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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Rauchgasstroms nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Rauchgasreinigungsanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
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Luftverschmutzungen durch Schiffe und Bohrinseln wurde in der Vergangenheit weniger Aufmerksamkeit gewidmet als beispielsweise Betriebsanlagen auf dem Land. Dies hat vor allem mit dem geringen Platzbedarf auf Schiffen zu tun.
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Um den Schadstoffausstoss von Verbrennungsprodukten von Schiffen in die Luft zu verringern, wurde in das Internationale Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe, kurz Marpol, 1997 eine Zusatzanlage 6 ergänzt, welche sich speziell mit der Luftverschmutzung von Schiffen beschäftigt und welche seit dem 19. Mai 2005 in Kraft getreten ist. in dieser Richtlinie, welche von der International Marine Organisation ausgearbeitet wurde, sind hohe Ansprüche an die Qualität der verwendeten Kraftstoffe und an spezielle Verbrennungssysteme gestellt. Zusätzlich wurden in diese Richtlinien unter Zusatz 6 spezielle Nordsee SO Emissionskontroll-bereiche, sogenannte SECA's, ergänzt.
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Zum Betreiben von großen Wasserfahrzeugen, wie Tanker, Luxusliner und Fähren werden nahezu ausschließlich Schweröl- und/oder Dieselkraftstoffe eingesetzt, bei welchen während der Verbrennung Rauchgase mit hohem Schwefelgehalt gebildet werden. Gerade ein hoher Schwefelgehalt verhindert jedoch eine effiziente Nachverbrennung von entsprechenden Abgasen durch einen Katalysator. Schwefelhaltige Abgase sind als Katalysatorgift bekannt, welche den Katalysator in seiner Wirkungsweise behindern. Gleiches gilt für Russpartikel welche bei der Verbrennung von Schweröl- und Dieselkraftstoffen auf Transportschiffen und auf Bohrinseln in größeren Mengen anfallen.
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Jedes Schiff hat einen individuellen Platzbedarf für entsprechende Abgasreinigungsanlagen. Dadurch kann eine großtechnische Abgasreinigung, wie sie in Industrieanlagen erfolgt, nicht per se auf ein Schiff übertragen werden.
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Die Erfindung setzt bei der Aufgabe an ein Verfahren zu schaffen, welches die Reinigung von bei der Verbrennung von Schweröl- und/oder Dieselkraftstoff entstehenden Rauchgasen effizient und in platzsparender Weise ermöglicht.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Rauchgasreinigungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 8.
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Dabei ist eine wesentliche Entfernung eines Bestandteils als eine Minderung dieses Bestandteils von über 50 Gew.%, vorzugsweise über 90 Gew.%, besonders bevorzugt über 95 Gew.% gegenüber der Ausgangszusammensetzung zu verstehen.
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Dabei wird der Reaktoreinheit im Vorreinigungsbetrieb ein Rauchgasstrom oder im Restreinigungsbetrieb ein vorgereinigter Rauchgasstroms, zugeführt.
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Der Wechsel des Betriebszustands vom Restreinigungsbetrieb in den Vorreinigungsbetrieb bewirkt eine effizientere Nutzung der Reaktoreinheit. Zudem können die jeweiligen Reaktoreinheiten der Rauchgasanlage in unterschiedlichen Bereichen des Schiffs angeordnet werden.
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Da jede Reaktoreinheit einer Rauchgasanlage sowohl einen Schritt der Vorreinigung oder einen Schritt der Restreinigung ausführen kann, können bei einer Anordnung von mehreren Reaktoreinheiten die Reaktoreinheiten untereinander ausgetauscht werden.
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Die Platzersparnis ist besonders bei Schiffen, Bohrinseln und dergleichen von Vorteil, da hier nur begrenzte Raumkapazitäten für eine Rauchgasreinigungsanlage zur Verfügung steht, so können Reaktoreinheiten beispielsweise an unterschiedlichen Stellen im Laderaum eines Schiffs montiert werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Es ist von Vorteil, wenn die erste Reaktoreinheit in Abhängigkeit eines Verbrauchszustands des Sorptionsmaterials einer zweiten Reaktoreinheit, und/oder in Abhängigkeit eines Schwefelanteils und/oder Partikelanteils des Rauchgasstroms nach der Restreinigung vom Restreinigungsbetrieb in den Vorreinigungsbetrieb übergeht. Dadurch kann das Sorptionsmaterial effizient genutzt werden, wodurch sich die Einzelbetriebszeit der jeweiligen Reaktoreinheit erhöht.
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Es ist von Vorteil, wenn nach dem Abschalten der ersten Reaktoreineinheit im Anschluss an das Durchlaufen des Vorreinigungsbetriebes, ein Austauschen des Sorptionsmaterials und/oder eines Reaktorgehäuses der ersten Reaktoreinheit, erfolgt, so dass die Reaktoreinheit bei Bedarf wieder im Restreinigungsbetrieb zugeschalten werden kann.
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Für eine materialsparende und störungsfreie Arbeitsweise der Rauchgasanlage ist es von Vorteil, wenn das Zuführen des Rauchgasstroms für die Vorreinigung in Abhängigkeit vom Schwefelgehalt und/oder der Temperatur des Rauchgases erfolgt. Sofern der Schwefelgehalt zu niedrig ist oder die Temperatur für eine effektive Entschwefelung nicht ausreicht, kann das Rauchgas auch direkt an die Umwelt abgegeben oder an eine Entstickungsanlage weitergeleitet werden.
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Die aus der Rauchgasreinigungsanlage abgeführten Gase entsprechen den Anforderungen, welche durch die SECA-Richtlinien und dem MARPOL-Übereinkommen getroffen wurde.
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Das Verfahren kann ebenfalls auf Schiffsmotoren mit Turbolader, welche einen leichten Überdruck im Reaktor erzeugen, genutzt werden. Zusätzlich kann das erfindungsgemäße Verfahren sowohl für einen Vollstrom an vom Motor wegführenden Rauchgasen genutzt werden als auch nur für einen Teilstrom. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind fest installierte Landmaschinen, bei welchen Motore mit Schweröl- oder Dieselkraftstoff betrieben werden.
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Erfindungsgemäß weist eine Rauchgasreinigungsanlage zumindest eine erste und eine zweite Reaktoreinheit auf. Die erste Reaktoreinheit umfasst zumindest ein Reaktorgehäuse, eine Zuleitung für Rauchgas, eine Ableitung für schwefelfreies Reingas und zudem eine Überleitung für vorgereinigtes Rauchgas.
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Durch diese konstruktive Ausgestaltung kann die Reaktoreinheit modular sowohl im Vorreinigungsbetrieb als auch im Restreinigungsbetrieb gefahren werden. Sie kann als Modul gegen analog aufgebaute Reaktoreinheiten ausgetauscht werden.
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Das Sorptionsmaterial kann vorteilhafterweise als kontinuierlich oder diskontinuierlich fließendes oder als nichtfließendes Schüttschichtgranulat eingesetzt werden, wobei die Granulatkörner einen Durchmesser von 1–8 mm aufweisen können.
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Bei der Entschwefelung wird dabei vorteilhafterweise als Trockensorptionsmaterial ein kalziumcarbonathaltiges Granulat eingesetzt, welches bei Anlagerung, beispielsweise von Schwefeltrioxid, Gips ausbildet.
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Bei der Entschwefelung wird dabei vorteilhafterweise als Trockensorptionsmaterial ein kalziumhydroxidhaltiges Granulat eingesetzt, welches saure Gase, wie beispielsweise HCl, vorteilhaft neutralisiert. Die Reinigung des Rauchgases von Stickoxiden durch Trockensorption kann vorteilhaft durch Harnstoffgranalien erfolgen, wobei NOx-Gase zu Stickstoff reduziert werden.
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Es ist von Vorteil, wenn die Rauchgasreinigungsanlage zumindest drei Reaktoreinheiten aufweist, von denen zumindest eine Reaktoreinheit im Vorreinigungszustand, eine Reaktoreinheit im Restreinigungszustand und eine Reaktoreinheit im Ruhezustand ist, so dass das Sorptionsmaterial der Reaktoreinheit im Ruhezustand ausgewechselt werden kann.
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Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die Zuleitung, Ableitung und die Überleitung einer Reaktoreinheit jeweils zumindest ein Regelorgan, vorzugsweise ein Ventil oder eine Klappe, aufweisen, so dass durch einfaches Sperren des Gasstroms einer der genannten Leitungen ein manuelles oder automatisiertes Umstellen des Betriebszustands erfolgen kann.
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Für eine vorteilhafte Entkopplung und den anschließenden Abtransport eines Reaktorgehäuses aus der Rauchgasreinigungsanlage ist es von Vorteil, wenn zwischen dem Reaktorgehäuse und dem Regelorgan ein Verbindungsmittel angeordnet ist.
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Um für den zeitsparenden Austausch einzelner Reaktorgehäuse mit entsprechend verbrauchtem Sorptionsmaterial gegen frisches Sorptionsmaterial ist es von Vorteil, wenn die Rauchgasreinigungsanlage mehrere Reaktoreinheiten aufweist. Jede der Reaktoreinheiten weist dabei ein Reaktorgehäuse, eine Zuleitung für Rauchgas, eine Ableitung für schwefelfreies Reingas und zudem eine Überleitung für vorgereinigtes Rauchgas auf.
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Die Regulierung Zustrom- und/oder Abstrommenge an Rauchgas und damit auch des Gasdrucks kann vorteilhaft durch ein rauchgasseitig und/oder reingasseitig angeordnetes Regelorgan erfolgen. Dabei ist ein reingasseitig angeordnetes Regelorgan besonders bevorzugt, da die Gefahr eines Zusetzens durch Partikel im Rauchgas an dieser Stelle relativ gering ist.
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Die Menge an Rauchgas in der Rauchgasreinigungsanlage kann vorteilhaft über eine Messblende zur Steuerung des Regelorgans gewährleistet werden.
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Anhand der nachfolgenden Zeichnungen werden drei Ausführungsvarianten von Rauchgasreinigungsanlagen näher beschrieben, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren umgesetzt wird. Es zeigt:
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1 den Schaltplan einer ersten erfindungsgemäßen Rauchgasreinigungsanlage mit drei Reaktoreinheiten,
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2 den Schaltplan einer zweiten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Rauchgasreinigungsanlage, und
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3 den Schaltplan einer dritten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Rauchgasreinigungsanlage
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1 zeigt eine Rauchgasreinigungsanlage für schweröl- und/oder dieselkraftstoffbetriebene Motoren, beispielsweise auf Schiffen, Bohrinseln oder größeren Landmaschinen, in welche zunächst das Rauchgas mit Überdruck aus einem Motor 1 ausgestoßen wird, über eine Leitung 2 eingeleitet wird.
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Die Leitung 2 weist im vorliegenden Fall drei Zuleitungen 4a–4c auf, mit jeweils einem Regelorgan 3a–3c, beispielsweise einer Absperrklappe. Über die jeweilige Zuleitung 4a–4c kann das Rauchgas in eine Reaktoreinheit 5a–5c geleitet werden, falls sich diese im Vorreinigungsbetrieb befindet.
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Im Folgenden wird die erste Reaktoreinheit 5a im Detail beschrieben: Die erste Reaktoreinheit 5a weist ein Reaktorgehäuse auf, in welchem ein Sorptionsmaterial 23a in Form von Granulatkörnern angeordnet ist. Da es sich bei der Reaktoreinheit 5a vorzugsweise um einen Schüttschicht-Absorber handelt, weist die Reaktoreinheit 5a eine Zuleitung 15a und einen Austrag 9a für Sorptionsmaterial 23a auf. Um eine Entleerung der Reaktoreinheit 5a zu verhindern, weist die Reaktoreinheit 5a vorteilhaft einen Füllstandsmelder 7a und ein Regelorgan 10a, vorzugsweise eine Klappe, am Austrag 9a auf.
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Das Sorptionsmaterial 23a wird aus einem nicht dargestellten Vorratsbehälter über die Zuleitung 15a zugeführt und kann nach dem Durchlaufen der Reaktoreinheit 5a in einem ebenfalls nicht dargestellten Auffangbehälter gelagert werden.
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Die Reaktoreinheit 5a weist zudem eine Überleitung 11a, mit einen weiteren Regelorgan 12a, z. B. einer Klappe oder einem Ventil 12a auf, zum Überleiten von vorgereinigtem Rauchgas aus der ersten Reaktoreinheit 5a in eine zweite Reaktoreinheit 5b, sofern sich die erste Reaktoreinheit 5a im Betriebszustand der Vorreinigung befindet.
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Die Überleitung 11a kann auf unterschiedliche Weise ausgestaltet sein. In einer beispielhaften Ausgestaltung weist die Überleitung 11a eine Aufteilung in zwei nicht dargestellte Teilleitungen auf, von denen eine erste Teilleitung von einem oberen Bereich der jeweiligen Reaktoreinheit 5a–5c abgeht und eine zweite Teilleitung von einem unteren Bereich der Reaktoreinheit 5a–5c abgeht. Beide Teilleitungen der Überleitung werden vorteilhaft im weiteren Verlauf zu einer einzigen Leitung zusammengeführt, wobei am Zusammenführungspunkt beider Teilleitungen ein nicht dargestelltes Regelorgan, beispielsweise ein Drei-Wege-Ventil angeordnet ist. Somit kann z. B. eine Überleitung von vorgereinigtem Rauchgas aus dem oberen Bereich der ersten Reaktoreinheit 5a in den unteren Bereich der zweiten Reaktoreinheit 5b erfolgen.
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Die erste Reaktoreinheit 5a weist weiterhin eine Ableitung 13a, mit einer Klappe oder einem Ventil 14a auf, zur Ableitung von gereinigtem Abgas aus der ersten Reaktoreinheit 5a und aus der Rauchgasanlage, sofern sich sofern sich die erste Reaktoreinheit 5a im Betriebszustand der Restreinigung befindet.
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In der Reaktoreinheit 5a können Zwischenböden Z derart angeordnet sein, dass der Strömungsweg des zu reinigenden Gases über ein Vielfaches der Breite des Reaktors 5a verlängert wird. Diese Zwischenböden Z, beispielsweise Stahlplatten, sind dabei derart zueinander beabstandet, dass ein Transportweg der Granulatkörner möglich ist.
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Zur Überwachung der Reaktionsbedingungen innerhalb der Reaktoreinheit 5a, weist die Reaktoreinheit einen Temperatursensor 6a und einen Drucksensor 8a auf.
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Die Rauchgasreinigungsanlage weist im vorliegenden Beispiel drei analog aufgebaute Reaktoreinheiten 5a–5c auf, die sich lediglich durch den Zustand des Sorptionsmaterial unterscheiden und welche miteinander verbunden sind. Jeder der drei Reaktoreinheiten 5a–5c ist so ausgelegt, dass er entweder im Vorreinigungsbetrieb oder im Restreinigungsbetrieb betrieben werden kann oder zur vollständigen Entleerung und Neubefüllung bereitsteht bzw. frisch befüllt zur Inbetriebnahme bereitsteht.
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Die Überleitungen 11a–11c sind über eine Verbindungsleitung 16 vorteilhaft miteinander verbunden. Ebenso sind die Ableitungen 13a–13c vorteilhaft über eine Verbindungsleitung 17 miteinander verbunden.
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Zur Temperaturüberwachung des Rauchgases, welches in die Rauchgasreinigungsanlage eingeleitet wird und des gereinigten Abgases, welches aus der Rauchgasreinigungsanlage (also reingasseitig) austritt, sind Temperatursensoren 18 und 21 an der rauchgasseitigen Leitung 2 und der reingasseitigen Verbindungsleitung 17 angeordnet.
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Zur Druckregulierung innerhalb der Rauchgasreinigungsanlage weist die Verbindungsleitung 17 reingasseitig ein weiteres Regelorgan 20 in Form einer Absperrklappe auf.
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Die Verbindungsleitung 17 mündet in einem Schornstein 22, über welchen das gereinigte Abgas an die Umgebung abgegeben werden kann.
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Die Reaktionsprodukte im Abgas eines Dieselmotors sind von der Motorauslegung, der Motorleistung und auch von der Arbeitslast abhängig. Da die Reaktivität des Sorptionsmaterials 23a–c, insbesondere bei der Trockensorption von SOx-haltigen Gasen im Restreinigungsbetrieb unter anderem von der Temperatur des Rauchgases und von der Zusammensetzung des verbrannten Schweröls im Schiffsmotor abhängt, ermöglicht ein Regelorgan 21, welches als Bypass auf der Leitung 2 angeordnet ist, je nach Zusammensetzung des Rauchgases, ein Ableiten weniger schadstoffbelasteter Rauchgase direkt zu einem nicht dargestellten Katalysator und von dort zu dem Schornstein 22. Dies kann vom Benutzer individuell eingestellt werden, um beispielsweise Sorptionsmaterial bei geringer Motorleistung zu sparen. Gleiches gilt für den Fall, dass eine vollständige Verbrennung von Kraftstoff durch den Motor gewährleistet wird
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Alternativ zu der zuvor genannten Ausführungsvariante, in der die Reaktoreinheiten als Schüttschicht-Absorber ausgebildet sind, können die Reaktoreinheiten besonders vorteilhaft auch ohne Zuleitungen 15a–15c und Auslässe 9a–9c für Sorptionsmaterial ausgebildet sein. Somit würde das Rauchgas über das Sorptionsmaterial geleitet werden, ohne dass sich dieses im Gegenstrom befindet. Bei dieser besonders bevorzugten Ausführungsvariante kann der Raumbedarf der Rauchgasreinigungsanlage gegenüber dem vorher genannten Ausführungsbeispiel zusätzlich verringert werden, da man auf Vorratsbehälter und Auffangbehälter für Sorptionsmaterial verzichten kann. Im Fall oben, Schüttelschichtabsorbern kann vorteilhaft eine kleinere Dimensionierung der Vorrats- und Auffangbehälter erfolgen als bei herkömmlichen Reaktoren oder Reaktoreinheiten
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Wärmetauscher in der Rauschgasreinigungsanlage integriert, um die Wärmeenergie des Rauchgases effizient zu nutzen. Besonders bevorzugt ist der Wärmetauscher im Inneren der Reaktoreinheiten angeordnet, wobei die Wärmemenge je nach Motortyp variiert, so dass die Wärmeenergie beispielsweise zum Verflüssigen des Dieseltreibstoffs genutzt werden kann. Die effektiv gewonnene bzw. genutzte Wärmeenergie liegt dabei zwischen 50–300 kW je MW des Motors.
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Im Folgenden wird eine beispielhafte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Rauchgasreinigungsverfahrens näher beschrieben.
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Ein durch einen Verbrennungsprozess entstandenes Rauchgas wird über die Leitung 2 und über die Zuleitung 4a in die erste Reaktoreinheit 5a überführt. Dabei ist das Regelorgan 3a der ersten Reaktoreinheit 5a geöffnet, während alle weiteren Regelorgane 3b, 3c und 21 der Leitung 2 und der Zuleitungen 4b und 4c geschlossen sind.
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Die erste Reaktoreinheit befindet sich im Vorreinigungsbetrieb. Das heißt:
Im Vorreinigungsbetrieb erfolgt eine Partikelfilterung. Hierbei setzen sich flüssige und feste Partikel, wie z. B. Russpartikel und unverbrannte Kohlenwasserstoffe auf der Oberfläche von Granulatteilchen ab, welche für eine Trockensorption von Schwefelverbindungen nicht mehr oder lediglich nur noch in geringem Maße zur Verfügung stehen.
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Sofern sich eine Reaktoreinheit 5a–5c im Vorreinigungsbetrieb befindet, ist das Regelorgan 12a der Überleitung 11a geöffnet und das Regelorgan 14a der Ableitung 13a geschlossen. Das Regelorgan 9a kann ebenfalls geschlossen bleiben.
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Dabei erfolgt eine Anlagerung oder, bei porösen Materialien, eine Einlagerung von festen und flüssigen Bestandteilen des Rauchgases an den Granulatkörnern des Sorptionsmaterials.
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Nachdem das Rauchgas das Sorptionsmaterial 23a der ersten Reaktoreinheit 5a passiert hat und daher annähernd partikelfrei ist, wird es über die Überleitung 11a der ersten Reaktoreinheit 5a, die Verbindungsleitung 16 und die Überleitung 11b der zweiten Reaktoreinheit 5b in die zweite Reaktoreinheit 5b überführt.
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Die zweite Reaktoreinheit 5b befindet sich im Restreinigungsbetrieb. Das heißt:
Im Restreinigungsbetrieb erfolgt eine Entschwefelung des Rauchgases. Dabei erfolgt am Sorptionsmaterial die Trockensorption des schwefelhaltigen Rauchgases an Granulatkörnern.
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Das Sorptionsmaterial 23a–c wird somit in den jeweiligen Betriebsstufen des Vorreinigungsbetriebs und Restreinigungsbetriebs auf unterschiedliche Art und Weise genutzt. Selbst wenn das Sorptionsmaterial nicht mehr für eine SOx-Trockensorption genutzt werden kann, wird es besonders effizient noch als Partikelfiltermaterial eingesetzt.
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Sofern sich die zweite Reaktoreinheit 5b im Restreinigungsbetrieb befindet, ist das Regelorgan 12b der Überleitung 11b und das Regelorgan 14b der Ableitung 13b geöffnet. Das Regelorgan 3b der Zuleitung 4b ist geschlossen.
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Da es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um einen Schüttschicht-Absorber handelt, ist ebenfalls das Regelorgan 10b des Austrags 9b geöffnet. Dadurch wird eine Transportrichtung des Sorptionsmaterials 23b in der Reaktoreinheit 5b vorgegeben.
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Das vorgereinigte, annähernd partikelfreie Rauchgas wird durch die Überleitung 11b vorzugsweise in den unteren Bereich der zweiten Reaktoreinheit 5b geleitet, die sich im Restreinigungsbetrieb befindet.
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Das partikelfreie schwefelhaltige Rauchgas wird bei der Variante des Schüttschichtabsorbers in 1 im Gegenstrom zum Sorptionsmaterial durch die Reaktoreinheit 5b geleitet. Das zumindest annähernd schwefelfreie Reingas wird über die Ableitung 13b und die Verbindungsleitung 17 zu einem Schornstein 22 geleitet und von dort an die Umgebung abgegeben.
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Nach Durchlauf des Vorreinigungsbetriebs und des Restreinigungsbetriebs erhält man ein schwefelarmes Reingas. In diesem Gas können allerdings noch Schadstoffe enthalten sein, welche vorteilhaft durch zusätzliche reingasseitig in der Rauchgasreinigungsanlage, also nach den Reaktoreinheiten als Einheiten zur Nachreinigung integriert sein können. So kann im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Denitrifikationsanlage (DENOX-Anlage) zur Rauchgasentstickung zwischen den Reaktoreinheiten und dem Schornstein angeordnet sein.
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Besonders bevorzugt wird für die Trockensorption des schwefelhaltigen Rauchgases kalk- und/oder kalkhydrathaltiges Granulat verwendet. Während der Verbrennung entsteht Schwefel und schwefelhaltige Oxide (Schwefeldioxid und Schwefeltrioxid), welche während der Überleitung über Kalziumcarbonat in Kalziumsulfate (Gips), Sulfite und weitere schwefelhaltige Oxidationsverbindungen (Thiosulfate) u. dgl. umgewandelt werden.
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Das Sorptionsmaterial kann dabei weitere Zuschlagstoffe enthalten, wie beispielsweise Kalziumhydroxid, Kalziumoxid, Magnesiumoxid, Siliziumdioxid, Eisenoxid und Aluminiumoxid. Dabei bewirkt beispielsweise Kalziumhydroxid eine zusätzliche Neutralisierung bei Sorption von sauren Gasbestandteilen wie HCl und HF zusätzlich zu den Schwefeloxiden. Fe2O3 und Al2O3 können zudem eine katalytische Nachverbrennung von Rauchgasbestandteilen ermöglichen. Die Sorption und die Neutralisierung kann durch Hydratanteile weiter erhöht werden.
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Das Sorptionsmaterial kann beispielsweise auch Kalksteinsplit aufweisen, welcher im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus dem Vorratsreservoir vertikal zur Reaktoreinheit an den waagerecht angeordneten Zwischenböden Z vorbei durchrieselt.
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Zum Entfernen von Stickoxiden aus dem Rauchgas durch Trockensorption können Harnstoffgranalien genutzt werden. Harnstoffgranalien sind vorzugsweise mit Harnstoff-dotierte Kalkkörner, es können aber auch andere saugfähige wärmeresistente Materialien als Trägermaterialien verwendet werden, die mit Harnstoff dotiert sind.
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Eine weitere zusätzliche oder alternative Möglichkeit zur Beseitigung von Stickoxiden ist der Zusatz von Platin/Keramik-Verbindungen zum Sorptionsmaterial.
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Werden Harnstoffgranalien als ein Bestandteil des Sorptionsmaterial verwendet, so kann in den Bauteilen, beispielsweise in Kaskadenblöcken, in Kaskadenblechen und/oder in Sammelhauben der erfindungsgemäßen Reaktoren ein Katalysator integriert werden, um eine Entstickung bei den schiffstypischen Abgastemperaturen von etwa 150–200°C zu ermöglichen. Die Katalyse kann beispielsweise auch in einer Schüttschicht aus Katalysatorgranulat erfolgen.
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Durch die Integration eines solchen Katalysators kann der Platz für eine Denitrifikationsanlage (DENOX-Anlage) zur Rauchgasentstickung auf Schiffen und auch auf Landanlagen vorteilhaft eingespart werden.
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Das Sorptionsmaterial ist dabei nicht auf diese Zuschlagstoffe begrenzt und kann durch weitere Zuschlagstoffe ergänzt werden.
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In 1 ist weiterhin eine dritte Reaktoreinheit 5c abgebildet. Diese befindet sich in keinem Betriebszustand.
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Sofern dies der Fall ist sind alle Regelorgane 3c, 10c, 12c und 14c der betreffenden Reaktoreinheit 5c geschlossen.
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Jede der Reaktoreinheiten 5a–5c weist, vorzugsweise zwischen den Regelorganen und dem Reaktorgehäuse, nicht abgebildete Verbindungsmittel auf, mit denen das Reaktorgehäuse einer Reaktoreinheit von der Rauchgasreinigungsanlage entkoppelt werden kann, wenn sich die Reaktoreinheit nicht im Vorreinigungszustand oder Restreinigungszustand befindet.
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Wenn das Sorptionsmaterial 23c, nachdem die jeweilige Reaktoreinheit 5c sowohl den Restreinigungszustand als auch den Vorreinigungszustand durchlaufen hat, mit festen und/oder flüssigen Partikeln beladen ist, kann das Reaktorgehäuse, der Vorratsbehälter und der Auffangbehälter, inklusive dem Sorptionsmaterial 23c, zur Befüllung abtransportiert werden oder ggf. an Ort und Stelle durch ein neues Reaktorgehäuse mit Vorratsbehälter und Auffangbehälter mit frischen unverbrauchten Sorptionsmaterial ersetzt werden.
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Dies hat besondere Vorteile beispielsweise für die Beladezeit von Schiffen, wo eine Entleerung des betreffenden Reaktors teilweise zu zeitaufwendig ist. Gleichzeitig kann das Entladen des Sorptionsmaterials erst an der Recycling-Station erfolgen, so dass ein Ausgasen von unverbrannten Kohlenwasserstoffen, die sich am Sorptionsmaterial angelagert haben, vorteilhaft verhindert wird.
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Die Austragung des Granulats bei einem Schüttschicht-Absorber als Reaktoreinheit erfolgt kontinuierlich oder diskontinuierlich. Eine Schältrommel steigert dabei die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Das anfallende Reaktionsprodukt kann anschließend durch eine Mühle aufgearbeitet werden und verhindert so eine Stauung des Reaktionsprodukts an der Ausgabeklappe am Boden des Reaktors.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsvariante des Ausführungsbeispiels der 1 weisen die Reaktoreinheiten 5a–5c druckfeste Reaktorgehäuse auf.
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2 zeigt eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Rauchgasreinigungsanlage.
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Diese Anlage weist ebenfalls drei Reaktoreinheiten 35a–35c auf, die abgesehen vom Zustand des Sorptionsmaterials 53a–53c gleich aufgebaut sind, welche jedoch im Gegensatz zu 1 nicht als Schüttschicht-Absorber ausgelegt sind und daher keine Zuleitung für Sorptionsmaterial und keinen Auslass für verbrauchtes Sorptionsmaterial aufweisen.
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Diese Ausführungsvariante einer Rauchgasanlage hat gegenüber der Ausführungsvariante der 1 den zusätzlichen Vorteil dass die Anlage aufgrund der konstruktiven Vereinfachung kostengünstiger herstellbar ist und durch Wegfall von Vorrats- und Auffangbehältnissen für Sorptionsmaterial auch einen geringeren Raumbedarf aufweist, wodurch sich u. a. die Ladekapazität eines Schiffes entsprechend erhöht.
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Des Weiteren erfolgt eine noch effizientere Nutzung des Sorptionsmaterials, da sämtliches Sorptionsmaterial nach Umschalten des Betriebszustands einer Reaktoreinheit vom Restreinigungsbetrieb auf den Vorreinigungsbetrieb als Partikelfiltermaterial genutzt wird, wohingegen in 1 lediglich das Sorptionsmaterial genutzt wird, welches sich noch nicht im Auffangbehältnis befindet.
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Im Folgenden wird die Reinigung von Rauchgas für den Fall beschrieben, dass sich die Reaktoreinheit 35a im Vorreinigungszustand befindet und die Reaktoreinheit 35b im Restreinigungszustand.
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Sofern nichts abweichendes beschrieben wird, entsprechen die Zustände der einzelnen Regelorgane und Leitungen der Reaktoreinheiten 35a–35c in 2 den Zuständen der Regelorgane und Leitungen der Reaktoreinheiten 5a–5c in 1.
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In 2 wird zunächst Rauchgas durch Verbrennung von Kraftstoffen in einem Motor 31, mit Überdruck über eine Leitung 32 in eine Rauchgasreinigungsanlage eingeleitet.
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Die Leitung 32 weist drei Zuleitungen 34a–34c mit jeweils einem Regelorgan 33a–33c auf. Über die Zuleitung 34a wird das Rauchgas in eine erste Reaktoreinheit 35a geleitet, welche sich im Vorreinigungsbetrieb befindet.
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Die erste Reaktoreinheit 5a weist vorzugsweise ein druckfestes Reaktorgehäuse auf, in welchem ein Sorptionsmaterial 53a in Form einer Schüttung unbeweglich angeordnet ist.
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Dieses Sorptionsmaterial 53a steht allerdings nicht mehr oder nur in geringem Maße für eine Trockensorption von schwefelhaltigen Verbindungen, insbesondere SOx-Verbindungen zur Verfügung, sondern dient als Partikelfilter für feste und flüssige Bestandteile des Rauchgases.
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Die erste Reaktoreinheit 35a, weist eine Überleitung 41a, mit einem Regelorgan 42a auf. Nach der Partikelfilterung durch das Sorptionsmaterial 53a wird das vorgereinigte Rauchgas aus einem oberen Bereich, vorzugsweise oberhalb der Schüttung aus der ersten Reaktoreinheit 35a über die Überleitung 41a, eine sich daran anschließende Verbindungsleitung 46 und eine damit verbundere Überleitung 42b in einen unteren Bereich einer Reaktoreinheit 35b geleitet, die sich im Restreinigungszustand befindet.
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In der zweiten Reaktoreinheit 5a wird das vorgereinigte Rauchgas zur Trockensorption von Schwefelverbindungen durch das Sorptionsmaterial 53b geleitet. Im Anschluss wird das schwefelfreie Reingas durch eine Ableitung 43b aus der Reaktoreinheit 35b ausgeleitet.
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Das schwefelfreie Reingas wird schließlich über eine Verbindungsleitung 47, an welcher eine Messblende 51 angeordnet ist, in den Motor 1 rückgeführt. Die Funktionsweise der Messblende 51 wird an anderer Stelle näher erörtert.
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Eine dritte Reaktoreinheit 35c ist in einem Ruhezustand, so dass das Sorptionsmaterial 53c und/oder das Reaktorgehäuse mit dem Sorptionsmaterial 53c ausgetauscht werden kann, sofern das Sorptionsmaterial 53c verbraucht ist.
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Dabei kann ein Reaktorgehäuse der Reaktionseinheit 35c, beispielsweise durch Lösen von nicht dargestellten Verbindungselementen, von der Rauchgasreinigungsanlage entkoppelt und durch ein neues Reaktorgehäuse mit frischem Sorptionsmaterial 53c ersetzt werden, während die beiden anderen Reaktoreinheiten 35a und 35b die kontinuierliche Rauchgasreinigung gewährleisten.
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Auch mitunter sehr lange Abkühlphasen des Sorptionsmaterials 53c können auf diese Weise überbrückt werden, ohne dass dies den Betrieb der Rauchgasreinigungsanlage beeinflusst. Ebenso können an einzelnen Reaktoreinheiten 35a–35c im Fall von Verstopfungen oder anderen Störungen (bei laufendem Betrieb der Anlage) Wartungsarbeiten durchgeführt werden.
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Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des Motors 31 ist dieser vorteilhaft mit einem Turbolader 55 gekoppelt, dessen Funktionsweise im Folgenden näher erläutert wird.
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Während der Hauptstrom des Rauchgases des Motors 31 über die Leitung 32 der Rauchgasreinigung zugeführt wird, kann ein Teilstrom der Abgase des Motors 31 über eine Leitung 53 zum Antrieb eines Turboladers 55 genutzt werden. Die Verbrennungsgase verlassen den Turbolader 55 über eine Leitung 57. Dieser Turbolader 55 saugt über eine Leitung 54 sauerstoffhaltige Umgebungsluft an, verdichtet diese und führt die verdichtete Luft dem schwefelarmen Reingas über eine weitere Leitung 56 einer Verbindungsleitung 47 zu. Die verdichtete Luft wird zusammen mit den Verbrennungsgasen in den Motor 31 geleitet. Durch die Luftverdichtung gelangt während des Ansaugtaktes des Motors 31 eine größere Menge Luft in die Zylinder als beispielsweise bei einem Saugmotor. Damit steht mehr Sauerstoff für die Verbrennung einer entsprechend größeren Kraftstoffmenge zur Verfügung. Die führt zu einer Steigerung des Motormitteldrucks und des Drehmoments, wodurch sich die Leistungsabgabe des Motors 31 erhöht.
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Die Messblende 51 misst die Durchströmmenge auf der Reingasseite und steht über eine Leitung 52 in Verbindung mit einem Regelorgan 50. Diese Steuerung des Regelorgans 50 hat u. a. Einfluss auf die Leistung des Motors 31.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Rauchgasreinigungsanlage.
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Diese Anlage unterscheidet sich von der Anlage in 2 im Wesentlichen durch die Anordnung eines durch eine Messblende 81 angesteuerten Regelorgans 80 und durch die Zuführung des Reingas/Luft-Gemisches in einen Motor 61.
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Ein Regelorgan 80, zur Regelung der Zufuhr an Rauchgas in die Rauchgasreinigungsanlage, ist rauchgasseitig an eine Leitung 62 angeordnet, die Rauchgas von einem Motor 61 zu den einzelnen Reaktoreinheiten 65a–65c der Rauchgasreinigungsanlage leitet. Das Regelorgan 80 wird durch eine Messblende 81 gesteuert, die über eine Leitung 82 mit dem Regelorgan 80 verbunden ist. Diese Messblende 81 ist reingasseitig auf einer Verbindungsleitung 79, welche schwefelarmes Reingas zu einem Turbolader 85 hinleitet, angeordnet und ermittelt an dieser Stelle die Durchströmmenge an Reingas. Anhand dieser ermittelten Durchströmmenge erfolgt die Steuerung des Regelorgans 80. Das Regelorgan 80 regelt die Zufuhr an Rauchgas zur Rauchgasreinigungsanlage und somit zugleich den Druck der Abgase in den Leitungen 62 und 83, die zwischen dem Motor 61, dem Regelorgan 80 und dem Turbolader 85 angeordnet sind.
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Während der Hauptstrom des Rauchgases des Motors 61 über die Leitung 62 der Rauchgasreinigung zugeführt wird, kann ein Teilstrom der Abgase des Schiffsmotors über eine Leitung 83 zum Antrieb eines Turboladers 85 genutzt werden. Die Verbrennungsgase verlassen den Turbolader 85 über eine Leitung 87. Dieser Turbolader 85 saugt über eine Leitung 84 sauerstoffhaltige Umgebungsluft an. Die Leitung 84 mündet in die Verbindungsleitung 79, welche schwefelarmes Reingas aus dem Reinigungsprozess in den Turbolader 85 zurückführt. Das Reingas/Luft-Gemisch wird durch den Turbolader 85 verdichtet. Anschließend wird das verdichtete Reingas/Luft-Gemisch dem Motor 61 zur Verbrennung von Kraftstoffen über eine Leitung 86 zugeführt.
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Bei allen vorgenannten Ausführungsvarianten weist die Rauchgasreinigungsanlage stets drei Reaktoreinheiten auf. Die Anzahl der Reaktoreinheiten ist allerdings nicht auf drei beschränkt. Jede der einzelnen Reaktoreinheiten ist entweder im Vorreinigungsbetrieb, im Restreinigungsbetrieb oder im Ruhezustand.
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Durch eine konstruktive Ausgestaltung der beschriebenen Ausführungsbeispiele kann eine Reduzierung von Abluftgeräusche erfolgen. An Dieselmotoren, insbesondere auf Schiffen, sind abgasseitig Schalldämpfer vorgesehen. Diese reduzieren in Abhängigkeit von der Größe des Dieselmotors den Schallpegel. Diese Reduzierung der Abluftgeräusche kann durch eine Absorptionsschalldämpfung des Sorptionsmaterials erfolgen, wobei u. a. die Isolierung des Reaktors und/oder die Masse und Körnung des Sorptionsmaterials, beispielsweise des Kieselsteinsplitts, derart bestimmt werden kann, dass die zusätzlichen Schalldämpfer entfallen oder zumindest wesentlich verkleinert werden können. Somit erfolgt vorteilhaft eine Erniedrigung des Geräuschpegels zumindest auf einen Wert unter 45 dB bei 100 m. Dies führt wiederum zu einer apparativen Vereinfachung der Schüttschichtanlage und zu einer Platzeinsparung, was insbesondere auf Schiffen ein entscheidendes Kriterium ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Motor
- 2
- Leitung
- 3a
- Regelorgan
- 3b
- Regelorgan
- 3c
- Regelorgan
- 4a
- Zuleitung
- 4b
- Zuleitung
- 4c
- Zuleitung
- 5a
- Reaktoreinheit
- 5b
- Reaktoreinheit
- 5c
- Reaktoreinheit
- 9a
- Regelorgan
- 9b
- Austrag
- 10b
- Regelorgan
- 10c
- Regelorgan
- 11a
- Überleitung
- 11b
- Überleitung
- 12a
- Regelorgan
- 12b
- Regelorgan
- 12c
- Regelorgan
- 13a
- Ableitung
- 13b
- Ableitung
- 14a
- Regelorgan
- 14b
- Regelorgan
- 14c
- Regelorgan
- 16
- Verbindungselement
- 17
- Verbindungsleitung
- 21
- Regelorgan
- 22
- Schornstein
- 23a
- Sorptionsmaterial
- 23b
- Sorptionsmaterial
- 23c
- Sorptionsmaterial
- 31
- Motor
- 32
- Leitung
- 33a
- Regelorgan
- 33b
- Regelorgan
- 33c
- Regelorgan
- 34a
- Zuleitung
- 34b
- Zuleitung
- 34c
- Zuleitung
- 35a
- Reaktoreinheit
- 35b
- Reaktoreinheit
- 35c
- Reaktoreinheit
- 41a
- Überleitung
- 42a
- Regelorgan
- 42b
- Regelorgan
- 42c
- Regelorgan
- 43a
- Ableitung
- 43b
- Ableitung
- 43c
- Ableitung
- 44a
- Regelorgan
- 44b
- Regelorgan
- 44c
- Regelorgan
- 46
- Verbindungsleitung
- 47
- Verbindungsleitung
- 50
- Regelorgan
- 51
- Messblende
- 52
- Leitung
- 53
- Leitung
- 53a
- Sorptionsmaterial
- 53b
- Sorptionsmaterial
- 53c
- Sorptionsmaterial
- 54
- Leitung
- 55
- Turbolader
- 56
- Leitung
- 57
- Leitung
- 61
- Motor
- 62
- Leitung
- 63a
- Regelorgan
- 63b
- Regelorgan
- 63c
- Regelorgan
- 65a
- Reaktoreinheit
- 65b
- Reaktoreinheit
- 65c
- Reaktoreinheit
- 71a
- Überleitung
- 71b
- Überleitung
- 71c
- Überleitung
- 72a
- Regelorgan
- 72b
- Regelorgan
- 72c
- Regelorgan
- 73a
- Ableitung
- 73b
- Ableitung
- 73c
- Ableitung
- 74a
- Regelorgan
- 74b
- Regelorgan
- 74c
- Regelorgan
- 79
- Verbindungselement/-leitung
- 80
- Regelorgan
- 81
- Messblende
- 82
- Leitung
- 83
- Leitung
- 84
- Leitung
- 85
- Turbolader
- 86
- Leitung
- 87
- Leitung
- 88a
- Sorptionsmaterial
- 88b
- Sorptionsmaterial
- 88c
- Sorptionsmaterial
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Internationale Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe, kurz Marpol, 1997 eine Zusatzanlage 6 [0003]