DE102009032467A1

DE102009032467A1 - Armaturenanordnung

Info

Publication number: DE102009032467A1
Application number: DE102009032467A
Authority: DE
Inventors: Benjamin Dipl.-Ing. Ruzdjak (FH)
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2009-07-09
Filing date: 2009-07-09
Publication date: 2010-02-18

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Armaturenanordnung (10) für ein Cockpit (12) eines Kraftwagens mit wenigstens einem Bedienelement (24, 26) zum Beeinflussen eines Zustands wenigstens einer Komponente des Kraftwagens und einem Anzeigeelement (18) zum Anzeigen wenigstens eines einem Zustand wenigstens einer Komponente zugeordneten Parameterwerts, wobei das Anzeigeelement (18) zwischen einem Anzeigezustand und einem Ruhezustand umschaltbar ist, wobei das Anzeigeelement (18) bei Vorliegen einer Eingabeanforderung durch eine Bedienperson oder bei Vorliegen einer Anzeigeanforderung durch eine Komponente des Kraftwagens vom Ruhezustand in den Anzeigezustand umschaltbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Armaturenanordnung für ein Cockpit eines Kraftwagens nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Solche Armaturenanordnungen sind dem Stand der Technik als allgemein bekannt zu entnehmen. Sobald ein jeweiliger Kraftwagen beispielsweise durch Einstecken des Zündschlüssels oder Aktivieren eines Keyless-go-Systems in Betrieb gesetzt wird, werden dabei üblicher Weise auch die Anzeigeelemente der Armaturenanordnung aktiviert, um den Fahrer so alle Daten über den jeweiligen Betriebszustand des Kraftwagens zu präsentieren. Mit zunehmender Anzahl von Anzeigeelementen und überwachten Fahrzeugkomponenten nimmt jedoch auch die Übersichtlichkeit derartiger Armaturenanordnungen ab. Im Extremfall können diese eine Gefährdung für die Sicherheit der Fahrzeugsinsassen darstellen, da der Fahrer eines solchen Kraftwagens in Gefahrensituationen durch die zu große Menge angezeigter Informationen abgelenkt oder überfordert werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine Armaturenanordnung nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 so weiter zu entwickeln, dass Informationen über einen Betriebszustand des Kraftwagens effizienter präsentiert werden und die Sicherheit der Fahrzeuginsassen verbessert wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Armaturanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruch 1 gelöst.
Eine derartige Armaturenanordnung für ein Cockpit eines Kraftwagens umfasst wenigstens ein Bedienelement zum Beeinflussen eines Zustands wenigstens einer Komponente des Kraftwagens und ein Anzeigeelement zum Anzeigen wenigstens eines einem Zustand wenigstens einer Komponente zugeordneten Parameterwertes. Das Anzeigeelement ist dabei zwischen einem Anzeigezustand und einem Ruhezustand umschaltbar.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Anzeigeelement bei Vorliegen einer Eingabeanforderung durch eine Bedienperson oder bei Vorliegen einer Anzeigeanforderung durch eine Komponente des Kraftwagens vom Ruhezustand in den Anzeigezustand umschaltbar ist. Mit anderen Worten werden auf dem Anzeigeelement nur dann Informationen präsentiert, wenn der Fahrer oder Beifahrer eine Bedienhandlung vornehmen will bzw. wenn eine wesentliche Information vorliegt, die dem Fahrer zur Kenntnis gebracht werden muss. Ist dies nicht der Fall, so erfolgt keinerlei Anzeige auf dem Anzeigeelement. Mögliche Ablenkungen des Fahrers durch unnötig angezeigte Informationen entfallen somit, was die Sicherheit für die Fahrzeuginsassen wesentlich verbessert.
Bevorzugt ist das Anzeigeelement im Ruhezustand in eine Aufnahme eines Verkleidungsteils eingeklappt. Damit ergibt sich ein ästhetisches besonders ansprechendes, praktisch instrumentenfreies Cockpit im Ruhezustand des Anzeigeelementes. Gleichzeitig ist der Vorgang des Umschaltens zwischen Ruhezustand und Anzeigezustand visuell auffällig, so dass der Fahrer sofort bemerken wird, wenn eine wichtige Anzeige stattfindet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein Bedienelement der Armaturenanordnung als Touchpad ausgebildet. Dieses kann vorzugsweise auf der Mittelkonsole angeordnet sein, so dass es vom Fahrer oder Beifahrer leicht mit einer Hand erreichbar ist. Bevorzugt ist weiterhin eine räumliche Trennung zwischen Bedienelement und Anzeigeelement vorgesehen, so dass der Fahrer idealer Weise seinen Blick nicht nach unten in Richtung des Bedienelementes abwenden muss, um eine Eingabe vorzunehmen. Auch dies erhöht die Fahrtsicherheit weiter, da der Blick des Fahrers im Wesentlichen immer in Richtung der Fahrbahn gerichtet bleibt.
Bevorzugter Weise ist das Anzeigeelement nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit ohne Anzeigeanforderung oder Eingabeforderung vom Anzeigezustand in den Ruhezustand umschaltbar. Mit anderen Worten wir die Anzeige wieder deaktiviert, sobald keine Notwendigkeit besteht, dem Fahrer die vorher übermittelten Informationen weiter anzuzeigen. Auch dies reduziert die Ablenkung des Fahrers und vergrößert dessen Sicherheit.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein weiteres Anzeigeelement zum Anzeigen einer Fahrtgeschwindigkeit des Kraftwagens im Lenkrad, insbesondere im Lenkradring angeordnet. Unter normalen Betriebsbedingungen des Kraftwagens ist die Geschwindigkeit die einzige Information, die dem Fahrer ständig zur Verfügung stehen muss, so dass dieses Anzeigeelement zum Anzeigen der Fahrtgeschwindigkeit bevorzugt unabhängig von dem ersten Anzeigeelement installiert ist und ständig aktiv bleibt. Durch die Anordnung dieses Anzeigelements im Lenkrad bleibt gewährleistet, dass der Fahrer die jeweils aktuelle Geschwindigkeit ablesen kann, ohne seinen Blick wesentlich von der Fahrbahn abzuwenden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein weiteres Eingabeelement in Form eines programmierbaren Druckknopfes am Lenkrad angeordnet. Hierdurch kann der Fahrer Eingaben vornehmen, ohne seine Hände vom Lenkrad entfernen zu müssen, so dass er auch während des Eingebens stets die volle Kontrolle über das Fahrzeug behält. Durch die Programmierbarkeit des Eingabeelementes kann der Fahrer dabei die unmittelbar über das Lenkrad bedienbare Funktionen nach seinen eigenen Wünschen optimal gestalten.
Im Folgenden soll die Erfindung und ihre Ausführungsformen anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Armaturenanordnung
2 eine schematische Darstellung eines Lenkrads für ein Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Armaturenanordnung
3 eine schematische Darstellung eines Anzeigeelements für das Lenkrad aus 2 und
4 eine schematische Darstellung eines Bedienelements für ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Armaturenanordnung.
Eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Armaturenanordnung für ein Cockpit 12 eines Kraftwagens umfasst eine Kombination mehrer Eingabe- und Anzeigeelemente. Im Gegensatz zu konventionellen Kraftwagencockpits weist die Armaturenanordnung 10 keine hinter dem Lenkrad 14 gelegenen Anzeigen auf. Vielmehr ist eine zentral an der Cockpitverkleidung 16 angeordnete Anzeige 18 beispielsweise in Form eines LCD-Monitors vorgesehen, über welche Betriebsdaten des Kraftwagens und Umgebungsdaten, wie beispielsweise Temperatur, Kartenmaterial oder dergleichen, angezeigt werden können.
Am Lenkrad 14 ist weiterhin ein zweites Anzeigeelement 20 angeordnet, welches lediglich der Anzeige der momentanen Fahrgeschwindigkeit des Kraftwagens dient. Die Anzeige 18 ist für den Fahrer dabei nur dann sichtbar, wenn sie tatsächlich benötigt wird. In einem Ruhezustand befindet sich die Anzeige 18 eingeklappt hinter dem Verkleidungsteil 16. Erst wenn ein System des Kraftwagens einer Steuerelektronik der Anzeige 18 signalisiert, dass bestimmte Daten die unmittelbar Aufmerksamkeit des Fahrers des Kraftwagens erfordern, wird die Anzeige 18 aktiviert und ausgeklappt. Gleichzeitig kann der Fahrer durch eine Vibration des Lenkers 14 oder dergleichen hingewiesen werden, dass die Anzeige 18 Daten präsentiert, die seiner unmittelbaren Aufmerksamkeit bedürfen. Die Anzeige 20 für die Fahrtgeschwindigkeit bleibt dagegen ständig aktiv, da diese Information dem Fahrer auch ständig präsent sein muss.
Zur Eingabe stehen dem Fahrer ein in der Mittelkonsole 22 angeordnetes Touchpad 24 sowie am Lenkrad angeordnete Druckknöpfe 26 zur Verfügung. Die Druckknöpfe 26 können dabei vom Fahrer selbst mit beliebigen Funktionen belegt werden, so dass die am häufigsten notwendigen Eingaben direkt am Lenkrad 14 erfolgen können, ohne das der Fahrer seine Hände von diesem entfernen muss. Sobald einer der Druckknöpfe 26 gedrückt wird, oder das Touchpad 24 berührt wird, wird das Anzeigeelement 18 aus der Verkleidung ausgeklappt und aktiviert, um auf die Wünsche des Fahrers eingehen zu können.
Das Anzeigeelement 20 am Lenkrad 14 weist neben einer Anzeigefläche 28, in der ausschließlich die Fahrtgeschwindigkeit angezeigt wird, noch ein Signallicht 30 auf. Wird auf Grund einer Anzeigeanforderung eines Systems des Kraftwagens die Anzeige 18 aktiviert, so kann der Fahrer neben einer Vibration des Lenkrads auch eine optisches Signal in Signallicht 30 empfangen, welches ihm mitteilt, dass seine Aufmerksamkeit benötigt wird.
Das Touchpad 24 in der Mittelkonsole 22 ist weiterhin dazu ausgelegt, ohne optische Rückmeldung vom Fahrer bedient zu werden. Will der Fahrer eine Eingabe auf dem Touchpad 24 vornehmen, so bewegt er einen Finger über die berührungsempfindliche Oberfläche 32 des Touchpads 24, um eine gewünschte Reaktion auf der Anzeige 18 zu erzielen. Der Blick des Fahrers bleibt somit immer nach oben gerichtet. Um Fehleingaben korrigieren zu können, ist direkt in Nachbarschaft zum Touchpad 24 ein Resetschalter 34 angeordnet, mittels welchem eine Eingabe rückgängig gemacht werden kann. Die berührungsempfindliche Oberfläche 32 des Touchpads 24 kann dazu ausgelegt sein, einfache Richtungsangaben, wie beispielsweise Scrollanweisungen für ein auf der Anzeige angezeigtes Menü anzunehmen. Es ist jedoch auch die Erkennung komplexerer Gesten möglich, durch welche individuelle Funktionen des Fahrzeugs direkt aufgerufen werden können. Weiterhin kann eine Schrifterkennung in das Touchpad 24 integriert werden, so dass beispielsweise die Programmierung eines Adressverzeichnisses für ein direkt über das Fahrzeug ansteuerbares Mobiltelefon mittels des Touchpads 24 möglich ist.
Insgesamt ergibt sich so eine möglichst ablenkungsfreie Armaturenanordnung 10 im Cockpit 12 des Kraftwagens, was die Fahrsicherheit ganz beträchtlich erhöht.

Claims

Armaturenanordnung (10) für ein Cockpit (12) eines Kraftwagens mit wenigstens einem Bedienelement (24, 26) zum Beeinflussen eines Zustands wenigstens einer Komponente des Kraftwagens und einem Anzeigeelement (18) zum Anzeigen wenigstens eines einem Zustand wenigstens einer Komponente zugeordneten Parameterwerts, wobei das Anzeigeelement (18) zwischen einem Anzeigezustand und einem Ruhezustand umschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigeelement (18) bei Vorliegen einer Eingabeanforderung durch eine Bedienperson oder bei Vorliegen einer Anzeigeanforderung durch eine Komponente des Kraftwagens vom Ruhezustand in den Anzeigezustand umschaltbar ist.
Armaturenanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigeelement (18) im Ruhezustand in eine Aufnahme eines Verkleidungsteils (16) eingeklappt ist.
Armaturenanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Bedienelement (22) als Touchpad (24) ausgebildet ist.
Armaturenanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigeelement (18) nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit ohne Anzeigeanforderung oder Eingabeanforderung vom Anzeigezustand in den Ruhezustand umschaltbar ist.
Armaturenanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres Anzeigeelement (18) zum Anzeigen einer Fahrtgeschwindigkeit des Kraftwagens im Lenkrad (14), insbesondere im Lenkradring angeordnet ist.
Armaturenanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein weiteres Eingabeelement (26) in Form eines programmierbaren Druckknopfes am Lenkrad (14) angeordnet ist.