DE102010049758A1

DE102010049758A1 - Bedienelement für automatische/halbautomatische Automobilgetriebe

Info

Publication number: DE102010049758A1
Application number: DE201010049758
Authority: DE
Inventors: Marc Völlm
Original assignee: Eissmann Automotive Deutschland GmbH
Current assignee: Eissmann Automotive Deutschland GmbH
Priority date: 2010-10-29
Filing date: 2010-10-29
Publication date: 2012-05-03

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Bedienelement für automatische/halbautomatische Automobilgetriebe mit wenigstens zwei Bedienarten, eine für automatische/halbautomatische Getriebe und eine für manuelle Getriebe, wobei das Bedienelement (10) zwei unterschiedliche Bedienpositionen umfasst, eine mit abgesenktem Bedienelement (10) (Stellung 1) und eine mit ausgefahrenem Bedienelement (10) (Stellung 2), wobei die abgesenkte Position der Bedienart automatisches/halbautomatisches Getriebe und die ausgefahrene Position der Bedienart manuelles Getriebe entspricht und wobei der Wechsel zwischen den Positionen jederzeit möglich ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bedienelement für automatische/halbautomatische Automobilgetriebe, das wenigstens zwei Bedienarten, eine für automatische/halbautomatische Getriebe und eine für die manuelle Getriebebedienung, aufweist.
In Kraftfahrzeugen werden manuelle und automatische/teilautomatische Schaltgetriebe verbaut.
Die Bedienung der manuellen Getriebe erfolgt durch einen Schalthebel, mit dem durch Bewegung in einer H-förmigen Schaltgasse die einzelnen Gänge eingelegt und gewechselt werden können.
Automatische Getriebe werden entweder im reinen Automatikmodus betrieben oder bieten zusätzliche manuelle Schaltmöglichkeiten für den Fahrer. Im Automatikmodus können die Fahrstufen (üblicherweise P, R, N, D, S, +/–) über einen Wählhebel, ein Drehrad, einen Drehschalter, einen Lenkstockhebel etc. eingelegt werden. Fehlbedienungen werden durch mechanische oder elektronische Sperrmöglichkeiten verhindert.
Der manuelle Eingriff in die Schaltung wird dem Fahrer durch Schaltwippen am Lenkrad oder eine +/– Schaltmöglichkeit in einer separaten Schaltgasse der Automatikstellung ermöglicht.
Nachteilig hieran ist, dass nur sequentiell ein Gang nach dem anderen geschaltet werden kann (oder automatisch in den größt- oder kleinstmöglichen Gang), jedoch gezieltes Schalten in einen bestimmten Gang in einem Schritt nicht möglich ist.
Ein weiterer gravierender Nachteil ist, dass die Schaltbedienung nicht dem üblichen gewohnten Vorgang beim Handschaltgetriebe entspricht und besonders bei nur sporadischer Verwendung des manuellen Modus Fehlbedienungen leicht vorkommen können (Schalten in + statt -, Verwechslung der Schaltwippen).
Das Q-System im Alfa Romeo 156, das ab 1999 eingesetzt wurde, sah vor, mit einem Schalthebel zwischen dem verbundenen 4-Gang H-Schema und dem Automatikschema zu wechseln. Nachteil hieran ist zum einen die Unübersichtlichkeit des Schaltschemas, zum anderen ist an der Stellung des Wählhebels nicht leicht erkennbar, in welchem Modus (Automatik oder manuell) das Getriebe sich befindet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Wählhebel anzugeben, der als Automatikwählschalter und als klassischer Schalthebel betrieben werden kann und die zuvor genannten Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Bedienelement weist wenigstens zwei Bedienarten, eine für automatische/halbautomatische Getriebe und eine für manuelle Getriebe, auf und zwei unterschiedliche Bedienpositionen, eine mit abgesenktem Bedienelement (Stellung 1) und eine mit ausgefahrenem Bedienelement (Stellung 2), wobei die abgesenkte Position der Bedienart automatisches/halbautomatisches Getriebe und die ausgefahrene Position der Bedienart manuelles Getriebe entspricht und der Wechsel zwischen der ausgefahrenen und abgesenkten Position jederzeit möglich ist.
Durch das erfindungsgemäße Bedienelement werden zwei vollwertige ausgeprägte Schaltarten bereitgestellt, die sich durch die Position des Bedienelements unterscheiden. Die Stellung 2 entspricht dabei der manuellen Getriebebedienung mit ausgefahrenem Schalthebel, die abgesenkte Stellung 1 der Automatikbedienung z. B. mit Drehknopf. Die Kulisse des Bedienelements in Stellung 2 entspricht der Kulisse eines üblichen klassischen Schalthebels.
Um dem Fahrzeughalter zudem eine hohe Individualisierung seines Fahrzeugs zu ermöglichen, sind weiterhin die Schalter und Bedienelemente am Gangwählhebel frei konfigurierbar und die Anzeigen – auch in Bezug auf die beiden Stellungen 1 und 2 – frei wählbar, so dass der Halter entscheiden kann, welche Informationen in welchem Design über das Display auf dem Schaltknauf in welcher Stellung angezeigt werden.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht weiterhin, dass der Fahrzeughalter sein Fahrzeug individuell auf sich anpassen und ein Stück einzigartig machen kann durch die Wahl zwischen Automatik- und Handschaltung, frei konfigurierbare Schalter und Bedienelemente am Gangwählhebel, frei wählbare Anzeigen und zudem der Schaltpunkt und das Schaltverhalten (Schaltweg, Widerstand beim Schalten) einstellbar ist.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
1 ein Bedienelement in abgesenkter Position (Stellung 1) (Automatikwählschalter),
2 das Element zur Bedienung eines konventionellen Schalthebels mit Kulisse (Stellung 2) im Leerlauf, im 2. (2a) und im 4. Gang (2b)
3 eine Seitenansicht des Bedienelements für komfortorientierte (3a) und sportliche (3b) Bedienweise und
4 die Seitenansicht auf das Bedienelement in a) Stellung 1, b) Stellung 2.
In der in 1 dargestellten Stellung dient das Bedienelement zur Bedienung der Automatikfahrstufen (üblicherweise P, R, N, D, S). Mittels eines Drehschalters 12, Druckschalters, Schiebeschalters, Drehkranzes oder -rings o. ä. Das Bedienelement ist abgesenkt, nur der Drehschalter 12 ragt aus der Schaltbetätigungskulisse heraus, die Schaltstange 16 ist vollständig in der Führungsgasse 17 versenkt (vgl. auch 4c).
Die Stellung 2 mit ausgefahrenem Bedienelement ist in 2 dargestellt und entspricht einem konventionellen Schalthebel 13. In dieser Stellung können mit einem üblichen H-Schaltschema 14 die Getriebestufen manuell gewählt werden. Der Schalthebel 16 ragt zeitweise aus der Führungsgasse heraus (4b).
In 2 sind beispielhaft die Neutralstellung sowie die Stellung im 2. (2a) und 4. Gang (2b) des Schalthebels gekennzeichnet.
Der Wechsel von Stellung 1 in Stellung 2 und zurück kann durch eine separate Bedienfunktion (z. B. Druckschalter, beispielsweise einen Schalter 11) oder durch eine in das Bedienelement 10 integrierte Funktion ausgelöst (nicht dargestellt) werden.
Der Wechsel von Stellung 1 in Stellung 2 kann jederzeit erfolgen, das Bedienelement 10 fährt automatisch in die Position des gerade vom Automatikmodus gewählten Gangs bzw. der momentan gewählten Übersetzung bei stufenlosen Getrieben. Grundsätzlich kann das Bedienelement 10 auch bei stufenlosen Getrieben die vom Getriebe im manuellen Modus simulierten Gänge schalten.
In Stellung 1 steht somit ein vollwertiger, platzsparender und einfach zu bedienender Automatikwählschalter 12 zur Verfügung, in Stellung 2 ein vollwertiger manueller Schalthebel 13.
Der Fahrer kann somit zwischen zwei vollwertig ausgeprägten Schaltarten wählen.
Die Nachbildung der Haptik eines echten Schaltgetriebes erfolgt durch die mechanische oder elektronische Lagerung und Führung des Hebels.
Zusätzlich zu dem in 2 dargestellten normalen Schaltweg können weitere ausgefahrene Stellungen angewählt werden, um durch kürzere (3b) oder längere (3a) Schaltwege eine sportliche oder komfortorientierte Bedienweise zu bieten (3).
Das Aus- und Einfahren des Bedienelements 10 zwischen den Stellungen kann händisch oder durch elektrische, hydraulische, pneumatische oder sonstige Antriebe erfolgen.
Die dabei durchgeführte Bewegung ist vorzugsweise ein Ausfahren (4a), d. h. eine Bewegung des Bedienelements in +z-Richtung gemäß dem Pfeil in 4; kann aber auch durch Ausklappen realisiert werden.
In einer Variante der vorliegenden Erfindung kann das Bedienelement 10 in Stellung 2, das heißt in der Bedienart als manueller Schalthebel 13, abgenommen werden und stellt so einen Diebstahlschutz für das Fahrzeug dar.
In einer weiteren Variante der vorliegenden Erfindung zeigt eine variable und auch ggf. beleuchtete Anzeige 15 auf dem Bedienelement 10 in Stellung 1 die entsprechenden Fahrstufen an, in Stellung 2 wird das Schaltschema 14 angezeigt und es kann auch zusätzlich der aktuell eingelegte Gang angezeigt werden, z. B. durch entsprechende farbige oder intensivere Beleuchtung.
Das Bedienelement kann weiterhin beispielsweise durch ein Pelletier-Element geheizt und gekühlt werden.

Claims

Bedienelement für automatische/halbautomatische Automobilgetriebe mit wenigstens zwei Bedienarten, eine für automatische/halbautomatische Getriebe und eine für manuelle Getriebe, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) zwei unterschiedliche Bedienpositionen umfasst, eine mit abgesenktem Bedienelement (10) (Stellung 1) und eine mit ausgefahrenem Bedienelement (10) (Stellung 2), wobei die abgesenkte Position der Bedienart automatisches/halbautomatisches Getriebe und die ausgefahrene Position der Bedienart manuelles Getriebe entspricht und der Wechsel zwischen den Positionen jederzeit möglich ist.
Bedienelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) in der Stellung 1 einen Drehschalter (12), Druckschalter oder Schiebeschalter zur Bedienung der Automatikfahrstufe umfasst.
Bedienelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) die Automatikstufe P, R, N, D, S umfasst.
Bedienelement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) in der Stellung 2 einem konventionellen Schalthebel (13) entspricht.
Bedienelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) in Stellung 2 ein H-Schaltschema (14) umfasst.
Bedienelement nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel durch eine separate Bedienfunktion (11) oder durch eine in das Bedienelement integrierte Funktion erfolgt.
Bedienelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die integrierte Funktion ein Druckschalter (11) ist.
Bedienelement nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) beim Positionswechsel automatisch in die Position des gerade vom Automatikmodus gewählten Gangs bzw. der momentan gewählten Übersetzung bei stufenlosem Getriebe fährt.
Bedienelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (13) mechanisch oder elektronisch gelagert und geführt ist.
Bedienelement nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) in Stellung 2 abnehmbar und/oder mitnehmbar ist.
Bedienelement nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) verstellbar ist, vorzugsweise mechanisch oder elektrisch oder mit Memory-Funktion.
Bedienelement nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige (15) des Bedienelements (10) in der Stellung 1 die Fahrstufen und in Stellung 2 das Schaltschema (14) anzeigt und die Anzeige vorzugsweise beleuchtet ist.
Bedienelement nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) heiz- und/oder kühlbar ist.
Bedienelement nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Positionen (3a, 3b) in der ausgefahrenen Position vorgesehen sind, die durch kürzere oder längere Schaltwege sportlichere oder komfortorientiertere Bedienweisen ermöglichen.