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Stand der Technik
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Es sind bereits Steckverbindervorrichtungen bekannt, die Einzelteile aufweisen, die in einem Montagevorgang zu einer Einheit montiert werden.
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Vorteile der Erfindung
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Es wird ein Verfahren zur Herstellung einer Steckverbindervorrichtung vorgeschlagen, wobei wenigstens eine erste Einheit von wenigstens einer zweiten Einheit umspritzt wird. Die erste Einheit ist dabei vorzugsweise selbst von einem Spritzgussteil gebildet und wird insbesondere besonders bevorzugt in einer Spritzgussvorrichtung gespritzt und umspritzt, wodurch der Herstellprozess weiter optimiert werden kann. Die erste Einheit ist dabei zu einem früheren Zeitpunkt gespritzt als die zweite Einheit, und die erste Einheit ist beim Spritzen der zweiten Einheit vorzugsweise zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig ausgehärtet. Es ist denkbar, dass die erste Einheit, nachdem dieselbe gespritzt ist, in ihrer Position verbleibt oder vorteilhaft aus der Spritzgussvorrichtung entnommen und anschließend neu positioniert wird, wie vorzugsweise in der Spritzgussvorrichtung oder auch in einer anderen Spritzgussvorrichtung.
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Durch ein entsprechendes Verfahren und/oder durch eine Steckverbindervorrichtung, die wenigstens eine erste Einheit aufweist, die vorzugsweise selbst als Spritzteil ausgebildet ist und die zumindest teilweise von wenigstens einer zweiten Einheit umspritzt ist, können vorteilhaft kostengünstige Herstellprozesse erreicht und Montageaufwand kann eingespart werden. Die Steckverbindervorrichtung kann einen Stiftkontaktsteckverbinder und/oder einen Buchsenkontaktsteckverbinder aufweisen, wobei besonders vorteilhaft der Stiftkontaktsteckverbinder eine erste Einheit aufweist, die zumindest teilweise von wenigstens einer zweiten Einheit umspritzt ist. Dabei soll unter einem Stiftkontaktsteckverbinder insbesondere eine Einheit mit Stiftkontakten verstanden werden, die dazu vorgesehen sind, in Buchsenkontakte eines Buchsenkontaktsteckverbinders eingeführt zu werden. Die Kontakte dienen vorzugsweise zur Daten- oder Stromübertragung, insbesondere im Automobilbereich.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die zumindest teilweise von einer Stiftkontaktkammereinheit und/oder einer Buchsenkontaktkammereinheit gebildete erste Einheit zumindest teilweise mit der zumindest teilweise von einer Gehäuseeinheit gebildeten zweiten Einheit umspritzt wird, und/oder es wird eine Steckverbindervorrichtung vorgeschlagen, bei der die erste Einheit zumindest teilweise von einer Stiftkontaktkammereinheit und/oder einer Buchsenkontaktkammereinheit und die zweite Einheit zumindest teilweise von einer Gehäuseeinheit gebildet ist. Dabei soll unter einer „Stiftkontaktkammereinheit” insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zur direkten Aufnahme von Stiftkontakten vorgesehen ist, während unter einer „Buchsenkontaktkammereinheit” insbesondere eine Einheit verstanden werden soll, die zur direkten Aufnahme von Buchsenkontakten vorgesehen ist, in die bei einer Kontaktierung die Stiftkontakte eingeführt werden. Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann vorteilhaft einfach die Buchsenkontaktkammereinheit und/oder besonders vorteilhaft die Stiftkontaktkammereinheit hergestellt werden. Insbesondere können vorteilhaft Sekundärkontaktverriegelungen direkt angeformt werden. Grundsätzlich wäre jedoch auch denkbar, eine Gehäuseeinheit zumindest teilweise mit einer Stiftkontaktkammereinheit und/oder einer Buchsenkontaktkammereinheit zu umspritzen.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die erste Einheit beim Umspritzen mit wenigstens einem Haltemittel einer Halteeinheit in einer Position gehalten wird, wobei das wenigstens eine Haltemittel zum Ausfüllen eines Haltemittelbereichs bewegt wird und insbesondere von der ersten Einheit abgehoben wird. Durch ein entsprechendes Verfahren können ein sicherer Halt der ersten Einheit bei einem Spritzvorgang erreicht und unerwünschte Ausnehmungen vermieden werden, wodurch insbesondere einfach wasserdichte Einheiten geschaffen werden können. Der Haltemittelbereich kann durch einen gezielten Spritzvorgang und/oder besonders vorteilhaft durch einen Nachdruck, d. h. insbesondere durch Ausnutzung eines noch vorliegenden Drucks in einer Spritzleitung nach einem Hauptspritzvorgang, ausgefüllt werden.
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Die verwendete Spritzgussvorrichtung weist vorzugsweise wenigstens eine Halteeinheit mit wenigstens einem Haltemittel auf, das zum Fixieren der ersten Einheit vorgesehen ist, und weist vorzugsweise eine Aktuatoreinheit sowie eine Steuereinheit auf, die dazu vorgesehen ist, die Aktuatoreinheit, insbesondere automatisiert, anzusteuern, um das Haltemittel zum Ausfüllen eines Haltemittelbereichs mit einer Spritzmasse zu bewegen. Unter einer „Steuereinheit” ist insbesondere eine Einheit mit einer Recheneinheit, einer Speichereinheit und einem in der Speichereinheit gespeicherten Betriebsprogramm zu verstehen.
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Besonders vorteilhaft ist eine Steckverbindervorrichtung, bei der die zweite Einheit auf einer einer freien Kontaktseite abgewandten Seite bis auf Leitungsdurchführungsbereiche durchbruchsfrei ausgebildet ist. Dabei soll unter einer „freien Kontaktseite” die bei einem Zusammenführen von Stiftkontakten und Buchsenkontakten in Steckrichtung weisende Seite verstanden werden. Ferner soll unter einem „Leitungsdurchführungsbereich” insbesondere ein Bereich verstanden werden, durch den Kabel zu den Stiftkontakten und/oder Buchsenkontakten geführt sind bzw. die dazu vorgesehen sind, zu den Stiftkontakten und/oder Buchsenkontakten führende Kabel aufzunehmen. Ferner soll unter „durchbruchsfrei” insbesondere verstanden werden, dass die zweite Einheit frei von durchgehenden Ausnehmungen ist. Vorzugsweise weist die zweite Einheit wenigstens einen ausgefüllten Haltemittelbereich und/oder ein zumindest teilweise umspritztes Haltemittel auf. Dabei soll unter einem „Haltemittel” insbesondere ein Mittel verstanden werden, das bei der Herstellung, insbesondere während eines Spritzvorgangs, dazu genutzt wird, die erste Einheit in einer bestimmten Position zu halten, und das insbesondere dazu vorgesehen ist, belastet durch einen Aktuator direkt eine Haltekraft auf die Einheit auszuüben. Unter einem „Haltemittelbereich” soll insbesondere ein Bereich verstanden werden, der bei einem Herstellprozess von einem Haltemittel genutzt wird, um die Einheit zu halten, insbesondere ein Raum, in dem das Haltemittel während eines Spritzvorgangs zumindest zeitweise angeordnet ist.
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Ist die Halteeinheit zumindest teilweise einstückig mit einer Auswerfereinheit ausgebildet und wird die Auswerfereinheit zum Halten genutzt, können vorteilhaft zusätzliche Bauteile, wie Haltemittel und/oder Aktuatoren usw., eingespart werden. Unter einer „Auswerfereinheit” soll dabei insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zum Auswerfen der Steckverbindervorrichtung aus der Spritzgussvorrichtung genutzt wird, d. h. mittels deren beim Auswerfen eine Auswerfkraft auf die Steckverbindervorrichtung ausgeübt wird.
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Werden die erste Einheit und die zweite Einheit zumindest teilweise aus unterschiedlichen Materialien hergestellt bzw. sind die erste Einheit und die zweite Einheit zumindest teilweise aus unterschiedlichen Materialien hergestellt, können die Materialien gezielt auf die Funktionen der Einheiten ausgelegt werden. Insbesondere kann vorzugsweise die Stiftkontaktkammereinheit und/oder die Buchsenkontaktkammereinheit aus einem Material hergestellt werden, das einen höheren elektrischen Widerstand aufweist als die die Stiftkontaktkammereinheit und/oder die die Buchsenkontaktkammereinheit umschließende Gehäuseeinheit, beispielsweise vorzugsweise, indem die Stiftkontaktkammereinheit und/oder die Buchsenkontaktkammereinheit aus einem Material hergestellt werden, das mehr Rußbestandteile aufweist als die die Stiftkontaktkammereinheit und/oder die die Buchsenkontaktkammereinheit umschließende Gehäuseeinheit. Es kann damit bei der Stiftkontaktkammereinheit und/oder bei der Buchsenkontaktkammereinheit ein gewünscht hoher elektrischer Widerstand erreicht werden und bei der Gehäuseeinheit eine gewünscht hohe UV-Beständigkeit.
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Ferner ist vorteilhaft eine Steckverbindervorrichtung mit wenigstens einer Gehäuseeinheit vorgesehen, die wenigstens eine zumindest teilweise angeformte Dichteinheit aufweist, wobei die Gehäuseeinheit wenigstens einen Dichtungsüberlaufbereich aufweist. Unter einer „Dichteinheit” soll insbesondere eine Einheit mit zumindest einem Kammerdichtelement bzw. Gehäusedichtelement zur Abdichtung von einer Verbindungskammer im Bereich von zwei Stirnseiten zweier Gehäuseeinheiten und/oder einem Kabeldichtelement zur Abdichtung an einem oder mehreren Kabeln verstanden werden, die vorzugsweise aus einem anderen Material, insbesondere aus einem weicheren Material, wie vorzugsweise aus einem Elastomer, als die Gehäuseeinheit gebildet ist. Unter einem „Dichtungsüberlaufbereich” soll insbesondere ein Bereich, und zwar vorzugsweise ein Kanal verstanden werden, über den beim Herstellprozess Material der Dichteinheit aus einem Raum in einen anderen Raum überströmt, und zwar insbesondere in einem Bereich, in dem zwei Materialströme zusammentreffen, um eine vorteilhafte Materialverbindung in dem Bereich zu erreichen. Insbesondere soll unter einem „Dichtungsüberlaufbereich” ein Kanal verstanden werden, der sich durch eine Gehäusewand der Gehäuseeinheit hindurch erstreckt. Durch eine entsprechende Ausgestaltung können bei flexibel gestaltbaren Dichteinheiten Schwachstellen vorteilhaft vermieden und es kann eine hohe Dichtsicherheit erreicht werden.
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Vorzugsweise ist die Dichteinheit in einem Spritzverfahren an die Gehäuseeinheit angespritzt, wodurch dieses einfach und kostengünstig hergestellt werden kann. Ist die Dichteinheit in einem Mehrkomponentenspritzverfahren an die Gehäuseeinheit angespritzt, können vorteilhaft die Gehäuseeinheit und die Dichteinheit aus unterschiedlichen, auf ihre Funktion ausgerichteten Materialien hergestellt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst und/oder ist die angeformte Dichteinheit ein Kammerdichtelement bzw. ein Gehäusedichtelement, wodurch konstruktiv einfach mit geringem Montageaufwand ein Kontaktbereich zwischen zwei Gehäuseeinheiten vorteilhaft abgedichtet werden kann.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Dichteinheit zumindest eine Radialdichtung umfasst, wodurch vorteilhaft auf einen bestimmten axialen Anpressdruck verzichtet werden kann. Dabei soll unter einer „Radialdichtung” insbesondere eine Dichtung verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, an einer radialen Fläche abzudichten.
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Die Dichteinheit umfasst vorzugsweise wenigstens ein ringartiges Dichtelement, mittels dessen eine vorteilhafte Dichtwirkung erzielt und das besonders vorteilhaft mit dem integrierten Dichtungsüberlaufbereich hergestellt werden kann. Der Dichtungsüberlaufbereich ist dabei vorzugsweise bei der Herstellung zwischen zwei in entgegengesetzte Umlaufrichtungen strömende Materialströme angeordnet.
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Vorzugsweise weist die Dichteinheit wenigstens eine und besonders bevorzugt mehrere radiale Dichtlamellen auf, d. h. sich zumindest im Wesentlichen in radialer Richtung erstreckende, scheibenförmige Elemente, wodurch eine vorteilhafte Abdichtung erreicht werden kann. Insbesondere kann mittels mehrerer Dichtlamellen eine hohe Dichtsicherheit erreicht werden.
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Die Dichteinheit kann aus verschiedenen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Materialien gebildet sein. Besonders vorteilhaft ist die Dichteinheit jedoch zumindest teilweise aus einem Elastomer und besonders vorteilhaft aus Silikon gebildet, mittels dessen wiederum eine vorteilhafte Dichtwirkung einfach erreicht werden kann.
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Der Dichtungsüberlaufbereich und insbesondere ein den Dichtungsüberlaufbereich bildender Kanal kann direkt auf einer Außenseite der Gehäuseeinheit enden oder kann vorteilhaft in einer dem Dichtungsüberlaufbereich nachgeschalteten, d. h. in Strömungsrichtung beim Herstellprozess nach dem Dichtungsüberlaufbereich angeordneten, in der Gehäuseeinheit integrierten Kammer enden. Unter einer „Kammer” soll dabei insbesondere ein Raum innerhalb der Gehäuseeinheit verstanden werden. Die Kammer weist vorzugsweise ein zumindest zwei Mal größeres, vorzugsweise mindestens drei Mal größeres Volumen auf als der Dichtungsüberlaufbereich, insbesondere als ein den Dichtungsüberlaufbereich bildender Kanal durch eine Gehäusewand. Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann vorteilhaft vermieden werden, dass beim Herstellprozess eine größere Menge des Materials der Dichteinheit aus der Gehäuseeinheit austritt und besonders vorteilhaft kann vermieden werden, dass überhaupt Material der Dichteinheit aus der Gehäuseeinheit austritt. Eine zur Herstellung eingesetzte Spritzgussvorrichtung kann konstruktiv einfach ausgeführt und insbesondere können ein Abschneidvorgang von Überlaufmaterial und Schwachstellen bildende Abschneidstellen vermieden werden.
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Um eine vorteilhafte Strömung in die Kammer zu gewährleisten, weist die Kammer wenigstens eine Entlüftungsöffnung auf.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Gehäuseeinheit wenigstens einen Zulaufkanal aufweist, über den Material zur Anformung der Dichteinheit geführt ist. Unter einem „Zulaufkanal” soll dabei insbesondere ein während des Herstellprozesses das Material führender Kanal verstanden werden, der sich insbesondere durch zumindest eine Gehäusewand der Gehäuseeinheit hindurch erstreckt. Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann eine vorteilhafte Anspritzstelle vorgesehen werden.
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Sind der Zulaufkanal und der Dichtungsüberlaufbereich, in Längsrichtung der Gehäuseeinheit, d. h. insbesondere in eine Steckrichtung, betrachtet, in sich gegenüberliegenden Randbereichen der Gehäuseeinheit angeordnet, kann ein vorteilhafter Strömungsverlauf des Materials der Dichteinheit bei deren Herstellung derselben erreicht werden. Unter einem „Randbereich” der Gehäuseeinheit soll dabei insbesondere ein Bereich verstanden werden, der sich ausgehend von einer Außenwand der Gehäuseeinheit quer zur Längsrichtung maximal 30%, vorzugsweise maximal 20% einer maximalen Erstreckung der Gehäuseeinheit quer zur Längsrichtung nach innen erstreckt.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Gehäuseeinheit in wenigstens einer Seitenwand wenigstens eine Fertigungsöffnung aufweist, wodurch vorteilhaft flexibel an innerhalb der Seitenwand liegende Teile Elemente angeformt werden können, wie insbesondere Verriegelungselemente usw.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Steckverbindervorrichtung mit einem Stiftkontaktsteckverbinder und einem Buchsenkontaktsteckverbinder,
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2 die Steckverbindervorrichtung in einer Seitenansicht,
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3 eine Draufsicht auf eine freie Kontaktseite des Buchsenkontaktsteckverbinders,
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4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in 3,
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5 eine perspektivische Darstellung des Schnitts aus 4,
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6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI in 3,
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7 eine Draufsicht auf eine einer freien Kontaktseite des Stiftkontaktsteckverbinders abgewandten Seite,
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8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in 7,
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9 eine perspektivische Darstellung des Schnitts aus 8,
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10 einen Ausschnitt einer Spritzgussvorrichtung vor einem Spritzvorgang,
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11 der Ausschnitt der Spritzgussvorrichtung beim Spritzvorgang und
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12 der Ausschnitt der Spritzgussvorrichtung beim Spritzvorgang bei abgehobenen Haltemitteln.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt eine Steckverbindervorrichtung 10 mit einem Buchsenkontaktsteckverbinder 68 und einem Stiftkontaktsteckverbinder 24. Jeder der beiden Steckverbinder 24, 68 weist acht, in zwei Reihen angeordnete Kontaktkanäle auf, in die nicht näher dargestellte Kontakte, mit daran angeschlossenen Kabeln eingeführt sind. Grundsätzlich sind auch mehr oder weniger Kontaktkanäle denkbar, die insbesondere auch nur in einer Reihe angeordnet sein können. Ferner weist jeder der beiden Steckverbinder 24, 68 eine Verriegelungseinheit mit jeweils einer nicht näher dargestellten Primärverriegelung und einer Sekundärkontaktverriegelung 74, 76 auf (1, 2, 6, 8).
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Der Buchsenkontaktsteckverbinder 68 weist eine Gehäuseeinheit 36 und eine in einem Mehrkomponentenspritzverfahren an die Gehäuseeinheit 36 angeformte bzw. angespritzte Dichteinheit 38 auf (1 bis 7). Die Dichteinheit 38 ist von einem ringförmigen Kammerdichtelement, und zwar von einer Radialdichtung aus Silikon, gebildet. Die Radialdichtung weist drei radiale Dichtlamellen 78 auf, die radial nach außen ausgerichtet sind (4). Beim Zusammenführen des Buchsenkontaktsteckverbinders 68 und des Stiftkontaktsteckverbinders 24 wird der Stiftkontaktsteckverbinder 24 in den Buchsenkontaktsteckverbinder 68 eingeführt. Sind der Buchsenkontaktsteckverbinder 68 und der Stiftkontaktsteckverbinder 24 zusammengeführt, dichtet das Kammerdichtelement eine zwei Stirnseiten 80, 82 der Steckverbinder 24, 68 umgebende Kammer ab, indem die Dichtlamellen 78 an einem Innenumfang des Stiftkontaktsteckverbinders 24 anliegen.
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Die Gehäuseeinheit 36 des Buchsenkontaktsteckverbinders 68 weist einen Dichtungsüberlaufbereich 40 und eine dem Dichtungsüberlaufbereich 40 nachgeschaltete Kammer 42 auf (1 und 4 bis 6). Der Dichtungsüberlaufbereich 40 ist von einem Durchgangskanal durch eine Wand 84 des Buchsenkontaktsteckverbinders 68 gebildet. Die Wand 84 mit dem Durchgangskanal bildet eine Innenfläche 108, an die die Dichteinheit 38 angespritzt ist (4). Die Kammer 42 weist ein Volumen auf, das mindestens vier Mal größer ist als der von dem Durchgangskanal gebildete Dichtungsüberlaufbereich 40.
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Der Buchsenkontaktsteckverbinder 68 weist einen kaminartigen Zulaufkanal 48 auf, über den Material zur Anformung der Dichteinheit 38 geführt ist. Der Zulaufkanal 48 erstreckt sich ausgehend von einer einer freien Kontaktseite 86 abgewandten Seite 88 in Richtung zur freien Kontaktseite 86 der Gehäuseeinheit 36 durch zwei Wände 84, 90 der Gehäuseeinheit 36. Bei der Herstellung der Dichteinheit 38 wird Dichtungsmaterial von der der freien Kontaktseite 86 abgewandten Seite 88 her eingespritzt. Der Zulaufkanal 48 und der Dichtungsüberlaufbereich 40 sind, in Längsrichtung 50 der Gehäuseeinheit 36 betrachtet, in sich gegenüberliegenden Randbereichen 52, 54 der Gehäuseeinheit 36 angeordnet (1). Der Dichtungsüberlaufbereich 40 ist genau in einem Bereich angeordnet, bei dem ein im Uhrzeigersinn verlaufender Materialstrom 92 und ein gegen den Uhrzeigersinn verlaufender Materialstrom 94 beim Anspritzen der Dichteinheit 38 zusammentreffen (1 und 4). Die Materialströme 92, 94 können über den Dichtungsüberlaufbereich 40 in die Kammer 42 strömen, so dass sich das Dichtungsmaterial auf der der Kammer 42 abgewandten Seite der Wand 84 besonders vorteilhaft verbinden kann. Die Kammer 42 beinhaltet mit dem Dichtungsüberlaufbereich 40 die gesamte Menge eines Überlaufmaterials 44, d. h. es tritt bei der Herstellung bzw. beim Anformen der Dichteinheit 38 kein Dichtungsmaterial aus der Kammer 42 aus. Um einen vorteilhaften Strom des Dichtungsmaterials beim Anformen der Dichteinheit 38 zu gewährleisten, weist die Kammer 42 seitliche Entlüftungsöffnungen 46 auf. Die Kammer 42 ist durch einen quer zur Längsrichtung 50 der Gehäuseeinheit 36 verlaufenden Kanal gebildet, der an seinen Enden bis auf sehr kleine Entlüftungsöffnungen verschlossen ist (4).
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Um die Sekundärkontaktverriegelung 74, und zwar insbesondere Rasthaken 96, 98, an den Buchsenkontaktsteckverbinder 68 vorteilhaft anformen zu können, weist die Gehäuseeinheit 36 in Seitenwänden 56, 58 Fertigungsöffnungen 60 bis 66 auf, durch die bei der Herstellung Schiebekerne zur Formgebung der Rasthaken 96, 98 ragen (2, 4, 5).
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Die Sekundärkontaktverriegelung 76 des Stiftkontaktsteckverbinders 24 weist ebenfalls Rasthaken 110, 112 auf, die an eine erste Einheit 12 des Stiftkontaktsteckverbinders 24 angeformt sind.
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Die Primärverriegelungen dienen zur ersten Befestigung von Kontakten innerhalb des Buchsenkontaktsteckverbinders 68 und des Stiftkontaktsteckverbinders 24 und werden von angeformten, nicht näher dargestellten Ausnehmungen gebildet, in die an den Kontakten angeformte, nicht näher dargestellte Rasthaken beim Einführen derselben einrasten.
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Die Sekundärkontaktverriegelung 74, 76 ist dazu vorgesehen, von einem Bediener betätigt zu werden, nachdem die Kontakte in den Buchsenkontaktsteckverbinder 68 und den Stiftkontaktsteckverbinder 24 eingesteckt sind, und dienen zur dauerhaften Sicherung der Kontakte.
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Der Stiftkontaktsteckverbinder 24 weist die von einer Stiftkontaktkammereinheit gebildete erste Einheit 12 auf, die teilweise von einer von einer Gehäuseeinheit gebildeten zweiten Einheit 14 umspritzt ist (1, 7 bis 12).
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Bei einem Herstellvorgang wird in einer Spritzgussvorrichtung 22 die erste Einheit 12 gespritzt. Nachdem die erste Einheit 12 ausgehärtet ist, wird die erste Einheit 12 mit der zweiten Einheit 14 in derselben Spritzgussvorrichtung 22 teilweise umspritzt (10 bis 12). Die erste Einheit 12 wird beim Umspritzen mit Haltemitteln 16 einer Halteeinheit 18 in einer definierten Position gehalten, wobei die Haltemittel 16 zum Ausfüllen von Haltemittelbereiche 20 mit einem Nachdruck bewegt werden, und zwar von der ersten Einheit 12 in Längsrichtung der ersten Einheit 12 abgehoben werden (11 und 12). Die Spritzgussvorrichtung 22 weist hierfür neben der Halteeinheit 18 mit den Haltemitteln 16 eine schematisiert angedeutete Aktuatoreinheit 32 und eine Steuereinheit 34 auf, die dazu vorgesehen ist, die Aktuatoreinheit 32 automatisiert anzusteuern, um die Haltemittel 16 zum Ausfüllen der Haltemittelbereiche 20 mit einer Spritzmasse von der ersten Einheit 12 abzuheben. Die zweite Einheit 14 weist anschließend mit der Spritzmasse ausgefüllte Haltemittelbereiche 20 auf und ist auf einer einer freien Kontaktseite 26 abgewandten Seite 28 bis auf Leitungsdurchführungsbereiche 30 durchbruchsfrei ausgebildet. Die Haltemittelbereiche 20 sind in einer auf der der freien Kontaktseite 26 angeordneten Rückwand 106 des Stiftkontaktsteckverbinders 24 angeordnet.
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Die Halteeinheit 18 ist einstückig mit einer Auswerfereinheit ausgebildet. Die von stabförmigen Auswerferelementen gebildeten Haltemittel 16 werden zum Halten und zum Auswerfen des Stiftkontaktsteckverbinders 24 genutzt.
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Die von der Stiftkammerkontakteinheit gebildete erste Einheit 12 und die von der Gehäuseeinheit gebildete zweite Einheit 14 sind aus unterschiedlichen Materialien gebildet, und zwar weist die erste Einheit 12 weniger Rußbestandteile auf als die zweite Einheit 14.
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Zur Verriegelung des Stiftkontaktsteckverbinders 24 und des Buchsenkontaktsteckverbinders 68 miteinander weisen dieselben eine weitere Verriegelungseinheit 70, 72 auf. Die Verriegelungseinheit 70, 72 weist einen an den Buchsenkontaktsteckverbinder 68 einstückig angeformten, und zwar über einen Biegebalken 100 an einen Grundkörper des Buchsenkontaktsteckverbinders 68 angebundenen Rasthaken 102 und eine an den Stiftkontaktsteckverbinder 24 einstückig angeformte Rasterhöhung 104 auf, hinter der der Rasthaken 102 nach einem Zusammenführen des Stiftkontaktsteckverbinders 24 und des Buchsenkontaktsteckverbinders 68 einrastet (1 und 6).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Steckverbindervorrichtung
- 12
- Einheit
- 14
- Einheit
- 16
- Haltemittel
- 18
- Halteeinheit
- 20
- Haltemittelbereich
- 22
- Spritzgussvorrichtung
- 24
- Stiftkontaktsteckverbinder
- 26
- Kontaktseite
- 28
- Seite
- 30
- Leitungsdurchführungsbereich
- 32
- Aktuatoreinheit
- 34
- Steuereinheit
- 36
- Gehäuseeinheit
- 38
- Dichteinheit
- 40
- Dichtungsüberlaufbereich
- 42
- Kammer
- 44
- Überlaufmaterial
- 46
- Entlüftungsöffnung
- 48
- Zulaufkanal
- 50
- Längsrichtung
- 52
- Randbereich
- 54
- Randbereich
- 56
- Seitenwand
- 58
- Seitenwand
- 60
- Fertigungsöffnung
- 62
- Fertigungsöffnung
- 64
- Fertigungsöffnung
- 66
- Fertigungsöffnung
- 68
- Buchsenkontaktsteckverbinder
- 70
- Verriegelungseinheit
- 72
- Verriegelungseinheit
- 74
- Sekundärkontaktverriegelung
- 76
- Sekundärkontaktverriegelung
- 78
- Dichtlamelle
- 80
- Stirnseite
- 82
- Stirnseite
- 84
- Wand
- 86
- Kontaktseite
- 88
- Seite
- 90
- Wand
- 92
- Materialstrom
- 94
- Materialstrom
- 96
- Rasthaken
- 98
- Rasthaken
- 100
- Biegebalken
- 102
- Rasthaken
- 104
- Rasterhöhung
- 106
- Rückwand
- 108
- Innenfläche
- 110
- Rasthaken
- 112
- Rasthaken