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Gegenstand der Erfindung ist eine Sandale, bestehend aus einem Schuhoberteil und einer Schuhsohle, wobei das Schuhoberteil an der Schuhsohle befestigt ist und die Schuhsohle aufgebaut ist aus einer Außensohle, einer Mittelsohle und einem darauf angeordneten Fußbett, das herausnehmbar ist.
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Schuhe, insbesondere Sportschuhe, weisen zunehmend aufwendige Sohlenkonstruktionen auf. Der Sohlenaufbau soll dabei sowohl zur Stabilisierung des Fußes als auch zur Dämpfung beim Gehen dienen. Übliche Sohlenaufbauten sind deshalb 3-teilig und bestehen aus einer Außensohle, einer Mittelsohle und einer Innensohle. Die Außensohle dient dazu, den Schuh und den Träger des Schuhes vor Kälte und Schmutz zu schützen und beispielsweise durch ein geeignetes Profil die Trittsicherheit und Rutschfestigkeit des Schuhes zu erhöhen. Zudem schützen Außensohlen den Schuh gegen einen Verschleiß der Sohle. Die auf der Außensohle angeordnete Mittelsohle wird häufig dafür genutzt, zusätzliche Stabilitätseigenschaften oder Dämpfungseigenschaften in die Sohlenkonstruktion einzubringen. Auf der Mittelsohle ist üblicherweise eine Innensohle angeordnet, die dem Tragekomfort des Nutzers dient und zu einem angenehmen Tragegefühl führen soll.
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Bei Sportschuhen, Wanderschuhen und anderen Schuhen, die einer hohen Belastung ausgesetzt sind und die bei großer körperlicher Aktivität getragen werden, verschmutzt die Innensohle mit zunehmender Tragedauer, insbesondere durch Fußschweiß. Hierdurch kommt es zu einer Geruchsbildung und einer Verschlechterung des Tragekomforts.
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Teilweise werden deshalb Einlegesohlen genutzt, die den Schweiß aufnehmen sollen und hierdurch die Geruchsbildung verringern. Diese Einlegesohlen haben jedoch den Nachteil, dass sie leicht im Schuh verrutschen und den durch die Innensohle bzw. das Fußbett bedingten Tragekomfort verschlechtern. Zudem müssen auch die Einlegesohlen nach einer Zeit ausgetauscht werden und bieten keine dauerhafte Lösung.
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Ein Schuhwerk mit einer Einlegesohle, die gegen Verrutschen befestigt wird, ist aus der
EP 0 225 285 B1 bekannt. Die Einlegesohle weist dabei eine lösbare Befestigung auf, so dass die Einlegesohle mittels eines Druckknopfes an der Mittelsohle befestigt werden kann. Die Druckknöpfe sind zumindest teilweise aus Metall gefertigt. Die relativ filigranen Strukturen haben den Nachteil, dass sie bei hoher Beanspruchung leicht beschädigt werden können. Zudem sind Metallteile in Schuhen zurzeit häufig nicht gewünscht, da sie Probleme bei der Flughafenkontrolle geben können.
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Anders als bei geschlossenen Schuhen, wie Sportschuhen, können bei Sandalen auch wenn es sich um sportliche Sandalen oder Trekkingsandalen handelt, keine Einlegesohlen eingesetzt werden. Während ein geschlossener Schuh einen „Rahmen” hat, in dem die Einlegesohle ruht und hierdurch Halt hat, existiert ein solcher Rahmen bei Sandalen nicht. Entsprechend hätte eine normale Einlegesohle in einer Sandale keinen Halt. Durch den fehlenden Rahmen würde die Einlegesohle hin und her rutschen und daher zu einer erheblichen Verschlechterung des Tragekomforts führen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sandale bereitzustellen, bei der das Fußbett leicht gereinigt werden kann, gleichzeitig einen stabilen Halt in der Sandale hat und nicht verrutscht und somit einen hohen Tragekomfort bietet.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Sandale, bestehend aus einem Schuhoberteil und einer Schuhsohle, die mit dem Schuhoberteil verbunden ist, wobei die Schuhsohle aufgebaut ist aus einer Außensohle, ggf. einer Mittelsohle und einem auf der Mittelsohle angeordneten Fußbett, das herausnehmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass
- – das Fußbett mindestens zwei Rastelemente aufweist, ein vorderes Rastelement an der Vorderseite des Fußbetts und ein hinteres Rastelement an der Unterseite des Fußbetts in dessen Fersenbereich,
- – die Außensohle oder die Mittelsohle im vorderen Bereich ein Element zur Aufnahme des vorderen Rastelementes aufweist und
- – die Außensohle und die Mittelsohle eine Öffnung aufweisen zur Aufnahme des zweiten Rastelementes.
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Weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachstehend beschrieben.
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Die Sohle der erfindungsgemäßen Sandale ist, wie bei Sportsandalen oder Outdoorsandalen allgemein üblich, mehrteilig aufgebaut. Auf einer Außensohle ist ggf. eine Mittelsohle angeordnet, die nach oben zur Sandaleninnenseite durch ein Fußbett, das auch als Innensohle bezeichnet werden kann, abgeschlossen wird. Die erfindungsgemäße Sandale ist z. B. eine Sport- oder Trekkingsandale, da das System besonders vorteilhaft ist bei Sandalen, bei denen durch körperliche Aktivität viel Fußschweiß entsteht. Die erfindungsgemäße Sandale weist in einer Ausführungsform eine Sohle auf, die nur aus einer Außensohle und einem Fußbett aufgebaut ist. Die Außensohle ist dann z. B. eine Gummisandalensohle.
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Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Sandale ist, dass das Fußbett leicht, mit wenigen Handgriffen, herausnehmbar ist. Wenn das Fußbett verschmutzt ist oder, beispielsweise durch Schweiß, zunehmend zur Geruchsbildung neigt, kann dieses leicht aus der Sandale entnommen werden. Das herausgenommene Fußbett lässt sich dann waschen, wobei es bevorzugt sogar in der Waschmaschine waschbar ist.
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Nach der Wäsche lässt sich das Fußbett mit wenigen Handgriffen einfach in die Sandale zurückführen und sitzt dort sicher und gegen Verrutschen geschützt, so dass keine Beeinträchtigung des Tragekomforts entsteht.
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Das Fußbett der erfindungsgemäßen Sandale wird im vorderen Bereich durch ein vorderes Rastelement gehalten, das bevorzugt eine umlaufende Feder ist aber auch wie das hintere Rastelemente oder ähnlich gestaltet sein kann. Dieses Rastelement greift in ein Aufnahmeelement im vorderen Bereich der Mittelsohle oder der Außensohle ein, das bevorzugt eine Nut ist. Im hinteren Bereich wird das erfindungsgemäße Fußbett durch ein zweites Rastelement gehalten, das bevorzugt zapfenförmig ist. Dieses zweite Rastelement greift durch eine Öffnung der Außensohle und ggf. der Mittelsohle, bevorzugt im Fersenbereich. Bevorzugt ist das hintere Rastelement eine unter der Ferse liegende Auswölbung, die sich zunächst mittig verjüngt und am Ende wieder ringförmig vergrößert. Zur Konterung des Fußbetts ist die ringförmige Vergrößerung bevorzugt größer als die Öffnung in der Mittel- und Außensohle. Wenn die Sandale eine Mittelsohle aufweist, weist diese die Öffnung auf. Bei Sandalen, die keine Mittelsohle haben, befindet sich die Öffnung entsprechend nur in der Außensohle.
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Unter Vorderseite wird jeweils der Bereich der Sandale verstanden, der sich vor der Fußmitte, insbesondere im Bereich der Zehen und des Ballens befindet. Unter Fersenbereich wird der Bereich der Sandale verstanden, der sich hinter der Fußmitte, insbesondere im hinteren Drittel des Schuhs befindet. Die Begriffe oben und unten sind jeweils relativ zum Boden, auf dem der Schuh steht, verstanden.
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Das Fußbett besteht bevorzugt aus einem elastischen Material, beispielsweise aus 100% Ethylenvinylacetat (EVA), bevorzugt einem aus einem Stück geformten EVA-Element. Das Fußbett der erfindungsgemäßen Sandale kann zusätzlich gelocht sein und/oder Einkerbungen aufweisen, um für eine Luftzirkulation zu sorgen und eine Wasserabführung zu gewährleisten.
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Um das Fußbett in die erfindungemäße Sandale einzubringen, wird das Fußbett nach dem Waschen von hinten in die vordere Nut eingeführt, so dass das vordere Rastelement in der Nut zum Liegen kommt. Das Fußbett wird dann nach unten in Richtung der Außensohle gedrückt, wobei das hintere Rastelement in die Öffnung im Fersenbereich der Mittel- und Außensohle gedrückt wird.
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Zum Herausnehmen des Fußbetts wird entsprechend zunächst das hintere Rastelement nach oben gedrückt, so dass es aus der Öffnung befreit wird. Wenn das Rastelement aus einem elastischen Material besteht und eine ringförmige Vergrößerung aufweist, entsteht bei einem leichten Druck auf das hintere Rastelement zunächst keine Veränderung. Mit zunehmendem Druck verbiegt sich die ringförmige Verbreiterung, so dass sie nicht mehr die Mittel- bzw. die Außensohle umschließt, sondern in die Öffnung hineingleitet. Wenn das hintere Rastelement keine ringförmige Verbreiterung aufweist, ist es lediglich formschlüssig gehalten und kann durch den Druck nach oben leicht aus der Öffnung befreit werden, da es nur durch die Reibung von Mittel- und Außensohle gehalten wird. Das Fußbett wird dann nach hinten gezogen, so dass auch das vordere Rastelement aus der Nut herausgeleitet wird.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
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1: eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der Sohle vor dem Einbringen des Fußbetts,
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2: einen Schnitt durch die Sohle mit eingesetztem Fußbett,
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3: eine Vergrößerung des vorderen Sohlenbereichs und
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4: eine Vergrößerung des hinteren Sohlenbereichs.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Sohle 3 vor dem Einbringen des Fußbetts 6. Das Fußbett 6 weist an der Vorderseite ein vorderes Rastelement 7 auf, das hier als Feder ausgeführt ist. Im hinteren Bereich des Fußbetts weist das Fußbett 6 an der Unterseite, d. h. an der Seite, die zur Mittelsohle 5 gerichtet ist, ein hinteres Rastelement 8 auf. Das hintere Rastelement 8 ist oberhalb der Öffnung 9, die durch die Mittelsohle 5 und die Außensohle 4 geht, angeordnet. Im Fußbett 6 sind zudem mehrere Löcher 12 zu erkennen.
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2 zeigt einen Schnitt durch die Sohle 3 der erfindungsgemäßen Sandale 1. Dabei ist die Sohle erkennbar aus der Außensohle 4, der darauf angeordneten Mittelsohle 5 und dem Fußbett 6 aufgebaut. Im vorderen Bereich weist die Mittelsohle 5 eine Nut 10 auf, in die das vordere Rastelement 7 eingreift. Im hinteren Bereich weisen die Außensohle 4 und die Mittelsohle 5 eine Öffnung 9 auf, in der das hintere Rastelement zu liegen kommt. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus 2. Dabei ist erkennbar, dass die Mittelsohle 5 eine Nut 10 aufweist. In der Nut 10 ist das vordere Rastelement 7 des Fußbetts 6 angeordnet.
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4 zeigt eine Vergrößerung des hinteren Sohlenbereichs aus 2. Das Fußbett 6 ist dabei noch oberhalb der Mittelsohle 5 angeordnet. Die Mittelsohle 5 weist eine Öffnung 6 auf. Das hintere Rastelement 8 ist hier zapfenförmig ausgebildet und weist im unteren Bereich eine ringförmige Verbreiterung 11 auf. Durch Drücken des Fußbetts 6 in Richtung der Öffnung 9 wird das hintere Rastelement 8 durch die Öffnung 9 gedrückt. Die ringförmige Verbreiterung 11 verhindert dann, dass das Fußbett 6 selbsttätig aus der Sohle rutschen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sandale
- 2
- Schuhoberteil
- 3
- Schuhsohle
- 4
- Außensohle
- 5
- Mittelsohle
- 6
- Fußbett
- 7
- Rastelement, vorderes
- 8
- hinteres Rastelement
- 9
- Öffnung
- 10
- Nut
- 11
- ringförmige Verbreitung
- 12
- Löcher
- 13
- Einkerbungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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