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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Körperflüssigkeits-Testvorrichtung.
Diese dient der unmittelbaren Handhabung, Analyse, Messung und Diagnose
von analytisch erfassbaren Bestandteilen in Körperflüssigkeiten in einem integrierten
System. Körperflüssigkeiten
sind zum Beispiel Urin, Blut und sonstige liquide Körperflüssigkeiten.
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Stand der Technik
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Bisher
sind Vorrichtungen in Form von Teststreifen beispielsweise für Urin oder
Blut bekannt, die bei Ärzten,
in Apotheken, Labors, Kliniken oder durch Endverbraucher verwendet
werden. Die Teststreifen messen einen bis über zehn verschiedene Parameter.
Für die
Probenhandhabung wird beispielweise bei Urin ein Behälter benutzt,
der den Urin auffängt. Blutproben
werden generell durch Spritzen gewonnen. Das Teststäbchen wird
bei Urin kurz in den Behälter
eingetaucht. Bei der Blutdiagnose durch Teststreifen erfolgt ein
Eintauchen der Teststreifen in die gewonnenen Blutproben oder durch
Aufbringen der Blutproben direkt auf die Teststreifen. Nach einer
vorgegebenen Zeitdauer kann das Ergebnis qualitativ oder quantitativ,
je nach Teststreifen, abgelesen werden. Das Testplättchen auf
dem Teststreifen vollzieht durch die im Urin oder Blut enthaltenen
Krankheitsindikatoren einen Farbumschlag. Durch Vergleichen der
Farbe mit der Packungsbeilage kann eine fachkundige Person das Ergebnis
ablesen und interpretieren. Der Behälter, die Flüssigkeit
und die Teststreifen werden anschließend entsorgt.
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Die
bekannten Kombinationen von Durchlaufvorrichtungen und Testanordnungen
haben den Nachteil, dass die aufnehmbare Flüssigkeitsmenge begrenzt ist.
Unkontrollierte und unhygienische Probenahme kann daher die Folge
sein, bzw. die Flüssigkeit
muss zur Portionierung vor Verwendung in der entsprechenden Vorrichtung
in einem separaten Behälter
aufgefangen wird. Dies wiederum gestaltet sich bei pflegebedürftigen
Personen oder bei Tieren als unpraktikabel und unhygienisch. Eine
Flüssigkeitsanalyse
ist mit den heutigen Verfahren speziell für pflegebedürftige Endverbraucher in Eigenregie oder
im Hausgebrauch hier nicht geeignet.
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Eine
Körperflüssigkeits-Testvorrichtung
zur vorbeugenden Analyse von Blut direkt durch Verbraucher u. a.
bei Frauen während
der Blutung ist mit dem heutigen Stand der Technik nicht erhältlich.
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Auch
eine vorbeugende Analyse von blutenden Verletzungen, die abgedeckt
werden sind heute durch Verbraucher auf dem heutigen Stand der Technik
nicht direkt in Eigenregie möglich.
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Weiter
sind bei bekannten Kombinationen die Gebrauchsanweisung sowie die
Analyse- und Diagnosebeschreibung teilweise zwar für professionelle,
medizinische Ausführungen
fest in die Vorrichtung integriert, nicht aber für Endverbraucherausführungen.
In der Regel sind Beschreibungen bei Urindiagnosen an der Verpackung
angebracht oder extra lose eingelegt. Vorbeugende Körper-Flüssigkeitstest-Vorrichtungen
für die
Analyse von Blut direkt am Körper sind
für Endverbraucher
in Eigenregie oder bei pflegebedürftigen
Personen nicht erhältlich.
Hier erfolgt die Probennahme meist durch Fachpersonal direkt am
Körper,
die Probenanalyse erfolgt räumlich
und zeitlich unabhängig
hiervon.
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Ergänzend sind
bei bekannten Kombinationen für
Urin vorhandene Halterungen an einem Ende der Vorrichtung angebracht,
was bei unpräziser Handhabung
leicht zu unhygienischen Situationen führen kann.
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Beim
Stand der Technik zur Probenahme, Messung, Analyse und Diagnose
von Flüssigkeiten sind
stets mehrere Handhabungsschritte vom Anwender direkt in Eigenregie
oder von weiteren Personen erforderlich.
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Für Körperflüssigkeitstests
von Blut oder Kot werden ähnliche
Testverfahren mit Teststäbchen
verwendet oder die Proben werden in Fachlabors eingeschickt, getestet
und das Ergebnis liegt nach einer längeren Zeitdauer dem Auftraggeber
vor.
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Diese
Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass keines der vorhandenen
Systeme zum Testen von zum Beispiel Urin beziehungsweise Flüssigkeiten
auf Krankheitsindikatoren oder Verunreinigungen eine selbständige und
unmittelbare Handhabung in einem System ermöglicht, welches „Probe
nehmen-messen-Ergebnis ablesen” in
einem System verbindet. Und welches gleichzeitig in Handhabung und
Auswertung so einfach und doch qualitativ hochwertig gehalten ist,
dass auch Endverbraucher ohne medizinische oder wissenschaftliche
Vorbildung es selbst oder direkt bei pflegebedürftigen Personen und unabhängig von
Dritten nutzen können.
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Bei
bekannten Flüssigkeitstest-Vorrichtungen
für Windelträger steht
meist im Vordergrund ob die Windel Urin aufgesaugt hat oder nicht
und somit eine Entscheidung für
den Wechsel der Windel durchgeführt
werden kann.
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Sofern
bekannte Vorrichtungen auf die Analyse von Flüssigkeiten z. B. in Windeln
abzielen, so erfolgt dort zwar die direkte Anwendung auf integrierte
Testfelder mit sich ändernder
Farbgebung bei der Reaktion mit bestimmten Inhaltsstoffen der Flüssigkeit,
jedoch sind diese bekannten Systeme meist auf eine Indikation beschränkt und
bedürfen
der weiteren Handhabung und Analyse durch Beschreibungen auf den
beigefügten
Beipackzettel. Diese Systeme weisen in sich in einem kombinierten
System keine Beschreibung der Handhabung des Systems und der vor-Ort
Indikativen Diagnose der Flüssigkeitsbestandteile
auf.
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Heute
vorhandene Meßmethoden
sind generell für
Endverbraucher direkt oder für
die Anwendung bei pflegebedürftigen
Personen umständlich und
unhygienisch. Vorhandene Teststreifen setzen einen gewissen Grad
an wissenschaftlichem Wissen und Verständnis voraus, wenngleich die
Anwendung durch Endverbraucher rechtlich erlaubt ist.
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Aufgabenstellung
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Die
Aufgabe ist es, ein verbraucherfreundliches anwendbares Komplettsystem
zu haben, das folgenden Kriterien entspricht
- • hygienisch
- • sicher
- • schnell
- • verlässlich
- • qualitativ
hochwertig
- • einfach
handhabbar
- • preiswert
- • diskrete
Anwendung bei sich Selbst oder bei Bedürftigen
- • zeitlich
unabhängig
- • räumlich unabhängig
und
somit dem Verbraucher unabhängig
in Eigenregie und selbstbestimmend einfach Gewissheit über die
getestete Flüssigkeit
bei sich oder bei pflegebedürftigen
Personen ermöglicht.
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Dies
gilt für
alle Körperflüssigkeiten,
für die das
Wissen um deren Inhaltsstoffe für
den Endverbraucher direkt oder bei pflegebedürftigen Personen von Nutzen
sein kann. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Flüssigkeitsprobenahme,
die Handhabung, die Messung, die Analyse und die Diagnose in ein
System integriert sind, und dadurch die bislang erforderlichen mehrfachen
Handhabungsschritte von Testvorrichtungen auf einen Schritt reduziert
werden. In der im Folgenden beschriebenen Körperflüssigkeits-Testvorrichtung sind die einzelnen Bestandteile ausgewählt, festgelegt
und so angeordnet und gestaltet, dass für den medizinischen bzw. labortechnischen
Laien ein integriertes und einfach anwendbares Komplettsystem für sich Selbst
oder für
pflegebedürftige
Personen entsteht, wie es im Anspruch 1 und in den Unteransprüchen definiert
ist.
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Die
für die
Analyse relevante Flüssigkeit
wird durch eine Flüssigkeits-Sammeleinrichtung
an einem Ort gesammelt, die in Form eines runden oder eckigen Behälters oder
als aufsaugenden Schwamm ausgeführt
sein kann. Ziel ist es ausreichend Flüssigkeit an einem Ort zu sammeln
um diese Flüssigkeit über eine
Durchleitungsvorrichtung für
Flüssigkeiten vom
Ort des Entstehens der Flüssigkeit
zum Ort der Analyse zu befördern.
Im Falle von Urin bei Kleinkindern oder bei pflegebedürftigen
Personen würde
die Flüssigkeits-Sammeleinrichtung
in der Mitte der Windel angebracht sein um so eine notwendige ausreichende
Flüssigkeitsmenge
aufzufangen. Die Flüssigkeits-Durchlaufvorrichtung
hat den Zweck Teile der gesammelten Flüssigkeit durch kapillarisch
wirkende, Idealerweise flexible Röhrchen, zu der Analyseeinheit
zu befördern.
Die gesamte Analyseeinheit kann bei der Anwendung in Windeln zur
Analyse von Urin bereits in die Windel integriert sein, oder in
handelsübliche
Windeln nachträglich
eingebracht werden. Hierfür
sind entsprechende Halterungen vorgesehen, die dies ermöglichen.
Pro Flüssigkeits-Durchlaufvorrichtung
wird die Flüssigkeit
zu je einer Analyseeinheit im Analysebereich transportiert. Die
Anzahl der Durchlaufvorrichtungen ist somit abhängig von der Anzahl der gewünschten
Analyseblättchen
im Testbereich.
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Die
Anzahl und Anordnung der einzelnen Testbereiche auf dem als Ausführungsbeispiel
gewählten
Einlegesystems in Windeln ist abhängig von den zu prüfenden Messindikatoren,
der notwendigen Einwirkdauer der Flüssigkeit auf die Testbereiche und
der Möglichkeit
zur qualitativen beziehungsweise quantitativen Ablesbarkeit. Die
zur Auswertung und Diagnose notwendigen Angaben für die Anwenderin/den
Anwender sind auf der Vorrichtung neben den Messindikatoren in einer
einfachen, ausreichenden und schnell verständlichen Art (Schrift und/oder Symbole)
angegeben. Angaben in Form von vorgegebenen Farbfeldern ermöglichen
einen direkten Vergleich mit den Messindikatoren und lassen aufgrund
einer auf der Vorrichtung zusätzlich
angegebenen Beschreibung eine Diagnose zu.
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Zusätzliche
Angaben (schriftlich und/oder Symbole) direkt auf der Flüssigkeitstestvorrichtung zur
Verwendung und Handhabung vor, während
und nach der Probennahme vereinfachen die Nutzung der Vorrichtung
für die
Endverbraucher.
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Die
Erfindung kann grundsätzlich
von beiden Geschlechtern angewendet werden bzw. direkt an pflegebedürftigen
Personen sowie an Tieren.
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Die
Vorteile der Körperflüssigkeits-Testvorrichtung
liegen darin, dass durch die Verwendung eines einzigen Systems zur
individuellen Flüssigkeitsprobennahme,
Handhabung, Messung, Analyse und Auswertung/Diagnose die durchzuführenden
Einzelschritte der bisher üblichen
Systeme entfallen. Bei der selbständigen Durchführung in
Eigenregie sind dies bei Urin: Flüssigkeit in einem speziellen
Becher auffangen, Messstäbchen
eintauchen, flüssigkeitsbehaftetes
Teststäbchen
auf Ablage legen, Testanzeige mit Vergleichsanzeige auf Verpackung
bzw. auf Extra-Gebrauchsanleitung vergleichen, Flüssigkeit und
Geräte
entsorgen. Bei der Konsultation eines Arztes oder eines Labors sind
dies zusätzlich
die Bindung an bestimmte Zeitpunkte/Öffnungszeiten und Orte und
der Zeitrahmen bis zur Diagnose.
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Durch
die selbstbestimmte, einfache und hygienische Handhabung und die
leicht verständliche Handhabung
und Auswertung können
Endverbraucher die Körperflüssigkeits-Testvorrichtung selbst
an sich oder an Pflegebedürftigen
nutzen, wann und wo sie es in Eigenregie wollen.
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Die
Erfindung ermöglicht
ein schnelles, hygienisches, sicheres, zuverlässiges, qualitativ hochwertiges,
preiswertes, einfach verständliches,
und zeitlich und räumlich
unabhängiges
selbstbestimmtes Testen von zum Beispiel Bereichen der eigenen Gesundheit
und dem Früherkennen
von Krankheiten durch Endverbraucher mit einem System, dass auch von
Fachkräften
anwendbar ist. Gleiches gilt für
das Testen von Körperflüssigkeiten
bei pflegebedürftigen Personen
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Der
Anwender (männlich,
weiblich) findet auf der Körperflüssigkeits-Testvorrichtung
(1) eine Beschreibung (5), die in Schriftform
und/oder durch Symbole die Handhabung der Vorrichtung ausreichend
erklärt.
Die Vorrichtung wird, sofern diese nicht bereits z. B. einer Binde
oder in einem Verband vorab integriert ist entsprechend in z. B.
die Windel gelegt und durch die Halterungen (8) fixiert.
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Nach
Anlegen der Windeln bzw. der Verbände an den Personen wird im
Falle des Stuhlganges die Flüssigkeit
in der Flüssigkeits-Sammelvorrichtung
automatisch gesammelt und durch die Flüssigkeits-Durchlaufeinrichtung
zu vom Ort der Flüssigkeitsentstehung
unabhängigen
Bereich der Analyseeinheit transportiert. Dort reagiert die Flüssigkeit mit
den Teststreifen und nach Entfernung der Windeln bzw. der Verbände ist
ein Vergleich der reagierten Testsubstanzen mit der ebenfalls integrierten Analysebeschreibung
möglich.
Durch zusätzliche Verunreinigungen
z. B. von Urin mit Stuhlgang ist eine Analyse nicht möglich, genauso
wie bei nicht ausreichenden Urinmengen. Durch die preiswerte Vorrichtung
ist dies akzeptierbar und eine Verwendung mit einer neuen noch unbenutzten
Vorrichtung ist danach weiterhin möglich.
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Nach
der Diagnose wird die Testvorrichtung gemeinsam mit dem Trägermaterial
wie z. B. Windeln hygienisch und einfach im entsprechenden Abfall entsorgt.
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Ausführungsbeispiel
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Eine
beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung, auf die die Erfindung allerdings nicht beschränkt sein
soll, wird nachfolgend anhand der Zeichnung dargestellt.
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Bei
der gewählten
Ausführungsform
handelt es sich um eine Körperflüssigkeits-Testvorrichtung (1),
die nachträglich
entweder in eine Windel, eine Binde oder in einen Verband fixiert
wird. Für
die Beschreibung wird die Anwendung der Vorrichtung in einer Babywindel
beschrieben. Die Handhabung und der Gebrauch der Vorrichtung ist
durch symbolische oder schriftliche Erklärung in der integrierten Gebrauchsbeschreibung
(5) dargestellt. Die Flüssigkeitssammelvorrichtung
(2) besteht hier aus einem saugenden rundlichen Schwamm,
der nach dem Anlegen der Windel beim Kleinkind und einem sog. Wasserlassen
die Flüssigkeit
aufsaugt und welche durch Haltevorrichtungen (8) in der
Windel vor deren Gebrauch fixierte wurden. Die in die Flüssigkeits-Sammelvorrichtung
an den einen Seiten integrierte Flüssigkeits-Durchleitungsvorrichtung
besteht in diesem Fall aus flexiblen kapillarwirkenden Röhrchen,
die auch durch eine Haltevorrichtung (8) in der Windel
fixiert wurden. Durch die Kapillarröhrchen wird die Flüssigkeit
automatisch zur Flüssigkeits-Analyseeinrichtung
(4) geleitet, welche in diesem Fall aus flexiblem Material
besteht und durch Halterungen (8) entweder in der Windelinnenseite oder
an der Windelaußenseite
befestigt wurde. Die Flüssigkeiten
gelangen durch die an der Analyseeinheit fest fixierten Durchlaufröhrchen zu
den Analysesubstanzen (6) und können dort entsprechend reagieren.
Da der Zeitpunkt des sog. Wasserlassens bei Kleinkindern oder bei
pflegebedürftigen
Personen nicht genau bestimmbar ist, sind hier die Erfahrungen der
Eltern bzw. des Pflegepersonals bzgl. des generellen Zeitpunktes
des Wasserlassen wichtig und aus Sicht der Erfinder vertretbar.
Nach Abnahme der Windel kann der Farbumschlag der Analysesubstanzen mit
der Vergleichsanzeige (7) verglichen werden und durch bildliche
oder symbolische Erklärung
eine erste Analyse in Eigenregie durchgeführt werden. Nach Nutzung der
Windeln inkl. der Körper-Flüssigkeitstest-Vorrichtung
kann dies als eine Einheit im entsprechenden Abfall entsorgt werden.
Die Vorrichtung dient nicht als abschließende Analyseeinheit, sondern
nur als Früherkennungssystem.
Sollten sich bedenkliche oder nicht nachvollziehbare Farbänderungen
bei den Analysesubstanzen ergeben, ist der Gang zum Arzt oder der Ärztin unumgänglich.
Die Körperflüssigkeits-Testvorrichtung
ersetzt unter keinen Umständen
die normalen turnusgemäßen Voruntersuchungen
beim Spezialisten, sondern kann nur als unterstützendes System zur Überwachung oder
zur ersten Früherkennung
dienen.