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Die
vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Speicherung
von elektrischer Energie. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein
System zum Speichern von elektrischer Energie, welches zumindest
zwei parallel geschaltete Energiespeicheranordnungen umfasst, die
jeweils eine Mehrzahl von in Serie geschalteten einzelnen Energiespeicherzellen
aufweisen. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug
mit einem derartigen System zum Speichern von elektrischer Energie.
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Als
Hybrid- bzw. Elektrofahrzeug bezeichnet man Kraftfahrzeuge, die
ganz oder teilweise durch elektrische Energie angetrieben werden.
Kraftfahrzeuge mit Hybridantrieb, auch Hybridfahrzeuge genannt,
weisen beispielsweise eine Verbrennungsmaschine, eine elektrische
Maschine und einen oder mehrere elektrochemische Energiespeicher
auf. Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzellen bestehen allgemein aus
einer Brennstoffzelle zur Energiewandlung, einem Tank für flüssige oder
gasförmige
Energieträger,
einem elektrochemischen Energiespeicher und einer elektrischen Maschine
für den
Antrieb.
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Die
elektrische Maschine des Hybridfahrzeuges ist in der Regel als Starter/Generator
und/oder elektrischer Antrieb ausgeführt. Als Starter/Generator
ersetzt sie den normalerweise vorhandenen Anlasser und die Lichtmaschine.
Bei einer Ausführung als
elektrischer Antrieb kann ein zusätzliches Drehmoment, d. h.
ein Beschleunigungsmoment, zum Vortrieb des Fahrzeugs von der elektrischen
Maschine beigetragen werden. Als Generator ermöglicht sie eine Rekuperation
von Bremsenergie und Bordnetzversorgung.
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Bei
einem reinen Elektrofahrzeug wird die Antriebsleistung allein durch
eine elektrische Maschine bereitgestellt. Beiden Fahrzeugtypen,
Hybrid- und Elektrofahrzeug ist gemein, dass große Mengen elektrischer Energie
bereitgestellt und transferiert werden müssen.
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Die
Steuerung des Energieflusses erfolgt über eine elektronische Schaltung,
welche allgemein als HybridController bezeichnet wird. Der HybridController
regelt unter anderem, ob und in welcher Menge dem Energiespeicher
Energie entnommen oder zugeführt
werden soll.
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Die
Energieentnahme aus einer Brennstoffzelle oder aus einem Energiespeicher
dient allgemein zur Darstellung von Antriebsleistung und zur Versorgung
des Fahrzeugbordnetzes. Die Energiezuführung dient der Aufladung des
Energiespeichers bzw. zur Wandlung von Bremsenergie in elektrische Energie
d. h. dem regenerativen Bremsen.
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Der
Energiespeicher für
Hybridanwendungen kann während
des Fahrbetriebs wieder aufgeladen werden. Die hierfür benötigte Energie
stellt der Verbrennungsmotor bereit.
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Als
Energielieferanten und Energiespeicher für Elektrofahrzeuganwendungen
lassen sich beispielsweise Bleibatterien, Doppelschichtkondensatoren,
NickelMetallhydrid- oder Lithium-Ionen
Zellen nutzen.
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Aufgrund
von Herstellungstoleranzen weisen die Zellen eines Energiespeichers
leichte Unterschiede in ihren Parametern wie beispielsweise ihrer
Kapazität,
ihrem Innenwiderstand und ihrer Selbstentladung auf. Diese Unterschiede
nehmen typischerweise im Laufe der Lebensdauer des Energiespeichers durch
unterschiedliche Alterung der einzelnen Zellen unsystematisch zu.
Aufgrund der Tatsache, dass die Leistungsfähigkeit eines Energiespeichers
jedoch durch die schwächste
Zelle des Zellverbundes des Energiespeichers bestimmt wird, sollte
die Alterung der einzelnen Zellen zum einen möglichst gering sein und zum
anderen möglichst
gleichmäßig erfolgen.
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Da
die Alterung einer Energiespeicherzelle im Wesentlichen durch die
Temperatur, den Ladezustand und den Ladungsdurchsatz bestimmt wird, kann
eine unterschiedliche Alterung dadurch reduziert werden, dass diese
Bedingungen für
alle Energiespeicherzellen möglichst
gleich eingestellt werden. Durch ein entsprechend dimensioniertes
Kühlsystem
lässt sich
die unterschiedliche Alterung durch Temperaturunterschiede vermeiden.
Besteht ein Energiespeicher nur aus einem Strang aus in Reihe geschalteten
Zellen, so ist hier prinzipbedingt die Alterung durch den Ladungsdurchsatz
für alle
Zellen gleich. Unterschiede in den Alterungsraten durch Unterschiede
der Ladungszustände
der einzelnen Energiespeicherzellen können bei Energiespeichern,
die nur aus in Reihe geschalteten Zellen bestehen, durch einen Ladungsausgleich
zwischen den Zellen, der so genannten Symmetrierung, ausgeglichen
werden.
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Die
Leistungssteigerung eines Energiespeichers erfolgt gemäß dem Stand
der Technik entweder durch die Erhöhung der Anzahl der Einzelzellen oder
durch eine Vergrößerung der
einzelnen Zellen. Dies kann beispielsweise durch eine Kapazitätserhöhung und/oder
durch eine Reduzierung des Innenwiderstandes erfolgen. Aufgrund
von technischen Gründen
(Verfügbarkeit
von Leistungsschalter(n), Funkenlöschstrecke) und sicherheitstechnischen Gründen (Niederspannungsrichtlinie)
wird für
Energiespeicher, die in einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden, meist
eine Spannung von kleiner als 1000 V gewählt. Die Verwendung von unterschiedlich
großen
Energiespeicherzellen würde
zu einer hohen Variantenvielfalt auf Zellebene führen, wodurch hohe Kosten entstehen
würden.
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Um
für Nischenanwendungen
hohe Energiespeicherleistungen wirtschaftlich darstellen zu können, bietet
es sich an, mehrere Zellen parallel zu schalten. Die Parallelschaltung
kann beispielsweise auf Zellebene geschehen, d. h. es werden mehrere Einzelspeicherzellen
zu Bi-, Tri- oder Quadpacks zusammen geschaltet. Die Parallelschaltung
kann aber auch auf Systemebene des Energiespeichers geschehen. Hier
werden ganze Energiespeichermodule, bestehend aus in Reihe geschalteten
Energiespeicherzellen, parallel geschaltet. Für Nischenabwendung hätte dies
einen erheblichen Vorteil, da auf Energiespeichermodule aus Anwendungen
mit großen
Stückzahlen
zurückgegriffen
werden könnte,
wodurch sich erhebliche synergetische Effekte ergeben. Aufgrund
der oben genannten Unterschiede bezgl. der Parameter der Einzelzellen
kann kommt es allerdings häufig
zu hohen unerwünschten
Ausgleichsströmen,
wenn mehreren Energiespeicher parallel verschaltet werden. Daraus
folgt typischerweise eine ungleichmäßig erhöhte Alterung der einzelnen
Energiespeicherzellen sowie eine Leistungsreduzierung der parallel
verschalteten Energiespeichermodule.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zum Speichern von
elektrischer Energie zu schaffen, welches trotz einer hohen Speicherleistung
eine gleichmäßige und
möglichst
geringe Alterung der einzelnen Energiespeicherzellen aufweist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Gegenstände
der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein System zum Speichern von elektrischer
Energie beschrieben. Das beschriebene Energiespeichersystem weist
auf (a) eine erste Energiespeicheranordnung, welche zumindest zwei
in Reihe geschaltete erste Energiespeicherzellen aufweist, (b) eine zweite
Energiespeicheranordnung, welche zumindest zwei in Reihe geschaltete
zweite Energiespeicherzellen aufweist und welche parallel zu der
ersten Energiespeicheranordnung geschaltet ist, (c) eine Ausgleichs-Energiespeicherzelle,
und (d) eine Schalteinrichtung zum optionalen Zuschalten der Ausgleichs-Energiespeicherzelle
zu der zweiten Energiespeicheranordnung, so dass ein Spannungsunterschied
zwischen den beiden Energiespeicheranordnungen minimierbar ist.
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Dem
beschriebenen Energiespeichersystem liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass durch ein bedarfsweises Zuschalten einer Ausgleichs-Energiespeicherzelle
zu einer der beiden Energiespeicheranordnungen unerwünschte Ausgleichsströme zwischen
den beiden Energiespeicheranordnungen auf effektive Weise vermieden
werden können.
Dabei kann durch eine externe Ansteuerung der Ausgleichs-Energiespeicherzelle
die Spannung einer Energiespeicheranordnung bzw. eines Zellstrangs
in gewissen Grenzen eingestellt werden. Somit können verschiedene Energiespeicheranordnungen,
welche jeweils mehrere in Serie geschaltete Einzel-Energiespeicherzellen
aufweisen, zum Zwecke der Leistungserhöhung des Energiespeichersystems
parallel geschalten werden, wobei auf einfache Weise die oben genannten
Nachteile vermieden werden.
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Zu
den in Reihe geschalteten einzelnen Energiespeicherzellen der zweiten
Energiespeicheranordnung kann somit bei Bedarf eine oder mehrere weitere
Ausgleichs-Energiespeicherzellen schaltbar hinzugefügt werden.
Diese Ausgleichs-Energiespeicherzelle(n)
dient (dienen) dazu Spannungsunterschiede zwischen den einzelnen
Energiespeicheranordnungen auszugleichen. Sind die Spannungsunterschiede
komplett ausgeglichen, so ergeben sich auch keine Ausgleichsströme.
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In
anderen Worten, durch die schaltbare(n) Ausgleichs-Energiespeicherzelle(n)
wird der Spannungsunterschied zwischen den einzelnen Energiespeicheranordnungen
bzw. Zellsträngen
von in Reihe geschalteten Zellen ausgeglichen. Dadurch werden die
Ausgleichströme
reduziert, die sonst zwischen den beiden Energiespeicheranordnungen
bzw. Zellsträngen
fließen.
Auf diese Weise ergibt sich eine Erhöhung der nutzbaren Leistung,
des nutzbaren Energieinhalts und der Lebensdauer des beschriebenen Energiespeichersystems,
welches eine Parallelverschaltung von einzelnen Energiespeicheranordnungen
bzw. Zellsträngen
aufweist. Dies wird durch die gleichmäßige Leistungsverteilung auf
die beiden Energiespeicheranordnungen ermöglicht.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung weisen die ersten Energiespeicherzellen, die zweiten
Energiespeicherzellen und die Ausgleichs-Energiespeicherzelle gleiche
Klemmspannungen auf.
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Das
ganze Energiespeichersystem kann damit auf vorteilhafte Weise aus
gleichartigen Einzel-Energiespeicherzellen aufgebaut werden. Dies gilt
nicht nur für
die ersten und die zweiten Energiespeicherzellen sondern auch für die Ausgleichs-Energiespeicherzelle.
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Gemäß einem
alternativen Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist die Ausgleichs-Energiespeicherzelle im Vergleich
zu den ersten Energiespeicherzellen und/oder zu den zweiten Energiespeicherzellen
eine unterschiedliche Klemmspannung auf. Dies bedeutet, dass für die Ausgleichs-Energiespeicherzelle
auch andere Zelltypen als die ersten bzw. die zweiten Energiespeicherzellen
verwendet werden können.
Dadurch erhöht
sich auf vorteilhafte Weise die Design-Flexibilität für die Realisierung
eines für
die jeweilige Anwendung optimal geeigneten Energiespeichersystems.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die Ausgleichs-Energiespeicherzelle einen Kondensator
und insbesondere einen Doppelschicht-Kondensator auf. Dies hat den
Vorteil, dass ein Doppelschicht-Kondensator unempfindlich bezüglich seiner
Anschlusspolung ist und damit auch umgepolt verwendet werden kann.
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Im
Vergleich zu anderen Kondensatoren weisen Doppelschicht-Kondensatoren, welche
den beteiligten Fachkreisen auch unter den Begriffen bzw. Markennamen
Goldcaps, Supercaps, Boostcaps oder Ultracaps geläufig sind,
eine deutlich größere Kapazität auf. Die
hohe Kapazität
dieser Kondensatoren und damit die Möglichkeit der effektiven elektrostatischen
Energiespeicherung beruht auf (a) einer großen Elektrodenfläche und
(b) der Dissoziation von Ionen in einem flüssigen Elektrolyt, welches
typischerweise ein Dielektrikum mit einer Dicke von nur wenigen
Atomlagen bildet.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Ausgleichs-Energiespeicherzelle im zugeschalteten
Zustand in Reihe zu den zumindest zwei zweiten Energiespeicherzellen
geschalten.
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Durch
eine Zuschaltung der Ausgleichszelle in Reihe zu dem Zellstrang
der zweiten Energiespeicheranordnung erfolgt somit eine Spannungsanpassung
in Schritten der Einzelzellspannung der Ausgleichs-Energiespeicherzelle.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Ausgleichs-Energiespeicherzelle im zugeschalteten
Zustand parallel zu zumindest einer der beiden zweiten Energiespeicherzellen
geschalten.
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Durch
eine parallele Schaltung der Ausgleichs-Energiespeicherzelle zu einer Einzel-Energiespeicherzelle
der zweiten Energiespeicheranordnung bzw. des zweiten Zellstrangs
kann eine besonders feine Einstellung der Spannung der zweiten Energiespeicheranordnung
erfolgen. Die Spannungsanpassung kann hierbei insbesondere durch
die Vergrößerung der
Kapazität
an der betreffenden Stelle im zweiten Zellstrang erfolgen, wodurch
sich eine deutlich langsamere Veränderung der Klemmspannung des
gesamten zweiten Zellstrangs im Vergleich zu der Strangspannung
des ersten Zellstrang ergibt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Ausgleichs-Energiespeicherzelle alternativ zu
der ersten Energiespeicheranordnung zuschaltbar. Dies bedeutet,
dass die Ausgleichs-Energiespeicherzelle zwischen den beiden Energiespeicheranordnungen
hin und her geschaltet werden kann. In einem ersten Zuschaltzustand
ist die Ausgleichs-Energiespeicherzelle der ersten Energiespeicheranordnung
und in einem zweiten Zuschaltzustand ist die Ausgleichs-Energiespeicherzelle
der zweiten Energiespeicheranordnung zugeschaltet.
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Die
optionale Zuschaltung der Ausgleichs-Energiespeicherzelle zu einer
der beiden Energiespeicheranordnungen hat den Vorteil, dass unter
Verwendung lediglich einer Ausgleichs-Energiespeicherzelle sowohl ein Abfall
einer ersten Klemmspannung der ersten Energiespeicheranordnung gegenüber einer
zweiten Klemmspannung der zweiten Energiespeicheranordnung als auch
der umgekehrte Fall, d. h. ein Abfall der zweiten Klemmspannung
gegenüber
der ersten Klemmspannung, zumindest teilweise kompensiert werden
kann.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung sind die ersten Energiespeicherzellen, die zweiten Energiespeicherzellen
und/oder die Ausgleichs-Energiespeicherzelle ein elektrochemischer Energiespeicher
und/oder ein elektrostatischer Energiespeicher.
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Der
elektrochemische Energiespeicher kann ein beliebiger Akku wie beispielsweise
eine Nickel-Metallhydrid-Zelle oder ein Lithium-Ionen-Energiespeicher
sein. Der elektrostatische Energiespeicher kann beispielsweise ein
Doppelschichtkondensator sein.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die Schalteinrichtung ein oder mehrere Schaltelemente
auf. Dabei genügt
in der Regel ein einzelnes Schaltelement, um die oben beschriebene
Parallelschaltung zwischen dem Ausgleichs-Schaltelement und zumindest einer der
zweiten Energiespeicherzellen zu realisieren. Für eine zuverlässige Realisierung
der oben ebenfalls beschriebenen Serien- bzw. Reihenschaltung des
Ausgleichs-Schaltelements mit den beiden zweiten Energiespeicherzellen
können
bevorzugt zwei Schaltelemente verwendet werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist das Schaltelement (a) ein Transistor, insbesondere
ein Metall Oxid Semiconductor Feldeffekttransistor oder ein Insulated
Gate Bipolar Transistor, (b) ein Schütz und/oder (c) ein Relais.
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Für das bedarfsweise
Zuschalten der Ausgleichs-Energiespeicherzelle
können
somit herkömmliche
Schaltelemente verwendet werden, so dass das beschriebene Energiespeichersystem
mit herkömmlichen
Elektronikkomponenten aufgebaut werden kann. Da das Schaltelement
im Vergleich zu der Spannung des gesamten Systems nur vergleichsweise
kleine Spannungen schalten muss, werden an das Schaltelement nur
geringe Anforderungen hinsichtlich seiner Spannungsfestigkeit und seiner
Lichtbogenfestigkeit gestellt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist das System zusätzlich
auf (a) eine weitere Ausgleichs-Energiespeicherzelle
und (b) eine weitere Schalteinrichtung zum optionalen Zuschalten
der weiteren Ausgleichs-Energiespeicherzelle
zu der ersten Energiespeicheranordnung. Dies bedeutet, dass sowohl
der ersten als auch der zweiten Energiespeicheranordnung bei Bedarf
jeweils eine Ausgleichs-Energiespeicherzelle
zuschaltbar ist. Dadurch kann das beschriebene System unmittelbar
nach Erreichen eines in Bezug auf die Klemmspannungen der beiden
Energiespeicheranordnungen asymmetrischen Zustands durch eine geeignete
externe Ansteuerung der Schalteinrichtung und/oder der weiteren
Schalteinrichtung in einen Zustand gebracht werden, bei dem die
Klemmspannungen der beiden Energiespeicheranordnungen zumindest
einander angeglichen sind.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist das System zusätzlich
zumindest eine dritte Energiespeicheranordnung auf, welche zumindest
zwei in Reihe geschaltete dritte Energiespeicherzellen aufweist
und welche parallel zu der ersten Energiespeicheranordnung und zu
der zweiten Energiespeicheranordnung geschalten ist.
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Auch
der dritten Energiespeicheranordnung kann bei Bedarf eine Ausgleichs-Energiespeicherzelle
zugeschalten werden, wobei auch hier das Zuschalten parallel oder
seriell zu zumindest einer der dritten Energiespeicherzelle erfolgt.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass Ausgleichs-Energiespeicherzellen sowohl an einzelnen Energiespeicheranordnungen
bzw. Zellsträngen
als auch an allen Energiespeicheranordnungen bzw. Zellsträngen des
beschriebenen Energiespeichersystems angebracht werden können, so
dass sie bei Bedarf durch eine geeignete externe Ansteuerung von
Schalteinheiten zugeschaltet werden können.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Kraftfahrzeug mit einem oben
beschriebenen System zum Speichern von elektrischer Energie geschaffen.
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Dem
beschriebenen Kraftfahrzeug liegt die Erkenntnis zugrunde, dass
das oben genannte System zu Speichen von elektrischer Energie zur
Energieversorgung auch im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik verwendet
werden kann. Das Kraftfahrzeug kann beispielsweise ein Elektrofahrzeug
oder ein Hybridfahrzeug sein. Im Falle eines reinen Elektrofahrzeugs
weist das Kraftfahrzeug lediglich einen Elektromotor auf, welcher
von dem Energiespeichersystem mit Energie versorgt wird. Das Energiespeichersystem
kann optional auch während
des Betriebs des Elektrofahrzeugs aufgeladen werden, in dem beispielsweise
die bei einem Bremsvorgang freiwerdende Bewegungsenergie mittels
eines Generators in elektrische Energie umgewandelt und in das Energiespeichersystem
eingespeist wird.
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Sollte
es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein Hybridfahrzeug handeln, dann
weist das Kraftfahrzeug neben einen Elektromotor auch noch einen
Verbrennungsmotor auf. Auch hier kann während des Betriebs ggf. elektrische
Energie in den Energiespeicher eingespeist werden.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass das oben beschriebene System zum Speichern
von elektrischer Energie auch außerhalb der Kraftfahrzeugtechnik
verwendet werden kann. Das oben beschriebene Energiespeichersystem
ist vielmehr für
beliebige stationäre
Anwendungen wie beispielseise stationäre Energiespeicher oder auch
beliebige andere portable Anwendungen verwendbar.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der folgenden beispielhaften Beschreibung derzeit bevorzugter Ausführungsformen.
Die einzelnen Figuren der Zeichnung dieser Anmeldung sind lediglich
als schematisch und als nicht maßstabsgetreu anzusehen.
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1 zeigt
ein Energiespeichersystem mit zwei parallel verschalteten seriellen
Zellsträngen
und einer Ausgleichs-Energiespeicherzelle,
die in Reihe mit einem der beiden Zellstränge schaltbar ist.
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2 zeigt
ein Energiespeichersystem mit zwei parallel verschalteten seriellen
Zellsträngen
und einer Ausgleichs-Energiespeicherzelle,
die parallel zu einer Zelle eines Zellstrangs schaltbar ist.
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3 zeigt
ein Energiespeichersystem mit zwei parallel verschalteten seriellen
Zellsträngen
und einer Ausgleichs-Energiespeicherzelle,
die parallel zu jeweils einer Zelle eines jeden Zellstrangs schaltbar
ist.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass Merkmale bzw. Komponenten von unterschiedlichen
Ausführungsformen,
die mit den entsprechenden Merkmalen bzw. Komponenten der Ausführungsform
nach gleich oder zumindest funktionsgleich sind, mit den gleichen
Bezugszeichen oder mit anderen Bezugszeichen versehen sind, welche
sich lediglich in der ersten Ziffer und/oder durch einen angehängten Buchstaben
von dem Bezugszeichen einer entsprechenden Komponente unterscheidet.
Zur Vermeidung von unnötigen
Wiederholungen werden bereits anhand einer vorher beschriebenen
Ausführungsform
erläuterte
Merkmale bzw. Komponenten an späterer
Stelle nicht mehr im Detail erläutert.
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Ferner
wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen
lediglich eine beschränkte
Auswahl an möglichen
Ausführungsvarianten
der Erfindung darstellen. Insbesondere ist es möglich, die Merkmale einzelner
Ausführungsformen
in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann
mit den hier explizit dargestellten Ausführungsvarianten eine Vielzahl
von verschiedenen Ausführungsformen
als offensichtlich offenbart anzusehen sind.
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1 zeigt
ein Energiespeichersystem 100, welches zwei parallel verschaltete
Energiespeicheranordnungen, eine erste Energiespeicheranordnung 110 und
eine zweite Energiespeicheranordnung 120 aufweist. Die
beiden Energiespeicheranordnungen weisen jeweils eine Mehrzahl von
seriell geschalteten Energiespeicherzellen auf. Erste Energiespeicherzellen
der ersten Energiespeicheranordnung 110 sind jeweils mit
dem Bezugszeichen 111 versehen. Zweite Energiespeicherzellen
der zweiten Energiespeicheranordnung 120 sind jeweils mit
dem Bezugszeichen 121 versehen. Die Energiespeicheranordnungen 110, 120 werden
nachfolgend auch jeweils als Zellstrang bezeichnet.
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Das
Energiespeichersystem 100 weist ferner einen ersten Anschlusskontakt 102 und
einen zweiten Anschlusskontakt 104 auf. Wie aus 1 ersichtlich,
stellt gemäß dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel
der erste Anschlusskontakt 102 den positiven Anschlusskontakt
und der zweite Anschlusskontakt 104 den negativen Anschlusskontakt des
Energiespeichersystems 100 dar.
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Das
Energiespeichersystem 100 weist außerdem eine Ausgleichs-Energiespeicherzelle 131 auf,
welche bei Bedarf dem zweiten Zellstrang 120 zugeschaltet
werden kann. Wie aus 1 ersichtlich, wird gemäß dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel
die Ausgleichs-Energiespeicherzelle 131 in Serie zu den
zweiten Energiespeicherzellen 121 geschalten.
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Das
Zuschalten erfolgt durch eine Betätigung einer Schalteinrichtung 140.
Gemäß dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
weist die Schalteinrichtung 140 zwei Schaltelemente, ein
erstes Schaltelement 141 und ein zweites Schaltelement 142 auf.
Mittels eines Steuerelements 145 kann sichergestellt werden,
dass die beiden Schaltelemente 141 und 142 gleichzeitig
geschalten werden.
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Der
Bedarf des Zuschaltens der Ausgleichs-Energiespeicherzelle 131 ist
beispielsweise dann gegeben, wenn die Klemmspannung des zweiten
Zellstrangs 120 gegenüber
der Klemmspannung des ersten Zellstrangs 110 um eine gewisse
Mindestspannungsdifferenz abgefallen ist. Die über dieser Mindestspannungsdifferenz
liegende tatsächliche Spannungsdifferenz
kann also durch die Klemmspannung der Ausgleichs-Energiespeicherzelle 131 zumindest
teilweise kompensiert werden. Dadurch können unerwünschte Ausgleichsströme zwischen den
beiden Energiespeicheranordnungen bzw. Zellsträngen 110 und 120 zumindest
erheblich reduziert werden.
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Bei
dem in 1 dargestellten Energiespeichersystem 100 wird
also bei Bedarf die Ausgleichs-Energiespeicherzelle 131 zusätzlich in
Reihe in den zweiten Zellstrang 120 geschaltet. Dadurch
erhöht
sich die Spannungslage in dem zweiten Zellstrang 120 um
eine Zellspannung der Ausgleichs-Energiespeicherzelle 131.
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Durch
diese Spannungserhöhung
kann jedoch bei einem kurzen zweiten Zellstrang 120 nur eine
grobe Anpassung der beiden Zellstrangspannungen erreicht werden.
Dies relativiert sich, wenn eine große Anzahl von Energiespeicherzellen
in Reihe geschaltet wird, wie dies bei typischen Vollhybridspeichern
mit beispielsweise 100 Energiespeicherzellen der Fall ist. Es können in
diesem Fall Toleranzen im Bereich von 1% ausgeglichen werden.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass auch mehrere Ausgleichs-Energiespeicherzellen
schaltbar in Reihe geschaltet werden können. Dadurch kann sich eine
abgestufte Spannungsanpassung zwischen den einzelnen Zellsträngen ergeben.
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2 zeigt
ein Energiespeichersystem 200 mit zwei parallel verschalteten
seriellen Zellsträngen 110 und 120 und
einer Ausgleichs-Energiespeicherzelle 231, die parallel
zu einer Zelle 121 des zweiten Zellstrangs 120 schaltbar
ist.
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Das
Zuschalten erfolgt hier mittels einer Schalteinrichtung 240,
welche lediglich ein Schaltelement 241 aufweist. Das Schaltelement 241 kann
mittels eines elektronischen Steuerelements 245 betätigt werden.
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Im
Gegensatz zum dem in 1 dargestellten Energiespeichersystem 100 wird
hier die Ausgleichs-Energiespeicherzelle 231 bei Bedarf
parallel zu einer zweiten Energiespeicherzelle 121 geschaltet.
Dadurch ergibt sich eine sehr feine Anpassung der beiden Strangspannungen,
da sich die Klemmspannung eines Verbundes zweier parallel verschalteter
Energiespeicherzellen aufgrund der erhöhten Kapazität langsamer ändert als
die Klemmspannung einer einzelnen Energiespeicherzelle.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass auch hier mehrerer Zellen als Ausgleichs-Energiespeicherzelle verwendet
werden können.
Dadurch ergibt sich auch hier eine Erhöhung des Hebels zum Ausgleich
der beiden Klemmspannungen der beiden Zellstränge 110
und 120.
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3 zeigt
ein Energiespeichersystem 300 mit zwei parallel verschalteten
seriellen Zellsträngen 110, 120 und
einer Ausgleichs-Energiespeicherzelle 331, die parallel
zu jeweils einer Zelle eines jeden Zellstrangs 110, 120 schaltbar
ist. Gemäß dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
erfolgt das Zuschalten mittels einer Schalteinrichtung 340,
welche ein Schaltelement 341 und ein Steuerelement 345 zum
Betätigen
des Schaltelements 341 aufweist.
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Das
in 3 dargestellte Energiespeichersystem 300 entspricht
weitgehend dem in 2 dargestellten Energiespeichersystem 200.
Der Unterschied zwischen den beiden Energiespeichersystemen 200 und 300 besteht
darin, dass hier die Ausgleichs-Energiespeicherzelle 341 variabel
einer der beiden Endzellen 111 bzw. 121 eines
jeden Zellstrangs 110 bzw. 120 parallel zugeschaltet
werden kann. Dadurch ergibt sich eine Erweiterung der Ausgleichsmöglichkeiten
zwischen den Klemmspannungen der beiden Zellstränge 110 und 120.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass auch eine Kombination der hier dargestellten
Beispiele möglich ist.
Darüber
hinaus können
alle in diesem Dokument präsentierten
Ausführungsbeispiele
mit mehreren Energiespeicheranordnungen ausgeführt werden. Ferner kann die
Ausgleichs-Energiespeicherzelle an beliebigen Positionen innerhalb
eines Zellstanges und nicht nur lediglich am Ende eines Zellstrangs
geschalten werden.