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Die vorliegende Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Zerlegen des chirurgischen Instruments.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Zangen für die Chirurgie bekannt, mit denen sich je nach Ausführung der Zangen unterschiedliche Tätigkeiten durchführen lassen. So sind Schiebeschaftinstrumente bekannt, welche im Bereich der Chirurgie Anwendung finden. Dabei haben diese Instrumente an ihrer Spitze ein aktives Funktionselement, beispielsweise eine Schere oder eine Zange, mit welcher sich Gewebe bearbeiten lässt. Diese Instrumente kommen unter anderem auch in der Arthroskopie vor.
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In der Praxis hatte sich bei solchen chirurgischen Instrumenten als problematisch erwiesen, dass sich zwischen den einzelnen Bauteilen Verunreinigungen absetzen können, welche unter Umständen bei einer Sterilisation nicht ausreichend sterilisiert oder entfernt werden. Bessere Ergebnisse der Sterilisation lassen sich durch Zerlegen der Instrumente erreichen.
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Aber gerade das Zerlegen der chirurgischen Instrumente ist oft aufwendig und ein späteres Zusammensetzen bedarf einer gewissen Übung bis hin zu einer Schulung, je nach Art des chirurgischen Instrumentes. Insbesondere bereiten in der Praxis herkömmliche Spiralfedern Schwierigkeiten, welche in verschiedenen chirurgischen Instrumenten unterschiedlichste Aufgaben wahrnehmen. Dies Spiralfedern dienen beispielsweise der Sicherung eines Teils des chirurgischen Instruments oder einer Aufrechterhaltung einer Spannung zwischen zwei Scherengriffen.
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Insbesondere herkömmliche Federn, wie sie auch der
US 4,712,545 oder aus dem medizinischen Instrument bekannt aus der
DE 199 15 427 A1 bekannt sind, sind oft Herde von Verunreinigungen.
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Der Vollständigkeit halber wird in diesem Zusammenhang auch auf die
DE 20 2008 001 675 U1 hingewiesen. Dort ist ein zerlegbares chirurgisches Instrument gezeigt. Die dort genannten Lösung ist allerdings aufwendig und bereitet insbesondere neue Probleme bei der Sterilisation, da die o. g. Gebrauchsmusterschrift vorschlägt, einen federbelasteten Schieber zu Betätigung einer Verriegelung zu verwenden. Insbesondere die Feder bereitet Probleme bei der Sterilisation, da sie kleine Zwischenräume bietet. Im übrigen ist bei der o. g. Lösung das Schiebeteil nur in einer Stellung des Schiebeteils relativ zum Schaft von dem Schaft lösbar, sodass die Handhabung kompliziert ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik Schiebeschaftinstrumente zu verbessern, insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes chirurgisches Instrument dahin gehend zu verbessern, dass die Handhabung vereinfacht wird, durch die Sterilisierbarkeit verbessert wird und die mechanische Ausgestaltung vereinfacht wird.
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Die Aufgabe wird mit einem chirurgischen Instrument nach dem Anspruch 1 und einem Verfahrensanspruch zum Zerlegen dieses chirurgischen Instruments gelöst.
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Das erfindungsgemässe chirurgische Instrument ist vorzugsweise ein Schiebeschaftinstrument, das verschiedene Funktionselemente aufweisen kann. Das Funktionselement ist das mit dem Schiebeschaftinstrument betätigte Element, wobei besonders bevorzugt Zangen- oder Schneidelemente als Funktionselemente verwendet werden.
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Die Verbindung zwischen Schaft und Schiebeteil ist bevorzugt über Schienen oder Nuten gestaltet.
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Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass das Schiebeteil auf den Schaft zum Einen horizontal durch Bewegung der Griffe verschoben werden kann und zum Anderen das Schiebeteil von dem Schaft gelöst werden kann, wobei das Schiebeteil am Funktionselement verbunden bleibt.
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Ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel das chirurgischen Instruments weist eine Verriegelungsnase und eine Feder auf, wobei die Verriegelung einstückig ausgebildet ist. Die Federwirkung wird unter anderem über eine Bügelform erreicht. Diese Form beschreibt einen Halb- bis Dreiviertelkreis. Die einstückige Ausbildung hat den Vorteil, dass eine Reinigung vereinfacht durchgeführt werden kann. Auch ein entsprechendes Zerlegen des chirurgischen Instruments ist durch die einstückige Verriegelung vereinfacht. Vorzugsweise ist die Verriegelung in dem Griff angeordnet, welcher in dem anderen Griff aufgenommen ist. Dabei weist die Verriegelung in der entsprechenden Aufnahme eine Verdickung auf, welche mit einem Anschlag, welcher wiederum an dem Griff ausgeformt ist, zusammenwirkt. Dies soll zum Einen vorteilhafterweise verhindern, dass der Griff ungewollt überdreht wird.
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Außerdem weist die Verriegelung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eine Kupplung auf, welche aus einer Nase und einer Ausnehmung besteht. Dabei soll es unerheblich sein, ob die Nase an der Verriegelung ausgeformt ist und die entsprechenden Ausnehmungen am Griff oder ob die Nase am Griff ausgeformt ist und entsprechende Ausnehmungen in der Verriegelung eingeformt sind. Vorteilhaft ist hierbei, dass die Verriegelung mit Hilfe der Kupplung eingerastet und entsprechend gesteuert werden kann.
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Vorzugsweise weist die Verriegelung eine Profilierung zur manuellen Betätigung auf. Diese Profilierung dient der einfacheren Betätigung der Verriegelung gerade in Bezug auf die Kupplung. Vorzugsweise ist außerdem eine abgeflachte Achse in einem Verbindungsteil angeordnet, welche mit einem Langloch den in das Verbindungsteil hineinreichenden Griffs zusammenwirkt. Vorteilhaft ist hierbei, dass das Langloch die abgeflachte Achse nur in einer bestimmten Winkellage freigibt. Dies ermöglicht auf einfache Weise das Entnehmen des Griffs aus dem Verbindungsteil.
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Vorzugsweise ist ein Langloch in dem Verbindungsteil und eine abgeflachte Achse an dem zu entnehmenden Griff vorgesehen. Ebenso ist bevorzugt, dass das Langloch am zu entnehmenden Griff und die abgeflachte Achse zwischen zwei Flanken des Verbindungsteils angeordnet ist. Vorteilhaft hierbei ist die einfache Entnehmbarkeit des Griffs bei einer vorher bestimmten Winkellage.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weiterer Vorteile der Erfindung werden im folgenden Zusammenhang bevorzugt in Ausführungsformen erläutert.
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1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments in Arbeitslage;
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2 zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments nach 1 in Ruhelage;
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3 zeigt das erfindungsgemäßen chirurgischen Instrument der 1 und 2 in einer geschnittenen Seitenansicht;
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4 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Teils der 3;
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5 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes chirurgisches Instrument nach 2; und
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6 zeigt eine weitere Seitenansicht eines erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments.
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Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
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1 zeigt in einer Seitenansicht eine erfindungsgemässe Ausführungsform eines chirurgischen Instruments, nämlich eine Arthroskopiezange 1. Die Arthroskopiezange 1 weist ein Teil 19 auf, welcher einen Griff 3, ein Verbindungsteil 7 und einen Schaft 4 umfasst. Daneben ist auch ein Griff 2 gezeigt.
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Endseitig ist an dem Schaft 4 und dem Schiebeteil 5 ist ein Funktionselement 6 in Arbeitslage gezeigt. Das Verbindungsteil 7 ist zwischen dem Schaft 4 und dem Griff 3 angeordnet.
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Durch die Bewegung des Griffs 2 hin zum oder weg vom Griff 3 bewirkt der Griff 2, dass ein Schiebeteil 5 relativ zum Schaft 4 bewegt wird. Durch diese Bewegung wird das Funktionselement aus der Ruhelage in die Arbeitslage versetzt, wobei dieser Vorgang durch entsprechende Gegenbewegung umgekehrt werden kann.
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Endseitig ist an dem Schaft 4 und dem Schiebeteil 5 ein Funktionselement 6 in Arbeitslage gezeigt. Das Verbindungsteil 7 ist zwischen dem Schaft 4 und dem Griff 3.
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Daneben ist eine Profilierung 8, sowie eine abgeflachte Achse 9 und ein Langloch 10 zu erkennen. Dabei ist das Langloch 10 in das Verbindungsteil 7 eingelassen. Die abgeflachte Achse 9 hingegen ist am Griff 2 angeformt.
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Das Verbindungsteil 7 weist dabei im oberen Bereich zwei Flanken 18, 19 auf, welche aus der Draufsicht in 5 erkennbar sind. Zwischen diesen beiden Flanken 18, 19 sind Teile des Griffs 2, des Schaftes 4, des Schiebeteils 5 und eine Verriegelung 11 angebracht.
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Der Griff 2 ist dabei teilweise in einer Ausnehmung des Teils 17 drehbar gelagert. Die Drehbewegung des Griffs 2 wird durch die Verriegelung 11 und entsprechende Anschlagspunkte am Griff 3 beschränkt.
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2 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht der 1 in Ruhelage. Auch dort sind wieder die Griffe 2, 3 zu erkennen, wobei diese nun näher bei einander stehen als in 1 und damit bewirken, dass das Funktionselement 6 in Ruhelage geschoben wird. Dies passiert durch eine Relativbewegung des Schiebeteils 5 zum Schaft 4.
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Das Verbindungsteil 7 ist in 2 teilweise geschnitten dargestellt. Durch die geschnittene Ansicht des Verbindungsteils 7 ist nun gut zu erkennen, wie die Verriegelung 11 bogenförmig zwischen den beiden Flanken des Verbindungsteils 7 angeordnet und teilweise im Griff 2 geführt ist. Diese Verriegelung 11 umfasst hierbei die Profilierung 8, sowie die Verriegelungsnase 12 auf. Die Verriegelungsnase 12 ragt über ein abgeflachtes Ende 13 des Schiebeteils 5.
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3 zeigt nun eine insgesamt geschnittene Ansicht der 2. Dort ist neben den Griffen 2, 3 wieder das in Ruhelage befindliche Funktionselement 6, sowie der Schaft 4 und das Schiebeteil 5 zu erkennen. Ausserdem ist ein Bereich bestehend aus Teilen der Griffe 2, 3, dem Verbindungsteil 7, sowie der Verriegelung 11 mit einem Kreis C umkreist.
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Die im Kreis C gezeigten Stellen sind nun in 4 nochmals vergrössert dargestellt. Dort sind wieder die Griffe 2, 3 zu erkennen, wobei der Griff 2 eine Führung 14 ausbildet, in welche die Verriegelung 11 teilweise hineinragt. Die Führung 14 weist an ihrem oberen Ende einen Anschlag 15 auf, welcher die Bewegung der Verriegelung 11 einschränkt.
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Ausserdem ist an der Verriegelung 11 wieder die Verriegelungsnase 12 und die Profilierung 8 gezeigt. Weiter sind im Griff 2 zwei Ausbuchtungen 16, 17 zu erkennen, wobei die Ausbuchtung 17 das an der Verriegelung ausgeformte Kupplungselement 18 in 4 aufnimmt.
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In 4 ist ausserdem gezeigt, wie die Verriegelung 11 zum Einen über die Verriegelungsnase 12 Einfluss auf das Schiebeteil 5 nimmt und zum Anderen bei der Drehbewegung des Griffs 2 hin zu Griff 3 den Griff 2 an seiner Position hält und daneben aufgrund seiner Gegenkraftwirkung ein versehentliches Hinausgleiten des Griffs 2 über das in das Verbindungsteil 7 eingeformte Langloch 10 über die abgeflachte Achse 9 des Griffs 2 verhindert.
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6 zeigt die Arthroskopiezange 1, wobei der Griff 2 hin zum Griff 3 gezogen worden ist, bis das Langloch 10 die abgeflachte Achse 9 des Griffs 2 freigibt. Hier ist gezeigt, wie der Griff 2 gerade entfernt wird. Im Vorfeld wurde die nicht gezeigte Verriegelung 11 zunächst durch den Griff 2, welcher zum Griff 3 gezogen wurde hin zum Ende 13 des Schiebeteils 5 gedrückt.
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Nach Erreichen einer bestimmten Winkellage in der das Langloch
10 die abgeflachte Achse
9 freigibt und der Griff
2 nach unten weggezogen werden kann, kann auch die Verriegelung
11 wieder weiter in den Griff
2 hineingedrückt werden, wobei wiederum das abgeflachte Ende
13 des Schiebeteils
5 freigegeben wird. Das freigegebene Ende
13 wird dann mit einem Bügel
20 innerhalb eines vorgegebenen Bewegungsspielraums gehalten über eine Drehachse
21 schwenkbar gehalten. Bezugszeichenliste
1 | Arthroskopiezange |
2 | Griff |
3 | Griff |
4 | Schaft |
5 | Schiebeteil |
6 | Funktionselement |
7 | Verbindungsteil |
8 | Profilierung |
9 | Achse |
10 | Langloch |
11 | Verriegelung |
12 | Verriegelungsnase |
13 | Ende |
14 | Führung |
15 | Anschlag |
16 | Ausnehmung |
17 | Ausnehmung |
18 | Ausbuchtung |
19 | Teil |
20 | Bügel |
C | Kreisausschnitt |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4712545 [0005]
- DE 19915427 A1 [0005]
- DE 202008001675 U1 [0006]