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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fernsteuern eines Fahrzeugzugangs
und/oder Fahrzeugstarts.
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In
einer Vielzahl von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, wird
bereits heute eine Vielzahl von Funktionen über mobile, von Benutzern mitgeführte Transponder
ausgelöst
oder gesteuert. Dazu wird in modernen Fahrzeugen ein so genanntes
PASS-System eingesetzt. PASS steht dabei für PAsive Start and Entry und
beschreibt ein schlüsselloses
Zugangs- und Startsystem. Bei diesem schlüssellosen Fahrzeugzugangssystem
muss der Fahrer lediglich einen Identifikationsgeber (Transponder)
mit sich führen.
Bei Transpondern handelt es sich um Kommunikationsanordnungen, die
eingehende Signale aufnehmen und automatisch beantworten. Die Übertragung
von Signalen zu und von Transpondern erfolgt dabei üblicherweise
drahtlos von und zu einer oder mehreren entsprechenden Sende- und
Empfangseinheiten.
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Solche
Sende- und Empfangseinheiten können
dabei stationär,
zum Beispiel an einem Gebäude, oder
quasistationär,
zum Beispiel in einem Flugzeug, einem Wasserfahrzeug oder einem
Kraftfahrzeug angeordnet sein. Die quasistationären Sende- und Empfangseinheiten suchen durch
zyklisches oder ereigneisgesteuertes Aussenden von Transponderanregungssignalen
im Niederfrequenzbereich nach der Präsenz von zugehörigen Transpondern
und ein berechtigter Benutzer erhält Zugang zum Fahrzeug, wenn
er sich im Wirkungsbereich der Niederfrequenzsignale einer oder
mehrerer quasistationärer, im
und/oder am Fahrzeug angeordneter Sende- und Empfangseinheiten befindet.
Der Transponder beantwortet ein empfangenes niederfrequentes Signal typischerweise
mit einem hochfrequenten Funkantwortsignal, das kodierte Information,
zum Beispiel zur Zugangsbe rechtigung zum Fahrzeug aufweisen kann.
Durch die Verwendung von niederfrequenten Signalen mit bestimmten
Pegeln zwischen den Sende- und Empfangseinheiten und zugehörigen Transpondern
wird dabei die Reichweite aus Sicherheitsgründen so eingeschränkt, dass
eine Aktivierung eines passiven Zugangs- und Startsystems aus größeren Entfernungen
nicht möglich
ist.
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Es
besteht jedoch die Möglichkeit
bei Fahrzeugen mit passiven Zugangs- und Startsystemen, diese Reichweitenbeschränkung zu
umgehen, indem das vom Fahrzeug zum Transponder ausgesandte niederfrequente
Signal über
eine mobile Sende- und Empfangseinheit aufgenommen und über weitere Sende-
und Empfangseinheiten (Relais-Stationen) über größere Entfernungen hinweg übertragen
und ausgesandt wird. Dieses Vorgehen wird auch als so genannter
Kofferangriff bezeichnet, bei dem ein Transponder auch dann zur
Aussendung eines hochfrequenten Funkantwortsignals angeregt wird,
wenn er sich nicht in der vorgegebenen Nähe zu den Sende- und Empfangseinheiten
des Fahrzeugs befindet. Dadurch wird die ursprünglich vorgegebene Reichweitenbeschränkung des
niederfrequenten Signals aufgehoben, wobei auch die Antwortsignale
des Transponders über
die Relais-Stationen
an das Fahrzeug zurück übertragen
werden. Auf diese Weise wird es möglich, dass das Fahrzeug geöffnet oder gestartet
werden kann, ohne dass sich der zugehörige Transponder in der Nähe des Fahrzeugs
befindet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Fernsteuern
des Fahrzeugzugangs und/oder Fahrzeugstarts anzugeben, bei dem die
genannten Nachteile vermieden werden.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zum Fernsteuern des Fahrzeugzugangs und/oder Fahrzeugstarts
gemäß Anspruch
1. Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
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Die
Aufgabe wird insbesondere gelöst
durch ein Verfahren, bei dem zum Fahrzeugzugang und/oder Fahrzeugstart
zwischen einem im Fahrzeug befindlichen quasistationären Steuergerät und einem
mobilen Transponder über
eine gemeinsame Funkverbindung in zumindest eine Richtung Funksignale
und über
eine gemeinsame Ultraschallverbindung in zumindest eine Richtung
Ultraschallsignale übertragen
werden. Dabei wird durch Auswerten der Laufzeit der Ultraschallsignale
die Entfernung zwischen dem Fahrzeug und dem mobilen Transponder bestimmt
und eine Prüfung
der Berechtigung zum Fahrzeugzugang und/oder Fahrzeugstart anhand
kodierter Kommunikation über
die Funkverbindung und anhand der ermittelten Entfernung durchgeführt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren der Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert, wobei
gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Es zeigt:
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1 in
einer Prinzipskizze ein passives Zugangs- und Startsystem im Falle
der Umgehung der Reichweitenbeschränkung;
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2 in
einer Prinzipskizze ein erfindungsgemäßes passives Zugangs- und Startsystem;
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3 in
einem Diagramm schematisch den Signalverlauf eines akustischen Signals
(Ultraschallsignal) und eines hochfrequenten elektromagnetischen
Signals (Funksignal), die zur Laufzeitmessung nacheinander übertagen
werden;
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4 in
einem Diagramm schematisch den Signalverlauf eines niederfrequenten
elektromagnetischen Signals (Funksignal) und eines akustischen Signals
(Ultraschallsignal), die zur Laufzeitmessung nacheinander übertagen
werden;
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5 in
einem Diagramm schematisch den Signalverlauf eines elektromagnetischen
Signals (Funksignal) und eines akustischen Signals (Ultraschallsignal),
die zur Laufzeitmessung gleichzeitig übertagen werden; und
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6 in
einem Diagramm schematisch die Ausgestaltung von Ultraschallsignalen
mit wechselnder Senderichtung.
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1 zeigt
in einem Bockschaltbild eine Anordnung eines passiven Zugangs- und
Startsystems nach dem Stand der Technik mit einem Fahrzeug 1 und
einem mobilen Transponder 5. Das Fahrzeug 1 weist
ein Steuergerät 2,
eine Sendeantenne 3 für
niederfrequente Funksignale 4 und eine Empfangsantenne 7 für hochfrequente
Funksignale 6 auf. Die Sendeantenne 3 und die
Empfangsantenne 7 sind elektrisch mit dem Steuergerät 2 verbunden.
Das Steuergerät 2 sendet über die
Sendeantenne 3 ein niederfrequentes Funksignal 4 bestimmter (Grenz-)Reichweite
aus.
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Die
(Grenz-)Reichweite des niederfrequenten Funksignals 4 (Frequenz
beispielsweise < 1
MHz, insbesondere < 200
kHz-Bereich) wird
beispielsweise durch den Pegel des Funksignals und die Sendecharakteristik
der Sendeantenne 3 festgelegt. Die Sendeantenne 3 kann
zum Beispiel im Türgriff
des Fahrzeugs 1 angeordnet sein. Die Reichweite wird aus
Gründen
der Sicherheit so beschränkt,
dass eine direkte Bedienung des passiven Zugangs- und Startsystems über größere Entfernungen
nicht möglich ist.
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Bei
einem passiven Zugangs- und Startsystem werden niederfrequente Funksignale 4 periodisch
(oder ereignisgesteuert) ausgesandt, um nach dem Vorhandensein eines
mobilen Transponders 5 im Wirkungsbereich des niederfrequenten
Funksignals 4 zu suchen. Befindet sich der Transponder 5 im Wirkungsbereich
des niederfrequenten Funksignals 4 und empfängt dieses,
be antwortet er das niederfrequente Funksignal 4 mit einem
hochfrequenten Funksignal 6 Frequenzbereich beispielsweise > 1 MHz, insbesondere > 100 MHz). Dieses hochfrequente
Funksignal 6 wird über
die Empfangsantenne 7 empfangen und zur Überprüfung und/oder
Verarbeitung an das Steuergerät 2 weitergeleitet.
Durch die Funksignale 4 und 6 wird zwischen dem
Steuergerät 2 und
dem mobilen Transponder 5 wie beschrieben eine Funkverbindung
ausgebildet.
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Dabei
weist das hochfrequente Funksignal 6 üblicherweise eine eindeutige
kodierte Information auf, die eine Authentifizierung des mobilen
Transponders 5 durch das Steuergerät 2 ermöglicht.
Auf diese Weise wird festgestellt, ob der Transponder 5 ein
für den
Fahrzeugzugang und/oder Fahrzeugstart des Fahrzeugs 1 berechtigter
Transponder ist. Ist dies der Fall, wird der Fahrzeugzugang und/oder
Fahrzeugstart durch das Steuergerät 2 oder eine dem Steuergerät 2 nachgeschaltete
Wegfahrsperre (nicht gezeigt) freigegeben beziehungsweise ermöglicht. Dabei
kann eine solche Wegfahrsperre auch in das Steuergerät 2 integriert
sein.
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1 zeigt
weiterhin, wie die Reichweitenbeschränkung des niederfrequenten
Funksignals unerwünscht
umgangen werden kann. Dabei ist beispielhaft eine Relais-Station 8 und
eine Relais-Station 9 vorgesehen. Die Anzahl der zur Umgehung
der Reichweitenbeschränkung
eingesetzten Relais-Stationen ist dabei beliebig und hängt zum
Beispiel von der Entfernung ab, über
die ein unberechtigter Zugang zum Fahrzeug 1 oder dessen
Start erzielt werden soll. Mindestens eine Relais-Station (hier
zum Beispiel Relais-Station 8) wird dabei im Wirkungsbereich
der Sendeantenne 3 angeordnet. Das über die Sendeantenne 3 ausgesandte
niederfrequente Funksignal 4 wird von der Relais-Station 8 empfangen
und über
eine Funkverbindung 10 an die Relais-Station 9 übertragen.
Die durch die Funkverbindung 10 überbrückte Entfernung kann dabei
ein Vielfaches der ursprünglichen
Reichweite des niederfrequenten Funksignals 4 betragen,
wobei auch mehr als zwei Relais-Stationen zur Er weiterung der überbrückten Entfernung
verwendet werden können.
Die Funkverbindung 10 ist typischerweise als Hochfrequenzfunkstrecke
mit entsprechenden Sende- und Empfangseinheiten ausgebildet, über die
die Information des abgefangenen niederfrequenten Funksignals 4 weitergeleitet
wird.
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Die
Relais-Station 9 wird üblicherweise
unauffällig
in der Nähe
des mobilen Transponders 5 positioniert. Die Relais-Station 9 kann
beispielsweise in einem unauffällig
abgestellten Koffer angeordnet sein. Eine solche unerwünschte Umgehung
der Reichweitenbeschränkung
eines passiven Zugangs- und Startsystems für ein Fahrzeug wird deshalb
häufig
auch als Kofferangriff bezeichnet. Aus den über die Funkstrecke 10 empfangenen
Informationen bildet die Relais-Station 9 das niederfrequente
Funksignal 4 nach, das von dem mobilen Transponder 5 empfangen
werden kann, wenn er sich im Wirkungsbereich der Relais-Station 9 befindet.
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Der
mobile Transponder 5 wird durch das empfangene niederfrequente
Funksignal wiederum zur Aussendung des hochfrequenten Funksignals 6 angeregt
(siehe auch 1), das von der Relais-Station 9 empfangen
und über
die Funkstrecke 10 an die Relais-Station 8 übermittelt
wird. Bei einem Kofferangriff von ausreichend kurzer Reichweite
würde das hochfrequente
Signal sogar nicht verlängert
werden, wenn die Reichweite des Identifikationsgebers (beispielsweise
10–80
Meter) bereits ausreicht. Die Relais-Station 8 sendet das
hochfrequente Funksignal 6 ihrerseits aus, so dass dieses über die
Empfangsantenne 7 vom Steuergerät 2 empfangen wird.
Das Steuergerät 2 erkennt
das empfangene Signal 6 als das gültige, kodierte Funksignal
des Transponders 5 und ermöglicht den Fahrzeugzugang und/oder
Fahrzeugstart, obwohl sich der mobile Transponder 5 tatsächlich in
großer
Entfernung zum Fahrzeug 1 befindet. Auf diese Weise kann
das Fahrzeug 1 ohne Alarmauslösung unbemerkt von einem räumlich weit entfernten
Anwender des mobilen Transponders 5 entsperrt und/oder
entwendet werden.
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Um
die beschriebene Umgehung der Reichweitenbeschränkung des niederfrequenten
Funksignals 4 zu verhindern, sind bisher die nachfolgend
beschriebenen Verfahren jeweils für sich oder in beliebiger Kombination
miteinander eingesetzt worden:
- – Variationen
des Trägersignals
des niederfrequenten Funksignals 4 und/oder des hochfrequenten
Funksignals 6. Nachteilig wirkt sich dabei aus, dass diese
Variationen des Trägersignals wirkungslos
sind, wenn in den Relais-Stationen analoge Verstärkerstufen verwendet werden.
- – Laufzeitmessung
des hochfrequenten Funksignals 6.
- Nachteilig wirkt sich dabei aus, dass solche Laufzeitmessungen
eine sehr aufwendige Messtechnik im Steuergerät 2 und/oder im mobilen
Transponder 5 erfordern.
- – Triangulation
durch Messung der Signalstärke des
niederfrequenten Funksignals 4 über mehrere Sendeantennen 3.
Nachteilig wirkt sich dabei aus, dass dies eine bestimmte Antennenanordnung der
Sendeantennen 3 am Fahrzeug 1 und eine aufwendige
Messtechnik erfordert.
- – Periodische
Authentifizierung des mobilen Transponders 5 während des
Fahrbetriebs. Nachteilig wirkt sich dabei aus, dass dies einen unberechtigten
Fahrzeugzugang und/oder Fahrzeugstart nicht verhindert und darüber hinaus
zu unsicheren Situationen im Fahrbetrieb führen kann, wenn der mobile
Transponder 5 nicht gefunden wird (nicht antwortet).
- – Gleichzeitige
Messung von physikalischen Größen, wie
zum Beispiel dem Erdmagnetfeld, im mobilen Transponder 5 und
im Fahrzeug 1 und nachfolgender Vergleich im Steuergerät 2.
Nachteilig wirkt sich dabei aus, dass nur wenige physikalische Größen geeignet
beziehungsweise nur mit erheblichem technischem Aufwand messbar sind.
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2 zeigt
in einem Bockschaltbild ein erfindungsgemäßes passives Zugangs- und Startsystem mit
einem Fahrzeug 1 und einem mobilen Transponder 5.
Wie in 1 weist das Fahrzeug 1 wiederum ein Steuergerät 2,
eine Sendeantenne 3 für
niederfrequente Funksignale 4 und eine Empfangsantenne 7 für hochfrequente
Funksignale 6 auf. Die Sendeantenne 3 und die
Empfangsantenne 7 sind elektrisch mit dem Steuergerät 2 verbunden.
Das Steuergerät 2 sendet über die
Sendeantenne 3 ein niederfrequentes Funksignal 4 bestimmter
Reichweite aus.
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Die
bestimmte Reichweite des niederfrequenten Funksignals 4 wird
wiederum durch den Pegel des Funksignals und die Sendecharakteristik
der Sendeantenne 3 bestimmt. Die Sendeantenne 3 kann
zum Beispiel im Türgriff
des Fahrzeugs 1 angeordnet sein. Die (Grenz-)Reichweite
wird aus Gründen
der Sicherheit so gewählt,
dass eine direkte Bedienung des passiven Zugangs- und Startsystems über größere Entfernungen nicht möglich ist.
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Die
niederfrequente Funksignale 4 werden wiederum periodisch
(oder ereignisgesteuert) ausgesandt, um nach dem Vorhandensein eines
mobilen Transponders 5 im Wirkungsbereich des niederfrequenten
Funksignals 4 zu suchen. Befindet sich der mobile Transponder 5 im
Wirkungsbereich des niederfrequenten Funksignals 4 und
empfängt
dieses, beantwortet er das niederfrequente Funksignal 4 mit einem
hochfrequenten Funksignal 6. Dieses hochfrequente Funksignal 6 wird über die
Empfangsantenne 7 empfangen und zur Überprüfung und/oder Verarbeitung
an das Steuergerät 2 weitergeleitet.
Durch die Funksignale 4 und 6 wird die Funkverbindung zwischen
Steuergerät 2 und
mobilem Transponder 5 ausgebildet.
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Dabei
enthält
das hochfrequente Funksignal 6 üblicherweise eine eindeutige
kodierte Information, die eine Authentifizie rung des mobilen Transponders 5 durch
das Steuergerät 2 ermöglicht.
Auf diese Weise wird festgestellt, ob der Transponder 5 ein
für den Fahrzeugzugang
und/oder Fahrzeugstart des Fahrzeugs 1 berechtigter Transponder
ist. Zusätzlich
zum System nach 1 weist das Fahrzeug 1 eine
Ultraschallwandler 12 auf, der als Sender und/oder Empfänger ausgebildet
sein kann. Empfängt
der mobile Transponder 5 ein niederfrequentes Funksignal 4, sendet
er sofort oder mit einem bestimmten zeitlichen Abstand zum hochfrequenten
Funksignal 6 ein codiertes Ultraschallsignal 11 über einen
entsprechenden integrierten Ultraschallwandler 18 aus.
Dieses Signal wird von dem Ultraschallwandler 12 empfangen
und an das Steuergerät 2 weitergeleitet.
Das Steuergerät 2 wertet
das Ultraschallsignal 11 aus in Bezug auf folgende Parameter:
- a) den zeitlichen Abstand zum Aussenden des niederfrequenten
Funksignals 4 oder den zeitlichen Abstand zum Empfang des
hochfrequenten Funksignals 6, und/oder
- b) den Dateninhalt (Kodierung), und/oder
- c) den Lautstärkepegel,
und/oder
- d) die Frequenz, und/oder
- e) die Phasenlage des Ultraschallsignals 11 bezogen
auf das niederfrequente Funksignal 4.
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Bereits
durch die parallel zur Kommunikation über die Funksignale 4 und 6 erfolgende Übertragung des
Ultraschallsignals 11 wird die Angriffsschwelle gegenüber der
Ausführungsform
gemäß 1 signifikant
erhöht,
da die Relais-Stationen ebenfalls mit passenden Ultraschallempfängern und
-sendern ausgerüstet
sein müssten,
um Ultraschallsignale zwischen Fahrzeug 1 und mobilem Transponder 5 zu übertragen.
Darüber
hinaus ist es technisch mit relativ geringem Aufwand möglich, die
Laufzeitdifferenz zwischen den Signalen, die als elektro magnetische Funksignale 4 und 6 beziehungsweise
als akustisches Signal, d. h. als Ultraschallsignal 11 übertragen werden,
zu messen. Der Unterschied in den Laufzeiten beträgt dabei
etwa 1:106. Bei einer räumlichen Distanz von 1 Meter
ergibt sich beispielsweise eine Laufzeitdifferenz von 3 msec zwischen
einem elektromagnetischen und einem akustischen Signal, die gleichzeitig
ausgesendet wurden.
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3 bis 5 zeigen
Signalverläufe
(Amplitude A über
Zeit t) niederfrequenter oder hochfrequenter elektromagnetischer
Signale (Funksignale 4, 6) und eines akustischen
Signals (Ultraschallsignal 11), die zur Laufzeitmessung
mittels Laufzeitdifferenz 14 zwischen dem elektromagnetischen
Signal (Funksignale 4, 6) und dem akustischen
Signal (Ultraschallsignal 11) nacheinander oder gleichzeitig übertragen
werden. Es kann dabei beispielsweise zwischen einer parallelen Abfolge
(vgl. 5), wo Ultraschallsignal 11 und Funksignal 4 oder 6 überlappend, d.
h. zumindest zeitweise gleichzeitig übertragen werden, und einer
seriellen Abfolge (vgl. 3 und 4), wo das
Ultraschallsignal vor dem Funksignal (vgl. 3) oder
umgekehrt (vgl. 4) ggf. unter Miteinbeziehung
von Verzögerungen
beim Signalwechsel übertagen
wird, unterschieden werden. Als Funksignal kommen das niederfrequente
(4) und das hochfrequente (6) Funksignal jeweils
für sich
als auch in Kombination miteinander in Frage, wobei die Übertragungsrichtungen
von Ultraschallsignal und Funksignal für sich alleine als auch in
Kombination miteinander beliebig sein können und jede mögliche Kombination
umfassen.
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Die
Laufzeitdifferenz 14 ergibt sich aus der unterschiedlichen
Ausbreitungsgeschwindigkeiten von Funk- und Ultraschallsignalen
ggf. unter Berücksichtigung
eines optionalen bestimmten zeitlichen Abstandes dieser Signale
beim Aussenden. Auf diese Weise kann das Steuergerät 2 zu
große
Abstände zwischen
dem mobilen Transponder 5 und dem Fahrzeug 1,
wie sie bei dem beschriebenen Kofferangriff auf Grund der verlängerten Übertragungsstrecke
zu erwarten sind, erkennen und ent sprechende Fahrzeugfunktion sperren
und/oder einen Alarm auslösen.
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Dabei
kann die empfangende Einheit (hier das Steuergerät 2) aus der gemessenen
zeitlichen Differenz zwischen dem Eintreffen von Funksignal 6 und
Ultraschallsignal 11 die Distanz zwischen mobilem Transponder 5 und
Fahrzeug 1 errechnen und diese mit dem gemessenen akustischen
Pegel korrelieren. Wenn diese Werte nicht zueinander passen, zum
Beispiel ein zu hoher Lautstärkepegel
bei großer Distanz
(Laufzeitdifferenz 14), können ausgewählte Fahrzeugfunktion ebenfalls
gesperrt werden.
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Die
Auswertung der Phasenlage des Ultraschallsignals 11 bezogen
auf das niederfrequente Funksignal 4 oder hochfrequente
Funksignal 6 erlaubt es, zudem zu erkennen, ob irgendwelche
zusätzlichen
Filter in die Übertragungsstrecke
geschaltet waren. Da Relais-Stationen zur Unterdrückung von
Rauschen typischerweise Tiefpass- oder Bandpassfilter einsetzen
müssen,
wird die Phasenlage des weitervermittelten Ultraschallsignals 11 signifikant
verändert.
Dies kann die empfangende Einheit, zum Beispiel das Steuergerät 2,
durch Vergleich mit der Phase des niederfrequenten Funksignals 4 ermitteln.
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Dies
ist auch dann möglich,
wenn sich die Phasenlage des niederfrequenten Funksignals 4 durch
die Verlängerung
der Reichweite über
die Relais-Stationen ändert,
weil sich durch die unterschiedlichen Filter und durch die unterschiedlichen Frequenzen
der beiden Signale unterschiedliche Phasenverschiebungen für das akustische
und das elektromagnetische Signal ergeben.
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Wird über die
Auswertung eines oder mehrerer der oben unter a) bis e) aufgeführten Signalparameter
eine unerwünschte
Signalmanipulation erkannt, wird der Fahrzeugzugang und/oder Fahrzeugstart
beispielsweise durch das Steuergerät 2 oder eine dem
Steuergerät 2 nachgeschaltete
Wegfahrsperre (nicht ge zeigt) nicht freigegeben beziehungsweise
nicht ermöglicht.
Zusätzlich
dazu kann zum Beispiel ein akustischer Alarm ausgelöst werden.
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Bei
einer Weiterbildung der Anordnung gemäß 2 ist beispielsweise
die Senderichtung des Ultraschallsignals 11 derart, dass
im Fahrzeug 1 ein oder mehrere Ultraschallsender angeordnet
sind, die mit dem Steuergerät 2 verbunden
sind. Der mobile Transponder 5 weist in diesem Fall einen
Ultraschallempfänger
auf. Die fahrzeugseitigen Ultraschallsender können beispielsweise in einem
Warnsignalgeber für
den Außenraum
(vergleiche Ultraschallsender 12) beziehungsweise in eine
Alarmanlage für
den Innenraum (z. B. Ultraschallsender 13) integriert sein
oder durch diese gebildet werden. In diesem Fall sendet das Fahrzeug 1 das
Ultraschallsignal 11 (zum Beispiel über den Ultraschallsender 12)
gleichzeitig mit oder zeitlich versetzt zu dem niederfrequenten
Funksignal 4 aus.
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In
dieser Variante wertet der mobile Transponder 5 das empfangene
Signal in Bezug auf die oben genannten Parameter a) bis e) aus.
Der Vorteil dieser Ausführungsform
ist, dass die im mobilen Transponder 5 verwendete Batterie
weniger belastet wird als in der ersten Variante, in der durch den
mobilen Transponder 5 das Ultraschallsignal 11 gesendet
werden muss. Erfindungsgemäß kann das
Fahrzeug 1 im niederfrequenten Funksignal außerdem (verschlüsselt) bestimmte
Parameter für
die Ultraschallkommunikation vorgeben, beispielsweise den Dateninhalt,
den Sendepegel, die Frequenz usw. Diese Parameter können darüber hinaus
in festgelegten Zeitabständen
oder für
jede einzelne Kommunikation zwischen Transponder 5 und
Steuergerät 2 verändert werden,
wodurch ein Angriff nochmals signifikant erschwert wird.
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In
einer weiteren Weiterbildung der Anordnung gemäß 2 sind sowohl
das Fahrzeug 1 als auch der mobile Transponder 5 mit
Ultraschallsendern und -empfängern
ausgestattet. Auf diese Weise wird eine bidirektionale Ultraschallverbindung
aus gebildet, über
die sowohl Ultraschallsignale 11 vom Fahrzeug 1 an
den mobilen Transponder 5 als auch vom mobilen Transponder 5 an
das Fahrzeug 1 gesendet werden können. Beide Einheiten können somit
die beschriebene Prüfung
der Ultraschallsignale 11 vornehmen. Bei dieser dritten
Variante ist es darüber
hinaus möglich,
dass das Fahrzeug 1 durch entsprechende Information im
Funksignal 4 die Senderichtung für die Ultraschallkommunikation
vorgibt.
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Die
Senderichtung der Ultraschallsignale 11 zwischen Fahrzeug 1 und
mobilem Transponder 5 kann dabei auch mehrfach gewechselt
werden. Da ein Angreifer nicht weiß, welche Senderichtung gewählt wurde,
beziehungsweise wann die Senderichtung wechselt, müssen die
zur Reichweitenverlängerung
verwendeten Relais-Stationen (siehe 1) immer
für gleichzeitiges
Senden und Empfangen ausgebildet sein. In einer solchen Konstellation
können sich
leicht akustische Rückkopplungen
zwischen den Relais-Station und den Sendern beziehungsweise den
Empfängern
von Fahrzeug 1 und mobilem Transponder 5 ergeben,
die technisch aufwendig erkannt und bedämpft werden müssten. Eine
unerwünschte
Reichweitenverlängerung
der Signale 4, 6 und 11 durch Relais-Stationen
wird auf diese Weise nochmals deutlich erschwert.
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6 zeigt
in einem Diagramm schematisch ein Beispiel für die Ausgestaltung von Ultraschallsignalen 11 mit
wechselnder Senderichtung. Dabei wird durch die Pfeile in 5 die
jeweilige aktuelle Senderichtung bezeichnet. Die Senderichtung 15 kann
dabei das Senden des Ultraschallsignals 11 vom Fahrzeug 1 zum
mobilen Transponder 5 bezeichnen und die Senderichtung 16 kann
das Senden des Ultraschallsignals 11 vom mobilen Transponder 5 zum Fahrzeug 1 bezeichnen,
oder umgekehrt.
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Ein
jeweiliger Wechsel der Senderichtung 15, 16 ist
durch die senkrechten gestrichelten Linien bezeichnet. Darüber hinaus
kann zum Beispiel wie gezeigt auch der Sendepegel 17 des
Ult raschallsignals 11 im Verlauf einer jeden einzelnen
Signalübertragung
verändert
werden, zum Beispiel ausgehend von einem bestimmten (variierbaren)
Ausgangspegel linear hin zu einem niedrigeren Pegel 17 oder
umgekehrt. Auch ein Absenken und erneutes Ansteigen des Sendepegels 17 im
Verlauf einer einzelnen Signalübertragung
oder umgekehrt sowie vielfältige
weitere Variationen (zum Beispiel sinusförmiger Verlauf des Sendepegels 17 mit
insgesamt abfallendem oder ansteigendem mittleren Pegel) sind möglich. Ebenso ist
die Signalabfolge von Ultraschallsignal und Funksignalen) beliebig.
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Schließlich kann
zur Erzeugung und/oder zum Empfang des Ultraschallsignals 11 im
Fahrzeug 1 als Schallwandler 13 ein Schallwandler
verwendet werden, der Teil der Innenraumüberwachung (mittels Ultraschall)
und somit Teil der Alarmanlage ist. Weiterhin kann auch zur Erzeugung
und/oder zum Empfang des Ultraschallsignals 11 im Transponder 5 ein Schallwandler 18 verwendet
werden, der bereits als akustischer Signalgeber (zum Beispiel als
sogenannter Piepser) im Hörbereich
(20–20000
Hz) eingesetzt wird.
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Steuergerät
- 3
- Sendeantenne
- 4
- Funksignal
- 5
- Transponder
- 6
- Funksignal
- 7
- Empfangsantenne
- 8
- Relais-Station
- 9
- Relais-Station
- 10
- Funkverbindung
- 11
- Ultraschallsignal
- 12
- Schallwandler
(Ultraschallsender und/oder -empfänger)
- 13
- Schallwandler
(Ultraschallsender und/oder -empfänger)
- 14
- Laufzeitdifferenz
- 15
- Senderichtung
- 16
- Senderichtung
- 17
- Sendepegel
- 18
- Schallwandler
(Ultraschallsender und/oder -empfänger)