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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verblendungsteil für ein Haushaltsgerät, insbesondere für eine Geschirrspülmaschine. Ferner betrifft die Erfindung ein Haushaltsgerät, insbesondere eine Geschirrspülmaschine, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Verblendungsteils eines Haushaltsgerätes.
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Haushaltsgeräte werden in der Regel in einem Umfeld betrieben, in dem es zu Verunreinigungen der Oberflächen des Haushaltsgerätes kommen kann. Die Verunreinigung kann durch Ablagerung von Partikeln aus der Umgebung oder durch die Berührung durch einen Benutzer auftreten, der das Haushaltsgerät bedient. Zudem kann es durch die Benutzung des Haushaltsgerätes und dessen Reinigung zu Beschädigungen an der Oberfläche kommen, insbesondere an der Oberfläche, die in der Nähe von Bedienelementen vorgesehen ist. Neben dem Aspekt des Schutzes vor Beschädigungen und der einfachen Reinigung, ist zu beachten, dass Haushaltsgeräte in der Regel in Küchen oder Badezimmern so integriert sind, dass diese sichtbar sind. Daher sind hohe Anforderungen an das optische Erscheinungsbild der Oberflächen, insbesondere der sichtbaren Oberflächen, der Haushaltsgeräte zu stellen.
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In der
DE 44 20 820 C2 ist ein Haushaltsgerät beschrieben, das von Wrasen angeströmt wird, wobei das Haushaltsgerät eine Bedienblende aus Kunststoff aufweist und zumindest in dem von Wrasen angeströmten Bereich des Kunststoffteils mit einer Silikatschicht bedeckt ist. Der Nachteil der Ausgestaltung dieser Bedienblende des Haushaltsgerätes liegt darin, dass es erforderlich ist, die Silikatschicht durch einen Tauchvorgang aufzubringen. Die Einhaltung einer gleichmäßigen Dicke der Silikatschicht ist dabei schwierig. Bei einer ungleichmäßig aufgebrachten Schichtdicke der Silikatschicht kommt es zu Einbußen hinsichtlich des optischen Erscheinungsbildes der Bedienblende. An einer ungleichmäßigen Silikatschicht können sich ferner Schmutzpartikel leichter anlagern.
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Aus der
DE 10 2004 044 183 A1 ist ein Verblendungsteil für ein Haushaltsgerät bekannt, wobei das Verblendungsteil eine aus starrem Material bestehende Grundschicht, eine aus einem starren Material bestehende Schutzschicht, sowie eine zwischen der Grundschicht und der Schutzschicht vorgesehene Verbindungsschicht aufweist. Nachteilig hierbei ist, dass eine Vielzahl verschiedener Schichten aufeinander anzubringen sind. Dies ist zum einen konstruktiv aufwendig, zum anderen kostenintensiv.
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Um eine bestimmte Oberfläche auf einem Verbindungsteil eines Haushaltsgerätes, wie einer Blende, herzustellen, ist es ferner möglich, das Verblendungsteil kostenaufwendig zu lackieren. Um beispielsweise eine Edelstahl-Anmutung zu erhalten, kann das Verblendungsteil mit einer Echtedelstahlauflage kaschiert werden. Eine Echtedelstahlauflage ist allerdings äußerst kostspielig. Eine weitere Möglichkeit, ein einheitliches, edel anmutendes Erscheinungsbild eines Verblendungsteils eines Haushaltsgerätes zu erhalten, liegt darin, das Verblendungsteil bzw. die Oberfläche des Verblendungsteils in einem bestimmten durchgefärbten, farbigen Kunststoff herzustellen. Dies ist bei komplexer Verblendungsteilgeometrie jedoch nur mit erheblichen Qualitätsabstrichen möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verblendungsteil für ein Haushaltsgerät und ein Haushaltsgerät mit wenigstens einem Verblendungsteil bereitzustellen, das einfach und kostengünstig herzustellen ist, das einen guten Schutz des Verblendungsteils gewährleistet und gleichzeitig hohe Anforderungen an das Erscheinungsbild des Verblendungsteils erfüllt. Ferner soll ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zum Herstellen, insbesondere Schützen eines Verblendungsteils eines Haushaltsgerätes geschaffen werden.
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Gemäß der Erfindung können diese Aufgaben gelöst werden, indem auf dem Verblendungsteil eines Haushaltsgerätes eine spezielle Schutzfolie aufgebracht ist/wird. Das heißt, die Aufgaben werden durch ein Verblendungsteil für ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1, durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 8 sowie durch ein Verfahren zum Schützen eines Verblendungsteils eines Haushaltsgerätes mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 9 gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfinderischen Verblendungsteil beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Haushaltsgerät und dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verblendungsteil für ein Haushaltsgerät, insbesondere für eine Geschirrspülmaschine, gelöst, wobei auf dem Verblendungsteil wenigstens eine durch ein Heißprägeverfahren aufgebrachte Schutzfolie aufgebracht ist. Dadurch ist in einfacher und kostengünstiger Weise eine Veredelung der Sichtoberflächen von Verblendungsteilen ermöglicht. Insbesondere können so z. B. die Sichtoberflächen von Geschirrspülmaschinen-Bedienblenden, vorzugsweise Blendenrahmen von vollintegrierten Geschirrspülmaschinen, mit mindestens einer Dekorschicht überzogen werden. Es genügen somit geringere Anforderungen an die Materialwertigkeit und Optik des jeweiligen Verblendungsteils, da seine Oberfläche teilweise oder ganz, insbesondere in sichtbaren Bereichen, durch die Schutzfolie überzogen und optisch ansprechender gestaltet werden kann.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine Schutzfolie durch ein Heißprägeabrollverfahren und/oder durch ein Heißprägehubverfahren auf das Verblendungsteil aufgebracht. Ein derart ausgebildetes Verblendungsteil, beispielsweise eine Bedienblende oder ein Blendrahmen des Haushaltsgerätes, ist einfach und kostengünstig herzustellen, stellt einen guten Schutz des Verblendungsteils gegen äußere Beschädigungen dar und erfüllt die Anforderungen an ein gutes optisches Erscheinungsbild des Verblendungsteils. Durch die Möglichkeit der Verwendung verschiedenster Schutzfolien, ist eine hohe Flexibilität der Gestaltung der Oberfläche des Verblendungsteils gewährleistet. Dadurch, dass eine Schutzfolie durch ein Heißprägeverfahren auf dem Verblendungsteil aufgebracht ist, ist sichergestellt, dass diese sehr sicher an dem Verblendungsteil sitzt. Bei dem Heißprägeverfahren wird eine Klebeschicht der Schutzfolie durch Druck und Hitze aktiviert, um eine sehr feste stoffflüssige Verbindung mit der Oberfläche des Verblendungsteils einzugehen.
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Je nach Ausgestaltung der Oberfläche des Verblendungsteils bietet sich mal das Heißprägeabrollverfahren und mal das Heißprägehubverfahren zum Aufbringen der Schutzfolie auf das Verblendungsteil an. Bei dem Abrollverfahren wird die Schutzfolie, insbesondere die Heißprägefolie, mit einer beheizten Prägewalze beziehungsweise einem beheizten Prägerad, vorzugsweise bestehend aus Silikon oder Metall, in einem kontinuierlichen Abrollprozess auf das Verblendungsteil bzw. auf die Oberfläche des Verblendungsteils appliziert. Das Heißprägeabrollverfahren ermöglicht insbesondere eine einfache Dekoration für zweidimensionale Verblendungsteile. Dabei kann das Verblendungsteil vollflächig oder partiell mit einer Schutzfolie abgedeckt werden.
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Bei dem Heißprägehubverfahren wird die Schutzfolie, insbesondere die Heißprägefolie, mit einem beheizten Prägestempel, der insbesondere aus Silikon oder Metall ausgebildet ist, in einer getakteten Hubbewegung auf das Verblendungsteil bzw. auf die Oberfläche des Verblendungsteils appliziert. Auch hierbei aktivieren Hitze und Druck die Klebeschicht der Schutzfolie, so dass diese sicher und dauerhaft an dem Verblendungsteil aufgebracht ist.
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Wie bereits zuvor erwähnt, ist das Verblendungsteil vorteilhafter Weise eine Bedienblende und/oder ein Blendrahmen eines Haushaltsgerätes, insbesondere einer Geschirrspülmaschine. Prinzipiell kann nahezu jede Oberfläche des Haushaltsgerätes, die ein Verblendungsteil darstellt, mit einer durch ein Heißprägeverfahren aufgebrachten Schutzfolie einfach und sicher überzogen und dadurch insbesondere geschützt werden. Gleichzeitig kann durch die Schutzfolie, die individuell ausgestaltet sein kann, die hohe Anforderung an das Erscheinungsbild des Verblendungsteils leicht erfüllt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei dem Verblendungsteil vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Schutzfolie Farb- und/oder Strukturmuster aufweist. Beispielsweise kann die Schutzfolie Strukturen bzw. Schliffbilder aufweisen. Insbesondere kann die Schutzfolie derart ausgebildet sein, dass sie einen metallischen Effekt aufweist beziehungsweise ihr Erscheinungsbild metallisch ist. Das heißt, durch das Versehen des Verblendungsteils mit einer durch ein Heißprägeverfahren aufgebrachten Schutzfolie, kann ermöglicht werden, dass das Erscheinungsbild des Verblendungsteils metallisch, beispielsweise wie eine Aluminium- oder Chromoberfläche, wirkt. Ferner kann die Schutzfolie einen Unicolor-, Brushed- oder Metallic-Effekt aufweisen. Auch ein Holzdesign ist durch die Verwendung einer derartigen Schutzfolie möglich. Die Schutzfolie selbst ist vorzugsweise nur wenige 1/100 mm dick. Durch das Anbringen der Schutzfolie auf dem Verblendungsteil können die Anforderungen an das Verblendungsteil selbst heruntergeschraubt werden. Das heißt, das Verblendungsteil selbst kann sehr einfach ausgebildet sein, da die durch das Heißprägeverfahren aufgebrachte Schutzfolie für ein gutes Erscheinungsbild sorgt.
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Insbesondere die sichtbaren Verblendungsteile eines Haushaltsgerätes, vorzugsweise eines voll integrierten Haushaltsgerätes, eines sogenannten VI-Gerätes, können mittels einer im Heißprägeverfahren aufgebrachten Schutzfolie sehr einfach und gut kaschiert werden.
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Vorzugsweise können an einem Verblendungsteil zwei oder mehr Schutzfolien durch ein Heißprägeverfahren aufgebracht sein. Dabei kann beispielsweise die sichtbare Fläche des Verblendungsteils abrollgeprägt, die nicht direkt sichtbare Fläche des Verblendungsteils hubgeprägt sein. Beide Verfahren, das heißt das Heißprägeabrollverfahren und das Heißprägehubverfahren können zur Anordnung der einen Schutzfolie oder mehrerer Schutzfolien auf ein oder mehrere Verblendungsteile eines Haushaltsgerätes miteinander kombiniert werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei dem Verblendungsteil vorgesehen sein, dass an Übergangskanten des Verblendungsteils zwei Schutzfolien Stoß an Stoß zueinander angeordnet sind. Dabei können Übergangsbereiche so gestaltet sein, dass erforderliche Abrisskanten durch kleine Trennfugen oder anderweitig geschaltete Konturen erzeugt sind. Im besten Fall sind die Übergangsbereiche zwischen zwei Schutzfolien nicht erkennbar.
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Bevorzugt ist ferner ein Verblendungsteil, bei dem die wenigstens eine Schutzfolie eine Klebeschicht, eine Schutzlackschicht und eine zwischen der Klebeschicht und der Schutzlackschicht angeordnete Farbschicht oder Metallisierungsschicht aufweist. Eine derartig ausgebildete Schutzfolie ermöglicht neben einem guten Schutz des Verblendungsteils einen sicheren Halt der Schutzfolie an dem Verblendungsteil. Des Weiteren ermöglicht eine derart ausgebildete Schutzfolie eine einfache optische Veredelung des Verblendungsteils, da die zwischen der Klebeschicht und der Schutzlackschicht ausgebildete Farbschicht bzw. Metallisierungsschicht speziell ausgebildet sein kann. So kann auf der Klebeschicht beispielsweise eine Metallschicht einer gewünschten Schichtstärke abgeschieden und im Anschluss daran strukturiert sein. Vorteilhafterweise kann beim Heißprägen die Schutzfolie in einem Schritt metallisiert und strukturiert werden. So kann beispielsweise mittels eines Prägestempels oder eines Prägerades unter Druck und Wärmezufuhr eine Schutzfolie mit einer integrierten Metallisierungsschicht auf das Verblendungsteil gepresst werden. Insbesondere kann durch den Prägestempel oder durch das Prägerad eine Struktur in die Schutzfolie eingebracht werden. Hierzu können der Prägestempel oder das Prägerad spezielle Strukturen aufweisen. Die Farbschicht kann je nach Wunsch unterschiedliche Farben aufweisen. Je nach Farbschicht oder Metallisierungsschicht können unterschiedliche optische Effekte erreicht werden.
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Die wenigstens eine Schutzfolie kann durchgehend ausgebildet sein. Das heißt, hierbei weist die Schutzfolie keine Aussparungen, wie beispielsweise Löcher, auf. Deckt die durchgehende Schutzfolie beispielsweise ein Verblendungsteil ab, in dem Löcher zur späteren Durchführung von Bedienelementen vorzusehen sind, können nachträglich Löcher oder Aussparungen in die Schutzfolie in Verbindung mit dem Trägerteil eingebracht werden. Beispielsweise können Löcher in der Schutzfolie ausgestanzt werden. Alternativ dazu ist ein Verblendungsteil bevorzugt, bei dem die wenigstens eine Schutzfolie bereits beim Aufbringen Aussparungen, wie beispielsweise Löcher, zur Hindurchführung von Bedienelementen des Haushaltsgerätes aufweist. Dabei weist die Schutzfolie vorteilhafterweise exakt die gleiche Kontur auf, wie die Oberfläche des Verblendungsteils, auf der die Schutzfolie aufgebracht wird. In diesem Fall wird die Schutzfolie derart an dem Verblendungsteil angeordnet, dass die Aussparungen beziehungsweise Löcher in der Schutzfolie fluchtend zu den Aussparungen beziehungsweise den Löchern in dem Verblendungsteil angeordnet werden.
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Gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Haushaltsgerät, insbesondere einer Geschirrspülmaschine, mit wenigstens einem Verblendungsteil gelöst, wobei das Verblendungsteil gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ausgebildet ist. Haushaltsgeräte, bei denen das erfindungsgemäße Verblendungsteil eingesetzt beziehungsweise verwendet werden kann, sind neben Geschirrspülmaschinen, insbesondere vollintegrierten Haushaltsgeschirrspülmaschinen, beispielsweise Dunstabzugshauben, bei denen außer der Bedienblende auch der Schirm, das Lüftergehäuse und/oder der Kamin mit einem derartig ausgebildeten Verblendungsteil versehen werden kann. Weiterhin kann das Verblendungsteil an Herden oder Mikrowellengeräten eingesetzt werden. Neben diesen luft- bzw. wärmeführenden Geräten im Kochbereich können auch luftführende Haushaltsgeräte für andere Anwendungsbereiche und/oder wasserführende Haushaltsgeräte mit dem erfindungsgemäßen Verblendungsteil versehen sein. So können beispielsweise Wäschetrockner, Waschmaschinen, Kühlschränke oder Kühltruhen mit dem erfindungsgemäßen Verblendungsteil ausgestattet sein. Auch für kleinere Haushaltsgeräte, wie beispielsweise Toaster oder Mixer, können derartige Verblendungsteile verwendet werden. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft daher ein Haushaltsgerät, welches zumindest ein Verblendungsteil gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung aufweist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung, insbesondere zum Verkleiden, bevorzugt Schützen, eines Verblendungsteils eines Haushaltsgerätes, insbesondere einer Geschirrspülmaschine. Das Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schutzfolie durch ein Heißprägeverfahren, insbesondere durch ein Heißprägeabrollverfahren und/oder durch ein Heißprägehubverfahren, auf das Verblendungsteil aufgebracht wird. Ist das Verblendungsteil zweidimensional ausgebildet, eignet sich besonders vorteilhaft ein Heißprägeabrollverfahren zum Aufbringen der Schutzfolie auf das Verblendungsteil. Bei einer dreidimensionalen Struktur des Verblendungsteils ist das Aufbringen der Schutzfolie durch ein Heißprägehubverfahren zweckmäßiger. Das Aufbringen der Schutzfolie auf das Verblendungsteil, das vorzugsweise eine sichtbare Bedienblende oder ein Blendrahmen ist, kann einfach und vollautomatisch durch das Heißprägeverfahren erfolgen. Das heißt, die Schutzfolie, insbesondere die Heißprägefolie, kann je nach Geometrie des Verblendungsteils bzw. der zu kaschierenden Oberfläche des Verblendungsteils im Abrollverfahren oder im Hubprägeverfahren aufgebracht werden. Es können auch beide Verfahren beliebig miteinander kombiniert werden. So kann beispielsweise an einem ersten Teil des Verblendungsteils eine Schutzfolie im Heißprägeabrollverfahren und an einem zweiten Teil des Verblendungsteils eine Schutzfolie im Heißprägehubverfahren aufgebracht werden. Weist das Verblendungsteil Kanten auf, können vorteilhafterweise zwei oder mehr Schutzfolien gleichzeitig oder nacheinander entweder im Abrollverfahren oder im Hubverfahren auf die entsprechenden Oberflächen des Verblendungsteils aufgeprägt werden. Dabei werden die Schutzfolien vorteilhafterweise so aufgeprägt, dass die Übergänge zwischen zwei Schutzfolien nicht bzw. kaum erkennbar sind. Zwei angrenzende Schutzfolien werden vorzugsweise Stoß an Stoß zueinander angeordnet, so dass die Trennfuge zwischen den Schutzfolien nicht sichtbar ist. Des Weiteren kann dieser Stoß mit einem Zusatzteil kaschiert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Schutzfolie, die vorzugsweise über eine Trennschicht an einer Trägerfolie befestigt ist, an das Verblendungsteil angelegt wird und mittels eines beheizten Prägestempels oder eines beheizten Prägerades unter Aufbringung von Druck und Wärme auf das Verblendungsteil aufgeprägt wird. Das heißt, vor Beginn des Aufprägens durch das Heißprägeverfahren, ist die Schutzfolie über eine Trennschicht an einer Trägerfolie angeordnet. Die Schutzfolie selber weist vorteilhafterweise eine Klebeschicht, eine Schutzlackschicht, sowie eine zwischen der Klebeschicht und der Schutzlackschicht angeordnete Farbschicht beziehungsweise Lackschicht, insbesondere eine Metallisierungsschicht, auf. Bei dem Heißprägeverfahren drückt der beheizte Prägestempel beziehungsweise das beheizte Prägerad auf die Kombination aus Schutzfolie und Trägerfolie, wobei die Trägerfolie zum Schutz der Schutzfolie vor Beschädigungen durch den Prägestempel oder das Prägerad dient. Nach dem Aufprägen kann die Trägerfolie inklusive der Trennschicht von der Schutzfolie gelöst werden, so dass nur die Schutzfolie auf dem Verblendungsteil verbleibt. Dies gewährleistet, dass die Schutzfolie nach dem Aufprägen durch das Heißprägeverfahren keine Beschädigungen aufweist.
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Die Erfindung und ihre Weiterbildungen sowie deren Vorteile werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch:
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1 eine perspektivische Ansicht eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels eines Verblendungsteils für ein Haushaltsgerät, das nach dem erfindungsgemäßen Konstruktionsprinzip ausgebildet ist,
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2 eine perspektivische Ansicht auf eine erfindungsgemäße Schutzfolie,
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3 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schutzfolie, die Aussparungen aufweist,
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4 einen Querschnitt durch einen Teil eines Verblendungsteiles sowie einer an einer Trägerfolie angeordneten Schutzfolie, vor dem Aufprägen der Schutzfolie durch ein Heißprägeverfahren, und
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5 einen Querschnitt durch einen Teil eines Verblendungsteils eines Haushaltsgerätes sowie einer Schutzfolie, nach dem Aufprägen der Schutzfolie durch ein Heißprägeverfahren.
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 5 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verblendungsteils 1 für ein Haushaltsgerät, insbesondere für eine Geschirrspülmaschine, wie beispielsweise eine vollintegrierte Haushaltsgeschirrspülmaschine, wobei das Verblendungsteil 1 nach dem erfindungsgemäßen Konstruktionsprinzip ausgebildet ist. An der sichtbaren Oberfläche 2 des oberseitigen Abschnitts des Verblendungsteils 1 ist eine Schutzfolie 5 durch ein Heißprägeverfahren aufgebracht. An den seitlichen Teilen bzw. Seitenwangen 3 des Verblendungsteils 1 kann ebenfalls eine Schutzfolie 5 durch ein Heißprägeverfahren aufgebracht werden. Das Verblendungsteil 1 bildet dabei eine obere Einfassung z. B. der Tür einer Geschirrspülmaschine, d. h. ein oberes Rahmenteil der Tür. Die Schutzfolie 5 weist Aussparungen 11, vorzugsweise in Form von runden oder eckigen Löchern, auf. Die Aussparungen 11 sind nach dem Aufprägen der Schutzfolie 5 durch das Heißprägeverfahren, insbesondere durch ein Heißprägeabrollverfahren, fluchtend zu den entsprechenden Aussparungen bzw. Löchern 4 in dem waagrechten, oberseitigen Teilabschnitt des Verblendungsteils 1 angeordnet. Das Aufbringen der Schutzfolie 5 durch das Heißprägeabrollverfahren eignet sich besonders an eben ausgebildeten Flächen des Verblendungsteils 1. An uneben ausgebildeten Oberflächen des Verblendungsteils 1 kann die Schutzfolie 5 insbesondere durch ein Heißprägehubverfahren auf die Oberfläche des Verblendungsteils 1 aufgeprägt werden, da die Kontur der Oberfläche des Verblendungsteils 1 leichter an einem Prägestempel als an einem Prägerad nachgebildet werden kann.
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In der 2 ist schematisch in einer perspektivischen Ansicht eine einfache Form einer Schutzfolie 5 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Schutzfolie 5 durchgehend aus einem Material ausgebildet. Das bedeutet, die Schutzfolie 5 weist keine Aussparungen auf. Sind in dem Verblendungsteil 1, an dem die Schutzfolie aufgeprägt wird, Aussparungen 4 vorgesehen, können nach dem Aufprägen der Schutzfolie 5 auf das Verblendungsteil 1 Aussparungen 11, insbesondere runde oder eckige Löcher, in die Schutzfolie 5 eingebracht werden. So können beispielsweise nachträglich Aussparungen ausgestanzt werden.
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Eine andere Ausführungsform einer Schutzfolie 5 ist in 3 in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. Diese Schutzfolie 5 weist Aussparungen 11, in Form von runden oder eckigen Löchern, auf. Die Aussparungen 11 dienen zur Hindurchführung von Bedienelementen des Haushaltsgerätes, die nach dem Aufbringen der Schutzfolie 5 auf die Oberfläche des Verblendungsteils 1, durch entsprechende Aussparungen in dem Verblendungsteil 1 hindurchgeführt werden. Die Schutzfolie 5 wird beim Aufbringen durch das Heißprägeverfahren derart an der Oberfläche des Verblendungsteils 1 angeordnet, dass die Aussparungen 11 in der Schutzfolie 5 fluchtend zu den Aussparungen 4 in dem Verblendungsteil 1 angeordnet werden.
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In der 4 ist schematisch ein Querschnitt durch ein Teil eines Verblendungsteils 1 eines Haushaltsgerätes gezeigt. An der Oberfläche des Verblendungsteils 1 ist eine Schutzfolie 5, die eine Klebeschicht 6, eine Schutzlackschicht 8, und eine zwischen der Klebeschicht 6 und der Schutzlackschicht 8 angeordnete Farbschicht beziehungsweise Metallisierungsschicht 7 aufweist, angeordnet. Die Schutzfolie 5 ist über eine Trennschicht 9 an einer Trägerfolie 10 befestigt. In dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schutzfolie 5 noch nicht durch ein Heißprägeverfahren, insbesondere durch ein Heißprägeabrollverfahren oder ein Heißprägehubverfahren, an dem Verblendungsteil 1 aufgeprägt.
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In der 5 ist eine Schutzfolie 5 auf das Verblendungsteil 1 eines Haushaltsgerätes aufgeprägt. Die Trägerfolie 10 sowie die Trennschicht 9 sind nach dem Heißprägen der Schutzfolie 5 auf das Verblendungsteil 1 entfernt worden. Die Schutzfolie 5 ist unter Aufbringung von Druck und Temperatur auf das Verblendungsteil 1 bzw. auf die Oberfläche des Verblendungsteils 1 aufgeprägt worden. Dabei ist die Schutzfolie 5 im Vergleich zu der in 4 gezeigten Schutzfolie 5 gestaucht worden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verblendungsteil eines Haushaltsgerätes
- 2
- sichtbare Oberfläche des Verblendungsteils
- 3
- seitliches Teil des Verblendungsteils
- 4
- Aussparung bzw. Loch im Verblendungsteil
- 5
- Schutzfolie
- 6
- Klebeschicht der Schutzfolie
- 7
- Farbschicht/Lackschicht beziehungsweise Metallisierungsschicht der Schutzfolie
- 8
- Schutzlackschicht der Schutzfolie
- 9
- Trennschicht
- 10
- Trägerfolie
- 11
- Aussparung bzw. Loch in Schutzfolie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4420820 C2 [0003]
- DE 102004044183 A1 [0004]