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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine. Die Brennkraftmaschine umfasst einen Ansaugtrakt
und einen Abgastrakt. Der Ansaugtrakt umfasst zumindest ein Saugrohr,
eine Drosselklappe und einen Saugrohrdrucksensor. Der Abgastrakt
umfasst zumindest eine Lambdasonde.
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An
die Automobilindustrie werden zunehmend Anforderungen gestellt,
Kraftfahrzeuge so auszubilden, dass sie Fehlfunktionen und/oder
fehlerhafte Fahrzeugkomponenten sehr präzise selbst erkennen können. Beispielsweise
kann die volle Diagnostizierfähigkeit
eines Abgastraktes und/oder eines Ansaugtraktes einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs gefordert werden. Insbesondere wird regelmäßig eine Überwachung
von Fahrzeugkomponenten gefordert, die Einfluss auf eine Abgasbildung und/oder
auf Schadstoffemissionen haben.
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Die
DE 10 2007 023 850
B3 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine mit einem Luftmassenstromsensor. Dabei
wird abhängig
von mehreren zuvor ermittelten Ausgleichsfunktionen ein Fehler im
Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine ermittelt. Die Ausgleichsfunktionen
sind dabei repräsentativ
für Trimmwerte
und Reglerausschläge
eines Lambdareglers. Dazu werden Drosselklappendruckverhältnisse
von kleiner gleich eins berücksichtigt.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das bzw. die ein
Ermitteln eines fehlerhaften Elements eines Ansaugtrakts der Brennkraftmaschine
ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich gemäß einem ersten
Aspekt aus durch ein Verfahren und eine korrespondierende Vorrichtung
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, die einen Ansaugtrakt und
einen Abgastrakt umfasst. Der Ansaugtrakt umfasst zumindest ein
Saugrohr, eine Drosselklappe, einen Saugrohrdrucksensor und einen
Verdichter. Der Abgastrakt umfasst zumindest eine Lambdasonde. Bei einer
aktiven Saugrohrmodelltrimmung werden bei unterschiedlichen stationären Drosselklappendruckverhältnissen
Istwerte des Saugrohrdrucks mittels des Saugrohrdrucksensors erfasst
und Schätzwerte des
Saugrohrdrucks in dem Saugrohr anhand eines Saugrohrmodells modelliert.
Das Drosselklappendruckverhältnis
ist repräsentativ
für ein
Verhältnis des
Saugrohrdrucks stromabwärts
der Drosselklappe zu einem Umgebungsdruck. Abhängig von den erfassten Istwerten
und den modellierten Schätzwerten des
Saugrohrdrucks werden Trimmwerte zumindest eines Modellparameters
des Saugrohrmodells so ermittelt, dass sich durch Trimmen des entsprechenden
Modellparameters abhängig
von den Trimmwerten die modellierten Schätzwerte des Saugrohrdrucks
an die entsprechenden erfassten Istwerte des Saugrohrdrucks annähern. Dabei
wird eine Trimmwertausgleichsgerade in Abhängigkeit zu den unterschiedlichen
Drosselklappendruckverhältnissen
ermittelt, die durch die Trimmwerte approximiert wird. Bei unterschiedlichen
stationären
Drosselklappendruckverhältnissen
werden erste Reglerwerte von ersten Reglerausschlägen eines
Lambdareglers erfasst. Eine Aktivreglerwertausgleichsgerade wird
in Abhängigkeit
zu den Drosselklappendruckverhältnissen
ermittelt, die durch die ersten Reglerwerte approximiert wird. Bei
nicht aktiver Saugrohrmodelltrimmung werden bei unterschiedlichen
stationären Drosselklappendruckverhältnissen
zweite Reglerwerte von zweiten Reglerausschlägen des Lambdareglers erfasst.
Dabei wird eine Deaktivreglerwertausgleichsgerade in Abhängigkeit
zu den Drosselklappendruckverhältnissen
ermittelt, die durch die zweiten Reglerwerte approximiert wird.
Abhängig von
einer Trimmwertsteigung und einem Trimm-Y-Achsenabschnitt der Trimmwertausgleichsgeraden
werden ein erster und zweiter modifizierter Trimm-Y-Achsenabschnitt
ermittelt. Abhängig
von einer Aktivreglerwertsteigung und einem Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
der Aktivreglerwertausgleichsgeraden werden ein erster und zweiter
modifizierter Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt ermittelt. Abhängig von
einer Deaktivreglerwertsteigung und einem Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
der Deaktivreglerwertausgleichsgeraden werden ein erster und zweiter
modifizierter Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt ermittelt. Die
ersten modifizierten Achsenabschnitte sind repräsentativ für Werte der jeweiligen Ausgleichsgeraden
bei einem Drosselklappendruckverhältnis von kleiner gleich eins. Die
zweiten modifizierten Achsenabschnitte sind repräsentativ für Werte der jeweiligen Ausgleichsgeraden
bei einem Drosselklappendruckverhältnis von größer eins.
Abhängig
von der Trimmwertsteigung, dem Trimm-Y-Achsenabschnitt, dem ersten
und zweiten modifizierten Trimm-Y-Achsenabschnitt und abhängig von
der Aktivreglerwertsteigung, dem Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt,
dem ersten und zweiten modifizierten Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
und abhängig
von der Deaktivreglerwertsteigung, dem Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt, dem
ersten und zweiten modifizierten Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
wird ein Fehler des Ansaugtrakts erkannt.
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Das
Ermitteln der Ausgleichsgeraden ermöglicht eine Diagnostizierfähigkeit
des Ansaugtrakts der Brennkraftmaschine. Die Diagnostizierfähigkeit
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass im Wesentlichen alle Komponenten
des Ansaugtrakts auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden können. Insbesondere ermöglicht dies
ein Überprüfen der Drosselklappe,
eines Saugrohrdrucksensors, eines Umgebungsdrucksensors und/oder
einer Leckage im Ansaugtrakt stromaufwärts der Drosselklappe und/oder
stromabwärts
der Drosselklappe. Ferner kann beim Überprüfen der genannten Sensoren
sogar eine Art des Fehlers erkannt werden. Die Art des Fehlers ist
beispielsweise eine konstante oder relative positive oder negative
Sensorabweichung.
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Das
Saugrohrmodell ermöglicht
abhängig von
der Stellung der Drosselklappe und/oder weiteren Größen unterschiedliche
Drücke
im Ansaugtrakt, so z. B. den Saugrohrdruck, und/oder einen Luftmassenstrom
in den Ansaugtrakt und/oder hin zu dem Brennraum der Brennkraftmaschine
zu ermitteln. Bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung wird zumindest
ein Modellparameter des Saugrohrmodells so getrimmt, dass sich der
Schätzwert
des Saugrohrdrucks an den Istwert des Saugrohrdrucks annähert. Die
Modellparameter sind beispielsweise eine reduzierte Querschnittsfläche der
Drosselklappe, insbesondere bei niedriger Last, bzw. ein Druck stromaufwärts der Drosselklappe,
insbesondere bei hoher Last. Das Trimmen des Modellparameters bedeutet
in diesem Zusammenhang ein Verstellen des Modellparameters.
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Der
Verdichter im Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine ist Bestandteil
eines Turboladers.
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Die
Ausgleichsgeraden werden jeweils durch deren zugeordnete Steigung
und deren zugeordneten Y-Achsenabschnitt charakterisiert, wobei
die Y-Achsenabschnitte repräsentativ
sind für
einen Wert einer Y-Achse an einem Schnittpunkt der jeweiligen Ausgleichsgerade
mit der Y-Achse. Vorzugsweise ergeben sich die ersten bzw. zweiten
modifizierten Y-Achsenabschnitte durch Verschieben der Y-Achse entlang
der X-Achse, so dass die Y-Achse die X-Achse bei eins bzw. zwei
schneidet.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts werden die
Trimmwerte des Saugrohrdrucks überwacht,
indem die Trimmwerte mit einem vorgegebenen Trimmschwellenwert verglichen
werden. Die Saugrohrmodelltrimmung wird deaktiviert und die zweiten
Reglerwerte der zweiten Reglerausschläge des Lambdareglers werden
ermittelt, falls zumindest einer der Trimmwerte betragsmäßig größer als
der vorgegebene Trimmschwellenwert ist. Dies trägt dazu bei, dass im regulären Betrieb
der Brennkraftmaschine mit Verdichter bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung
die Trimmwertausgleichsgerade und die Aktivreglerwertausgleichsgerade
schon ermittelt sind und dass nach einem Deaktivieren der Saugrohrmodelltrimmung,
was ein Indiz für
eine fehlerhafte Komponente des Ansaugtrakts ist, lediglich die
Deaktivreglerwertausgleichsgerade ermittelt werden muss. Dies trägt dazu
bei, dass die fehlerhafte Komponente des Ansaugtrakts besonders
schnell ermittelt werden kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts umfasst
die Brennkraftmaschine einen Ladedrucksensor, der ausgebildet ist,
einen Ladedruck zu erfassen, der repräsentativ ist für einen Druck
stromaufwärts
der Drosselklappe und stromabwärts
des Verdichters. Abhängig
von dem erfassten Ladedruck wird anhand des Saugrohrmodells der Schätzwert des
Saugrohrdrucks modelliert. Dies trägt zu einer besonders zuverlässigen Ermittlung des
Schätzwerts
des Saugrohrdrucks bei.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts umfasst
die Brennkraftmaschine einen Drosselklappenstellungssensor, der
ausgebildet ist, eine aktuelle Stellung der Drosselklappe zu erfassen.
Abhängig
von der erfassten Stellung der Drosselklappe wird anhand des Saugrohrmodells
der Schätzwert des
Saugrohrdrucks modelliert. Dies trägt zu einer besonders zuverlässigen Ermittlung des
Schätzwerts
des Saugrohrdrucks bei.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts sind
die ersten modifizierten Y-Achsenabschnitte repräsentativ für Werte der jeweiligen Ausgleichsgeraden,
bei denen das Drosselklappendruckverhältnis gleich eins ist. Die
zweiten modifizierten Y-Achsenabschnitte sind repräsentativ für Werte
der jeweiligen Ausgleichsgeraden, bei denen das Drosselklappendruckverhältnis gleich
zwei ist. Ein Drosselklappendruckverhältnis von eins ist repräsentativ
für einen
Saugrohrdruck, der im Wesentlichen gleich dem Umgebungsdruck ist.
Ein Drosselklappendruckverhältnis
von zwei ist repräsentativ
für einen
Saugrohrdruck, der im Wesentlichen doppelt so groß ist wie
der Umgebungsdruck. Unter Berücksichtigung
dieser beiden Drosselklappendruckverhältnisse kann besonders zuverlässig ein
Fehler des Ansaugtraktes erkannt werden.
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Vorzugsweise
werden während
des Betriebs der Brennkraftmaschine regelmäßig Daten zum Erstellen der
Ausgleichsgeraden gesammelt. Eine Auswertung der Daten erfolgt,
wenn die Brennkraftmaschine abgeschaltet werden soll und/oder wenn
eine ausreichende Datenmenge an Daten zum Auswerten der Ausgleichsgeraden
gesammelt wurde.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts wird
ein Fehler des Saugrohrdrucksensors erkannt, falls die Steigungen
der Ausgleichsgeraden näherungsweise
null sind, die Y-Achsenabschnitte der Trimmwertausgleichsgeraden
größer null
sind, die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgeraden
kleiner null sind und die Y-Achsenabschnitte der Deaktivreglerwertausgleichsgeraden
näherungsweise
null sind. Ein Fehler des Saugrohrdrucksensors wird auch erkannt,
falls die Trimmwertsteigung kleiner null ist, die Y-Achsenabschnitte
der Trimmwertausgleichsgeraden größer null sind, die Aktivreglerwertsteigung
größer null
ist, die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgeraden
kleiner null sind, die Deaktivreglerwertsteigung und die Y-Achsenabschnitte
der Deaktivreglerwertausgleichsgeraden näherungsweise null sind. Ferner
wird ein Fehler des Saugrohrdrucksensors erkannt, falls die Steigungen
der Ausgleichsgeraden näherungsweise
null sind, die Y-Achsenabschnitte der Trimmwertausgleichsgeraden
kleiner null sind, die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgeraden
größer null
sind und die Y-Achsenabschnitte der Deaktivreglerwertausgleichsgeraden
näherungsweise
null sind. Darüber
hinaus wird ein Fehler des Saugrohrdrucksensors erkannt, falls die
Trimmwertsteigung größer null
ist, die Y-Achsenabschnitte der Trimmwertausgleichsgeraden kleiner null
sind, die Aktivreglerwertsteigung kleiner null ist, die Y-Achsenabschnitte
der Aktivreglerwertausgleichsgeraden größer null sind, die Deaktivreglerwertsteigung
und die Y-Achsenabschnitte der Deaktivreglerwertausgleichsgeraden
näherungsweise
null sind. Dies trägt
dazu bei, dass der Fehler des Saugrohrdrucksensors besonders zuverlässig erkannt wird.
Abhängig
von den unterschiedlichen Alternativen zum Erkennen des Fehlers
des Saugrohrdrucksensors kann der Fehler des Saugrohrdrucksensors noch
weiter präzisiert
werden. Insbesondere kann erkannt werden, ob der Saugrohrdrucksensor
zuviel oder zu wenig anzeigt und ob es sich um eine abhängig vom
Drosselklappendruckverhältnis
relative oder absolute Abweichung handelt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts wird
ein Fehler der Drosselklappe erkannt, falls die Trimmwertsteigung
kleiner null ist, der Trimm-Y-Achsenabschnitt und der erste modifizierte
Trimm-Y-Achsenabschnitt größer null
sind, der zweite modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt kleiner null
ist, die Aktivreglerwertsteigung und die Y-Achsenabschnitte der
Aktivreglerwertausgleichsgerade näherungsweise null sind, die
Deaktivreglerwertsteigung kleiner null ist, der Deaktiv reglerwert-Y-Achsenabschnitt
und der erste modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt größer null
sind und der zweite modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
kleiner null ist. Ein Fehler der Drosselklappe kann auch erkannt
werden, falls die Trimmwertsteigung größer null ist, der Trimm-Y-Achsenabschnitt und
der erste modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt kleiner null sind,
der zweite modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt größer null
ist, die Aktivreglerwertsteigung und die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgerade
näherungsweise null
sind, die Deaktivreglerwertsteigung größer null ist, der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
und der erste modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt kleiner
null sind und der zweite modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
größer null
ist. Dies trägt
dazu bei, den Fehler der Drosselklappe besonders zuverlässig zu
erkennen. Die beiden unterschiedlichen Alternativen zum Erkennen
des Fehlers der Drosselklappe ermöglichen, den Fehler der Drosselklappe
noch weiter zu präzisieren.
Insbesondere kann erkannt werden, ob ein Öffnungsgrad der Drosselklappe
größer oder
kleiner ist als von dem Drosselklappenstellungssensor erfasst und
ob die Abweichung des Öffnungsgrades
in Bezug auf die Drosselklappendruckverhältnisse eine relative oder
eine absolute Abweichung ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts wird
eine Leckage im Ansaugtrakt erkannt, falls die Trimmwertsteigung
kleiner null ist, der Trimm-Y-Achsenabschnitt und der erste modifizierte
Trimm-Y-Achsenabschnitt größer null
sind, der zweite modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt kleiner null
ist, die Aktivreglerwertsteigung und die Y-Achsenabschnitt der Aktivreglerwertausgleichsgerade
näherungsweise
null sind, die Deaktivreglerwertsteigung kleiner null ist, der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
und der erste modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt größer null sind
und der zweite modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
kleiner null ist. Dies trägt dazu
bei, dass die Leckage im Ansaugtrakt besonders präzise erkannt
wird. Vorzugsweise wird dadurch eine Leckage des Ansaugtrakts stromabwärts der
Drosselklappe erkannt.
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Die
Erfindung zeichnet sich gemäß einem zweiten
Aspekt aus durch ein Verfahren und eine korrespondierende Vorrichtung
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, die einen Ansaugtrakt und
einen Abgastrakt umfasst. Der Ansaugtrakt umfasst zumindest ein
Saugrohr, eine Drosselklappe und einen Saugrohrdrucksensor. Der
Abgastrakt umfasst zumindest eine Lambdasonde. Bei einer aktiven Saugrohrmodelltrimmung
werden bei unterschiedlichen stationären Drosselklappendruckverhältnissen Istwerte
des Saugrohrdrucks mittels des Saugrohrdrucksensors erfasst. Schätzwerte
des Saugrohrdrucks in dem Saugrohr werden anhand eines Saugrohrmodells
modelliert. Das Drosselklappendruckverhältnis ist repräsentativ
für ein
Verhältnis
eines Saugrohrdrucks stromabwärts
der Drosselklappe zu einem Umgebungsdruck. Abhängig von den erfassten Istwerten
und den modellierten Schätzwerten
des Saugrohrdrucks Trimmwerte werden Trimmwerte zumindest eines
Modellparameters des Saugrohrmodells so ermittelt, dass sich durch
Trimmen des entsprechenden Modellparameters abhängig von den Trimmwerten die
modellierten Schätzwerte
des Saugrohrdrucks an die entsprechenden erfassten Istwerte des
Saugrohrdrucks annähern.
Eine Trimmwertausgleichsgerade wird in Abhängigkeit zu den unterschiedlichen
Drosselklappendruckverhältnissen ermittelt,
die durch die Trimmwerte approximiert wird. Bei unterschiedlichen
stationären
Drosselklappendruckverhältnissen
werden erste Reglerwerte von ersten Reglerausschlägen eines
Lambdareglers erfasst. Eine Aktivreglerwertausgleichsgerade wird
in Abhängigkeit
zu den Drosselklappendruckverhältnissen
ermittelt, die durch die ersten Reglerwerte approximiert wird. Bei
nicht aktiver Saugrohrmodelltrimmung werden bei unterschiedlichen
stationären Drosselklappendruckverhältnissen
zweite Reglerwerte von zweiten Reglerausschlägen des Lambdareglers erfasst.
Eine Deaktivreglerwertausgleichsgerade wird in Abhängigkeit
zu den Drosselklappendruckverhältnissen
ermittelt, die durch die zweiten Reglerwerte approximiert wird.
Abhängig
von einer Trimmwertsteigung und einem Trimm-Y-Achsenabschnitt der
Trimmwertausgleichsgeraden wird ein erster modifizierter Trimm-Y-Achsenabschnitt
ermittelt. Abhängig
von einer Aktivreglerwertsteigung und einem Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
der Aktivreglerwertausgleichsgeraden wird ein erster modifizierter
Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt ermittelt. Abhängig von einer Deaktivreglerwertsteigung
und einem Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt der Deaktivreglerwertausgleichsgeraden
wird ein erster modifizierter Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt ermittelt.
Die ersten modifizierten Achsenabschnitte sind repräsentativ
für Werte
der jeweiligen Ausgleichsgeraden bei einem Drosselklappendruckverhältnis von
kleiner gleich eins. Eine Leckage stromabwärts der Drosselklappe wird
erkannt, falls die Trimmwertsteigung kleiner null ist, der Trimm-Y-Achsenabschnitt
größer null
ist, der erste modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt näherungsweise
null ist, die Aktivreglerwertsteigung und die Y-Achsenabschnitte
der Aktivreglerwertausgleichsgerade näherungsweise null sind, die
Deaktivreglerwertsteigung kleiner null ist, der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
größer null
ist und der erste modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
näherungsweise null
ist. Dies trägt
dazu bei, dass die Leckage im Ansaugtrakt besonders präzise erkannt
wird. Vorzugsweise wird dadurch eine Leckage des Ansaugtrakts stromabwärts der
Drosselklappe erkannt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des zweiten Aspekts werden die
Trimmwerte des Saugrohrdrucks überwacht.
Dabei werden die Trimmwerte mit einem vorgegebenen Trimmschwellenwert
verglichen. Die Saugrohrmodelltrimmung wird deaktiviert und die
zweiten Reglerwerte der zweiten Reglerausschläge des Lambdareglers werden
ermittelt, falls zumindest einer der Trimmwerte betragsmäßig größer als
der vorgegebene Trimmschwellenwert ist. Dies trägt dazu bei, dass im regulären Betrieb
der Brennkraftmaschine ohne Verdichter bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung
die Trimmwertausgleichsgerade und die Aktivreglerwertausgleichsgerade schon
ermittelt sind und dass nach Deaktivieren der Saugrohrmodelltrimmung,
was ein Indiz für
eine fehlerhafte Komponente des Ansaugtrakts ist, lediglich die Deaktivreglerwertausgleichsgerade
ermittelt werden muss. Dies trägt
dazu bei, dass die fehlerhafte Komponente des Ansaugtrakts besonders
schnell ermittelt werden kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des zweiten Aspekts wird
ein fehlerhafter Luftfilter des Ansaugtrakts erkannt, falls die
Trimmwertsteigung größer null
ist, der Trimm-Y-Achsenabschnitt näherungsweise null ist und der
erste modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt größer null ist, die Aktivreglerwertsteigung
und die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgeraden
näherungsweise null
sind, die Deaktivreglerwertsteigung kleiner null ist, der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
näherungsweise
null ist und der erste modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
kleiner null ist. Dies trägt
zum Erkennen des fehlerhaften Luftfilters bei, wenn ein Umgebungsdrucksensor
vorhanden ist, dessen Messwerte genutzt werden. Der Luftfilter wird in
diesem Zusammenhang vorzugsweise als fehlerhaft bezeichnet, wenn
seine Luftdurchlässigkeit
kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Brennkraftmaschine,
-
2 ein
Ablaufdiagramm eines Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine,
-
3 ein
erstes Diagramm und eine erste Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
4 ein
zweites Diagramm und eine zweite Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
5 ein
drittes Diagramm und eine dritte Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
6 ein
viertes Diagramm und eine vierte Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
7 ein
fünftes
Diagramm und eine fünfte Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
8 ein
sechstes Diagramm und eine sechste Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
9a ein
siebtes Diagramm und eine siebte Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
9b eine
Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
10a ein erster Verlauf eines Drucks stromaufwärts der
Drosselklappe über
dem Saugrohrdruck,
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10b ein zweiter Verlauf des Drucks stromaufwärts der
Drosselklappe über
dem Saugrohrdruck,
-
11 ein
achtes Diagramm und eine achte Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
12 ein
neuntes Diagramm und eine neunte Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
-
13 ein
dritter Verlauf des Drucks stromaufwärts der Drosselklappe über dem
Saugrohrdruck,
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14 ein
zehntes Diagramm und eine zehnte Regressionsgeraden-Parameter-Matrix,
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15 ein
elftes Diagramm und eine elfte Regressionsgeraden-Parameter-Matrix.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine
Brennkraftmaschine (1) umfasst einen Ansaugtrakt 1,
einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen
Abgastrakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst vorzugsweise
einen Verdichter 19, einen Ladeluftkühler 31, eine Drosselklappe 5 und
ein Saugrohr 7, das hin zu einem Zylinder Z1–Z4 über einen Einlasskanal
in einen Brennraum 9 des Motorblocks 2 geführt ist.
Parallel zu dem Verdichter 19 ist eine erste Umgehungsleitung 27 angeordnet,
der ein erstes Umgehungsventil 21 zugeordnet ist. Der Motorblock 2 umfasst
eine Kurbelwelle 8, die über eine Pleuelstange 10 mit
dem Kolben 11 des Zylinders Z1–Z4 gekoppelt ist. Die Brennkraftmaschine
ist vorzugsweise eine füllungsgesteuerte
Brennkraftmaschine und ist vorzugsweise in einem Kraftfahrzeug angeordnet.
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Der
Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit mindestens
einem Gaseinlassventil 12, mindestens einem Gasauslassventil 13 und
Ventilantrieben 20, 24. Der Zylinderkopf 3 umfasst
ferner ein Einspritzventil 22 und eine Zündkerze 23.
Alternativ kann das Einspritzventil 22 auch in dem Saugrohr 7 angeordnet
sein.
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Der
Abgastrakt 4 umfasst eine Turbine 37, die mechanisch
mit dem Verdichter 19 gekoppelt ist. Der Verdichter 19 und
die Turbine 37 bilden zusammen einen Turbolader der Brennkraftmaschine.
Parallel zu der Turbine 37 ist eine zweite Umgehungsleitung 33 angeordnet,
die ein zweites Umgehungsventil 35 umfasst.
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Eine
Steuereinheit 25 ist vorgesehen, der Sensoren zugeordnet
sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Messwert der Messgröße ermitteln. Die Steuereinheit 25 ermittelt
abhängig
von mindestens einer der Messgrößen Stellgrößen, die
dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder
mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Ferner ermittelt
die Steuereinheit 25 Kennwerte von Kenngrößen. Die Kenngrößen können Messgrößen oder
davon abgeleitete Größen sein.
Die Steuereinheit 25 kann auch als Vorrichtung zum Steuern
der Brennkraftmaschine und/oder als Motorsteuerung bezeichnet werden.
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Die
Sensoren sind beispielsweise ein Luftmassenstromsensor 28,
der einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 5 erfasst,
ein Drosselklappenstellungssensor 30, der einen Öffnungsgrad
der Drosselklappe 5 erfasst, ein Saugrohrdrucksensor 34,
der einen Istwert LOAD_AV_MES eines Saugrohrdrucks in einem dem
Saugrohr 7 zugeordneten Sammler 6 erfasst, eine
Lambdasonde 38, deren Messsignal repräsentativ ist für ein Mischverhältnis von
Luft zu Kraftstoff im Abgas, ein Ladedrucksensor 29, der
einen Ladedruck stromabwärts
des Verdichters 19 und stromaufwärts der Drosselklappe 5 erfasst
und ein Umgebungsdrucksensor 42 zum Erfassen eines Luftdrucks
in der Umgebung der Brennkraftmaschine.
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Je
nach Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
vorhanden sein oder es können
auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein. Brennkraftmaschinen mit Turbolader weisen
typischerweise einen Ladedrucksensor 29 auf.
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Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 5, das
erste und/oder zweite Umgehungsventil 21, 35,
die Gaseinlass- und Gasauslassventile 12, 13,
das Einspritzventil 22 und/oder die Zündkerze 23.
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Ferner
ist vorzugsweise in dem Ansaugtrakt 1 stromaufwärts des
Luftmassenstromsensors 28 ein Luftfilter 40 vorgesehen.
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Angesaugte
Luft gelangt über
den Luftfilter 40 und den Luftmassenstromsensor 28,
der stromabwärts
des Luftfilters 40 angeordnet ist, in den Verdichter 19,
der stromabwärts
des Luftmassenstromsensors 28 angeordnet ist. Das erste
Umgehungsventil 21 der ersten Umgehungsleitung 27 ist
typischerweise geschlossen und wird nur bei vorgegebenen Lastwechseln
der Brennkraftmaschine, so z. B. bei einem Lastwechsel von einem
aufgeladenen in einen nichtaufgeladenen Betriebszustand der Brennkraftmaschine,
geöffnet.
Der aufgeladene Betriebszustand ist vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass
der Ladedruck, der stromabwärts
des Verdichters 19 und stromaufwärts der Drosselklappe 5 herrscht,
höher ist
als der Umgebungsdruck. Die durch den Verdichter 19 verdichtete
Luft gelangt über den
Ladeluftkühler 31,
der stromabwärts
des Verdichters 19 und stromaufwärts der Drosselklappe 5 angeordnet
ist und zur Kühlung
der verdichteten Luft ausgebildet ist, zu der Drosselklappe 5 und
danach stromabwärts über das
Saugrohr 7, das stromabwärts der Drosselklappe 5 angeordnet
ist, und über das
Gaseinlassventil 12 in den Brennraum 9 des jeweiligen
Zylinders Z1–Z4.
Nach einer Zuführung
einer vorgegebenen Menge von Kraftstoff mittels des Einspritzventils 22 und
einer Verdichtung mittels des Kolbens 11 des Zylinders
Z1–Z4,
wird das Luft-/Kraftstoffgemisch mittels der Zündkerze 23 gezündet. Das aus
der Verbrennung des Luft-/Kraftstoffgemisches resultierende Abgas
wird über
das Gasauslassventil 13 dem Abgastrakt 4 zugeführt, wo
es durch die Turbine 37 beispielsweise einem Katalysator
zugeführt wird.
Das zweite Umgehungsventil 35 kann dabei derart angesteuert
werden, dass ein Teil des Abgases an der Turbine 37 vorbeigeführt wird und
somit die Drehzahl der Turbine 37 und des Verdichters 19, der
mit der Turbine 37 mechanisch gekoppelt ist, gesteuert
oder geregelt wird.
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Auf
einem Speichermedium der Steuereinheit 25 ist vorzugsweise
ein Programm (2) zum Betreiben der Brennkraftmaschine
abgespeichert. Das Programm dient dazu, bei unterschiedlichen Drosselklappendruckverhältnissen
PQ abhängig
von Istwerten und Schätzwerten
einer Lastgröße und abhängig von
Reglerausschlägen
eines Lambdareglers bei einer aktivierten Saugrohrmodelltrimmung
TRIM und bei inaktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM Ausgleichsfunktionen
zu ermitteln. Abhängig
von den Ausgleichsfunktionen kann dann nach Beendigung des Programms
ein Fehler des Ansaugtrakts 1 erkannt werden.
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Das
Drosselklappendruckverhältnis
PQ ist repräsentativ
für ein
Druckverhältnis
des Saugrohrdrucks zu dem Umgebungsdruck.
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Ein
vorgegebenes Saugrohrmodell dient dazu, abhängig von zumindest einer der
Messgrößen, beispielsweise
abhängig
von dem Öffnungsgrad
der Drosselklappe 5, einen Schätzwert einer Lastgröße zu ermitteln,
beispielsweise den Saugrohrdruck. Das Saugrohrmodell wird mit einem
Lastsensor abgeglichen, beispielsweise mit dem Saugrohrdrucksensor 34.
Das Saugrohrmodell kann auch als Saugrohrfüllungsmodell bezeichnet werden
(siehe ”Handbuch Verbrennungsmotoren”, von van
Basshuysen/Schäfer,
2. Auflage, Seiten 557 und 558, Vieweg Verlag 2002). Die mittels
des Saugrohrmodells ermittelte Lastgröße kann dann beispielsweise
zum Ermitteln einer zuzumessenden Kraftstoffmenge verwendet werden.
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Im
Folgenden wird als Lastgröße der Saugrohrdruck
und als Lastsensor der Saugrohrdrucksensor 34 betrachtet.
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Während des
Betriebs der Brennkraftmaschine wird ein Istwert LOAD_AV_MES des
Saugrohrdrucks mit dem Saugrohrdrucksensor 34 erfasst und
gleichzeitig wird ein Schätzwert
LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks mittels des Saugrohrmodells geschätzt. Die
erfassten Istwerte LOAD_AV_MES und ermittelten Schätzwerte
LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks werden miteinander verglichen. Abhängig von
dem Vergleich wird zumindest ein Modellparameter des Saugrohrmodells
so getrimmt, dass sich die ermittelten Schätzwerte LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks
an die erfassten Istwerte LOAD_AV_MES des Saugrohrdrucks annähern. Trimmwerte
T_VAL sind repräsentativ
für ein
Maß, wie
stark der entsprechende Modellparameter des Saugrohrmodells zum
Abgleich des Saugrohrmodells getrimmt werden muss. Das Trimmen des
Modellparameters bedeutet in diesem Zusammenhang ein Verstellen
des Modellparameters. Der Modellparameter umfasst beispielsweise
eine reduzierte Querschnittsfläche
der Drosselklappe 5 beispielsweise bei niedriger Last und/oder
einen Druck stromaufwärts
der Drosselklappe 5 bei hoher Last.
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Die
Kraftstoffmenge, die für
einen Verbrennungsprozess dem Brennraum 9 zugemessen wird, wird
abhängig
von den Schätzwerten LOAD_AV_MOD
oder den Istwerten LOAD_AV_MES des Saugrohrdrucks ermittelt.
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Das
Programm wird vorzugsweise zeitnah einem Start der Brennkraftmaschine
in einem Schritt S1 gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert
werden.
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In
einem Schritt S2 werden vorzugsweise mittels des Saugrohrdrucksensors 34 der
Brennkraftmaschine bei unterschiedlichen Drosselklappendruckverhältnissen
PQ die Istwerte LOAD_AV_MES des Saugrohrdrucks erfasst. Ferner werden
mittels des Saugrohrmodells die Schätzwerte LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks
ermittelt.
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In
einem Schritt S4 werden abhängig
von den Istwerten LOAD_AV_MES und den Schätzwerten LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks
Trimmwerte T_VAL ermittelt. Die Trimmwerte T_VAL sind repräsentativ
dafür,
wie stark der entsprechende Modellparameter des Saugrohrmodells
getrimmt werden muss, damit sich die Schätzwerte LOAD_AV_MOD an die
Istwerte LOAD_AV_MES des Saugrohrdrucks annähern.
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In
einem Schritt S6 wird geprüft,
ob der zuletzt ermittelte Trimmwert T_VAL betragsmäßig größer als
ein vorgegebener Trimmschwellenwert THD_T ist. Ist die Bedingung
des Schritts S6 nicht erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S8 fortgesetzt. Ist die
Bedingung des Schritts S6 erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S12 fortgesetzt.
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In
dem Schritt S8 wird abhängig
von den ermittelten Trimmwerten T_VAL eine Trimmwertausgleichsfunktion
ermittelt. Die Trimmwertausgleichsfunktion wird durch die Trimmwerte
T_VAL approximiert. Das bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die
Trimmwertausgleichsfunktion so zwischen die ermittelten Trimmwerte
T_VAL gelegt wird, dass vorzugsweise eine Gesamtabweichung aller
Trimmwerte T_VAL von der Trimmwertausgleichsfunktion möglichst
gering ist und dass die Trimmwertausgleichsfunktion nicht zwingend
durch die Trimmwerte T_VAL geht. Ferner wird die Trimmwertausgleichsfunktion
in Abhängigkeit
zu den entsprechenden Drosselklappendruckverhältnissen PQ ermittelt.
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Die
Trimmwertausgleichsfunktion kann beispielsweise eine Hyperbel oder
eine Parabel umfassen. Vorzugsweise umfasst die Trimmwertausgleichsfunktion
jedoch eine Trimmwertausgleichsgerade T_LINE. Davon abhängig werden
eine Trimmwertsteigung MT und ein Trimm-Y-Achsenabschnitt YT der
Trimmwertausgleichsgeraden T_LINE ermittelt. Ferner wird ein erster
modifizierter Trimm-Y-Achsenabschnitt YT_1 abhängig von der Trimmwertsteigung
MT und abhängig
von dem Trimm-Y-Achsenabschnitt YT ermittelt. Bei einer Brennkraftmaschine
mit Verdichter 19 (1) wird
vorzugsweise zusätzlich ein
zweiter modifizierter Trimm-Y-Achsenabschnitt YT_2 abhängig von
der Trimmwertsteigung MT und abhängig
von dem Trimm-Y-Achsenabschnitt YT ermittelt.
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In
einem Schritt S10 wird eine Aktivreglerwertausgleichsfunktion ermittelt.
Die Aktivreglerwertausgleichsfunktion wird in Abhängigkeit
zu den Drosselklappendruckverhältnissen
PQ ermittelt und wird durch erste Reglerwerte von ersten Reglerwertenausschlägen des
Lambdareglers approximiert. Die Reglerwerte der Reglerwertausschläge umfassen vorzugsweise
langfristige Mittelwerte, die beispielsweise durch Tiefpassfiltern
eines I-Anteils des Lambdareglers ermittelt werden. Die Reglerausschläge des Lambdareglers
sind repräsentativ
dafür,
wie stark ein Gemischverhältnis
aus Luft und Kraftstoff verstellt werden muss, damit Lambda gleich
eins ist.
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Bei
Lambda gleich eins liegt das Verhältnis aus Luft und Kraftstoff
als stöchiometrisches
Verbrennungsluftverhältnis
vor, so dass alle Kraftstoff-Moleküle vollständig mit dem Sauerstoff der
Luft reagieren, ohne dass Sauerstoff fehlt oder unverbrannter Sauerstoff übrig bleibt.
Ein positiver Reglerwert bedeutet vorzugsweise eine Erhöhung der
Kraftstoffmenge relativ zu einer aus dem Saugrohrfüllungsmodell
folgenden Vorsteuerung der Kraftstoffmenge. Ein negativer Reglerwert
bedeutet vorzugsweise eine Verringerung der Kraftstoffmenge relativ zu
der aus dem Saugrohrfüllungsmodell
folgenden Vorsteuerung der Kraftstoffmenge. Zum Einstellen des stöchiometrischen
Gemischverhältnisses
ist der Lambdaregler mit der Lambdasonde 38 gekoppelt. Ferner
umfassen die ersten Reglerwerte ausschließlich Reglerwerte, die bei
aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM erfasst werden.
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Vorzugsweise
umfasst die Aktivreglerwertausgleichsfunktion eine Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE. Alternativ oder zusätzlich
kann die Aktivreglerwertausgleichsfunktion auch eine Hyperbel oder
eine Parabel umfassen. Insbesondere wird eine Aktivreglerwertsteigung
MRA und ein Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRA der Aktivreglerwertausgleichsgeraden
RA_LINE ermittelt. Ferner wird ein erster modifizierter Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRA_1 abhängig
von der Aktivreglerwertsteigung MRA und abhängig von dem Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRA ermittelt. Bei einer Brennkraftmaschine mit Verdichter 19 gemäß 1 wird
zusätzlich
ein zweiter modifizierter Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRA_2
abhängig
von der Aktivreglerwertsteigung MRA und abhängig von dem Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRA ermittelt.
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In
dem Schritt S12 wird mittels eines Deaktivierungsbefehls DEACT die
Saugrohrmodelltrimmung TRIM deaktiviert.
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In
einem Schritt S14 wird in Abhängigkeit
von den Drosselklappendruckverhältnissen
PQ eine Deaktivreglerwertausgleichsfunktion, vorzugsweise umfassend
eine Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE ermittelt. Alternativ
oder zusätzlich
kann die Deaktivreglerwertausgleichsfunktion auch eine Hyperbel
oder eine Parabel umfassen. Die Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE wird vorzugsweise so ermittelt, dass sie durch die zweiten
Reglerwerte approximiert wird. Die zweiten Reglerwerte sind zweite
Reglerausschläge
des Lambdareglers bei nicht aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM.
In anderen Worten unterscheiden sich die ersten Reglerwerte des
Lambdareglers von den zweiten Reglerwerten des Lambdareglers dadurch,
dass bei dem Erfassen der ersten Reglerwerte des Lambdareglers die
Saugrohrmodelltrimmung TRIM aktiv ist und dass beim Erfassen der
zweiten Reglerwerte des Lambdareglers die Saugrohrmodelltrimmung
TRIM nicht aktiv ist. Insbesondere werden in dem Schritt S14 eine Deaktivreglerwertsteigung
MRD und ein Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD ermittelt. Ferner
wird ein erster modifizierter Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD_1 abhängig
von der Deaktivreglerwertsteigung MRD und abhängig von dem Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD ermittelt. Bei einer Brennkraftmaschine mit Verdichter 19 gemäß 1 wird
zusätzlich
ein zweiter modifizierter Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD_2
abhängig von
der Deaktivreglerwertsteigung MRD und abhängig von dem Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD
ermittelt.
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Der
Trimm-Y-Achsenabschnitt YT bzw. der Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRA bzw. der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD ist repräsentativ
dafür,
bei welchem Y-Wert die Trimmwertausgleichsgerade T_LINE bzw. die
Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE bzw. die Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE die Y-Achse schneidet, falls die Y-Achse den Nullpunkt der
X-Achse schneidet, wobei die X-Achse repräsentativ für die Drosselklappendruckverhältnisse
PQ ist.
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Die
ersten modifizierten Y-Achsenabschnitte YT_1, YRA_1, YRD_1 sind
repräsentativ
dafür,
bei welchem Y-Wert die jeweilige Ausgleichsgerade T_LINE, RA_LINE,
RD_LINE die Y-Achse schneidet, falls die Y-Achse die X-Achse an
der Stelle eins schneidet. Die Stelle eins, an der die Y-Achse die X-Achse
schneidet, ist repräsentativ
für einen
Wert des Saugrohrdrucks der gleich einem Wert des Umgebungsdrucks
ist. Dieser Schnittpunkt der Y-Achse mit der X-Achse kann sowohl
für eine
Brennkraftmaschine mit oder ohne Verdichter 19 berücksichtigt werden.
Bei einer Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19 ist das
Drosselklappendruckverhältnis
von eins repräsentativ
für eine
vollständig
geöffnete
Drosselklappe 5 und somit für einen Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine.
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Die
zweiten modifizierten Y-Achsenabschnitte YT_2, YRA_2, YRD_2 sind
repräsentativ
dafür,
bei welchem Y-Wert die jeweilige Ausgleichsgerade T_LINE, RA_LINE,
RD_LINE die Y-Achse schneidet, falls die Y-Achse die X-Achse an
der Stelle zwei schneidet. Die Stelle zwei, an der die Y-Achse die X-Achse
schneidet, ist repräsentativ
für einen
Wert des Umgebungsdrucks, der kleiner ist als ein Wert des Saugrohrdrucks.
Dieser Schnittpunkt der Y-Achse mit der X-Achse ist nur für eine Brennkraftmaschine
mit Verdichter 19 zu betrachten. Bei einem Drosselklappendruckverhältnis PQ
in einem Bereich von vorzugsweise 1,5 bis 1,8 arbeitet die Brennkraftmaschine
mit Verdichter 19 im Volllastbetrieb. Grundsätzlich können auch
andere oder zusätzliche Schnittpunkte
der Y-Achse mit der X-Achse berücksichtigt
werden.
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In
einem Schritt S16 wird mittels einer Aktivitätsprüfung ACT überprüft, ob die Brennkraftmaschine
weiter aktiv ist. Mit anderen Worten wird überprüft, ob die Brennkraftmaschine
abgeschaltet werden soll, beispielsweise aufgrund eines Abschaltens
des Kraftfahrzeugs, insbesondere der Brennkraftmaschine, durch einen
Fahrer des Kraftfahrzeugs. Ist die Bedingung des Schritts S16 erfüllt, so
wird die Bearbeitung in einem Schritt S18 fortgesetzt. Ist die Bedingung
des Schritts S16 nicht erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S20 fortgesetzt. Alternativ dazu
kann eine Abbruchbedingung eingeführt werden. Die Abbruchbedingung
bewirkt ausgehend von einem beliebigen der Schritte S2 bis S14 einen Sprung
zu dem Schritt S20, falls die Brennkraftmaschine abgeschaltet wird.
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In
dem Schritt S18 wird überprüft, ob eine Datenmenge
DAT groß genug
ist, dass eine Auswertung ANALYSE der Ausgleichsgeraden, umfassend die
Trimmwertausgleichsgerade T_LINE, die Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE, durchgeführt werden
kann. Ist die Bedingung des Schritts S18 erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S20 fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schritts
S18 nicht erfüllt,
so wird die Bearbeitung erneut in dem Schritt S2 fortgesetzt.
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In
dem Schritt S20 wird die Auswertung ANALYSE der Ausgleichsgeraden
durchgeführt.
Dabei werden insbesondere die Muster von Regressionsgeraden-Parameter-Matrizen
ausgewertet.
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In
einem Schritt S22 wird eine Fehlermeldung ERROR erzeugt, falls bei
der Auswertung ANALYSE ein entsprechender Fehler erkannt wurde.
Ansonsten wird keine Fehlermeldung ERROR erzeugt. Die Fehlermeldung
ERROR kann einem Nutzer der Brennkraftmaschine angezeigt werden
und/oder in einem Fehlerspeicher der Steuereinheit 25 abgespeichert
werden. Welche Fehlermeldung ERROR abhängig von den Ausgleichsgeraden
angezeigt oder gespeichert werden soll, ist im Folgenden anhand von
mehreren Diagrammen und dazu korrespondierenden Regressionsgeraden-Parameter-Matrizen näher erläutert. Dabei
werden ausschließlich
die Regressionsgeraden-Parameter-Matrizen und Ausgleichsgeraden
dargestellt, die sich ergeben, wenn mittels des Saugrohrmodells
der Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks ermittelt wird und wenn das Saugrohrmodell mittels
des erfassten Istwerts des Saugrohrdrucks abgeglichen wird und wenn
die Vorsteuerung der Kraftstoffmenge abhängig von den Schätzwerten
des Saugrohrdrucks erfolgt. Dabei zeigen die folgenden Regressionsgeraden-Parameter-Matrizen
und Diagramme Verhältnisse
bei einer Brennkraftmaschine mit und ohne Verdichter 19,
wobei der zweite modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt YT_2 und der
zweite modifizierte Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRA_2 und
der zweite modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD_2
in den Regressionsgeraden-Parameter-Matrizen und Diagrammen ausschließlich für eine Brennkraftmaschine
mit Verdichter 19 zu betrachten sind.
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In
einem Schritt S24 kann das Programm beendet werden. Vorzugsweise
wird das Programm regelmäßig während des
Betriebs der Brennkraftmaschine abgearbeitet.
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Ein
erstes Diagramm (3) umfasst eine X-Achse, deren
Stellen zwischen null und zwei repräsentativ sind für unterschiedliche
Drosselklappendruckverhältnisse
PQ. Die Y-Achse des ersten Diagramms ist repräsentativ für einen Prozentsatz PERC, mit
dem der Modellparameter des Saugrohrmodells getrimmt werden muss,
um das Saugrohrmodell abzugleichen, und/oder um den der Lambdaregler
ausschlagen muss, damit Lambda gleich eins wird. In das erste Diagramm
sind die Trimmwertausgleichsgerade T_LINE, die Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE eingetragen.
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Bei
dieser und den folgenden Darstellungen gehen die Ausgleichsgeraden
grundsätzlich
durch die Werte. Wird das erste Diagramm und/oder die folgenden
Diagramme mit ausreichender Genauigkeit dargestellt, so können die
einzelnen Punkte der Diagramme auch oberhalb oder unterhalb der
entsprechenden Ausgleichsgeraden liegen. Ferner sind die Punkte
deren Y-Werte nahezu oder näherungsweise null
sind grundsätzlich
etwas versetzt zu der X-Achse dargestellt, so dass auch bei einer
Schwarzweißdarstellung
die entsprechende Ausgleichsgerade von der X-Achse unterscheidbar
ist. In der Realität
können
die Werte grundsätzlich
direkt auf oder nur minimal versetzt zu der X-Achse vorliegen.
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Zur
Vereinfachung werden im Folgenden bei einer Brennkraftmaschine mit
Verdichter 19 der Trimm-Y-Achsenabschnitt YT, der erste
und zweite modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt YT_1, YT_2 als Y-Achsenabschnitte
der Trimmwertausgleichsgerade T_LINE bezeichnet. Ferner werden der
Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRA, der erste und zweite modifizierte
Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRA_1, YRA_2 als Y-Achsenabschnitte
der Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE bezeichnet. Der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD, der erste und zweite modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD_1, YRD_2 werden als Y-Achsenabschnitte der Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE bezeichnet. Bei einer Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19 sind
die jeweils zweiten modifizierten Achsenabschnitte nicht zu berücksichtigen.
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In
dem ersten Diagramm sind alle Ausgleichsgeraden T_LINE, RA_LINE,
RD_LINE nahezu waagrecht, wobei die Trimmwertausgleichsgerade T_LINE
oberhalb der X-Achse liegt, die Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE unterhalb der X-Achse liegt und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE nahezu auf der X-Achse liegt. Daraus ergibt sich, dass die
Trimmwertsteigung MT näherungsweise
null ist und dass die Y-Achsenabschnitte der Trimmwertausgleichsgerade
T_LINE größer null
sind. Ferner sind die Aktivreglerwertsteigung MRA und die Deaktivreglerwertsteigung
MRD näherungsweise
null. Die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE sind kleiner null und die Y-Achsenabschnitte der Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE sind näherungsweise
null. Das bedeutet, dass der Saugrohrsdrucksensor 34 einen
größeren Istwert
LOAD_AV_MES des Saugrohrdrucks ausgibt als tatsächlich in dem Ansaugtrakt 1 herrscht.
Da der Saugrohrdrucksensor 34 den höheren Istwert LOAD_AV_MES des
Saugrohrdrucks anzeigt als vorliegt, wird der Modellparameter des
Saugrohrmodells durch eine positive Trimmung so verstellt, dass
der Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks auf den Istwert LOAD_AV_MESS des Saugrohrdrucks
angehoben wird. Je geringer das Drosselklappendruckverhältnis PQ
ist desto mehr muss die Drosselklappe 5 verstellt werden,
um eine vorgegebene Laständerung
zu erzielen. Daher ist die waagrechte Trimmwertausgleichsgerade
T_LINE repräsentativ
dafür,
dass der Fehler des Saugrohrdrucksensors 34 mit zunehmendem
Drosselklappendruckverhältnis
PQ geringer wird und dass somit der Fehler des Saugrohrdrucksensors 34 relativ
zu dem Drosselklappendruckverhältnis
PQ ist.
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Falls
die Saugrohrmodelltrimmung TRIM aktiv ist, bewirkt der zu hoch getrimmte
Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks eine zu hoch vorgegebene Vorsteuerung der Kraftstoffmenge,
die dem Brennraum 9 für
den Verbrennungsprozess zugemessen wird. Dies wird durch einen konstanten negativen
Ausschlag des Lambdareglers ausgeglichen, um die stöchiometrische
Verbrennung zu gewährleisten.
Daher ist die Aktivreglerwertsteigung MRA näherungsweise null und die Y-Achsenabschnitte
der Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE sind kleiner null. Falls
die Saugrohrmodelltrimmung TRIM nicht aktiv ist, passt der Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks sehr gut zu dem Realwert des Saugrohrdrucks.
Daher zeigt der Lambdaregler dann keinen signifikanten Ausschlag bei
den unterschiedlichen Drosselklappendruckverhältnissen PQ. Daher sind sowohl
die Deaktivreglerwertsteigung MRD als auch die Y-Achsenabschnitte der
Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE näherungsweise null.
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Die
Steigungen der Ausgleichsgeraden und die Y-Achsen-Abschnitte der
Ausgleichsgeraden werden vorzugsweise in eine entsprechende Regressionsgeraden-Parameter-Matrix
eingetragen, wobei ausreichend ist, zu kennzeichnen, ob die entsprechenden
Werte größer, näherungsweise
gleich oder kleiner null sind. Abhängig von dem Muster der Regressionsgeraden-Parameter-Matrix
kann dann der fehlerhafte Saugrohrdrucksensor 34 erkannt
werden. Dabei ist zu beachten, dass
der zweite modifizierte
Trimm-Y-Achsenabschnitt YT_2, der zweite modifizierte Aktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRA_2 und der zweite modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD_2 ausschließlich
für die
Erkennung des fehlerhaften Saugrohrsdrucksensors 34 in
einer Brennkraftmaschine mit Verdichter 19 zu berücksichtigen
ist.
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Falls
der Saugrohrdrucksensor 34 unabhängig von dem Drosselklappendruckverhältnis PQ
immer den gleichen absoluten Fehler hat, so muss der Modellparameter
mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ immer weniger getrimmt
werden. Dem entsprechend muss auch der Lambdaregler immer weniger
nachregeln, da die Vorsteuerung der Kraftstoffmenge zwar zu hoch
ist, jedoch mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ
abnimmt. Dies kommt daher, dass bei einem großen Drosselklappendruckverhältnis PQ
schon eine geringe Trimmung des Modellparameters ausreicht, um den
absoluten Lastfehler zu kompensieren. Der absolute Lastfehler kann
auch als Offset bezeichnet werden. Daraus ergibt sich ein zweites
Diagram (4) dessen Koordinatensystem
zu dem des ersten Diagramms korrespondiert. Darin ist die Trimmwertausgleichsgerade
T_LINE zwar größer null,
fällt jedoch
mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ ab. Die Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE
ist nach wie vor kleiner null, nimmt aber mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ zu.
Bei deaktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM passt der modellierte
Schätzwert
LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks nach wie vor sehr gut zu dem realen
Saugrohrdruck, wodurch die Reglerwertausschläge des Lambdareglers lediglich
gering und näherungsweise
null sind. Insbesondere ist die Trimmwertsteigung MT kleiner null
und die Y-Achsenabschnitte der Trimmwertausgleichsgerade T_LINE sind
größer null.
Die Aktivreglerwertsteigung MRA ist größer null und die Y-Achsenabschnitte
der Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE sind kleiner null. Die
Deaktivreglerwertsteigung MRD und die Y-Achsenabschnitte der Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE sind näherungsweise
null.
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Falls
der Saugrohrdrucksensor 34 einen geringeren Istwert LOAD_AV_MES
des Saugrohrdrucks erfasst, als tatsächlich vorliegt, so muss der Modellparameter
in negativer Richtung getrimmt werden, was bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung
TRIM einen positiven Ausschlag des Lambdareglers bewirkt. Ist der
Lastfehler relativ zu dem Drosselklappendruckverhältnis PQ,
so sind die Trimmwertausgleichsgerade T_LINE und die Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE nahezu waagrecht. Dies ist in einem dritten Diagramm (5)
dargestellt. Bei deaktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM passt der Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks sehr gut zu dem Realwert des Saugrohrdrucks,
so dass die Reglerausschläge
des Lambdareglers vernachlässigbar
sind. Insbesondere sind dann die Steigungen der Ausgleichsgeraden
näherungsweise
null. Die Y-Achsenabschnitte der Trimmwertausgleichgerade T_LINE
sind kleiner null. Die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE sind größer null
und die Y-Achsenabschnitte der Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE sind näherungsweise
null.
-
Falls
der Saugrohrdrucksensor 34 unabhängig vom Drosselklappendruckverhältnis PQ
absolut zu wenig anzeigt, so muss der Modellparameter mit zunehmendem
Drosselklappendruckverhältnis
PQ immer weniger getrimmt werden, was zu einem abnehmendem Reglerwertausschlag
des Lambdareglers führt.
Dafür repräsentativ
ist ein viertes Diagramm (6), in dem
die Trimmwertausgleichsgerade T_LINE unterhalb der X-Achse liegt
und mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ zunimmt. Die Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE
liegt oberhalb der X-Achse und nimmt mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ ab.
Die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE liegt näherungsweise
auf der X-Achse. Insbesondere ist die Trimmwertsteigung MT größer null und
die Y-Achsenabschnitte der Trimmwertausgleichgerade T_LINE sind
kleiner null. Die Aktivreglerwertsteigung MRA ist kleiner null und
die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE
sind größer null.
Die Deaktivreglerwertsteigung MRD und die Y-Achsenabschnitte der
Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE sind näherungsweise null.
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Ferner
kann erkannt werden, ob der Öffnungsgrad
der Drosselklappe 5 größer ist,
als er von dem Drosselklappenstellungssensor 30 erfasst
wird. Im gedrosselten Motorbetrieb, also bei kleinem Drosselklappendruckverhältnis PQ,
bewirkt eine größere Öffnung der
Drosselklappe 5 einen größeren realen Saugrohrdruck
als mittels des Saugrohrmodells berechnet. Der Saugrohrdrucksensor 34 erfasst
den Istwert LOAD_AV_MES des Saugrohrdrucks richtig und gleicht das
Saugrohrmodell mittels eines positiven Trimmwertes T_VAL auf den
Istwert LOAD_AV_MES des Saugrohrdrucks ab. Da dann der Saugrohrdruck korrekt
bestimmt ist, korrespondiert die daraus bestimmte Vorsteuerung der
Kraftstoffmenge zu dem realen Saugrohrdruck und der Lambdaregler
zeigt keinen signifikanten Ausschlag. Bei kleinem Drosselklappendruckverhältnis PQ
ist der reale Saugrohrdruck nahezu proportional zu dem Öffnungsgrad
der Drosselklappe 5. Bei großem Drosselklappendruckverhältnis PQ
bewirkt ein Erhöhen
des Öffnungsgrades
der Drosselklappe 5 nur noch einen geringen Anstieg des
realen Saugrohrdrucks. Daher muss bei kleinem Drosselklappendruckverhältnis PQ
der Modellparameter mit einem großen Trimmwert T_VAL getrimmt
werden und bei einem großen
Drosselklappendruckverhältnis
PQ mit einem betragsmäßig kleinen
Trimmwert T_VAL getrimmt werden. Falls die Saugrohrmodelltrimmung
TRIM nicht aktiv ist, ist der modellierte Schätzwert LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks
kleiner als der erfasste Saugrohrdruck. Für die stöchiometrische Verbrennung muss
deshalb der Lambdaregler einen zur aktiven Saugrohrmodelltrimmung
TRIM proportionalen im Wesentlichen positiven Ausschlag aufweisen.
Daraus ergibt sich ein fünftes
Diagramm (7), bei dem die Trimmwertausgleichsgerade
T_LINE und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE in einem
Bereich des Drosselklappendruckverhältnisses PQ zwischen 0 und
1 oberhalb der X-Achse liegen und in einem Bereich zwischen 1 und
2 die X-Achse schneiden und zu großen Drosselklappendruckverhältnissen
PQ hin abfallen. Insbesondere ist die Trimmwertsteigung MT kleiner
null, der Trimm-Y-Achsenabschnitt YT und der erste modifizierte
Trimm-Y-Achsenabschnitt YT_1 sind größer null und der zweite modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt
YT_2 ist kleiner null. Die Aktivreglerwertsteigung MRA und die Y-Achsenabschnitte
der Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE sind näherungsweise
gleich null. Die Deaktivreglerwertsteigung MRD ist kleiner null,
der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD und der erste modifizierte
Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD_1 sind größer null
und der zweite modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD_2 ist kleiner null.
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Falls
der Öffnungsgrad
der Drosselklappe 5 geringer ist als von dem Drosselklappenstellungssensor 30 erfasst,
so ergeben sich die gleichen Ausgleichsgeraden wie bei dem Fehler,
bei dem der Öffnungsgrad
größer ist
als erfasst, jedoch mit umgekehrten Vorzeichen. Daraus ergibt sich
ein sechstes Diagramm (8), in dem die Trimmwertausgleichsgerade
T_LINE und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE in einem
Bereich des Drosselklappendruckverhältnisses PQ zwischen 0 und
1 kleiner null und in einem Bereich des Drosselklappendruckverhältnisses
PQ zwischen 1 und 2 die X-Achse schneiden und monoton zunehmend
sind. Die Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE entspricht nahezu
der X-Achse. Insbesondere ist die Trimmwertsteigung MT größer null,
der Trimm-Y-Achsenabschnitt YT und der erste modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt
YT_1 sind kleiner null und der zweite modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt
YT_2 ist größer null.
Die Aktivreglerwertsteigung MRA und die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE sind näherungsweise
null. Die Deaktivreglerwertsteigung MRD ist größer null, der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD und der erste modi fizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD_1 sind kleiner null und der zweite modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD_2 ist größer null.
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Falls
der Ansaugtrakt 1 eine Leckage hat, so bewirkt dies bei
einem Unterdruck in dem Ansaugtrakt 1 einen Luftmassenstrom
in den Ansaugtrakt 1, dessen Auswirkung auf den Saugrohrdruck
vom Saugrohrdrucksensor 34 erfasst wird. Der reale Saugrohrdruck
ist gleich dem erfassten Istwert LOAD_AV_MESS des Saugrohrdrucks,
der größer ist
als der mittels des Saugrohrmodells modellierte Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks. Bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM wird
der modellierte Schätzwert
LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks auf den erfassten Istwert LOAD_AV_MESS
des Saugrohrdrucks angehoben und somit der tatsächliche Saugrohrdruck korrekt
bestimmt. Folglich passt die daraus bestimmte Vorsteuerung der Kraftstoffmenge
und der Lambdaregler zeigt keinen signifikanten Ausschlag.
-
Falls
der Ansaugtrakt 1 einer Brennkraftmaschine mit Verdichter 19 eine
Leckage hat, so bewirkt dies bei einem Überdruck (aufgeladener Betriebszustand)
in dem Ansaugtrakt 1 einen Luftmassenstrom aus dem Ansaugtrakt 1.
Der reale Saugrohrdruck wird von dem Saugrohrdrucksensor 34 korrekt
erfasst. Während
des aufgeladenen Betriebszustands ist der mittels des Ladedrucksensors 29 erfasste
Ladedruck im Wesentlichen gleich dem erfassten Saugrohrdruck. Da
der Schätzwert
LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks vorzugsweise abhängig von dem erfassten Ladedruck
anhand des Saugrohrmodells ermittelt wird, stimmt der modellierte
Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks im Wesentlichen mit dem erfasstem Istwert LOAD_AV_MESS des
Saugrohrdrucks überein.
Folglich passt die daraus bestimmte Vorsteuerung der Kraftstoffmenge und
der Lambdaregler zeigt keinen signifikanten Ausschlag.
-
Ein
siebtes Diagramm (9a) zeigt die ermittelte Trimmwertausgleichsgerade
T_LINE, die Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE bei einer Leckage stromabwärts der Drosselklappe 5 in dem
Ansaugtrakt 1 für
eine Brennkraftmaschine mit Verdichter 19. Die Trimmwertausgleichsgerade T_LINE
und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE weisen jeweils
eine negative Steigung auf. Die Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE ist nahezu waagerecht ausgebildet und weist eine Aktivreglerwertsteigung
MRA von näherungsweise
null auf. Der Trimm-Y-Achsenabschnitt YT und der erste modifizierte
Trimm-Y-Achsenabschnitt YT_1 sind größer null und der zweite modifizierte
Trimm-Y-Achsenabschnitt YT_2 ist kleiner null, d. h. die Trimmwertausgleichsgerade
T_LINE schneidet die X-Achse in einem Bereich des Drosselklappendruckverhältnisses
PQ zwischen 1 und 2. Die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE
sind näherungsweise
null. Der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD und der erste
modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD_1 sind größer null
und der zweite modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD_2 ist kleiner null.
-
Das
bedeutet, dass bei einem Drosselklappendruckverhältnis PQ kleiner 1, d. h. bei
einer nicht vollständig
geöffneten
Drosselklappe 5, ein zusätzlicher Luftmassenstrom in
das Saugrohr 7 strömt
infolge der Leckage und somit im Vergleich zu einem System ohne
Leckage einen Anstieg des realen Saugrohrdrucks zur Folge hat. Der
reale Saugrohrdruck wird dennoch mittels des Saugrohrdrucksensors 34 korrekt
erfasst. Abhängig
von der Drosselklappenposition wird der Schätzwert LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks
mittels des Saugrohrmodells ermittelt. Der Schätzwert LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks
ist bei derartigen Drosselklappendruckverhältnissen PQ kleiner als der
erfasste Istwert LOAD_AV_MESS des Saugrohrdrucks. Mittels einer positiven
Saugrohrmodelltrimmung TRIM wird der Modellparameter des Saugrohrmodells
derart verstellt, dass der Schätzwert
LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks näherungsweise
gleich dem erfassten Istwert LOAD_AV_MESS des Saugrohrdrucks ist. Bei
aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM zeigt der Lambdaregler, repräsentiert
durch die Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE, keinen signifikanten
Ausschlag.
-
Ist
die Saugrohrmodelltrimmung TRIM deaktiviert, ist der erfasste Schätzwert LOAD_AV_MOD des
Saugrohrdrucks kleiner als der erfasste Istwert LOAD_AV_MESS des
Saugrohrdrucks, wobei der erfasste Istwert LOAD_AV_MESS des Saugrohrdrucks gleich
dem realen Saugrohrdruck ist. Der zu kleine Schätzwert LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks wird
durch einen positiven Ausschlag des Lambdareglers ausgeglichen,
um die stöchiometrische
Verbrennung zu gewährleisten.
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Bei
einem Drosselklappendruckverhältnis PQ
von näherungsweise
eins ist der reale Saugrohrdruck näherungsweise gleich dem Umgebungsdruck, so
dass kein Luftmassenstrom aufgrund der Leckage resultiert. Dementsprechend
sind die für
den Abgleich des Saugrohrmodells erforderliche Saugrohrmodelltrimmung
TRIM und der für
die stöchiometrische
Verbrennung des Kraftstoff-/Luftgemisches erforderliche Lambdaregler-Ausschlag
nur sehr gering. In dem siebten Diagramm (9a) sind
der erste modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt YT1 und der erste
modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD_1 im Bereich
des Drosselklappendruckverhältnisses
PQ von eins deutlich größer als
null dargestellt. Dies resultiert daraus, dass die zugeordnete Trimmwertausgleichsfunktion
und die Deaktivreglerwertausgleichsfunktion in Form einer Regressions-Geraden
ausgebildet sind, wobei zur Ermittlung dieser Ausgleichsgeraden
auch die Trimmwerte und Ausschläge
des Lambdareglers im Bereich des Drosselklappendruckverhältnisses
PQ zwischen eins und zwei berücksichtigt
werden bei einer Brennkraftmaschine mit dem Verdichter 19.
Sind die Trimmwerte und die Ausschläge des Lambdareglers im Bereich des
Drosselklappendruckverhältnisses
PQ zwischen eins und zwei nicht zu berücksichtigen, so z. B. im Fall
einer Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19, so ergibt
sich eine Regressionsgeraden-Parameter-Matrize gemäß der 9b,
bei der der erste modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt YT1 und der
erste modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD_1 näherungsweise
null sind.
-
Im
aufgeladenen Betriebszustand der Brennkraftmaschine mit Verdichter 19,
d. h. bei einem Drosselklappendruckverhältnis PQ von größer eins, wird
der Ladedruck vorzugsweise mittels eines Ladedruckreglers auf einen
vorgegebenen Sollwert geregelt. Durch die Leckage im Ansaugtrakt 1 strömt Luftmasse
aus, wodurch aufgrund der Ladedruckregelung aber kein Absenken des
realen Saugrohrdrucks bewirkt wird. Der reale Saugrohrdruck wird
mittels des Saugrohrdrucksensors 34 korrekt erfasst. Der Ladedruck
und der mittels des Saugrohrmodells ermittelte Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks sind im aufgeladenen Betriebszustand näherungsweise
gleich dem erfassten Istwert LOAD_AV_MESS des Saugrohrdrucks, wobei
der Schätzwert
LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks zumindest im aufgeladenen Betriebszustand
abhängig
von dem Ladedruck ermittelt wird. Eine Saugrohrmodelltrimmung TRIM
ist somit nicht erforderlich. Aufgrund des zu dem erfassten Saugrohrdrucks
näherungsweise
gleichen Schätzwertes LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks ist der Ausschlag des Lambdareglers sehr gering.
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Eine
Leckage im Ansaugtrakt 1 stromaufwärts der Drosselklappe 5 wirkt
sich bei einem Drosselklappendruckverhältnis PQ von kleiner 1 (Saugbetrieb)
bei gleichem Drosselklappendruckverhältnis PQ für Brennkraftmaschinen mit und
ohne Verdichter 19 unterschiedlich aus. Das ist zurückzuführen auf den
Druckanstieg am Verdichter 19. Dieser wirkt dem Druckabfall über dem Luftfilter 40 entgegen,
was dazu führt,
dass der Druck stromaufwärts
der Drosselklappe 5 auch bei einem Drosselklappendruckverhältnis PQ
von kleiner eins gleich dem oder größer als der Umgebungsdruck
sein kann. Bei einer Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19 hingegen
fehlt dieser Druckanstieg am Verdichter 19, wodurch mit
steigendem Luftmassenstrom der Druck stromaufwärts der Drosselklappe 5 aufgrund
des Druckabfalls über dem
Luftfilter 40 absinkt und somit Luft über die Leckage angesaugt wird.
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Falls
bei einer Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19 eine Leckage
im Ansaugtrakt 1 stromaufwärts der Drosselklappe 5 auftritt,
so bewirkt diese Leckage einen leichten Anstieg des realen Drucks stromaufwärts der
Drosselklappe 5 und proportional dazu des Saugrohrdrucks.
Der reale Saugrohrdruck wird korrekt von dem Saugrohrdrucksensor 34 erfasst.
Der modellierte Schätzwert
LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks wird abhängig von der aktuellen Drosselklappenposition
und/oder abhängig
von einem mittels des Saugrohrmodells modellierten Druck stromaufwärts der
Drosselklappe 5 ermittelt und ist näherungsweise gleich dem erfassten
Istwert LOAD_AV_MES des Saugrohrdrucks. Somit findet keine signifikante
Saugrohrmodelltrimmung TRIM statt. Da bei der Kraftstoffzumessung
der korrekte Saugrohrdruck berücksichtigt
wird, gibt es keinen signifikanten Lambdaregler-Ausschlag. Wird
die Saugrohrmodelltrimmung TRIM deaktiviert, ist für eine stöchiometrische
Verbrennung kein signifikanter Lambdaregler-Ausschlag erforderlich.
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Eine
Leckage stromaufwärts
der Drosselklappe 5 ist bei einer Brennkraftmaschine mit
Verdichter 19 unter ausschließlicher Berücksichtung der Trimmwertausgleichsgerade
T_LINE, der Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE und der Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE nicht erkennbar.
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In 10a ist die Beziehung zwischen dem Druck stromaufwärts der
Drosselklappe 5 und dem realen Saugrohrdruck bei einer
Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19 dargestellt. Der
Druck stromaufwärts
der Drosselklappe 5 wird durch das Bezugszeichen PUT und
der reale Saugrohrdruck durch das Bezugszeichen MAP repräsentiert.
Für den
Umgebungsdruck wird ein Druck von 1000 hPa und für einen Druckabfall am Luftfilter 40 werden
50 hPa angenommen. Das Diagramm in 10a zeigt
den Verlauf des Drucks PUT über
dem realen Saugrohrdruck MAP. Ein erster Verlauf LINE_1 repräsentiert
einen idealen Verlauf des Drucks PUT, wenn kein Druckabfall über dem
Luftfilter 40 vorhanden ist. Der Druck PUT verläuft konstant über den
Saugrohrdruck MAP und weist einen Druck gleich dem Umgebungsdruck von
1000 hPa auf. Eine Symmetrieachse LINE_SYM repräsentiert dabei einen Volllastbetrieb
der Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19, d. h. bei einer
vollständig
geöffneten
Drosselklappe 5. Ein zweiter Verlauf LINE_2 repräsentiert
den realen Druck PUT stromaufwärts
der Drosselklappe 5, d. h. aufgrund des vorhandenen Druckabfalls über dem
Luftfilter 40 ist der Druck stromaufwärts der Drosselklappe 5 immer
kleiner als der Umgebungsdruck.
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In 10b ist die Beziehung zwischen dem Ladedruck und
dem realen Saugrohrdruck bei einer Brennkraftmaschine mit Verdichter 19 dargestellt. Der
Ladedruck ist repräsentativ
für den
Druck stromaufwärts
der Drosselklappe 5 und ist gekennzeichnet mit dem Bezugszeichen
PUT. Der reale Saugrohrdruck ist mit dem Bezugszeichen MAP gekennzeichnet.
Für den
Umgebungsdruck wird ein Druck von 1000 hPa und für einen Druckabfall am Luftfilter 40 werden
50 hPa angenommen. Der zweite Verlauf LINE_2 repräsentiert
den Verlauf des Ladedrucks PUT über
dem Saugrohrdruck MAP. Der Verlauf des Ladedrucks PUT weist ein
Minimum auf, bis zu dem der Druckverlauf als näherungsweise identisch zu dem
zweiten Druckverlauf LINE_2 in 10a angesehen
werden kann. In diesem Bereich ist der Verdichter 19 vorzugsweise
nicht aktiv und somit resultiert in diesem Bereich der Druckverlauf
aus dem Druckabfall über
dem Luftfilter 40. Ab dem Minimum steigt der Ladedruck
PUT aufgrund einer zunehmenden Aktivität des Verdichters 19 an.
Bei einem Saugrohrdruck MAP von näherungsweise 750 hPa weist der
Ladedruck PUT bereits den Umgebungsdruck von 1000 hPa auf, d. h.
der Druckabfall über
dem Luftfilter 40 wird durch den Druckanstieg am Verdichter 19 kompensiert.
Bei einem Saugrohrdruck MAP von 1000 hPa, d. h. bei Umgebungsdruck,
weist der Ladedruck PUT aufgrund des Druckanstiegs am Verdichter 19 bereits
einen Druck auf, der größer ist
als der Umgebungsdruck, wobei in diesem Punkt die Drosselklappe 5 noch
nicht vollständig
geöffnet
ist und somit der Saugrohrdruck MAP kleiner ist als der Ladedruck
PUT. Erst bei einem Saugrohrdruck von näherungsweise 1300 hPa liegt
der Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine mit Verdichter 19 vor,
d. h. der Ladedruck PUT ist näherungsweise
gleich dem Saugrohrdruck MAP, wobei der Ladedruck PUT aufgrund des
Druckanstiegs am Verdichter 19 größer ist als der Umgebungsdruck.
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Der
in 10b dargestellt Verlauf des Ladedrucks PUT über dem
realen Saugrohrdruck MAP ist typisch für Brennkraftmaschinen mit Verdichter 19, wobei
die absoluten Druckwerte abweichen können.
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Falls
bei einer Brennkraftmaschine mit Verdichter 19 eine Leckage
im Ansaugtrakt 1 stromaufwärts der Drosselklappe 5 und
stromabwärts
des Verdichters 5 vorliegt, ergibt sich, wie bereits anhand der 10b erläutert,
ein Saugrohrdruck, bei dem sich der Druckabfall über dem Luftfilter 40 und
dem Druckanstieg am Verdichter 19 kompensieren. Daraus
resultiert vorzugsweise keine Saugrohrmodelltrimmung TRIM und kein
Ausschlag des Lambdareglers. Für
kleinere Saugrohrdrücke
strömt
ein Luftmassenstrom aufgrund der Leckage in das Saugrohr 7 ein.
Dadurch nähert
sich das Systemverhalten dem der Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19 bei
einer Leckage stromaufwärts
der Drosselklappe 5 an. Für größere Saugrohrdrücke strömt ein Luftmassenstrom aufgrund
der Leckage aus dem Saugrohr 7 aus. In diesem Fall nähert sich
das Systemverhalten dem der Brennkraftmaschinen mit Verdichter 19 bei
einer Leckage stromabwärts
der Drosselklappe 5 an.
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Bei
Brennkraftmaschinen mit Verdichter 19 wird vorzugsweise
der Ladedruck mittels des Ladedrucksensors 29 erfasst und
der Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks anhand des Saugrohrmodells wird typischerweise
abhängig
von dem erfassten Ladedruck modelliert. Somit ist der modellierte
Schätzwert
LOAD_AV_MOD des Saugrohrdrucks näherungsweise
gleich dem mittels des Saugrohrsensors 34 erfassten Saugrohrdrucks.
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Somit
kann eine Leckage stromaufwärts
der Drosselklappe 5 und stromabwärts des Verdichters 19 bei
einer Brennkraftmaschine mit Verdichter 19 nicht erkannt
werden.
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Eine
Leckage im Ansaugtrakt 1 stromaufwärts des Verdichters 19 und
stromabwärts
des Luftfilters 40 wirkt wie eine Leckage stromaufwärts der Drosselklappe 5 bei
einer Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19 und ist somit
nicht erkennbar.
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Falls
der Umgebungsdrucksensor 42 bei einer Brennkraftmaschine
ohne Verdichter 19 einen höheren Umgebungsdruck anzeigt
als real vorliegt, so bewirkt dies einen zu groß modellierten Druck stromaufwärts der
Drosselklappe 5, der für
einen vorgegebenen Öffnungsgrad
der Drosselklappe 5 einen zu hoch modellierten Schätzwert LOAD_AV_MOD des
Saugrohrdrucks ergibt. Daher wird der modellierte Saugrohrdruck
bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM durch negative Trimmwerte
T_VAL auf den erfassten Saugrohrdruck abgesenkt. Bei überkritischem
Drosselklappendruckverhältnis
PQ (PQ < 0,53)
hängt der
reale Luftmassenstrom proportional von dem Druck stromaufwärts der
Drosselklappe 5 ab. Daher bewirkt ein konstanter absoluter
Fehler des Umgebungsdrucksensors 42 bei überkritischem Drosselklappendruckver hältnis PQ
die gleichen konstanten negativen Trimmwerte T_VAL. Bei unterkritischem
Drosselklappendruckverhältnis
PQ (PQ > 0,53) bewirkt
der zu groß ermittelte
Druck stromaufwärts
der Drosselklappe 5 einen überproportionalen Anstieg des
modellierten Saugrohrdrucks. Um diesen modellierten Saugrohrdruck
zum Abgleich des Saugrohrmodells auf den erfassten Saugrohrdruck abzugleichen,
sind größere negative
Trimmwerte T_VAL als bei überkritischem
Drosselklappendruckverhältnis
PQ nötig.
Da der Saugrohrdruck bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM somit
richtig bestimmt ist, korrespondiert er somit zu der daraus ermittelten
Vorsteuerung der Kraftstoffmenge und der Lambdaregler zeigt keinen
signifikanten Ausschlag. Falls die Saugrohrmodelltrimmung TRIM nicht
aktiv ist, ist der modellierte Saugrohrdruck größer als der reale Saugrohrdruck.
Deshalb zeigt der Lambdaregler dann einen signifikanten Ausschlag
mit einem zu den Trimmwerten T_VAL bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung
TRIM proportionalen Betrag. Daraus ergibt sich ein achtes Diagramm
(11), in dem die Trimmwertausgleichsgerade T_LINE
und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE unterhalb der
X-Achse liegen und mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ
abnehmen. Die Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE liegt näherungsweise
auf der X-Achse. Insbesondere sind die Trimmwertsteigung MT und
die Y-Achsenabschnitte der Trimmwertausgleichsgerade T_LINE kleiner
null. Die Aktivreglerwertsteigung MRA und die Y-Achsenabschnitte
der Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE sind näherungsweise
null und die Deaktivreglerwertsteigung MRD und die Y-Achsenabschnitte der
Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE sind kleiner null.
-
Bei
Brennkraftmaschinen mit Verdichter 19 wird der Ladedruck
auch mit fehlerhaften Umgebungsdrucksensor 42 korrekt mittels
des Ladedrucksensors 29 erfasst. Dadurch hat der Umgebungsdrucksensor 42 keinen
Einfluss auf das Saugrohrmodell, auf die Saugrohrmodelltrimmung
TRIM und den Lambdaregler. Damit kann bei Brennkraftmaschinen mit
Verdichter 19 ein fehlerhafter Umgebungsdrucksensor 42 unter
ausschließlicher
Berücksichtung
der Trimmwertausgleichsgerade T_LINE, der Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE und der Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE nicht
erkannt werden.
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Falls
der Umgebungsdrucksensor 42 einen geringeren Umgebungsdruck
anzeigt als tatsächlich vorliegt,
so entspricht dies bei gleicher Fehlerabweichung dem Fehler bei
zu hoch bestimmtem Umgebungsdruck, wobei sich die Vorzeichen der
Regressionsgeraden-Parameter umdrehen. Daraus ergibt sich ein neuntes
Diagramm (12), bei dem die Trimmwertausgleichsgerade
T_LINE und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE oberhalb der
X-Achse liegen und mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ
zunehmen. Die Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE liegt näherungsweise
auf der X-Achse. Insbesondere sind die Trimmwertsteigung MT, die
Y-Achsenabschnitte der Trimmwertausgleichsgerade T_LINE, die Deaktivreglerwertsteigung
MRD und die Y-Achsenabschnitte der Deaktivreglerwertausgleichsgerade
RD_LINE größer null
und die Aktivreglerwertsteigung MRA und die Y-Achsenabschnitte der
Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE sind näherungsweise null.
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In 13 ist
die Beziehung zwischen dem Druck stromaufwärts der Drosselklappe 5 und
dem realen Saugrohrdruck bei einer Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19 bei
undurchlässigem
Luftfilter 40 dargestellt. Der Druck stromaufwärts der
Drosselklappe 5 ist mit dem Bezugszeichen PUT und der reale
Saugrohrdruck mit dem Bezugszeichen MAP gekennzeichnet. Für den Umgebungsdruck
wird ein Druck von 1000 hPa und für einen Druckabfall an einem
sauberen Luftfilter 40 werden 50 hPa angenommen. Das Diagramm
in 13 zeigt den Verlauf des Drucks PUT über dem
realen Saugrohrdruck MAP. Der erste Verlauf LINE_1 repräsentiert
einen konstanten, idealen Druckverlauf des Drucks PUT, wenn kein
Druckabfall über
dem Luftfilter 40 vorhanden ist. Der Druck PUT verläuft konstant über den
Saugrohrdruck MAP und weist einen Druck gleich dem Umgebungsdruck
von 1000 hPa auf. Der zweite Verlauf LINE_2 repräsentiert den realen Druck stromaufwärts der
Drosselklappe 5, d. h. aufgrund des vorhandenen Druckabfalls über dem
Luftfilter 40 ist der Druck stromaufwärts der Drosselklappe 5 immer
kleiner als der Umgebungsdruck. Die Symmetrieachse LINE_SYM repräsentiert
dabei den Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine ohne Verdichter 19,
d. h. bei einer vollständig
geöffneten
Drosselklappe 5. Bei Volllastbetrieb liegt in diesem Fall
ein Saugrohrdruck MAP und ein Druck PUT stromaufwärts der
Drosselklappe 5 von 950 hPa vor. In diesem Punkt wirkt
der Druckabfall des sauberen Luftfilters 40 bei Volllastbetrieb.
Liegt dagegen der undurchlässige
Luftfilter 40 vor, so z. B. aufgrund starker Verschmutzung
oder Vereisung, so resultiert daraus ein viel größerer Druckabfall über dem
Luftfilter 40, so z. B. 500 hPa.
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Falls
der Luftfilter 40 undurchlässig ist, kann dies erkannt
werden, indem der Druckabfall über
den sauberen Luftfilter 40 als Kennlinie über dem
Luftmassenstrom abgespeichert wird, vorzugsweise auf dem Speichermedium
der Steuereinheit 25. Damit kann für alle Betriebspunkte der Brennkraftmaschine ohne
Verdichter 19 aus einem vorgegebenen Umgebungsdruck und
dem Luftmassenstrom der Druck stromaufwärts der Drosselklappe 5 und
stromabwärts
des Luftfilters 40 ermittelt werden. Falls der Druckabfall über den
Luftfilter 40 für
einen vorgegebenen Luftmassenstrom beispielsweise infolge von Verschmutzung
oder Vereisung des Luftfilters 40 ansteigt, resultiert
daraus ein Fehler des modellierten Drucks stromaufwärts der
Drosselklappe 5. Im Stationärbetrieb vor Fehlererkennung
bewirkt der undurchlässige
Luftfilter 40 einen zu hoch modellierten Druck stromaufwärts der
Drosselklappe 5. Dies führt für einen
vorgegebenen Öffnungsgrad der
Drosselklappe 5 zu einem zu hoch modellierten Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks. Durch negative Trimmwerte T_VAL wird der modellierte
Saugrohrdruck auf den erfassten Saugrohrdruck abgesenkt und entspricht
dann dem realen Saugrohrdruck. Die zum Abgleich des Saugrohrmodells
nötigen
Trimmwerte T_VAL sind proportional zu dem Saugrohrdruck und damit
proportional zu dem Drosselklappendruckverhältnis PQ. Da der Saugrohrdruck
bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM somit richtig bestimmt wird,
korrespondiert er gut zu der daraus ermittelten Vorsteuerung der
Kraftstoffmenge und der Lambdaregler zeigt keinen signifikanten
Ausschlag. Bei nicht aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM ist der
modellierte Saugrohrdruck größer als der
reale Saugrohrdruck. Daher zeigt der Lambdaregler dann einen signifikanten
Ausschlag mit einem bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM zu den Trimmwerten
T_VAL proportionalen Betrag. Daraus ergibt sich ein zehntes Diagramm
(14), in dem die Trimmwertausgleichsgerade T_LINE
oberhalb der X-Achse liegt und mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ
zunimmt. Die Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE liegt näherungsweise
auf der X-Achse. Die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE liegt
unterhalb der X-Achse und nimmt mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ
ab. Insbesondere sind die Trimmwertsteigung MT und der erste modifizierte Trimm-Y-Achsenabschnitt
YT_1 größer null
und der Trimm-Y-Achsenabschnitt YT ist näherungsweise null. Die Aktivreglerwertsteigung
MRA und die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE
sind näherungsweise
gleich null. Die Deaktivreglerwertsteigung MRD und der erste modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD_1 sind kleiner null und der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt
YRD ist näherungsweise
null.
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Falls
der Luftfilter 40 undurchlässig ist und die Brennkraftmaschine
ohne Verdichter 19 keinen Umgebungsdrucksensor 42 aufweist,
so bewirkt bei richtig modelliertem Umgebungsdruck der zu gering angenommene
Druckabfall über
den Luftfilter 40 einen zu hoch bestimmten Druck stromaufwärts der Drosselklappe 5.
Damit ist der modellierte Saugrohrdruck größer als der reale und der richtig
erfasste Saugrohrdruck und muss durch negative Trimmwerte T_VAL
auf den erfassten Luftmassenstrom abgesenkt werden. Bei dem System,
bei dem der Saugrohrdruck modelliert wird, bei dem die Vorsteuerung der
Kraftstoffmenge abhängig
von dem modellierten Saugrohrdruck ermittelt wird und bei dem kein
Umgebungsdrucksensor 42 vorhanden ist oder zumindest kein
Messsignal des Umgebungsdrucksensors 42 vorliegt, wird
davon ausgegangen, dass die Trimmwerte T_VAL bei der Volllast, d.
h. bei einem Drosselklappendruckverhältnis PQ, das näherungsweise
1 ist, durch eine Abweichung des modellierten Umgebungsdrucks vom
realen Umgebungsdruck umgesetzt werden. Dadurch wird der Umgebungsdruck
so adaptiert, dass die Trimmwerte T_VAL bei Volllast nahezu null
werden. Bei dem undurchlässigen
Luftfilter 40 wird dann der modellierte Umgebungsdruck
kleiner als der reale Umgebungsdruck. Der Luftfilter 40 wird
vorzugsweise dann als undurchlässig
klassifiziert, wenn ein Druckabfall über den Luftfilter 40 größer als
ein vorgegebener Schwellenwert ist.
-
Falls
bei diesem zu klein modelliertem Umgebungsdruck die Brennkraftmaschine
ohne Verdichter 19 mit Teillast betrieben wird, d. h.,
dass das Drosselklappendruckverhältnis
PQ wesentlich kleiner 1 ist, dann wird der zu klein modellierte
Druckabfall am Luftfilter 40 durch den zu klein modellierten
Umgebungsdruck überkompensiert.
Im Ergebnis ist dann der modellierte Druck stromaufwärts der
Drosselklappe 5 kleiner als der reale Druck stromaufwärts der
Drosselklappe 5. Damit ist der modellierte Saugrohrdruck
kleiner als der reale Saugrohrdruck. Der modellierte Schätzwert LOAD_AV_MOD
des Saugrohrdrucks wird dann durch positive Trimmwerte T_VAL auf
den erfassten Istwert LOAD_AV_MESS des Saugrohrdrucks abgeglichen.
Die Beträge
der Trimmwerte T_VAL sind dann proportional zu 1 PQ. Da der Saugrohrdruck
bei aktiver Saugrohrmodelltrimmung TRIM richtig bestimmt wird, korrespondiert er
gut zu der daraus ermittelten Vorsteuerung der Kraftstoffmenge und
der Lambdaregler zeigt keinen signifikanten Ausschlag. Falls bei
zuvor adaptiertem Umgebungsdruck die Saugrohrmodelltrimmung TRIM
nicht aktiv ist, so ist der modellierte Saugrohrdruck kleiner als
der reale Saugrohrdruck. Daher zeigt der Lambdaregler dann einen
signifikanten Ausschlag mit einem zu den Trimmwerten T_VAL bei aktiver
Saugrohrmodelltrimmung TRIM proportionalen Betrag. Daraus ergibt
sich ein elftes Diagramm (15), in
dem die Trimmwertausgleichsgerade T_LINE und die Deaktivreglerwertausgleichsgerade RD_LINE
oberhalb der X-Achse liegen und mit zunehmendem Drosselklappendruckverhältnis PQ
abfallen. Die Aktivreglerwertausgleichsgerade RA_LINE liegt näherungsweise
auf der X-Achse. Insbesondere ist die Trimmwertsteigung MT kleiner
null, der Trimm-Y-Achsenabschnitt YT ist größer null und der erste modifizierte
Trimm-Y-Achsenabschnitt YT_1 ist näherungsweise null. Die Aktivreglerwertsteigung
MRA und die Y-Achsenabschnitte der Aktivreglerwertausgleichsgerade
RA_LINE sind näherungsweise
gleich null. Die Deaktivreglerwertsteigung MRD ist kleiner null,
der Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD ist größer null
und der erste modifizierte Deaktivreglerwert-Y-Achsenabschnitt YRD_1
ist näherungsweise
gleich null.
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Die
Muster der Regressionsgeraden-Parameter-Matrizen, aus denen dann
die Fehler erkannt werden können,
können
beispielsweise an einem Motorprüfstand
ermittelt werden, indem die einzelnen Fehler simuliert werden und
die Verläufe
der Ausgleichsgeraden ausgewertet werden. Derartige Motorprüfstände finden
heutzutage in der Automobilindustrie vielfache Anwendung.