-
Die
Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einem Sitz, einer
Säule, einem Fuß, einer Federeinrichtung zum Auf-
und Abfedern des Sitzes und einer Pendeleinrichtung zum Ausüben
von Pendelbewegungen der Säule mittels des Sitzes.
-
Stand der Technik
-
Aus
der
DE 44 00 395 A1 ist
ein gattungsgemäßes Sitzmöbel bzw. ein
Pendelstuhl bekannt, bei dem eine allseitige Neigbarkeit der Sitzfläche
durch ein geführtes Gelenk und eine elastische Rückstellvorrichtung
realisiert ist. Hierbei ist das Gelenk als ein Kugelgelenk ausgeführt,
und die Rückstellvorrichtung besteht im Wesentlichen aus
einem um das Gelenk angeordneten Gummiring. Unmittelbar an dem Kugelgelenk
ist die Sitzfläche angeordnet.
-
Nachteilig
an dieser Ausführung ist, dass die Neigbarkeit der Sitzfläche
nicht verstellt bzw. eingestellt werden kann. Die ansonsten unbegrenzte
allseitige Neigbarkeit der Sitzfläche wird lediglich durch Anschlageisen
begrenzt.
-
Ein
bewegliches Sitzmöbel der genannten Gattung als ein Pendelhocker
ist aus der europäischen Patentschrift
EP 0 808 116 B1 bekannt,
das eine Rückstellvorrichtung an einem Fußteil
aufweist. Diese Rückstellvorrichtung ist aus Schwingmetall ausgebildet
und besteht aus einem rohrförmigen Oberteil, einem Unterteil
und einem zwischen Oberteil und Unterteil angeordneten elastischen
Material. Hierbei umgreift das Unterteil, das fest an einem Arm des
Fußteils befestigt ist, das Oberteil tassenförmig, wobei
das elastische Material nicht nur zwischen den Stirnseiten, sondern
auch zwischen den Seitenwänden angeordnet ist. Das Oberteil
und das Unterteil sind miteinander über eine Schraube verbunden,
wobei über eine mit der Schraube zusammenwirkende Einstellmutter
die Rückstellvorrichtung vorgespannt und somit die Rückstellkraft
eingestellt werden kann.
-
Folglich
kann in Abhängigkeit des Gewichts einer sitzenden Person
die laterale Auslenkung mittels der Einstellmutter verändert
werden. Nachteilig an dieser Einstellung ist, dass diese nur möglich
ist, wenn der Benutzer vom Pendelhocker aufsteht, diesen umkippt
und dann mittels der Einstellmutter die Rückstellkraft
verändert.
-
Diese
Einstellung ist aufwendig, weshalb sie meist nicht benutzt wird.
Auch wissen die wenigsten Benutzer, dass diese Einstellung überhaupt
möglich ist.
-
Jedoch
ist die richtige Einstellung der lateralen Auslenkung für
die Benutzung sehr wichtig, da im Falle der zu starren Einstellung
der lateralen Auslenkung eine Person mit geringem Gewicht den Sitz nicht
oder nur minimal auslenken kann. Folglich kippt der Sitz beim Hinwenden
nicht nach vorne, und die positive Wirkung eines Kippens des Beckens
nach vorne und die damit verbundene Vermeidung eines Rundrückens
tritt nicht ein. Dementsprechend kann das Becken nur dann nach vorne
kippen, wenn der Sitz dies zulässt.
-
Wie
oben dargelegt, ist dies bei den üblichen Sitzen aus dem
Stand der Technik nicht möglich. Das Becken wird in seiner
Position gehalten, und der Rücken muss sich vorwärts
krümmen, um den Abstand zwischen Sitz und Arbeitsplatz
zu überbrücken.
-
Wird
hingegen die laterale Auslenkung von der nutzenden Person sehr weich
eingestellt, und weist diese Person ein höheres Gewicht
als die entsprechende Einstellung der möglichen Kippbewegung
auf, so wird das Sitzen des Nutzers als „kippelig” befunden.
In der Konsequenz ist diese Person ständig bemüht,
ihr Gleichgewicht zu halten, und muss somit die Sitzposition muskulär
in der Lendenwirbelsäule stabilisieren, um das Wegkippen
des Sitzes auszugleichen.
-
Dies
ist für Personen mit geringem Training der Rückenmuskulatur
kaum zu bewerkstelligen. Dementsprechend wird eine zu weiche Einstellung der
lateralen Auslenkung von Nutzern mit höherem Gewicht als
nicht nur sehr unangenehm empfunden, sondern überfordert
auch die Muskeln, Bänder, Faszien, Bandscheiben und Gelenke,
wodurch sich ein Schaden für den Nutzer an den aufgezählten
Bereichen einstellen kann.
-
Folglich
herrscht seit langem das Bedürfnis, eine selbsttätige
Einstellung des Widerstands der lateralen Auslenkung zu konstruieren,
da dann:
- • die Nachteile der falschen
Einstellung der lateralen Auslenkung in Abhängigkeit des
Gewichts des Benutzers vermieden werden können, und
- • das Lesen der Gebrauchsanweisung über die Möglichkeit
der unterschiedlichen Einstellung des Widerstands der lateralen
Auslenkung nicht benötigt wird.
-
Dem
gegenüber stehen die Vorteile, dass
- • die
aus medizinischer Sicht korrekte Einstellung des Widerstands der
lateralen Auslenkung unabhängig von der Person getroffen
werden kann und somit schädliche Auswirkungen für
den Benutzer durch Falscheinstellung des Widerstandes der lateralen
Auslenkung vermieden werden können;
- • die nicht von selbst durchführbare Einstellung korrekt
ausgeführt wird.
-
Aufgabenstellung
-
Folglich
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, in Abhängigkeit
des Gewichts einer sitzenden Person die laterale Auslenkung selbsttätig
und korrekt einzustellen.
-
Lösung
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen
Sitzmöbel dadurch gelöst, dass durch tieferes
Einsinken eines Federbeins bei einem höheren Gewicht des
Benutzers der Hebelarm in einem unteren Lager der Mittelsäule
verlängert wird, wodurch der Widerstand der seitlichen
Auslenkung zunimmt.
-
Das
erfindungsgemäße Sitzmöbel weist in wesentlichen
einen Sitz, eine Säule, einen Fuß, eine Federeinrichtung
zum Auf- und Abfedern des Sitzes, eine Pendeleinrichtung zum Ausüben
von Pendelbewegungen des Sitzes und eine Vorrichtung zum selbsttätigen
Einstellen der Pendelrückstellkraft in Abhängigkeit
von dem Gewicht einer den Sitz benutzenden Person auf.
-
Ein
Vorteil an der Vorrichtung zum selbsttätigen Einstellen
der Rückstellkraft ist die Vermeidung einer falschen Einstellung
der lateralen Auslenkungsweite des Sitzes. Somit können
Gesundheitsschäden von den Sitz benutzenden Personen wie
zum Beispiel eine Überforderung der ligamentären
Strukturen der Lendenwirbelsäule, welche zu einer Protrusion
der Bandscheiben in Bereich S1/L5 bzw. L5/L4 oder sogar zu einem
Bandscheibenprolaps führen können, vermieden werden.
Deshalb ist für die bestmögliche Nutzung eines
aktiv dynamischen Sitzes die korrekte Einstellung des Widerstands
gegen die seitliche Auslenkung von hohem Nutzen für die
Gesundheit des Benutzers.
-
Günstiger
weise durchläuft die Säule oder ein Teil der Säule
oder ein Steuerelement beim Gebrauch des Sitzes durch die Person
einen Einsinkweg. Vorteilhafterweise stellt der Einsinkweg die Länge
eines Rückstell-Hebelarms zwischen einem Pendeldrehpunkt
und einem Angriffspunkt einer Rückstellkraft ein.
-
Somit
ist es möglich, die Pendelbewegung der Säule in
Abhängigkeit von dem Gewicht einer den Sitz benutzenden
Person einzuschränken.
-
Hierbei
ist es günstig, wenn das Steuerelement als Hohlzylinder
ausgebildet ist. Dabei ist es ferner vorteilhaft, wenn an einer
Seite des Steuerelements mindestens eine geschlossene Stirnfläche vorhanden
ist. Eine solche Ausbildung birgt den Vorteil in sich, dass sowohl
Material als auch Gewicht eingespart werden, aber auch ein Einsinken
einer Gasdruckfeder bzw. eines Teils davon in den Hohlzylinder möglich
ist. Bevorzugterweise befindet sich im Inneren des Steuerelements
eine Aufnahme für die Gasdruckfeder.
-
Bei
einer besonders bevorzugten Ausführung ist die Aufnahme
am Zylinderboden des Steuerelements bzw. an der inneren Stirnfläche
angeordnet.
-
Somit
kann nach dem Durchsinken des hohlzylindrischen Steuerelements ein
Stoß auf die Stirnfläche gedämpft und
gleichzeitig die Gasdruckfeder in der Extremstellung an der Innenseite
der Stirnfläche der Gasdruckfeder gehalten bzw. stabilisiert
werden.
-
Dabei
ist es ferner möglich, dass die Aufnahme an der inneren
Stirnfläche als ein Gummielement aufgeführt ist.
Diese Ausgestaltung erlaubt es, Stöße und die
damit verbundenen Geräusche sowie den Verschleiß von
aufeinanderschlagenden Bauteilen zu minimieren.
-
Günstigerweise
weist das Steuerelement außenseitig an der geschlossenen
Stirnfläche eine Aufnahme für eine Feder auf.
Diese kann in einer bevorzugten Ausbildung trichterförmig
ausgebildet sein.
-
Bevorzugterweise
weist die Pendeleinrichtung ein Gehäuse auf. Hierbei ist
es von Vorteil, wenn das Gehäuse die Form eines Rohres
hat, wobei das rohrförmige Gehäuse mittels eines
Deckels an einer Seite verschlossen werden kann.
-
Für
das Zusammenwirken des rohrförmigen Gehäuses und
des Steuerelements ist es günstig, wenn ein Teil des Steuerelements
im rohrförmigen Gehäuse der Pendeleinrichtung
angeordnet ist.
-
Damit
das Steuerelement im rohrförmigen Gehäuse geführt
und gehalten werden kann, weist das Gehäuse bevorzugterweise
mindestens eine Aufnahme für mindestens ein torusförmiges
Gummielement auf.
-
Hierbei
ist es günstig, wenn das mindestens eine Gummielement innerhalb
des Gehäuses der Pendeleinrichtung angeordnet ist. Somit
kann das Gummielement den Raum zwischen Steuerelement und Gehäuse
nicht nur überbrücken, sondern auch schließen.
Ferner kann das Gummielement als Teil einer Lagerung dienen.
-
Damit
ein möglichst großer Hebelarm realisiert werden
kann, ist es günstig, wenn das mindestens eine Gummielement
an der offenen Seite des Gehäuses der Pendeleinrichtung
angeordnet ist. Dies bringt nicht nur Vorteile für den
Hebelarm mit sich, sondern auch einen sicherheitsrelevanten Aspekt,
da es nun nicht mehr möglich ist, mit Extremitäten
wie zum Beispiel Fingern in den Spalt zwischen dem rohrförmigen
Gehäuse und dem Steuerelement zu greifen. Somit ist diese
Anordnung auch für Sitzmöbel von Kindern geeignet.
-
Zur
selbsttätigen Einstellung der Pendelrückstellkraft
in Abhängigkeit von dem Gewicht einer den Sitz benutzenden
Person kann das Gehäuse bevorzugterweise im Inneren eine
Feder aufweisen. Folglich ermöglicht die Feder, den Einsinkweg
des Steuerelements bzw. der trichterförmigen Aufnahme des Steuerelements
im Inneren des rohrförmigen Gehäuses zu regulieren.
-
Diese
Regulierung ist zum einen abhängig von dem Gewicht einer
den Sitz benutzenden Person und der benutzten Feder sowie zum anderen
von der Vorspannung der Feder.
-
Für
einen guten Sitz des torusförmigen Gummielements an dem
Steuerelement ist es günstig, wenn das mindestens eine
Gummielement einen Durchmesser aufweist, der gleich oder kleiner
dem Durchmesser des Steuerelements ist.
-
Der
gleiche oder kleinere Durchmesser des Gummielements im Vergleich
zum Steuerelement ist nicht nur günstig für die
Verhinderung des Eindringens von Schmutz in das rohrförmige
Gehäuse der Pendeleinrichtung, sondern kann auch dem Einschränken
der Pendelbewegung dienen.
-
Dabei
ist es von weiterem Vorteil, wenn ein Teil des Hohlzylinders an
seiner Außenseite keilförmig ausgebildet ist.
Somit kann der Effekt der schwereren lateralen Auslenkung für
eine schwere, den Sitz benutzende Person verstärkt werden,
da die Lagerung des Steuerelements innerhalb des Gehäuses der
Pendeleinrichtung einen höheren Verspannungsgrad aufweist,
wodurch die Lagerung steifer wird.
-
Für
das mindestens eine Gummielement ist es von Vorteil, wenn dieses
mindestens einen Bereich mit unterschiedlichem Härtegrad
aufweist. Dabei kann vorteilhafterweise dieser mindestens eine Bereich
am Umfang angeordnet sein.
-
Der
mindestens eine Bereich mit unterschiedlichem Härtegrad,
der an mindestens einem Bereich am Umfang angeordnet ist, birgt
den Vorteil in sich, dass auf diese Weise bestimmte Bereiche der lateralen
Auslenkung erschwert oder sogar gesperrt werden können.
-
Dies
kann zum Beispiel dann von Vorteil sein, wenn an dem Sitz eine Lehne
angeordnet ist, wobei für den Teil des Sitzes, der gegenüber
der Lehne orientiert ist, eine Pendelbewegung in Richtung der Lehne
gesperrt sein kann, um einen runden Rücken zu vermeiden.
-
Günstiger
weise weist das Gehäuse der Pendeleinrichtung oder der
Deckel eine Vorrichtung auf, mit der die Feder nachgespannt werden
kann. Somit kann die bereits vorgespannte Feder nach dem Zusammenbau
von Steuerelement und Gehäuse der Pendeleinrichtung auf
einfache Art und Weise nachjustiert werden.
-
Aufgrund
der Ausbildung von unterschiedlichen Bereichen mit unterschiedlichem
Härtegrad der Gummielemente ist es günstig, wenn
das Gehäuse der Pendeleinrichtung in einer Halterung drehbar
angeordnet ist.
-
Zur
Realisierung der Drehung wird bevorzugterweise zwischen dem Gehäuse
der Pendeleinrichtung und der Halterung mindestens eine Lageranordnung
angeordnet. Somit ist es in Ausgestaltung der Erfindung mit einer
Lehne möglich, stets eine Orientierung des speziell ausgestalteten
Härtegrads der Gummielemente in Richtung der Lehne zu orientieren.
-
Damit
weder Verschmutzung noch ein Herausziehen des Gehäuses
der Pendeleinrichtung aus der Halterung möglich ist, ist
es vorteilhaft, wenn die Halterung einen Deckel aufweist, der das
Herausziehen des Gehäuses der Pendeleinrichtung verhindert.
-
Für
eine möglichst große Variabilität des
Einsatzes des Sitzmöbels ist es von Vorteil, wenn die Halterung
an einem Fußkreuz angeordnet ist.
-
Für
den Fall, dass an dem Fußkreuz Rollen angeordnet sind,
kann das Sitzmöbel leicht im Kinderzimmer oder in den Büroräumen
verschoben werden.
-
Die
besondere Ausgestaltung der erläuterten Pendeleinrichtung
ist nicht einer bestimmten Sitzmöbelart vorbehalten, vielmehr
kann sie an jedem Sitzmöbel mit Gasdruckfeder nachgerüstet
werden.
-
Andere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung
der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigen:
-
1 ein
Sitzmöbel in einer Seitenansicht,
-
2a eine
Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Sitzmöbel
im unbelasteten Zustand,
-
2b eine
Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Sitzmöbel
im belasteten Zustand,
-
3 eine
Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Sitzmöbels,
-
4 eine
Schnittansicht durch ein Steuerelement des Sitzmöbels,
und
-
5 eine
Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer Pendeleinrichtung
im unbelastetem Zustand.
-
Ausführliche Beschreibung
von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
-
1 zeigt
ein Sitzmöbel 1 mit einem Sitz 2, einer
Säule 3, einem Fuß 4, einer
Federeinrichtung 5 zum Auf- und Abfedern des Sitzes und
einer Pendeleinrichtung 6 zum Ausüben von Pendelbewegungen von
Säulen mittels des Sitzes.
-
Der
Sitz 2 weist die Form eines Kegelstumpfes auf, dessen Grundfläche
konvex gewölbt ist. Die Säule 3 ist von
der Federeinrichtung 5 umgeben und weist eine teleskopartige
zweiteilige Ausführung auf, die ein Einfedern des Sitzes
bzw. eine Höhenverstellung des Sitzes erlaubt. Die Säule 3 wird
von einer Pendeleinrichtung 6 zum Ausüben von
Pendelbewegungen der Säule mittels des Sitzes aufgenommen. Die
Pendeleinrichtung 6 wird wiederum von einem Fuß 4 aufgenommen,
der entsprechend dem üblichen Sicherheitsstandard fünfarmig,
kreisrund oder dreiviertelkreisförmig ausgeführt
ist.
-
2a zeigt
eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum selbsttätigen Einstellen der Pendelrückstellkraft
in Abhängigkeit von dem Gewicht einer den Sitz benutzenden
Person.
-
Ferner
zeigt 2a die Säule 3 mit
der Federeinrichtung 5 und die Pendeleinrichtung 6.
Hierbei ist ein Großteil der Säule 3 und
die gesamte Pendeleinrichtung 6 dargestellt. Bei dieser
Ausgestaltung der Säule 3 weist diese eine Gasdruckfeder 24,
ein Übergangselement 25 und einen Sicherungsring 26 auf.
Das Übergangselement 25 und der Sicherungsring 26 sind
so gestaltet, dass das Übergangselement 25 das
Steuerelement 8 festklemmt und diese Klemmung mittels des
Sicherungsrings 26 fixiert wird.
-
Oberhalb
des Sicherungsrings 26 ist die Federeinrichtung 5 angeordnet.
Die Pendeleinrichtung 6 weist ein rohrförmiges
Gehäuse (15) auf, dessen untere Stirnseite von
einem Deckel 19 verschlossen ist.
-
Im
Inneren der Pendeleinrichtung 6 finden sich zwei Gummielemente,
wobei das eine Gummielement 14a bündig mit dem
halboffenen Rohr der Pendeleinrichtung 6 abschließt.
-
Das
andere Gummielement 14b hingegen erstreckt sich vom Deckel 19 bis
maximal zwei Drittel der Rohrhöhe. Hierbei ist es auch
möglich, dass beide Gummielemente 14a, 14b als
ein Teil ausgeführt sind.
-
Das
obere Gummielement 14a sowie das untere Gummielement 14b stellen
eine Lagerung für ein Steuerelement 8 dar. Hierbei
repräsentiert die Strecke zwischen den Kontaktpunkten der
Gummielemente 14a, 14b mit dem Steuerelement 8 einen
Hebelarm, der in seiner Länge variabel ist.
-
Während
sich auf dem oberen Gummielement 14a ein Angriffspunkt
A auf der Kontaktlinie zwischen dem Gummielement 14a und
dem Steuerelement 8 ergibt, stellt sich ein Pendeldrehpunkt
P am Kontaktpunkt zwischen dem unteren Gummielement 14b und
dem Steuerelement 8 ein.
-
Der
Abstand zwischen den Punkten A und P entspricht einem variablen
Hebelarm, dessen Variabilität von der Feder 12 bestimmt
ist. Je länger dieser Hebelarm, desto schwerer kann die
Sitzfläche lateral ausgelenkt werden, da mit zunehmenden
Gewicht eines Nutzers die Feder 12 weiter zusammendrückt und
somit der variable Pendeldrehpunkt nach unten wandert.
-
Anders
ausgedrückt wird mit zunehmendem Hebelarm die Gegenkraft
zur Auslenkung an der Sitzfläche größer.
Jedoch folgt als Konsequenz beider Betrachtungsweisen, dass die
Sitzfläche in ihrer lateralen Auslenkung eingeschränkt
wird.
-
Das
Steuerelement 8 ist als Hohlzylinder ausgebildet, der eine
geschlossene Stirnfläche im Inneren der Pendeleinrichtung 6 aufweist.
-
Ausgehend
von der geschlossenen Stirnfläche des Steuerelements 8 bildet
sich nach unten eine trichterförmige Aufnahme 27 aus,
deren Aufgabe es ist, ein Herausziehen des Steuerelements 8 zu
vermeiden. Am offenen Ende der trichterförmigen Aufnahme 27 sind
die Enden so geformt, dass sie parallel zu den senkrechten Dichtflächen
der unteren Gummielemente 14b verlaufen.
-
Ferner
bildet diese trichterförmige Aufnahme 27 eine
Aufnahme für eine Feder 12, die in Abhängigkeit
eines auf das Steuerelement 8 beaufschlagten Gewichts zusammengedrückt
wird. Dies hat, wie bereits beschrieben, zur Folge, dass der variable
Hebelarm zwischen den Punkten A und P seine Länge verändert,
wobei mit zunehmender Länge die laterale Auslenkung des
Sitzes 2 erschwert wird. Anders ausgedrückt wird
mit zunehmendem Hebelarm die Gegenkraft zur Auslenkung an der Sitzfläche
größer.
-
Im
Gegensatz zum oberen Gummielement 14a ist das untere Gummielement 14b ähnlich
einer Hülse ausgebildet, so dass die trichterförmige
Aufnahme mit ihrem am Ende abgewinkelten Enden an dieser Hülse
entlang gleiten kann.
-
Hierbei
zeigt 2a zwei verschiedene Ausführungsformen
des unteren Gummielements 14b, nämlich zum einen
als bloße hohlzylindrische Hülse (linke Seite)
und zum anderen als hohlzylindrische Hülse mit einem nach
innen verlaufenden Keil (rechte Seite).
-
Oberhalb
des oberen Gummielements 14a findet sich außenseitig
an dem Steuerelement 8 ebenfalls eine keilförmige
Struktur. Diese dient dazu, das Steuerelement 8 mit dem
oberen Gummiring 14a beim Einsinken des Steuerelements
zu versteifen, um somit die laterale Auslenkung des Sitzes 2 zusätzlich
zur Verlängerung des Hebelarms und dessen Zunahme an Kraft
einzuschränken. Auf diese Art und Weise wird der eine Teil
der Lageranordnung versteift, womit sowohl eine zusätzliche
Aufnahme an Kraft als auch eine Reduktion an Spiel verbunden ist.
-
2b zeigt
den identischen Aufbau wie 2a, jedoch
im eingesunkenen bzw. belasteten Zustand. Hierbei ist die Feder 12 zusammengedrückt,
das Steuerelement 8 nach unten gesunken, der mit dem Steuerelement 8 verbundene
Trichter 27 an dem unteren hülsenförmigen
Gummielement 14b nach unten entlang geglitten, und die
keilförmige Ausbildung an der Außenseite des Steuerelements 8 steht
in einem engeren Eingriff mit dem oberen Gummielement 14a.
Der unterschiedliche Weg zwischen dem unbelasteten Zustand bzw.
Ort des Punktes P und dem belasteten ist der Einsinkweg, mit der
Eigenschaft, dass je größer der Einsinkweg, desto schwerer
die laterale Auslenkung des Sitzes 2. Dies ist also analog
zum Hebelarm.
-
Desweiteren
zeigt 2b eine weitere Möglichkeit
der Realisation des unteren Gummielements, nämlich ist
dieses aus insgesamt drei Teilen zusammengesetzt, von denen zwei
Teile einen Keil bilden und ein Teil eine hohlzylindrische Hülse.
-
3 zeigt
eine ähnliche Ausführung der erfindungsgemäßen
Pendeleinrichtung 6 wie 2a und 2b,
jedoch befindet sich die Pendeleinrichtung 6 bzw. deren
Gehäuse 15 in einer Halterung 20. Zur
freien Beweglichkeit des Gehäuses 15 der Pendeleinrichtung 6 relativ
zur Halterung 20 befinden sich im Zwischenraum diverse
Lageranordnungen. Diese sind sowohl als Kugellager als auch als
Nadellager ausgeführt. Jedoch sind andere Lagerarten nicht
ausgeschlossen.
-
Damit
die Pendeleinrichtung 6 nicht aus der Halterung 20 herausgezogen
werden kann, wird das obere Ende der becherförmigen Halterung
mit einer Kreisscheibe 28 verschlossen.
-
Im
Unterschied zu 2 ist der Deckel 19 als
unterer Verschluss des Gehäuses 15 der Pendeleinrichtung 6 nicht
eingepresst, sondern verschraubt. Somit ist es möglich,
im Nachhinein die Vorspannung der Feder 12 fein zu justieren.
-
4 zeigt
einen Schnitt durch die Halterung samt darin angeordneter Pendeleinrichtung 6 entlang der
Linie A-A. Wie man aus dem Schnitt erkennen kann, befinden sich
am Umfang des Steuerelements Nuten 10. Im Eingriff zu diesen
Nuten 10 stehen die Gummielemente 14a, 14b,
so dass eine Relativdrehung des Steuerelements 8 zu den
Gummielementen 14a und 14b nicht möglich
ist.
-
Auf
diese Weise wird erreicht, dass stets eine bestimmte Lageorientierung
des Steuerelements 8 zu den Gummielementen 14a, 14b vorhanden
ist. Des weiteren ist aus dem Schnitt zu erkennen, dass das Gummielement 14b mindestens
einen Bereich 18 aufweist, der sich von den übrigen
Bereichen unterscheidet. Die Unterscheidung der einzelnen Bereiche
zueinander drückt sich durch den Härtegrad des
Gummis aus. Somit kann zum Beispiel erreicht werden, dass ein härterer
Gummi in der Positionslage zu finden ist, in welcher der Sitzmöbelnutzer versucht
einen runden Rücken zu bilden und somit dem positiven Effekt
des aktivdynamischen Sitzens entgegenzuwirken. Damit eine Orientierung
des Nutzers bezüglich der Positionslage des Nutzers möglich
ist, muss sich der Nutzer auf den Stuhl so setzen, dass der härtere
Gummibereich dem runderen Rücken entgegenwirkt. Dies wird
erreicht, indem an dem Sitzmöbel eine Lehne angeordnet
wird.
-
Folglich
kann mit der Ausgestaltung der Nuten 10 an dem Steuerelement 8 und
den unterschiedlichen Härtegradbereichen der Gummielemente
ein runder Rücken und den damit verbundenen negativen Gesundheitsfolgen
gezielt vermieden werden.
-
Aufgrund
der Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mit zwei Gummielementen 14a, 14b ist
es notwendig, dass das untere Gummielement 14b gegengleich
zum oberen Gummielement 14a bezüglich der unterschiedlichen
Härtegrade innerhalb der Gummielemente angeordnet sein
muss.
-
5 zeigt
eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Sitzmöbels bzw. der Pendeleinrichtung 6, wobei
in dieser Ausführung auf ein oberes und ein unteres Gummielement
verzichtet wird. Hier hingegen ist ein Gummielement 17a fest
im Gehäuse 15 der Pendeleinrichtung 6 angeordnet
und weist im wesentlichen dieselbe Form auf, wobei an der offenen
Stirnfläche eine torusförmige Ausbildung angeformt
ist, deren Aufgabe es ist, ein Gummielement 17b, welches
am Steuerelement 8 befestigt ist, am Herausziehen zu hindern.
-
Die
Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung
nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten
Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten
Ausführungen Gebrauch macht. So liegt es im Schutzbereich
der beschriebenen Erfindung, die Gummielemente gegen geeignete Feder
aus Metall oder Kunststoff zu ersetzen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Sitzmöbel
- 2
- Sitz
- 3
- Säule
- 4
- Fuß
- 5
- Federeinrichtung
- 6
- Pendeleinrichtung
- 7
- Vorrichtung
- 8
- Steuerelement
- 9
- Stirnfläche
- 10
- Nut
- 11
- Aufnahme
- 12
- Feder
- 13
- Aufnahme
für Gasdruckfeder
- 14a
- oberes
Gummielement
- 14b
- unteres
Gummielement
- 15
- Gehäuse
- 16
- Aufnahme
für torusförmiges Gummielement
- 17a
- Gummielement
- 17b
- Gummielement
- 18
- Bereich
mit unterschiedlichem Härtegrad
- 19
- Deckel
- 20
- Halterung
- 21
- Lageranordnung
- 22
- Deckel
der Halterung
- 23
- Fußkreuz
- 24
- Gasdruckfeder
- 25
- Übergangselement
- 26
- Sicherungsring
- 27
- trichterförmige
Aufnahme
- 28
- Kreisscheibe
- E
- Einsinkweg
- P
- Pendeldrehpunkt
- A
- Angriffspunkt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4400395
A1 [0002]
- - EP 0808116 B1 [0004]