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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung eines Subtrates
in einer Vakuumkammer mit einem rotierenden Magnetron, wobei ein
Substrat in einer Substrattransportrichtung an dem Magnetron vorbei
geführt
und mittels eines aus einem mit dem Magnetron verbundenen Target
herausgelösten
Materials gegebenenfalls auch unter einer Reaktion des Materiales
mit einem in der Vakuumkammer befindlichen Reaktivgases beschichtet
wird.
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Es
ist bekannt, Schichten mittels reaktiven Sputterns herzustellen.
Dabei wird in einem Hochvakuum an ein Target eine Spannung, üblicherweise eine
in der Polarität
wechselnde Spannung, angelegt. Das Target wird mit einem Magnetfeld
durchsetzt, wodurch der durch Hochvakuum und Targetspannung erzeugte
Sputtereffekt ermöglicht
oder unterstützt
wird. Die Kombination von Target und Magnetfelderzeuger wird als
Magnetron bezeichnet, das Sputtern somit als Magnetronsputtern.
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In
den Prozessraum wird nun gezielt ein Gas eingeleitet, welches mit
dem Targetmaterial chemisch reagiert. Das Reaktionsprodukt lagert
sich dann auf einer Oberfläche
eines Substrates ab. Dies wird als reaktives Sputtern bezeichnet.
Durch Einleiten von Sauerstoff als Reaktionsgas werden beispielsweise
oxidische Schichten erzielt. So ist es beispielsweise möglich, eine
ZnO:Al-Schicht aus einem Zn:Al-Target mittels dieses reaktiven Sputterns
zu erzeugen.
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In
der Praxis haben sich sogenannte Rohrmagnetrons sehr bewährt. Hierbei
ist ein rohrförmiges
Target (Rohrtarget) vorgesehen, in dessen innerem Hohlraum der Magneterzeuger
oder das Magnetsystem angeordnet ist. Bei dem Sputtervorgang wird
das Rohrtarget gedreht, so dass es ständig um das feststehende Magnetfeld
dreht. Damit wird erreicht, dass immer die gesamte Targetoberfläche vom
Sputterprozess bearbeitet wird. Es können sich also keine Zonen
unterschiedlichen Targetabtrages oder unterschiedlicher Targetoxidation
herausbilden wie beim planaren Target. Damit wird u. a. gewährleistet,
dass das Target gleichmäßig absputtert,
wodurch eine bessere Targetausnutzung erreicht wird.
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Rohrmagnetrons
werden üblicherweise
in in-line-Vakuumbeschichtungsanlagen eingesetzt. Dabei handelt
es sich um längserstreckte
Vakuumanlagen mit einem Substrattransportsystem, mittels dem Substrate
durch die Vakuumbeschichtungsanlage unter Passieren verschiedener
Bearbeitungsstationen, u. a. auch Rohrmagnetron-Beschichtungsstationen,
hindurch bewegt werden.
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Solche
Rohrmagnetrons können
allerdings nie ganz zylindrisch gefertigt und verbaut werden. Dies
führt beim
praktischen Einsatz zu einer Schwankung des Magnetfeldes an der
gerade über
dem Magnetsystem befindlichen Targetoberfläche. Dies ist mit einer Schwankung
des Arbeitspunktes verbunden.
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Unter
Arbeitspunkt wird hier ein Punkt auf einem von mehreren Prozessparametern
abhängigen mehrdimensionalem
Strom-Spannungs-Kennlinienfeld verstanden. Zur Erreichung bestimmter
Schichtqualitäten
wird ein bestimmter Sollpunkt oder Sollbereich in dem Kennlinienfeld
vorgegeben, in dem der Arbeitspunkt liegen soll, d. h. normalerweise
wird der Arbeitspunkt so eingestellt, dass ein Optimum an zu erzielenden
Schichteigenschaften erreicht wird.
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Insbesondere
bei reaktiven Prozessen ist die Abhängigkeit der Prozessparameter
auf das Kennlinienfeld besonders stark oder nicht eindeutig, was sich
in Form von Sprüngen
oder Hysteresen zeigt. Das führt
dazu, dass minimale Schwankungen des Magnetfeldes, die zu minimalen
Schwankungen in der Impedanz führen,
erhebliche Arbeitspunktschwankungen nach sich ziehen.
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Eine
Schwankung des Arbeitspunktes hat nun insbesondere bei reaktiven
Prozessen zur Folge, dass die Schichteigenschaften auf dem Substrat
entlang der Transportrichtung schwanken und dass selten das Optimum
erreicht wird. Parameter der Schichteigenschaften können beispielsweise
Transmission und Widerstand der abgeschiedenen Schicht sein. Bei
einer Schwankung des Arbeitspunktes wird nun beim durchlaufenden
Substrat eine Mischschicht abgeschieden, mit der nie das Optimum
an Transmission als auch an Widerstand erreicht werden kann. Beispielsweise
war es bisher nicht möglich,
bei der reaktiven Herstellung von ZnO:Al-Schichten vom Rohrmagnetron über ein
unbefriedigendes Maß an Transmission
hinaus zu kommen.
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Bei
der Prozessführung
wird der Arbeitspunkt nach Möglichkeit
konstant gehalten. Hierfür sind
Regelverfahren bekannt, beispielsweise das von der Anmelderin entwickelte
Plasmaemissionsmonitoring (PEM) oder eine Leistungsregelung mittels
Reaktionsgaszuführung
bei einer konstant geregelten Spannung.
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Bei
der Leistungsregelung wird der zur Bereitstellung der Targetspannung
eingesetzte Generator spannungsgeregelt betrieben und die gewünschte Leistung über den
Reaktivgasfluss, insbesondere den Sauerstofffluss eingestellt. Beim
Einsatz eines Rohrmagnetron kommt es nun während der Rohrum drehurig durch
die Änderungen
im Magnetfluss an der Targetoberfläche zur Nachregelung des Reaktivgasflusses,
insbesondere des Sauerstoffflusses, während die Leistung sehr konstant
gehalten werden kann.
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Mit
der Regelung des Reaktivgasflusses ist aber auch die Änderung
anderer Größen verbunden, bei
der Erzeugung einer ZnO:Al-Schicht die Intensität der Zn-Linie im optischen
Emissionsspektrum. Das führt
dazu, dass trotz sehr guter Konstanz der Spannung und der Leistung
der Arbeitspunkt über
die Rohrumdrehung variiert wird und es zu den bereits beschriebenen
Mischschichten kommt, in denen gute mit schlechten Eigenschaften
kombiniert sind.
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Soll
beispielsweise ein bestimmter Widerstand eingestellt werden, so
wird dieser durch den hochohmigen Anteil in der Schicht bestimmt.
Ein Grenzwert des spezifischen Widerstandes muss somit in der gesamten
Schicht unterschritten werden. Das führt dazu, dass ein Teil der
Schicht transparent abgeschieden wird aber bei Weiterdrehung des
Rohres auch ein Teil mit noch niedrigerem Widerstand und hoher Absorption.
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Der
Arbeitspunkt muss also über
die Rohrrotation nachgeführt
werden, was allein mit Sauerstofffluss- und Leistungsregelung nicht
gelingt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die Homogenität der Schicht
auf einem Substrat durch eine Stabilisierung des Arbeitspunktes über die Targetrotation
zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch
1 gelöst.
Die Ansprüche
2 bis 16 zeigen Ausgestaltungen dieses Verfahrens.
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Darin
ist eine Regelung des Arbeitspunktes des Beschichtungsprozesses
vorgesehen, bei dem an ein Rohr magnetron mit einem rotierenden Target und
eine Gegenelektrode eine Targetspannung angelegt wird, derart, dass
eine durch den Targetumlauf hervorgerufene periodische Änderung
eines ersten Prozessparameters durch eine periodische Änderung
eines zweiten Prozessparameters mit einer determinierten Höhe ausgeregelt
wird.
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Es
hat sich nämlich
gezeigt, dass durch eine Beeinflussung der Targetspannung der Verlauf
des ersten Prozessparameters durch einen an sich von dem ersten
Prozessparameter unabhängigen
zweiten Prozessparameter möglich
ist.
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In
einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass eine durch den Targetumlauf hervorgerufene periodische Änderung des
ersten Prozessparameters durch eine periodische Änderung der Targetspannung
U (zweiter Prozessparameter) um +ΔU
und –ΔU ausgeregelt
wird.
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Insbesondere
kann dabei der Betrag |ΔU| der Änderung ΔU kleiner
als der Betrag |U| der Targetspannung U ist.
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Als
erster Prozessparamter kann die Intensität einer signifikanten Linie
eines optischen Emissionsspektrogramms eingesetzt werden.
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Eine
andere Möglichkeit
sieht vor, dass als erster Parameter der Reaktivgaspartialdruckes
eingesetzt wird
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Das
Verfahren ist in beiden Formen der Targetspannung einsetzbar, in
denen die Spannung eine Gleich- oder eine Wechselspannung ist.
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In
bevorzugter Weise werden eine periodische Schwankung des ersten
Prozessparameters dadurch ausgeglichen, dass die Periodendauer der Änderung
der Targetspannung U einem Targetumlauf entspricht, wobei die Targetspannung
aus sinusförmig
oder in einer von der Sinusform abweichenden Form, je nach Änderungsform
des ersten Prozessparameters, geändert werden
kann.
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In
einer weiteren Gestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Steuerungsmöglichkeit der üblicherweise
eingesetzten Spannungsquellen ausgenutzt, die eigentlich zur Stabilisierung
der Ausgestaltung vorgesehen ist, indem die Targetspannung als eine
mittels einer Spannungsregelung geregelte Spannung angelegt und
die von dem Rohrmagnetron aufgenommene Leistung durch eine Regelung
des Reaktivgasflusses konstant gehalten wird.
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Hierbei
ist es möglich,
dass die periodische Spannungsänderung
durch eine Variation am Steuereingang der Spannungsregelung erzeugt
wird.
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In
einer anderen Gestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass eine durch den Targetumlauf hervorgerufene periodische Änderung
des ersten Prozessparameters durch eine periodische Änderung
des Totaldruckes (zweiter Prozessparameter) ausgeregelt wird.
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Dabei
kann als erster Prozessparamter die Intensität einer signifikanten Linie
eines optischen Emissionsspektrogramms oder der Reaktivgaspartialdruckes
eingesetzt werden.
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Es
ist aber auch möglich,
weitere Prozessparameter in das erfindungsgemäße Verfahren mit einzubeziehen,
indem eine durch den Targetumlauf hervorgerufene periodische Änderung
eines ersten Prozessparameters und/oder eines dritten Prozessparamters
durch eine periodische Änderung
eines zweiten Prozessparameters und/oder eines vierten Prozessparameters
mit jeweils einer determinierten Höhe ausgeregelt wird, wobei
als erster oder dritter Prozessparameter der Partialdruck des Reaktivgases
oder die Intensität
einer signifikanten Linie oder das Intensitätsverhältnis zweier Linien eines optischen
Emissionsspektrogramms oder als zweiter oder vierter Prozessparameter
die Spannung oder der Totaldruck eingesetzt werden können.
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Die
Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches
17 gelöst.
Die Ansprüche
18 und 19 zeigen besonders günstige Ausgestaltungen
dieses Verfahrens.
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Hierbei
ist zum Ausgleich periodischer Schwankungen vorgesehen, dass mindestens
zwei Magnetrons eingesetzt werden, die mit zueinander zumindest
unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben werden. Die Wirkung des
Ausgleichs kann auch noch dadurch verstärkt werden, dass beide Magnetron
(7) in zueinander entgegengesetzten Drehrichtungen angetrieben
werden.
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Eine
besonders hervorragende Wirkung wird erreicht, wenn die beide erfindungsgemäßen Verfahren
miteinander kombiniert werden.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
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In
den zugehörigen
Zeichnungen zeigt
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1 eine
schematische Darstellung einer Vakuumkammer mit einer Anordnung
zylindrischer Magnetron,
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2 das
Verhalten des Sauerstoff-Partialdruckes nach dem Stand der Technik
und
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3 das
Verhalten des Sauerstoff-Partialdruckes bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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4 Algorithmus
zur automatisierten Berechnung der periodischen Kompensationsfunktion
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1 stellt
den Stand der Technik dar und zeigt eine Vakuumkammer 1,
die mit einer Vakuumpumpe 2 verbunden ist. Weiterhin ist
die Vakuumkammer 1 mit einer Gasquelle 3 verbunden,
die einen Steuergang 4 zum Steuern des Gasstromes in die Vakuumkammer 1 hinein
aufweist. Die Vakuumkammer 1 ist Teil einer längserstreckten
Vakuumbeschichtungsanlage, durch die ein Substrat 5 in Längs- und
damit Transportrichtung 6 bewegt wird. Dies dient der Behandlung
von mehreren Substraten 5 im Durchlaufbetrieb. Die Substrate 5 können dabei auf
unterschiedliche Weise behandelt werden. Hier interessiert der Behandlungsschritt
der Beschichtung.
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Zur
Beschichtung des Substrats 5 ist mindestens ein zylindrisches
Magnetron 7 vorgesehen, das in einem Endblock 8 gelagert
ist und über
diesen in einer Drehrichtung 9 rotierend angetrieben wird. Zum
Absputtern des außen
auf dem Magnetron 7 befindlichen Target 10, das
sich auf dem Substrat 5 (ggf. unter Reaktion mit einem über die
Gasquelle 3 eingeleiteten Reaktivgas) abscheiden soll,
wird an das Target 10 eine Targetspannung UT angelegt. Hierzu
ist das Target 10 (in aller Regel über das Magnetron 7)
mit einer Spannungsquelle 11 verbunden. Die Spannungsquelle
weist eine interne Spannungsregelung auf, die mit einem Spannungssteuereingang 12 versehen
ist. Die an den Spannungssteuereingang 12 angelegte Steuerspannung
USt gibt die Höhe der Ausgangsspannung der
Spannungsquelle 11 als bereitgestellte Targetspannung UT vor. Bei einem konstanten Spannungswert
der Steuerspannung USt an dem Spannungssteuereingang 12 wird die
Targetspannung UT hochpräzise konstant gehalten.
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Die
Targetspannung UT kann unterschiedliche
Formen aufweisen und auf verschiedene Art und Weise angelegt werden.
So ist es möglich,
dass die Targetspannung UT als Gleichspannung
bereit gestellt wird, wobei die Gleichspannung auch als pulsierende
Gleichspannung erzeugt werden kann. Wird nur ein einzelnes Magnetron 7 vorgesehen,
so wird dann die Targetspannung UT zwischen
dem Magnetron 7 als Kathode und der Vakuumkammer 1 als
Anode oder einer separaten Anode angelegt.
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Ein
einzelnes Magnetron 7 kann aber auch mit einer Wechselspannung
als Targetspannung UT beaufschlagt werden,
wobei dann ebenfall die Vakuumkammer 1 als Gegenelektrode
dienen oder eine separaten Gegenelektrode vorgesehen sein kann.
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Werden
zwei Magnetrons 7 eingesetzt, wie dies in 1 dargestellt
ist kann jedes Magnetron mit einer Gleich- oder Wechselspannung
als jeweilige Targetspannung UT betrieben
werden, genau so, wie oben für
ein Einzelmagnetron beschrieben. Es ist aber auch möglich, die
Targetspannung UT zwischen beide Magnetrons 7 als
Wechselspannung anzulegen. Dies stellt die bevorzugte Variante dar,
wobei die Wechselspannung als Mittelfrequenz-Wechselspannung gestaltet
ist, deren Frequenz in aller Regel zwischen einem und mehreren kHz
liegt. Die erfindungsgemäße Steuerung
der Targetspannung UT ist für alle dargestellten
Magnetronansteuerungen und Spannungsarten einsetzbar.
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2 zeigt
das übliche
Verhalten eines Prozessparameters bei einem rotierenden Target 10 nach
dem Stand der Technik. In diesem Beispiel wird als Reaktivgas von
der Gasquelle 3 Sauerstoff mittels des Steuereinganges 4 in
seinem Gasstrom gesteuert eingesetzt. Somit wird der Partialdruck
des Reaktivgases Sauerstoff betrachtet. Wie vorstehend erläutert, können hier
aber auch andere Prozessparameter oder auch eine Kombination verschiedener
Prozessparameter Verwendung finden, wie beispielsweise die Intensität einer
signifikanten Spektrallinie. Bei einer Abscheidung von ZnO:Al könnte hier
beispielsweise auch die Intensität
der Zn-Linie bei 636 nm im optischen Emissionsspektrum betrachtet
werden.
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Wie
ersichtlich ist, ändert
sich der Mittelwert 13 des Sauerstoffpartialdruckes über den
dargestellten Zeitraum. Dies resultiert daraus, dass bei konstant
gehaltener Targetspannung UT über die
Zufuhr an Sauerstoff die Leistung konstant gehalten wird. Dies führt zu unterschiedlichen
Sauerstoffpartialdrücken,
die in 1 als schwankender Mittelwert 13 erkennbar
sind. Dies ist ein normales Prozessverhalten.
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Entscheidend
ist, dass sich der Sauerstoffpartialdruck in wesentlich kürzeren Perioden
viel stärker ändert. Dies
ist als Kurve 14 mit der wesentlich schnelleren Schwankung
des Sauerstoffpartialdruckes um seinen Mittelwert 13 erkennbar
und ein Ausdruck für
ein unterschiedliches Prozessverhalten bei rotierendem Target 10.
Die Periodendauer der Kurve 14 mit der kurzen Schwankung
des Sauerstoffpartialdruckes entspricht der Umdrehung des zylindrischen
Targets 10. Diese starke Schwankung des Sauerstoffpartialdruckes
ist zugleich auch Ausdruck eines stark schwankenden Arbeitspunktes,
was zu einer unterschiedlichen Schichtabscheidung über der Zeit
führt.
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Wird
nun ein Substrat 5 in einer Beschichtungsanlage an einem
Magnetron 7 vorbeigeführt, wie
dies eingangs geschildert wurde, so werden unterschiedliche Beschichtungszonen
entstehen, was ein streifenförmiges
Aussehen hervorrufen kann. Die erzeugte Schicht ist also über der
Fläche
nicht homogen.
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Bei
einem ersten erfindungsgemäßen Verfahren
wird nun der Steuereingang 12 der Spannungsregelung für die Targetspannung
UT genutzt, an dem Ausgang der Spannungsquelle 11 die
Spannung zu variieren, indem der Steuereingang 12 entsprechend
manipuliert wird. Die bisher konstant gehaltene Targetspannung UT wird entsprechend beeinflusst.
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Dabei
wird die Ausgangsspannung der Spannungsversorgung, d. h. die bereitgestellte
Targespannung UT mit einer Periodendauer
zyklisch um einen Betrag ΔU
heraufgesetzt und abgesenkt. Durch eine Variation von ΔU und der
Periodendauer der Spannungsänderung
wird nun erreicht, dass durch eine sich periodisch ändernde
Targetspannung die durch die Targetdrehung hervorgerufene Schwankung
des Arbeitspunktes verringert oder gar eliminiert wird, was in dem
Verhalten des Sauerstoffpartialdruckes in dem Zeitbereich ab ca.
2000 s in 3 deutlich wird. In diesem Zeitbereich ändert sich der
Sauerstoffpartialdruck mit der Ausnahme eine leichten ”Rauschens” nur noch
im normalen Prozessverhalten, wie zu 1 geschildert.
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Wird
das erfindungsgemäße Verfahren
als Regelung betrachtet, so ist in diesem Falle die Regelgröße die Amplitude
einer periodischen Änderung des
Sauerstoffflusses und die Stellgröße die Amplitude und Periodendauer
sowie die Phase einer Modulation der Targetspannung UT.
Zu beachten ist dabei, dass die Erfindung auch andere Prozessparameter als
Regel- oder Stellgrößen einschließt. Neben
den bereits benannten Möglichkeiten
der Regelgrößen sind
als Stellgrößen beispielsweise
auch der Reaktivgasfluss, der Totaldruck oder ähnliches nutzbar.
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In 3 ist
aus dem Zeitraum vor der erfolgreichen Regelung eine starke Schwankung
mit einer starken Schwankungsbreite erkennbar. Dies resultiert daraus,
dass während
dieses Zeitraumes zwar die Größe von ΔU richtig
eingestellt war, was an der Amplitude in den Schwebungsknoten erkennbar
ist, nicht aber die Periodendauer der Spannungsänderung ΔU. Mit einer Synchronisierung
der Frequenz der Targetspannungsschwankung auf die Umdrehungsfrequenz
des oder der Rohrtargets 10 wird dann das Verhalten des
Partialdruckes auf der rechten Seite erreicht, womit eine hinreichende
Homogenität
in der Schichtabscheidung erreicht werden kann.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
wird die automatisierte Ableitung einer Kompensation der Schwingung
im Sauerstoffpartialdruck durch eine sinusförmige Modulation der Targetspannung
beschrieben. Die Modulation ist durch die drei Parameter Amplitude,
Frequenz und Phase gekennzeichnet. Dabei wird die Frequenz aus der
Rotation des oder der Targets 10 gewonnen. Dies kann beispielsweise
durch eine Messung der Rotationsfrequenz oder aus der Ableitung
der Rotationsfrequenz aus den Betriebsparametern des Antriebs Magnetrons 7 erfolgen.
Die Parameter Amplitude und Phase der Kompensationsschwingung werden
ständig
an die aktuellen Zustände
angepasst. Dies erfolgt dadurch, dass die Amplitude der Schwingung
des Sauerstoffpartialdrucks bestimmt wird. Überschreitet die Amplitude
für eine Dauer
von mehreren Perioden der Kompensationsschwingung einen Maximalwert
müssen
die Amplitude und die Phase neu berechnet werden.
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Wie
in 4 dargestellt, erfolgt die Berechnung so, dass
zunächst
die ohne Kompensation auftretende Schwingung des Sauerstoffpartialdrucks aus
der derzeitigen Schwingung und der Kompensationsmodulation berechnet
wird. Aus dieser Schwingung werden mit Hilfe des Levenberg-Marquardt-Algorithmus eine
neue Amplitude und neue Phase berechnet. Die neu berechneten Parameter
werden zum Einsatz gebracht und die erneute Prüfung solange verhindert, dass
die erneute Prüfung
auf durch die neuen Bedingungen modulierte Daten beruht. Der Vorgang
der ersten Inbetriebnahme erfolgt so, dass Amplitude und Phase der
Modulation auf 0 gesetzt werden und der Algorithmus mit Hilfe eines
Testsubstrats die Parameter selbst bestimmt.
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Das
vorstehend beschriebene Problem wird u. a. auch dadurch hervorgerufen,
dass entweder ein einzelnes Magnetron 7 vorgesehen ist,
oder zwei Magnetron 7, die eine gleichsinnige Drehrichtung 9 und dieselbe
Drehzahl aufweisen. An dieser Stelle setzt nun eine zweite erfindungsgemäße Lösung desselben
Problems an, die vorsieht mindestens zwei Magnetron einzusetzen,
die zueinander zumindest unterschiedliche Drehzahlen aufweisen.
Damit wird erreicht, dass die in 2 dargestellten
periodischen Schwankungen der Kurve 14 ausgeglichen werden, da
die beiden Magnetron 7 unterschiedliche Drehzahlen haben
und es somit nicht mehr zu Addition der Schwankungsverläufe kommt.
Unterstützt
werden kann dies auch noch dadurch, dass beide Magnetrons 7 zueinander
entgegengesetzte Drehrichtungen aufweisen.
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In
besonders zweckmäßiger Weise
können beide
Verfahren dadurch miteinander verbunden werden, dass der betrachtete
Prozessparameter als Regelgröße gemessen
wird und die Targetspannung UT gegensinnig
nachgeregelt wird, wobei die beiden Magnetron 7 zueinander
unterschiedliche Drehzahlen aufweisen. Eine durch die unterschiedlichen Drehzahlen
hervorgerufene (kleinere und nicht mehr sinusförmige) Schwankung des betrachteten
Prozessparameters wird dann durch die so gestaltete Regelung nahezu
vollständig
eleminiert.
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- 1
- Vakuumkammer
- 2
- Vakuumpumpe
- 3
- Gasquelle
- 4
- Steuereingang
der Gasquelle
- 5
- Substrat
- 6
- Längs- und
Transportrichtung
- 7
- Magnetron
- 8
- Endblock
- 9
- Drehrichtung
- 10
- Target
- 11
- Spannungsquelle
- 12
- Spannungssteuereingang
- 13
- Mittelwert
- 14
- Kurve
- UT
- Targetspannung
- USt
- Steuerspannung