DE102009018811A1 - Hörvorrichtung mit akustischer Menüvorrichtung und Steuerungsverfahren - Google Patents

Hörvorrichtung mit akustischer Menüvorrichtung und Steuerungsverfahren Download PDF

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Abstract

Die Steuerung einer Hörvorrichtung mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten soll komfortabler gestaltet werden. Daher wird erfindungsgemäß eine Hörvorrichtung und insbesondere ein Hörgerät mit einem Eingangswandler (2) zum Erzeugen eines Eingangssignals und einem Ausgangswandler (4) zum Erzeugen eines Ausgangsschalls aus einem Ausgangssignal bereitgestellt. Darüber hinaus verfügt die Hörvorrichtung über eine Signalverarbeitungsvorrichtung (3), die mehrere verstellbare Parameter aufweist, zum Verarbeiten des Eingangssignals zu dem Ausgangssignal. Ferner ist eine Bedieneinrichtung zum Auswählen eines der Parameter der Signalverarbeitungseinrichtung (3) vorgesehen. Die mehreren Parameter sind in einer hierarchischen Menüstruktur organisiert. Ferner ist die Menüstruktur zumindest teilweise sowie die Auswählbarkeit eines der Parameter akustisch über den Ausgangswandler (4) wiedergebbar. Somit kann der Nutzer der Hörvorrichtung akustisch bzw. sprachlich durch ein komplexes Steuerungsmenü geführt werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hörvorrichtung mit einem Eingangswandler zum Erzeugen eines Eingangssignals, einem Ausgangswandler zum Erzeugen eines Ausgangsschalls aus einem Ausgangssignal, einer Signalverarbeitungseinrichtung, die mehrere verstellbare Parameter aufweist, zum Verarbeiten des Eingangssignal zu dem Ausgangssignal und einer Bedieneinrichtung zum Auswählen eines der Parameter der Signalverarbeitungseinrichtung. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Steuern eines Signalverarbeitungseinrichtung einer Hörvorrichtung, die mehrere verstellbare Parameter aufweist. Unter dem Begriff „Hörvorrichtung” wird hier jedes im oder am Ohr bzw. am Kopf tragbare schallausgebende Geräte verstanden, insbesondere ein Hörgerät, ein Headset, Kopfhörer und dergleichen.
  • Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (Ido), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
  • Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Energieversorgung des Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
  • Neue Hörgeräte mit Lernalgorithmen können ambitionierten Nutzern eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Die Vielzahl der Optionen kann jedoch verwirrend sein. Nicht in jeder Situation sind meist alle Optionen sinnvoll. Eine Führung des Nutzers durch die verfügbaren Optionen ist in einer solchen Situation nützlich.
  • An den Hörgeräten selbst lassen sich nur wenige Bedienelemente unterbringen. So befindet sich an einem Hörgerät meist nur ein einziger Drehregler und ein einziger Druckknopf. Für komplexere Steuerungsaufgaben wie sie moderne Lernalgorithmen verlangen, sind das jedoch zu wenige Eingriffsmöglichkeiten. Außerdem ist die Bedienung der kleinen Schalter hinter dem Ohr für ältere Personen schwierig.
  • Wird die Einstellung über eine Fernbedienung vorgenommen, müssen viele Randbedingungen beachtet werden. Zum einen müssen die Geräte grundsätzlich über eine Fernbedienung steuerbar sein, was Geld und Raum im Gerät kostet. Darüber hinaus muss die Fernbedienung vom Nutzer mitgeführt werden. Vor allem aber muss die Fernbedienung entsprechende Bedienelemente zur Verfügung stellen. Einfache Fernbedienungen haben oftmals nicht ausreichend viel Knöpfe und menügeführte Fernbedienungen sind gerade für ältere Personen in der Regel zu komplex.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Bedienbarkeit einer Hörvorrichtung mit mehreren Einstellmöglichkeiten zu vereinfachen.
  • Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe gelöst durch eine Hörvorrichtung mit
    • – einem Eingangswandler zum Erzeugen eines Eingangssignals,
    • – einem Ausgangswandler zum Erzeugen eines Hörreizes, z. B. eines Ausgangsschalls aus einem Ausgangssignal,
    • – einer Signalverarbeitungseinrichtung, die mehrere verstellbare Parameter aufweist, zum Verarbeiten des Eingangssignals zu dem Ausgangssignal und
    • – einer Bedieneinrichtung zum Auswählen eines der Parameter der Signalverarbeitungseinrichtung, wobei
    • – die mehreren Parameter in einer hierarchischen Menüstruktur organisiert sind, und
    • – die Menüstruktur zumindest teilweise sowie die Auswählbarkeit eines der Parameter akustisch über den Ausgangswandler wiedergebbar ist.
  • Darüber hinaus wird erfindungsgemäß bereit gestellt, ein Verfahren zum Steuern einer Signalverarbeitungseinrichtung einer Hörvorrichtung, die mehrere verstellbare Parameter aufweist, wobei
    • – die mehreren Parameter in einer hierarchischen Menüstruktur organisiert bereitgestellt werden, und
    • – die Menüstruktur zumindest teilweise sowie die Auswählbarkeit eines der Parameter akustisch wiedergegeben werden.
  • In vorteilhafter Weise ist es so möglich, den Nutzer der Vorrichtung (beispielsweise einen Hörgeräteträger) akustisch und insbesondere sprachgesteuert durch ein hierarchisches Menü zu führen. Damit ist es auch nicht notwendig, dass der Nutzer ein zusätzliches Gerät wie eine Fernbediendung mit sich führt.
  • Vorzugsweise sind in jeder Menüebene oder zumindest in den meisten Menüebenen der hierarchischen Menüstruktur maximal vier Option auswählbar. Damit ist eine leichte Bedienung möglich, denn es werden die Optionen einer Menüebene in der Regel hintereinander akustisch dargeboten.
  • Die Bedieneinrichtung kann einen Schalter aufweisen. Damit hat der Nutzer eine einfache manuelle Möglichkeit eine Eingabe zu tätigen.
  • Darüber hinaus kann die Bedieneinrichtung physisch von dem Rest der Vorrichtung getrennt sein und eine Fernbediendung darstellen. Auf diese Weise kann der Nutzer sehr komfortabel Optionen auswählen.
  • Weiterhin kann die Bedieneinrichtung eine Spracheingabe ermöglichen. Dies ist insbesondere bei sehr kleinen Hörgeräten mit nur wenigen Bedienelementen und bei Hörvorrichtungen ohne Fernbedienung von Vorteil.
  • Gemäß einer Weiterbildung kann die Menüstruktur durch Eingaben der Bedieneinrichtung veränderbar sein. Somit kann sich der Nutzer die Menüstruktur selbst an seine Bedürfnisse anpassen.
  • In einer Weiterbildung kann die Menüstruktur von einer Situationserkennungseinheit/Klassifikator gesteuert werden. In Abhängigkeit von der Situation werden dann unterschiedliche Dimensionen vorgeschlagen.
  • Des Weiteren kann sich bei einer lernfähigen Hörvorrichtung die Menüstruktur automatisch in Folge von Bedienaktionen der Bedieneinrichtung in der Vergangenheit ändern. Somit können Menüpunkte die praktisch nie benutzt werden, aus einer Menüstruktur automatisch entfernt werden. Auch dies führt zu einer individuellen Menüstruktur, die die Steuerung der Hörvorrichtung erleichtert.
  • Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird eine Bedienaktion der Bedieneinrichtung über den Ausgangswandler spezifisch für die Bedienaktion akustisch gemeldet. Damit erhält der Nutzer der Hörvorrichtung eine Rückkopplung über die von ihm gewählte Option bzw. den von ihm gewählte Menüpunkt.
  • Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 den prinzipiellen Aufbau eines Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik und
  • 2 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen akustischen Menüführung bei einem Hörgerät.
  • Die nachfolgenden näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dar.
  • Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Sprache für eine automatisierte Menüführung zu verwenden. Dies geht über die klassische Sprachsteuerung hinaus. Bei der klassischen Sprachsteuerung, wie sie beispielsweise in Mobiltelefonen angeboten wird, muss sich nämlich deren Nutzer die verfügbaren Befehle merken. Dies ist typischerweise für ältere Nutzer von Hörgeräten schwierig. Die bekannten Sprachsteuerungen sind bislang nicht in der Lage, den Wunsch des Nutzers aus einem Kontext heraus zu verstehen. Aus diesem Grund werden erfindungsgemäß für komplexe Kommandos verschieden Zu gangsmöglichkeiten bzw. Nutzer-Geräte-Interaktionen miteinander kombiniert. Insbesondere können beispielsweise Nutzereingaben (beispielsweise Aktivierung, Auswahl und Bestätigung) mit den Schaltern am Gerät, der Fernbedienung oder per Sprachkommandos erfasst werden. Die Auswahloptionen und das Ergebnis der Nutzeraktion werden dem Nutzer akustisch (als Sprachsignal) zurückgemeldet. Dabei wird dem Nutzer in jedem Schritt vorzugsweise nur eine kleine Auswahl an Option zur Verfügung gestellt, die er sich leicht merken kann. Durch diese Kombination können auch komplexe Aufgaben über eine einfach Nutzerschnittstelle erledigt werden, insbesondere dann, wenn häufig genutzte Befehle in der Menüstruktur weit oben angeordnet werden.
  • Das nachfolgende Beispiel zeigt eine hierarchische Menüstruktur, wie sie beispielsweise in einem Hörgerät implementiert werden kann.
  • Hauptmenü
    • – Klang ändern – Lautstärke – Tiefen – Mitten – Höhen – Auslieferungszustand – ...
    • – Lernen – Spezifizieren der zu lernenden Situation – Lerngeschwindigkeit – Gelernte Werte zurücksetzen – ...
    • – Information – Batteriestatus – Selbsttest – Letzte Telefonanrufe – ...
    • – Weitere Einstellungen – Sprachverständlichkeit vs. Komfort – Neues Bluetooth-Telefon verbinden – Programmwahl – ...
  • Durch ein derartiges Menü kann der Nutzer sprachlich dadurch geführt werden, dass er zunächst durch einen Tastendruck auf das Gerät oder die Fernbedienung oder über ein Aktivierungswort die Sprachsteuerung aktiviert. Der Nutzer befindet sich nach der Aktivierung im Hauptmenü. Es folgt dann eine akustische bzw. sprachliche Menüführung in dem in der jeweiligen Menüebene verfügbaren Optionen vorgelesen werden. Dieses Vorlesen ist in Schritt S1 von 2 symbolisch dargestellt. Das Hörgerät gibt in diesem Schritt die Hauptmenüpunkte „H1”, „H2”, „H3” und „H4” akustisch aus. In einem konkreten Beispiel könnte diese Ausgabe folgendermaßen formuliert sein:
    „Bitte sagen Sie
    '1' (oder) 'Klangändern', wenn Sie den Klang ändern möchten,
    '2', wenn Sie ... möchten oder
    'ENDE', wenn Sie Ihre Hörgeräte-Steuerung beenden möchten.”
  • Die einzelnen Menüpunkte können entsprechend der obigen Menüstruktur realisiert sein.
  • In einem zweiten Schritt S2 antwortet der Hörgerätträger in dem Dialog mit der gewünschten Option. In dem Beispiel von 2 wünscht der Hörgeräteträger den Hauptmenüpunkt „H1”. Diese Sprachkommando wird von dem Hörgerät aufgenommen und in Schritt S3 vom Hörgerät bestätigt. Diese Bestätigung ist optional und dient lediglich dafür, dass der Hörgeräteträger eine Rückkopplung über seine Eingabe erhält. Anschließend gibt das Hörgerät die Untermenüpunkte „M1”, „M2”, „M3” und „M4” akustisch aus. Die Anzahl der Menüpunkte ist hier willkürlich gewählt. Falls der Hörgeräteträger in Schritt S3 auf die Bestätigung seiner Wahl des Hauptmenüpunkts „H1” verzichtet, werden in Schritt S3 sofort die Untermenüpunkte vorgelesen.
  • In Schritt S4 hat nun wieder der Hörgeräteträger die Möglichkeit, den gewünschten Menüpunkt zu artikulieren oder anderweitig einzugeben. Im vorliegenden Beispiel nennt der Hörgeräteträger den Untermenüpunkt „M2”. Auch diese Wahl wird in dem optionalen Schritt S5 durch das Hörgerät bestätigt. Der Hörgeräteträger weiß damit sicher, dass das Hörgerät in den Untermenüpunkt „M2” geschaltet hat. Hier hat der Hörgeräteträger beispielsweise die Möglichkeit, einen Parameter, wie beispielsweise die Lautstärke oder die aktuelle Programmnummer, zu verändern. Dies ist in 2 in Schritt S6 durch ein Stellrad angedeutet, das der Hörgeräteträger bewegen kann. Analog kann der Hörgeräteträger in dieser Situation aber auch eine Spracheingabe oder auch eine Tast- bzw. Schaltereingabe tätigen. Damit wurde er zielgerichtet durch das komplexe Menü geführt und kann die gewünschte Einstellung vornehmen. Gegebenenfalls kann er mit einem Ende-Befehl die Hörgerätesteuerung beenden.
  • Das obige Beispiel zeigt somit, dass eine komplexe Bedienoberfläche eines (lernfähigen) Hörgeräts dem Nutzer als hierarchische Menüstruktur präsentiert wird. Durch diese Menüstruktur wird der Nutzer akustisch insbesondere durch Sprachanweisungen geführt.
  • Dadurch, dass die Einstelloptionen über Software zur Verfügung gestellt werden, sind sie im nachhinein veränderbar bzw. programmierbar im Gegensatz zu Hardware implementierten Bedienoptionen mit Bedienelementen auf den Geräten oder Fernbedienungen. Dadurch ergibt sich für den Nutzer eine erhöhte Flexibilität.
  • Das hierarchisch aufgebaute Menü hat den Vorteil, dass praktisch beliebig komplexe Aufgaben in einfache Teilaufgaben zerlegt werden können. Statt beispielweise zwanzig Optionen bei einem einzigen Entscheidungsschritt anzubieten ist das Menü hierarchisch so strukturiert, dass pro Menüebene eine geringe Anzahl (beispielsweise vier) Optionen zur Verfügung stehen, die jeweils vorgelesen werden. Damit ist der gesamte Entscheidungsraum nicht nur logisch aufgegliedert, sondern es erfolgt auch eine akustische bzw. sprachliche Führung durch den Entscheidungsraum.
  • Die Eingabe des Nutzerwunsches kann über den von dem Nutzer präferierten Weg erfolgen. Insbesondere kann er die Eingabe über einen Schalter oder ein Stellrad wie in dem Beispiel von 2 durchführen. Alternativ kann er sich auch einer Eingabe mittels einer Fernbedienung oder einer Spracheingabe bedienen.
  • Das oben vorgestellte Steuerungskonzept kann dahingehend erweitert werden, dass die Steuerung selbst änderbar oder sogar lernfähig ist. In dem einfacheren Fall der Veränderbarkeit ist die Menüstruktur individuell durch Umprogrammierung an einen einzelnen Nutzer anpassbar. In dem weiterführenden Fall der tatsächlichen Lernfähigkeit ist die Steuerung in der Lage, die Menüstruktur automatisch zu ändern, dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass Menüpunkte nicht mehr angeboten werden, die über einen längeren Zeitraum nicht benutzt werden. Eine Reaktivierung dieser Punkte muss dann aus einer Struktur erfolgen, die nicht vom Lernen betroffen ist. Darüber hinaus kann das Lernen auch darauf gerichtet sein, dass diejenigen Menüpunkte, die häufig genutzt werden, in der Hierarchieebene nach oben oder in einer Menüebene nach vorne geschobene werden. Außerdem kann die Menüstruktur automatisch durch einen Klassifikator bzw. eine Situationserkennungseinheit, der/die eine Hörsituation klassifiziert bzw. erkennt, verändert werden.
  • 1
    Hörgerätegehäuse
    2
    Mikrofon
    3
    Signalverarbeitungseinheit
    4
    Lautsprecher bzw. Hörer
    5
    Batterie
    S1 bis S6
    Schritte

Claims (11)

  1. Hörvorrichtung mit – einem Eingangswandler (2) zum Erzeugen eines Eingangssignals, – einem Ausgangswandler (4) zum Erzeugen eines Hörreizes aus einem Ausgangssignal, – einer Signalverarbeitungseinrichtung (3), die mehrere verstellbare Parameter aufweist, zum Verarbeiten des Eingangssignals zu dem Ausgangssignal und – einer Bedieneinrichtung zum Auswählen eines der Parameter der Signalverarbeitungseinrichtung (3), dadurch gekennzeichnet, dass – die mehreren Parameter in einer hierarchischen Menüstruktur organisiert sind, und – die Menüstruktur zumindest teilweise sowie die Auswählbarkeit eines der Parameter akustisch über den Ausgangswandler (4) wiedergebbar ist.
  2. Hörvorrichtung nach Anspruch 1, wobei in jeder Menüebene der Menüstruktur bis zu vier Optionen auswählbar sind.
  3. Hörvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Bedieneinrichtung einen Schalter aufweist.
  4. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bedieneinrichtung physisch von dem Rest der Hörvorrichtung getrennt ist und eine Fernbedienung darstellt.
  5. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bedieneinrichtung eine Spracheingabe ermöglicht.
  6. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Menüstruktur durch Eingabe an der Bedieneinrichtung veränderbar ist.
  7. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Menüstruktur sich automatisch in Folge von Bedienaktionen der Bedieneinrichtung in der Vergangenheit ändert.
  8. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die eine Situationserkennungseinheit aufweist, so dass die Menüstruktur automatisch in Abhängigkeit von einer erkannten Hörsituation veränderbar ist.
  9. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Bedienaktion der Bedieneinrichtung über den Ausgangswandler (4) spezifisch für die Bedienaktion akustisch gemeldet wird (S3, S5).
  10. Verfahren zum Steuern einer Signalverarbeitungseinrichtung (3) einer Hörvorrichtung, die mehrere verstellbare Parameter aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass – die mehreren Parameter in einer Menüstruktur organisiert bereitgestellt werden, und – die Menüstruktur zumindest teilweise sowie die Auswählbarkeit eines der Parameter akustisch wiedergegeben werden (S1, S3).
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das Auswählen eines Parameters parameterspezifisch und akustisch durch die Hörvorrichtung gemeldet wird (S3, S5).
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