DE102009051485A1

DE102009051485A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrlichts eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102009051485A1
Application number: DE102009051485A
Authority: DE
Inventors: Helmuth Dr. Ing. Eggers; Martin Dipl.-Ing. Lallinger; Jörg Dr. rer. nat. Moisel; Werner Dr. Rer. Nat. Ritter; Simon Victor Dipl.-Psych. Tattersall; Markus Thom; Bernd Dipl.-Inform. Woltermann
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2009-10-30
Filing date: 2009-10-30
Publication date: 2010-06-17

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Fahrlichts eines Fahrzeugs (1) mit zumindest einem Scheinwerfer (1.1, 1.2), zumindest einem Sensor (1.3) zur Detektion von Objekten (O1 bis O3) in einer Umgebung des Fahrzeugs (1) und einer Auswerteeinheit (1.4) zur Identifizierung der detektierten Objekte (O), wobei zumindest eine Lichtverteilung (L1, L2) des zumindest einen Scheinwerfers (1.1, 1.2) derart eingestellt wird, dass eine optische Achse der Lichtverteilung (L1, L2) auf ein als Gefahrenpunkt erkanntes Objekt (O1 bis O3) gerichtet wird. Erfindungsgemäß wird im Rahmen einer ersten Lichtfunktion zur Erzeugung der auf das Objekt (O1 bis O3) gerichteten Lichtverteilung (L1, L2) zumindest eine aus einer oder mehreren Leuchtdioden gebildete erste Lichtquelle des Scheinwerfers (1.1, 1.2) automatisch aktiviert, wobei anhand zumindest eines Bedienelements (1.5) die erste Lichtfunktion manuell aktiviert und deaktiviert wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrlichts eines Fahrzeugs (1).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Fahrlichts eines Fahrzeugs mit zumindest einem Scheinwerfer, zumindest einem Sensor zur Detektion von Objekten in einer Umgebung des Fahrzeugs und einer Auswerteeinheit zur Identifizierung der detektierten Objekte, wobei zumindest eine Lichtverteilung des zumindest einen Scheinwerfers derart eingestellt wird, dass eine optische Achse der Lichtverteilung auf ein als Gefahrenpunkt erkanntes Objekt gerichtet wird.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrlichts eines Fahrzeugs, umfassend zumindest einen Scheinwerfer, zumindest einen Sensor zur Detektion von Objekten in einer Umgebung des Fahrzeugs und eine Auswerteeinheit zur Identifizierung der detektierten Objekte, wobei eine Lichtverteilung des zumindest einen Scheinwerfers derart einstellbar ist, dass ein als Gefahrenpunkt erkanntes Objekt zumindest teilweise beleuchtbar ist.
Aus der DE 10 2006 012 773 A1 ist ein Verfahren zur Bildanzeige bekannt, bei welchem mittels einer Kamera Bilddaten aus dem Umfeld eines Fahrzeuges aufgenommen werden. Hierbei werden mittels einer Objekterkennung Objekte in den aufgenommenen Bilddaten erkannt und die Bilddaten werden zumindest teilweise auf einer Anzeige dargestellt, wobei in den Bilddaten die erkannten Objekte zumindest teilweise hervorgehoben werden. Die Hervorhebung der erkannten Objekte erfolgt derart, dass die dargestellten Bilddaten in zwei Arten von Bereichen eingeteilt werden, wobei die erste Art von Bereichen die erkannten und hervorzuhebenden Objekte und einen sich jeweils entsprechend direkt daran anschließenden Umgebungsbereich umfassen. Die zweite Art von Bereichen umfasst diejenigen Bilddaten, welche nicht der ersten Art von Bereichen zugeordnet wurden, wobei die Bilddaten der beiden Arten von Bereichen in unterschiedlicher Weise manipuliert werden.
Ferner ist aus der DE 102 27 170 A1 ein Verfahren zur Steuerung der Lichtverteilung eines Kraftfahrzeugs bekannt, wobei eine Detektion einer vor dem Fahrzeug liegenden Fahrumgebung durch ein Kamerasystem erfolgt, dessen Detektionsreichweite mindestens größer als eine Reichweite einer aktuellen Lichtverteilung von Frontscheinwerfern des Fahrzeugs ist. Eine Verarbeitung von digitalen Daten der detektierten Fahrumgebung erfolgt durch ein im Fahrzeug vorgesehenes Bildverarbeitungssystem zur Erkennung von potentiellen Hindernissen außerhalb der Reichweite der aktuellen Lichtverteilung der Frontscheinwerfer, wobei die Lichtverteilung mindestens eines Fahrzeugscheinwerfers derart verändert wird, dass ein potentielles Hindernis zumindest teilweise von dem Fahrzeugscheinwerfer beleuchtet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrlichts eines Fahrzeugs anzugeben.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich der Vorrichtung durch die im Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem Verfahren zur Steuerung eines Fahrlichts eines Fahrzeugs mit zumindest einem Scheinwerfer, zumindest einem Sensor zur Detektion von Objekten in einer Umgebung des Fahrzeugs und einer Auswerteeinheit zur Identifizierung der detektierten Objekte wird zumindest eine Lichtverteilung des zumindest einen Scheinwerfers derart eingestellt, dass eine optische Achse der Lichtverteilung auf ein als Gefahrenpunkt erkanntes Objekt gerichtet wird.
Erfindungsgemäß wird im Rahmen einer ersten Lichtfunktion zur Erzeugung der auf das Objekt gerichteten Lichtverteilung zumindest eine aus einer oder mehreren Leuchtdioden gebildete erste Lichtquelle des Scheinwerfers automatisch aktiviert, wobei anhand zumindest eines Bedienelements die erste Lichtfunktion manuell aktiviert und deaktiviert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine wirksame, einfache und schnelle Methode dar, einen Fahrer des Fahrzeugs auf Objekte aufmerksam zu machen, welche Gefahren darstellen können. Bei den Objekten handelt es sich beispielsweise um Fußgänger, Radfahrer, Fahrzeuge, Tiere, ortsfeste Objekte und andere Verkehrsteilnehmer. Gleichzeitig kann aufgrund der Verwendung von Leuchtdioden eine Wärmebelastung der Lichtquelle minimiert werden, wobei die Lichtverteilung mittels der Leuchtdioden in einfacher Weise sowie ohne zusätzliche mechanische Elemente und somit besonders zuverlässig einstellbar ist. Auch sind in einfacher Weise verschiedenste Lichtbilder erzeugbar, so dass insbesondere eine Blendung des Objekts und anderer Verkehrsteilnehmer vermieden oder zumindest verringert wird. Zusätzlich wird die Aufmerksamkeit des Fahrers in effektiver Weise auf das Objekt gerichtet, ohne dass dieser seinen Blick vom Verkehrsgeschehen abwenden muss. In besonders vorteilhafter Weise besteht die Möglichkeit, als Sensor bereits im Fahrzeug installierte Sensoren zu verwenden, die beispielsweise zum Betrieb eines Abstandswarnradars oder zur Fahrlichtsteuerung eines automatisch aktivierbaren Fernlichts oder einer so genannten Teilfernlichtfunktion verwendet werden. Somit sind das erfindungsgemäße Verfahren und dessen Ausführungsformen in besonders einfacher Art und Weise und somit mit geringem Kostenaufwand implementierbar, wobei bei diesem geringen Aufwand eine erhebliche Steigerung einer Verkehrssicherheit erzielbar ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
1 schematisch ein Fahrzeug auf einer Straße und ein vor dem Fahrzeug befindliches Objekt, welches beleuchtet wird,
2 schematisch das Fahrzeug und das Objekt gemäß 1, wobei auf das Objekt eine linienförmige Lichtverteilung gerichtet ist,
3 schematisch ein Fahrzeug auf einer Straße und mehrere vor dem Fahrzeug befindliche Objekte, wobei ein Objekt beleuchtet ist, und
4 schematisch das Fahrzeug und die Objekte gemäß 3, wobei keines der Objekte beleuchtet ist.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
In 1 ist ein Fahrzeug 1, welches sich auf einer Straße S bewegt, dargestellt. Das Fahrzeug 1 umfasst zwei Scheinwerfer 1.1, 1.2, welche jeweils eine Mehrzahl Licht emittierender Dioden (= LED), so genannte Leuchtdioden, aufweisen. Diese Leuchtdioden sind in nicht näher dargestellter Weise in so genannten LED-Arrays angeordnet, wobei vorzugsweise jede Leuchtdiode einzeln oder mehrere Gruppen von Leuchtdioden separat ansteuerbar sind.
Anhand der Scheinwerfer 1.1, 1.2 sind insbesondere mittels eines so genannten automatischen Lichtassistenten ausgeführte Funktionen in besonders einfacher Weise realisierbar. Unter einem automatischen Lichtassistenten wird dabei ein Fahrerassistenzsystem verstanden, welches in Abhängigkeit von in der Umgebung des Fahrzeugs 1 erfassten beweglichen und/oder unbeweglichen Objekten O1, einer aktuellen Verkehrssituation und/oder in Abhängigkeit davon, auf welcher Art von Straße S sich das Fahrzeug 1 bewegt, ein Fahrlicht des Fahrzeugs 1 automatisch einstellt. Dabei wird das Fahrlicht insbesondere automatisch zwischen einem Fernlicht, einem Teilfernlicht und einem Abblendlicht geschaltet, so dass der Fahrer des Fahrzeugs 1 mit dauerhaft aktivierter Fernlichteinstellung fahren kann, wobei eine Leuchtweite, eine Ausleuchtcharakteristik und/oder ein horizontaler Schwenkwinkel automatisch derart eingestellt werden, dass stets eine an die momentane Situation angepasste Ausleuchtung des vor dem Fahrzeug 1 befindlichen Bereichs erfolgt und andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden.
Das Fahrzeug 1 umfasst ferner zumindest einen Sensor 1.3 zur Erfassung der Objekte O1 in der Umgebung des Fahrzeugs 1, wobei sich ein Erfassungsbereich E des Sensors 1.3 im dargestellten Ausführungsbeispiel über einen breiten Vorfeldbereich des Fahrzeugs 1 erstreckt, so dass mittels des Sensors 1.3 die Objekte O1 in diesem Vorfeldbereich erfassbar sind und eine Entfernung zu den Objekten O1 ermittelbar ist.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen wird mittels des Sensors 1.3 oder einer Mehrzahl von Sensoren 1.3 bevorzugt ein gesamtes Umfeld des Fahrzeugs 1 erfasst. Bei dem Sensor 1.3 oder der Mehrzahl von Sensoren 1.3 handelt es sich beispielsweise um einen oder mehrere Radarsensoren, Kameras, Stereokamerasysteme, Infrarotsensoren, Ultraschallsensoren, Lidarsensoren und/oder Lasersensoren. Bevorzugt werden mehrere dieser Sensoren 1.3 eingesetzt, wobei auch eine Kombination verschiedener Sensoren 1.3 möglich und vorteilhaft ist, um ein möglichst großes Umfeld des Fahrzeugs 1 zu erfassen.
Mittels derartiger Sensoren 1.3 und weiterer Sensoren des Fahrzeugs 1 sind beispielsweise auch eine Geschwindigkeit, eine Beschleunigung, eine Nickbewegung und eine Gierrate des Fahrzeugs 1 sowie eine Geschwindigkeit, eine Beschleunigung und eine Bewegungsrichtung der erfassten Objekte O1 sowie eine Relativgeschwindigkeit und Relativbeschleunigung in Bezug auf das Fahrzeug 1 ermittelbar. Die derart erfassten Daten werden einer Auswerteeinheit 1.4 zugeführt, welche aus diesen wiederum ein Gefahrenpotenzial des Objekts O1 des Fahrzeugs 1 ermittelt. Dieses Gefahrenpotenzial ergibt sich beispielsweise aus einer Wahrscheinlichkeit einer Kollision des Fahrzeugs 1 mit dem Objekt O1, d. h. aus einer Kollisionsgefahr.
Neben der Erfassung dieser Daten wird vorzugsweise weiterhin eine Art des Objekts O1 ermittelt, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel das Objekt O1 ein Fußgänger ist, welcher sich am rechten Fahrbahnrand der Straße S vor dem Fahrzeug 1 befindet.
Weiterhin sind als Objekte Radfahrer, Tiere, ortsfeste Objekte, wie z. B. Randbebauungen, Verkehrszeichen sowie Fahrzeuge und weitere Verkehrsteilnehmer erfassbar und identifizierbar.
Um die Blendung der Objekte O1 durch das Fahrlicht des Fahrzeugs 1 zu vermeiden, werden Lichtverteilungen L1, L2 der Scheinwerfer 1.1, 1.2 anhand des automatischen Lichtassistenten derart eingestellt, dass eine Position der vom Sensor 1.3 erfassten Objekte O1 insbesondere bis zu einem Erreichen einer Leuchtweite des Abblendlichts aus den Lichtverteilungen L1, L2 ausgespart wird.
Um ein aus einer daraus folgenden verminderten Sichtbarkeit des Objekts O1 für den Fahrer des Fahrzeugs 1 und ein wiederum aus dieser verminderten Sichtbarkeit resultierendes erhöhtes Gefahrenpotenzial des Objekts O1 zu verringern, wird bei einer Kollisionsgefahr mit dem Objekt O1 zumindest eine der Lichtverteilungen L1, L2 zumindest eines Scheinwerfers 1.1, 1.2 derart eingestellt, dass eine optische Achse der Lichtverteilung L1, L2 auf das als Gefahrenpunkt erkannte Objekt O1 gerichtet wird.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird eine Beleuchtung des als Gefahrenpunkt erkannten Objekts O1, hier eines Fußgängers, mittels der rechten Lichtverteilung L2 des rechten Scheinwerfers 1.2 realisiert. Hierzu wird erfindungsgemäß im Rahmen einer ersten Lichtfunktion (= Gefahrenlichtfunktion) zumindest eine aus einer oder mehreren Leuchtdioden gebildete erste Lichtquelle des Scheinwerfers 1.2 automatisch aktiviert. Das heißt, es wird zusätzlich zu einer aktiven Abblendlicht-, Fernlicht- oder Teilfernlichtverteilung zumindest eine weitere Lichtquelle angesteuert, welche derart in dem Scheinwerfer 1.2 angeordnet und/oder bewegbar ist, dass anhand des mittels dieser Lichtquelle erzeugten Lichts das Objekt O1 vollständig beleuchtet wird. Dabei kann die Beleuchtung des Objekts O1 auf eine vorgegebene Zeitdauer begrenzt sein.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden als Objekte O1 Verkehrszeichen beleuchtet, so dass diese für den Fahrer einfach und schnell erkennbar sind.
Alternativ ist auch eine teilweise Beleuchtung des Objekts O1 möglich, wobei das Objekt O1 bei einer Ausbildung als Fußgänger oder Tier insbesondere nur bis zu einer Grenze unterhalb des Kopfes beleuchtet wird, um eine Blendung des Objekts O1 zu vermeiden.
Zur Aktivierung und Deaktivierung der ersten Lichtfunktion umfasst das Fahrzeug 1 ein Bedienelement 1.5, mittels welchem der Fahrer des Fahrzeugs 1 die erste Lichtfunktion aktivieren und deaktivieren kann. Bei dem Bedienelement 1.5 handelt es sich beispielsweise um ein Schaltelement, wie einen Taster oder einen Lenkstockschalter, mittels welchem insbesondere gleichzeitig zwischen verschiedenen Lichtmodi, wie Abblendlicht, Fernlicht und/oder einem automatischen Lichtassistenten geschaltet wird. Das Bedienelement 1.5 kann alternativ ein Schaltelement sein, mittels welchem ein nicht dargestelltes Nachtsichtassistenzsystem aktivierbar und/oder bedienbar ist.
Somit erfolgt die Aktivierung oder Deaktivierung vorzugsweise gemeinsam mit einer Aktivierung bzw. Deaktivierung der Fernlichtverteilung, des automatischen Lichtassistenten oder des Nachtsichtassistenzsystems. Auch kann die Aktivierung der ersten Lichtfunktion mit einer Deaktivierung der Fernlichtlichtverteilung oder die Deaktivierung der ersten Lichtfunktion mit einer Aktivierung der Fernlichtlichtverteilung erfolgen.
In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist die erste Lichtfunktion anhand des Bedienelements 1.5 derart steuerbar, dass eine Betätigung derselben während einer aktiven Beleuchtung des Objekts O1 zu einer Deaktivierung der Beleuchtung führt. Die Überwachung der Umgebung auf Gefahren mittels des Sensors 1.3 bleibt jedoch aktiviert.
In zweckmäßiger Weise wird zusätzlich erfasst, auf welcher Art von Straße S, beispielsweise einer Autobahn oder einer Landstraße, sich das Fahrzeug 1 befindet und ob sich das Fahrzeug 1 innerhalb geschlossener Ortschaften oder außerhalb geschlossener Ortschaften bewegt. In Abhängigkeit davon wird beispielsweise innerhalb geschlossener Ortschaften die automatische Beleuchtung der Objekte O1 automatisch deaktiviert.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird eine Helligkeit der Lichtverteilung L1 und/oder L2 anhand einer Pulsweitenmodulation eingestellt, wobei eine Pulsfrequenz derart eingestellt wird, dass ein Blinken, insbesondere Flickereffekte entstehen. Vorzugweise wird eine Helligkeit der Lichtverteilung L1 und/oder L2 durch die Pulsweitenmodulation verringert, so dass eine Blendung und/oder Belästigung des Objekts O1 aufgrund dessen Beleuchtung vermindert oder vermieden wird.
Zusätzlich wird das mittels der Pulsweitenmodulation erzeugte Blinken in zweckmäßiger Weise zu einer Darstellung der Umgebung des Fahrzeugs 1 auf einem nicht näher dargestellten Bildschirm des Nachtsichtassistenzsystems verwendet, um eine Aufmerksamkeitssteuerung für den Fahrer des Fahrzeugs 1 zu erzeugen. Dabei kommt es vorzugsweise zu einer Interferenz-Bildung bei der Wahl der geeigneten Pulsfrequenz der Pulsweitenmodulation.
Um einen Kontrast des beleuchteten Objekts O1 zu dessen Umgebung und somit dessen Sichtbarkeit für den Fahrer des Fahrzeugs 1 zu erhöhen, wird gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung die Leuchtweite der Fernlichtverteilungen der Scheinwerfer 1.1, 1.2 in einer Objektumgebung derart verringert, dass die Objektumgebung möglichst dunkel und unbeleuchtet ist.
Alternativ oder zusätzlich wird die Lichtquelle abwechselnd aktiviert und deaktiviert, so dass aufgrund eines dadurch erzeugten ”Blinkens” die Aufmerksamkeit des Fahrers des Fahrzeugs 1 auf das Objekt O1 gerichtet wird. Die Blinkfrequenz liegt dabei vorzugsweise in einem Bereich von 2 Hz bis 10 Hz. Somit kann der Fahrer des Fahrzeugs 1 frühzeitig Maßnahmen einleiten, um eine Kollision mit dem Objekt O1 zu vermeiden. Auch wird die Aufmerksamkeit des Objekts O1 auf das herannahende Fahrzeug 1 gerichtet, so dass das Objekt O1 das Fahrzeug 1 frühzeitig wahrnimmt und ebenfalls Maßnahmen einleiten kann, um eine Kollision mit dem Fahrzeug 1 zu vermeiden.
Sind mehrere Objekte O1 in der Umgebung des Fahrzeugs 1 vorhanden, welche als Gefahrenpunkte identifiziert werden, werden diese vorzugsweise mittels einer oder mehrerer Lichtquellen eines oder beider Scheinwerfer 1.1, 1.2 beleuchtet. Dabei kann die Beleuchtung der Objekte O1 gleichzeitig oder abwechselnd und dabei sowohl dauerhaft oder blinkend erfolgen. Auch ist eine abwechselnde, insbesondere ”blinkende” Beleuchtung der Objekte O1 durch jeweils eine oder mehrere Lichtquellen beider Scheinwerfer 1.1, 1.2 in der Art möglich, dass ein Wechselblinken zwischen den Scheinwerfern 1.1, 1.2 erzeugt wird. Zu diesem Zweck werden vorzugsweise verschiedene LED-Pixel aus unterschiedlichen Spalten und/oder Zeilen des LED-Arrays angesteuert.
Aufgrund der Erfassung und Ermittlung der Geschwindigkeit, Beschleunigung, Gierrate und Nickbewegung des Fahrzeugs 1 sowie der Geschwindigkeit, Beschleunigung und Bewegungsrichtung der erfassten Objekte O1 sowie der Relativgeschwindigkeit und Relativbeschleunigung in Bezug auf das Fahrzeug 1 ist es weiterhin möglich, die Steuerung der Lichtverteilungen L1, L2 der Scheinwerfer 1.1, 1.2 sehr genau auszuführen, wobei die relativen Bewegungen der Objekte O1 zu dem Fahrzeug 1 berücksichtigt und ausgeglichen werden.
Alternativ zur dargestellten vollständigen Beleuchtung des Objekts O1 mittels der Lichtverteilung L2 sind vorzugsweise einzelne Leuchtdioden der ersten Lichtquelle derart aktivierbar, dass diese kurzzeitig und insbesondere sequentiell aktiviert werden, um einen Blick des Fahrers auf das Objekt O1 zu leiten. Dabei werden insbesondere LED-Pixel aus unterschiedlichen Spalten und/oder Zeilen des LED-Arrays derart angesteuert, dass ein so genanntes ”Lauflicht” erzeugt wird.
2 zeigt eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung, bei welcher die rechte Lichtverteilung L2 derart ausgebildet ist und derart auf das Objekt O1 gerichtet wird, dass eine linienförmige Lichtverteilung L2 auf einer Bodenoberfläche vor dem Fahrzeug 1 entsteht. Eine Reichweite dieser linienförmigen Lichtverteilung L2 entspricht dabei einem Abstand zwischen dem Objekt O1 und dem Scheinwerfer 1.1, 1.2 oder ist kleiner als dieser. Dabei wird ein Lichtstreifen auf die Oberfläche der Straße S projiziert, wobei das Objekt O1 selbst nicht beleuchtet wird. Dadurch entsteht ein so genannter Lichtzeiger, welcher den Fahrer des Fahrzeugs 1 auf das Objekt O1 aufmerksam macht, wobei eine Blendung des Objekts O1 vermieden wird. Die Reichweite der Lichtverteilung L2 wird bei einer Annäherung des Fahrzeugs 1 an das Objekt O1, d. h. bei einer Verringerung des Abstandes verringert. Der Abstand zwischen dem Objekt O1 und den Scheinwerfern 1.1, 1.2 des Fahrzeugs 1 wird mittels des Sensors 1.3 oder der Mehrzahl von Sensoren 1.3 zur Umfelderfassung des Fahrzeugs 1 erfasst, wobei sich zu dieser Erfassung insbesondere Radarsensoren eignen, die beispielsweise Bestandteil eines so genannten ”Abstandsradars” sind.
Alternativ oder zusätzlich wird die Reichweite der Lichtverteilung L2 allmählich bis zum Erreichen des Objekts O1 erhöht, so dass der Lichtstreifen allmählich bis zum Erreichen des Objekts O1 anwächst.
Weiterhin erfolgt bei einer relativen Positionsveränderung des Objekts O1 zu dem Fahrzeug ein Parallaxenausgleich. Hierbei werden unterschiedliche Winkel beider Scheinwerfer 1.1, 1.2 von einer gedachten Fahrzeug-Mittelachse aus bei einer scheinbaren Änderung der Position des Objekts O1 ausgeglichen. Zu diesem Ausgleich ist wiederum die Kenntnis des Abstands zwischen dem Fahrzeug 1 bzw. den Scheinwerfern 1.1, 1.2 des Fahrzeugs 1 und dem Objekt O1 erforderlich. Der Wert des Abstands wird dabei wiederum vorzugsweise anhand von Radarsensoren des ”Abstandsradars” ermittelt.
Gemäß einem nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel sind die linke und/oder rechte Lichtverteilung L1, L2 derart ausgebildet, dass bis zu dem Objekt O1 ein Lichtstreifen verläuft und das Objekt O1 selbst teilweise oder vollständig beleuchtet wird. Auch hierbei wird die Reichweite der Lichtverteilungen L1, L2 vorzugsweise allmählich erhöht.
In 3 ist das Fahrzeug 1 dargestellt, wobei sich das Fahrzeug 1 auf der Straße S auf eine Kurve zu bewegt. In dieser Kurve befinden sich auf der Straße S drei Objekte O1 bis O3 in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug 1, wobei es sich bei einem Objekt O1 wiederum um einen Fußgänger und bei den weiteren beiden Objekten O2, O3 um Fahrzeuge handelt.
Als Gefahrenpunkt wird mittels der Auswerteeinheit 1.4 das Objekt O1 (= Fußgänger) identifiziert. Um bei einer Beleuchtung des Objekts O1 eine Blendung der weiteren Objekte O2, O3 zu vermeiden, werden die Bereiche, in welchen sich die Objekte O2, O3 befinden, von der Beleuchtung ausgenommen. Hierzu werden die Scheinwerfer 1.1, 1.2, d. h. deren Lichtquellen derart angesteuert, dass die Leuchtweite der Lichtverteilungen L1, L2 bis maximal an Kanten der Objekte O2, O3 geführt werden und zumindest eine der Lichtquellen derart angesteuert wird, dass das Objekt O1 beleuchtet wird und in den Bereichen der Objekte O2, O3 Aussparungen in den Lichtverteilungen L1, L2 erzeugt werden.
Alternativ oder zusätzlich sind die Lichtverteilungen L1 und/oder L2 in nicht näher dargestellter Weise derart ausgebildet, dass ein Lichtstreifen bis zum Objekt O1 auf die Oberfläche der Straße S projiziert wird und das Objekt O1 unbeleuchtet oder zusätzlich beleuchtet wird.
Zur Erzeugung der Aussparungen in den Lichtverteilungen L1, L2 ist es erforderlich, Winkelbereiche zu erfassen, in welchen sich entgegenkommende, stehende oder in gleicher Richtung bewegende Objekte O1 bis O3 befinden.
Diese Winkelbereiche werden insbesondere mittels des Sensors 1.3 oder der Mehrzahl von Sensoren 1.3 zur Umfelderfassung des Fahrzeugs 1 erfasst, wobei sich wiederum insbesondere ein Radarsensor zu dieser Erfassung eignet. Der Sensor 1.3 oder die Mehrzahl von Sensoren 1.3 können alternativ oder zusätzlich auch eine so genannte Multi-Purpose-Camera umfassen, anhand welcher die Winkelbereiche erfasst werden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Winkelbereiche unmittelbar aus Objektlisten des Sensors 1.3 oder der Mehrzahl von Sensoren 1.3 ermittelt, welche vorzugsweise in der Auswerteeinheit 1.4 hinterlegt sind. Die Objektlisten umfassen dabei Merkmale, anhand welcher ermittelbar ist, um welche Art von Objekt es sich bei den Objekten O1 bis O3 handelt. Das heißt, es wird aus den Objektlisten ermittelt, ob die Objekte O1 bis O3 Fußgänger, Radfahrer, Fahrzeuge, Tiere, ortsfeste Objekte und/oder andere Verkehrsteilnehmer sind. Durch diese Ermittlung der Winkelbereiche, welche aufgrund der Verwendung der Objektlisten des Sensors 1.3 oder der Mehrzahl von Sensoren 1.3 sehr schnell realisierbar ist, ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, wie das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt, die Lichtverteilungen L1, L2 derart einzustellen, dass bei einer maximierten Ausleuchtung des Bereichs vor dem Fahrzeug 1 zwischen den Objekten O2, O3 hindurch geleuchtet wird und das als Gefahrenpunkt erkannte Objekt O1 zu beleuchten. Gleichzeitig wird eine Blendung der Objekte O2, O3 vermieden.
4 zeigt das Fahrzeug 1 und die Objekte O1 bis O3 in der gleichen Situation wie in 3 dargestellt. Jedoch werden die Winkelbereiche abweichend zu dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich anhand von Werten eines nicht näher dargestellten Lichtsteuergeräts zur Einstellung der Lichtverteilungen L1, L2 ermittelt. Dabei umfassen die Winkelbereiche auch die Lücke zwischen den Objekten O2 und O3, so dass die Lücke nicht separat ermittelbar ist. Bei dieser Beleuchtungssteuerung ist eine Verarbeitungszeit im Vergleich zur Steuerung gemäß 3 weiter verkürzt. Jedoch ist es lediglich möglich, die Lichtverteilungen L1, L2 derart einzustellen, dass eine maximale Ausleuchtung der Straße S im Bereich vor dem Fahrzeug 1 bei gleichzeitiger Vermeidung der Blendung der Objekte O1 bis O3 erzielt wird. Eine separate Beleuchtung des Objekts O1 ist dagegen nicht möglich.

1: Fahrzeug
1.1: Scheinwerter
1.2: Scheinwerfer
1.3: Sensor
1.4: Auswerteeinheit
1.5: Bedienelement
E: Erfassungsbereich
L1: Lichtverteilung
L2: Lichtverteilung
O1: Objekt
O2: Objekt
O3: Objekt
S: Straße

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 102006012773 A1 [0003]
- DE 10227170 A1 [0004]

Claims

Verfahren zur Steuerung eines Fahrlichts eines Fahrzeugs (1) mit zumindest einem Scheinwerfer (1.1, 1.2), zumindest einem Sensor (1.3) zur Detektion von Objekten (O1 bis O3) in einer Umgebung des Fahrzeugs (1) und einer Auswerteeinheit (1.4) zur Identifizierung der detektierten Objekte (O), wobei zumindest eine Lichtverteilung (L1, L2) des zumindest einen Scheinwerfers (1.1, 1.2) derart eingestellt wird, dass eine optische Achse der Lichtverteilung (L1, L2) auf ein als Gefahrenpunkt erkanntes Objekt (O1 bis O3) gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen einer ersten Lichtfunktion zur Erzeugung der auf das Objekt (O1 bis O3) gerichteten Lichtverteilung (L1, L2) zumindest eine aus einer oder mehreren Leuchtdioden gebildete erste Lichtquelle des Scheinwerfers (1.1, 1.2) automatisch aktiviert wird, wobei anhand zumindest eines Bedienelements (1.5) die erste Lichtfunktion manuell aktiviert und deaktiviert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Helligkeit der Lichtverteilung (L1, L2) anhand einer Pulsweitenmodulation eingestellt wird, wobei eine Pulsfrequenz derart eingestellt wird, dass Flickereffekte entstehen.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtverteilung (L1, L2) derart auf das Objekt (O1 bis O3) gerichtet wird, dass das Objekt (O1 bis O3) zumindest teilweise beleuchtet wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtverteilung (L1, L2) derart auf das Objekt (O1 bis O3) gerichtet wird, dass eine linienförmige Lichtverteilung auf einer Bodenoberfläche vor dem Fahrzeug entsteht, deren Reichweite einem Abstand zwischen dem Objekt (O1 bis O3) und dem Scheinwerfer (1.1, 1.2) entspricht oder kleiner als dieser ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Reichweite der Lichtverteilung (L1, L2) allmählich bis zum Erreichen des Objekts (O1 bis O3) oder bis zur teilweisen oder vollständigen Beleuchtung des Objekts (O1 bis O3) erhöht wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle abwechselnd aktiviert und deaktiviert wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leuchtweite einer Fernlichtverteilung des Scheinwerfers (1.1, 1.2) in einer Objektumgebung verringert wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der ersten Lichtfunktion mehrere aus einer oder mehreren Leuchtdioden gebildete Lichtquellen des zumindest einen Scheinwerfers (1.1, 1.2) automatisch aktiviert werden, wobei anhand der Lichtquellen mehrere Lichtverteilungen (L1, L2) erzeugt werden, welche jeweils auf ein als Gefahrenpunkt erkanntes Objekt (O1 bis O3) gerichtet werden.
Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrlichts eines Fahrzeugs (1), umfassend zumindest einen Scheinwerfer (1.1, 1.2), zumindest einen Sensor (1.3) zur Detektion von Objekten (O1 bis O3) in einer Umgebung des Fahrzeugs (1) und eine Auswerteeinheit (1.4) zur Identifizierung der detektierten Objekte (O1 bis O3), wobei eine Lichtverteilung (L1, L2) des zumindest einen Scheinwerfers (1.1, 1.2) derart einstellbar ist, dass ein als Gefahrenpunkt erkanntes Objekt (O1 bis O3) zumindest teilweise beleuchtbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheinwerfer (1.1, 1.2) zumindest eine aus einer oder mehreren Leuchtdioden gebildete erste Lichtquelle umfasst, welche bei einer aktivierten ersten Lichtfunktion zur Beleuchtung des als Gefahrenpunkt erkannten Objekts (O1 bis O3) automatisch aktivierbar und deaktivierbar ist und dass zumindest ein Bedienelement (1.5) vorgesehen ist, mittels welchem die erste Lichtfunktion manuell aktivierbar und deaktivierbar ist.