte über eine Klebeverbindung mit der Außenhaut verbunden ist.
- Ferner ist vorgesehen, dass die Sensormatte Aussparungen für einen Durchtritt von Isoliernadeln zur Aufnahme einer Schiffsisolierung aufweisen.
- Eine günstige Ausbildung besteht darin, dass die Sensormatten eine Gesamtstärke von weniger als 5 Millimetern aufweisen.
- Um eine funktionsfähige, relativ dünne, anpassungsfähige Anordnung zu schaffen, wird vorgeschlagen, dass die einzelnen Schichten der Sensormatte durch Folien gebildet sind.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine Teilansicht auf eine Innenseite einer Außenhaut mit einzelnen Sensormatten zwischen Spanten und Stringern, -
2 eine perspektivische Darstellung des prinzipiellen Ausbaus einer Sensormatte und -
3 eine prinzipielle Schaltungsanordnung mit einer elektronischen Verbindung zu einer Zentrale. - Bei der dargestellten Ausführung sind einzelne Sensormatten
1 an der Innenseite einer Außenhaut2 als Beplankung in entsprechenden Feldern aus Spanten3 und Stringern4 fest mit der Außenhaut2 verbunden. - Jede aufgebrachte Sensormatte
1 wird durch elektrisch leitende Lagen5 ,6 , als positive Lage5 und negative Lage6 gebildet und durch isolierende Lagen7 ,8 ,9 getrennt und abgedeckt. - Zusätzlich ist jede Sensormatte
1 mit einem Sensorelement10 versehen, über das eine Spannungsversorgung der leitenden Lagen5 ,6 sowie einer galvanischen Trennung erfolgt und eine Detektorschaltung mit einer Adressierung und einer Verbindung zu einem Netzwerk beinhaltet. - Für die leitenden Lagen
5 ,6 ist vorgesehen, ein Material zu verwenden, wie
Aluminium Gaze,
Niro Gaze,
Aluminiumfolie,
Kohlefaserleinwand/körper,
Kupfer - Während für die isolierenden Lagen
7 ,8 ,9 ein Glasfaser-/Epoxidaufbau bevorzugt wird und folgende Materialien verwendet werden, wie
Polyethylen,
EPDM,
Neopren®,
NBR,
Glasfaserleinwand/körper,
Aramidfaserleinwand/körper,
Mylar® Folie - Die Verbindung der Lagen
5 bis9 erfolgt bevorzugt mit Epoxidharzen im Vakuumverfahren, um eine optimale mechanische Verbindung und Belastbarkeit des fertigen Bauteils bei minimiertem Gewicht zu erzielen. Alternativ ist ebenfalls eine durch Vulkanisation/Klebung verbundene Konstruktion denkbar. - Die Verbindung der Sensormatte
1 mit der Außenhaut2 erfolgt nach der kompletten Konservierung der Metallstrukturen, bevorzugt mit einem Polyurehtan-Kleber auf ganzer Fläche, bevor mit Isolierarbeiten begonnen wird. - Zusätzlich besitzen die Sensormatten
1 durchgehende Aussparungen16 für einen Durchtritt von Isoliernadeln zur Aufnahme einer Schiffsisolierung. - Das Sensorelement
10 ist an eine lokale Datenverarbeitungseinheit12 angeschlossen. Die Datenübermittlung an eine Zentraleinheit14 erfolgt über eine redundante Anbindung der Datenverarbeitungseinheiten12 an ein Netzwerk13 . In der Zentraleinheit14 erfolgt die Auswertung der Schadensereignisse, die Lokalisierung der Sensorelemente10 und Sensormatten11 . Die Zentraleinheit14 bildet eine Schnittstelle für die Anbindung an weitere Datenverarbeitungssysteme15 des Schiffes. - Die einzelnen Sensorelemente
10 werden in der Datenverarbeitungseinheit12 zusammengefasst und mit dem Netzwerk13 verbunden. Die Anschlußleitung11 zwischen einem Sensorelement10 und der Datenverarbeitungseinheit12 beinhaltet sowohl die für die Datenübermittlung als auch für die Spannungsversorgung der Sensorelemente10 notwendigen Leitungen. Die Spannungsversorgung der Datenverarbeitungseinheit12 erfolgt durch das Bordnetz. Die Datenverarbeitungseinheiten12 und die Zentraleinheit14 sind redundant an das Netzwerk13 angeschlossen. - Die Funktion einer Sensormatte
1 besteht darin, dass ein durchschlagendes Projektil einer Waffe oder die durch eine äußere Detonation hervorgerufene Penetration der Beplankung2 einen Kurzschluss der beiden leitenden Schichten5 ,6 verursacht. Ein Kurzschluss im Bereich von Millisekunden reicht für die sichere Meldung über das Sensorelement10 an das Netzwerk11 . Die leitenden Schichten5 ,6 jeder Sensormatte1 sind dabei galvanisch von der Versorgungsspannung getrennt. Durch die Adressierung wird ein Signal über die Datenverarbeitungseinheiten12 und das Netzwerk13 an die Zentraleinheit14 zur Überwachung und Lokalisierung zugeführt. Hierdurch ist die Beschädigung relativ zeitnah überprüfbar und wird sowohl in Textform als auch grafisch im 3D Modell des Schiffes dargestellt. - Der Einsatz einer zweiten Lage Sensormatten
1 auf der Innenseite von Beschussschutzmaßnahmen erlaubt zusätzlich die Überwachung der Raumintegrität.
Claims (5)
- Marineschiff mit Anordnungen zur zentralen Erfassung von Beschussschäden an einer Außenhaut (
2 ) als Beplankung von Rumpf und/oder Aufbauten sowie freien Außendecks, wobei an der Innenseite der Außenhaut (2 ) einzelne zerstörbare Sensormatten (1 ) fest mit der Außenhaut (2 ) verbunden sind und die Sensormatten (1 ) jeweils durch mindestens zwei durch eine isolierende Lage (8 ) voneinander getrennte Lagen (5 ,6 ) aus elektrisch leitendem Material gebildet sind und eine zusätzliche Isolierung (7 ,9 ) in ihren Außenbereichen aufweisen, wobei jede Sensormatte (1 ) ein Sensorelement (10 ) mit einer Spannungsversorgung für die elektrisch leitenden Lagen (5 ,6 ), einen Kurzschlussdetektor sowie eine Verbindung zu einer Datenverarbeitungseinheit (12 ) mit einer Adressierung aufweist, wobei durch die Adressierung ein Signal einer Zentraleinheit (14 ) zuführbar ist, wobei jede Sensormatte (1 ) mit ihren isolierten Lagen (5 ,6 ) aus elektrisch leitendem Material, den isolierenden Lagen (7 ,8 ,9 ) mit einem Glasfaser-/Epoxidaufbau sowie dem Sensorelement (10 ) und einer Anschlussverbindung eine verklebte und/oder vergossene abgeschlossene Einheit bildet. - Marineschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Sensormatte (
1 ) über eine Klebeverbindung mit der Außenhaut (2 ) verbunden ist. - Marineschiff nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Sensormatte (
1 ) Aussparungen (16 ) für einen Durchtritt von Isoliernadeln zur Aufnahme einer Schiffsisolierung aufweisen. - Marineschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Sensormatte (
1 ) eine Gesamtstärke von weniger als 5 Millimetern aufweisen. - Marineschiff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dass die einzelnen Schichten (
5 bis9 ) der mindestens einen Sensormatte (1 ) durch Folien gebildet sind.
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- 2010-12-13 DE DE102010054754.9A patent/DE102010054754B4/de not_active Expired - Fee Related
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