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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Handhaben von Daten eines Patienten gemäß Anspruch 1. Sie betrifft ferner eine medizinische Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 7, ein computerlesbares Speichermedium gemäß Anspruch 12, ein digitales Speichermedium gemäß Anspruch 13, ein Computer-Programm-Produkt gemäß Anspruch 14 sowie ein Computer-Programm gemäß Anspruch 15.
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In der Praxis werden während einer medizinischen Behandlung eines Patienten an einer medizinischen Behandlungsvorrichtung erfasste Daten des Patienten regelmäßig auf ein vom Patienten mitgeführtes bzw. patienteneigenes externes elektronisches Speichermedium (im Folgenden allgemein: externes elektronisches Speichermedium), z. B. im Kreditkartenformat, übertragen. Zu diesen Daten können Behandlungsparameter zählen, welche bei der letzten Behandlung des Patienten an der medizinischen Behandlungsvorrichtung eingestellt waren. Ebenso können diese Daten Informationen zu Verschreibungen von Medikamenten oder andere Informationen umfassen. Das patienteneigne externe elektronische Speichermedium weist in der Praxis regelmäßig ferner persönliche Daten des Patienten wie dessen Name, Vorname und dergleichen auf. Die persönlichen Daten bzw. Daten zur Identifikation des Patienten werden zum Teil initial und einmalig mittels eines herkömmlichen Rechnersystems auf das patienteneigene externe elektrische Speichermedium übertragen. Dies wird durch ein geeignetes Handhaben der Daten möglich bzw. erfordert einen geeigneten Umgang mit ihnen. Derartige Handhabungen sind aus der Praxis bekannt.
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Bei Verlust des (im Folgenden als erstes externes elektronisches Speichermedium bezeichneten) externen elektronischen Speichermediums kann gewünscht sein, dem Patienten hierfür einen Ersatz zur Verfügung zu stellen. Der Ersatz kann ein im Folgenden allgemein als zweites externes elektronisches Speichermedium bezeichnetes externes elektronisches Speichermedium sein. Ebenso kann es erforderlich sein, dem Patienten Daten auf einem nicht verlorengegangenen externen elektronischen Speichermedium zu restaurieren oder erneut zur Verfügung zu stellen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein weiteres Verfahren zum Handhaben von medizinischen Daten eines Patienten vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet das Übertragen von medizinischen Daten aus einer Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung auf ein erstes externes elektronisches Speichermedium oder auf ein zweites externes elektronisches Speichermedium, jeweils zu einem zweiten Zeitpunkt, nachdem die übertragenen medizinischen Daten zu einem vor dem zweiten Zeitpunkt gelegenen ersten Zeitpunkt bereits wenigstens einmal aus der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung auf das erste externe elektronische Speichermedium übertragen wurden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen und Ausführungsformen. Dabei können erfindungsgemäße Ausführungsformen (in beliebigen Kombinationen) eines oder mehrere Merkmale aufweisen oder hieraus bestehen.
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Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks „kann sein” bzw. „kann haben” usw. synonym zu „ist vorzugsweise” bzw. „hat vorzugsweise” usw. zu verstehen.
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Die Begriffe „erster Zeitpunkt” und „zweiter Zeitpunkt”, wie sie hierin verwendet werden, bezeichnen zwei voneinander verschiedene Zeitpunkte, wobei der erste Zeitpunkt zeitlich früher als der (spätere) zweite Zeitpunkt liegt. Sowohl zum ersten als auch zum zweiten Zeitpunkt findet erfindungsgemäß eine Übertragung der medizinischen Daten statt. Somit werden erfindungsgemäß identische medizinische Daten sowohl wenigstens zum ersten Zeitpunkt als auch zum zweiten Zeitpunkt, also wenigstens zweimal übertragen. Hiervon unberührt ist die Übertragung ggf. weiterer Daten.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform erfolgt die Übertragung der medizinischen Daten zum zweiten Zeitpunkt auf das erste externe elektronische Speichermedium, nachdem diese bereits auch zum ersten Zeitpunkt auf dieses erste externe elektronische Speichermedium übertragen wurden. Dies kann zum Beispiel vorteilhaft dazu dienen, fehlerhafte oder beschädigte Daten auf dem ersten externen elektronischen Speichermedium zu korrigieren.
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In einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform erfolgt die Übertragung der medizinischen Daten zum zweiten Zeitpunkt auf das zweite externe elektronische Speichermedium, nachdem diese zum ersten Zeitpunkt auf das erste externe elektronische Speichermedium übertragen wurden. Dies kann zum Beispiel vorteilhaft dazu dienen, die Daten, die sich auf einem mittlerweile verlorengegangenen ersten externen elektronischen Speichermedium befanden, durch Übertragen derselben auf das zweite externe elektronische Speichermedium wieder für den Patienten mobil verfügbar bereitzustellen.
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Die vorliegende Erfindung sieht daher – je nach Bedarf – das Übertragen der medizinischen Daten zum zweiten Zeitpunkt auf das erste oder auf das zweite externe elektronische Speichermedium vor.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfassen die medizinischen Daten Parameter, insbesondere Parameter und Betriebswerte der medizinischen Behandlungsvorrichtung, Parameter wenigstens einer letzten Behandlung des Patienten und/oder Daten oder bevorzugte Einstellungen der Behandlungsvorrichtung für eine zukünftige Behandlung des Patienten. Letztere können z. B. Vorschläge zur künftigen Einstellung der medizinischen Behandlungsvorrichtung sein.
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Die auf das externe elektronische Speichermedium übertragenen medizinischen Daten einer früheren Behandlungssitzung können daher im Allgemeinen von den jeweils aktuellsten medizinischen Daten des Patienten nach abgeschlossener späterer Behandlungssitzung überspeichert werden. Auf diese Weise können in der medizinischen Behandlungsvorrichtung immer die neuesten Einstellungen gespeichert sein.
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Unabhängig hiervon kann vorgesehen sein, die in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung gespeicherten medizinischen Daten in der Speichereinrichtung gemeinsam mit Daten zur Identifikation oder Authentifizierung des (behandelten) Patienten zu verknüpfen bzw. zu koppeln.
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Der Begriff „Patient”, wie er hierin verwendet wird, bezeichnet ein Lebewesen, wie einen Menschen oder ein Tier. Bei einem Patienten kann es sich um einen Gesunden oder einen Kranken handeln.
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung kann jene medizinische Behandlungsvorrichtung sein, an welcher der Patient zuletzt behandelt wurde bzw. mittels welcher der zuletzt auf dem ersten externen elektronischen Speichermedium gespeicherte Datensatz auf diesen übertragen wurde.
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Der Begriff „Handhaben”, wie er hierin verwendet wird, bezeichnet den Umgang und/oder die Verarbeitung, die Verwaltung bzw. das Verfahren mit Daten. Unter einem Handhaben von Daten kann insbesondere das Ablegen, das Speichern, das Übertragen von Daten zwischen Speichereinrichtungen und/oder Ausgabeeinrichtungen und dergleichen verstanden werden.
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Das Handhaben der Daten erfolgt in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ausschließlich durch die medizinische Behandlungsvorrichtung und/oder durch mit ihr fest verbundene Einrichtungen. Diese Einrichtungen sind bevorzugt solche, welche ein gemeinsames Gehäuse mit der medizinischen Behandlungsvorrichtung teilen.
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Der Begriff „Speichereinrichtung”, wie er hierin verwendet wird, bezeichnet einen Datenspeicher oder ein Speichermedium, das konkret zur Speicherung oder Sicherung der Daten des Patienten dient.
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Die Speichereinrichtung kann eine Speicher- und/oder Leseeinrichtung sein.
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Die Speichereinrichtung kann konfiguriert sein, Daten aus einer weiteren Speichereinrichtung selbsttätig auszulesen und/oder aufzunehmen.
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Erfindungsgemäß werden die medizinischen Daten – beispielsweise Daten der jeweils letzten Behandlung des Patienten an der konkreten medizinischen Behandlungsvorrichtung oder eine Verschreibung oder Empfehlung für eine zukünftige Behandlung des Patienten an der medizinischen Behandlungsvorrichtung – in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung wenigstens bis zum nächsten Behandlungstermin des Patienten an der medizinischen Behandlungsvorrichtung gespeichert.
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Die Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung ist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ein interner Speicher.
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Die Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung ist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ein externer Speicher.
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Ein solcher externer Speicher kann beispielsweise eine externe Festplatte sein.
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Die Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung ist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform als Compact-Flash Karte oder als (zusätzlich eingesetzter) nichtflüchtiger Speicher ausgestaltet.
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung kann eine oder mehrere gleichartige oder verschiedenartige Speichereinrichtungen aufweisen.
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Die Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung ist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ein Speicher, welcher sich im Gebrauch gemeinsam mit der medizinischen Behandlungsvorrichtung im Zimmer z. B. der Klinik oder Praxis befindet, in welcher die Behandlung des Patienten mittels der medizinischen Behandlungsvorrichtung erfolgt.
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Die Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung ist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ein Speicher, welcher sich im Gebrauch zusammen mit der medizinischen Behandlungsvorrichtung in einem gemeinsamen Gehäuse befindet.
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Beispiele für Speichereinrichtungen der medizinischen Behandlungsvorrichtung schließen allgemein bekannte Speichereinrichtungen wie Festplatten, Arbeitsspeicher, Zwischenspeicher und dergleichen ein.
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Um den Speicherbedarf in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung pro Patient gering zu halten, ist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Verfahrens vorteilhaft vorgesehen, Diagramme des Verlaufs der aktuellen Behandlung, die zur Durchführung der nächsten Behandlung nicht benötigt werden, nicht auf dem ersten und/oder zweiten externen elektronischen Speichermedium zu speichern. Derartige Diagramme müssen folglich vorteilhafter Weise auch nicht im Speicher der Behandlungsvorrichtung gespeichert werden. Der Speicherplatz auf einem externen elektronischen Speichermedium (z. B. einer elektronischen Patientenkarte) kann entsprechend dem heutigen Stand der Technik 64 kByte betragen. Für künftige Patientenkarten werden heute 500 kByte angestrebt. Entsprechend dem technischen Fortschritt sind künftig auch wesentlich größere Speicherkapazitäten auf Patientenkarten realisierbar.
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Der Begriff „externes elektronisches Speichermedium”, wie er hierin verwendet wird, bezeichnet in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einen mobilen Datenspeicher.
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Beispiele für geeignete externe elektronische Speichermedien schließen Speichermedien wie Speicherkarten (z. B. SD-(Secure Digital)Speicherkarten) oder Chipkarten, Flash-Speicher, USB-Sticks, RFID-Transponder, Disketten (floppy disk), Magnetkarten, Magnetstreifen, Laserdiscs, CDs, DVDs, Blu-ray Discs, HD-DVD, MiniDiscs, ROM (read only memory), PROM (programmable read only memory) oder semi-permanente Speicher, z. B. EPROM (erasable programmable read only memory), EEPROM (electrically erasable programable read only memory), Flash-EEPROM (USB-Stick) oder dergleichen ein.
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Das externe elektronische Speichermedium ist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eine elektronische Patientenkarte. Eine solche Patientenkarte hat in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ein bekanntes Kredit- oder Scheckkartenformat.
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Das externe elektronische Speichermedium kann eine Chipkarte, oft auch als Smartcard oder Integrated Circuit Card (ICC) bezeichnet, sein, z. B. eine Kunststoffkarte mit eingebautem integriertem Schaltkreis (Chip), der eine Hardware-Logik, einen Speicher oder auch einen Mikroprozessor enthält. Eine solche Chipkarte kann beispielsweise durch ein an der medizinischen Behandlungsvorrichtung angeordnetes Kartenlesegerät angesteuert werden.
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Ein Beispiel für eine solche Chipkarte ist eine Patientenkarte wie beispielsweise die Patientenkarte der Firma Fresenius Medical Care AG, Bad Homburg, Deutschland („PatientCard”). Eine solche PatientCard ist beispielhaft in der beigefügten 3 gezeigt.
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Die Begriffe „erstes externes elektronisches Speichermedium” und „zweites externes elektronisches Speichermedium” bezeichnen in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform zwei physisch voneinander getrennte, eigenständige Speichermedien. Der Begriff „eigenständig”, wie er in diesem Zusammenhang verwendet wird, meint, dass das erste und das zweite externe elektronische Speichermedium körperlich voneinander getrennt vorliegen und verwendet werden können.
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Das erste und das zweite externe elektronische Speichermedium sind in manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen baugleich oder vom selben Typ. Insbesondere können das erste und das zweite externe elektronische Speichermedium in ihren Dimensionen, ihrer elektronischen Ausstattung, ihrer Vorbereitung zur Nutzung oder dergleichen gleich oder identisch sein.
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Das erste und das zweite externe elektronische Speichermedium unterscheiden sich in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen im Bautyp. Sie sind also nicht vom selben Typ oder nicht gleicher Art. Insbesondere können sich das erste und das zweite externe elektronische Speichermedium in ihren Dimensionen, ihrer elektronischen Ausstattung, ihrer Vorbereitung zur Nutzung oder dergleichen unterscheiden.
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Das zweite externe elektronische Speichermedium kann ein Rohling sein. Es kann ein noch unbenutztes und/oder noch unformatiertes und/oder noch vollständig unbeschriebenes externes elektronisches Speichermedium sein. Dies trifft auch für das erste externe elektronische Speichermedium zu.
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Weder das erste noch das zweite externe elektronische Speichermedium sind physisch dauerhaft in oder an der medizinischen Behandlungsvorrichtung angeordnet bzw. mit dieser verbunden. Sie sind vielmehr mobile Speichermedien. Sie unterscheiden sich hierin von der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung.
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Sowohl das erste als auch das zweite externe elektronische Speichermedium werden gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt, um Daten von der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung aufzunehmen. Im Folgenden wird daher, wenn es sich um allgemeine Angaben sowohl das erste als auch das zweite externe elektronische Speichermedium betreffend handelt, allgemein von einem externen elektronischen Speichermedium gesprochen (gleich ob es sich um das erste oder das zweite oder ein weiteres externes elektronisches Speichermedium handelt).
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Der Begriff „übertragen” oder „Übertragung” von medizinischen Daten des Patienten, wie er hierin verwendet wird, betrifft in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform den Transfer dieser Daten aus der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung auf das erste oder das zweite externe elektronische Speichermedium, um diese dort zu speichern. Zu diesem Zweck wird eine als solche bekannte, vorübergehende Datenverbindung zwischen der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung und dem Speichermedium hergestellt.
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Das Übertragen findet erfindungsgemäß mittels der medizinischen Behandlungsvorrichtung oder von ihr umfasster Einrichtungen statt.
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Das Übertragen der Daten kann ihr Duplizieren derart bedeuten, dass sie nach ihrer Übertragung sowohl in der Speichereinrichtung als auch auf dem ersten oder zweiten externen elektronischen Speichermedium vorliegen. Das übertragen der Daten kann sich daher von einem reinen Verschieben von Daten unterscheiden.
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Die übertragenen Daten umfassen in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform medizinische Daten des Patienten, nicht aber Daten zur Identifikation oder Authentifizierung des Patienten.
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Die auf das erste oder das zweite externe elektronische Speichermedium übertragenen Daten umfassen in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform neben medizinischen Daten des Patienten auch Daten zur Identifikation oder Authentifizierung des Patienten oder, für das zweite externe elektronische Speichermedium, zusätzlich Daten zur Initiierung des zweiten externen elektronischen Speichermediums.
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Das Übertragen von medizinischen Daten aus der Speichereinrichtung auf das externe elektronische Speichermedium kann mittels geeigneter Datenverbindungen und/oder Datenanschlüsse erfolgen. Zu ihnen zählen Datenverbindungen unter Verwenden von Kabeln oder kabellose Datenverbindungen, z. B. SATA, IR, Bluetooth, WLAN und dergleichen.
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Das Übertragen der medizinischen Daten aus der Speichereinrichtung auf das erste oder das zweite externe elektronische Speichermedium erfolgt in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Verfahrens zum zweiten Zeitpunkt im Anschluss an bzw. nach wenigstens einer vorhergehenden, ggf. erstmaligen oder sonstigen früheren, Übertragung der Daten aus der Speichereinrichtung auf das erste externe elektronische Speichermedium zum ersten Zeitpunkt.
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Bei den übertragenen medizinischen Daten des Patienten handelt es sich daher erfindungsgemäß um Daten, die bereits wenigstens aus der Speichereinrichtung auf ein erstes externes elektronisches Speichermedium übertragen wurden.
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In einer Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren das Übertragen der später zu einem zweiten Zeitpunkt auf das erste oder das zweite externe elektronische Speichermedium übertragenen medizinischen Daten zunächst zum früheren ersten Zeitpunkt aus der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung auf das erste externe elektronische Speichermedium.
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In einer weiteren Ausführungsform beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren das Eingeben von Angaben zur Identifikation des Patienten in die medizinische Behandlungsvorrichtung und das, insbesondere automatische, Auswählen von in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung in Verbindung mit den Angaben zur Identifikation des Patienten gespeicherten medizinischen Daten des Patienten zu deren Übertragen aus der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung auf das erste und/oder das zweite externe elektronische Speichermedium.
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Der Begriff „Angaben zur Identifikation des Patienten”, wie er hierin verwendet wird, bezeichnet Daten, wie persönliche Daten des Patienten, die ausgewählt sein können aus Name, wie Nachname, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort, Anschrift, Beruf und dergleichen des Patienten, einer Nummer, z. B. einer Patientennummer in einer Behandlungsklinik, einem Krankenhaus und dergleichen. Die Angaben zur Identifikation des Patienten müssen keineswegs vollständig sein. Sie müssen lediglich geeignet sein, um z. B. den medizinischen Datensatz des betreffenden Patienten von Datensätzen anderer Patienten in einer Datenbank identifizieren zu können.
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Das Eingeben der Angaben zur Identifikation des Patienten in die medizinische Behandlungsvorrichtung bzw. in eine Speicher- oder eine Speicher- und/oder Leseeinrichtung derselben kann manuell erfolgen.
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Die Eingabe kann elektronisch durch z. B. Einscannen eines Codes, wie eines Barcodes, von einem Träger, wie z. B. einem Papierausdruck der Aufnahme der Patienten oder einem Patientenarmband und dergleichen, erfolgen. Die Eingabe kann mittels Spracheingabe erfolgen.
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Zum Eingeben derartiger Daten kann die medizinische Behandlungsvorrichtung geeignete Eingabeeinrichtungen aufweisen bzw. mit derartigen Einrichtungen funktionell gekoppelt sein.
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Das Auswählen der medizinischen Daten des Patienten anhand der eingegebenen Angaben zur Identifikation des Patienten kann automatisch, z. B. mittels einer geeigneten, dazu vorgesehenen und konfigurierten Einrichtung erfolgen.
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Derartige geeignete Einrichtungen können entsprechend an bzw. in der medizinischen Behandlungsvorrichtung vorgesehen sein.
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Das Auswählen der medizinischen Daten des Patienten kann erfolgen, indem die medizinische Behandlungsvorrichtung prüft, ob in ihr bereits Daten für diesen Patienten gespeichert sind. Die Prüfung kann über einen Vergleich von persönlichen Daten des Patienten, wie Vor- und Nachname, ggf. zusätzlich Geburtsdatum des Patienten, Patientennummer und dergleichen stattfinden. Wurde ein Eintrag gefunden kann ein Anwender (z. B. der Arzt, Pflegepersonal und dergleichen) informiert werden, dass der Patient bereits bekannt ist und dass Daten/Einstellungen übernommen bzw. auf das erste oder das zweite externe elektronische Speichermedium übertragen werden könnten.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren das Übertragen auch von Daten zur Identifikation des Patienten aus der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung auf das erste oder das zweite externe elektronische Speichermedium.
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Die Daten zur Identifikation des Patienten können Daten sein, welche unter Zuhilfenahme allein der medizinischen Behandlungsvorrichtung nicht veränderlich sind.
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Das Übertragen der Daten zur Identifikation des Patienten auf das zweite externe elektronische Speichermedium erfolgt in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Verfahrens erstmalig oder initial. D. h., die Daten zur Identifikation des Patienten werden auf ein zweites externes elektronisches Speichermedium übertragen, welches diese Daten nicht bereits schon aufweist, ggf. sogar vollkommen unbeschrieben, z. B. ein Rohling, ist. In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird hierdurch das zweite externe elektronische Speichermedium somit erstmalig dem Patienten zugeordnet.
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Ein noch ungenutztes zweites externes elektronisches Speichermedium kann so unter Verwenden der medizinischen Behandlungsvorrichtung initiiert bzw. erstmalig beschrieben werden. Vorteilhaft kann hierdurch ein mit weiterem Aufwand verbundenes Zugreifen auf beispielsweise eine zentrale Datenbank vermieden werden.
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Mittels der medizinischen Behandlungsvorrichtung kann so zum Beispiel ein unveränderlicher Datensatz mit Daten zur Identifikation und/oder Authentifizierung des Patienten erstmalig auf dem zweiten externen elektronischen Speichermedium gespeichert werden.
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Auf diese Weise kann es vorteilhaft möglich sein, den Verwaltungsaufwand eines Behandlungszentrums, wie die zentrale Erfassung von medizinischen Daten eines Patienten, das Sicherstellen des erforderlichen Datenschutzes und damit verbundene Kosten wie für technische Ausstattung und/oder Verwaltungspersonal zu senken. Dies gilt insbesondere für den Aufwand bei der Initialisierung des zweiten elektronischen Speichermediums nach Verlust oder Beschädigung des ersten elektronischen Speichermediums.
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In bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung umfasst das erfindungsgemäße Verfahren das automatische Löschen der in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung gespeicherten medizinischen Daten aus der Speichereinrichtung.
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In anderen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist ein Löschen der medizinischen Daten und/oder der Angaben zur Identifikation des Patienten aus der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung nicht vorgesehen.
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In Ausführungsformen, in welchen ein automatisches Löschen der medizinischen Daten aus der Speichereinrichtung vorgesehen ist, kann das Löschen vorzugsweise nach Ablauf eines vorbestimmten Zeitraums erfolgen.
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Das automatische Löschen kann vorzugsweise bei Eintreten eines vorbestimmten Ereignisses – wie der nächsten oder einer beliebigen weiteren Behandlungssitzung des Patienten mittels der medizinischen Behandlungsvorrichtung – erfolgen.
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Das automatische Löschen der medizinischen Daten kann z. B. dann vorgesehen oder gewünscht sein, wenn die Daten der jeweils vorletzten Behandlung (unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt diese stattfand), bezogen auf die aktuelle Behandlung, nicht mehr relevant sind. Das vorbestimmte Ereignis, zu dem das automatische Löschen der als vorletztes erfassten Daten erfolgen soll, kann daher z. B. entsprechend als Anzahl der zwischenzeitlich, also seit Speicherung der zu löschenden Daten erfolgten Behandlungen festgelegt sein.
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Eine Grundlage hierfür kann sein, dass die medizinischen Daten eines bestimmten Patienten nicht innerhalb einer bestimmten Frist im Speicher der medizinischen Behandlungsvorrichtung aktualisiert wurden. Ferner kann gewünscht oder vorgesehen sein, die ältesten Einträge zu löschen. Wurde zum Beispiel ein Patient seit längerem nicht mehr an der medizinischen Behandlungsvorrichtung behandelt, können seine Daten aus deren Speichereinrichtung gelöscht werden. Auf diese Weise kann die Speicherkapazität der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung vorteilhaft weiter gesenkt werden.
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Die Daten können vollständig gelöscht werden. Es können Teile der Daten bzw. des Datensatzes gelöscht werden.
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Ein „automatisches Löschen” kann erfindungsgemäß bedeuten, dass weder das Löschen noch das Auslösen des Löschvorganges ein Zutun oder eine Handlung des Patienten oder des Betreibers der medizinischen Behandlungsvorrichtung erfordern.
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Das automatische Löschen der medizinischen Daten kann mittels geeigneter und dazu vorgesehener Einrichtungen erfolgen. Diese können in der medizinischen Behandlungsvorrichtung vorgesehen sein.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren das Verschlüsseln der in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung gespeicherten medizinischen Daten.
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Die Begriffe „Verschlüsseln” und „Verschlüsselung”, wie sie hierin verwendet werden, bezeichnen einen Vorgang, bei dem Informationen, wie die medizinischen Daten des Patienten, mit Hilfe eines Verschlüsselungsverfahrens oder -systems (Kryptosystem) gegen Auslesen geschützt umgewandelt werden. Zur Verschlüsselung können ein oder auch mehrere Schlüssel verwendet werden.
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Die Verschlüsselung der medizinischen Daten kann vollständig oder teilweise erfolgen.
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Die Verschlüsselung der medizinischen Daten kann in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung erfolgen.
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Die Verschlüsselung kann auf Daten beschränkt sein, die in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung vorliegen.
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Die medizinischen Daten können verschlüsselt aus der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung auf das erste oder das zweite externe elektronische Speichermedium übertragen werden.
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Die medizinischen Daten können verschlüsselt auf dem ersten oder dem zweiten externen elektronischen Speichermedium hinterlegt bzw. abgespeichert werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ferner durch eine medizinische Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 7 gelöst. Alle mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren Vorteile lassen sich ungeschmälert auch mit der erfindungsgemäßen medizinischen Behandlungsvorrichtung erreichen.
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Die erfindungsgemäße medizinische Behandlungsvorrichtung weist wenigstens eine Steuer- oder Regeleinrichtung auf, die vorzugsweise ausgelegt und/oder konfiguriert ist, um ein erfindungsgemäßes Verfahren, insbesondere gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, zu steuern oder zu regeln. Die erfindungsgemäße medizinische Behandlungsvorrichtung weist ferner wenigstens eine Speichereinrichtung auf, welche vorzugsweise ausgelegt und/oder konfiguriert ist, Daten einen Patienten betreffend aufzunehmen oder zu speichern.
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Alternativ oder zusätzlich zu der Steuer- oder Regeleinrichtung kann die medizinische Behandlungsvorrichtung eine Software, um die maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zu veranlassen, aufweisen.
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Die Steuer- oder Regeleinrichtung und/oder die Software der medizinischen Behandlungsvorrichtung sind in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform vorgesehen und konfiguriert, um medizinische Daten aus der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung auf ein erstes oder ein zweites externes elektronisches Speichermedium zu übertragen.
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Die erfindungsgemäße medizinische Behandlungsvorrichtung kann zum Zwecke der Behandlung oder zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens weitere Einrichtungen wie Mess- und/oder Erfassungseinrichtungen, Ein- und/oder Ausgabeeinrichtungen wie wenigstens eine Leseeinrichtung oder eine Schreib-/Leseeinrichtung, und dergleichen aufweisen und/oder mit solchen Einrichtungen koppelbar oder gekoppelt sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die medizinische Behandlungsvorrichtung wenigstens eine Eingabeeinrichtung auf, welche zum Eingeben von Angaben zur Identifikation des Patienten vorgesehen und/oder konfiguriert ist.
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Eine Eingabeeinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung kann z. B. eine Tastatur, eine Maus, ein Stift, ein Touchpad, ein oder mehrere Buttons, ein Scanner, ein Barcodelaser, eine Spracheingabeeinrichtung oder dergleichen sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen medizinischen Behandlungsvorrichtung weist die Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung wenigstens eine Einrichtung zum Verschlüsseln der gespeicherten Daten auf.
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Die Verschlüsselung der Daten kann dabei z. B. während des Vorhaltens der Daten in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung und/oder während des Übertragens der medizinischen Daten aus der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung auf das erste und/oder auf das zweite externe elektronische Speichermedium erfolgen.
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Die Einrichtung zur Verschlüsselung der Daten verschlüsselt die Daten mittels eines symmetrischen oder mittels eines asymmetrischen Verschlüsselungssystems. Die Schlüssel zur Ver- und Entschlüsselung der Daten können gleich oder verschieden sein.
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Die Verschlüsselung der Daten des Patienten kann vorteilhaft ermöglichen, die gewünschte Datensicherheit zu gewährleisten und einen unbefugten Zugriff zu verhindern.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die medizinische Behandlungsvorrichtung wenigstens eine Einrichtung zum automatischen Löschen der in der Speichereinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung gespeicherten medizinischen Daten nach Ablauf eines vorbestimmten Zeitraums oder bei Eintreten eines bestimmten Ereignisses auf.
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Bei einer solchen Einrichtung zum Löschen der Daten kann es sich z. B. um eine Einrichtung zum Ausgeben eines Steuerbefehls mit Löschfunktion handeln.
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Die erfindungsgemäße medizinische Behandlungsvorrichtung ist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eine Blutbehandlungsvorrichtung, insbesondere eine Dialysiervorrichtung (z. B. die Dialysemaschine 5008 der Firma Fresenius Medical Care AG, Bad Homburg, Deutschland).
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung kann eine Aufnahme zum Aufnehmen des externen elektronischen Speichermediums oder wenigstens eines Abschnitts desselben aufweisen.
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung kann ein Kartenlesegerät aufweisen, mittels welcher beispielsweise eine Smart Card (ICC) für den Patienten angesteuert werden kann. Das Kartenlesegerät kann in der Lage sein, Daten auf das externe elektronische Speichermedium zu übertragen.
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Gleichzeitig kann das Kartenlesegerät in der Lage sein, Daten aus dem externen elektronischen Speichermedium auszulesen.
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Ein solches Kartenlesegerät kann beispielsweise in Form eines Chipkartenlesers, welcher Chipkarten ansteuert, ausgestaltet sein. Mittels eines solchen Chipkartenlesers kann die medizinische Behandlungsvorrichtung beispielsweise nicht nur Daten auf das externe elektronische Speichermedium schreiben oder Applikationen auf der Chipkarte ansteuern, sondern gleichfalls Informationen vom externen elektronischen Speichermedium auslesen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner durch ein computerlesbares Speichermedium gemäß Anspruch 12 gelöst. Alle mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren Vorteile lassen sich ungeschmälert wiederum auch mit dem erfindungsgemäßen computerlesbaren Speichermedium erreichen.
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Das erfindungsgemäße computerlesbare Speichermedium ist mit Daten des Patienten unter Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. Die Daten können medizinische Daten des Patienten und/oder Daten zu seiner Identifikation sein.
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Das computerlesbare Speichermedium entspricht dem ersten oder dem zweiten externen elektronischen Speichermedium.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner durch ein digitales Speichermedium gemäß Anspruch 13, ein Computer-Programm-Produkt gemäß Anspruch 14 und ein Computer-Programm gemäß Anspruch 15 gelöst. Alle mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren Vorteile lassen sich ungeschmälert auch mit dem erfindungsgemäßen digitalen Speichermedium, dem erfindungsgemäßen Computer-Programm-Produkt und/oder dem erfindungsgemäßen Computer-Programm erreichen.
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Das digitale Speichermedium, welches insbesondere eine Diskette, eine CD oder eine DVD ist, weist bevorzugt elektrisch auslesbare Steuersignale auf, die so mit einem programmierbaren Computersystem zusammenwirken können, dass die maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
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Dabei können alle, einige oder manche der maschinell durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden. Letzteres gilt auch für das Computerprogramm-Produkt und das Computer-Programm.
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Das Computer-Programm-Produkt weist vorzugsweise einen auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode auf zur Veranlassung der maschinell durchführbaren Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Programm-Produkt auf einem Rechner abläuft.
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Der Begriff „maschinenlesbarer Träger”, wie er hierin verwendet wird, bezeichnet einen Träger, der von Software und/oder Hardware interpretierbare Daten oder Informationen enthält. Der Träger kann ein Datenträger, wie eine Diskette, eine CD, DVD und dergleichen sein.
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Das Computer-Programm weist einen Programmcode zur Veranlassung der maschinell durchführbaren Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auf, wenn das Programm auf einem Rechner oder Computer abläuft.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Handhaben von Daten an einer medizinischen Behandlungsvorrichtung dient der Übertragung von Daten – direkt von der medizinischen Behandlungsvorrichtung oder mittels der medizinischen Behandlungsvorrichtung oder mittels mit dieser integrierten Einrichtungen – auf ein erstes oder ein zweites externes elektronisches Speichermedium (wie eine persönliche elektronische Patientenkarte) eines Patienten.
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Da das externe elektronische Speichermedium des Patienten vorteilhaft einen vollständigen Datenbestand des Patienten zum Zeitpunkt nach der letzten Behandlung aufweisen kann, kann der Patient die nächste medizinische Behandlung (z. B. Dialysebehandlung) auch an einer anderen geeigneten medizinischen Behandlungsvorrichtung (z. B. Dialysemaschine) durchführen lassen und ist so vorteilhaft nicht an stets dieselbe Maschine gebunden. Dies kann vorteilhafter Weise auch einschließen, dass der Patient beispielsweise in einer anderen Dialyseklinik an einem anderen Ort behandelt werden kann und alle dafür notwendigen Daten stets dabei haben kann.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es vorteilhaft möglich sein, z. B. bei Verlust oder Beschädigung eines ersten externen elektronischen Speichermediums des Patienten die medizinischen Daten des Patienten auf dem ersten oder dem zweiten externen elektronischen Speichermedium an der gleichen medizinischen Behandlungsvorrichtung ohne Datenverlust vorteilhaft sofort bzw. unmittelbar wiederherzustellen oder auf dieses zu übertragen. Auf ein zusätzliches Rechnersystem muss, anders als im Stand der Technik, hierzu nicht zurückgegriffen werden. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung kann damit in bestimmten Ausführungsformen in der Einfachheit des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen.
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung kann vorteilhaft als Backup-Gerät zum Wiederherstellen eines defekten oder verloren gegangenen externen elektronischen Speichermediums des Patienten dienen.
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Da die Wiederherstellung der Patientenkarte automatisiert erfolgen kann und zur Initiierung derselben im Wesentlichen beispielsweise lediglich eine Softwareerweiterung bestehender Systeme erforderlich sein kann, kann die Wiederherstellung einer Patientenkarte sowie die Vorbereitung der hierzu eingesetzten Einrichtungen vorteilhaft mit wenig Aufwand erfolgen.
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Da die Wiederherstellung der Patientenkarte bzw. des externen elektronischen Mediums ferner an einer ohnehin vom Patienten zum Zwecke seiner nächsten Behandlung aufgesuchten medizinischen Behandlungsvorrichtung erfolgen kann, spart ihm dies die ansonsten erforderliche Zeit und Mühe, um sich zunächst eine mit seinen Daten zur Identifikation initialisierte Karte zu besorgen, wie dies im Stand der Technik erforderlich ist.
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Da die in der Behandlungsvorrichtung vorhandene Speichereinrichtung zum Übertragen der Daten auf das erste oder zweite externe elektronische Speichermedium verwendet wird, kann es in bestimmten Ausführungsformen vorteilhaft möglich sein, den Einsatz einer zentralen Datenbank für medizinische Daten oder gar eines separaten PCs oder Rechnersystems zu vermeiden. Es bedarf bei diesen Ausführungsformen keines außerhalb der medizinischen Behandlungsvorrichtung verwalteten Datenspeichers für medizinische Daten des Patienten zum Zwecke der Sicherung derselben. Der Verwaltungsaufwand für die Behandlungsklinik kann so vorteilhaft minimiert werden. Zudem kann es vorteilhaft möglich sein, die i. d. R. strengen Anforderungen des Datenschutzes auf einfachere Weise zu gewährleisten.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es gilt:
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1 zeigt stark schematisch vereinfacht Abschnitte einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung in einer Ausführungsform;
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2 zeigt einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Ausführungsform; und
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3 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen computerlesbaren Speichermediums.
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1 zeigt stark schematisiert Abschnitte einer erfindungsgemäßen medizinischen Behandlungsvorrichtung 100.
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung 100 weist eine Steuereinrichtung 1 auf.
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung 100 weist eine Erfassungseinrichtung 3 zum Erfassen von Behandlungswerten (wie Messwerten) während einer medizinischen Behandlung eines Patienten auf.
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung 100 weist eine Eingabeeinrichtung 5, zum Beispiel eine Tastatur, einen Touchscreen oder dergleichen, zum Eingeben von Angaben zur Identifikation des Patienten auf.
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung 100 weist eine Ausgabeeinrichtung 7, zum Beispiel einen Bildschirm, einen Drucker oder Plotter oder dergleichen, zum Ausgeben von Messergebnissen auf.
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung 100 weist eine Aufnahme 9 zum Aufnehmen eines externen elektronischen Speichermediums (in 1 nicht gezeigt) auf. Die Aufnahme 9 kann beispielsweise ein Kartenlesegerät sein für eine Smart Card (ICC) für den Patienten, wie eine Benutzer- und Dienstleistungskarte des Patienten vom Krankenhaus bzw. der Behandlungsklinik (z. B. einer Hämodialyseklinik, Heim-HD oder Dialysezentrum).
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Die medizinische Behandlungsvorrichtung 100 weist eine Speichereinrichtung 11 zum Abspeichern von Daten eines Patienten auf.
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Die Speichereinrichtung 11 weist eine optionale Einrichtung 13 zum Verschlüsseln der in der Speichereinrichtung 11 der medizinischen Behandlungsvorrichtung 100 hinterlegten bzw. abgespeicherten Daten auf.
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Die Speichereinrichtung 11 weist eine Einrichtung 15 zum automatischen Löschen der in der Speichereinrichtung 11 der medizinischen Behandlungsvorrichtung 100 hinterlegten bzw. abgespeicherten Daten auf.
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2 zeigt schematisch einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Ausführungsform.
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Zum leichteren Verständnis des Zusammenspiels der einzelnen Komponenten wird auf die in 1 gezeigte Übersicht Bezug genommen. Die im erfindungsgemäßen Verfahren auftretenden Komponenten sind daher im Folgenden mit den entsprechenden, in 1 gezeigten Bezugszeichen genannt, auch wenn sie ggf. nicht auch in 2 dargestellt sind.
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In dem anhand von 2 beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren wird beispielhaft die Übertragung von Daten auf ein zweites externes elektronisches Speichermedium beschrieben. Dieses kann beispielsweise auch nach Verlust eines ersten externen elektronischen Speichermediums des Patienten ausgeführt werden.
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Zu Beginn des Verfahrens wird in einem Schritt S1 ein zweites externes elektronisches Speichermedium in die Aufnahme 9 einer medizinischen Behandlungsvorrichtung 100 eingeführt.
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In einem Schritt S2 wird vom Anwender in einem Softwareprogramm ausgewählt, ob eine Wiederherstellung bzw. Beschreibung eines neuen externen elektronischen Speichermediums gewünscht wird.
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Wenn dies nicht der Fall ist (N für „NEIN”), wird das Verfahren beendet („STOP”).
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Wenn das Verfahren fortgesetzt werden soll (J für „JA”) – dies kann mittels eines „OK”-Buttons bestätigt werden – erhält der Anwender in einem Schritt S3 nun eine Aufforderung, Angaben zur Identifikation des Patienten, wie Vorname, Nachname und Geburtsdatum des Patienten, in die medizinische Behandlungsvorrichtung 100 einzugeben. Der Anwender kann auch eine Nummer zur Identifikation des Patienten, wie eine dem Patienten bei dessen Aufnahme in die Behandlungsklinik zugewiesene Patientennummer, eingeben.
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Die Eingabe kann manuell erfolgen. Der Anwender kann dazu die Eingabeeinrichtung 5 der medizinischen Behandlungsvorrichtung 100, z. B. eine Tastatur, verwenden.
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In einem Schritt S4 erfolgt optional eine Anfrage des Systems, ob der Patient korrekt identifiziert wurde. Ist dies nicht der Fall (N für „NEIN”), wird das Verfahren beendet („STOP”). Dieser Schritt ist nicht zwingend erforderlich.
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Wenn der Patient korrekt identifiziert wurde (J für „JA”) kann dies wiederum ebenfalls mittels eines „OK”-Buttons bestätigt werden. Zusätzlich oder alternativ kann eine optische Kontrolle der Patientendaten erfolgen.
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Das System prüft nun in einem Schritt S5, ob intern bereits Daten für diesen Patienten vorhanden sind. Die Prüfung kann über Vergleich des Vor- und Nachnamens sowie des Geburtsdatums oder anderer Angaben zur Identität stattfinden.
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Wurde ein Eintrag gefunden (J für „JA”), wird der Anwender informiert, dass der Patient bereits bekannt ist und dass Daten/Einstellungen übernommen werden können. Wurde kein Eintrag gefunden (N für „NEIN”), kann das Verfahren abgebrochen werden („STOP”).
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Anschließend kann das Übertragen der Daten des Patienten in einem Schritt S6 initiiert werden. Hierzu kann der Anwender beispielsweise einen Button „PatientCard erstellen” drücken.
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Anschließend werden die Daten des Patienten (die Daten zur Identifikation des Patienten und die in der Speichereinrichtung 11 der medizinischen Behandlungsvorrichtung 100 hinterlegten medizinischen Daten) auf das zweite externe elektronische Speichermedium übertragen.
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Nach Beenden der Übertragung kann das zweite externe elektronische Speichermedium aus der Aufnahme 9 entfernt werden.
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3 zeigt ein erfindungsgemäßes computerlesbares Speichermedium 200 („PatientCard”).
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Wie in 3 gezeigt, kann das computerlesbare Speichermedium 200 als Chipkarte ausgestaltet sein.
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Das computerlesbare Speichermedium 200 weist einen Träger 17 sowie einen Speicherchip 19 auf.
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In einem Abschnitt des computerlesbaren Speichermediums 200 (in 3 in etwa dem unteren Drittel) kann der Träger 17 mit Informationen wie bei dem Namen des Patienten („Name”) bedruckt sein.
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Der Speicherchip 19 ist in der Lage, die von der medizinischen Behandlungsvorrichtung 100 übertragenen Daten des Patienten aufzunehmen und abzuspeichern.
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Bei einer späteren Verwendung des computerlesbaren Speichermediums
200 an der medizinischen Behandlungsvorrichtung
100 kann ggf. eine Speicher-/Leseeinrichtung der medizinischen Behandlungsvorrichtung
100 auf die Chipkarte
19 zugreifen und die gespeicherten Daten abrufen. Bezugszeichenliste
Bezugszeichen | Beschreibung |
100 | Behandlungsvorrichtung |
200 | computerlesbares Speichermedium |
1 | Steuereinrichtung |
3 | Erfassungseinrichtung |
5 | Eingabeeinrichtung |
7 | Ausgabeeinrichtung |
9 | Aufnahme |
11 | Speichereinrichtung |
13 | Einrichtung zum Verschlüsseln |
15 | Einrichtung zum automatischen Löschen |
17 | Träger |
19 | Speicherchip |