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Die Erfindung betrifft eine Ventileinrichtung für ein Medium, insbesondere für ein gasförmiges Medium eines Airbags, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, einen Airbag mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Ventileinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8.
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Aus dem Serienbau von Kraftwagen sind Schutzeinrichtungen bekannt, die Airbags umfassen. Diese Airbags stellen mit Luft aufblasbare Schutzeinrichtungen dar, die sich im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Kraftwagens entfalten und Insassen desselbigen vor einem Aufprall auf beispielsweise ein Lenkrad oder auf seitliche Innenbereiche des Kraftwagens schützen. Weiterhin sind Airbags mit Fachwerkstrukturen bekannt, wodurch kleinere Volumina mit Luft zu befüllen sind. Diese Fachwerkstrukturen bilden einen Innenraum, der gegebenenfalls von einer Hülle umgeben ist, in welchen möglichst schnell Umgebungsluft einströmen muss, um eine sehr gute Schutzwirkung zu erzielen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ventileinrichtung für ein Medium, insbesondere für ein gasförmiges Medium eines Airbags, einen Airbag sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Ventileinrichtung für ein Medium, insbesondere für ein gasförmiges Medium eines Airbags, bereitzustellen, welche ein besonders schnelles Durchströmen bzw. Einströmen des Mediums ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Ventileinrichtung für ein Medium, insbesondere für ein gasförmiges Medium eines Airbags, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch einen Airbag mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 sowie durch ein Verfahren zum Betreiben einer Ventileinrichtung für ein Medium, insbesondere für ein gasförmiges Medium eines Airbags, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine erfindungsgemäße Ventileinrichtung für ein Medium, insbesondere für ein gasförmiges Medium eines Airbags, umfasst eine erste Lage sowie eine zweite Lage, welche jeweils wenigstens eine Durchtrittsöffnung aufweisen, die in einer Schließstellung der Ventileinrichtung von einem korrespondieren Abdeckbereich der jeweils anderen Lage zumindest im Wesentlichen verschlossen sind. Zudem umfasst die erfindungsgemäße Ventileinrichtung wenigstens ein Verstellelement, insbesondere ein in seinem Volumen veränderbares Röhrenelement, mittels welchem in einer zumindest temporären Durchlassstellung der Ventileinrichtung zumindest einer der Abdeckbereiche der entsprechenden Lage zumindest bereichsweise von der korrespondierenden Durchtrittsöffnung abhebbar ist. Das bedeutet also, dass der jeweilige Abdeckbereich und ggf. angrenzende Bereiche der entsprechenden Lage von der in der Schließstellung der Ventileinrichtung abzudeckenden Durchtrittsöffnung und gegebenenfalls von daran angrenzenden Bereichen abhebbar ist bzw. sind, wodurch in entsprechender Strömungsrichtung des Mediums die Ventileinrichtung bzw. deren Durchtrittsöffnungen besonders gut von dem Medium durchströmbar ist.
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Handelt es sich beispielsweise bei dem Verstellelement um das in seinem Volumen veränderbare Röhrenelement, so ist das das Abheben beispielsweise dadurch bewerkstelligbar, dass das Röhrenelement von einer ersten Stellung, in welchem es ein minimales Volumen und gegebenenfalls eine zumindest im Wesentlichen gleiche Dicke aufweist wie die entsprechende Lage, in seinem Volumen vergrößerbar, insbesondere aufblasbar, ist. Diese Volumenvergrößerung kann dabei beispielsweise durch eine explosionsartige Gasentladung erfolgen, mit welcher das Röhrenelement beaufschlagt wird. Dadurch, dass sich die Lagen zumindest bereichsweise überdecken, erfolgt durch die Volumenvergrößerung des Röhrenelements das besagte Abheben, wodurch die Durchtrittsöffnungen und damit die Ventileinrichtung besonders gut, d. h. in besonders kurzer Zeit mit einer besonders hohen Masse bzw. Menge des Mediums, durchströmbar ist.
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Zur Erfindung gehört auch ein Airbag mit einer erfindungsgemäßen Ventileinrichtung. Wie eingangs beschrieben, handelt es sich bei einem solchen Airbag um eine Einrichtung, welche in besonders kurzer Zeit eine besonders große Volumenvergrößerung durchführen muss, um einen maximalen Schutz für Insassen eines Kraftwagens zu bieten, also dass die Insassen nicht auf Bauteile des Kraftwagens, beispielsweise auf ein Lenkrad, aufprallen. Die erfindungsgemäße Ventileinrichtung ermöglicht dabei eine besonders schnelle Befüllung eines entsprechenden Innenraums und/oder eines Behältnisses, insbesondere eines Luftsacks, des Airbags mit dem Medium, insbesondere mit Luft, wodurch der Airbag in besonders kurzer Zeit eine besonders hohe Volumenvergrößerung durchführen kann zur Maximierung des Schutzes der Insassen.
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Bei einem solchen Airbag handelt es sich beispielsweise um einen so genannten Fachwerkbag, bei welchem nicht ein sehr großer Luftsack sondern lediglich eine Fachwerkstruktur aus Röhrenelementen aufgeblasen wird, wobei diese Fachwerkstruktur vorteilhafterweise in ihrem Gesamtvolumen ein niedrigeres, mit dem Medium, insbesondere Luft, zu befüllendes Volumen aufweist, als ein sehr großer Sack, insbesondere Luftsack, der mit dem Medium, insbesondere Luft, befüllt werden muss. Dabei weisen die Fachwerkstruktur und der besagte große Sack die gleichen äußeren Abmessungen auf. Sie nehmen also ein gleiches Volumen des Innenraums des Kraftwagens ein. Ist also das zu befüllende Volumen des Fachwerkbags geringer als das zu befüllende Volumen des herkömmlichen, sehr großen Sacks bei gleicher Einnahme eines Volumens des Innenraums des Kraftwagens, so bietet der Fachwerkbag bei gleicher Abstützfläche bzw. bei gleichem Abstützraum den Vorteil, dass er in kürzerer Zeit auf ein gewünschtes Maximalvolumen vergrößerbar, insbesondere aufblasbar, ist.
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Die Fachwerkstruktur eines solchen Fachwerkbag ist zur Darstellung einer optimalen Stützwirkung beispielsweise mit einer Hülle, insbesondere einem Gewebe oder dergleichen, verkleidet, wobei der durch die Fachwerkstruktur sowie diese Hülle oder dergleichen begrenzte Innenraum des Fachwerkbags mit dem Medium, insbesondere mit Umgebungsluft, befüllt werden muss. Kommt die erfindungsgemäße Ventileinrichtung bei dem Fachwerkbag und der genannten Hülle oder dergleichen zum Einsatz, so ist die Fachwerkstruktur beispielsweise durch das Verstellelement, insbesondere durch das in seinem Volumen veränderbare Röhrenelement, der Ventileinrichtung, gebildet und die Hülle oder dergleichen ist durch die zumindest beiden Lagen der Ventileinrichtung gebildet, wodurch also eine große Masse des Mediums, insbesondere von Umgebungsluft, durch die Lagen bzw. deren Durchschnittsöffnungen hindurch in den Innenraum strömen kann, um damit eine besonders schnelle Volumenvergrößerung des Fachwerkbags und eine besonders gute Abstützwirkung infolge der in dem Innenraum befindlichen Luft zu gewährleisten.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zumindest einer der Abdeckbereiche durch das Verstellelement, insbesondere das in seinem Volumen veränderbare Röhrenelement, gebildet. Dies bedeutet eine Erhöhung des Funktionserfüllungsumfangs des Verstellelements, da somit die Ventileinrichtung einerseits die Aufgabe erfüllt, die Ventileinrichtung zu aktivieren und andererseits die zumindest eine Durchtrittsöffnung zu verschließen, also abzudichten, und ein Hindurchströmen des Mediums durch diese Durchtrittsöffnung zu verhindern.
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Die erfindungsgemäße Ventileinrichtung weist einen sehr hohen Flächenwirkungsgrad und eine sehr hohe Robustheit auf, welche eine besonders hohe Funktionssicherheit der Ventileinrichtung und damit des Airbags ermöglicht. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die erfindungsgemäße Ventileinrichtung und die genannte Aktivierung der Ventileinrichtung durch das Verstellelement auf eine Vielzahl von Anwendungen anwendbar sind, bei welchen eine Ventileinrichtung vonnöten ist. Die erfindungsgemäße Ventileinrichtung ermöglicht dabei eine optimale Anpassbarkeit auf unterschiedliche Anforderungen der jeweiligen Anwendung.
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Bei der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung ist das Verstellelement, insbesondere das in seinem Volumen veränderbare Röhrenelement, bzw. gegebenenfalls eine aus einer Mehrzahl von derartigen Röhrenelementen gebildeten Röhrenstruktur Bestandteil der Ventileinrichtung und verbessert damit nicht nur den Flächenwirkungsgrad und die Robustheit sondern auch die Herstellbarkeit der Ventileinrichtung, was mit einer kostengünstigen Herstellung und damit mit geringen Gesamtkosten für die erfindungsgemäße Ventileinrichtung einhergeht.
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Die erste Lage und/oder die zweite Lage ist bzw. sind beispielsweise zumindest im Wesentlichen aus einem Gewebe ausgebildet, wobei die erste Lage beispielsweise als Stützgewebe ausgebildet ist und zwei Schichten umfasst, durch welche das Verstellelement, insbesondere das in seinem Volumen veränderbare Röhrenelement, ausgebildet ist. Die erste und/oder die zweite Lage ist bzw. sind zum Beispiel zumindest im Wesentlichen undurchlässig für das Medium.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ventileinrichtungen als vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Airbags und umgekehrt anzusehen sind.
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Des Weiteren gehört zur Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Ventileinrichtung für ein Medium, insbesondere für ein gasförmiges Medium eines Airbags, mit einer ersten Lage und einer zweiten Lage, welche jeweils wenigstens eine Durchtrittsöffnung aufweisen, die in einer Schließstellung der Ventileinrichtung von einem korrespondierenden Abdeckbereich der jeweils anderen Lage zumindest im Wesentlichen verschlossen werden, und mit wenigstens einem Verstellelement, insbesondere einem in seinem Volumen veränderbaren Röhrenelement, mittels welchem in einer zumindest temporären Durchlassstellung der Ventileinrichtung zumindest einer der Abdeckbereiche der entsprechenden Lage zumindest bereichsweise von der korrespondierenden Durchtrittsöffnung abgehoben wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und umgekehrt anzusehen. Damit erlaubt auch das erfindungsgemäße Verfahren ein Durchströmen der Ventileinrichtung von einer besonders hohen Masse bzw. Menge des Mediums in besonders kurzer Zeit, was bei dem beschriebenen Airbag vorteilhafterweise zu einer besonders schnellen Volumenvergrößerung desselbigen führt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur an der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnungen zeigen in:
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1 eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung;
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2 eine weitere schematische Schnittansicht der Ventileinrichtung gemäß 1;
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3 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung;
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4 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung;
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5 zwei schematische Schnittansichten einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung;
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6 zwei schematische Schnittansichten einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung;
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7 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung und
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8 vier perspektivische Ansichten einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung.
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Die 1 zeigt eine Ventileinrichtung 10 für ein gasförmiges Medium eines Airbags mit einer ersten Lage 12 und einer zweiten Lage 14, welche jeweils Durchtrittsöffnungen 16 und 18 bzw. 20, 22, 24 und 26 aufweisen. Die Durchtrittsöffnungen 16, 18, 20, 22, 24 und 26 sind in einer Schließstellung der Ventileinrichtung 10 von einem korrespondierenden Abdeckbereich 28, 30, 32, 34, 36 und 38 der jeweils anderen Lage 12 bzw. 14 verschlossen. Die Lagen 12 und 14 sind als Gewebelagen ausgebildet.
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Des Weiteren weist die Ventileinrichtung 10 Verstellelemente in Form von in ihrem jeweiligen Volumen veränderbaren Röhrenelementen 40 und 42 auf, mittels welchen in einer zumindest temporären Durchlassstellung der Ventileinrichtung 10 zumindest einer der Abdeckbereich 28, 30, 32, 34, 36 und 38 der entsprechenden Lage 12 bzw. 14 zumindest bereichsweise von der korrespondierenden Durchtrittsöffnung 16, 18, 20, 22, 24 und 26 abhebbar ist.
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Wie der 1 zu entnehmen ist, sind die Abdeckbereiche 30 und 36 jeweils durch das Röhrenelement 40 bzw. 42 gebildet. Anhand des Röhrenelements 40 ist die Funktion der Ventileinrichtung 10 zu entnehmen. Das Röhrenelement 40 ist in seiner aufgeblasenen Stellung dargestellt, in welcher es ein größeres Volumen einnimmt als in seiner nicht aufgeblasenen Stellung, welche durch das Röhrenelement 42 dargestellt ist. Von der nicht aufgeblasenen Stellung in die aufgeblasene Stellung ist es dabei durch eine Gasbeaufschlagung verbringbar, mittels welcher das Röhrenelement 40 bzw. 42 in seinem Volumen vergrößert wird. Die Ventileinrichtung 10 ist dabei aktiv, wenn das Röhrenelement 40 bzw. 42 aufgeblasen ist und nicht aktiv, wenn das Röhrenelement 40 bzw. 42 nicht aufgeblasen ist. Durch die Volumenvergrößerung der Röhrenelemente 40 bzw. 42 wird ein Ventilinnenraum 46 in einem großen Maßstab vergrößert wird. Die Röhrenelemente 40 und 42 werden somit nicht nur zum Abdichten bzw. zum Verschließen der korrespondierenden Durchtrittsöffnungen 16 und 18 und somit als dichtende Elemente sondern zugleich als weggebende Elemente für die Vergrößerung des Ventilinnenraums 46 verwendet.
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Die Lage 14 umfasst dabei zwei Gewebeschichten zur Bildung der Röhrenelemente 40 und 42. Die Lage 14 ist über die Lage 12 gelegt und in Zwischenflächen 50 und 56 mit der Lage 14 verbunden.
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Die Ventileinrichtung 10 kommt beispielsweise bei einem so genannten Fachwerkbag zum Einsatz, bei welchem es sich um einen Airbag handelt, bei welchem eine fachwerkartige Struktur aufgeblasen wird, die aus einer Mehrzahl von Röhrenelementen wie den Röhrenelementen 40 und 42 gebildet ist. Diese Fachwerkstruktur begrenzt einen Innenraum und ist mit den Lagen 12 und 14 verkleidet, wodurch bei einer Entfaltung der Fachwerkstruktur der Innenraum über die Lagen 12 und 14 mit Luft, insbesondere Umgebungsluft, gefüllt werden muss, um eine möglichst optimale Stützwirkung zum Schutz von Insassen eines Kraftwagens mit einem derartigen Fachwerkbag zu ermöglichen. Die Ventileinrichtung 10 ermöglicht dabei ein besonders schnelles Aufblasen des Fachwerkbags und damit ein besonders schnelles Eindringen einer hohen Masse der Luft gemäß einem Richtungspfeil 44. An dieser Stelle sei angemerkt, dass eine Seite 62 der Ventileinrichtung dem besagten Innenraum der Fachwerkstruktur zugewandt ist und eine Seite 64 einer Außenseite des Fachwerkbags entspricht, also dem Innenraum des Kraftwagens zugewandt ist.
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Bei einem Unfall des Kraftwagens, welcher eine Volumenvergrößerung des Airbags, also ein Auslösen dieses, erfordert, werden die Röhrenelemente 40 und 42 bzw. die Fachwerkstruktur aufgeblasen und es kann Luft durch die Durchtrittsöffnungen 16, 18, 20, 22, 24 und 26 in den Innenraum gemäß dem Richtungspfeil 44 strömen. Ein Ausströmen der Luft aus dem Innenraum gemäß Richtungspfeilen 58 und 60 ist vermieden, da, wie anhand der Abdeckbereiche 28 und 30 sowie der Durchtrittsöffnungen 16 und 20 dargestellt ist, der Abdeckbereich 28 die Durchtrittöffnung 20 und der Abdeckbereich 30 die Durchtrittsöffnung 16 abdecken, wobei die Durchtrittsöffnung 16 dadurch abgedeckt ist, dass sie sich an entsprechende Wandungsbereiche des Röhrenelements 40 anlegt.
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In der 1 ist mit s eine Materialverkürzung im Bereich der Röhrenelemente 40 und 42 durch die Volumenvergrößerung in Form des Aufblasens derselbigen bezeichnet, was eine Überlänge der beweglichen Abdeckbereiche 28, 32, 34 und 38 der beweglichen Lage 12 ergibt.
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Dies ist anhand der 5 und 6 verdeutlicht. Vergleicht man die Lage 14 im nicht aufgeblasenen Zustand der Röhrenelemente 40 und 42 gemäß der oberen Darstellung der 5, in welcher die Länge gemäß einem Richtungspfeil 66 der Lage 14 mit der Länge der Lage 16 im Wesentlichen übereinstimmt, mit dem aufgeblasenen Zustand der Röhrenelemente 40 und 42 gemäß der unteren Darstellung in der 5, so erkennt man, dass sich die Lage 14 beim Aufblasen der Röhrenelemente 40 und 42 verkürzt und zwar einerseits um den Längenbetrag Δx, was der Materialverkürzung s gemäß 1 entspricht. Eine Breite x1 an der Stelle der Röhrenelemente 44 und 42 der Lage 14 entspricht im unaufgeblasenen Zustand der Röhrenelemente 40 und 42 dem halben Umfang der aufgeblasenen Röhrenelemente 40 und 42. Somit ergibt sich für die Breite x1 folgender Zusammenhang: X1 = π·r.
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Im aufgeblasenen Zustand der Röhrenelemente 40 und 42 reduziert sich die Breite x1 zu einer neuen Breite x2, welche dem zweifachen des Radius eines der Röhrenelemente 40 und 42 entspricht. Somit ergibt sich x2 zu: X2 = 2·r, wobei r den Radius eines der Röhrenelemente 40 und 42 bezeichnet. Daraus ergibt sich folgender Weggewinn pro Röhrenelement 40 bzw. 42: Δx = x1 – x2 = π·r = π – 2·r.
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Die sich bewegende Lage
12 wird im flachen, nicht vernähten Zustand der Lage
14, die einen Luftsack des besagten Fachwerkbags bildet, über diese gelegt und in den Zwischenflächen
50 und
56 punktuell befestigt. So haben die Lage
12 und die nicht vernähte Lage
14 die gleiche Länge. Der Weggewinn bei Befüllung der Röhrenelement
40 und
42, also bei dessen Volumenvergrößerung, in einer jeweiligen Ebene der jeweiligen Lage
12 bzw.
14 steht der Lage
12 in senkrechter Richtung zur Ebene der Lagen
12 bzw.
14 für die besagte Vergrößerung des Ventilinnenraums
46 zur Verfügung, was gemäß
6 dargestellt ist. Nimmt man an, dass sich die Lage
16 wie ein Dreieck zwischen punktuellen Befestigungen der beiden Lagen
12 und
14 aufspannt, so lässt sich ein Abstand h zwischen einer Oberkante der Röhrenelemente
40 bzw.
42 und der Lage
14 folgendermaßen berechnen:
wobei l
2 den Abstand zwischen dem Mittelpunkt des Röhrenelements
40 bzw.
42 zu der Lage
16 bezeichnet. L
1 bezeichnet den halben Abstand zwischen den Röhrenelementen
40 und
42. An dieser stelle sei angemerkt, dass dies in der
6 anhand des Röhrenelements
40 dargestellt, wobei das Röhrenelement
40 auf der rechten Seite in der
6 in seinem unaufgeblasenen Zustand und auf der rechten Seite in der
6 in seinem aufgeblasenen Zustand dargestellt ist. Das zu dem Röhrenelement
40 Ausgeführte gilt für das Röhrenelement
42 analog.
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Die 2 zeigt die Ventileinrichtung 10 gemäß 1, wobei das zu der Ventileinrichtung 10 gemäß 1 Ausgeführte auf die Ventileinrichtung 10 gemäß 2 analog zutrifft. Bei der Ventileinrichtung 10 gemäß 2 ist nun auch das Röhrenelement 42 aufgeblasen und ermöglicht ein Durchströmen der Luft durch die Ventileinrichtung 10 und damit in den Innenraum des Fachwerkbags gemäß Richtungspfeilen 68 und 70. An dieser Stelle sei angemerkt, dass im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Kraftwagens, welche eine Entfaltung und damit eine Aktivierung des besagten Fachwerkbags mit der Ventileinrichtung 10 erfordert, gegebenenfalls alle vorhandenen Röhrenelemente wie die Röhrenelemente 40 und 42 in ihrem Volumen vergrößert, also aufgeblasen werden. Ebenso möglich ist, nur eine Teilanzahl der Röhrenelemente aufzublasen um eine bedarfsgerechte Entfaltung und Aktivierung des Fachwerkbags in Abhängigkeit einer Unfallsituation durchzuführen. Das Aufblasen der Röhrenelemente kann dabei beispielsweise in Abhängigkeit von einer Richtung, aus welcher die unfallbedingte Kraftbeaufschlagung geschieht, erfolgen und das Aufblasen unterschiedlicher und gegebenenfalls nicht alle Röhrenelemente erfordern. Ebenso möglich ist ein zeitversetztes Aufblasen der Röhrenelemente bzw. einer Teilanzahl der Röhrenelemente.
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Die 3 zeigt eine alternative Ausführungsform der Ventileinrichtung 10, wobei in der 3 die Lage 12 in einem Mittenbereich 72 der Durchtrittsöffnung 18 mit dem Röhrenelement 42 verbunden ist. Ansonsten gilt das zu der Ventileinrichtung 10 gemäß den 1 und 2 Ausgeführte analog für die Ventileinrichtung gemäß der 3.
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Die 4 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform der Ventileinrichtung 10, wobei sich an das Röhrenelement 40, welches in der 4 in seinem aufgeblasenen Zustand dargestellt ist, eine Mehrzahl von Durchtrittsöffnungen 74 und 76 der Lage 12 sowie Durchtrittsöffnungen 78, 80 und 82 der Lage 14 mit korrespondierenden Abdeckbereichen 84, 86 und 88 anschließen, die die Durchtrittsöffnungen 74, 76, 78, 80, 82 verschließen und damit abdichten. Das Aufblasen des Röhrenelements 40 führt dabei wiederum zu einer Vergrößerung der Ventilinnenräume 46, die über die entsprechenden Durchtrittsöffnungen 16, 74, 76, 78, 80 und 82 gemäß Richtungspfeilen 44, 90 und 92 von Luft durchströmbar sind.
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Die 7 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der Ventileinrichtung 10, wobei der 7 die Mehrzahl von Röhrenelementen 40, 40', 42 und 42' zu entnehmen ist, welche über gemeinsame Knotenpunkte 94, 94', 94'' und 94''' fluidisch kommunizierend miteinander verbunden sind. Die bewegliche Lage 12 ist mit der Lage 14 in einem Bereich 96 punktuell verbunden. In der 7 strichliert dargestellt sind die Durchtrittsöffnungen 20, 22, 24 und 26 der Lage 14, welche auch als Ventilationslöscher der Lage 14, also des Luftsacks, bezeichnet werden. Ebenso in der 7 dargestellt sind die Durchtrittslöcher 16 und 18 sowie Durchtrittslöcher 16' und 18' der beweglichen Lage 12. Die Durchtrittsöffnungen 16, 16', 18, 18' 20, 22, 24 und 26 können beliebige Formen aufweisen. Vorteilhafterweise ist die bewegliche Lage 14 im Bereich der Knotenpunkte 94, 94', 94'' und 94''' ausgeschnitten, um dort Faltenbildungen bei einem Abdichten der anliegenden Lage 12 zu vermeiden.
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Die 8 zeigt eine Umsetzung der in 7 dargestellten Ventileinrichtung 10, wobei der 8 die Innenseite 62 der Ventileinrichtung 10 zu entnehmen ist, und wobei die Röhrenelemente 40 und 42 nicht mit Luft bzw. mit Druckluft, beaufschlagt sind. Ebenso in der 8 dargestellt ist die Außenseite 64 der Ventileinrichtung 10, wobei die Röhrenelemente 40 und 42 ebenso nicht mit Druckluft beaufschlagt sind. Das Bezugszeichen 64' bezeichnet die Außenseite 64 der Ventileinrichtung 10, wobei die Röhrenelemente 40 und 42 nun sehr wohl mit Druckluft beaufschlagt sind. Das Bezugszeichen 62' bezeichnet dazu analog die Innenseite 62 der Ventileinrichtung 10, wobei die Röhrenelemente 40 und 42 ebenso mit Druckluft beaufschlagt sind.