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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wischarm für eine Wischanlage eines Kraftfahrzeugs, aufweisend einen Verbund aus einem Kunststoffmaterial und einer Metallverstärkung. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Herstellen eins solchen Wischarms.
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Stand der Technik
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Wischanlagen werden in verschiedenen technischen Anwendungen verwendet, insbesondere zum Wischen von Front- und Heckscheiben von Kraftfahrzeugen. Derartige Wischanlagen umfassen einen oder mehrere Wischarme, welche zum Halten eines Wischblatts mit einer Wischlippe aus einem Gummimaterial ausgebildet sind. Im Wischbetrieb wird das Wischblatt mit dem zugehörigen Wischarm zyklisch über die zu reinigende Scheibe geführt, um Feuchtigkeit oder Schmutz von der Scheibenoberfläche zu entfernen. Als Antrieb für den Wischarm dient ein Elektromotor, dessen Bewegung entweder direkt oder über ein entsprechendes Hebelgetriebe in die gewünschte Wischbewegung umgesetzt wird.
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Bekannte Wischarme sind üblicherweise aus einem metallischen Material oder einem Kunststoffmaterial ausgebildet. Kunststoffwischarme, welche insbesondere zum Wischen von Fahrzeugheckscheiben eingesetzt werden, bieten gegenüber metallischen Wischarmen Vorteile wie insbesondere eine einfachere und flexiblere Herstellung. Von Nachteil ist jedoch, dass ein Kunststoffwischarm bei höheren Belastungen, wie sie insbesondere bei einem Einsatz an einer Frontscheibe eines Kraftfahrzeugs auftreten können (insbesondere Fahrtwind), auf Dauer einer Verformung bzw. einem „Kriechen” unterliegen kann. Kunststoffwischarme erweisen sich daher als ungeeignet für einen Fronscheiben-Wischbetrieb.
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Darüber hinaus sind Wischarme bekannt, welche aus mehreren Materialien aufgebaut sind. In der
EP 0 716 964 A1 ist beispielsweise ein Wischarm mit einem Körper aus einem druckgießbaren Metall wie zum Beispiel Zink oder Aluminium beschrieben, innerhalb dessen ein Verstärkungselement aus Stahl vorgesehen ist. Ein alternativer, aus der
DE 10 2005 059 729 A1 bekannter Wischarm umfasst einen stab- oder stangenartigen Träger aus Metall, welcher von einem Kunststoffmantel umgeben ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Wischarm für eine Wischanlage eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, welcher sich durch eine hohe Formstabilität auszeichnet. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren zum Herstellen eines solchen Wischarms anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch einen Wischarm gemäß Anspruch 1 und durch ein Verfahren zum Herstellen eines Wischarms gemäß Anspruch 7 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird ein Wischarm für eine Wischanlage eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, welcher einen Verbund aus einem Kunststoffmaterial und einer Metallverstärkung aufweist. Der Wischarm zeichnet sich dadurch aus, dass die Metallverstärkung eine Anordnung aus mehreren Teilabschnitten umfasst.
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Ein solcher Wischarm kann auf einfache Weise hergestellt werden, und ermöglicht aufgrund der Verwendung des Kunststoffmaterials eine hohe Flexibilität im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung. Auch kann auf eine teure Lackierung, wie sie beispielsweise bei metallischen Wischarmen zum Einsatz kommt, verzichtet werden. Die zur Verstärkung vorgesehene Anordnung aus Teilabschnitten verleiht dem Wischarm des Weiteren eine hohe und dauerhafte Formstabilität. Dadurch kann erzielt werden, dass der Wischarm während dessen Lebensdauer auch bei höheren Belastungen, zum Beispiel bei einem Einsatz an einer Fronscheibe eines Kraftfahrzeugs, keiner Verformung unterliegt. Der Einsatz mehrerer Abschnitte kann ferner – im Gegensatz zur Verwendung einer „massiven” Metallstange – mit einer relativ geringen Menge an Metall verbunden sein, was mit einer Gewichts- und einer Kostenersparnis verbunden ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Teilabschnitten der Metallverstärkung um drahtförmige Abschnitte. Durch Verwendung einer solchen Drahtanordnung zur Verstärkung des Wischarms kann eine hohe Formstabilität mit einem relativ geringen Metallanteil und damit Gewicht verwirklicht werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Teilabschnitte der Metallverstärkung in Form eines Gitters angeordnet. Auf diese Weise lässt sich eine hohe Formstabilität des Wischarms weiter begünstigen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Wischarm ein Befestigungsteil zum Befestigen an einer Achse und ein Gelenkteil zum Halten eines Wischblatts auf. Diese Bestandteile können über ein Wischarmgelenk miteinander verbunden sein, wodurch ein Abklappen des Gelenkteils ermöglicht wird. In dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Verbund aus dem Kunststoffmaterial und der Metallverstärkung im Bereich des Befestigungsteils und/oder im Bereich des Gelenkteils vorgesehen ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Wischarm einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf. Hierdurch kann eine weitere Erhöhung der Formstabilität des Wischarms erzielt werden.
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Dies trifft in entsprechender Weise auf eine weitere bevorzugte Ausführungsform zu, bei welcher das Kunststoffmaterial ein faserverstärktes Kunststoffmaterial ist. Möglich ist es auch, ein kugelverstärktes Kunststoffmaterial einzusetzen.
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Erfindungsgemäß wird des Weiteren ein Verfahren zum Herstellen eines Wischarms vorgeschlagen. Bei dem Verfahren wird eine Metallverstärkung bereitgestellt, welche eine Anordnung aus Teilabschnitten umfasst. Des Weiteren wird ein Spritzgießprozess mit einem Kunststoffmaterial durchgeführt, um einen Verbund aus dem Kunststoffmaterial und der Metallverstärkung zu erzeugen.
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Ein solches Verfahren bietet die Möglichkeit, einen Wischarm bzw. eine Wischarmkomponente (zum Beispiel Befestigungsteil und/oder Gelenkteil) mit einer hohen Formstabilität zu erzeugen. Auch kann der Wischarm auf einfache und flexible Weise mit einer gewünschten Ausgestaltung und Geometrie verwirklicht werden. In dieser Hinsicht kann zum Beispiel die Metallverstärkung mit den Teilabschnitten in einer Form bereitgestellt werden, welcher der jeweiligen Wischarmkontur folgt, und nachfolgend für den Spritzgießprozess in ein entsprechendes Spritzgießwerkzeug eingelegt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Bereitstellen der Metallverstärkung ein Abwickeln von einem Bund und ein Umformen. Durch das Umformen, welches insbesondere ein Stanzen und Biegen bzw. Pressen der Metallverstärkung umfassen kann, kann eine der Kontur des Wischarms entsprechende Form der Metallverstärkung auf einfache Weise festgelegt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Aufsichtsdarstellung auf zwei Wischarme einer Wischanlage;
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2 bis 5 Querschnittsdarstellungen von unterschiedlichen Abschnitten eines Wischarms;
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6 eine Darstellung eines Ausschnitts einer Unterseite eines Wischarms; und
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7 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung von Schritten eines Verfahrens zur Herstellung eines Wischarms.
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1 zeigt zwei Wischarme 100, 101 einer Wischanlage, welche zum Beispiel zum Wischen einer Frontscheibe eines Kraftfahrzeugs verwendet wird. Hierbei wird der in 1 rechts angeordnete Wischarm 100 beispielsweise zum Wischen im Bereich der Fahrerseite, und der links angeordnete Wischarm 101 zum Wischen im Bereich der Beifahrerseite eingesetzt. Die Darstellung von 1 entspricht zum Beispiel einer Anordnung der Wischarme 100, 101 in einer an der Scheibe vorgesehenen Parkposition.
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Damit die beiden Wischarme 100, 101 bzw. deren nachstehend beschriebene Komponenten eine hohe Formstabilität aufweisen, ist vorgesehen, diese aus einem Verbund aus einem Kunststoffmaterial 150 und einer Metallverstärkung 160 auszubilden. Die Metallverstärkung 160, welche wenigstens teilweise von dem Kunststoffmaterial 150 umgeben ist, umfasst eine Anordnung aus mehreren Teilabschnitten. Diese sind vorzugsweise in Form von drahtförmigen Abschnitten 161 vorgesehen. Hierunter fallen metallische Elemente, bei denen die Längsabmessungen wesentlich größer sind als die Querschnittsabmessungen (Dicke, Breite). Durch derartige drahtförmige Abschnitte 161 kann eine Verformung der Wischarme 100, 101 während der Einsatzzeit bzw. Lebensdauer selbst bei höheren Belastungen, wie sie bei einem Betrieb an einer Frontscheibe eines Kraftfahrzeugs auftreten können, vermieden werden. Da lediglich drahtförmige Abschnitte 161 zum Einsatz kommen, kann die angestrebte Formstabilität mit einer relativ geringen Menge an Metall verwirklicht werden, was sich als günstig im Hinblick auf das Gewicht und die Herstellungskosten erweist. Durch das Kunststoffmaterial 150 wird des Weiteren eine hohe Gestaltungsvielfalt in Bezug auf die Wischarme 100, 101 ermöglicht. Auch kann auf eine teure und bei metallischen Wischarmen übliche Lackierung verzichtet werden. Weitere Details zu der verstärkenden Drahtanordnung der Wischarme 100, 101 werden weiter unten im Zusammenhang mit den 2 bis 5 näher beschrieben.
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Beide Wischarme 100, 101 weisen wie in 1 dargestellt die gleichen Komponenten auf, welche jedoch, wie in 1 gezeigt, in unterschiedlichen Formen und/oder Abmessungen vorgesehen sein können. Jeder der Wischarme 100, 101 weist ein längliches Befestigungsteil 110, 111 und ein mit dem Befestigungsteil 110, 111 verbundenes längliches Gelenkteil 120, 121 auf. Das Befestigungsteil 110, 111 und das Gelenkteil 120, 121 sind jeweils über ein Wischarmgelenk 130 miteinander verbunden, so dass ein Abklappen des Gelenkteils 120, 121 gegenüber dem zugehörigen Befestigungsteil 110, 111 ermöglicht wird. Das Gelenk 130 kann in bekannter Weise aus miteinander zusammenwirkenden Strukturen und Elementen aufgebaut sein, welche an Endabschnitten des Befestigungsteils 110, 111 und des Gelenkteils 120, 121 vorgesehen sind, so dass hierauf nicht näher eingegangen wird.
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Das Befestigungsteil 110, 111 jedes Wischarms 100, 101 weist im Bereich eines (weiteren) Endabschnitts (rechts in 1, auch als „Konusbereich” bezeichnet) ein kreisringförmiges Einlegeteil 115 aus einem metallischen Material (zum Beispiel Aluminium oder Stahl) auf, welches von dem Kunststoffmaterial 150 des jeweiligen Befestigungsteils 110, 111 umgeben ist bzw. von diesem teilweise eingefasst wird. Das metallische Einlegeteil 115 wird dazu verwendet, den betreffenden Wischarm 100, 101 auf einer Antriebsachse bzw. -welle zu fixieren, mit deren Hilfe der Wischarm 100, 101 im Wischbetrieb angetrieben bzw. zyklisch hin und her bewegt werden kann. Das Einlegeteil 115 kann zu diesem Zweck einen Innenkonus aufweisen, welcher mit einem Außenkonus der betreffenden Achse korrespondiert.
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Das Gelenkteil 120, 121 jedes Wischarms 100, 101 weist jeweils an einem stufenförmig versetzten Endabschnitt (links in 1) eine Halteeinrichtung 125 zum Halten bzw. Fixieren eines Wischblatts 140, 141 auf. Mit Hilfe der Wischblätter 140, 141, welche in üblicher Weise mit einer Wischlippe aus einem Gummimaterial versehen sein können, kann Feuchtigkeit oder Schmutz auf der Oberfläche der zu reinigenden Scheibe bei der zyklischen Wischbewegung der Wischarme 100, 101 entfernt werden.
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Das Befestigungsteil 110, 111 und das Gelenkteil 120, 121 der beiden Wischarme 100, 101 ist wie oben beschrieben aus einem Verbund aus einem Kunststoffmaterial 150 und einer Metallverstärkung 160 in Form einer Drahtanordnung ausgebildet, um eine hohe Formstabilität dieser Komponenten zu erzielen. Dieser Verbund kann im Wesentlichen über die gesamte Länge der Wischarme 100, 101 bzw. deren Befestigungsteile 110, 111 und Gelenkteile 120, 121 vorgesehen sein.
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Zur Veranschaulichung zeigen die folgenden 2 bis 5 unterschiedliche Querschnittsdarstellungen des rechten Wischarms 100 bzw. von dessen Befestigungsteil 110 und Gelenkteil 120, welche sich auf die in 1 angedeuteten Schnittlinien A-A, B-B, C-C und D-D beziehen. Eine vergleichbare Ausgestaltung ist auch für den anderen Wischarm 101 vorgesehen, so dass die nachfolgende Beschreibung in entsprechender Weise auch auf den Wischarm 101 zutrifft.
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Der Wischarm 100 bzw. dessen Befestigungsteil 110 und Gelenkteil 120 weist jeweils ein im Wesentlichen U-förmiges Querschnittsprofil auf, welches im Wesentlichen über die gesamte Länge des Befestigungsteils 110 und des Gelenkteils 120 vorgesehen ist. Der jeweilige Körper des Befestigungsteils 110 und des Gelenkteils 120 umfasst ein Kunststoffmaterial 150, innerhalb dessen eine längs des Befestigungsteils 110 bzw. Gelenkteils 120 verlaufende Metallverstärkung 160 mit mehreren drahtförmigen Abschnitten 161 angeordnet ist. Hierbei kann vorgesehen sein, dass sich die Metallverstärkung 160 im Wesentlichen über die gesamte Länge des Befestigungsteils 110 bzw. Gelenkteils 120 erstreckt. Die drahtförmigen Abschnitte 161 weisen zum Beispiel, wie in den 2 bis 5 angedeutet, ein kreisförmiges Querschnittsprofil auf. Alternativ sind auch andere Querschnittsformen wie zum Beispiel ein Flachprofil oder ein Vierkantprofil, oder auch Querschnittsformen mit anderen Geometrien wie zum Beispiel einem abgewinkelten Profil, vorstellbar. Bei einem Flachprofil können die Abschnitte bzw. Teilabschnitte der zugehörigen Metallverstärkung 160 in Form von streifen- bzw. bandförmigen Elementen vorliegen (nicht dargestellt).
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Die drahtförmigen Abschnitte 161 der Metallverstärkung 160 liegen vorzugsweise in Form eines Gitters bzw. Netzes vor, wodurch sich eine relativ hohe Formstabilität des Befestigungsteils 110 und des Gelenkteils 120 des Wischarms 100 erzielen lässt. Alternativ sind auch andere Ausgestaltungen bzw. Drahtanordnungen möglich. Ein in Betracht kommendes Beispiel sind mehrere innerhalb des Befestigungsteils 110 und des Gelenkteils 120 nebeneinander verlaufende drahtförmige Abschnitte 161 bzw. Einzeldrähte. Derartige Ausgestaltungen sind auch im Hinblick auf Abschnitte mit anderen als kreisförmigen Querschnittsprofilen (zum Beispiel Flach- oder Vierkantprofil) möglich.
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Die Metallverstärkung 160 bzw. deren Abschnitte 161 können ein metallisches Material wie zum Beispiel Aluminium, eine metallische Legierung oder ein Stahlmaterial aufweisen. Auch für das Kunststoffmaterial 150 können unterschiedliche Materialien bzw. Kunststoffe verwendet werden. In dieser Hinsicht kann es sich bei dem Kunststoffmaterial 150 insbesondere um einen faserverstärkten Kunststoff handeln, wodurch eine hohe Formfestigkeit des Wischarms 100 weiter begünstigt wird. Alternativ ist auch der Einsatz eines kugelverstärkten Kunststoffmaterials möglich. Zu einer hohen Formstabilität trägt darüber hinaus der U-förmige Querschnitt des Befestigungsteils 110 und des Gelenkteils 120 bei.
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6 zeigt eine Ausschnittsdarstellung einer Unterseite des Wischarms 100, anhand derer weitere mögliche Details deutlich werden. Beispielsweise kann der Wischarm 100 im Bereich des Gelenks 130 ein von dem Gelenkteil 120 zur Oberseite hin verdecktes Federelement 131 aufweisen, mit dessen Hilfe das Gelenkteil 120 sowohl in der in den 1 und 6 dargestellten Position als auch in einer gegenüber dem Befestigungsteil 110 abgeklappten Stellung arretiert werden kann. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Befestigungsteil 110 im Bereich des Endabschnitts, in welchem das zur Befestigung an einer Achse verwendete kreisringförmige Einlegeteil 115 angeordnet ist, keinen U-förmigen Querschnitt aufweist. Innerhalb bzw. innenseitig des hieran angrenzenden U-förmigen Querschnittsbereichs des Befestigungsteils 110 können ferner aus dem Kunststoffmaterial 150 gebildete Stützstrukturen bzw. Stege 155 vorgesehen sein, um eine zusätzliche Versteifung des Befestigungsteils 110 zu erzielen. Die Stege 155 können wie in 6 dargestellt zum Beispiel in Form eines Gitters bzw. kreuzförmig zueinander angeordnet sein. Derartige Stützstege 155 können auch bei dem Gelenkteil 120 vorgehen sein (außerhalb eines Bereichs, im welchem das Federelement 131 angeordnet ist). Eine derartige Ausgestaltung ist auch bei dem anderen Wischarm 101 möglich.
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7 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung von Schritten eines Verfahrens, mit deren Hilfe ein formstabiler Wischarm oder Komponenten eines Wischarms, zum Beispiel das Befestigungsteil 110 oder das Gelenkteil 120 des Wischarms 100, auf einfache und flexible Weise hergestellt werden können.
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Bei dem Verfahren wird in einem Verfahrensschritt 171 eine Metallverstärkung 160 bereitgestellt, welche eine Anordnung aus Teilabschnitten, vorzugsweise drahtförmigen Abschnitten 161 umfasst. Diese können zum Beispiel wie vorstehend beschrieben in Form eines Gitternetzes vorliegen. Auch kann die Metallverstärkung 160 mit einer im Wesentlichen U-förmigen Querschnittsform bereitgestellt werden, welche der jeweiligen Kontur des Wischarms bzw. des zugehörigen Befestigungsteils oder Gelenkteils folgt.
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Der Schritt 171 kann zum Beispiel ein Abwickeln einer Drahtanordnung bzw. eines flächigen Drahtnetzes von einem bereitgestellten Bund („Coil”), d. h. von einem aufgewickelten „Drahtbund” bzw. „Drahtnetzbund”, und ein Umformen desselben umfassen. Bei dem Umformen kann insbesondere ein Stanzen und Biegen bzw. Pressen der Drahtanordnung vorgesehen sein, um eine Form entsprechend der Kontur des Wischarms bzw. der entsprechenden Wischarmkomponente festzulegen.
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In einem weiteren Verfahrensschritt 172 wird ein Spritzgießprozess mit einem Kunststoffmaterial durchgeführt. Hierbei wird die zuvor bereitgestellte Metallverstärkung 160 als Einlegeteil (gegebenenfalls zusammen mit einem weiteren und zur Befestigung an einer Antriebsachse vorgesehenen Einlegeteil 115) in eine Werkzeugform eines geeigneten Spritzgießwerkzeugs eingesetzt, in welche nachfolgend ein geschmolzenes bzw. fließfähiges Kunststoffmaterial 150 eingespritzt wird. Auf diese Weise wird die Metallverstärkung 160 (und gegebenenfalls das Einlegeteil 115) mit dem Kunststoffmaterial 150 umspritzt. Nach einem Aushärten bzw. Erstarren des Kunststoffmaterials 150 liegt ein Verbund aus dem Kunststoffmaterial 150 und der Metallverstärkung 160 vor, welcher selbst höheren Belastungen standhalten kann.
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Im Anschluss hieran bzw. nach einem Entnehmen des Wischarms bzw. der entsprechenden Wischarmkomponente aus dem Spritzgießwerkzeug können weitere Schritte und Prozesse durchgeführt werden, welche in 7 anhand eines Verfahrensschrittes 173 angedeutet sind. Hierunter fällt zum Beispiel ein Verbinden eines Befestigungsteils mit einem Gelenkteil. In Betracht kommt ferner ein Anbringen eines Wischblatts an einem Gelenkteil eines Wischarms.
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Bei einem Wischarm oder einer Wischarmkomponente mit einem Verbund aus einem Kunststoffmaterial 150 und einer Metallverstärkung 160 kann vorgesehen sein, dass die Teilabschnitte bzw. drahtförmigen Abschnitte 161 der Metallverstärkung 160 entsprechend der Darstellung in den 2 bis 5 vollständig von dem Kunststoffmaterial 150 umgeben sind. Möglich sind jedoch auch Ausgestaltungen, bei denen die Metallverstärkung 160 (nur) teilweise umschlossen ist, so dass ein Teil der Metallverstärkung 160, d. h. zum Beispiel ein oder mehrere Teilbereiche eines oder mehrerer der Teilabschnitte bzw. drahtförmigen Abschnitte 161, freiliegt. Dies kann zum Beispiel auf Auflagebereiche zutreffen, in welchen die Metallverstärkung 160 in einer zum Spritzgießen des Kunststoffmaterials 150 eingesetzten Werkzeugform aufliegt bzw. gehalten wird. Im Hinblick auf die oben beschriebene U-förmige Querschnittsform liegen derartige Bereiche vorzugsweise lediglich an einer Unter- bzw. Innenseite des U-förmigen Bereichs vor.
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Die anhand der Figuren erläuterten Ausführungsformen stellen bevorzugte bzw. beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung dar. Neben den beschriebenen und abgebildeten Ausführungsformen sind weitere Ausführungsformen vorstellbar, welche weitere Abwandlungen eines Wischarms mit einem metallisch verstärkten Kunststoffmaterial umfassen können. Insbesondere können Wischarme mit einem derartig verstärkten Kunststoffmaterial eine von den 1 bis 6 abweichende Ausgestaltung oder Geometrie aufweisen.
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Des Weiteren sind Ausführungsformen eines Wischarms mit einem Befestigungsteil und einem Gelenkteil vorstellbar, bei welchen lediglich das Befestigungsteil oder das Gelenkteil ein metallisch verstärktes Kunststoffmaterial aufweist. Eine Metallverstärkung (vorzugsweise aus drahtförmigen Abschnitten) kann sich auch lediglich entlang eines Teilbereichs eines Wischarms bzw. einer Wischarmkomponente erstrecken, anstelle die Metallverstärkung im Wesentlichen entlang der gesamten Länge eines Wischarms bzw. einer Wischarmkomponente vorzusehen.
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Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass die hier beschriebenen Konzepte und Ansätze nicht nur auf Wischarme mit einem Befestigungsteil und einem Gelenkteil beschränkt sind, welche über ein Gelenk miteinander verbunden sind. Auch bei einem gelenkfreien Wischarm ist der Einsatz eines Verbunds aus einem Kunststoffmaterial und einer Metallverstärkung aus mehreren Teilabschnitten (vorzugsweise drahtförmigen Abschnitten) bzw. einer mehrteiligen Metallverstärkung vorstellbar.
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Des Weiteren kann ein Wischarm mit einem (vorzugsweise durch eine Drahtanordnung) verstärkten Kunststoffmaterial nicht nur zum Wischen einer Frontscheibe eines Kraftfahrzeugs verwendet werden. Möglich ist auch ein Wischbetrieb an einer Heckscheibe, oder ein Einsatz an einer Scheibe eines anderen Fahrzeugs oder einer anderen Einrichtung.
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Ferner wird darauf hingewiesen, dass eine Metallverstärkung für einen Wischarm neben den oberen beschriebenen drahtförmigen Abschnitten (mit zum Beispiel einem kreisförmigen Querschnittsprofil, einem Flachprofil oder einem Vierkantprofil) auch aus anderen profilförmigen Abschnitten aufgebaut sein kann. Auf derartige Abschnitte können die obigen Ausführungen (zum Beispiel Anordnung in Form eines Gitternetzes, Erstrecken im Wesentlichen entlang der gesamten Länge eines Wischarms bzw. einer Wischarmkomponente oder lediglich entlang eines Teilbereichs eines Wischarms bzw. einer Wischarmkomponente, usw.) in entsprechender Weise angewendet werden.
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Darüber hinaus ist die Möglichkeit gegeben, eine von einem Kunststoffmaterial (wenigstens teilweise) umgebene bzw. umspritzte Metallverstärkung aus lediglich einem einzelnen Bandprofil bzw. metallischen Körper in Form eines Bandes zu verwirklichen. Im Hinblick auf einen Wischarm bzw. eine Wischarmkomponente mit einem U-förmigen Querschnitt kann ein solches metallisches Band, welches sich im Wesentlichen entlang der gesamten Länge eines Wischarms bzw. einer Wischarmkomponente oder eines Teilbereichs eines Wischarms bzw. einer Wischarmkomponente erstrecken kann, ebenfalls einen U-förmigen Querschnitt aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0716964 A1 [0004]
- DE 102005059729 A1 [0004]