DE102009049285A1

DE102009049285A1 - Einportionspackung für Dentalmischgerät

Info

Publication number: DE102009049285A1
Application number: DE102009049285A
Authority: DE
Inventors: Klaus Nehren; Andreas Grundler; Alf Memmer
Original assignee: Heraeus Kulzer GmbH
Current assignee: Kulzer GmbH
Priority date: 2009-10-13
Filing date: 2009-10-13
Publication date: 2011-05-05
Also published as: US20110084093A1; JP2011083602A; CN102038558A

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Dentalmischgerät (10) zum Erzeugen einer Mehrkomponentenmasse (11) durch Auspressen und Mischen der Komponenten der Mehrkomponentenmasse (11) aus wenigstens einer ersten (20, 20') und einer zweiten Kartusche (30, 30'), wobei die erste Kartusche (20, 20') und die zweite Kartusche (30, 30') austauschbar in dem Dentalmischgerät (10) angeordnet sind, mit einer ersten (21) und einer zweiten Zuleitung (31), um die Komponenten aus der ersten Kartusche (20, 20') und der zweiten Kartusche (30, 30') in ein Mischelement (40) zu leiten, mit einem motorischen Vortriebselement (50), um die Komponenten aus der ersten (20, 20') und der zweiten Kartusche (30, 30') zu pressen. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die erste Kartusche (20, 20') eine Einportionspackung ist und ein erstes Volumen zwischen 20 ml und 60 ml aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Dentalmischgerät zum Erzeugen einer Mehrkomponentenmasse durch Auspressen und Mischen der Komponenten der Mehrkomponentenmasse aus wenigstens einer ersten und einer zweiten Kartusche, wobei die erste Kartusche und die zweite Kartusche austauschbar in dem Dentalmischgerät angeordnet sind, mit einer ersten und einer zweiten Zuleitung, um die Komponenten aus der ersten Kartusche und der zweiten Kartusche in ein Mischelement zu leiten und mit einem motorischen Vortriebselement, um die Komponenten aus der ersten und der zweiten Kartusche zu pressen.
Die europäische Offenlegungsschrift EP 1 010 401 A1 zeigt ein Dentalmischgerät für die Herstellung aushärtender, zahnärztlicher Mehrkomponenten-Abdruckmassen. Zur Herstellung dieser Mehrkomponentenmassen verwendet man Komponenten, die in zylindrischen Kartuschen enthalten sind und synchron ausgepresst werden, wobei sie gemischt werden. Die Kartuschen sind als Vorratszylinder ausgebildet, die an ihrem vorderen Ende eine Düsenöffnung bilden, die an je eine Einlassöffnung einer Mischdüse angeschlossen sind und deren hinteres Ende offen ist zur Aufnahme eines Kolbens, der zum Auspressen der Masse im Zylinder vorbewegt wird. Dazu bedient man sich eines Geräts, in das die an die Mischdüse angeschlossenen oder anzuschließenden Kartuschen eingesetzt werden und das für jede Kartusche einen Stempel aufweist, der durch das hintere, offene Ende der Kartusche auf deren Kolben einwirkt. Damit ein konstantes Mischungsverhältnis erzielt wird, sind die Stempel zu synchroner Bewegung miteinander mechanisch verbunden und mit einem gemeinsamen Elektroantrieb versehen. Dieser enthält eine Kupplung, die gelöst werden kann, damit die Stempel von Hand aus den Kartuschen zurückgezogen werden können, wenn sie ausgetauscht werden sollen. Der Austausch findet statt, wenn die Kartuschen entleert sind oder wenn die Art der Abdruckmasse gewechselt werden soll. Zur Befüllung von Abformlöffeln werden in der Regel Geräte verwendet, die mit bis 360 ml fassenden Kartuschen oder Schlauchbeuteln bestückt werden. Diese Gebindegrößen reichen für durchschnittlich 10 Löffelfüllungen. Als Nachteilig hat sich dabei herausgestellt, dass die dafür verwendeten Materialien auf ein festes Mischungsverhältnis von 5 Teilen Basispaste zu 1 Teil Katalysatorpaste eingestellt sind, da die Geräte alle einen gemeinsamen Fördervorschub für beide Komponenten aufweisen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dentalmischgerät zu schaffen, bei dem die genannten Nachteile vermieden werden, insbesondere das Mischungsverhältnis der Komponenten der Mehrkomponentenmasse leicht und einfach geändert werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Dentalmischgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen ausgeführt.
Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die erste Kartusche eine Einportionspackung ist und ein erstes Volumen zwischen 20 ml und 60 ml aufweist.
Der Hauptgedanke der Erfindung liegt darin, dass eine Komponente in der ersten Kartusche in nur einer solchen Menge vorhanden ist, die für eine Nutzung ausreicht. Dazu ist die erste Kartusche als eine Einportionspackung ausgestaltet. Diese Einportionspackung reicht im Allgemeinen für das einmalige Befüllen eines Löffels. Dazu weist die erste Kartusche ein erstes Volumen zwischen 20 ml und 60 ml, vorzugsweise ein Volumen von 25 ml oder 50 ml auf. Dieses Volumen ist derart gewählt, dass die enthaltene Menge der Komponente ausreicht, um einen Abformlöffel oder einen Abform-Halblöffel vollständig mit der als Mehrkomponentenmasse ausgelegten Abformmasse auszufüllen. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass je nach gewünschtem Mischverhältnis unterschiedliche erste Kartuschen gewählt werden können. So ist jeweils das erste Volumen der ersten Kartusche angepasst an das Mischverhältnis. Es ist nicht vorgesehen, dass nach einem Entleeren der ersten Kartusche diese noch weiter verwendet wird. Somit werden erhöhte hygienische Standards erreicht, da angebrochene Kartuschen nicht in dem Dentalmischgerät verbleiben.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dentalmischgerätes zeichnet sich dadurch aus, dass die zweite Kartusche eine Einportionspackung ist und insbesondere ein zweites Volumen zwischen 5 ml und 30 ml aufweist. Bei dieser Ausgestaltung sind sowohl die erste Kartusche als auch die zweite Kartusche Einportionspackungen mit einem entsprechend gegenüber dem Stand der Technik reduzierten Volumen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Variante lagert die erste Kartusche eine Basiskomponente und die zweite Kartusche eine Aktivatorkomponente. So ist es möglich, dass die erste Kartusche an einen Zahnarzt mit einem festen Volumen geliefert wird. Nur das Volumen der zweiten Kartusche kann entsprechend den gewünschten Mischverhältnissen angepasst werden. So wird dem Zahnarzt eine Mehrzahl von Typen der zweiten Kartusche geliefert, die Volumina zwischen 5 ml und 30 ml aufweisen. Der Zahnarzt kann durch Auswählen des zweiten Volumens der zweiten Kartusche das Mischverhältnis zwischen Basiskomponente und Aktivatorkomponente der Mehrkomponentenmasse jeweils individuell für den Patienten einstellen. Dazu bedarf es keiner umfangreichen, insbesondere keiner aufwändigen, Einstellung entsprechender Regler an dem Dentalmischgerät. Vielmehr reicht es aus, wenn der Zahnarzt jeweils die entsprechende Einportionspackung der zweiten Kartusche auswählt. Dadurch wird ein erhöhter hygienischer Standard erreicht.
Bei dieser Ausgestaltung werden beide benötigte Komponenten, eine Basiskomponente und eine Aktivatorkomponente, jeweils als Einportionspackung für die einmalige Verwendung bestückt. Die Konsistenz der Mischung wird durch die Auswahl der portionsverpackten Basiskomponente vom Anwender bestimmt. Die Verarbeitungszeit wird entweder durch das Mischungsverhältnis der Aktivatorkomponente und der Basiskomponente eingestellt, oder durch Auswahl unterschiedlich reaktiver, portionsverpackter Aktivatorkomponenten ausgewählt.
In einer alternativen Ausgestaltungsvariante weist die zweite Kartusche ein zweites Volumen zwischen 100 ml und 500 ml auf. Dieses bietet sich insbesondere dann an, wenn auch hier die erste Kartusche eine Basiskomponente und die zweite Kartusche eine Aktivatorkomponente lagert. Der Aktivator wird der Basiskomponente jeweils hinzugefügt, um eine Mehrkomponentenmasse entstehen zu lassen. Um eine variable Zuführung der Aktivatorkomponente zu der Basiskomponente zu ermöglichen, kann es vorteilhaft sein, wenn die zweite Kartusche ein zweites Volumen zwischen 100 ml und 500 ml aufweist und so zum Abbinden einer Mehrkomponentenmasse für durchschnittlich etwa 20–30 Abformlöffel genutzt werden kann. Durch das Dosierverhältnis zwischen Basis und Aktivatorkomponente ist eine jeweils individuelle Steuerung der Verarbeitungszeit möglich. Vorteilhafterweise ist die Aktivatorkomponente universell für alle vorgesehenen Konsistenzen der fertig gemischten Mehrkomponentenmasse einsetzbar. Die Basiskomponente wird im Rahmen der ersten Kartusche als Einportionspackung dem Dentalmischgerät zugeführt. Im Anschluss wird die Aktivatorkomponente aus der zweiten Kartusche in dem Mischelement mit der Basiskomponente aus der ersten Kartusche vermischt, um die Mehrkomponentenmasse herzustellen. Bei dieser Ausführungsvariante kann die Menge der zugeführten Aktivatorkomponente variiert werden und/oder die Konsistenz der Mehrkomponentenmasse durch die Auswahl der Sorte der Basiskomponente in der ersten Kartusche bestimmt werden.
Die Basiskomponenten weisen als Hauptbestandteile vernetzbare Monomere bzw. Präpolymere wie z. B. OH-terminierte Siloxane, alkoxysilanterminierte Polyether, aziridinterminierte Polyether, allylterminierter Polyether, vinylterminierter Polyether, vinylterminierter Siloxane und/oder SiH-terminierte Siloxane auf. Außerdem können Basiskomponenten auch Füllstoffe, Aromastoffe, Farbstoffe, Verdünner, Verdicker, Verzögerer oder Beschleuniger aufweisen. Die Aktivatorkomponenten können außer den matrixbildenden Füllstoffen, Verdünnern, Verdickern, Aromastoffen, Farbstoffen auch Katalysatoren, Vernetzer sowie Verzögerer oder Beschleuniger enthalten.
Das Dentalmischgerät kann für alle chemisch härtenden Mehrkomponentenprodukte, wie z. B. Abformmassen, Bissregistriermassen und Dubliermassen, auf Basis von kondensationsvernetzenden Silikonen, additionsvernetzenden Silikonen, kondensationsvernetzenden silanterminierten Polyether, additionsvernetzenden aziridinterminierter Polyether, additionsvernetzenden allylterminierter Polyether eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäße erste Kartusche und/oder zweite Kartusche können als Einwegverpackung als Schlauchfolienbeutel, Siegelrandbeutel, Blister, Dosen, Tuben, Kartuschen, Hülsen oder Flaschen gestaltet sein. Als Materialien der ersten Kartusche und/oder zweiten Kartusche können Glas, Blech, Aluminium, Papier, Karton und/oder homopolymere, copolymere und/oder coextrudierte Kunststoffe aus z. B. PP, PE, PA, POM, PET, PBT, PTFE, EVOH, ABS oder PVC verwendet werden. Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit, Materialverträglichkeit oder Barriereeigenschaften können die Materialien der ersten Kartusche und/oder zweiten Kartusche mehrschichtig, beschichtet, laminiert, bedampft oder gefüllt sein. Dazu können übliche Schutzlacke, Wachse, Pigmente, Fasern, Glimmer, Schichtsilikate, Quarze, Metalloxid oder Fluorpolymere eingesetzt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dentalsystems zeichnet sich dadurch aus, dass das Vortriebselement einen ersten und/oder einen zweiten Kolben aufweist, um die Komponenten aus der ersten und/oder der zweiten Kartusche zu pressen. Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die erste Kartusche und/oder die zweite Kartusche als Hülse ausgebildet sind. Ein jeweils erster und/oder zweiter Kolben wirkt auf diese Hülse und presst dabei die Komponenten aus jenen heraus. Die Komponenten können im Anschluss daran durch eine erste und/oder zweite Zuleitung in das Mischelement einfließen, wo beide miteinander vermischt werden. Ein Auspressen der hülsenartig gestalteten Kartuschen mittels Kolben stellt sicher, dass die in den Einportionspackungen enthaltenen Mengen vollständig und ohne Rückstände ausgepresst werden. Somit ist sichergestellt, dass die Kartuschen nur jeweils die benötigten Mengen der Komponenten aufweisen müssen. Dadurch verbleiben in den ausgepressten ersten und/oder zweiten Kartusche kaum oder nur wenige Rückstände, die somit nicht zu einer hygienischen Belastung in einer Zahnarztpraxis werden können.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das Vortriebselement wenigstens einen Elektromotor aufweist. Dieser Elektromotor des Vortriebselements sorgt für einen Vortrieb der Kolben und/oder einen Antrieb des Mischelements. Ein entsprechend ausgestaltetes Getriebe kann dafür sorgen, dass sowohl die Kolben als auch das Mischelement von einem Elektromotor angetrieben werden. Somit wird ein besonders kompaktes Dentalmischgerät erreicht, bei dem das Vortriebselement nur einen einzigen Elektromotor aufweist. Alternativ ist es möglich, dass jeder der Kolben und/oder das Mischgerät individuell mit jeweils einem Elektromotor ausgestattet sind, was eine jeweils individuelle Ansteuerung ermöglicht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Dentalmischgerätes zeichnet sich dadurch aus, dass dieses ein Magazin für eine Mehrzahl erster Kartuschen aufweist. Das Magazin ist in das Dentalmischgerät integriert und lagert eine Mehrzahl wenigstens der ersten Kartusche und gegebenenfalls auch der zweiten Kartusche. Das Magazin kann als Stangenmagazin ausgestaltet sein, so dass eine Mehrzahl von ersten Kartuschen hintereinander angeordnet darin zum Liegen kommt. Der Nutzer des erfindungsgemäßen Dentalmischgerätes kann durch einen Hebel oder eine Klappe jeweils eine erste Kartusche aus dem Magazin dem Dentalmischgerät derart zuführen, dass dieses zum Auspressen vor dem Mischelement zum Liegen kommt. Zusätzlich kann das Dentalmischgerät zwei Magazine aufweisen, wobei das eine Magazin für die erste Kartusche und das zweite Magazin für die zweite Kartusche ausgeführt ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dentalgerätes zeichnet sich dadurch aus, dass das Dentalmischgerät und/oder das Vortriebselement eine Rechnereinheit aufweisen, um ein Auspressen der Komponenten aus der ersten und/oder der zweiten Kartusche zu überwachen und/oder zu steuern. Die Rechnereinheit dient dazu, das Zusammenfügen der Komponenten der Mehrkomponentenmasse zu steuern und zu überwachen, um eine gleichmäßige Herstellung der Mehrkomponentenmasse sicherzustellen. Als Rechnereinheit bieten sich insbesondere Microcontroller oder FPGA's (Field Programmable Gate Array) an. Solcherart Rechnereinheiten können mittels Software gesteuert werden und individuell an die jeweiligen Wünsche eines Käufers des Dentalmischgerätes angepasst werden. Weiterhin sind solcherart Rechnereinheiten leistungsfähig und trotzdem preiswert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Dentalmischgerätes zeichnet sich dadurch aus, dass das Mischelement austauschbar ausgestaltet ist. Im Mischelement werden die einzelnen Komponenten zusammengeführt und miteinander vermischt, um die Mehrkomponentenmasse herzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, kann das Mischelement entsprechende Rührmittel aufweisen, die für eine gleichmäßige und homogene Durchmischung der Komponenten sorgen. Damit nach dem Mischen einer Portion der Mehrkomponentenmasse nicht etwaige Rückstände für hygienische Probleme sorgen, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Mischelement austauschbar ausgestaltet ist. Um dieses zu ermöglichen, können entsprechende reversibel lösbare Verbindungsmittel vorgesehen sein, die das Mischelement mit den Zuleitungen verbinden. Die Komponenten aus den beiden Kartuschen können über diese Zuleitungen in das Mischelement einfließen. Nach Abschluss des Herstellens der Mehrkomponentenmasse wird das Mischelement an den kraft- und/oder formschlüssig verbindenden Verbindungsmitteln, wie etwa Schnellverschlüssen, entriegelt und kann entweder gesäubert oder weggeworfen werden. Die Schnellverschlüsse sollten dabei clipartig oder bajonettverschlussartig wirken, um eine Koppelung des Mischelementes mit dem Dentalmischgerät sicherzustellen.
Eine weitere Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Dentalmischgerätes zeichnet sich dadurch aus, dass das Dentalmischgerät eine Kompressionseinheit aufweist, um die erste und/oder die zweite Kartusche nach einem Auspressen zu komprimieren oder auszuwerfen. Die erste Kartusche des erfindungsgemäßen Dentalmischgerätes ist eine Einportionspackung. Nach einem Gebrauch kann die Einportionspackung der ersten Kartusche aus dem Dentalmischgerät ausgeworfen werden. Um das Auswerfen zu ermöglichen, weist das Dentalmischgerät eine Kompressionseinheit auf. Diese nimmt die Kartusche aus dem Lager und wirft jene aus dem Dentalmischgerät aus. Zusätzlich kann die Kompressionseinheit die Kartusche noch komprimieren. Dadurch entsteht weniger Abfall, und die Belastung der Umwelt wird reduziert. Vorteilhafterweise nimmt die Kompressionseinheit nach einem Auswerfen der ersten und/oder zweiten Kartusche eine weitere Kartusche aus dem Magazin und legt diese in das entsprechende Lager des Dentalmischgerätes ein.
Zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit des Dentalmischgerätes und/oder zur Nachverfolgung des Mischvorganges der Mehrkomponentenmasse kann das Dentalmischgerät ein Anzeigeelement aufweisen. Das Anzeigeelement kann Informationen aus dem Dentalmischgerät, insbesondere von der Rechnereinheit akustisch, visuell oder haptisch darstellen. Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn das Anzeigeelement ein Display, insbesondere ein Touchscreen, ist. Ein Touchscreen ermöglicht eine bidirektionale Eingabe und Ausgabe von Informationen in das Dentalmischgerät bzw. aus diesem heraus.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dentalmischgerätes zeichnet sich dadurch aus, dass dieses eine Schnittstelle zu einer zentralen Rechnereinheit aufweist. Die zentrale Rechnereinheit kann mit dem Dentalmischgerät verbunden sein und etwa Informationen über die Anzahl der ersten und/oder zweiten Kartusche von dem Dentalmischgerät erhalten. So ist eine zentrale Überwachung auch einer Mehrzahl von Dentalmischgeräten, etwa in einer Zahnarztpraxis, möglich.
Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen:
1 eine erste Ausgestaltungsvariante des erfindungsgemäßen Dentalmischgerätes,
2 eine weitere Ausführungsvariante des Dentalmischgerätes und
3 eine weitere Ausführungsvariante des Dentalmischgerätes.
In 1 ist ein erfindungsgemäßes Dentalmischgerät 10 dargestellt. Dieses Dentalmischgerät 10 dient zur Erzeugung einer Mehrkomponentenmasse 11, die im zahnärztlichen Bereich genutzt wird. Solcherart zahnärztliche Mehrkomponentenmassen 11 werden als Abdruckmassen von Zahnärzten genutzt, um Zahnstellungen dokumentieren zu können. Die Mehrkomponentenmasse 11 wird dabei aus wenigstens zwei Komponenten gemischt, die jeweils separat in einer ersten Kartusche 20, 20' oder einer zweiten Kartusche 30, 30' gelagert werden. Die erste Kartusche 20 und die zweite Kartusche 30 mit den jeweiligen Komponenten sind austauschbar in dem Dentalmischgerät 10 angeordnet. Von einem ersten Lager 22 der ersten Kartusche 20 führt eine erste Zuleitung 21 zu einem Mischelement 40. Für die zweite Kartusche 30 ist ein zweites Lager 32 vorgesehen, in dem die zweite Kartusche 32 austauschbar angeordnet ist. Von dem zweiten Lager 32 führt eine zweite Zuleitung 31 zu dem Mischelement 40. In dem Dentalmischgerät 10 ist ein motorisches Vortriebselement 50 vorgesehen, das dazu dient, die Komponenten aus der ersten Kartusche 20 und der zweiten Kartusche 30 auszupressen. Die Komponenten fließen dann über die erste und zweite Zuleitung 21, 31 in das Mischelement 40. Die Zuleitungen 21, 31 können Teil der ersten oder zweiten Kartusche 20, 30 sein. Innerhalb des Mischelementes 40 findet ein Verrühren der beiden Komponenten statt, so dass eine möglichst homogene Mehrkomponentenmasse 11 gebildet wird, die aus einem entsprechenden Auslass herausfließt. Um die oben aufgeführten Nachteile zu überwinden, ist das erfindungsgemäße Dentalmischgerät 10 derart ausgestaltet, dass die erste Kartusche 20, 20' eine Einportionspackung ist und ein erstes Volumen zwischen 20 ml und 60 ml aufweist. Die erste Kartusche 20, 20' ist eine Einportionspackung, so dass die Menge der enthaltenen Komponente nur für eine Anwendung ausreicht. Es kann somit nur die Menge an Mehrkomponentenmasse 11 erstellt werden, die für maximal einen Abformlöffel ausreicht. Vorteilhafterweise weist dabei die erste Kartusche 20, 20' eine Basiskomponente der Mehrkomponentenmasse auf. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist auch die zweite Kartusche 30, 30' als Einportionspackung ausgestaltet und weist ein zweites Volumen zwischen 5 ml und 30 ml auf. Diese Kombination ermöglicht es einem Nutzer des erfindungsgemäßen Dentalmischgerätes 10, von vornherein das Verhältnis zwischen den beiden Komponenten der Mehrkomponentenmasse zu wählen. Entsprechend dem von ihm angestrebten Mischungsverhältnis wählt der Nutzer des Dentalmischgerätes 10 eine erste Kartusche 20, 20' mit einem Volumen, welches er für seine spätere Nutzung benötigt. Durch die Wahl des zweiten Volumens der zweiten Kartusche 30 wird das Mischungsverhältnis der Komponenten der Mehrkomponentenmasse 11 von dem Nutzer des erfindungsgemäßen Dentalmischgerätes 10 festgelegt. Es bedarf nur noch eines Einlegens der beiden Kartuschen 20, 30 in das erfindungsgemäße Dentalmischgerät 10, um die erwünschte Mehrkomponentenmasse 11 zu erhalten.
Zur Lagerung der ersten Kartusche 20, 20' weist das Dentalmischgerät ein Magazin 15 auf. In diesem Magazin kann eine Mehrzahl von ersten Kartuschen 20' gelagert werden. Nach einem Auspressen einer ersten Kartusche 20' kann diese manuell oder mechanisch ausgeworfen werden und entsprechend eine weitere erste Kartusche 20' aus dem Magazin 15 in das erste Lager 22 nachrutschen. Für die zweiten Kartuschen 30, 30' weist das Dentalmischgerät 10 ein zweites Magazin 15' auf.
In 2 ist eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dentalmischgerätes dargestellt. Dieses Dentalmischgerät 10 verwendet eine erste Kartusche 20, 20', die eine Einportionspackung ist und ein erstes Volumen zwischen 20 ml und 60 ml aufweist. Allerdings ist die zweite Kartusche 30 nicht als Einportionspackung ausgestaltet, sondern als Bulkpackung und weist ein zweites Volumen zwischen 100 ml und 500 ml auf. Vorteilhafterweise wird in der zweiten Kartusche 30 eine universelle Aktivatorkomponente bevorratet, die auch mit verschiedenen Basiskomponenten reagieren können, welche jeweils in angepassten ersten Kartuschen 20, 20' gelagert werden. Zum Mischen der Mehrkomponentenmasse 11 wird eine erste Kartusche 20 in das erste Lager 22 eingeführt und über das motorische Vortriebselement 50 oder eine andere Einheit ausgepresst. Die in der ersten Kartusche 20 gelagerte Komponente fließt über die erste Zuleitung 21 in das Mischelement 40. Aus der zweiten Kartusche 30 fließt eine weitere Komponente – vorteilhafterweise die Aktivatorkomponente – über die zweite Zuleitung 31 in das Mischelement 40. Innerhalb des Mischelements 40 findet dann ein Verrühren der beiden Komponenten statt, so dass die Mehrkomponentenmasse 11 gebildet wird.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Mischelement 40 austauschbar ausgestaltet. Dazu sind an dem Mischelement 40 Schnellverschlüsse 41 angeordnet, die jeweils eine Verbindung des Mischelements 40 mit der ersten Zuleitung 21 und der zweiten Zuleitung 31 ermöglichen. Bei den Schnellverschlüssen kann es sich um kraft- und/oder formschlüssige Verbindungselemente handeln, die eine reversible Montage des Mischelements 40 an das Dentalmischgerät 10 ermöglichen.
In 3 ist eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Dentalmischgeräts 10 dargestellt. Dieses Dentalmischgerät 10 weist im Gegensatz zu dem in 2 dargestellten Dentalmischgerät 10 ein Anzeigeelement 60 auf. Bei dem Anzeigeelement 60 handelt es sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel um einen Touchscreen, über den Informationen in das Dentalmischgerät eingegeben werden können. Darüberhinaus zeigt das Anzeigeelement 60 Einstellungen und Zustände des Dentalmischgeräts 10 an.
Desweiteren weist das in 3 dargestellte Dentalmischgerät 10 eine Kompressionseinheit 70 auf. Diese Kompressionseinheit dient dazu, die erste Kartusche 20 aus dem ersten Lager 32 auszuwerfen und zu komprimieren. Dazu ist vorgesehen, dass die Kompressionseinheit mit einer entsprechenden Mechanik für einen Auswurf der ersten Kartusche 20 aus dem ersten Lager 22 durch den Auswurf 65 sorgt. Zusätzlich oder in Alleinstellung kann die Kompressionseinheit 70 auch dazu dienen, die erste Kartusche 20 zu komprimieren. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die ausgepressten und komprimierten ersten Kartuschen 20 in einem Abfalleimer 71 weniger Platz wegnehmen. Somit ist ein leichteres Entsorgen der genutzten ersten Kartuschen 20, 20' möglich.
Das erfindungsgemäße Dentalmischgerät 10 kann deutlich kleiner sein als bisherige Dentalmischgerät, die große Bulkkartuschen für die Mehrfachverwendung bevorraten. Wenn der Zahnarzt verschiedene Konsistenzen verwendet, so sind die Bulkkartuschen im Mischgerät auszuwechseln, wofür jedes Mal ein Angleichen der Komponenten notwendig ist. Dieser Zeitbedarf und der Verschmutzung entfällt bei der Einportionspackung 20, 30. Die Verwendung einer universellen Aktivatorkomponente, die im Dentalmischgerät 10 bevorratet wird, vereinfacht die Lagerhaltung. Durch die Variation der Dosierung der Aktivatorkomponente kann der Anwender individuell die Verarbeitungszeit auf seine Bedürfnisse anpassen, wie es auch bei handdosierten kondensationsvernetzenden Silikonen möglich ist. Das Dentalmischgerät 10 gewährleistet zusätzlich eine reproduzierbare genaue Dosierung und optimale Mischung. Das Dentalmischgerät 10 bietet dem Zahnarzt die Möglichkeit, ohne zeitaufwändige Wechselvorgänge am Dentalmischgerät 10 sowohl unterschiedliche Konsistenzen als auch individuell die Verarbeitungszeit variieren zu können, wie es bei den kondensationsvernetzenden Silikonabformmassen der Fall ist, deren Komponenten einzeln in Tuben, Dosen oder Flaschen angeboten werden und vom Anwender individuell dosiert werden können. Das Dentalmischgerät 10 weist eine geringe Baugröße auf, damit es in der Zahnarztpraxis möglichst wenig Platz in Anspruch nimmt.
Bezugszeichenliste

10: Dentalmischgerät
11: Mehrkomponentenmasse
15, 15': Magazin
20, 20': Erste Kartusche
21: Erste Zuleitung
22: Erstes Lager
30, 30': Zweite Kartusche
31: Zweite Zuleitung
32: Zweites Lager
40: Mischelement
41: Schnellverschlüsse
50: Motorisches Vortriebselement
51: Antriebsverbindung
60: Anzeigeelement
65: Auswurf
70: Kompressionseinheit
71: Abfalleimer

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1010401 A1 [0002]

Claims

Dentalmischgerät (10) zum Erzeugen einer Mehrkomponentenmasse (11) durch Auspressen und Mischen der Komponenten der Mehrkomponentenmasse (11) aus wenigstens einer ersten (20, 20') und einer zweiten Kartusche (30, 30'), wobei die erste Kartusche (20, 20') und die zweite Kartusche (30, 30') austauschbar in dem Dentalmischgerät (10) angeordnet sind, mit einer ersten (21) und einer zweiten Zuleitung (31), um die Komponenten aus der ersten Kartusche (20, 20') und der zweiten Kartusche (30, 30') in ein Mischelement (40) zu leiten, mit einem motorischen Vortriebselement (50), um die Komponenten aus der ersten (20, 20') und der zweiten Kartuschen (30, 30') zu pressen, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kartusche (20, 20') eine Einportionspackung ist und ein erstes Volumen zwischen 20 ml und 60 ml aufweist.
Dentalmischgerät (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kartusche (30, 30') eine Einportionspackung ist und insbesondere ein zweites Volumen zwischen 5 ml und 30 ml aufweist.
Dentalmischgerät (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kartusche (30, 30') ein zweites Volumen zwischen 350 ml und 400 ml aufweist.
Dentalmischgerät (10) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kartusche (20, 20') eine Basiskomponente und die zweite Kartusche (30, 30') eine Aktivatorkomponente lagert.
Dentalmischgerät (10) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vortriebselement (50) einen ersten und/oder einen zweiten Kolben aufweist, um die Komponenten aus der ersten (20, 20') und/oder der zweiten Kartusche (30, 30') zu pressen.
Dentalmischgerät (10) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vortriebselement (50) wenigstens einen Elektromotor aufweist.
Dentalmischgerät (10) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalmischgerät (10) ein Magazin (15) für eine Mehrzahl erster Kartuschen (20, 20') aufweist.
Dentalmischgerät (10) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalmischgerät (10) eine Recheneinheit aufweist, um ein Auspressen der Komponenten aus der ersten (20, 20') und/oder der zweiten Kartusche (30, 30') zu überwachen und/oder zu steuern.
Dentalmischgerät (10) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischelement (40) austauschbar ausgestaltet ist.
Dentalmischgerät (10) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalmischgerät (10) eine Kompressionseinheit (70) aufweist, um die erste (20, 20') und/oder die zweite Kartusche (30, 30') nach einem Auspressen zu komprimieren und/oder auszuwerten.
Dentalmischgerät (10) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalmischgerät (10) ein Anzeigeelement (60) aufweist.
Dentalmischgerät (10) nach Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigeelement (60) ein Display, insbesondere ein Touchscreen ist.
Dentalmischgerät (10) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalmischgerät (10) eine Schnittstelle zu einer zentralen Recheneinheit aufweist.