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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Wischblatt zum Reinigen von Fahrzeugscheiben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiges Wischblatt ist aus der
DE 10 2008 021 457 A1 der Anmelderin bekannt. Es weist einen an einem Wischarm ausgebildeten Wischarmadapter auf, der mit einem am Wischblatt angeordneten Wischblattadapter verbindbar ist. Hierbei ist das Wischblatt am Wischarm schwenkbar gelagert, um beispielsweise bei gewölbten Fahrzeugscheiben stets eine gute bzw. gleichmäßige Anlagekraft des Wischgummis an der Fahrzeugscheibe zu erzielen. Zum Austauschen des Wischblattes ist es erforderlich, den Wischarm zunächst in seinem Wischarmgelenk zu verschwenken, so dass das Wischblatt von der Fahrzeugscheibe beabstandet ist. Anschließend wird die als Rastverbindung zwischen dem Wischarmadapter und dem Wischblattadapter ausgebildete Verbindung gelöst, so dass ein neues Wischblatt am Wischarm befestigt werden kann. Oftmals ist es darüber hinaus erforderlich, beispielsweise die Wischlippe an einem Wischblatt zu kontrollieren oder zu reinigen, auch wenn dabei das Wischblatt am Wischarm verbleiben soll bzw. nicht ausgetauscht werden soll. Hierbei, ebenso wie beim Wechseln des Wischblattes ist das Wischblatt infolge seiner schwenkbaren Lagerung am Wischarm frei beweglich und muss ggf. von einem Bediener mit einer Hand festgehalten werden, um die erforderlichen Arbeiten durchführen zu können.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Wischblatt zum Reinigen von Fahrzeugscheiben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass das Handling bei insbesondere den angesprochenen Service- bzw. Montagearbeiten für einen Bediener erleichtert wird. Diese Aufgabe wird bei einem Wischblatt zum Reinigen von Fahrzeugscheiben mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde, das Wischblatt für die Service- bzw. Montagearbeiten in einer gegenüber der Betriebsstellung des Wischblatts – bei der sich dieses in Anlage mit der Fahrzeugscheibe befindet – geschwenkten Position zu arretieren, insbesondere zu verrasten. Das bedeutet, dass bei von der Betriebsstellung geschwenktem Wischarm das Wischblatt in einer zusätzlichen, gegenüber dem Wischarm geschwenkten Position festlegbar ist und in dieser Position zum Wischarm starr angeordnet ist. Dies ermöglicht es, Arbeiten am Wischblatt vornehmen zu können, ohne dass hierzu das Wischblatt mit einer Hand festgehalten werden muss. Somit kann gegebenenfalls mit der nun freien Hand der Wischarm gehalten werden, um ein Zurückschwenken des Wischarms in seine Betriebsstellung zu vermeiden. Eine derartige Service- bzw. Montageposition des Wischblatts kann nunmehr auch genutzt werden, um die Zugänglichkeit zu bestimmten Bauteilen, beispielsweise von hydraulischen Schlauchverbindungen am Wischblattadapter oder am Wischarmadapter zu verbessern, so dass diese relativ einfach kontrolliert und/oder gelöst/verbunden werden können.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Wischblattes zum Reinigen von Fahrzeugscheiben sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die arretierbare bzw. festlegbare Position durch eine zwischen dem wischblattseitigen Adapterteil und dem wischarmseitigen Adapterteil ausgebildete Rastverbindung gebildet ist. Eine Rastverbindung hat dabei den Vorteil, dass diese manuell, d. h. ohne zusätzliches Werkzeug, hergestellt und wieder gelöst werden kann.
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Besonders bevorzugt ist es hierbei, wenn die Rastelemente der Rastverbindung in einer Betriebsstellung des Wischblattes zueinander beabstandet angeordnet sind. Dadurch wird während des normalen Betriebs der Wischanlage jeglicher Verschleiß oder jegliche zusätzliche, durch die Rastelemente verursachte Reibung, ausgeschlossen.
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In einer ersten konstruktiven Auslegung der Rastelemente, die besonders hohe Haltekräfte ermöglicht, ist es vorgesehen, dass das eine Rastelement als Rastbolzen ausgebildet ist, dass das andere Rastelement als eine in der Service- bzw. Montagestellung mit dem Rastbolzen zusammenwirkende Aufnahmeöffnung ausgebildet ist, und dass die Aufnahmeöffnung an einem finnenartigen Element ausgebildet ist.
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Hierbei kann die zum Verrasten bzw. Lösen erforderliche Montagekraft über die Geometrie der Aufnahmeöffnung angepasst werden, wenn der Rastbolzen einen Kreisquerschnitt und die Aufnahmeöffnung eine teilkreisförmige Querschnittsfläche aufweist, wobei der Durchmesser des Rastbolzens der Form der Querschnittsfläche der Aufnahmeöffnung angepasst ist, und wobei der von der Aufnahmeöffnung umschlossene Winkelbereich der Querschnittsfläche mehr als 180° beträgt. Hierbei werden die Rastkräfte umso größer, je größer der angesprochene Winkelbereich der Querschnittsfläche der Aufnahmeöffnung ist.
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In einer alternativen konstruktiven Ausführungsform der Rastelemente wird vorgeschlagen, dass das eine Rastelement als ein an einem Fortsatz angeordneter Rastnocken ausgebildet ist, und dass das andere Rastelement als eine mit dem Rastnocken zusammenwirkende Aussparung an einem Vorsprung ausgebildet ist.
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Um die Größe des wischblattseitigen Adapterteils und des wischarmseitigen Adapterteils insbesondere in deren Breite nicht zu vergrößern, ist es darüber hinaus in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass jeweils zwei der Rastelemente am wischblattseitigen Adapterteil und am wischarmseitigen Adapterteil angeordnet sind, dass das wischarmseitige Adapterteil einen U-förmigen Querschnitt mit zwei seitlichen Schenkelflächen aufweist, und dass die einen Rastelemente in der Ebene der Schenkelflächen und die anderen Rastelemente an Seitenwänden angeordnet sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in:
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1 ein an einem Wischarm befestigtes erfindungsgemäßes Wischblatt in perspektivischer Ansicht,
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2 einen Wischarmadapter sowie den Wischblattadapter in einer Service- bzw. Montageposition in perspektivischer Ansicht,
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3 bis 6 die Anordnung aus Wischblattadapter und Wischarmadapter während unterschiedlicher Stellungen, jeweils in Seitenansicht,
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7 einen abgewandelten Wischblattadapter an einem Wischarmadapter in Seitenansicht während der Betriebsstellung und
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8 die Anordnung gemäß 7 in einer Service- bzw. Montageposition, ebenfalls in Seitenansicht.
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Gleiche Bauteile bzw. Bauteile mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit denselben Bezugsziffern versehen.
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In den Figuren ist ein erfindungsgemäßes Wischblatt 10 zum Reinigen von Fahrzeugschreiben, insbesondere einer Frontscheibe eines Straßenfahrzeugs, dargestellt. Das Wischblatt 10 ist an dem einen Ende 2 eines Wischarms 1 austauschbar befestigt. Der Wischarm 1 besteht in bekannter Art und Weise aus einem an einer Wischwelle eines Scheibenwischerantriebs befestigbaren Lagerelement 3 und aus einer über ein Wischarmgelenk 4 gelenkig mit dem Lagerelement 3 verbundenen Wischstange 5, an deren dem Lagerelement 3 abgewandten Wischarmende das Wischblatt 10 mittels eines Wischblattadapters 11 befestigt ist. Hierbei wirkt der Wischblattadapter 11 mit einem am Ende 2 des Wischarms 1 angeordneten Wischarmadapter 8 zusammen.
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Das Wischblatt 10 weist zwei, im Ausführungsbeispiel etwa gleichlang ausgebildete Wischblattabschnitte 12, 13 als Teile eines Wischblattkörpers 30 auf, zwischen denen der Wischblattadapter 11 angeordnet ist. In der Längsrichtung der beiden Wischblattabschnitte 12, 13 können parallel zueinander angeordnete Spritzkanäle (nicht dargestellt) ausgebildet sein, die mit in den Figuren ebenfalls nicht erkennbaren Düsen- oder Spritzöffnungen kommunizieren, über die eine Waschflüssigkeit auf die Fahrzeugscheibe aufgebracht werden kann. Die Versorgung der Düsen- oder Spritzöffnungen mit der Waschflüssigkeit erfolgt fahrzeugseitig über eine in dem Wischarm 1 geführte Versorgungsleitung 15.
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Die beiden Wischblattabschnitte 12, 13 weisen an ihrer Unterseite eine Aufnahmenut für einen eine Wischlippe bildenden Wischgummi 16 auf.
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Der Wischblattadapter 11 besteht aus einem wischblattseitigen Adapterteil 41 und einem im Querschnitt U-förmigen wischarmseitigen Adapterteil 42, die in einer Drehachse 17 schwenkbar zueinander gelagert sind. Die schwenkbare Anordnung zwischen dem wischarmseitigen Adapterteil 42 und dem wischblattseitigen Adapterteil 41 erfolgt über am wischblattseitigen Adapterteil 41 an Seitenwänden 26 angeformte Zapfen 21, die in entsprechende Öffnungen 22 des wischarmseitigen Adapterteils 42 eingreifen. Durch die schwenkbare Lagerung des Wischblatts 10 zum Wischarm 1 über den Wischblattadapter 11 wird insbesondere eine Beweglichkeit des Wischblattes 10 an der Fahrzeugscheibe ermöglicht, die einen gleichmäßigen Anpressdruck des Wischgummis 16 während des Reinigens der Fahrzeugscheibe ermöglicht.
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Wie insbesondere aus einer Zusammenschau der 1 und 2 hervorgeht, weist der Wischarmadapter 8 eine im Wesentlichen U-förmige Querschnittsform auf und hat an seiner Oberseite eine im Ausführungsbeispiel rechteckförmige Aussparung 18, die mit einem am wischarmseitigen Adapterteil 42 angeordneten Rasthaken 19 zusammenwirkt. In der Betriebsstellung des Wischblatts 11 ist der Rasthaken 19 in der Aussparung 18 angeordnet bzw. verrastet, so dass durch eine Aufnahme des Wischblattadapters 11 in dem Wischarmadapter 8 das Wischblatt 10 in dem Wischarmadapter 8 und somit im Wischarm 1 fest verankert ist. Zum Lösen bzw. Austauschen des Wischblattes 10 muss der Rasthaken 19 manuell aus seiner Aussparung 18 herausgedrückt werden und das Wischblatt 10 bzw. der Wischblattadapter 11 in Richtung des Pfeils 20 bewegt werden, um den Wischblattadapter 11 vom Wischarmadapter 8 zu lösen.
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Um für Service- bzw. Montagearbeiten eine definierte, starre Anordnung zwischen dem Wischarm 1 und dem Wischblatt 10 bzw. dem Wischblattkörper 30 zu ermöglichen, insbesondere wenn die Wischstange 5 in dem Lagerelement 3 von der Fahrzeugscheibe weggeschwenkt ist, ist das Wischblatt 10 besonders ausgebildet.
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Hierzu wird zunächst auf die 2 bis 6 verwiesen, bei welche eine erste mögliche konstruktive Ausbildungsform der Erfindung dargestellt ist. Man erkennt, dass an dem wischblattseitigen Adapterteil 41 des Wischblattadapters 11, beabstandet zu den Zapfen 21 und somit von der Drehachse 17, jeweils ein im Querschnitt kreisförmiger Rastbolzen 25 an den beiden parallel zueinander angeordneten Seitenwänden 26 des aus Kunststoff bestehenden wischblattseitigen Adapterteils 41 angeformt ist. An den beiden Schenkelflächen 27 des ebenfalls aus Kunststoff bestehenden wischarmseitigen Adapterteils 42 ist jeweils eine plattenförmige Finne 28 angeformt, an deren dem Rastbolzen 25 zugewandter Seite eine klauenartige Aufnahmeöffnung 29 ausgebildet ist. Die Aufnahmeöffnung 29 weist hierbei eine teilkreisförmige Querschnittsfläche 31 auf, wobei der von der Aufnahmeöffnung 29 umschlossene Winkelbereich der Querschnittsfläche 31 mehr als 180° beträgt und der Querschnitt bzw. der Durchmesser der Querschnittsfläche 31 dem Durchmesser bzw. der Form des Rastbolzens 25 angepasst ist. Vom Grund der Querschnittsfläche 31 geht weiterhin ein Schwächungsabschnitt in Form eines Schlitzes 32 aus.
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In den 3 und 4 sind verschiedene Positionen während der normalen Betriebsstellung des Wischblattes 10 bzw. des Wischblattkörpers 30 beim Reinigen der Fahrzeugscheibe dargestellt. Man erkennt hierbei insbesondere, dass das Wischblatt 10 in dem Wischarm 1 bzw. in dem Wischarmadapter 8 schwenkbar gelagert ist. Um das Wischblatt 10 bzw. den Wischblattkörper 30 in eine Service- bzw. Montageposition zu verschwenken, in der die Rastbolzen 25 mit den Aufnahmeöffnungen 29 zusammenwirken, wird das Wischblatt 10 entsprechend den 5 und 6 in dem Wischblattadapter 8 geschwenkt, bis die Aufnahmeöffnungen 29 in Eingriff mit den Rastbolzen 25 geraten. Dadurch, dass der von der Aufnahmeöffnung 29 umschlossene Winkelbereich der Querschnittsfläche 31 mehr als 180° beträgt und insbesondere durch den Schlitz 32 die Aufnahmeöffnung 29 eine elastische Verformung der Finne 28 im Bereich der Öffnung für den Rastbolzen 25 zulässt, kann das Wischblatt 10 bzw. die Rastbolzen 25 in die in der 6 dargestellte Raststellung verbracht werden, in der die Rastbolzen 25 in den Aufnahmeöffnungen 29 formschlüssig aufgenommen sind, wodurch das Wischblatt 10 zum Wischarm 1 bzw. zum Wischarmadapter 8 starr und geschwenkt positioniert ist, um die erforderlichen Service- bzw. Montagearbeiten durchführen zu können. Zum Lösen der Rastverbindung zwischen den beiden Adapterteilen 41, 42 muss das Wischblatt 10 wieder in Richtung einer Betriebsstellung geschwenkt werden, wodurch die Rastbolzen 25 aus den Aufnahmeöffnungen 29 nach Überwindung der Haltekraft heraustreten.
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In den 7 und 8 ist ein modifiziertes Wischblatt 10a dargestellt. Hierbei ist am wischblattseitigen Adapterteil 41a an den Seitenwänden 26 jeweils ein Fortsatz 34 angeformt, der als Teil der Rastverbindung an seinem freien Ende einen Rastnocken 35 aufweist. Der Rastnocken 35 wirkt mit einer Aussparung 36 eines am wischarmseitigen Adapterteil 42a angeformten Vorsprungs 37 zusammen. Hierbei ist beim Schwenken des wischarmseitigen Adapterteil 42a der Rastnocken 35 im Bewegungsweg des Vorsprungs 37 angeordnet. Der Vorsprung 37 bzw. der Fortsatz 34 sind elastisch ausgebildet bzw. angeordnet, so dass beim in Kontakt geraten von Rastnocken 35 und Vorsprung 37 die entsprechenden Elemente wegfedern und anschließend die Rastverbindung eingehen.
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Das soweit beschriebene Wischblatt 10, 10a kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Insbesondere sind auch andere Formen und Anordnungen von Rastelementen denkbar. Erfindungswesentlich ist lediglich, dass das Wischblatt 10, 10a für eine Service- bzw. Montageposition zum Wischarm 1 festlegbar bzw. verrastbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wischarm
- 2
- Ende
- 3
- Lagerelement
- 4
- Wischarmgelenk
- 5
- Wischsstange
- 8
- Wischarmadapter
- 10, 10a
- Wischblatt
- 11
- Wischblattadapter
- 12
- Wischblattabschnitt
- 13
- Wischblattabschnitt
- 15
- Versorgungsleitung
- 16
- Wischgummi
- 17
- Drehachse
- 18
- Aussparung
- 19
- Rasthaken
- 20
- Pfeil
- 21
- Zapfen
- 22
- Öffnung
- 25
- Rastbolzen
- 26
- Seitenwand
- 27
- Schenkelfläche
- 28
- Finne
- 29
- Aufnahmeöffnung
- 30
- Wischblattkörper
- 31
- Querschnittfläche
- 32
- Schlitz
- 34
- Fortsatz
- 35
- Rastnocken
- 36
- Aussparung
- 37
- Vorsprung
- 41, 41a
- wischblattseitiges Adapterteil
- 42, 42a
- wischarmseitiges Adapterteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008021457 A1 [0002]