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Die
vorliegende, nicht provisorische Patentanmeldung basiert auf der
japanischen Patentanmeldung mit
der Nr. 2008-264948 , welche am 14. Oktober 2008 bei dem
Japanischen Patentamt eingereicht worden ist und deren gesamter
Inhalt hiermit durch Referenz eingeführt wird.
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kautschukzusammensetzung für
eine Seitenwand und einen Reifen mit einer Seitenwand, welche die
Kautschukzusammensetzung enthält, und zwar insbesondere
einen Reifen für einen Lastkraftwagen und einen Bus.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Zur
Bewahrung der Umwelt ist in den letzten Jahren zusätzlich
zu der Einsparung von Energie die Entwicklung einer Technik zum
Erreichen einer besseren Treibstoffeffizienz für ein Kraftfahrzeug
ein wichtiger Aspekt geworden. Weil die Verringerung des Rollwiderstandes
eines Reifens eine Notwendigkeit für eine gute Treibstoffeffizienz
darstellt, sind auf diesem Gebiet verschiedene Untersuchungen durchgeführt
worden.
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Im
Hinblick auf eine Technik zum Erreichen einer höheren Treibstoffeffizienz
in Verbindung mit einer Seitenwand eines Reifens ist die Verringerung
der in die Seitenwand eingemischten Menge eines Verstärkungsmittels,
wie beispielsweise von Ruß, oder die Verwendung von Ruß mit
einer großen Partikelgröße am wirksamsten.
In vielen Fällen führen solche Maßnahmen
allerdings zu schlechteren für die Härte repräsentativen
physikalischen Eigenschaften einer Kautschukmischung, wie beispielsweise
Härte oder Modul. Das heißt, wenn ein Reifen an
einem Kraftfahrzeug befestigt und eingesetzt wird, verringert sich
die Beständigkeit gegenüber Beschädigung.
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In
der
japanischen Patentoffenlegungsschrift
mit der Nummer 2004-106796 wird als eine Kautschukzusammensetzung
für eine Seitenwand für einen Reifen für
ein Personenkraftfahrzeug, welche einen geringeren Rollwiderstand
eines Reifens erreichen kann, eine Kautschukzusammensetzung offenbart,
die Polybutadienkautschuk enthält, der eine große
Menge eines linearen Bestandteils enthält.
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Die
japanische Patentoffenlegungsschrift
mit der Nummer 2006-063143 offenbart eine Kautschukzusammensetzung,
welche Polybutadienkautschuk enthält, welcher syndiotaktische
1,2-Polybutadienkristalle sowie mit Zinn modifizierten Polybutadienkautschuk
enthält, als eine Kautschukzusammensetzung, welche sowohl
eine gute Schnittfestigkeit als auch eine hohe Treibstoffeffizienz
erreicht.
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Unterdessen
ist eine Kautschukzusammensetzung gewünscht worden, welche
sowohl eine hohe Treibstoffeffizienz als auch eine verbesserte äußerliche
Erscheinung aufweist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kautschukzusammensetzung
für eine Seitenwand bereitzustellen, welche sowohl eine verbesserte
Schnittfestigkeit sowie Ozonbeständigkeit als auch eine hohe
Treibstoffeffizienz eines Kraftfahrzeugs erreicht.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine Kautschukzusammensetzung für
eine Seitenwand gerichtet, welche 10 bis 40 Massen-% syndiotaktisches
1,2-Polybutadien enthaltenden Polybutadienkautschuk sowie 10 bis
30 Massen-% von mit Zinn modifizierten Polybutadienkautschuk in
einer Polymerkomponente enthält sowie 10 bis 40 Massenteile
Silica bezogen auf 100 Massenteile der vorgenannten Polymerkomponente
enthält.
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Vorzugsweise
enthält die Polymerkomponente in der Kautschukzusammensetzung
für eine Seitenwand gemäß der vorliegenden
Erfindung ferner 40 bis 60 Massen-% Naturkautschuk.
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Vorzugsweise
enthält die Kautschukzusammensetzung für eine
Seitenwand gemäß der vorliegenden Erfindung 0,5
bis 3 Massenteile Silankupplungsmittel bezogen auf 100 Massenteile
des vorgenannten Silicas.
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Des
Weiteren ist die vorliegende Erfindung auf einen Reifen gerichtet,
welcher mit der zuvor beschriebenen Kautschukzusammensetzung für
eine Seitenwand hergestellt worden ist.
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Die
Kautschukzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine verbesserte Schnittfestigkeit und eine verbesserte
Ozonbeständigkeit sowie eine hohe Treibstoffeffizienz eines
Kraftfahrzeugs erreichen, indem diese in Mischung eine vorgegebene
Menge von syndiotaktisches 1,2-Polybutadien enthaltenden Polybutadienkautschuk,
von mit Zinn modifizierten Polybutadienkautschuk und von Silica
enthält.
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Die
vorgenannten und andere Aufgaben, Merkmale, Aspekte und Vorteile
der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung der vorliegenden Erfindung, wenn diese im Zusammenhang
mit den beigefügten Zeichnungen gelesen wird, besser verstanden
werden.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine
Kautschukzusammensetzung für eine Seitenwand gemäß der
vorliegenden Erfindung enthält Polymerkomponenten, welche
syndiotaktisches 1,2-Polybutadien enthaltenden Polybutadienkautschuk
sowie Polybutadienkautschuk und Silica enthalten.
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<Syndiotaktisches
1,2-Polybutadien enthaltender Polybutadienkautschuk>
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Die
Kautschukzusammensetzung für eine Seitenwand gemäß der
vorliegenden Erfindung enthält syndiotaktisches 1,2-Polybutadien
enthaltenden Polybutadienkautschuk (nachfolgend als ”VCBR” bezeichnet),
so dass eine Kautschukzusammensetzung mit einer hohen Härte
und mit einer niedrigen exothermen Eigenschaft erhalten werden kann.
Des Weiteren kann, weil VCBR enthalten ist, eine Kautschukzusammensetzung
mit hoher Härte erhalten werden, selbst wenn die Menge
an Ruß verringert wird und Silica zugegeben wird.
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In
dem in der vorliegenden Erfindung eingesetzten syndiotaktisches
1,2-Polybutadien enthaltenden Polybutadienkautschuk ist der Polybutadienkautschuk,
welcher syndiotaktische 1,2-Polybutadienkristalle enthält,
nicht derart, dass syndiotaktische 1,2-Polybutadienkristalle einfach
in dem Polybutadienkautschuk dispergiert sind, sondern vorzugsweise
so, dass die chemisch an den Polybutadienkautschuk gebundenen Kristalle darin
dispergiert sind. Weil die chemisch an die Kautschukkomponente gebundenen
Kristalle dispergiert sind, ist es wahrscheinlich, dass die Erzeugung
und Ausbreitung eines Risses unterdrückt wird.
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Die
syndiotaktischen 1,2-Polybutadienkristalle weisen vorzugsweise einen
Schmelzpunkt von nicht weniger als 180°C und besonders
bevorzugt von nicht weniger als 190°C auf. Wenn der Schmelzpunkt
weniger als 180°C beträgt, werden die Kristalle
beim Pressen während der Vulkanisation eines Reifens geschmolzen und
es besteht eine dahingehende Tendenz, dass sich die Härte
verringert. Ferner weisen die syndiotaktischen 1,2-Polybutadienkristalle
einen Schmelzpunkt von vorzugsweise nicht höher als 220°C
und besonders bevorzugt von nicht höher als 210°C
auf. Wenn der Schmelzpunkt 220°C übersteigt, wird
das Molekulargewicht von VCBR groß und es besteht eine
dahingehende Tendenz, dass sich die Dispergiereigenschaft in der
Kautschukzusammensetzung verschlechtert.
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Die
Menge von in siedendem n-Hexan unlöslichen Bestandteilen
in dem VCBR beträgt vorzugsweise nicht weniger als 2,5
Massen-% und besonders bevorzugt nicht weniger als 8 Massen-%. Wenn
die Menge weniger als 2,5 Massen-% beträgt, kann eine ausreichend
hohe Härte der Kautschukzusammensetzung nicht erreicht
werden. Ferner beträgt die Menge von in siedendem n-Hexan
unlöslichen Bestandteilen in dem VCBR vorzugsweise nicht
mehr als 22 Massen-%, besonders bevorzugt nicht mehr als 20 Massen-%
und ganz besonders bevorzugt nicht mehr als 18 Massen-%. Wenn die
Menge 22 Massen-% übersteigt, ist die Viskosität von
VCBR an sich hoch und es besteht eine dahingehende Tendenz, dass
sich die Dispergiereigenschaft von VCBR und eines Füllstoffs
in der Kautschukzusammensetzung verschlechtert. In siedendem n-Hexan
unlösliche Bestandteile beziehen sich hier auf syndiotaktisches
1,2-Polybutadien (SPBD) in VCBR.
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Die
Menge von syndiotaktischen 1,2-Polybutadienkristallen in VCBR beträgt
nicht weniger als 2,5 Massen-% und bevorzugt nicht weniger als 10
Massen-%. Wenn die Menge weniger als 2,5 Massen-% beträgt, ist
die Härte unzureichend. Ferner beträgt die Menge
von syndiotaktischen 1,2-Polybutadienkristallen in VCBR nicht mehr
als 20 Massen-% und vorzugsweise nicht mehr als 18 Massen-%. Wenn
die Menge 20 Massen-% übersteigt, wird die Dispersion von
VCBR in der Kautschukzusammensetzung schwierig und die Verarbeitbarkeit
verschlechtert sich.
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Die
Menge von VCBR in der Polymerkomponente beträgt nicht weniger
als 10 Massen-% und vorzugsweise nicht weniger als 20 Massen-%.
Wenn die Menge weniger als 10 Massen-% beträgt, sind die
Schnittfestigkeit und die Beständigkeit gegenüber
Rissausdehnung schlecht. Ferner beträgt die Menge von VCBR nicht
mehr als 40 Massen-% und vorzugsweise nicht mehr als 30 Massen-%.
Wenn die Menge 40 Massen-% übersteigt, ist die Zugfestigkeit
beim Bruch der Kautschukzusammensetzung gering und sind die Schnittfestigkeit
und Beständigkeit gegenüber Rissausdehnung gering.
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<Mit
Zinn modifizierter Polybutadienkautschuk>
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Weil
die Kautschukzusammensetzung für eine Seitenwand gemäß der
vorliegenden Erfindung mit Zinn modifizierten Polybutadienkautschuk
enthält, kann eine höhere Treibstoffeffizienz
erreicht werden.
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Vorzugsweise
wird der mit Zinn modifizierte Polybutadienkautschuk (mit Zinn modifizierter
BR), welcher in der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird, durch
Polymerisieren von 1,3-Butadien unter Verwendung eines Lithiuminitiators
und daran anschließende Zugabe einer Zinnverbindung erhalten
und ein terminales Ende eines mit Zinn modifizierten BR-Moleküls
wird durch eine Zinn-Kohlenstoff-Bindung gebunden.
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Beispiele
für den Lithiuminitiator schließen Verbindungen
auf Lithiumbasis ein, wie beispielsweise Alkyllithium, Aryllithium,
Allyllithium, Vinyllithium, Organozinnlithium sowie eine organische
Stickstofflithiumverbindung. Durch Anpassen der Verbindung auf Lithiumbasis
als Initiator für mit Zinn modifizierten BR kann mit Zinn
modifizierter BR mit hohem Vinylgehalt und mit niedrigem cis-Gehalt
hergestellt werden.
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Beispiele
für Zinnverbindungen schließen Zinntetrachlorid,
Butylzinntrichlorid, Dibutylzinndichlorid, Dioctylzinndichlorid,
Tributylzinnchlorid, Triphenylzinnchlorid, Diphenyldibutylzinn,
Triphenylzinnethoxid, Diphenyldimethylzinn, Ditolylzinnchlorid,
Diphenylzinndioctanoat, Divinyldiethylzinn, Tetrabenzylzinn, Dibutylzinndistearat,
Tetraallylzinn, p-Tributylzinnstyrol und dergleichen ein und zur
Verwendung können ein oder zwei oder mehr von den vorstehenden
Verbindungen ausgewählt werden.
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Die
Menge der Zinnatome in dem mit Zinn modifizierten BR beträgt
nicht weniger als 50 ppm und vorzugsweise nicht weniger als 60 ppm.
Wenn die Menge weniger als 50 ppm beträgt, ist der Effekt
der beschleunigten Dispersion von Ruß in mit Zinn modifiziertem
BR gering und es verschlechtert sich der tanδ. Ferner beträgt
die Menge von Zinnatomen nicht mehr als 3000 ppm, vorzugsweise nicht
mehr als 2500 ppm und insbesondere bevorzugt nicht mehr als 250
ppm. Wenn die Menge 3000 ppm übersteigt, kann ein Knetprodukt
nicht ausreichend zusammenkommen und eine Kante davon wird nicht
gerichtet, was zu einer schlechten Extrusionseigenschaft des Knetprodukts
führt.
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Die
Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn) des mit Zinn modifizierten BR
beträgt nicht mehr als 2 und vorzugsweise nicht mehr als
1,5. Wenn das Mw/Mn 2 übersteigt, verschlechtern sich die
Dispergiereigenschaft von Ruß und der tanδ.
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Die
Menge von in dem mit Zinn modifizierten BR gebundenen Vinyl beträgt
nicht weniger als 5 Massen-% und vorzugsweise nicht weniger als
7 Massen-%. Wenn die Menge weniger als 5 Massen-% beträgt, ist
die Polymerisierung (Herstellung) von mit Zinn modifizierten BR
schwierig. Ferner beträgt die Menge von gebundenem Vinyl
nicht mehr als 50 Massen-% und vorzugsweise nicht mehr als 20 Massen-%.
Wenn die Menge von gebundenem Vinyl 50 Massen-% übersteigt,
verschlechtert sich die Beständigkeit gegenüber
Abrasion (Verschleißbeständigkeit beim Reiben
der Seitenwand gegenüber der Außenseite) beträchtlich.
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Die
Menge von mit Zinn modifizierten BR in der Kautschukkomponente beträgt
nicht weniger als 10 Massen-% und vorzugsweise nicht weniger als
15 Massen-%. Wenn die Menge weniger als 10 Massen-% beträgt,
wird der tanδ groß, was nicht bevorzugt ist. Des
Weiteren beträgt die Menge von mit Zinn modifizierten BR
nicht mehr als 30 Massen-% und vorzugsweise nicht mehr als 25 Massen-%.
Wenn die Menge 30 Massen-% übersteigt, verringert sich
die Zugfestigkeit, was nicht bevorzugt ist.
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<Andere
Polymerbestandteile>
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Die
Kautschukzusammensetzung für eine Seitenwand gemäß der
vorliegenden Erfindung kann nicht nur syndiotaktisches 1,2-Polybutadien
enthaltenden Polybutadienkautschuk und mit Zinn modifizierten Polybutadienkautschuk
enthalten, sondern auch Naturkautschuk (NR), Isoprenkautschuk (IR),
Styrolbutadienkautschuk (SBR), von VCBR verschiedenen 1,4-Polybutadienkautschuk
mit hohem cis-Gehalt und mit Zinn modifizierten BR und dergleichen.
Unter anderem ist vorzugsweise Naturkautschuk enthalten, weil dieser
eine exzellente Zugfestigkeit aufweist.
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Wenn
als andere Polymerkomponente Naturkautschuk enthalten ist, beträgt
die Menge des Naturkautschuks in der Polymerkomponente nicht weniger
als 40 Massen-% und vorzugsweise nicht weniger als 45 Massen-%.
Wenn die Menge weniger als 40 Massen-% beträgt, kann eine
ausreichende Zugfestigkeit nicht erhalten werden. Ferner beträgt
die Menge des Naturkautschuks in der Kautschukkomponente nicht mehr
als 60 Massen-% und vorzugsweise nicht mehr als 55 Massen-%. Wenn
die Menge 60 Massen-% übersteigt, beträgt die
Gesamtmenge von VCBR und von mit Zinn modifizierten BR 40 Massen-%
oder weniger und eine Verringerung des tanδ und eine Verbesserung
der Härte kann nicht erreicht werden.
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Durch
den Einsatz der, wie zuvor beschrieben, VCBR, mit Zinn modifizierten
BR und Naturkautschuk in Mischung enthaltenden Polymerkomponenten
kann die Treibstoffeffizienz beträchtlich verbessert werden, ohne
den Widerstand gegenüber Biegung und die Schnittfestigkeit
der Kautschukzusammensetzung für die Seitenwand zu verringern.
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<Silica>
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Die
Kautschukzusammensetzung für eine Seitenwand gemäß der
vorliegenden Erfindung kann eine höhere Treibstoffeffizienz
erreichen, indem diese 10 bis 40 Massenteile Silica bezogen auf
100 Massenteile der Polymerkomponente enthält. Des Weiteren
bringt die Dehnung eines Teils von Silica, welcher nicht mit dem nachstehend
beschriebenen Silankupplungsmittel reagiert hat, eine Verbesserung
in der Schnittfestigkeit und der Ozonbeständigkeit der
Kautschukzusammensetzung für eine Seitenwand. Des Weiteren
kann das Antioxidationsmittel selbst nach der Verwendung für
eine lange Zeitspanne verbleiben, während dessen Wirksamkeit
aufrechterhalten wird, weil das Silica, das nicht mit dem Silankupplungsmittel
reagiert hat, die Transferrate des Antioxidationsmittels zu der
Oberfläche verzögert. Ferner kann eine Verschlechterung
des guten Aussehens des Reifens aufgrund des Transfers des Antioxidationsmittels
zu der Reifenoberfläche, was zu einer Verfärbung
des Reifens führt, verhindert werden.
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Als
Silica wird vorzugsweise Silica mit einer nach dem BET-Verfahren
bestimmten, durch Stickstoffadsorption gemessenen spezifischen Oberfläche
in einem Bereich zwischen 100 m2/g und 140
m2/g eingesetzt. Beispielsweise können
durch ein Trockenverfahren erhaltenes Silica (wasserfreie Kieselsäure)
und/oder durch ein Nassverfahren erhaltenes Silica (wasserhaltige
Kieselsäure) eingesetzt werden. Unter anderem wird mit einem
Nassverfahren erhaltenes Silica bevorzugt eingesetzt. Wenn die durch
Stickstoffadsorption gemessene spezifische Oberfläche von
Silica weniger als 100 m2/g beträgt,
besteht eine dahingehende Tendenz, dass die Bruchfestigkeit nach
der Vulkanisierung gering wird. Wenn die durch Stoffadsorption gemessene
spezifische Oberfläche 140 m2/g übersteigt,
besteht eine dahingehende Tendenz, dass sich die Verarbeitbarkeit
verschlechtert. Die durch Stickstoffadsorption gemäß dem
BET-Verfahren bestimmte spezifische Oberfläche kann mit
einem Verfahren, welches der ASTM-D-4820-93 entspricht,
bestimmt werden.
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<Silankupplungsmittel>
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Die
Kautschukzusammensetzung für eine Seitenwand gemäß der
vorliegenden Erfindung enthält vorzugsweise 0,5 bis 3 Massenteile
Silan kupplungsmittel bezogen auf 100 Massenteile des vorgenannten
Silicas. Wenn die Menge des Silankupplungsmittels 3 Massenteile
oder weniger beträgt, verbleibt ein Teil des Silicas, welcher
nicht mit dem Silankupplungsmittel reagiert, und dieser Teil weist
eine Dehnungseigenschaft auf. Folglich sind die Schnittfestigkeit
und die Ozonbeständigkeit der Kautschukzusammensetzung
für eine Seitenwand sowie die Treibstoffeffizienz verbessert.
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Als
das Silankupplungsmittel wird vorzugsweise Bis-(3-triethoxysilylpropyl)disulfid
oder dergleichen eingesetzt.
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<Andere
Bestandteile>
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Die
Kautschukzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann zusätzlich zu der vorstehend beschriebenen
Polymerkomponente, dem vorstehend beschriebenen Silica und dem vorstehend
beschriebenen Silankupplungsmittel optional weitere Chemikalien
enthalten, einschließlich eines Verstärkungsfüllstoffs,
wie beispielsweise Ruß, Calciumcarbonat und Ton, einen
Weichmacher, wie beispielsweise ein aromatisches Öl, ein
Wachs, ein Antioxidationsmittel, Stearinsäure, Zinkoxid,
ein Vulkanisierungsmittel, wie beispielsweise Schwefel, sowie einen
Vulkanisationsbeschleuniger.
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<Verfahren
zum Herstellen einer Kautschukzusammensetzung für eine
Seitenwand und eines Reifens>
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Gemäß der
Kautschukzusammensetzung für eine Seitenwand gemäß der
vorliegenden Erfindung werden die Polymerkomponente, das Silica
und die optionalen diversen Chemikalien, welche zuvor genannt worden
sind, vermischt und geknetet, um eine unvulkanisierte Kautschukzusammen setzung
zu erhalten. Diese unvulkanisierte Kautschukzusammensetzung wird
extrudiert, um die Form der Seitenwand eines Reifens einzunehmen,
damit auf einer Reifenformmaschine ein unvulkanisierter Reifen geformt
wird. Des Weiteren kann der unvulkanisierte Reifen in einer Vulkanisiermaschine
erhitzt und mit Druck beaufschlagt werden, um einen Reifen zu erhalten.
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<Beispiele
1 bis 4 und Vergleichsbeispiele 1 bis 4>
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(Herstellung eines Reifens)
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Verschiedene
Chemikalien einschließlich von Polymeren, aber verschieden
von dem Vulkanisierungsfüllstoff, wie beispielsweise Schwefel
und Vulkanisierungsbeschleuniger, wurden in einem Banbury-Mischgerät vom
BR-Typ im Einklang mit der in der Tabelle 1 gezeigten Formulierung
geknetet. Dann wurde zu dem Knetprodukt ein Vulkanisierungsfüllstoff
zugegeben und in einer 8-Inch-Walze vermischt, um eine unvulkanisierte Kautschukzusammensetzung
zu erhalten. Die erhaltene unvulkanisierte Kautschukzusammensetzung
wurde zu der Form einer Seitenwand geformt und auf einer Reifenformmaschine
mit den anderen Reifenbauteilen verbunden, um einen unvulkanisierten
Reifen auszubilden, und der Reifen wurde für 40 Minuten
bei einer Bedingung von 150°C einer Druckvulkanisierung
unterworfen, um Testreifen (Größe: 11R22,5 14P)
gemäß den Beispielen 1 bis 4 und den Vergleichsbeispielen
1 bis 4 herzustellen. Unter Verwendung der erhaltenen Reifen wurden
die nachfolgenden Messungen durchgeführt.
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(Rollwiderstandsindex)
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Es
wurde ein von der Firma Kobe Steel Ltd. hergestelltes Rollwiderstandstestgerät
eingesetzt, um den Rollwiderstand unter einer solchen Bedingung,
dass der Reifen unter einer Last von 30 N bei einer Geschwindigkeit
von 80 km/Std, wobei der Reifeninnendruck auf 200 kPa eingestellt
worden war, gefahren wurde, zu messen. Es wurde der Kehrwert des
Messwerts berechnet und das Ergebnis wurde als ein Index angegeben, wobei
das Ergebnis des Beispiels 1 als 100 (Referenz) definiert worden
ist. Ein größerer Index zeigt einen kleinen Rollwiderstand
und eine hohe Treibstoffeffizienz an.
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(Schnittfestigkeitsindex)
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Es
wurde ein Schnittfestigkeitsindex-Pendeleinschlag-Schneidtestgerät
mit einem aus Stahl und mit einer Breite von 20 mm hergestellten
Messer eingesetzt, um in einem Seitenwandteilstück einen
Riss zu hinterlassen, und die Tiefe des Risses wurde als ein Index
wiedergegeben, wobei das Ergebnis des Beispiels 1 als 100 definiert
worden ist. Ein größerer Index zeigt eine exzellente
Schnittfestigkeit an.
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(Beständigkeit gegenüber
Verfärbung)
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Die
hergestellten Reifen wurden im Freien für 180 Tage so belassen,
dass diese durch Regenwasser nicht nass wurden. Daran anschließend
wurde die äußere Erscheinung visuell beobachtet
und auf einer Skala zwischen 1 und 5 bewertet.
- 5:
- Keine Verfärbung
- 4:
- Teilweise leichte
Verfärbung
- 3:
- Teilweise Verfärbung
oder leichte Verfärbung in 1/2 oder mehr des Reifens
- 2:
- Verfärbung
in 1/2 Reifen oder leichte Verfärbung in dem gesamten Reifen
- 1:
- Verfärbung
in dem gesamten Reifen.
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(Ozonbeständigkeitsuntersuchung)
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Die
hergestellten Reifen wurden für 72 Stunden unter solchen
Bedingungen belassen, bei denen gemäß der JIS
K 6259 "Verfahren zum Bestimmen der Ozonbeständigkeit – vulkanisierter
Kautschuk und thermoplastischer Kautschuk" eine
Temperatur von 40°C eingestellt war, die Ozonkonzentration
auf 50 ppm eingestellt war und die prozentuale Dehnung auf 20% eingestellt
war, und in der Seitenwand wurde der Zustand eines Risses untersucht.
- 5:
- Es wurde mit bloßem
Auge kein Riss beobachtet.
- 4:
- Es war(en) (ein) mit
bloßem Auge kaum beobachtbare(r) Riss(e) vorhanden.
- 3:
- Es waren einige flache
Risse vorhanden, welche mit bloßem Auge beobachtet werden
konnten.
- 2:
- Es lag eine große
Anzahl von mittelgroßen Rissen vor, welche mit bloßem
Auge beobachtet werden konnten.
- 1:
- Es lag eine große
Anzahl von großen und tiefen Rissen vor, welche mit bloßem
Auge beobachtet werden konnten.
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Die
Messergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1
Eingemischtes Mittel | Beispiel | Vergleichsbeispiel |
1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 4 |
NR | 60 | 60 | 50 | 50 | 40 | 60 | 60 | 60 |
Mit
Zinn modifizierter BR | 30 | 20 | 20 | 10 | 50 | 0 | 20 | 20 |
VCBR | 10 | 20 | 30 | 40 | 10 | 40 | 20 | 20 |
Ruß (CB) | 30 | 20 | 10 | 5 | 30 | 5 | 50 | 0 |
Silica | 10 | 20 | 30 | 40 | 10 | 40 | 0 | 50 |
Silankupplungsmittel | 0,3 | 0,6 | 0,9 | 1,2 | 0,3 | 1,2 | 0 | 1,5 |
Zinkoxid | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Stearinsäure | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Antioxidationsmittel | 4 | 4 | 5 | 6 | 4 | 6 | 4 | 6 |
Wachs | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Harz | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Schwefel | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Beschleuniger | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 |
Rollwiderstandsindex | 100 | 106 | 117 | 108 | 110 | 92 | 95 | 120 |
Schnittfestigkeitsindex | 100 | 100 | 100 | 100 | 85 | 80 | 105 | 70 |
Beständigkeit
gegenüber Verfärbung | 3 | 3 | 5 | 5 | 3 | 5 | 3 | 5 |
Ozonbeständigkeit | 3 | 3 | 4 | 5 | 2 | 4 | 1 | 4 |
- NR: RSS#3.
- Mit Zinn modifizierter BR: von Zeon Corporation hergestellter
BR 1250 (mit Zinn modifizierter Polybutadienkautschuk; die Polymerisation
wurde unter Verwendung von Lithium als Initiator durchgeführt;
der Vinylgehalt wurde auf 10 bis 13 Massen-% eingestellt; das Mw/Mn-Verhältnis
wurde auf 1,5 eingestellt und die Menge der Zinnatome wurde auf
250 ppm eingestellt).
- VCBR: Von Ube Industries Ltd. hergestellter VCR 412 (syndiotaktisches
1,2-Polybutadien enthaltender Polybutadienkautschuk (die Menge an
syndiotaktischem Polymer betrug 12 Massen-%)).
- Ruß (CB): Von Mitsubishi Chemical Corporation hergestelltes
Diablack HM (durch Stickstoffadsorption gemessene spezifische Oberfläche
von 78 m2/g).
- Silica: Von Rhodia hergestelltes ZEOSIL 115GR (durch Stickstoffadsorption
gemessene spezifische Oberfläche von 120 m2/g).
- Silankupplungsmittel: Von Degussa hergestelltes Si 266.
- Zinkoxid: Zwei Arten von Zinkoxiden, hergestellt von Mitsui
Mining & Smelting
Co., Ltd.
- Stearinsäure: Von NOF Corporation hergestellte Stearinsäurekugeln ”TsubakiTM”.
- Antioxidationsmittel: Von Flexsys K. K. hergestelltes Santoflex
6PPD.
- Wachs: Von Nippon Seiro Co., Ltd. hergestelltes Ozoace 0355.
- Harz: Von Maruzen Oil Co., Ltd. hergestelltes Marukarez T-100AS.
- Schwefel: Von Hosoi Chemical Industry Co., Ltd. hergestelltes
HK-200-5.
- Vulkanisationsbeschleuniger: Nocceler NS-P, hergestellt von
Ouchi Shinko Chemical Industrial Co., Ltd.
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(Evaluierungsergebnisse)
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Das
Beispiel 2 enthält 20 Massen-% syndiotaktisches 1,2-Polybutadien
enthaltenden Polybutadienkautschuk (VCBR) sowie 20 Massen-% von
mit Zinn modifizierten Polybutadienkautschuk (mit Zinn modifizierter
BR) in der Polymerkomponente und enthält 20 Massenteile
Silica bezogen auf 100 Massenteile der Polymerkomponente. Das Beispiel
2 zeigt einen Rollwiderstand, eine Schnittfestigkeit, eine Beständigkeit
gegenüber Verfär bung und eine Ozonbeständigkeit,
welche zu denen in dem Beispiel 1 äquivalent sind.
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Das
Beispiel 3 enthält 30 Massen-% VCBR und 20 Massen-% von
mit Zinn modifizierten BR in der Polymerkomponente und enthält
30 Massenteile Silica bezogen auf 100 Massenteile der Polymerkomponente. Das
Beispiel 3 zeigt eine Schnittfestigkeit, welche zu der in dem Beispiel
1 äquivalent ist, und dieses ist bezüglich dem
Rollwiderstand, der Beständigkeit gegenüber Verfärbung
und der Ozonbeständigkeit besser.
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Das
Beispiel 4 enthält 40 Massen-% VCBR und 10 Massen-% von
mit Zinn modifizierten BR in der Polymerkomponente und enthält
40 Massenteile Silica bezogen auf 100 Massenteile der Polymerkomponente. Das
Beispiel 4 zeigt eine zu der in dem Beispiel 1 äquivalente
Schnittfestigkeit und dieses ist bezüglich dem Rollwiderstand,
der Beständigkeit gegenüber Verfärbung
und der Ozonbeständigkeit viel besser.
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Das
Vergleichsbeispiel 1 enthält 50 Massen-% von mit Zinn modifizierten
BR in der Polymerkomponente. Das Vergleichsbeispiel 1 ist bezüglich
dem Rollwiderstand besser als das Beispiel 1; allerdings ist dieses
bezüglich der Schnittfestigkeit und der Ozonbeständigkeit
schlechter.
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In
dem Vergleichsbeispiel 2 enthält die Polymerkomponente
keinen mit Zinn modifizierten BR. Das Vergleichsbeispiel 2 ist gegenüber
dem Beispiel 1 bezüglich der Beständigkeit gegenüber
Verfärbung und der Ozonbeständigkeit besser; allerdings
ist dieses bezüglich dem Rollwiderstand und der Schnittfestigkeit schlechter.
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Das
Vergleichsbeispiel 3 enthält kein Silica. Das Vergleichsbeispiel
3 ist im Vergleich zu dem Beispiel 1 bezüglich der Schnittfestigkeit
besser, aber bezüglich dem Rollwiderstand und der Ozonbeständigkeit schlechter.
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Das
Vergleichsbeispiel 4 enthält 50 Massenteile Silica bezogen
auf 100 Massenteile der Polymerkomponente. Das Vergleichsbeispiel
4 ist bezüglich dem Rollwiderstand, der Beständigkeit
gegenüber Verfärbung und der Ozonbeständigkeit
exzellent; allerdings ist dieses bezüglich der Schnittfestigkeit
extrem schlecht.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung im Detail beschrieben und illustriert
worden ist, sollte es klar beachtet werden, dass diese lediglich
zu illustrativen Zwecken und als Beispiel beschrieben worden ist
und nicht zu Zwecken der Beschränkung beschrieben worden
ist, weswegen der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung anhand
der beigefügten Patentansprüche zu interpretieren
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2008-264948 [0001]
- - JP 2004-106796 [0005]
- - JP 2006-063143 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - ASTM-D-4820-93 [0034]
- - JIS K 6259 ”Verfahren zum Bestimmen der Ozonbeständigkeit – vulkanisierter
Kautschuk und thermoplastischer Kautschuk” [0043]