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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Stromabnehmereinrichtung zur
Anordnung auf einem Dach eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs,
mit einer Stromabnehmereinheit, einer Trägereinrichtung und einer Absenkeinrichtung,
wobei die Stromabnehmereinheit wenigstens ein erstes elektrisches
Kontaktelement zum Kontaktieren einer Oberleitung in einem aktivierten
Zustand der Stromabnehmereinheit aufweist. Die Trägereinrichtung
stützt
die Stromabnehmereinheit ab und ist ihrerseits über eine Isolatoreinrichtung
auf dem Dach des Fahrzeugs abstützbar.
Die Absenkeinrichtung ist mit der Trägereinrichtung verbunden sowie
dazu ausgebildet, die Trägereinrichtung
entlang einer Höhenrichtung
des Fahrzeugs zwischen einer von dem Dach entfernten Betriebsposition
und einer an das Dach angenäherten
Ruheposition zu führen,
wobei die Betriebsposition und die Ruheposition der Trägereinrichtung
in der Höhenrichtung
des Fahrzeugs um einen Hubweg H beabstandet sind. Die Erfindung
betrifft weiterhin eine entsprechend gestaltete Absenkeinrichtung
für eine
erfindungsgemäße Stromabnehmereinheit
sowie ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Stromabnehmereinheit.
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Derartige
Dachstromabnehmer dienen der Zuführung
elektrischer Energie von einer Oberleitung zu einem Fahrzeug (beispielsweise
einem Schienenfahrzeug, einem Oberleitungsbus oder dergleichen). Im
Fahrbetrieb werden in der Regel jedoch nicht alle Stromabnehmer
des Fahrzeuges gleichzeitig eingesetzt, mithin befindet sich also
eine gewisse Anzahl der am Fahrzeug vorgesehenen Stromabnehmer in einem
inaktiven Zustand, in dem die auf der Trägereinrichtung sitzende Stromabnehmereinheit
eingefahren ist. Der Anteil der jeweils unbenutzten Stromabnehmer
ist bei so genannten Mehrsystemfahrzeugen (also Fahrzeugen, die über Versorgungsnetze unterschiedlichen
Typs und/oder unterschiedlicher Netzspannung und/oder unterschiedlicher
Netzfrequenz versorgt werden können)
besonders hoch, da häufig
für jedes
Versorgungsnetz ein spezieller Stromabnehmertyp erforderlich ist.
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Bei
spurgebundenen bzw. schienengebundenen Mehrsystemfahrzeugen kann
es unter anderem aus fahrdynamischen Gründen notwendig sein, zwei Stromabnehmer
(in der Regel unterschiedlichen Typs) mit möglichst kleinem Abstand der
Wippenmittelachsen bzw. der elektrischen Kontaktelemente zueinander
zu positionieren. Dies ist dadurch bedingt, dass die Wippe des aktivierten
Stromabnehmers in Längsrichtung
des Fahrzeugs möglichst
nahe an der in Höhenrichtung
des Fahrzeugs verlaufenden Schwenkachse liegen soll, welche durch
die Anbindung des Fahrwerks am Wagenkasten des Fahrzeugs definiert
ist. Hierdurch soll erreicht werden, dass der Stromabnehmer bei
Kurvenfahrt bezüglich der
Spurmitte bzw. Gleismitte (und damit bezüglich der Oberleitung) möglichst
wenig seitlich auswandert, um einen zuverlässigen Kontakt zur Oberleitung bei
geringen quer Abmessungen der Stromabnehmerwippe zu gewährleisten.
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Insbesondere
bei Mehrsystemfahrzeugen liegt ein Problem darin, dass aufgrund
der hohen Anzahl von im Dachbereich des Fahrzeugs anzuordnenden
Hochspannungsgeräten
unter Umständen nicht
die optimale Position für
die Anbindung des Stromabnehmers an das Fahrzeugdach gewählt werden
kann. Dies gilt insbesondere, wenn bei einem Mehrsystemfahrzeug
zwei Stromabnehmer demselben Fahrwerk zugeordnet sind.
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Ein
weiteres Problem liegt in der Isolation des Stromabnehmers gegenüber angrenzenden, nicht
auf Netzspannungsniveau liegenden Komponenten des Fahrzeugs. So
muss der aktive (also in Höhenrichtung
des Fahrzeugs zur Oberleitung hin ausgefahrene und die Oberleitung
kontaktierende) Stromabnehmer im Betrieb eine Isolation zum Fahrzeugdach
besitzen, die der jeweiligen Netzspannung der Oberleitung entspricht.
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Die überwiegende
Anzahl der bekannten Stromabnehmer ist zur Isolation gegenüber dem Fahrzeugdach
auf Stützisolatoren
angebracht, die entsprechend der Netzspannung dimensioniert sind. Bei
Schienenfahrzeugen für
den Betrieb in Wechselspannungsnetzen befinden sich nicht absenkbar
am Dach befestigte Stromabnehmer daher in der Regel auch in ihrer
Ruheposition mit jedem im aktivierten Zustand auf Netzspannungsniveau
liegenden Punkt in einem Abstand von beispielsweise mindestens 250
mm gegenüber
angrenzenden (nicht auf Netzspannungsniveau liegenden) Komponenten
des Fahrzeuges, um eine ausreichende Isolationsluftstrecke zu erzielen.
Dieser Abstand richtet sich typischerweise nach der jeweiligen Nennspannung
und den Netzbedingungen und wird für das jeweilige Fahrzeug entsprechend
festgelegt.
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Bei
Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen ist diese exponierte Lage unter aerodynamischen
Gesichtspunkten ungünstig.
Insbesondere erfordert sie erhöhten
Aufwand für
die Reduktion von Geräuschemissionen.
So wurde die Geräuschentwicklung
beispielsweise bei bekannten Schienenfahrzeugen (z. B. dem ICE 3)
durch zusätzliche,
die Umströmungsbedingungen
der Stromabnehmer verändernde
Elemente (Spoiler etc.) reduziert.
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Um
diesem Problem abzuhelfen, ist eine Reihe von Gestaltungen bekannt,
bei denen die Trägereinrichtung
mit der eingefahrenen Stromabnehmereinheit eines inaktiven Stromabnehmers
in der Höhenrichtung
zum Fahrzeugdach hin in eine Ruheposition abgesenkt werden kann.
Dies ist möglich,
da im inaktiven und damit nicht spannungsführenden Zustand des Stromabnehmers
keine Isolationsluftstrecke zu den angrenzenden Komponenten des
Fahrzeugs eingehalten werden muss. Eine solche Gestaltung ist beispielsweise
aus der
EP 1 075 980
A1 bekannt, bei der die Trägereinrichtung über in Höhenrichtung
des Fahrzeugs wirkende Hubzylinder in den Isolatoren zwischen der
Betriebsposition und der Ruheposition verfahren werden kann.
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Eine
weitere, gattungsgemäße Gestaltung eines
Stromabnehmers ist aus der
JP
56153901 A bekannt. Bei dieser Gestaltung ist die Trägereinrichtung
mit der Stromabnehmereinheit über
Isolatoren starr auf einer Konsole befestigt. Die Konsole wird über eine
aus Schwenkhebeln gebildete, am Wagenkasten angelenkten Parallelführung zwischen
der Betriebsposition und einer Ruheposition verfahren, in welcher
die Trägereinrichtung
vollständig
und die Stromabnehmereinheit weitgehend in dem Wagenkasten versenkt
ist. Dabei befindet sich die Trägereinrichtung
und damit auch die Stromabnehmereinheit sowohl in der Betriebsposition
als auch in der Ruheposition in Längsrichtung des Fahrzeugs etwa
in derselben Längsposition.
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Hiermit
können
zwar die aerodynamischen Eigenschaften, insbesondere die Geräuschemission des
Stromabnehmers im inaktiven Zustand erheblich verbessert werden.
Das Problem der unter Umständen
ungünstigen
Positionierung des aktivierten Stromabnehmers in Fahrzeuglängsrichtung
besteht jedoch weiterhin. Zudem beansprucht der Stromabnehmer (wegen
seiner in den Wagenkasten hinein abgesenkten Ruheposition) vergleichsweise
großen Bauraum
im Inneren des Fahrzeugs, der häufig
nicht zur Verfügung
steht.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Stromabnehmereinrichtung bzw.
ein Fahrzeug der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welche bzw.
welches die oben genannten Nachteile nicht oder zumindest in geringerem
Maße aufweist
und insbesondere auf einfache Weise eine günstige Längsposition der aktivierten Stromabnehmereinheit
bei günstigen
aerodynamischen Eigenschaften und geringem Bauraumbedarf ermöglicht.
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Die
vorliegende Erfindung löst
diese Aufgabe ausgehend von einer Stromabnehmereinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die technische Lehre zu Grunde, dass
man auf einfache und zuverlässige
Weise eine günstige
Längsposition
der aktivierten Stromabnehmereinheit bei günstigen aerodynamischen Eigenschaften
und geringem Bauraumbedarf ermöglicht,
wenn man die Absenkeinrichtung derart gestaltet, dass die Trägereinrichtung beim
Verfahren von der Ruheposition in die Betriebsposition nicht nur
einen Hub in Höhenrichtung
des Fahrzeugs ausführt,
sondern auch eine erhebliche Bewegung in Längsrichtung des Fahrzeugs vollzieht, sodass
die Trägereinrichtung
in der Betriebsposition um einen erheblichen Längsweg (also einen Weg in Längsrichtung
des Fahrzeugs) gegenüber
der Ruheposition versetzt ist. Hierdurch ist es möglich, den Stromabnehmer
auch unter beengten Platzverhältnissen
auf dem Fahrzeugdach im aktivierten Zustand (d. h. bei in der Betriebsposition
befindlicher Trägereinrichtung
und ausgefahrener Stromabnehmereinheit) in eine Längsposition
in Längsrichtung
des Fahrzeugs zu bringen, in der das erste Kontaktelement zumindest
an die Schwenkachse zwischen Fahrwerk und Wagenkasten angenähert ist.
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Insbesondere
ist es (in Abhängigkeit
von dem erzielten Hub) sogar möglich,
dass sich der Stromabnehmer im aktivierten Zustand (in der Höhenrichtung) über eine
in diesem Bereich angeordnete weitere Komponente des Fahrzeugs schiebt,
solange zu dieser eine ausreichende Isolation besteht (beispielsweise über eine
entsprechende Isolationsluftstrecke oder ein anderweitiges Isolationsmedium) und/oder
sich diese Komponente ebenfalls auf einem erhöhten Spannungsniveau, beispielsweise
auf dem Netzspannungsniveau der Oberleitung befindet. Die erforderliche
Isolation (mithin also auch der erforderliche Abstand) richtet sich
dabei natürlich
nach der Differenz des Spannungsniveaus der Stromabnehmereinrichtung
und der betreffenden Komponente, wobei die Isolation typischerweise
entsprechend den Anforderungen der höchsten beteiligten Nennspannung
ausgelegt ist.
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Neben
diesen Vorteilen kommen natürlich die
Vorteile eines derart absenkbaren Stromabnehmers hinsichtlich der
aerodynamischen Eigenschaften im deaktivierten, abgesenkten Zustand
zum Tragen. Die erfindungsgemäße Gestaltung
hat zudem den Vorteil, dass sie insgesamt mit einer vergleichsweise
geringen Bauhöhe
auskommt, sodass sie sich auch bei hohen Fahrzeugen mit geringem
in der Höhenrichtung
zur Verfügung
stehenden Bauraum einsetzen lässt.
Insbesondere können
unerwünschte Einbuchtungen oder
Mulden im Fahrzeugdach zumindest weit gehend vermieden werden, was
zu mehr Gestaltungsfreiheit im Innenraum des Fahrzeugs führt.
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Vorzugsweise
liegt der Längsweg
L in der Größenordnung
des Hubwegs H. Es versteht sich jedoch, dass der Längsweg L
auch (gegebenenfalls sogar deutlich) größer sein kann als der Hubweg
H, um auch weite Strecken in Längsrichtung
des Fahrzeugs bis hinzu einer fahrdynamisch günstigen Längsposition überbrücken zu
können.
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Gemäß einem
ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung daher eine Stromabnehmereinrichtung
zur Anordnung auf einem Dach eines Fahrzeugs, insbesondere eines
Schienenfahrzeugs, mit einer Stromabnehmereinheit, einer Trägereinrichtung
und einer Absenkeinrichtung, wobei die Stromabnehmereinheit wenigstens
ein erstes elektrisches Kontaktelement zum Kontaktieren einer Oberleitung in
einem aktivierten Zustand der Stromabnehmereinheit aufweist. Die
Trägereinrichtung
stützt
die Stromabnehmereinheit ab und ist ihrerseits wiederum über eine
Isolatoreinrichtung auf dem Dach des Fahrzeugs abstützbar. Die
Absenkeinrichtung ist mit der Trägereinrichtung
verbunden und weiterhin dazu ausgebildet, die Trägereinrichtung entlang einer
Höhenrichtung
des Fahrzeugs zwischen einer von dem Dach entfernten Betriebsposition
und einer an das Dach angenäherten
Ruheposition zu führen,
wobei die Betriebsposition und die Ruheposition der Trägereinrichtung
in der Höhenrichtung
des Fahrzeugs um einen Hubweg H beabstandet sind. Die Absenkeinrichtung
ist derart ausgebildet, dass die Betriebsposition und die Ruheposition
der Trägereinrichtung
in einer Längsrichtung
des Fahrzeugs um einen Längsweg
L beabstandet sind, wobei der Längsweg
L wenigstens 30% des Hubwegs H beträgt, vorzugsweise wenigstens
70% des Hubwegs H beträgt,
weiter vorzugsweise wenigstens 90% des Hubwegs H beträgt.
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Vorzugsweise
beträgt
der Längsweg
L wenigstens 40%, weiter vorzugsweise wenigstens 50% des Hubwegs
H, da hiermit besonders günstige
Konstellationen erzielt werden können.
Der Längsweg
L kann wie erwähnt
sogar größer sein
als der Hubweg H, insbesondere kann der Längsweg L bis zu 200% des Hubwegs
H und mehr betragen. Besonders vorteilhaft und insbesondere besonders
einfach gestaltete Realisierungen sind möglich, wenn der Längsweg L
80% bis 100% des Hubwegs H beträgt,
vorzugsweise 90% bis 100% des Hubwegs H beträgt. Insbesondere lassen sich
hier dann einfache Hebelkinematiken und/oder klein bauende Antriebseinrichtungen
für die
Absenkeinrichtung realisieren.
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Die
Absenkeinrichtung kann grundsätzlich an
beliebiger geeigneter Stelle in der kinematischen Kette zwischen
der Wagenkastenstruktur des Fahrzeugs und der Trägereinrichtung angeordnet sein. Beispielsweise
ist es möglich,
die Absenkeinrichtung kinematisch seriell zwischen der Wagenkastenstruktur
und die Isolatoreinrichtung anzuordnen. Vorzugsweise ist die Absenkeinrichtung
jedoch kinematisch seriell zwischen der Isolatoreinrichtung und
der Trägereinrichtung
angeordnet, der hiermit besonders kompakte Gestaltungen realisiert
werden können. Bevorzugt
ist daher vorgesehen, dass die Absenkeinrichtung eine Führungseinheit
zum Führen
der Trägereinrichtung
zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition aufweist, wobei
die Führungseinheit
kinematisch seriell zwischen die Isolatoreinrichtung und die Trägereinrichtung
geschaltet ist.
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Die
Absenkeinrichtung kann grundsätzlich
in beliebiger geeigneter Weise gestaltet sein, um die gewünschte Verlagerung
der Trägereinrichtung
zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition zu erzielen.
Vorzugsweise umfasst die Absenkeinrichtung eine Führungseinheit
zum Führen
der Trägereinrichtung
zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition. Diese Führungseinheit
weist wenigstens ein mit der Trägereinrichtung
verbundenes Führungselement
zum Führen
der Trägereinrichtung
auf, wobei das Führungselement
als schwenkbares Hebelelement oder als Kulissenelement ausgebildet
ist. Hiermit lassen sich besonders einfach gestaltete und zuverlässig arbeitende
Konfigurationen erzielen.
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In
diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die Führungseinheit gegebenenfalls
nur ein einziges Führungselement
umfassen kann, welches zwischen dem Wagenkasten und der Trägereinrichtung
angeordnet ist. Typischerweise umfasst die Führungseinheit jedoch mehrere
Führungselemente, die
an unterschiedlichen Führungsstellen
an der Trägereinrichtung
angreifen, um eine stabile Lagerung der Trägereinrichtung erzielen.
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Die
Gestaltung als einfache Hebelkinematik zeichnet sich dabei durch
besondere Robustheit und besonders geringe Verschleiß- und Störungsanfälligkeit
aus. Dies gilt insbesondere, wenn an der betreffenden Führungsstelle
zwischen der Wagenkastenstruktur und der Trägereinrichtung lediglich ein
einziger einfacher Schwenkhebel vorgesehen ist, über den eine einfache, kreisbogenförmige Führungsbewegung
realisiert wird. Es versteht sich jedoch, dass auch mehrteilige
Hebelkinematiken im Bereich der betreffenden Führungsstelle vorgesehen sein
können.
Hiermit können
dann komplexere Bewegungsabläufe
der Trägereinrichtung
zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition realisiert werden.
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Die
Gestaltung als Kulissenführung
mit einem Kulissenelement als Führungselement
bietet hingegen in besonders einfacher Weise die Möglichkeit,
bei gleichfalls hoher Robustheit sowie geringer Verschleiß- und Störungsanfälligkeit
komplexe Bewegungsabläufe
und/oder große
Längswege
auf kleinstem Bewegungsraum zu realisieren.
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Wie
bereits erwähnt,
kann ein einziges Führungselement
ausreichen, um die Führung
der Trägereinrichtung
während
der Bewegung zwischen der Ruheposition der Betriebsposition sicherzustellen. Bevorzugt
weist die Führungseinheit
jedoch wenigstens drei Führungselemente
auf, um in einfacher Weise eine stabile Abstützung der Trägereinrichtung zu
realisieren. Weiter vorzugsweise sind insbesondere für eine Trägereinrichtung
mit einer viereckigen Grundgestalt vier Führungselemente vorgesehen, um
eine besonders kippstabile und verwindungssteife Konfiguration zu
erzielen. Bevorzugt sind die Führungselemente
im Hinblick auf die stabile Abstützung nicht
kollinear angeordnet.
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Je
nach der Gestaltung, insbesondere der Eigensteifigkeit, der Anordnung
aus Trägereinrichtung
und Stromabnehmereinheit, kann die Trägereinrichtung selbst die Funktion
der Bewegungskopplung zwischen einem ersten Führungselement und einem zweiten
Führungselement
der Führungseinheit übernehmen.
Dies hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Komponenten für diese
Kopplung vorgesehen werden müssen.
Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Stromabnehmereinrichtung
ist eine Kopplungseinrichtung vorgesehen, welche mit dem ersten
Führungselement
und dem zweiten Führungselement
verbunden ist. Die Kopplungseinrichtung ist dabei zur Erzielung
einer vorgebbaren Beziehung zwischen einer ersten Führungsbewegung
des ersten Führungselements
und einer zweiten Führungsbewegung
des zweiten Führungselements
ausgebildet. Bei der vorgebbaren Beziehung zwischen den beiden Führungsbewegungen kann
es sich um eine beliebige gewünschte
Beziehung (beispielsweise eine beliebige gewünschte Übersetzung zwischen den beiden
Bewegungen) handeln.
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Es
versteht sich hierbei, dass diese vorgebbaren Beziehung über den
Bewegungsablauf zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition konstant
sein kann (also beispielsweise eine konstante Bewegungsübersetzung
vorliegen kann). Ebenso versteht es sich, dass die vorgebbare Beziehung
zumindest abschnittsweise über
den Bewegungsablauf variieren kann (also beispielsweise eine sich über den
Bewegungsablauf ändernde
Bewegungsübersetzung
vorliegen kann).
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Bei
besonders einfach gestalteten Varianten der Erfindung ist die Kopplungseinrichtung
insbesondere zur Erzielung einer synchronen Führungsbewegung des ersten Führungselements
und des zweiten Führungselements
ausgebildet. Handelt es sich bei den beiden Führungselementen beispielsweise
um einfache Schwenkhebel, so können
diese über
eine einfache Koppelwelle oder über
eine einfache Schubstange verbunden sein, welche die Bewegungssynchronisation
bewirkt (oder zumindest unterstützt).
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Wie
bereits erwähnt,
kann die Führungseinheit
grundsätzlich
einen beliebigen geeigneten und gewünschten Bewegungsablauf (im
Raum) zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition erzeugen. Bei
besonders einfach und robust gestalteten Varianten der Erfindung
ist die Führungseinheit
nach Art einer Parallelführung
ausgebildet.
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Die
Absenkeinrichtung umfasst bevorzugt eine Antriebseinheit zum Erzeugen
der Bewegung der Trägereinrichtung
zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition aufweist. Grundsätzlich kann
die Antriebseinheit zwischen der Struktur des Wagenkastens und der
Führungseinrichtung
wirken. Ebenso kann sie rein intern, also zwischen Komponenten der
Absenkeinrichtung, wirken. Schließlich kann sie ebenso zwischen
der Führungseinrichtung und
der Trägereinrichtung
und/oder der Stromabnehmereinheit wirken.
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Bei
vorteilhaften Varianten der Erfindung ist die Antriebseinheit einerseits über die
Isolatoreinrichtung auf dem Dach bzw. der Wagenkastenstruktur des
Fahrzeugs abstützbar,
während
sie andererseits (zusätzlich
oder alternativ) mit der Trägereinrichtung verbunden
ist. Hierdurch kann die Führungseinrichtung
besonders einfach gestaltet werden, da wenigstens ein Anlenkpunkt
der Antriebseinheit nicht an der Führungseinrichtung angreift.
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Die
Steuerung der Bewegung zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition
kann grundsätzlich
auf beliebige geeignete Weise erfolgen. So kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass zumindest eine der beiden Positionen einfach über einen oder
mehrere permanente oder aktivierbare Anschläge definiert ist. Bei weiteren
vorteilhaften Varianten umfasst die Absenkeinrichtung eine Sensoreinheit zur
Erfassung einer für
eine Position der Trägereinrichtung
repräsentativen
Erfassungsgröße und eine mit
der Sensoreinheit verbundene Steuereinrichtung zur Ansteuerung der
Antriebseinheit in Abhängigkeit von
dem Wert der Erfassungsgröße. Hiermit
ist es natürlich
möglich,
das Erreichen der betreffenden Position zu erfassen und beispielsweise
eine Verringerung oder Abschaltung der Energiezufuhr zur Antriebseinrichtung
sowie gegebenenfalls eine Verriegelung der Trägereinrichtung in der betreffenden
Position zu initiieren.
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Die
Trennung der elektrischen Verbindung zwischen der Stromabnehmereinrichtung
und den hierüber
mit Energie versorgten Komponenten des Fahrzeugs in der Ruheposition
der Trägereinrichtung kann
grundsätzlich
auf beliebige geeignete Weise erfolgen. Beispielsweise kann ein
separates Schaltelement vorgesehen sein, welches über eine
entsprechende Steuereinrichtung angesteuert wird und in der betreffenden
Position die Trennung beziehungsweise Herstellung der elektrischen
Verbindung gewährleistet.
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Bei
bevorzugten Varianten der erfindungsgemäßen Stromabnehmereinrichtung
ist ein zweites elektrisches Kontaktelement vorgesehen, welches elektrisch
leitend mit dem ersten elektrischen Kontaktelement verbindbar ist,
wobei das zweite elektrische Kontaktelement derart an der Stromabnehmereinheit
oder der Trägereinrichtung
befestigt ist, dass sich das zweite elektrische Kontaktelement zum
einen in der Ruhestellung der Trägereinrichtung
mit einem im Wesentlichen starr mit dem Dach des Fahrzeugs verbundenen
dritten elektrischen Kontaktelement außer Eingriff befindet, während das
zweite elektrische Kontaktelement zum anderen beim Verfahren der
Trägereinrichtung
in die Betriebsstellung mit dem dritten elektrischen Kontaktelement
in Eingriff gebracht wird. Mit anderen Worten erfolgt hierbei in
einfacher Weise (insbesondere ohne separate Ansteuerung) alleine
durch die Bewegung der Trägereinrichtung
ein Schließen
bzw. Öffnen
der elektrisch leitenden Verbindung zwischen der Stromabnehmereinheit
und den zu versorgenden Komponenten des Fahrzeugs.
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Wie
bereits erwähnt
wurde, muss die Stromabnehmereinrichtung im aktivierten Zustand
eine ausreichende Isolation zu den auf einem anderen Spannungsniveau
(als der Versorgungsnetzspannung der Oberleitung) liegenden Komponenten
des Fahrzeugs gewährleistet
sein. Vorzugsweise geschieht dies über das einhalten einer entsprechenden
Isolationsluftstrecke. Bevorzugt ist daher der Hubweg H und/oder
der Längsweg
L derart bemessen, dass die Trägereinrichtung
und die Stromabnehmereinheit in der Betriebsposition einen zur Sicherstellung
einer vorgebbaren Isolationsluftstrecke ausreichenden Abstand von
den nicht auf dem Spannungsniveau der Oberleitung liegenden Komponenten
des Fahrzeugs aufweisen.
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Die
Trägereinrichtung
kann grundsätzlich
nur eine einzige Betriebsposition aufweisen. Vorzugsweise ist jedoch
an unterschiedliche Gegebenheiten (beispielsweise des jeweils befahrenen
Streckennetzes) anpassbar, indem mehrere Betriebspositionen eingestellt
werden können.
Demgemäß ist bevorzugt vorgesehen,
dass die Betriebsposition eine erste Betriebsposition mit einem
maximalen, ersten Hubweg H1 ist und die
Absenkeinrichtung eine Verriegelungseinrichtung aufweist, über welche
die Trägereinrichtung
in der ersten Betriebsposition und/oder der Ruheposition und/oder
wenigstens in einer zweiten Betriebsposition mit einem zweiten Hubweg
H2 verriegelbar ist, wobei der zweite Hubweg
H2 kleiner als der erste Hubweg H1 ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Trägereinrichtung für eine Stromabnehmereinrichtung
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, welche die
vorstehend beschriebenen Merkmale der Trägereinrichtung einer erfindungsgemäßen Stromabnehmereinrichtung
aufweist. Hiermit lassen sich die oben beschriebenen Varianten und Vorteile
in demselben Maße
realisieren, sodass diesbezüglich
lediglich auf die obigen Ausführungen
Bezug genommen wird.
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Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere ein
Schienenfahrzeug, mit einem Wagenkasten, der auf wenigstens einem Fahrwerk
abgestützt
ist, wobei wenigstens eine erfindungsgemäße Stromabnehmereinrichtung
in einem Dachbereich des Wagenkastens angeordnet ist. Hiermit lassen
sich die oben beschriebenen Varianten und Vorteile ebenfalls in
demselben Maße
realisieren, sodass auch diesbezüglich
lediglich auf die obigen Ausführungen
Bezug genommen wird.
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Bei
bevorzugten Varianten des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist das Fahrwerk über eine Fahrwerksanbindung
um eine in der Höhenrichtung verlaufende
Schwenkachse schwenkbar an dem Wagenkasten angelenkt. Die wenigstens
eine Stromabnehmereinrichtung ist dann im Bereich der Schwenkachse
angeordnet, wobei die Absenkeinrichtung vorzugsweise derart ausgebildet
ist, dass das erste Kontaktelement in der Betriebsposition in der
Längsrichtung
des Fahrzeugs näher
an der Schwenkachse liegt als in der Ruheposition. Hiermit ist die
vorstehend bereits beschriebene vorteilhafte Annäherung der Stromabnehmereinheit
an die Schwenkachse beim Verfahren in die Betriebsposition realisiert.
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Besonders
vorteilhaft lässt
sich diese Gestaltung bei Fahrzeugen einsetzen, bei denen im Dachbereich
des Wagenkastens neben einer ersten erfindungsgemäßen Stromabnehmereinrichtung
(insbesondere unmittelbar benachbart zu der ersten Stromabnehmereinrichtung)
eine zweite Stromabnehmereinrichtung angeordnet ist. Für beide
Stromabnehmereinheiten lässt
sich dann dank der Annäherung der
Stromabnehmereinheit an die Schwenkachse beim Verfahren in die Betriebsposition
eine günstige Betriebsposition
erzielen.
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Besonders
vorteilhaft ist es hierbei, wenn auch die zweite Stromabnehmereinrichtung
als erfindungsgemäße Stromabnehmereinrichtung
ausgebildet ist. Bevorzugt ist zweite Stromabnehmereinrichtung dann
zudem derart ausgebildet, dass die Trägereinrichtung der zweiten
Stromabnehmereinrichtung beim Verfahren der von der Betriebsposition
in die Ruheposition einen zu dem Längsweg L1 der
Trägereinrichtung
der ersten Stromabnehmereinrichtung gegenläufigen Längsweg L2 zurücklegt.
Hiermit kann man jeweils eine Annäherung der (aktiven) Stromabnehmereinheit
an die Schwenkachse erzielt werden.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen bzw. der
nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche auf
die beigefügten
Zeichnungen Bezug nimmt. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Teils einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Stromabnehmereinrichtung;
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2 eine
schematische Schnittansicht einer der Stromabnehmereinrichtungen
aus
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1 im
deaktivierten und abgesenkten Zustand (entlang der Linie II-II aus 3);
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3 eine
schematische Draufsicht auf einen Teil des Fahrzeugs aus 1;
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4 eine
schematische Darstellung der Kinematik der Stromabnehmereinrichtung
aus 2;
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5 eine
schematische Schnittansicht eines Teils einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Stromabnehmereinrichtung;
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6 eine
schematische Schnittansicht eines Teils einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Stromabnehmereinrichtung.
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Erstes Ausführungsbeispiel
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 ein
erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
in Form eines Schienenfahrzeugs 101 beschrieben, welches
eine Fahrzeuglängsachse 101.1 aufweist.
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Zum
einfacheren Verständnis
der nachfolgenden Erläuterungen
ist in den Figuren ein Fahrzeug-Koordinatensystem x, y, z angegeben,
in dem die x-Koordinate die Längsrichtung
des Schienenfahrzeugs 101, die y-Koordinate die Querrichtung des
Schienenfahrzeugs 101 und die z-Koordinate die Höhenrichtung
des Schienenfahrzeugs 101 bezeichnen.
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Die 1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Teils des Fahrzeugs 101.
Das Fahrzeug 101 umfasst einen Wagenkasten 102,
der im Bereich seiner beiden Enden jeweils auf einem (nicht dargestellten)
Fahrwerk abgestützt
ist. Die Anbindung des Fahrwerks am Wagenkasten 102 ist
so gestaltet, dass der Wagenkasten 102 und das Fahrwerk
unter anderem bei Bogenfahrt um eine in Höhenrichtung des Fahrzeugs verlaufende
Schwenkachse 103 zueinander verschwenkbar sind. Es versteht
sich jedoch, dass die vorliegende Erfindung auch in Verbindung mit
anderen Konfigurationen eingesetzt werden kann, bei denen der Wagenkasten
lediglich auf einem Fahrwerk abgestützt ist.
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Bei
dem Fahrzeug 101 handelt es sich um ein so genanntes Mehrsystemfahrzeug,
welches unter anderem über
eine Oberleitung 104 eines ersten Bahnstromnetzes mit elektrischer
Energie versorgt werden kann. Auf dem Dach 102.1 des Wagenkastens 102 ist
zu diesem Zweck eine erste Stromabnehmereinrichtung 105 angeordnet,
welche die Oberleitung 104 in ihrem aktivierten Zustand
kontaktiert (wie dies in 1 durch die gestrichelte Kontur 105.1 dargestellt
ist).
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Während die
Oberleitung 104 eine erste Netzspannung mit einer ersten
Frequenz liefert, kann das Fahrzeug 101 auch aus einem
zweiten Bahnstromnetz mit elektrischer Energie versorgt werden,
wobei sich das zweite Bahnstromnetz hinsichtlich des Spannungsniveaus
der Netzspannung und/oder der Frequenz der Netzspannung von dem ersten
Bahnstromnetz unterscheidet. Zu diesem Zweck ist auf dem Dach 102.1 des
Wagenkastens 102 eine zweite Stromabnehmereinrichtung 106 angeordnet,
die im Falle der Versorgung aus dem zweiten Bahnstromnetz anstelle
der ersten Stromabnehmereinrichtung 105 aktiviert ist (und
dabei die zugehörige
Oberleitung kontaktiert).
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Die
erste Stromabnehmereinrichtung 105 umfasst eine Stromabnehmereinheit 107,
eine Trägereinrichtung 108 und
eine Absenkeinrichtung 109. Die Stromabnehmereinheit 107 stützt sich
auf der Trägereinrichtung 108 ab,
die ihrerseits über
die Absenkeinrichtung 109 und eine Isolatoreinrichtung 110 auf
dem Fahrzeugdach 102.1 abgestützt ist.
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Die
Stromabnehmereinheit 107 ist im vorliegenden Beispiel als
herkömmliche,
so genannte Halbscheren-Einheit, insbesondere als so genannte Einholm-Einheit,
gestaltet. Es versteht sich jedoch, dass auch beliebige andere Gestaltungen
von Stromabnehmereinheiten verwendet werden können. Die (in den 1 bis 3 im
eingefahrenen Zustand dargestellte) Stromabnehmereinheit 107 weist
ein erstes elektrisches Kontaktelement in Form einer Stromabnehmerwippe 107.1 auf,
mit der sie im ausgefahrenen bzw. aktivierten Zustand die Oberleitung 104 kontaktiert
(siehe gestrichelte Kontur 105.1). Derartige Stromabnehmereinheiten
sowie deren Funktionsweise sind hinlänglich bekannt, sodass hierauf
an dieser Stelle nicht näher
eingegangen wird.
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Die
Trägereinrichtung
ist im vorliegenden Beispiel in Form eines einfachen, kostengünstigen Trägerrahmens 108 gestaltet.
Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten der Erfindung
auch eine beliebige andere, mehr oder weniger komplexe Struktur
für die
Trägereinrichtung
gewählt
sein kann. Insbesondere muss die Trägereinrichtung nicht einteilig
gestaltet sein, sondern kann gegebenenfalls auch als mehrteilige
Struktur ausgebildet sein.
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Die
Absenkeinrichtung 109 ist derart kinematisch seriell zwischen
der Isolatoreinrichtung und dem Trägerrahmen 108 angeordnet,
dass (zumindest im aktivierten Zustand der Stromabnehmereinrichtung 105)
kein elektrisch leitender Kontakt zwischen dem Trägerrahmen 108 und
dem Fahrzeugdach 102.1 besteht. Zu diesem Zweck umfasst
die Isolatoreinrichtung vier Stützstellen
in Form herkömmlich
gestalteter Isolatoren 110.1 bis 110.4, wobei
jeder Isolator 110.1 bis 110.4 mit seinem unteren Ende
auf dem Fahrzeugdach 102.1 befestigt ist, während sein
oberes Ende mit der Absenkeinrichtung 109 verbunden ist.
Die Isolatoren 110.1 bis 110.4 sind nicht kollinear,
nämlich
paarweise zu beiden Seiten der (die Fahrzeuglängsachse 101.1 enthaltenden) Längsmittenebene
angeordnet sowie (in Fahrzeuglängsrichtung)
paarweise auf derselben Längsposition
angeordnet.
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Hierbei
versteht es sich, dass bei anderen Varianten der Erfindung natürlich auch
eine beliebige andere Anzahl von Isolatoren bzw. Stützstellen
für die
Absenkeinrichtung vorgesehen sein kann. Um eine stabile, definierte
Abstützung
der Absenkeinrichtung zu erzielen, sind jedoch vorzugsweise wenigstens
drei Isolatoren bzw. Stützstellen
vorgesehen.
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Die
Absenkeinrichtung 109 dient dazu, den Trägerrahmen 108 (und
damit auch die auf den Trägerrahmen 108 abgestützte Stromabnehmereinheit 107)
zwischen einer in 1 dargestellten, in Höhenrichtung
(z-Richtung) vom Dach 102.1 entfernten bzw. angehobenen
Betriebsposition und einer in 2 dargestellten,
in Höhenrichtung
dem Dach 102.1 angenäherten
bzw. abgesenkten Ruheposition geführt zu verfahren. Die Gestaltung
mit den vier Isolatoren 110.1 bis 110.4 hat dabei
Vorteil, dass der Trägerrahmen 108 zusammen
mit der Stromabnehmereinheit 107 einfach zwischen die vier
Isolatoren 110.1 bis 110.4 abgesenkt werden kann,
sodass in der Ruheposition eine sehr kompakte Anordnung entsteht.
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Die
Absenkeinrichtung 109 ist so gestaltet, dass in der angehobenen
Betriebsposition (zumindest bei ausgefahrener Stromabnehmereinheit)
jeder Punkt der Stromabnehmereinheit 107, des Trägerrahmens 108 und
der Absenkeinrichtung 109 einen Abstand von dem Fahrzeugdach 102.1 und
eventuell darauf angeordneten (nicht dargestellten) Komponenten
des Fahrzeugs 101 aufweist, der für die Herstellung einer ausreichenden
Isolationsluftstrecke ausreicht. Hierbei versteht es sich, dass
sich die erforderliche Isolationsluftstrecke bzw. der erforderliche
Mindestabstand nach dem Unterschied im Spannungsniveau zwischen
der Netzspannung (die an der Stromabnehmereinheit 107 anliegt)
und dem Spannungsniveau richtet, auf dem sich das Fahrzeugdach 102.1 bzw.
die genannten dort angeordneten Komponenten befinden. Je größer dieser
Unterschied ist, desto größer ist
natürlich
auch die Isolationsluftstrecke, die erforderlich ist, um einen Spannungsdurchschlag
zu vermeiden.
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Weiterhin
ist die Absenkeinrichtung 109 so gestaltet, dass die deaktivierte
Stromabnehmereinrichtung 105, mithin also insbesondere
die (eingefahrene) Stromabnehmereinheit 107 in der Ruheposition (in
Höhenrichtung)
möglichst
nahe an das Fahrzeugdach angenähert
ist, um eine unter aerodynamischen Gesichtspunkten (insbesondere
im Hinblick auf die Lärmentwicklung
bei hohen Geschwindigkeiten) günstige
Konfiguration zu erzielen.
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Wie
insbesondere den 2 und 4 zu entnehmen
ist, ist die Absenkeinrichtung 109 schließlich derart
gestaltet, dass der Trägerrahmen 108 beim
Verfahren von der (dargestellten) Ruheposition in die Betriebsposition
(angedeutet durch die gestrichelte Kontur 111) nicht nur
einen Hub H1 in der Höhenrichtung (z-Richtung) des
Fahrzeugs 101 ausführt,
sondern auch eine erhebliche Bewegung in Längsrichtung (x-Richtung) des
Fahrzeugs 101 vollzieht.
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Der
Trägerrahmen 108 ist
hierdurch in der Betriebsposition um einen erheblichen Längsweg L1 in Längsrichtung
(x-Richtung) des Fahrzeugs gegenüber
der Ruheposition versetzt. Im vorliegenden Beispiel liegt der Längsweg L1 in der Größenordnung des Hubwegs H1. Genauer gesagt, beträgt der Längsweg L1 im
vorliegenden Beispiel etwa 100% des Hubwegs H1.
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Hierdurch
ist es möglich,
die erste Stromabnehmereinrichtung 105 auch unter den (nicht
zuletzt wegen der benachbarten zweiten Stromabnehmereinrichtung 106)
beengten Platzverhältnissen
auf dem Fahrzeugdach 102.1 im aktivierten Zustand (d. h.
bei in der Betriebsposition befindlichem Trägerrahmen 108 und
ausgefahrener Stromabnehmereinheit 107) in eine Längsposition
in Längsrichtung
(x-Richtung) des Fahrzeugs 101 zu bringen, in der die Stromabnehmerwippe 107.1 an
die Schwenkachse 103 zwischen Fahrwerk und Wagenkasten 102 angenähert ist.
Dies ist, wie bereits ausgeführt
wurde, unter fahrdynamischen Gesichtspunkten von Vorteil, da die
Stromabnehmerwippe 107.1 bei einem Ausdrehen des Wagenkastens 102 bezüglich des
Fahrwerks, wie es beispielsweise bei Bogenfahrt auftritt, nur sehr
begrenzt in Querrichtung des Fahrzeugs (y-Richtung) bezüglich der
Gleismitte auswandert.
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Die
Gestaltung der Absenkeinrichtung 109 mit dem relativ großen Versatz
des Trägerrahmens 108 in
Fahrzeuglängsrichtung
zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition hat somit den
Vorteil, dass die günstige
Längsposition
der Stromabnehmereinheit 107 (im aktivierten Zustand) bei
günstigen aerodynamischen
Eigenschaften (im deaktivierten Zustand) mit geringem Bauraumbedarf
realisieren lässt.
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So
weist die Absenkeinrichtung 109 im vorliegenden Beispiel
eine als einfache Parallelführung gestaltete
Führungseinheit 112 auf,
die kinematisch seriell zwischen die Isolatoreinrichtung 110 und
den Trägerrahmen 108 geschaltet
ist und den Trägerrahmen 108 bei
der Bewegung zwischen der Ruheposition und der Betriebsposition
auf einer einfachen Kreisbahn führt.
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Die
Führungseinheit 112 umfasst
hierzu vier Führungselemente
in Form von Schwenkhebeln 112.1 bis 112.4, von
denen jedes im Bereich eines seiner Enden (um eine in Fahrzeugquerrichtung
verlaufende erste Schwenkachse) schwenkbar mit einem der Isolatoren 110.1 bis 110.4 verbunden
ist. Das jeweilige andere Ende der Schwenkhebel 112.1 bis 112.4 ist
(um eine ebenfalls in Fahrzeugquerrichtung verlaufende zweite Schwenkachse)
schwenkbar mit dem Trägerrahmen 108 verbunden.
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Die
Isolatoren 110.1 bis 110.4 und die Schwenkhebel 112.1 bis 112.4 sind
dabei jeweils so angeordnet, dass zum einen jeweils die ersten Schwenkachsen
der beiden vorderen Schwenkhebel 112.1 und 112.4 und
die zweiten Schwenkachsen der beiden vorderen Schwenkhebel 112.1 und 112.4 miteinander
fluchten. Zum anderen fluchten jeweils die ersten Schwenkachsen
der beiden hinteren Schwenkhebel 112.2 und 112.3 und
die zweiten Schwenkachsen der beiden hinteren Schwenkhebel 112.2 und 112.3 miteinander.
Weiterhin sind die ersten Schwenkachsen und die zweiten Schwenkachsen
so angeordnet, dass sie in einer Ebene senkrecht zur Fahrzeugquerrichtung
(y-Richtung) ein Parallelogramm definieren und somit die Parallelführung für den Trägerrahmen 108 hergestellt
ist.
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Um
den Trägerrahmen 108 mit
der darauf befestigten Stromabnehmereinheit 107 zwischen
der Ruheposition und der Betriebsposition verfahren zu können, umfasst
die Absenkeinrichtung 109 weiterhin eine Antriebseinheit
in Form eines Linearantriebs 113, der zwischen dem Trägerrahmen 108 und
dem ersten Schwenkhebel 112.1 wirkt. Der Linearantrieb 113 kann
auf beliebige geeignete Weise gestaltet sein. Im vorliegenden Beispiel
ist als einfache pneumatisch betriebene Kolben-Zylinder-Anordnung
gestaltet. Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten der
Erfindung zusätzlich
oder alternativ auch beliebige andere Wirkprinzipien (hydraulisch,
elektrisch, elektromechanisch etc.) und/oder Wirkbewegungen (Rotation)
einzeln oder in beliebiger Kombination zum Einsatz kommen können.
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Wie
insbesondere der stark schematisierten 4 zu entnehmen
ist, bewirkt eine Längenänderung
des Linearantriebs 113 eine Änderung des Winkels zwischen
dem Trägerrahmen 108 und
dem ersten Schwenkhebel 112.1. Wird der Linearantrieb 113 beispielsweise
ausgefahren resultiert dies (dank der durch die Schwenkhebel 112.1 bis 112.4 realisierten Parallelführung) in
einem synchronen Verschwenken der Schwenkhebel 112.1 bis 112.4 und
damit einem Anheben des Trägerrahmens 108 in
die Betriebsposition (wie sie durch die gestrichelte Kontur 111 angedeutet
ist).
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Um
wegen der einseitigen Anordnung des Linearantriebs 113 eine
Verwindung, mithin also eine ungleichmäßige Verformung des Trägerrahmens 108 sowie
eine ungleichmäßige Bewegung
der Absenkeinrichtung zu vermeiden, ist im vorliegenden Beispiel
eine Kopplungseinrichtung 114 mit zwei Kopplungselementen 114.1 und 114.2 vorgesehen.
So sind beispielsweise der erste Schwenkhebel 112.1 und
der zweite Schwenkhebel 112.2 über eine Koppelstange 114.1 verbunden
(die natürlich
so angelenkt ist, dass die Beweglichkeit der Parallelführung weiterhin
gewährleistet
ist), während
zudem der erste Schwenkhebel 112.1 und der vierte Schwenkhebel 112.4 drehfest über eine
Koppelwelle 114.2 gekoppelt sind, deren Längsachse
mit den zweiten Schwenkachsen fluchtet.
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Es
versteht sich weiterhin, dass bei anderen Varianten der Erfindung,
insbesondere in Abhängigkeit
von der Kinematik und Anordnung der Schwenkhebel sowie der Steifigkeit
der Trägereinrichtung
sowie der übrigen
Komponenten der Absenkeinrichtung, eine derartige Kopplungseinrichtung
auch fehlen kann. Insbesondere könnte
also bei ausreichender Steifigkeit des Trägerrahmens sowie der übrigen Komponenten
der Absenkeinrichtung die Koppelstange 114.1 und/oder die
Koppelwelle 114.2 auch fehlen. Ebenso können mehrere, in der Regel
dann entsprechend synchronisierte Antriebseinheiten vorgesehen sein,
die eine unerwünschte
Deformation der Trägereinrichtung
vermeiden. Ebenso kann die Antriebseinheit bereits an einer Stelle
angreifen (beispielsweise im Bereich einer Symmetrieachse der Trägereinrichtung),
an der eine gleichmäßige Lasteinleitung
in die Trägereinrichtung
gewährleistet
ist, sodass eine unerwünschte
ungleichmäßige Deformation
der Trägereinrichtung
(zumindest weit gehend) vermieden wird.
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Wie
der 4 weiterhin zu entnehmen ist, kann die Antriebseinrichtung
auch an beliebiger anderer Stelle der Stromabnehmereinrichtung 105 angreifen.
So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Antriebseinheit
zwischen der Struktur des Wagenkastens und der Führungseinrichtung wirken (wie
dies in 4 durch die strich-punktierte
Kontur 115 angedeutet ist). Ebenso kann sie rein intern,
also zwischen Komponenten der Absenkeinrichtung, wirken. Schließlich kann
sie ebenso zwischen der Führungseinrichtung
und der Trägereinrichtung
und/oder der Stromabnehmereinheit wirken.
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Die
Steuerung der Bewegung zwischen der Ruheposition der Betriebsposition
kann grundsätzlich
auf beliebige geeignete Weise erfolgen. So kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass zumindest eine der beiden Positionen einfach über einen
oder mehrere permanente oder aktivierbare Anschläge definiert ist.
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Im
vorliegenden Beispiel umfasst die Absenkeinrichtung 109 eine
Sensoreinheit 115 zur Erfassung einer für die Betriebsposition und
die Ruheposition des Trägerrahmens 108 repräsentativen
Erfassungsgröße und eine
mit der Sensoreinheit 115 verbundene Steuereinrichtung 116 zur
Ansteuerung der Antriebseinheit 113 in Abhängigkeit
von dem Wert der Erfassungsgröße. Hiermit
ist es natürlich
möglich,
das Erreichen der betreffenden Position zu erfassen und beispielsweise
eine Verringerung oder Abschaltung der Energiezufuhr zur Antriebseinheit 113 sowie
gegebenenfalls eine Verriegelung des Trägerrahmens 108 in
der betreffenden Position zu initiieren.
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Als
Sensoreinheit 115 können
beliebige geeignete Sensoren Verwendung finden, welche eine entsprechende
Erfassung der Position des Trägerrahmens 108 ermöglichen.
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Bevorzugt
kommen berührungslos
arbeitende Sensoren zum Einsatz, da hiermit auf einfache Weise auch
das Problem der elektrischen Isolation gelöst werden kann. Bei anderen
Varianten der Erfindung werden aber beispielsweise auch pneumatische
Schalter mit elektrisch isolierenden Luftleitungen oder dergleichen
eingesetzt, bei denen ebenfalls die elektrische Isolation gegenüber dem
Fahrzeugdach 102.1 sichergestellt ist.
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Im
vorliegenden Beispiel kann die Absenkeinrichtung weiterhin dadurch
an unterschiedliche Gegebenheiten (beispielsweise des jeweils befahrenen
Streckennetzes) angepasst werden, dass der Trägerrahmen 108 in unterschiedlichen
Betriebspositionen verriegelbar ist. Demgemäß ist die in 4 durch
die Kontur 111 angedeutete Betriebsposition eine erste
Betriebsposition mit einem maximalen, ersten Hubweg H1 und
einem maximalen, ersten Längsweg
L1. das Erreichen der ersten Betriebsposition
wird über
die Sensoreinheit 115 erfasst und resultiert in einer durch
die Steuereinrichtung 116 initiierten Verriegelung des
Trägerrahmens 108 in
dieser Position. Weiterhin ist der Trägerrahmen 108 in einer in 4 durch
die strich-zweipunktierte Kontur 117 angedeuteten zweiten
Betriebsposition verriegelbar. Der Trägerrahmen 108 weist
dort einen zweiten Hubweg H2 und einen zweiten
Längsweg
L2 auf, die jeweils kleiner sind als der
erste Hubweg H1 bzw. der erste Längsweg L1.
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Wie
insbesondere der 3 zu entnehmen ist, erfolgt
das Schließen
bzw. das Öffnen
der elektrischen Verbindung zwischen der Stromabnehmereinrichtung 105 und
den hierüber
mit Energie versorgten Komponenten des Fahrzeugs 101 über ein
zweites elektrisches Kontaktelement 118 und ein drittes
elektrisches Kontaktelement 119. Das zweite elektrische Kontaktelement 118 ist
elektrisch leitend mit der Stromabnehmerwippe 107.1 verbunden,
während das
dritte elektrische Kontaktelement 119 zum einen elektrisch
leitend mit den zu versorgenden Komponenten des Fahrzeugs 101 verbunden
ist und zum anderen elektrisch isolierend über einen weiteren Isolator 110.5 der
Isolatoreinrichtung 110 auf der Struktur des Fahrzeugdachs 102.1 abgestützt ist.
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Das
zweite elektrische Kontaktelement 118 ist derart am Trägerrahmen 108 angeordnet,
dass es in dessen (in 3 gezeigter) Ruhestellung mit
dem dritten elektrischen Kontaktelement 119 außer Eingriff
befindet, während
es beim Verfahren der Trägereinrichtung
in die Betriebsstellung (siehe gestrichelte Kontur 111)
mit dem dritten elektrischen Kontaktelement 119 in Eingriff
gebracht wird. Mit anderen Worten erfolgt hierbei in einfacher Weise
(insbesondere ohne separate Ansteuerung eines Schalters oder dergleichen)
alleine durch die Bewegung des Trägerrahmens 108 ein
Schließen
bzw. Öffnen
der elektrisch leitenden Verbindung zwischen der Stromabnehmereinheit 107 und
den zu versorgenden Komponenten des Fahrzeugs 101.
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Die
zweite Stromabnehmereinrichtung 106 ist identisch zu der
ersten Stromabnehmereinrichtung 105 gestaltet, sodass insoweit
auf die obigen Ausführungen
zur ersten Stromabnehmereinrichtung 105 Bezug genommen
wird. Die erste Stromabnehmereinrichtung 105 und die zweite
Stromabnehmereinrichtung 106 derart um 180° zueinander
verdreht angeordnet, dass die beiden Stromabnehmerwippen 106.1 bzw. 107.1 zueinander
und zu der Schwenkachse 103 benachbart sind. Demgemäß vollführen die
beiden Trägerrahmen 108 bei
ihrem Anheben bzw. Absenken entgegengesetzte Längswege L1 und L3, die dazu führen, dass sich die Trägerrahmen 108 beim
Anheben einander annähern,
während
sie sich beim Absenken voneinander entfernen.
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Während beide
Stromabnehmereinrichtungen 105, 106 gleichzeitig
deaktiviert und abgesenkt sein können,
ist im vorliegenden Beispiel vorgesehen, dass jeweils nur eine der
beiden aktiviert sein kann, wobei die Stromabnehmerwippe 105.1 bzw. 106.1 die
Oberleitung 104 dann jeweils im Bereich der Schwenkachse 103 kontaktiert,
sodass für
beide Fälle
eine günstige
Anordnung der Stromabnehmerwippe 105.1 bzw. 106.1 realisiert
ist.
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Zweites Ausführungsbeispiel
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Ein
Detail einer weiteren vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 201 mit einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Stromabnehmereinrichtung 205 ist
in 5 dargestellt. Die Stromabnehmereinrichtung 205 entspricht
in ihrer grundsätzlichen
Gestaltung und Funktionsweise der Stromabnehmereinrichtung 105 aus 1 bis 4,
sodass hier lediglich auf die Unterschiede eingegangen werden soll.
Insbesondere sind identische Komponenten mit den identischen Bezugszeichen
versehen, während gleichartige
Komponenten mit um den Wert 100 erhöhten Bezugszeichen versehen
sind. Sofern nachfolgend nichts Anderweitiges ausgeführt wird,
wird hinsichtlich der Merkmale, Funktionen und Vorteile dieser Komponenten
auf die obigen Ausführungen
im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
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Der
Unterschied zur Ausführung
aus 1 bis 4 besteht in der Gestaltung
der Absenkeinrichtung 209, insbesondere der Gestaltung
der Führungseinheit 212.
Diese ist im vorliegenden Beispiel nicht als Hebelgetriebe, sondern
als Kulissenführung 212 gestaltet.
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Hierzu
umfasst die Führungseinheit 212 anstelle
der Hebel 112.1 bis 112.4 vier identisch gestaltete
Führungselemente 212.5,
die starr am Trägerrahmen 108 befestigt
sind.
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Jedes
Führungselement 212.5 weist
eine Führungsnut 212.6 auf,
die sich abschnittsweise in der Höhenrichtung (z-Richtung) und
der Längsrichtung
(x-Richtung) des Fahrzeugs 201 erstreckt. In die Führungsnut 212.6 greift
ein Führungsstift 212.7 ein, der
sich in Querrichtung (y-Richtung) des Fahrzeugs 201 erstreckt.
Jeder Führungsstift 212.7 ist
an einem der (in 5 lediglich durch ihre Längsachse
angedeuteten) Isolatoren 110.1 bis 110.4 befestigt,
sodass hierüber
eine elektrische Isolation der Führungseinheit 212 zum
Fahrzeugdach 102.1 gewährleistet
ist.
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Der
Trägerrahmen 108 wird über einen
Linearantrieb 213 in Längsrichtung
des Fahrzeugs 201 verfahren. Hierzu ist der Linearantrieb 213 über einen weiteren
Isolator 110.6 der Isolatoreinrichtung 110 elektrisch
isolierend auf dem Fahrzeugdach 102.1 abgestützt.
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Der
Verlauf der Führungsnut 212.6 ist
so gestaltet, dass der Trägerrahmen 108 beim
Verfahren in Längsrichtung
des Fahrzeugs 201 um einen Längsweg L gleichzeitig um einen
Hubweg H in Höhenrichtung
des Fahrzeugs 201 verfahren wird. Der Längsweg L entspricht dabei im
vorliegenden Beispiel etwa 400% des Hubwegs H. Es versteht sich
jedoch, dass bei anderen Varianten der Erfindung auch eine beliebige
andere Relation zwischen dem Längsweg
L und dem Hubweg erzielt werden kann.
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Über diesen
großen
Längsweg
L lassen sich gegebenenfalls erhebliche Strecken in Längsrichtung des
Fahrzeugs 201 überwinden.
Insbesondere ist es möglich,
die Stromabnehmereinrichtung 205 beim Verfahren in den
angehobenen Zustand über
angrenzende (gegebenenfalls dann entsprechend elektrisch gegenüber der
Stromabnehmereinrichtung 205 isolierte) Komponenten auf
dem Fahrzeugdach 201 zu schieben, wie dies in 5 durch
die gestrichelte Kontur 220 dargestellt ist.
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Weiterhin
kann die Neigung und/oder die Krümmung
der Führungsnut 212.6 auf
beliebige Weise abgestimmt sein, um einen nahezu beliebigen gewünschten
Bewegungsablauf des Trägerrahmens 108 beim
Verfahren zwischen der in 5 dargestellten
Betriebsposition und der in 5 durch
die gestrichelte Kontur 220 angedeuteten Ruheposition zu realisieren.
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Die
Führungsnut 212.6 ist
in ihren Endabschnitten jeweils so gestaltet, dass ihre Nutachse 212.8 parallel
zur Längsrichtung
des Fahrzeugs 201 verläuft.
Dies hat den Vorteil, dass hierüber
in einfacher Weise eine Verriegelung des Trägerrahmens 108 in
der Höhenrichtung
des Fahrzeugs 201 realisiert ist, ohne dass hierfür anderweitig
Energie aufgebracht werden müsste.
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Es
ist gegebenenfalls lediglich erforderlich, den Trägerrahmen 108 in
Längsrichtung
des Fahrzeugs 201 zu verriegeln. Dies kann beispielsweise über eine
Verriegelung des Linearantriebs 213 erfolgen. Ebenso kann
aber auch zusätzlich
oder alternativ über
eine entsprechende Gestaltung der Führungsnut ein Einrasten des
Führungsstifts
an einer bestimmten Position und damit eine Verriegelung des Trägerrahmens
realisiert werden. Natürlich
kann eine solche Verriegelung sowohl an beiden Enden der Führungsnut
als auch an einer oder mehreren beliebigen Zwischenpositionen zwischen
diesen beiden Enden realisiert werden.
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Aufgrund
der identischen Gestaltung der Führungselemente 212.5 wird
im vorliegenden Beispiel eine Parallelverschiebung des Trägerrahmens 108 beim
Verfahren zwischen der Betriebsposition und der Ruheposition realisiert.
Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten der Erfindung
auch abweichende Gestaltungen der einzelnen Führungsnuten realisiert werden
können,
sodass der Trägerrahmen
zusätzlich
zu der Translation zumindest abschnittsweise auch eine Rotation
vollführt,
wie dies in nachfolgend im Zusammenhang mit dem dritten Ausführungsbeispiel
beschrieben wird.
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Drittes Ausführungsbeispiel
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Ein
Detail einer weiteren vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 301 mit einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Stromabnehmereinrichtung 305 ist
in 6 dargestellt. Die Stromabnehmereinrichtung 305 entspricht
in ihrer grundsätzlichen
Gestaltung und Funktionsweise der Stromabnehmereinrichtung 205 aus 5,
sodass hier lediglich auf die Unterschiede eingegangen werden soll.
Insbesondere sind identische Komponenten mit den identischen Bezugszeichen
versehen, während
gleichartige Komponenten mit um den Wert 100 erhöhten Bezugszeichen versehen
sind. Sofern nachfolgend nichts Anderweitiges ausgeführt wird,
wird hinsichtlich der Merkmale, Funktionen und Vorteile dieser Komponenten
auf die obigen Ausführungen
im Zusammenhang mit dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel verwiesen.
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Der
Unterschied zur Ausführung
aus 5 besteht lediglich in der Gestaltung der Absenkeinrichtung 309,
insbesondere der Gestaltung der Führungseinheit 312.
Diese ist im vorliegenden Beispiel derart gestaltet, dass die Führungselemente 312.5 (mit
den in 6 nur durch ihre Nutachsen 312.8 repräsentierten
Führungsnuten 312.6)
starr an den Isolatoren 110.1 bis 110.4 befestigt
sind, während
die Führungsstifte 312.7 an
dem Trägerrahmen 108 befestigt
sind.
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Ein
weiterer Unterschied zur Ausführung
aus 5 besteht darin, dass die Führungselemente 312.5 nicht
identisch gestaltet sind, sondern hinsichtlich der Verläufe der
Führungsnuten 312.6 voneinander
abweichen, sodass der Trägerrahmen 108 beim Verfahren
zwischen der dargestellten Betriebsposition und der (durch die gepunktete
Kontur 322 angedeuteten) Ruheposition zusätzlich zu
der Translation zumindest abschnittsweise auch eine Rotation vollführt, wie
dies in 6 durch die gestrichelte Kontur 323 angedeutet
ist. Hierdurch ist es mit anderen Worten möglich, bei hoher Robustheit
sowie geringer Verschleiß-
und Störungsanfälligkeit
komplexe Bewegungsabläufe
und große
Längswege
auf kleinstem Bewegungsraum zu realisieren.
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Die
vorliegende Erfindung wurde vorstehend ausschließlich anhand von Beispielen
für Schienenfahrzeuge
beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die Erfindung auch in
Verbindung mit beliebigen anderen Fahrzeugen zum Einsatz kommen
kann.