DE102009013397A1

DE102009013397A1 - Faserverbund-Anbauteil für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102009013397A1
Application number: DE102009013397A
Authority: DE
Inventors: Joerg Nalbach; Ranjit Bhambra; Thiemo Adolf Erb
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 2009-03-16
Filing date: 2009-03-16
Publication date: 2010-09-23

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Faserverbund-Anbauteil (1) für ein Kraftfahrzeug, mit einer Kunststoffmatrix, in die Verstärkungsfasern eingebettet sind, um eine Verstärkungsstruktur zu schaffen. Um die Herstellkosten für das Faserverbund-Anbauteil (1) zu reduzieren, sind die Verstärkungsfasern so ausgeführt, ausgewählt und/oder in der Kunststoffmatrix angeordnet, dass sie zusätzlich zu ihrer Verstärkungswirkung im Inneren des Faserverbund-Anbauteils (1) eine optische Wirkung an mindestens einer Oberfläche (12) des Faserverbund-Anbauteils (1) entfalten.

Description

Die Erfindung betrifft ein Faserverbund-Anbauteil für ein Kraftfahrzeug, mit einer Kunststoffmatrix, in die Verstärkungsfasern eingebettet sind, um eine Verstärkungsstruktur zu schaffen.
Aus der internationalen Veröffentlichung WO 2004/005020 A1 ist eine Verbundstruktur mit einer integrierten dekorativen, ebenen Oberfläche in Form einer Polymerschicht bekannt, die einfach fertig bearbeitbar, insbesondere lackierbar, ist. Aus der europäischen Patentschrift EP 1 288 077 B1 ist eine Innenschale für ein Dachmodul in Sandwich-Bauweise bekannt. Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 41 41 955 A1 ist ein dekoratives Innenausstattungsteil für Kraftfahrzeuge bekannt, das exotische Fasern umfasst, die in einer durchsichtigen Matrix in der Konfiguration des Innenausstattungsteils angeordnet sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Herstellkosten für ein Faserverbund-Anbauteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu reduzieren.
Die Aufgabe ist bei einem Faserverbund-Anbauteil für ein Kraftfahrzeug, mit einer Kunststoffmatrix, in die Verstärkungsfasern eingebettet sind, um eine Verstärkungsstruktur zu schaffen, dadurch gelöst, dass die Verstärkungsfasern so ausgeführt, ausgewählt und/oder in der Kunststoffmatrix angeordnet sind, dass sie zusätzlich zu ihrer Verstärkungswirkung im Inneren des Faserverbund-Anbauteils eine optische Wirkung an mindestens einer Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils entfalten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde überraschenderweise festgestellt, dass durch eine spezielle Ausführung beziehungsweise Auswahl und/oder geschickte Anordnung von gleichen oder unterschiedlichen Verstärkungsfasern in der Kunststoffmatrix eine besondere optische Wirkung an einer vorzugsweise außen sichtbaren Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils erzielt werden kann. Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung ist die optische Wirkung der Verstärkungsfasern an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils in ansprechender Weise so sichtbar, dass eine ansonsten erforderliche farbige Decklackierung der Oberfläche entfallen kann.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Oberfläche zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern unterschiedliche Verstärkungsfasern umfasst, die unterschiedliche optische Wirkungen an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils entfalten. Durch eine geeignete Auswahl von unterschiedlich dicken oder farbigen Verstärkungsfasern können verschiedene Muster erzeugt werden, die an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils sichtbar sind. Beispielsweise kann an der Oberfläche die optische Wirkung eines Schachbrettmusters oder Rautenmusters erzielt werden.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass die der Oberfläche zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern Kohlenstofffasern und Glasfasern umfasst. Die Kohlenstofffasern sind vorzugsweise dunkel, insbesondere schwarz. Die Glasfasern sind vorzugsweise hell, insbesondere weiß. Durch geschickte Kombination der Kohlenstofffasern mit den Glasfasern können vielfältige Muster in der Verstärkungsstruktur erzeugt werden, die an der Oberfläche sichtbar sind. Dabei ist gleichzeitig sichergestellt, dass die Verstärkungsfunktion der Verstärkungsfasern nicht beeinträchtigt wird.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass einzelne oder alle Verstärkungsfasern ganz oder teilweise bedruckt, bemalt und/oder gefärbt sind, um zusätzlich zu ihrer Verstärkungswirkung im Inneren des Faserverbund-Anbauteils eine optische Wirkung an mindestens einer Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils zu entfalten. Es ist möglich, die einzelnen Fasern zu färben. Es ist auch möglich, ein Gewebe aus Verstärkungsfasern zu bedrucken, zu bemalen und/oder zu färben.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsfasern so in einem Gewebe angeordnet sind, dass sie zusätzlich zu ihrer Verstärkungswirkung im Inneren des Faserverbund-Anbauteils eine optische Wirkung an mindestens einer Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils entfalten. Das Gewebe kann Freiräume aufweisen, die an der Oberfläche sichtbar sind. Alternativ oder zusätzlich kann das Gewebe, zum Beispiel durch die Verwendung von Glasfasern, durchsichtige oder farbige Bereiche aufweisen, die an der Oberfläche sichtbar sind. Durch eine geschickte Kombination von unterschiedlichen Verstärkungsfasern und/oder von Freiräumen in dem Gewebe können vielfältige Muster erzeugt werden, die an der Oberfläche sichtbar sind.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe mit einer Bedruckung, Färbung und/oder Bemalung versehen ist, die eine optische Wirkung an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils entfalten beziehungsweise entfaltet. Das Gewebe kann zum Beispiel mit einem Muster bedruckt sein, das an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils sichtbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Gewebe mit einem Wappen oder einem Schriftzug bedruckt sein, das beziehungsweise der an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils sichtbar ist.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Oberfläche zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern so in einer Netzstruktur oder Gewebestruktur angeordnet ist, dass sie an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils die optische Wirkung eines Schachbrettmusters oder eines Rautenmusters entfaltet. Die Netzstruktur oder Gewebestruktur umfasst Fasern oder Faserbündel, die parallel zueinander und senkrecht zueinander miteinander verflochten sind. Die Netzstruktur oder Gewebestruktur kann Freiräume oder durchsichtige Räume in Form von Rechtecken umfassen, welche helle Flächen des Schachbrettmusters oder des Rautenmusters an der Oberfläche erzeugen.
Die dunklen Flächen des Schachbrettmusters oder Rautenmusters werden zum Beispiel durch Verstärkungsfasern erzeugt, die nicht durchsichtig sind, wie zum Beispiel Kohlenstofffasern. Die hellen Flächen des Schachbrettmusters oder Rautenmusters können auch durch weiß gefärbte oder weiße Glasfasern oder andere Faserarten erzeugt werden.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Oberfläche zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern Kohlenstofffasern und Glasfasern umfasst, die so in einer Netzstruktur, Gitterstruktur oder Gewebestruktur angeordnet ist, dass sie an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils die optische Wirkung eines Schachbrettmusters oder eines Rautenmusters entfaltet. Die Kohlenstofffasern dienen dazu, dunkle Flächen des Schachbrettmusters oder Rautenmusters an der Oberfläche zu erzeugen. Die vorzugsweise weißen Glasfasern dienen dazu, helle Flächen des Schachbrettmusters oder Rautenmusters an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils zu erzeugen.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfasern, zumindest teilweise, gefärbt sind. Durch Färben von einzelnen Glasfasern oder Glasfaserbündeln können besondere optische Effekte erzielt werden, die an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils sichtbar sind.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb und/oder unterhalb einer der Oberfläche zugewandten oberen Lage Verstärkungsfasern mindestens eine Kunststofffolie, die eine optische Wirkung aufweist, so in die Kunststoffmatrix eingebettet ist, dass die optische Wirkung der Kunststofffolie an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils sichtbar ist. Die Kunststofffolie kann zum Beispiel gefärbte Bereiche aufweisen, die alternativ oder zusätzlich zu den vorab durch die Verstärkungsfasern erzeugten Mustern eine besondere optische Wirkung an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils erzeugt.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie mit einer Bedruckung, Färbung und/oder Bemalung versehen ist. Die Kunststofffolie liefert den Vorteil, dass sie einfacher zu bedrucken, zu färben oder zu bemalen ist als die Verstärkungsfasern.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie mit einem Schriftzug, einem Namen, einer Nummer, einem Wappen und/oder einem Symbol versehen ist. Bei dem Namen handelt es sich zum Beispiel um einen Fahrzeugnamen oder um den Namen eines Besitzers des Fahrzeugs. Bei der Nummer handelt es sich zum Beispiel um eine Seriennummer des Fahrzeugs. Bei dem Wappen handelt es sich zum Beispiel um das Wappen des Herstellers des Fahrzeugs. Alternativ sind diese durch Stickern, Weben oder Einlegen darstellbar.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Oberfläche zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern eine optische Wirkung aufweist und so in die Kunststoffmatrix eingebettet ist, dass die optische Wirkung der oberen Lage Verstärkungsfasern an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils sichtbar ist. Die optische Wirkung kann durch die Anordnung der Verstärkungsfasern und/oder durch eine Färbung, Bedruckung und/oder Bemalung der Verstärkungsfasern erzielt werden.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass die obere Lage Verstärkungsfasern mit einer Bedruckung, Färbung und/oder Bemalung versehen ist. Die Verstärkungsfasern sind vor dem Bedrucken, Färben beziehungsweise Bemalen vorzugsweise behandelt, ohne dass die Verstärkungsfunktion der Verstärkungsfasern beeinträchtigt wird.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass die obere Lage Verstärkungsfasern mit einem Schriftzug, einem Namen, einer Nummer, einem Wappen und/oder einem Symbol versehen ist. Bei dem Namen handelt es sich zum Beispiel um einen Fahrzeugnamen oder um den Namen eines Besitzers des Fahrzeugs. Bei der Nummer handelt es sich zum Beispiel um eine Seriennummer des Fahrzeugs. Bei dem Wappen handelt es sich zum Beispiel um das Wappen des Herstellers des Fahrzeugs.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmatrix, zumindest teilweise, aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist, das zumindest teilweise durchsichtig ist. Dadurch wird es möglich, dass die optische Wirkung der Verstärkungsfasern beziehungsweise der Kunststofffolie an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils sichtbar ist.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils nicht mit einer undurchsichtigen Beschichtung versehen ist. Die Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils kann mit einer Schutzschicht aus einem durchsichtigen Beschichtungsmaterial, wie einem Klarlack, versehen sein.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Faserverbund-Anbauteils ist dadurch gekennzeichnet, dass das Faserverbund-Anbauteil als Kraftfahrzeugdachteil oder Kraftfahrzeugdach ausgeführt ist. Die vorab beschriebene Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils ist vorzugsweise an der Oberseite des Kraftfahrzeugdachs oder Kraftfahrzeugdachteils vorgesehen.
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Kraftfahrzeug mit einem vorab beschriebenen Faserverbund-Anbauteil, insbesondere einem Kraftfahrzeugdachteil oder Kraftfahrzeugdach.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
1 ein Faserverbund-Anbauteil in der Draufsicht mit einem schachbrettartigen Muster;
2 das gleiche Faserverbund-Anbauteil wie in 1 mit einem rautenförmigen Muster;
3 das gleiche Faserverbund-Anbauteil wie in den 1 und 2 mit einem modifizierten Schachbrettmuster und
4 das gleiche Faserverbund-Anbauteil wie in den 1 bis 3 mit einem weiter modifizierten Schachbrettmuster und einem Wappen.
In den 1 bis 4 ist ein Faserverbund-Anbauteil in verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung dargestellt. Bei dem Faserverbund-Anbauteil 1 handelt es sich um ein Dachteil 2, das außen einstückig mit zwei Seitenteilen 3, 4 verbunden ist, vordere bzw. hintere Verbindungen sind nicht dargestellt. In der dargestellten Draufsicht blickt man auf eine Oberseite 10; 20; 30; 40 des Dachteils 2, die im montierten Zustand des Dachteils 2 außen an einem zugehörigen Kraftfahrzeug sichtbar ist.
Das Faserverbund-Anbauteil 1 umfasst eine Kunststoffmatrix, in welche Verstärkungsfasern eingebettet sind. Bei der Kunststoffmatrix handelt es sich vorzugsweise um einen duroplastischen Kunststoff, der auch als Kunstharz bezeichnet wird. Bei den Verstärkungsfasern handelt es sich vorzugsweise um Kohlenstofffasern und/oder Glasfasern.
Die Verstärkungsfasern können in Form von Vliesen, Matten oder Geweben in verschiedenen Webarten in die Kunststoffmatrix eingebettet sein. Bei herkömmlichen Faserverbund-Anbauteilen ist die außen sichtbare Oberseite vorzugsweise in der gleichen Farbe wie das zugehörige Kraftfahrzeug lackiert, um einen einheitlichen optischen Eindruck des Kraftfahrzeugs zu bewirken.
Gemäß einem wesentlichen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine von den Verstärkungsfasern in der Kunststoffmatrix erzeugte Verstärkungsstruktur genutzt, um einen optischen Eindruck an der Oberseite 10; 20; 30; 40 des Faserverbund-Anbauteils 1 zu erzeugen, der sich von einer lackierten Oberfläche des Kraftfahrzeugs deutlich unterscheidet.
In 1 sieht man, dass die Oberseite 10 des Dachteils 2 eine Oberfläche 12 mit dunklen Rechtecken 14 und hellen Rechtecken 15 aufweist, die in einem Schachbrettmuster angeordnet sind, das dem Muster einer Zielflagge, wie sie im Motorsport verwendet wird, ähnelt. Die dunklen Rechtecke 14 und die hellen Rechtecke 15 werden gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung durch eine spezielle Anordnung von dunklen Kohlenstofffasern und hellen Glasfasern in einer durchsichtigen Kunststoffmatrix erzeugt.
In 2 sieht man, dass die Oberseite 20 des Faserverbund-Anbauteils 1 eine Oberfläche 22 mit dunklen Rauten 24 und hellen Rauten 25 aufweist. Die dunklen Rauten 24 und die hellen Rauten 25 sind in einem gleichmäßigen Rautenmuster angeordnet, das durch die Verwendung von dunklen Kohlenstofffasern und hellen Glasfasern erzeugt wird. Die unterschiedlichen Verstärkungsfasern sind in einem Gewebe abwechselnd parallel und senkrecht zueinander so verflochten, dass sich an der Oberseite 20 das in 2 sichtbare Rautenmuster ergibt.
In 3 weist die Oberseite 30 des Faserverbund-Anbauteils 1 eine Oberfläche 32 mit dunklen Rechtecken 34 und hellen Rechtecken 35 auf, die in einem schachbrettartigen Muster angeordnet sind. Allerdings ist diagonal zwischen zwei hellen Rechtecken 35 jeweils ein kleineres ebenfalls helles Rechteck 36 angeordnet. Das in 3 auf der Oberfläche 22 sichtbare Muster wird ebenfalls durch ein Verstärkungsgewebe erzeugt, das dunkle Kohlenstofffasern und helle Glasfasern enthält. Die kleinen hellen Rechtecke 36 werden durch Abschnitte von hellen Glasfasern gebildet, die oberhalb von darunter liegenden dunklen Kohlenstofffasern angeordnet sind.
In 4 weist die Oberseite 40 des Faserverbund-Anbauteils 1 eine Oberfläche 42 mit einem schachbrettartigen Muster auf, das im Verlauf von einer Vorderkante 44 zu einer Hinterkante 45 dunkler wird. Dieser Hell-Dunkel-Effekt wird ebenfalls durch die Anordnung von dunklen Kohlenstofffasern und hellen Glasfasern in einem Gewebe erzeugt, das zur Verstärkung in die Kunststoffmatrix aus einem durchsichtigen Kunststoffmaterial eingebettet ist.
Darüber hinaus ist oberhalb einer oberen Lage von Verstärkungsfasern, die in dem vorab beschriebenen Gewebe miteinander verflochten sind, eine teilweise durchsichtige Kunststofffolie in die durchsichtige Kunststoffmatrix eingebettet. Die Kunststofffolie ist zum Beispiel aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial gebildet und mit einem Wappen 48 versehen, das einen Schriftzug 49 enthält.
Das Wappen 48 mit dem Schriftzug 49 ist auf die durchsichtige Kunststofffolie aufgedruckt und im vorliegenden Beispiel undurchsichtig, so dass die unter dem Wappen 48 und dem Schriftzug 49 angeordnete Verstärkungsstruktur mit dem schachbrettartigen Muster an der Oberfläche 42 nicht sichtbar ist. Da die Kunststofffolie mit dem Wappen 48 und dem Schriftzug 49 in die Kunststoffmatrix eingebettet ist, ergibt sich eine stabile und optisch hochwertige Oberfläche.
Gemäß einem wesentlichen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Oberfläche 12; 22; 32; 42 mit den verschiedenen Mustern, die durch die Verstärkungsfasern beziehungsweise die Kunststofffolie erzeugt werden, nicht farbig lackiert. Durch die Einbettung der Fasern beziehungsweise Kunststofffolie in die Kunststoffmatrix ergibt sich eine stabile und optisch hochwertige Oberfläche, die unbehandelt bleiben kann.
Die Herstellung des Faserverbund-Anbauteils 1 kann im Handverfahren mit Hilfe der Laminiertechnik oder im Pressverfahren erfolgen. Insbesondere kann vorgesehen sein, die Produktion des Faserverbund-Anbauteils 1 so zu steuern, dass ein für jedes Faserverbund-Anbauteil 1 individuelles Element, beispielsweise ein Name oder eine Seriennummer, automatisiert eingewebt beziehungsweise aus einer Folie ausgestanzt und aufgelegt beziehungsweise aufgedruckt und in einem anschließenden Schritt mit in die Kunststoffmatrix eingebettet wird.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- WO 2004/005020 A1 [0002]
- EP 1288077 B1 [0002]
- DE 4141955 A1 [0002]

Claims

Faserverbund-Anbauteil (1) für ein Kraftfahrzeug, mit einer Kunststoffmatrix, in die Verstärkungsfasern eingebettet sind, um eine Verstärkungsstruktur zu schaffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsfasern so ausgeführt, ausgewählt und/oder in der Kunststoffmatrix angeordnet sind, dass sie zusätzlich zu ihrer Verstärkungswirkung im Inneren des Faserverbund-Anbauteils (1) eine optische Wirkung an mindestens einer Oberfläche (12; 22; 32; 42) des Faserverbund-Anbauteils (1) entfalten.
Faserverbund-Anbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Oberfläche (12; 22; 32; 42) zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern unterschiedliche Verstärkungsfasern umfasst, die unterschiedliche optische Wirkungen an der Oberfläche (12; 22; 32; 42) des Faserverbund-Anbauteils (1) entfalten.
Faserverbund-Anbauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die der Oberfläche (12; 22; 32; 42) zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern Kohlenstofffasern und Glasfasern umfasst.
Faserverbund-Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne oder alle Verstärkungsfasern ganz oder teilweise bedruckt, bemalt und/oder gefärbt sind, um zusätzlich zu ihrer Verstärkungswirkung im Inneren des Faserverbund-Anbauteils (1) eine optische Wirkung an mindestens einer Oberfläche (12; 22; 32; 42) des Faserverbund-Anbauteils (1) zu entfalten.
Faserverbund-Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsfasern so in einem Gewebe angeordnet sind, dass sie zusätzlich zu ihrer Verstärkungswirkung im Inneren des Faserverbund-Anbauteils (1) eine optische Wirkung an mindestens einer Oberfläche (12; 22; 32; 42) des Faserverbund-Anbauteils (1) entfalten.
Faserverbund-Anbauteil nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe mit einer Bedruckung, Färbung und/oder Bemalung versehen ist, die eine optische Wirkung an der Oberfläche (12; 22; 32; 42) des Faserverbund-Anbauteils (1) entfalten beziehungsweise entfaltet.
Faserverbund-Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Oberfläche (12; 22; 32; 42) zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern so in einer Netzstruktur, Gitterstruktur oder Gewebestruktur angeordnet ist, dass sie an der Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils (1) die optische Wirkung eines Schachbrettmusters oder eines Rautenmusters entfaltet.
Faserverbund-Anbauteil nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Oberfläche (12; 22; 32; 42) zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern Kohlenstofffasern und Glasfasern umfasst, die so in einer Netzstruktur, Gitterstruktur oder Gewebestruktur angeordnet ist, dass sie an der Oberfläche (12; 22; 32; 42) des Faserverbund-Anbauteils (1) die optische Wirkung eines Schachbrettmusters oder eines Rautenmusters entfaltet.
Faserverbund-Anbauteil nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfasern, zumindest teilweise, gefärbt sind.
Faserverbund-Anbauteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb und/oder unterhalb einer der Oberfläche (12; 22; 32; 42) zugewandten oberen Lage Verstärkungsfasern mindestens eine Kunststofffolie, die eine optische Wirkung aufweist, so in die Kunststoffmatrix eingebettet ist, dass die optische Wirkung der Kunststofffolie an der Oberfläche (12; 22; 32; 42) des Faserverbund-Anbauteils (1) sichtbar ist.
Faserverbund-Anbauteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie mit einer Bedruckung, Färbung und/oder Bemalung versehen ist.
Faserverbund-Anbauteil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie mit einem Schriftzug (49) einem Namen, einer Nummer, einem Wappen (48) und/oder einem Symbol versehen ist.
Faserverbund-Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Oberfläche (12; 22; 32; 42) zugewandte obere Lage Verstärkungsfasern eine optische Wirkung aufweist und so in die Kunststoffmatrix eingebettet ist, dass die optische Wirkung der oberen Lage Verstärkungsfasern an der Oberfläche (12; 22; 32; 42) des Faserverbund-Anbauteils (1) sichtbar ist.
Faserverbund-Anbauteil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Lage Verstärkungsfasern, zumindest teilweise, mit einer Bedruckung, Färbung und/oder Bemalung versehen ist.
Faserverbund-Anbauteil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Lage Verstärkungsfasern mit einem Schriftzug (49), einem Namen, einer Nummer, einem Wappen (48) und/oder einem Symbol versehen ist.
Faserverbund-Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmatrix, zumindest teilweise, aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist, das zumindest teilweise, durchsichtig ist.
Faserverbund-Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Faserverbund-Anbauteils (1) nicht mit einer undurchsichtigen Beschichtung versehen ist.
Faserverbund-Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserverbund-Anbauteil (1) als Kraftfahrzeugdachteil (2) oder Kraftfahrzeugdach ausgeführt ist.
Kraftfahrzeug mit einem Faserverbund-Anbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.