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Die
Erfindung betrifft eine adaptive Impedanzanpassschaltung und ein
Verfahren zur Anpassung für
Duplexbetrieb-Standards.
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Die
Antennen von mobilen Kommunikationsgeräten, insbesondere Planarantennen,
reagieren auf eine Veränderung
ihrer Umgebung durch eine Veränderung
ihrer Impedanz. Von der Impedanzanpassung zwischen einer Frontendschaltung
eines mobilen Kommunikationsgerätes
und der Antenne hängt
der Transmissionskoeffizient ab, der bei Sendesignalen den Bruchteil
der Leistung aus der Frontendschaltung beschreibt, der über die
Antenne abgestrahlt wird. Gleichzeitig hängt vom Grad der Impedanzanpassung
auch der Transmissionskoeffizient von Empfangssignalen, die über die
Antenne empfangen und an die Frontendschaltung weitergeleitet werden,
ab. Um bei gegebener abgestrahlter Leistung die dafür in der
Frontendschaltung aufzuwendende Leistung zu minimieren bzw. um ein
gutes Empfangssignal erhalten zu können, ist es entsprechend wichtig,
dass Frontendschaltung und Antenne impedanzmäßig aneinander angepasst sind.
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In
bisherigen TDD (Time Division Duplexing) Verfahren dient eine adaptive
Anpassschaltung zur dynamischen Anpassung der Impedanz der Frontendschaltung
an die veränderliche
Impedanz der Antenne. In einem solchen System werden für Sendesignale
und Empfangssignale im Allgemeinen verschiedene Frequenzbereiche
benutzt. Da die Vorgänge
Senden und Empfangen zeitlich abwechselnd in so genannten Zeitschlitzen
stattfinden (zum Beispiel beim GSM Standard), ist eine Impedanzanpassung
je doch lediglich für
den sich gerade in Benutzung befindlichen Frequenzbereich nötig.
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Anders
ist die Situation bei Funkstandards, welche das zeitgleiche Senden
und Empfangen ermöglichen
(FDD-Verfahren, Frequency Division Duplexing), wie zum Beispiel
der europäische
W-CDMA Standard. Sendesignale werden in Sendefrequenzbereichen (sog. „uplink”-Frequenzen) übermittelt, Empfangssignale
dagegen in sog. „downlink”-Frequenzen).
Solche Frequenzbereiche sind zusätzlich durch
den dazwischen angeordneten sog. Bandabstand voneinander getrennt.
Typischerweise muss eine FDD Impedanzanpassschaltung also eine ausreichende
Anpassung in einem Frequenzbereich ermöglichen, der Sende- und Empfangsfrequenzbereiche
gleichzeitig bedient.
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Ein
weiteres Problem gegenüber
aus dem Stand der Technik bekannten Impedanzanpassschaltungen besteht
darin, dass die vorliegende Anpassschaltung zwischen einem Duplexer
und der Antenne verschaltet ist, während üblicherweise in TDD-Systemen kein Duplexer
vorgesehen ist. Ein Duplexer ist ein notwendiger Teil einer FDD-Frontendschaltung, der
als Frequenzweiche dient und aufgrund seiner eigenen frequenzabhängigen Impedanz
eine ausreichende Impedanzanpassung erschwert.
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Es
besteht also die Aufgabe, eine Impedanzanpassschaltung anzugeben,
welche die Impedanzanpassung zwischen einem Duplexer oder einem Frontendmodul
und der Antenne eines mobilen Kommunikationsgerätes im FDD-Modus gleichzeitig
sowohl in einem Sendefrequenzbereich als auch in einem Empfangsfrequenzbereich
leistet. Ferner besteht die Aufgabe, ein einfaches, aber leistungsfähiges, stabiles
und schnelles Verfahren anzugeben, mit dem die Impedanzanpassung
zwischen Duplexer (o der Frontendmodul) und Antenne durchgeführt werden
kann. Aufgrund der Tatsache, dass eine dynamische Anpassung der
Impedanz zwischen Frontendschaltung und Antenne nötig ist,
hängt der
Erfolg der Anpassung von der Kombination eines geeigneten Anpassnetzwerkes
und eines effektiven Verfahrens ab. Es ist somit insbesondere Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein solches Anpassnetzwerk zusammen
mit einem dafür
ausgelegten Algorithmus anzugeben, um eine gute Antennenanpassung
zu erreichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren nach Anspruch 1 und durch eine Anpassschaltung nach Anspruch
38 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen
Unteransprüchen.
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Die
Erfindung umfasst ein Verfahren zur Impedanzanpassung einer Frontendschaltung
und einer Planarantenne in einem ausgewählten Sende- und einem ausgewählten Empfangsfrequenzbereich mit
den Schritten:
- A) Auswählen eines Bandes,
- B) Einstellen von Anfangsimpedanzen der abstimmbaren Impedanzelemente
für das
ausgewählte
Band,
- C) Ermitteln der Anfangsimpedanzanpassung der Anpassschaltung
für den
Sendefrequenzbereich des ausgewählten
Bandes,
- D) Bestimmen und Einstellen von neuen Impedanzen der abstimmbaren
Impedanzelemente,
- E) Ermitteln der Impedanzanpassung der Anpassschaltung mit den
neuen Impedanzen für
Sendefrequenzbereiche,
- F) Fortfahren mit Schritt D).
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Dabei
umfasst die Anpassschaltung einen Signalpfad, der zwischen der Frontendschaltung
und der Planarantenne verschaltet ist, sowie ein erstes und ein
zweites abstimmbares Impedanzelement. Im Schritt A) wird dabei dasjenige
Frequenzband ausgesucht, in dem die Anpassschaltung die Impedanzanpassung
zwischen Frontendschaltung und Planarantenne bewirken soll. Schritt
B) stellt eine Initialisierung dar, bei der die Anfangsimpedanzen
der abstimmbaren Impedanzelemente auf vorgegebene Werte eingestellt
werden, welche vom ausgewählten Band
abhängen.
Im Schritt C) wird die tatsächliche Impedanzanpassung
im Sendefrequenzbereich des ausgewählten Bandes ermittelt. Basierend
auf diesen Werten wird im Schritt D) ein neuer Satz von Impedanzen
bestimmt werden, auf die die abstimmbaren Impedanzelemente eingestellt
werden. Im Schritt E) wird dann die Impedanzanpassung mit den neu eingestellten
Impedanzwerten der abstimmbaren Impedanzelemente ermittelt. Die
Schritte D) und E) werden anschließend in einer Schleife (vgl.
Schritt F)) nacheinander erneut abgearbeitet, wodurch die Impedanzanpassung
iterativ und sukzessive verbessert wird. Das Verfahren wird so geführt, dass
eine gleichzeitige Impedanzanpassung von Sende- und Frequenzband
stattfindet. Das Verfahren ist einfach und stabil, weil in jeder
Iterationsschleife lediglich die aktuelle Impedanzanpassung des
Sendefrequenzbereichs als Grundlage dafür dient, neue Impedanzwerte
zu ermitteln und einzustellen.
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In
einer Ausgestaltung wird die Impedanzanpassung der Frontendschaltung
und der Planarantenne in Sende- und Empfangs-Frequenzbereichen gleichzeitig durchgeführt. So
beispielsweise im FDD-Betrieb.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Anpassschaltung wird ein sog.
Ultrabreitbandanpassnetzwerk verwendet, dessen Bandbreite sowohl
den Sende- als auch den Empfangsfrequenzbereich des gewählten Bandes
umfasst.
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In
einer noch vorteilhafteren Ausgestaltung wird als Anpassschaltung
ein Ultrabreitbandanpassnetzwerk verwendet, dessen Bandbreite die
Sende- und Empfangsfrequenzbereiche mehrerer Bänder umfasst.
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Als
Alternative zur Anpassschaltung mit einem Ultrabreitbandanpassnetzwerk
kann auch ein Anpassnetzwerk verwendet werden, das zwei Anpasspunkte
aufweist, an denen die Anpassung an Sende- und Empfangsfrequenzbereiche
optimal ist.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der verwendeten Anpassschaltung
ist das erste abstimmbare Impedanzelement im Signalpfad verschaltet.
Das zweite abstimmbare Impedanzelement ist zwischen Signalpfad und
Masse in einem Querpfad verschaltet. Ebenfalls in einem parallelen
Querzweig ist ein erstes induktives Element parallel zum zweiten
abstimmbaren Impedanzelement verschaltet. Es ist bevorzugt, dieses
erste induktive Element zwischen Antenne und Masse zu verschalten.
Dann nämlich
kann es wirksam ESD-Pulse, die über
die Antenne eingeleitet werden, nach Masse ableiten, ohne dass die ESD-Pulse übrige Elemente
der Anpassschaltung oder Teile des Frontend-Moduls beschädigen. Ein zweites
induktives Element kann zwischen Signalpfadeingang und Masse verschaltet
sein. Ein drittes induktives Element ist in einer Ausführungsform
dieser Ausgestaltung seriell zum ersten abstimmbares Impedanzelement
im Signalpfad verschaltet.
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Das
erste, das zweite oder beide abstimmbare Impedanzelemente sind vorzugsweise
Impedanzelemente mit variabler, das heißt einstellbarer, Kapazität und umfassen
jeweils zumindest eine verschaltete Komponente, die ausgewählt ist
aus: einem MEMS-Komponenten
umfassenden Element, einem CMOS-Element, einem Barium-Strontium-Titanat umfassenden
Element, einem Gallium arsenid umfassenden Element, einer über Feldeffekttransistoren verschaltete
Kapazitätsmatrix,
einem NMOS-Element, einem PMOS-Element, einem SiGe umfassenden Element,
einem Graphen umfassenden Element, einem Kohlenstoff umfassenden
Element. Insbesondere kommen als Impedanzelemente mit variabler Kapazität in einem
sog. Array verschaltete Kondensatoren in Frage, deren Kapazitäten per
Schalter einzeln oder zusammen zu einer Gesamtkapazität verschaltet
werden können.
Als Alternative zu abstimmbaren kapazitiven Elementen können jedoch
auch abstimmbare induktive Elemente verwendet werden, deren Induktivität variabel
einstellbar ist.
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Als
Planarantenne wird eine PILA (Planar Inverted L Antenna) oder eine
PIFA (Planar Inverted F Antenna) bevorzugt. Solche Antennen sind
nicht an eine feste Impedanz angepasst; ihre Anpassung geschieht
dynamisch über
die Anpassschaltung. So kann auf veränderliche äußere Einflüsse reagiert werden. Andere
Antennen, z. B. ILAs (Inverted L Antenna), IFAs (Inverted F Antenna)
oder Stabantennen können
prinzipiell auch Anwendung finden. Ferner kann die Antenne ein sog.
Metamaterial umfassen. Metamaterialien sind Materialien, welche
in der Natur nicht vorkommende Eigenschaften – z. B. negative Brechungsindizes – aufweisen
und künstlich
synthetisiert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Anpassschaltung mit einem Mikrocontroller verschaltet. Der
Mikrocontroller kann die Logikschaltkreise, mittels derer im Schritt
D) die neuen Impedanzwerte der einstellbaren Impedanzelemente ermittelt
werden, enthalten. In ihm können
auch die Ausgangswerte der Anfangsimpedanzen der abstimmbaren Impedanzelemente
hinterlegt sein. Der Mikrocontroller ist dazu vorzugsweise mit einem
Detektor und den einstellbaren Impedanzelementen verschaltet. Der Detektor
ist im Signalpfad verschaltet und dient zum Registrieren der Impedanzanpassung
zwischen Frontendschaltung und Planarantenne.
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In
einer Ausführungsform
ist die Anpassschaltung und/oder der Mikrocontroller mit einer anwendungsspezifischen
integrierten Schaltung verschaltet. Durch einen solchen sog. ASIC
(Application Specific Integrated Circuit) können spezifische Kundenwünsche bzw.
Anforderungen von Kunden an eine Impedanzanpassschaltung implementiert
werden, ohne dass die Verschaltung der Impedanzanpassschaltung grundlegend
geändert
werden müsste.
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Es
ist bevorzugt, wenn der Detektor im Signalpfad verschaltet ist und
ein lineares oder logarithmisches Signal der Anpassung liefert.
Linear bedeutet, dass das Signal proportional zum Betrag der Phase
oder der Leistung eines zwischen Frontendschaltung und Planarantenne
propagierenden Hochfrequenzsignals ist. Logarithmisch bedeutet,
dass das Signal proportional zu einem Logarithmus des Betrags der
Phase oder der Leistung ist.
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In
den Schritten C) und E), in denen die Impedanzanpassung ermittelt
wird, wird vorzugsweise die Admittanz, das Stehwellenverhältnis (VSWR
= Voltage Standing Wave Ratio), die Phasenänderung oder der Reflektionskoeffizient
von propagierenden Signalen, oder alternativ direkt die Impedanz
ermittelt und eventuell an den Mikrocontroller übermittelt. Eine Impedanzverbesserung
wird erreicht, wenn das Stehwellenverhältnis oder der Reflektionskoeffizient verringert
wird. Entsprechend beinhaltet der Optimierungsvorgang das Auffinden
von lokalen – oder
besser: globalen – Maxima
bzw. Minima. Alternativ kann auch die Phase der Impedanz auf Null
geregelt werden.
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Es
ist weiterhin bevorzugt, wenn während der
Schritte D) abwechselnd sukzessive erst der Wert des einen abstimmbaren
Impedanzelements variiert wird, bis ein – lokales-Optimum der Impedanzanpassung
erreicht ist, bevor der Wert eines anderen abstimmbaren Impedanzelements
variiert wird, bis ein – nun
zugängliches, „besseres”-Optimum
der Impedanzanpassung erreicht ist. Ein solches Verfahren ist im
Allgemeinen stabiler oder schneller als Verfahren, in denen in einem
Schritt mehrere einstellbaren Impedanzelemente eine neue Impedanz
zugewiesen bekommen.
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Eine
weitere Verbesserung erfährt
das Verfahren in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung, wenn
die Impedanzen Z1 und Z2 beider abstimmbarer Impedanzelemente durch
eine festgelegte Relation zueinander in Beziehung stehen. Dieses Merkmal
führt zu
einer verbesserten Stabilität
und zu einer verbesserten Konvergenz des Verfahrens und wird beispielsweise
dadurch realisiert, dass eine komplexwertige Funktion F der beiden
komplexwertigen Impedanzwerte Z1 und Z2 der einstellbaren Impedanzelemente
definiert ist, deren Funktionswert stets 0 ist. Eine Solche Funktion
kann die Zahl der Freiheitsgrade verringern, weil jeweils Real-
und Imaginärteil
von Z1 und Z2 nicht mehr unabhängig
voneinander einstellbar sondern voneinander abhängig sind.
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Eine
solche bevorzugte Funktion ist beispielsweise dadurch ausgezeichnet,
dass ihr Imaginärteil
der Summe aus: Imaginärteil
von Z2, dem A-fachen des Imaginärteils
von Z1 und B entspricht, wobei A und B negative reelle Zahlen sind
und wobei der Realteil der Funktion F der Summe der Absolutwerte
der Realteile der Impedanzen Z1 und Z2 entspricht. Dies ist gleichbedeutend
mit der Aussage, dass der Realteil der Impe danzen Z1 und Z2 gleich
0 ist und dass zwischen den Imaginärteilen von Z1 und Z2 eine
lineare Abhängigkeit
besteht.
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In
einer weiteren Ausgestaltung kann jedoch auch der Imaginärteil der
Funktion F ein reellwertiges Polynom sein, das von der Summe aus:
Potenzen des Imaginärteils
von Z1 und Potenzen des Imaginärteils
von Z2 abhängt.
So kann F z. B. quadratisch von einem oder beiden Imaginärteilen
abhängen.
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Vorzugsweise
ist der Imaginärteil
der einen Impedanz von Z1 und Z2 stets größer als der Imaginärteil der
anderen.
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Die
Konvergenz und die Stabilität,
wie auch die Anpassung im Sende- und im Frequenzbereich, werden
weiterhin verbessert, wenn das Verhältnis der Beträge der Impedanzen
im Intervall 1,01 bis 100 liegt. Als gleichwertige Alternative dazu
kommen auch die Intervalle 0,01 bis 0,99 sowie 0,5 bis 1,5 in Frage.
Weiterhin kann die Konvergenz verbessert werden, wenn im Schritt
D) der Gradient der Impedanzanpassung der Anpassschaltung berechnet wird,
um daraus die neu einzustellenden Impedanzen zu bestimmen.
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Zum
Auffinden optimaler Anpassung – d.
h. entsprechender Maxima oder Minima – kommen Varianten der Hooke-Jeeves-Methode
in Frage. Auch komplexere Methoden wie z. B. die Conjugent-Gradient Methode
können
vorteilhaft sein, wenn eine Konvergenz mit möglichst wenigen Schritten angestrebt ist.
Weitere in Frage kommende Methoden betreffen das Newton-Verfahren,
die Methode der Intervallhalbierung oder die Methode des goldenen
Schnitts. Insbesondere kann für
jedes Band oder für
jede Antennengeometrie eine unterschiedliche Methode zur Optimierung
der Impedanzanpassung verwendet werden.
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Die
bandabhängigen
Anfangsimpedanzen für
verschiedene Frequenzbereiche sind bevorzugt in einer sog. Look-up
Table (Tabelle für
Standardwerte) hinterlegt.
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Speziell
für eine
Anpassschaltung in einem Multibandkommunikationsgerät ist es
bevorzugt, wenn die Kommunikation nicht auf ein eingangs gewähltes Band
beschränkt
ist, sondern wenn das Frequenzband während des Betriebs gewechselt
werden kann. Dazu ist es bevorzugt, wenn zwischen den Schritten
E) und F) der Schritt E2) – Auswählen eines neuen
Bandes und Fortfahren mit Schritt B) – eingefügt ist.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn zwischen den Schritten E) und F) der Schritt
E3) – Verharren
in einem Wartezustand bis eine definierte Aktion eintritt – eingefügt ist.
Die Anpassschaltung ist vorzugsweise in einem mobilen Kommunikationsgerät integriert.
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Zur
zuvor genannten definierten Aktion sollen insbesondere die Aktionen:
- – das
Registrieren eines Signals einer anwendungsspezifischen integrierten
Schaltung,
- – eine
von einer Lageregelung gemeldete Lageänderung des Gehäuses, in
das die Anpassschaltung integriert ist,
- – eine Änderung
des Leistungsverbrauchs,
- – eine
Synchronisation,
- – eine Änderung
des Sende-Empfangsfrequenzbands oder
- – eine
von einem Mechaniksensor gemeldete Änderung gehören.
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Wie
bereits eingangs genannt, verändert eine
Planarantenne ihre Impedanz als Reaktion auf äußere Veränderungen. Insbesondere die
Lageänderung
des Gehäuses
ist eine Veränderung, die
eine neue Antennenimpedanzanpassung erfordert. Wird z. B. eine Veränderung
des Leistungsverbrauchs festgestellt, so ist dies in der Regel auch
ein Indiz dafür,
dass die Frontendschaltung nicht mehr gut an die Antenne angepasst
ist. Auch eine z. B. für
Kalibrierungszwecke durchgeführte
Synchronisation kann eine Neuanpassung der Impedanz erforderlich
machen. In der Regel erfordert auch die Änderung des Sende- bzw. Empfangsfrequenzbands
oder alternativ dazu die Änderung
des Sende- bzw. Empfangsfrequenzkanals eine Neuanpassung der Impedanz
zwischen Frontendschaltung und Antenne, da eine optimale Impedanzanpassung
im Allgemeinen frequenzabhängig
ist. Eine von einem Mechaniksensor gemeldete Änderung kann insbesondere die
Meldung über
das Aufklappen oder Aufschieben eines Deckels (zum Beispiel Display
oder Kameraabdeckung) sein, da auch eine solche Änderung eine neue Impedanzanpassung
erforderlich machen kann.
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Liegt
die HF-Leistung im Sendefrequenzbereich unter einer kritischen Leistung,
so ist es möglich,
dass die Impedanzanpassung nicht in genügendem Umfang erfolgreich gemessen
werden kann. Dann ist es von Vorteil, wenn die dynamische, elektrische
Energie verbrauchende, Impedanzanpassung ausgesetzt wird, um Energie
zu sparen. Auch kann die Impedanzmessung ausgesetzt werden, wenn
ein spezielles Signal – z.
B. von einem ASIC – zum Übergang
in den Wartezustand erhalten wird.
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Die
Frequenzen des GSM (Global System for Mobile Communication) Systems,
des WCDMA (Wide Code Division Multiple Access) Systems und allgemeiner
die Frequenzen von FDD Systemen sind die bevorzugten Frequenzen,
in denen die Anpassschaltung Verwendung finden kann.
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Besonders
bevorzugt werden die folgenden Frequenzpaare:
- Sendefrequenzbereich:
1920–1980
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 2110–2170 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 1850–1910
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 1930–1990 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 1710–1785
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 1805–1880 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 1710–1755
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 2110–2155 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 824–849
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 869–894 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 830–840
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 875–885 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 2500–2570
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 2620–2690 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 880–915
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 925–960 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 1750–1785
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 1845–1880 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 1710–1770
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 2110–2170 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 1428–1453
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 1476–1501 MHz,
- Sendefrequenzbereich: 698–716
MHz und Empfangsfrequenzbereich: 728–746 MHz.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin,
dass zwischen den Schritten A) und B) in einem Schritt A2) für jedes
abstimmbare Impedanzelement in Abhängigkeit vom gewählten Band
eine Menge an zulässigen
Impedanzwerten für
jedes abstimmbare Impedanzelement definiert wird. Diese Initialisierungswerte
können
in Look-up Tabellen gespeichert sein.
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Die
kombinierte Impedanzanpassung für Sende-
und Empfangsfrequenzbereich kann dadurch erheblich verbessert werden,
dass zwischen dem Schritt A) und dem Schritt B) in einem Schritt
A3) für jedes
abstimmbare Impedanzelement in Abhängigkeit vom gewählten Band
ein unterer Grenzwert des Realteils der Impedanz, der in den Schritten
B) und D) nicht unterschritten wird, ein oberer Grenzwert des Realteils
der Impedanz, der in den Schritten B) und D) nicht überschritten
wird, ein unterer Grenzwert des Imaginärteils der Impedanz, der in
den Schritten B) und D) nicht unterschritten wird und ein oberer Grenzwert
des Imaginärteils
der Impedanz, der in den Schritten B) und D) nicht überschritten
wird, definiert wird. Der Impedanzanpassung liegt lediglich das
Wissen über
die Impedanzanpassung des Sendefrequenzbereichs zugrunde, z. B.
weil die Impedanzanpassung des Empfangsfrequenzbereichs nicht ohne
weiteres ermittelbar ist. Dies ist gewünscht, da, wenn lediglich die
Anpassung im Sendefrequenzbereich zu berücksichtigen ist, eine Konvergenz
schneller und stabiler zu erreichen ist, als wenn zusätzlich die
Anpassung im Empfangsfrequenzbereich berücksichtigt werden müsste. Dies bedeutet
jedoch auch, dass die Optimierung im Sendefrequenzbereich unabhängig von
und gegebenenfalls auf Kosten der Anpassung im Empfangsfrequenzbereich
durchgeführt
würde.
Ein solches Optimieren könnte
den sofortigen Gesprächsabbruch
zur Folge haben, falls die Verbindung im Empfangsfrequenzbereich
abreißt.
Die Beschränkung
des für
den Optimierungsprozess verfügbaren
Impedanzbereichs des ersten und zweiten Impedanzelements auf ausgewählte Bereiche,
die vom Frequenzband und von der Antennengeometrie abhängen können, verhindert,
dass die Verbindungsqualität
im Empfangsfrequenzbereich unter ein unteres Maß absinkt. Die Impedanzanpassung
im Sendefrequenzbereich wird also optimiert, während eine deutliche Verschlechterung
im Empfangsfrequenzbereich nicht statt findet.
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Die
Mengen der zulässigen
Impedanzwerte können
z. B. im Labor unter kontrollierten Bedingungen bestimmt werden.
Die im Labor einstellbaren Bedingungen können verschiedene reale Situationen
simulieren, welche eine Impedanzanpassung erforderlich machen. Auch
ist es möglich,
dass entsprechende zulässige
Impedanzwerte ermittelt werden, um unterschiedliche Schaltungskombinationen
oder Antennenschaltungen abzudecken. Die ermittelten Werte können in
Mikrokontrollern, in ASICs oder im HF-Chipsatz hinterlegt sein.
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Eine
wichtige Anforderung an Systeme zur adaptiven Impedanzanpassung,
welche zum Betrieb in (Frequenz-)Duplexbetrieb-Standards (FDD) vorgesehen sind, besteht
natürlich
darin, kompatibel zu zeitgeduplexten Systemem (TDD) zu sein. Während eines
Telefonats sendet und empfängt
ein TDD-System die Daten quasi gleichzeitig. Der Benutzer merkt von
der Aufteilung in Zeitschlitze nichts.
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Die
Erfindung umfasst daher weiterhin Verfahren zur Steuerung der Anpassung
in TDD-Systemen und ist damit kompatibel zu TDD-Übertragungssystemen: Zur Impedanzanpassung
der Frontendschaltung und der Planarantenne im TDD-Betrieb werden
während
der Schritte D für
den Sendefrequenzbereich die neuen Impedanzen der abstimmbaren Impedanzelemente
auf den jeweiligen Sendefrequenzbereich hin optimiert. Während der
Schritte E wird die Impedanzanpassung der Anpassschaltung während der
Sendebetriebszeitschlitze ermittelt.
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Im
TDD-Betrieb ist es nicht unbedingt nötig, dass die Impedanzanpassung
in demjenigen Zeitschlitz optimal ist, welcher gerade inaktiv ist.
Deshalb ermöglicht
die Erfindung beim TDD-Betrieb eine optimale Impedanzanpassung – beispielsweise
während des
Sendebetriebszeitschlitzes. Denn für den Empfangsbetriebszeitschlitz
kann separat eine auf den jeweiligen Empfangsfrequenzbereich hin
optimierte Impedanzanpassung erfolgen.
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In
einer Ausführungsform
werden während der
Schritte D die neuen Impedanzen der abstimmbaren Impedanzelemente
für den
Empfangsfrequenzbereich in Abhängigkeit
von den für
den Sendefrequenzbereich bestimmten Impedanzen bestimmt. Das ist
vorteilhaft, weil die Anpassung während des Empfangens dann nicht
ermittelt werden muss und trotzdem eine Einstellung mit guter Anpassung
existiert und gefunden wird.
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Die
entsprechende konkrete Abhängigkeit kann
ferner die Verschaltung der Impedanzanpassschaltung, die konkrete
Ausgestaltung der (Planar-)Antenne und die verschiedenen Sende- und Empfangsfrequenzbereiche
berücksichtigen.
Die entsprechenden Abhängigkeiten
können
in einer Logikeinheit – z.
B. in Form einer Look-up Tabelle – hinterlegt sein.
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In
einer Ausgestaltung ist das erste abstimmbare Impedanzelement im
Signalpfad und das zweite abstimmbare Impedanzelement zwischen Signalpfad und
Masse verschaltet. Die neuen Impedanzen des ersten abstimmbaren
Impedanzelements für
den Empfangsfrequenzbereich sind identisch zu denen des Sendefrequenzbereich.
Die neuen Impedanzen des zweiten abstimmbaren Impedanzelements für den Empfangsfrequenzbereich
ergeben sich aus denen des Sendefrequenzbereichs durch Subtraktion fest
definierter Impedanzen.
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Das
erste und das zweite Impedanzelement können beispielsweise 32 äquidistante
Werte der Impedanz einnehmen. Bezeichnet i, beginnend mit 0, die
Nummer des Werts der nach der Größe geordneten
Impedanz des ersten abstimmbaren Impedanzelements und j, beginnend
mit 0, die Nummer (bezüglich
einer nach der Größe geordneten
Anzahl von Werten) des Werts der Impedanz des zweiten abstimmbaren
Impedanzelements für
den Fall, dass die Impedanzanpassung auf den Sendefrequenzbereich hin
optimiert ist, so ergeben sich die Werte der Impedanz des zweiten
Impedanzelements für
den Empfangsfrequenzbereich wie folgt:
- – Wenn i <= 1, dann: Impedanz
des zweiten Impedanzelements während
des Empfangsbetriebszeitschlitzes = (1 – 10)-ter Wert des zweiten
Impedanzelements während
des Sendebetriebszeitschlitzes; aber mindestens: 0-ter Wert.
- – Wenn
i = 2, dann: Impedanz des zweiten Impedanzelements während des
Empfangsbetriebszeitschlitzes = (j – 10)-ter Wert des zweiten
Impedanzelements während
des Sendebetriebszeitschlitzes; aber mindestens: 0-ter Wert.
- – Wenn
i = 3, dann: Impedanz des zweiten Impedanzelements während des
Empfangsbetriebszeitschlitzes = (j – 8)-ter Wert des zweiten Impedanzelements
während
des Sendebetriebszeitschlitzes; aber mindestens: 0-ter Wert.
- – Wenn
i = 4, dann: Impedanz des zweiten Impedanzelements während des
Empfangsbetriebszeitschlitzes = (j – 5)-ter Wert des zweiten Impedanzelements
während
des Sendebetriebszeitschlitzes; aber mindestens: 0-ter Wert.
- – Wenn
i = 5, dann: Impedanz des zweiten Impedanzelements während des
Empfangsbetriebszeitschlitzes = (j – 2)-ter Wert des zweiten Impedanzelements
während
des Sendebetriebszeitschlitzes; aber mindestens: 0-ter Wert.
- – Wenn
i = 6, dann: Impedanz des zweiten Impedanzelements während des
Empfangsbetriebszeitschlitzes = (j – 1)-ter Wert des zweiten Impedanzelements
während
des Sendebetriebszeitschlitzes; aber mindestens: 0-ter Wert.
- – Wenn
i > 6, dann: Impedanz
des zweiten Impedanzelements während
des Empfangsbetriebszeitschlitzes = (j)-ter Wert des zweiten Impedanzelements
während
des Sendebetriebszeitschlitzes.
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Der
Wert des ersten Impedanzelements im Empfangsfrequenzband entspricht
dem Wert des ersten Impedanzelements im Sendefrequenzband.
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Diese
Werte gelten auch für
adaptive Impedanzelemente, deren Impedanz kontinuierlich geändert werden
kann, dann allerdings für
einen Satz von äquidistanten
Werten innerhalb des einstellbaren Intervalls.
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Diese
Werte gelten für
das GSM 850 System (Sendefrequenzbereich: 824–849 MHz; Empfangsfrequenzbereich:
869–894
MHz). Für
andere Frequenzbereiche sind entsprechend andere Differenzen zu
wählen.
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Die
Verfahrensschritte D und E zur Impedanzanpassung laufen im TDD-Betrieb
parallel mit den Sende- und Empfangsbetriebszeitschlitzen bzw. deren
Umschaltung. Beide Prozesse können
unabhängig
voneinander ablaufen. Beide Prozesse können aber auch synchronisiert
sein, um beispielsweise das Einstellen neuer Impedanzen direkt während der Tx/Rx-Umschaltung
sicherzustellen.
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Die
oben genannten Ausführungsformen
beschreiben Verfahren zum Betrieb einer Anpassschaltung, welche
sowohl in FDD- als auch in TDD-Systemen arbeiten kann. Diese Verfahren
arbeiten schnell, sind einfach und deshalb sehr robust und sie führen zu
einer guten Impedanzanpassung in beiden Systemen und bei Sende-
und Empfangsfrequenzbereiche.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin die Anpassschaltung samt Steuerung,
mit der die gleichzeitige Impedanzanpassung der Frontendschaltung
an die Planarantenne sowohl in Sende- als auch in Empfangs-Frequenzbereichen
ausgewählter
Bänder
erreicht wird.
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Im
Folgenden wird ein Verfahren zur Impedanzanpassung sowie eine Anpassschaltung
anhand von Ausführungsbeispielen
und zugehörigen schematischen
Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 symbolisch
die Interaktion eines Benutzers mit einem tragbaren Kommunikationsgerät,
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2 die
zeitliche Abfolge der Schritte A), B), C), D) und B),
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3a eine
Ausgestaltung der Anpassschaltung,
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3b eine
Ausgestaltung der Anpassschaltung in ihrer Schaltungsumgebung,
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4a den
Verlauf des Stehwellenverhältnisses
bei angepasstem Sendefrequenzbereich,
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4b den
Verlauf des Stehwellenverhältnisses
bei angepassten Sende- und Empfangsfrequenzbereichen,
-
5a den
Verlauf des Stehwellenverhältnisses
bei angepasstem Empfangsfrequenzbereich,
-
5b den
Verlauf des Stehwellenverhältnisses
bei gleichzeitig angepassten Sende- und Empfangsfrequenzbereichen,
-
6 den
Verlauf des Stehwellenverhältnisses
bei gleichzeitig angepassten Sende- und Empfangsfrequenzbereichen,
-
7 unterschiedliche
Verläufe
von Stehwellenverhältnissen
bei unterschiedlich gut angepassten Sende- und Empfangsfrequenzbereichen,
-
8 Beispiele
für eingeschränkte Wertebereiche
der Impedanz der einstellbaren Impedanzelemente,
-
9 den
schrittweiten Verlauf eines Optimierungsprozesses,
-
10 Bereiche
mit linearer Abhängigkeit der
Impedanzen.
-
1 illustriert
mögliche
Ursachen, die eine dynamische Impedanzanpassung erforderlich machen.
Ein mobiles Kommunikationsgerät
MK umfasst eine Antenne AN. Links in 1 symbolisiert
eine in die Nähe
des Kommunikationsgeräts
gehaltene Hand eine Userinteraktion, die den Impedanzwert einer
Antenne verändert.
Solche Veränderungen
treten beispielsweise ein, wenn ein Benutzer das Kommunikationsgerät näher oder
weiter entfernt vom Ohr hält oder
den Abstand seiner Hand zum Kommunikationsgerät ändert. Ferner ist eine Neuanpassung
der Impedanz dann nötig,
wenn das Gerät
aus einer stehenden Position (links in 1) in eine
liegende Position (rechts in 1) oder
umgekehrt überführt wird,
wenn also sich die räumliche
Orientierung des Kommunikationsgerätes in seiner Umgebung ändert, oder
auch dann, wenn beispielsweise das Kommunikationsgerät auf eine
Tischoberfläche
gelegt wird. Die Darstellung der Antenne in 1 ist nur
schematisch. Insbesondere Planarantennen sind häufig auf der Rückseite
des Kommunikati onsgerätes
innerhalb des Gehäuses
verbaut und damit von außen
nicht sichtbar.
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2 zeigt
die Grundform des Verfahrens zur Anpassung der Impedanz mit den
Schritten A) bis E), wobei zuerst die Schritte A) bis E) in der
gezeigten Reihenfolge abgearbeitet werden und anschließend die
Schritte D) und E) in einer Schleife fortlaufend wiederholt werden.
Die eigentliche Schleife besteht also aus den Schritten
- – Bestimmen
und Einstellen von neuen Impedanzen der abstimmbaren Impedanzelemente,
sowie
- – Ermitteln
der Impedanzanpassung der Anpassschaltung mit den neuen Impedanzen
für Sendefrequenzbereiche.
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3a illustriert
eine Anpassschaltung AS, die eine breitbindige Impedanzanpassung
gleichzeitig sowohl des Sende- als auch des Empfangsfrequenzbereichs
ermöglicht.
Zwischen einem Signalpfadeingang SPE und einem Signalpfadausgang SPA
ist in einem Signalpfad SP ein erstes Impedanzelement mit einstellbarer
Impedanz ImpE1 verschaltet. Zwischen Signalpfad SP und Masse M – hier zwischen
dem Signalpfadeingang SPE und Masse M – ist ein zweites Impedanzelement
mit einstellbarer Impedanz ImpE2 verschaltet. Zwischen Signalpfadausgang
SPA und Masse M ist ein erstes induktives Element L1 verschaltet.
Weiterhin ist zwischen Signalpfadeingang SPE und Masse M ein zweites
induktives Element L2 verschaltet. Ferner ist zwischen Signalpfadausgang
SPA und Masse M ein Element mit spannungsabhängigem Widerstand Va verschaltet. Schädliche Störsignale,
wie zum Beispiel ESD-Pulse, die über
eine Antennenzuleitung Al, an die die Antenne angeschlossen ist,
in die Anpassschaltung eindringen könnten, können über das zweite induktive Element
L2 oder über
das Element variablen spannungsabhängigen Widerstands Va nach
Masse M abgeleitet werden. 3a zeigt außerdem eine
Ausführungsform,
in der im Signalpfad SP ein drittes induktives Element L3 zwischen
dem Signalpfadeingang SPE und dem ersten Impedanzelement ImpE1 verschaltet
ist. Die Verschaltung der induktiven Elemente kann je nach Frequenzbereich
und Antennengeometrie mehr oder weniger vorteilhaft sein. Entsprechend
ist es möglich,
nur eines, nur zwei oder drei Impedanzelemente zu verschalten.
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In
den Schritten D) und E) wird sukzessive die Impedanzanpassung im
Signalpfad ermittelt und entsprechend die Impedanzwerte einstellbarer
Impedanz ImpE1 und ImpE2 variiert. In 3a sind
die Impedanzelemente exemplarisch als einstellbare kapazitive Elemente
gezeigt. Alternativ können
auch einstellbare induktive Elemente verschaltet sein. Auch ist
es möglich,
dass eine Kombination aus einstellbaren kapazitiven Elemente und
einstellbaren induktiven Elementen verschaltet ist.
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3b illustriert
die schematische Verschaltung der Anpassschaltung AS mit weiteren
Komponenten eines mobilen Kommunikationsgeräts MK. Ein Detektor Det ist
in Serie zwischen der Frontendschaltung FES und dem Signalpfadeingang
SPE der Anpassschaltung verschaltet und zur Detektion der Impedanzanpassung
vorgesehen. Dazu wird ein Signal ermittelt, das linear oder logarithmisch
vom Betrag der Phase oder der Leistung, die durch den Signalpfad
transmittiert wird, abhängig
ist. Ein Mikrokontroller MC ist mit dem Detektor Det und dem ersten und
zweiten Impedanzelement variabler Impedanz ImpE2 und ImpE1 verschaltet.
In ihm ist die Logik integriert, die auf der Basis der momentanen
Impedanzanpassung einen neuen Satz an Impedanzwerten ermittelt und
die einstellbaren Impedanzelemente entsprechend einstellt.
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4a illustriert
ein generelles Problem, das auftreten kann, wenn als Basis zur Impedanzanpassung
lediglich die Impedanzanpassung im Sendefrequenzbereich zugrunde
liegt. Hier ist exemplarisch der Verlauf des frequenzabhängigen Stehwellenverhältnisses
VSWR gezeigt, der als Informationsquelle für die aktuelle Impedanzanpassung
dienen soll. Die Frequenz f nimmt in der gezeigten Darstellung nach rechts
hin zu. Als Anpassschaltung liegt ein Anpassnetzwerk vor, das zwei
Anpasspunkte aufweist, an denen die Anpassung an mögliche Sende-
und Empfangsfrequenzbereiche optimal ist. Die Impedanzanpassung
ist hier so ausgeführt,
dass die Anpassung für
das Sendefrequenzband – dargestellt
durch denn mit Tx markierten Bereich – ein lokales Optimum aufweist.
Die Anpassschaltung ist hier jedoch nicht optimal für den Empfangsfrequenzbereich – dargestellt durch
denn mit Rx markierten Bereich – eingestellt. Ein
Mikrocontroller kann allein auf der Informationsbasis der Anpassung
des Sendefrequenzbereichs nicht auf die Anpassung des Empfangsbereichs schließen.
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4b zeigt
einen analogen Fall, wobei das zwei Anpasspunkte umfassende Anpassnetzwerk aber
so eingestellt ist, dass die zwei Anpasspunkte jeweils mit den Frequenzbereichen
des Sendebandes Tx und des Empfangsbandes Rx übereinstimmen. Im Gegensatz
zur Situation in 4a kann ein Gespräch – also gleichzeitiger
Sende- und Empfangsbetrieb – stattfinden,
weil die Impedanzanpassung im Sende- und im Empfangs-Frequenzbereich ausreichend
gut ist.
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In 5a ist
die Situation mit einer Ultrabreitbandanpassschaltung demonstriert,
wobei das Frontend lediglich bezüglich
der Empfangsfrequenzbereich Rx an die Antenne angepasst ist. Die
Impedanz im Sendefrequenzbereich Tx ist nicht ange passt, so dass
auch hier keine gleichzeitige Kommunikation stattfinden kann.
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Der
Unterschied zur 4a besteht jedoch darin, dass
hier der Sendefrequenzbereich nicht angepasst ist. Eine optimale
Anpassung kann in einer Optimierung allein bezüglich des Sendefrequenzbereichs
stattfinden. Während
des Optimierungsprozesses werden den variablen Impedanzelementen sukzessive
verbesserte Impedanzwerte zugewiesen, wobei als Maß für die Qualität neuer
Impedanzwerte die neue Impedanzanpassung, das heißt, das
neue Stehwellenverhältnis
verwendet wird. Nach einigen Optimierungsschritten befindet sich
das System anschließend
im in 5b illustrierten Zustand, in
dem Sendefrequenzbereich Tx und Empfangsfrequenzbereich Rx beide
optimal angepasst sind. Hier besteht jedoch die Gefahr, dass der
Empfangsfrequenzbereich seine gute Anpassung verliert, falls das
Anpassverfahren die Anpassung so vornimmt, dass das an der rechten
Flanke gelegene lokale Minimum Min des Stehwellenverhältnisses
zum Sendefrequenzbereich hin verschoben wird.
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In 6 ist
die Situation illustriert, in der entweder die zwei Anpasspunkte
eines Anpassnetzwerks zusammenfallen oder in der einer der beiden Anpasspunkte
vom in Frage kommenden Frequenzbereich soweit entfernt ist, dass
er durch eine zumutbare Anzahl von Optimierungsschritten nicht erreicht werden
kann. Diese Situation ist dadurch ausgezeichnet, dass die optimierten
Einstellungen der variablen Impedanzelemente die Impedanzanpassung
in beiden Frequenzbereichen zur Folge haben müssen. Wird dagegen lediglich
die Impedanzanpassung bezüglich
des Sendefrequenzbereichs Tx optimiert, führt dies unweigerlich dazu,
dass Empfangssignale in einem Empfangsfrequenzbereich Rx aufgrund
einer zu hohen Reflektion R der Im pedanzanpassschaltung nicht mehr
von der Antenne an die Frontendschaltung weitergeleitet werden,
sondern zurück in
die Antenne reflektiert werden. Als Folge dessen würde ein
Gespräch
abreißen.
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Eine ähnliche
Situation ist beispielsweise in 7 illustriert.
Befindet sich das System beispielsweise in einem Zustand der durch
das Stehwellenverhältnis
VSWR, das heißt
durch die durchgezogene Linie charakterisiert ist, so sind Sende-
Tx und Empfangsfrequenzbereiche Rx beide zusammen ausreichend angepasst.
Da der Sendefrequenzbereich jedoch für sich allein gesehen noch
nicht optimal angepasst ist, würde
eine weitere Optimierung bezüglich
des Sendefrequenzbereiches Tx (welche durch den Zustand R' – die gestrichelte Linie – charakterisiert
ist) dazu führen,
dass der Empfangsfrequenzbereich Rx nicht mehr ausreichend angepasst ist.
Dann könnte
das Empfangen von Empfangssignalen gestört sein.
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Als
eine sehr einfache, robuste und schnelle Lösung dieses Problems wird eine
Ausgestaltung des Verfahrens vorgeschlagen, bei dem der Wertebereich
der erlaubten Impedanzelemente innerhalb des möglicherweise größeren Bereichs
prinzipiell einstellbarer Impedanzelemente so eingeschränkt ist,
dass im Optimierungsprozess des Sendefrequenzbereiches eine Verschlechterung
im Empfangsfrequenzbereich unter ein kritisches Limit vermieden
werden kann. Die Beschränkungen,
denen die einzelnen Impedanzelemente bei der Optimierung unterliegen
sollen, können
dabei von Antennengeometrie zu Antennengeometrie und von Frequenzband
zu Frequenzband unterschiedlich gewählt werden.
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In 8 ist
beispielsweise die Situation illustriert, in der die beiden Impedanzelemente
einstellbare kapazitive Ele mente sind, deren Kapazität variiert werden
kann. C1 bezeichnet hier beispielsweise die Kapazität des ersten
Impedanzelements, während C2
die Kapazität
des zweiten Impedanzelements bezeichnet. Es sind hier exemplarisch
drei beschränkte Bereiche
b1, b2, b3 von konkreten erlaubten Wertepaaren C1/C2 angegeben,
mit denen der Optimierungsprozess durchgeführt werden kann. Der Bereich
b1 ist dadurch ausgezeichnet, dass in ihm die Kapazität des zweiten
Impedanzelements stets größer ist
als die des ersten, während
im Bereich b3 die Kapazität
des ersten Impedanzelements stets größer ist, als die des zweiten
Impedanzelements. Der Bereich b2 ist dadurch ausgezeichnet, dass
die Kapazitäten
des ersten und des zweiten Impedanzelements im Wesentlichen gleich
groß sind
und dass während der
Optimierungsschritte jeweils diese Größe variiert wird.
-
Vorteilhaft
sind beispielsweise folgende Kombinationen von Kapazitätsbereichen
für C1
und C2:
0,6 pF <=
C1 <= 11 pF und
0,6 pF <= C2 <= 11 pF oder
0,5
pF <= C1 <= 5 pF und 0,5 pF <= C2 <= 5 pF oder
4
pF <= C1 <= 6 pF und 0,8 pF <= C2 <= 2 pF oder
8
pF <= C1 <= 10 pF und 1,5
pF <= C2 <= 2,5 oder
7
pF <= C1 <= 12 pF und 2 pF <= C2 <= 4 pF oder
4
pF <= C1 <= 12 pF und 0,8
pF <= C2 <= 4 pF oder
8
pF <= C1 <= 12 pF und 2 pF <= C2 <= 4 pF oder
0,5
pF <= C1 <= 3,4 pF und 1 pF <= C2 <= 6,4 pF oder
0,5
pF <= C1 <= 3,4 pF und 0,5
pF <= C2 <= 3,4 pF oder
1
pF <= C1 <= 6,2 pF und 1 pF <= C2 <= 6,2 pF oder.
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In 9 ist
ein schematisch ein möglicher Verlauf
eines Optimierungsprozesses illustriert. Jeder der dabei durchlaufenen
Zustände
s1 bis s8 ist dabei durch die zwei konkreten Kapazitätswerte
beider Impedanzelemente charakterisiert. Startpunkt s1 ist ein Zustand
hoher Kapazität
des zweiten Elements und niedriger Kapazität des ersten Elements. In einem
ersten Optimierungsschritt wird der Zustand s2 erreicht, der sich
vom Zustand s1 dadurch unterscheidet, dass die Kapazität des ersten
Elements erhöht
wird. Um das Optimierungsverfahren einfach und stabil zu halten,
wird bevorzugt zunächst
nur ein Parameter solange geändert,
bis ein Optimum der Anpassung bezüglich dieses Wertes erreicht
ist. Erst daraufhin wird der andere Parameter geändert, bis ein weiteres Optimum
der Anpassung bezüglich
dieses Wertes erreicht ist.
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Im
Beispiel von 9 ist ein erstes Optimum der
Anpassung im Zustand s2 erreicht, da eine weitere Veränderung
der Kapazität
des ersten Elements keine weitere Verbesserung der Anpassung erbringt. Deshalb
wird in den weiteren zwei Optimierungsschritten die im Zustand s4
münden,
die Kapazität des
zweiten Elements verringert, bis auch hier wiederum keine Verbesserung
mehr eintritt.
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Im
nächsten
Optimierungsschritt – vom
Zustand s4 zum Zustand s5 – wird
die Impedanzanpassung verbessert, indem die Kapazität des ersten
Impedanzelements wieder reduziert wird. Im darauf Folgenden wird
die Kapazität
des zweiten Impedanzelements reduziert und in den letzten beiden
Verfahrensschritten, die im Zustand s8 münden, wird wiederum die Kapazität des ersten
Elements erhöht.
Im sechsten, siebten und achten Zustand ist schon die Grenze des
erlaubten Bereichs b1 erreicht. Eine weitere Verringerung der Kapazität des zweiten
Elements ist nicht erlaubt, da sonst die Impedanzanpassung des Empfangsfrequenzbereichs
verschlechtert werden könnte.
Im Zustand s8 wird auch die obere Grenze des ersten Kapazitätselements
erreicht. Eine weitere Optimierung, die eine Erhöhung der Kapazität des ersten
Elements oder eine Erniedrigung der Kapazität des zweiten Elements nach
sich ziehen würde,
ist nicht erlaubt. Eine weitere Verbesserung der Impedanzanpassung
findet so lange nicht mehr statt, bis eine veränderte Antennenimpedanz eine
erneute Anpassung erfordert.
-
Dieses
Beispiel ist dadurch charakterisiert, dass die Impedanz jeweils
nur eines Impedanzelements geändert
wird. Um eine verbesserte Konvergenz zu erreichen, kann es aber
auch vorteilhaft sein, in einem Schritt beide Impedanzelemente gleichzeitig
neu einzustellen. Wären
beide Impedanzelemente einstellbare kapazitive Elemente, so wären beispielsweise
in 9 Schritte in beliebige Richtungen möglich, solange
sie innerhalb des erlaubten Bereiches blieben.
-
In 10 ist
eine Situation illustriert, in der die Konvergenz dadurch beschleunigt
ist, dass bestimmte zwischen den Kapazitätswerten der einstellbaren
Kapazitäten
existierende Relationen – vorzugsweise
lineare Abhängigkeiten
zur gleichzeitigen Optimierung beider Impedanzelemente genutzt werden.
Im Bereich b1 beispielsweise, der dadurch ausgezeichnet ist, dass
der Kapazitätswert
des zweiten kapazitiven Elements stets größer ist als der des ersten
kapazitiven Elements, besteht ein im Wesentlichen linearer Zusammenhang
zwischen optimalen konkreten Kapazitätswerten. Die gleiche Funktion
F, die den existierenden bzw. aufgefundenen Zusammenhang zwischen
den Impedanzen der Impedanzelemente angibt, kann für verschiedene
Frequenzbereiche bzw. für
verschiedene Antennengeometrien Gültigkeit besitzen. Es kann
jedoch auch für
jeden Frequenzbereich oder jede Antennengeometrie eine eigene Funktion
gültig
sein, mit der zwei optimale Impedanzwerte miteinander verknüpft sind.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
oder eine erfindungsgemäße Impedanzanpassschaltung
ist nicht auf eines der beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Kombination
dieser und anderer Variationen, welche zum Beispiel noch weitere
Verfahrensschritte bzw. Schaltungselemente umfassen können, stellen
ebenso erfindungsgemäße Ausführungsbeispiels
dar.
-
- AN
- Antenne
- AIS
- Anwendungsspezifische
integrierte Schaltung
- AS
- Anpassschaltung
- DET
- Detektor
- FES
- Frontendschaltung
- G
- Gehäuse
- ImpE1,
ImpE2
- erstes,
zweites abstimmbares Impedanzelement
- In1,
In2
- erstes,
zweites induktives Element
- MC
- Mikrokontroller
- Min
- lokales
Minimum des Stehwellenverhältnisses
- MK
- Mobiles
Kommunikationsgerät
- PLA
- Planarantenne
- VSWR,
VSWR'
- frequenzabhängiges Stehwellenverhältnis
- SP
- Signalpfad