DE102009011983A1 - Hydraulikeinheit für einen Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine mit hydraulisch variablem Gaswechselventiltrieb - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Hydraulikeinheit für einen Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine mit hydraulisch variablem Gaswechselventiltrieb. Die Hydraulikeinheit umfasst:
- • zumindest eine antriebseitige Gebereinheit,
- • zumindest eine abtriebseitige Nehmereinheit,
- • zumindest ein ansteuerbares Hydraulikventil,
- • zumindest einen Mitteldruckraum,
- • zumindest einen Hochdruckraum, der im Übertragungssinn zwischen der zugehörigen Gebereinheit und der zugehörigen Nehmereinheit angeordnet und über das zugehörige Hydraulikventil mit dem zugehörigen Mitteldruckraum verbindbar ist,
- • zumindest einen als Hydraulikmittelreservoir dienenden Niederdruckraum, der über eine Drosselstelle mit dem zugehörigen Mitteldruckraum verbunden ist,
- • und ein Hydraulikgehäuse mit einem Gehäuseunterteil, einem Gehäusezwischenteil und einem Gehäuseoberteil,
- Hintergrund der Erfindung
- Eine derartige Hydraulikeinheit geht aus der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2007 054 376 A1 hervor. Bei der dort vorgeschlagenen Hydraulikeinheit sind alle wesentlichen, für die hydraulisch variable Übertragung von Nockenerhebungen auf die Gaswechselventile erforderlichen Bauteile und die Druckräume in einem gemeinsamen Hydraulikgehäuse in Sandwichbauweise zusammengefasst. Das Gehäuseunterteil ist sehr kompakt bauend ausgebildet, und bei dem Gehäusezwischenteil handelt es sich zudem um eine im wesentlichen flache Platte, so dass jeder der Mitteldruckräume auf ein entsprechend kleines Volumen begrenzt ist. - Wie es in der zitierten Druckschrift erläutert ist, kann jedoch ein kleinvolumiger Mitteldruckraum beim Startvorgang der Brennkraftmaschine problematisch sein, insbesondere wenn es sich um einen Startvorgang bei tiefen Außentemperaturen und nach längerem Stillstand der Brennkraftmaschine handelt. Dies liegt darin begründet, dass die Hydraulikmittelversorgung der Brennkraftmaschine während des Startvorgangs noch keinen ausreichenden Hydraulikmittelstrom in den Mitteldruckraum fördert und lediglich das im Mitteldruckraum verbliebene und zudem bei tiefen Temperaturen geschrumpfte Hydraulikmittelvolumen unzureichend groß für ein vollständiges Wiederbefüllen eines dann expandierenden Hochdruckraums ist. Diese Problematik gilt in verstärktem Maße für sich in kurzer Zeitfolge wiederholende Startvorgänge, da in diesem Fall der Hydraulikmittelverbrauch aus dem Mitteldruckraum größer als das von der Hydraulikmittelversorgung der Brennkraftmaschine nachgeförderte Volumen sein kann. Sol che Mehrfachstartvorgänge sind beispielsweise für Taxifahrzeuge an Taxiständen typisch.
- Zur Lösung dieser Problematik wird in der zitierten Druckschrift vorgeschlagen, im Gehäuseoberteil einen als Hydraulikmittelreservoir dienenden Niederdruckraum auszubilden, der über eine Drosselstelle im Gehäusezwischenteil mit dem Mitteldruckraum verbunden ist. Mit Hilfe des Niederdruckraums wird zum einen das während des Startvorgangs der Brennkraftmaschine erforderliche Hydraulikmittelreservoir für den Mitteldruckraum und mithin für den Hochdruckraum erweitert und zum anderen das Risiko eines Ansaugens von Gasblasen weitestgehend beseitigt. Letzteres ergibt sich durch das Gehäusezwischenteil, das den Niederdruckraum vom Mitteldruckraum separiert, so dass während der Stillstandsphase der Brennkraftmaschine und dabei abkühlendem und folglich schrumpfendem Hydraulikmittel die Bildung von Gasblasen im Mitteldruckraum durch Nachsaugen von Hydraulikmittel aus dem Niederdruckraum verhindert wird.
- Die in der genannten Druckschrift vorgeschlagene Drosselstelle ist als Stufenbohrung durch das Gehäusezwischenteil mit einem nur wenige Zehntelmillimeter betragenden Kleinstdurchmesser ausgebildet. Eine derartige Drosselstelle kann jedoch in verschiedener Hinsicht nachteilig sein. Vor allem weist die starre Drosselstelle eine von der Durchflussrichtung unabhängige Durchflusscharakteristik mit starker Drosselung in beide Richtungen auf, welche insbesondere bei kaltem, d. h. hochviskosem Hydraulikmittel einer schnellen Wiederbefüllung des Mitteldruckraums entgegensteht. Zudem besteht bei Hydraulikmittelbohrungen mit sehr kleinem Durchmesser das erhöhte Risiko einer Verstopfung mit Schmutzpartikeln in Form von Fertigungsrückständen oder Abrieb während des Betriebs der Brennkraftmaschine. Außerdem ist die Herstellung der kleinen Hydraulikmittelbohrung mit erheblichem Aufwand verbunden. Beispielsweise ist im Falle einer spanend hergestellten Bohrung mit hohem Werkzeugverschleiß oder häufigem Werkzeugausfall zu rechnen, während die Herstellung mittels Laserstrahl zu unerwünscht hohen Form- und Querschnittsabweichungen von der Sollgeometrie der Drosselstelle führt.
- Aufgabe der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hydraulikeinheit der eingangs genannten Art insbesondere dahingehend fortzubilden, dass dem Mitteldruckraum beim Kaltstart der Brennkraftmaschine ein sowohl ausreichend großes als auch ausreichend schnell verfügbares Hydraulikmittelreservoir zur Seite steht.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, während vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind. Demnach ist es vorgesehen, dass die Drosselstelle mittels eines relativ zum Hydraulikmitteldurchlass verlagerbaren Ventilkörpers gebildet ist und je nach Lage des Ventilkörpers unterschiedlich große Durchflussquerschnitte aufweist. Dabei versperrt der Ventilkörper in seiner dem Hydraulikmittelfluss vom Mitleldruckraum in den Niederdruckraum entsprechenden ersten Lage die Drosselstelle bis auf einen drosselnden Durchflussquerschnitt und gibt in seiner dem Hydraulikmittelfluss vom Niederdruckraum in den Mitteldruckraum entsprechenden zweiten Lage einen drosselarmen Durchflussquerschnitt frei. Mit anderen Worten ermöglicht der verlagerbare Ventilkörper eine von der Durchflussrichtung abhängige Durchflusscharakteristik, so dass der Hydraulikmittelübertritt in Richtung des Niederdruckraums nach wie vor gedrosselt, in die entgegengesetzte Richtung zum Mitteldruckraum hin jedoch weitgehend widerstandsarm erfolgt. Zudem entfällt mit der starren und querschnittsarmen Hydraulikmittelbohrung das Verstopfungsrisiko der Drosselstelle durch Schmutzpartikel.
- In Weiterbildung der Erfindung soll der Ventilkörper teilweise oder vollständig im Hydraulikmitteldurchlass verlaufen und durch Anschläge am Gehäusezwischenteil gehaltert sein, welche Anschläge die erste und zweite Lage des Ventilkörpers definieren. Für den Fall, dass der Ventilkörper eine Ventilplatte ist oder eine solche aufweist, soll der die erste Lage des Ventilkörpers definierende Anschlag eine dem Mitteldruckraum zugewandte erste Oberfläche am Gehäusezwischenteil sein und die Ventilplatte gemeinsam mit der ersten Oberfläche ein Plattenventil bilden, wobei der drosselnde Durchflussquerschnitt durch eine oder mehrere sickenförmige Vertiefungen auf der Ventilplatte und/oder der ersten Oberfläche gebildet ist.
- Gegenüber der im eingangs zitierten Stand der Technik vorgeschlagenen Stufenbohrung, deren Drosselwirkung den Eigenschaften einer viskositätsunabhängigen Blende nahe kommt, ist die Drosselwirkung bei sickenförmigen Vertiefungen aufgrund ihres relativ großen Längen-Querschnitt-Verhältnisses in deutlich stärkerem Maße von der Viskosität des Hydraulikmittels abhängig. Diese Eigenschaft ist besonders dann von Vorteil, wenn das Gehäuseoberteil mit einem in den Zylinderkopf mündenden Überlauf versehen ist. Dieser dient nicht nur der Entlüftung des Niederdruckraums, sondern auch der Kühlung der Hydraulikeinheit, indem aufgeheiztes Hydraulikmittel via Niederdruckraum in den Zylinderkopf entweichen und mithin in den gekühlten Hydraulikmittelkreislauf der Brennkraftmaschine zurückgeführt werden kann. Hierbei bewirkt die viskositätsabhängige Drosselwirkung der sickenförmigen Vertiefungen eine bedarfsgerechte Spülung der Hydraulikeinheit, die idealerweise dergestalt ist, dass bei heißem Hydraulikmittel eine größtmögliche Spülung und bei kaltem Hydraulikmittel keine Spülung der Hydraulikeinheit erfolgt.
- In einer konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung sind eine oder zwei im Hydraulikmitteldurchlass befestigte und jeweils stirnseitig einen der Anschläge für die Ventilplatte bildende Buchsen vorgesehen. Alternativ soll der Ventilkörper Haltekrallen aufweisen, die von der Ventilplatte ausgehend durch den Hydraulikmitteldurchlass verlaufen und sich über eine dem Niederdruckraum zugewandte zweite Oberfläche am Gehäusezwischenteil erstrecken. Dabei dient die zweite Oberfläche als die zweite Lage des Ventilkörpers definierender Anschlag. Ein solcher Ventilkörper kann besonders kostengünstig als Spritzgussteil aus Kunststoff hergestellt sein.
- Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass der Ventilkörper eine Kugel ist und der Hydraulikmitteldurchlass die Form einer sich in Richtung des Mitteldruckraums öffnenden Kugelkalotte aufweist. Dabei ist der drosselnde Durchflussquerschnitt durch eine sich in Achsrichtung der Kugelkalotte erstreckende, sickenförmige Vertiefung an der Innenmantelfläche des Hydraulikmitteldurchlasses gebildet.
- Zur Halterung der Kugel soll der die zweite Lage der Kugel definierende Anschlag durch einen oder mehrere sich in den Hydraulikmitteldurchlass erstreckende Materialvorsprünge am Gehäusezwischenteil gebildet sein. Vorzugsweise sind drei über die Innenmantelfläche des Hydraulikmitteldurchlasses gleichmäßig verteilte Materialvorsprünge vorgesehen, die außerdem durch Verstemmen des Gehäusezwischenteils erzeugt sein können.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. Soweit nicht anders erwähnt, sind dabei gleiche oder funktionsgleiche Merkmale oder Bauteile mit gleichen Bezugszahlen versehen.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines hydraulisch variablen Gaswechseiventiltriebs; -
2 die erfindungsgemäße Drosselstelle als Hydrauliksymbol; -
3 eine Hydraulikeinheit in perspektivischer Gesamtdarstellung; -
4 einen Querschnitt der Hydraulikeinheit gemäß3 ; -
5 eine Drosselstelle mit Plattenventil gemäß4 in vergrößerter Schnittdarstellung (1. Seitenansicht); -
6 die Drosselstelle gemäß4 in vergrößerter Schnittdarstellung (2. Seitenansicht); -
7 den Ventilkörper gemäß4 in vergrößerter Perspektivdarstellung; -
8 eine Drosselstelle mit Kugel in vergrößerter Schnittdarstellung; -
9 den Schnitt A-A gemäß8 ; -
10 eine Drosselstelle mit Plattenventil und Buchsen in vergrößerter Schnittdarstellung; -
11 die obere Buchse gemäß10 in vergrößerter Perspektivdarstellung und -
12 die untere Buchse gemäß10 in vergrößerter Perspektivdarstellung. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
- In
1 ist der prinzipielle Aufbau eines hydraulisch variablen Gaswechselventiltriebs1 schematisch offenbart. Dargestellt ist ein für das Verständnis der Erfindung wesentlicher Ausschnitt eines Zylinderkopfs2 einer Brennkraftmaschine mit einem Nocken3 einer Nockenwelle und einem in Schließrichtung federkraftbeaufschlagten Gaswechselventil4 . Die Variabilität des Gaswechselventiltriebs1 wird mittels einer zwischen dem Nocken3 und dem Gaswechselventil4 angeordneten Hydraulikeinheit5 erzeugt, die folgende Komponenten umfasst: - • eine antriebseitige Gebereinheit
6 , hier in Form eines vom Nocken3 angetriebenen Pumpenstößels7 , - • eine abtriebseitige Nehmereinheit
8 , hier in Form eines das Gaswechselventil4 unmittelbar betätigenden Nehmerkolbens9 , - • ein ansteuerbares Hydraulikventil
10 , hier in Form eines elektromagnetischen 2-2-Wege-Schaltventils, - • einen zwischen der Gebereinheit
6 und der Nehmereinheit8 verlaufenden Hochdruckraum11 , aus dem bei geöffnetem Hydraulikventil10 Hydraulikmittel in einen Mitteldruckraum12 abströmen kann, - • ein an den Mitteldruckraum
12 angeschlossener Druckspeicher13 mit einem federkraftbeaufschlagten Ausgleichskolben14 , - • ein in Richtung des Mitteldruckraums
12 öffnendes Rückschlagventil15 , über das die Hydraulikeinheit5 an den Hydraulikmittelkreislauf der Brennkraftmaschine angeschlossen ist, - • und einen als Hydraulikmittelreservoir dienenden
Niederdruckraum
16 , der über eine Drosselstelle17 in einer den Niederdruckraum16 vom Mitteldruckraum12 separierenden Trennwand18 mit dem Mitteldruckraum12 verbunden ist. - Die an sich bekannte Funktionsweise des hydraulischen Gaswechselventiltriebs
1 lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass der Hochdruckraum11 zwischen der Gebereinheit6 und der Nehmereinheit8 als hydraulisches Gestänge wirkt, wobei das – bei Vernachlässigung von Leckagen – proportional zum Hub des Nockens3 vom Pumpenstößel7 verdrängte Hydraulikvolumen in Abhängigkeit des Öffnungszeitpunkts und der Öffnungsdauer des Hydraulikventils10 in ein erstes, den Nehmerkolben9 beaufschlagendes Teilvolumen und in ein zweites, in den Mitteldruckraum12 einschließlich Druckspeicher13 abströmendes Teilvolumen aufgesplittet wird. Hierdurch sind die Hubübertragung des Pumpenstößels7 auf den Nehmerkolben9 und mithin nicht nur die Steuerzeiten, sondern auch die Hubhöhe des Gaswechselventils4 vollvariabel einstellbar. -
2 zeigt die Drosselstelle17 als Hydrauliksymbol. Für die Erfindung wesentlich ist die Existenz eines verlagerbaren Ventilkörpers19 , durch den der Hydraulikmittelfluss vom Mitteldruckraum12 in den Niederdruckraum16 deutlich stärker als in die entgegengesetzte Richtung gedrosselt wird. Wie bereits einleitend erwähnt und in den nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispielen umgesetzt, ist eine viskositätsabhängige Drosselwirkung der Drosselstelle17 besonders dann vorteilhaft, wenn der Niederdruckraum16 mit einem in den Zylinderkopf mündenden Überlauf20 versehen ist (siehe1 ). Der Überlauf20 dient nicht nur der Entlüftung des Niederdruckraums16 , sondern auch der Kühlung der Hydraulikeinheit5 , indem aufgeheiztes Hydraulikmittel via Niederdruckraum16 in den Zylinderkopf2 entweichen und mithin in den gekühlten Hydraulikmittelkreislauf der Brennkraftmaschine zurückgeführt werden kann. Die viskositätsabhängige Drosselwirkung der Drosselstelle17 bewirkt eine bedarfsgerechte Spülung der Hydraulikeinheit5 : im theoretischen Idealfall erfolgt bei heißem Hydraulikmittel eine größtmögliche Spülung und bei kaltem Hydraulikmittel gar keine Spülung der Hydraulikeinheit5 . - Wie es an den nachfolgend beschriebenen
3 und4 deutlich wird, weist die Hydraulikeinheit5 ein gemeinsames Hydraulikgehäuse21 auf, um die Hydraulikeinheit5 als vormontierte und gegebenenfalls bereits mit Hydraulikmittel befüllte Baueinheit in den Zylinderkopf2 der Brennkraftmaschine montieren zu können. Die für eine 4-Zylinder-Reihenmaschine ausgeführte Hydraulikeinheit5 geht in Gesamtansicht aus3 hervor. Das in Sandwichbauweise zusammengesetzte Hydraulikgehäuse21 besteht aus einem Gehäuseunterteil22 , der als Gehäusezwischenteil23 ausgebildeten Trennwand18 und einem Gehäuseoberteil24 . Während die Gehäuseteile22 ,23 ,24 an diversen Verschraubungspunkten25 hydraulisch dichtend miteinander verschraubt sind, weist das Gehäuseunterteil22 separate Verschraubungspunkte26 zum Befestigen der gesamten Hydraulikeinheit5 im Zylinderkopf2 der Brennkraftmaschine auf. - Die vier Gebereinheiten
6 umfassen jeweils ein im Gehäuseunterteil22 aufgenommenes Abstützelement27 , einen darauf schwenkbeweglich gelagerten Schlepphebel28 mit drehbar gelagerter Rolle29 für einen reibungsarmen Nockenabgriff und den hier vom Schlepphebel28 betätigten und in Rückhubrichtung federkraftbeaufschlagten Pumpenstößel7 . Vom Gehäusezwischenteil23 abgehende Bügel30 dienen als Verliersicherung für die Schlepphebel28 bei nicht im Zylinderkopf2 montierter Hydraulikeinheit5 . Diese ist weiterhin so ausgebildet, dass jede der Gebereinheiten6 mit zwei Nehmereinheiten8 (siehe auch1 ) zusammenwirkt. Mit anderen Worten wird für jedes Paar gleichwirkender Gaswechselventile4 , d. h. Einlassventile oder Auslassventile eines Zylinders der Brennkraftmaschine, nur ein Nocken3 und eine Gebereinheit6 benötigt, wobei das vom Pumpenstößel7 verdrängte Hydraulikvolumen beide Nehmereinheiten8 gleichzeitig beaufschlagt. Auf der den Gebereinheiten6 gegenüber liegenden Seite der Hydraulikeinheit5 sind die jeweils einer Gebereinheit6 und den beiden Nehmereinheiten8 zugeordneten Hydraulikventile10 mit elektrischen Anschlusssteckern31 zu erkennen, wobei die im stromlosen Zustand geöffneten Hydraulikventile10 auf an sich bekannte und hier nicht näher dargestellte Weise in Ventilaufnahmen im Gehäuseunterteil22 befestigt sind. - Die bereits in
3 anhand der Auswölbungen im Gehäuseoberteil24 erkennbaren Niederdruckräume16 gehen deutlich aus dem in4 dargestellten Querschnitt durch die Hydraulikeinheit5 vor. In diesem Querschnitt ist auch der an den Mitteldruckraum12 angeschlossene Druckspeicher13 mit dem federkraftbeaufschlagten Ausgleichskolben14 erkennbar. Obwohl nur eine Drosselstelle17' gezeigt ist, kann jeder der Mitteldruckräume12 auch über zwei oder mehr Drosselstellen17' mit dem zugehörigen Niederdruckraum16 kommunizieren. Umgekehrt wäre es auch denkbar, jedem Mitteldruckraum12 zwei oder mehr voneinander separierte Niederdruckräume16 zuzuordnen. - Sowohl Gasblasen, die während des Betriebs der Brennkraftmaschine über die Drosselstelle
17' aus dem Mitteldruckraum12 in den Niederdruckraum16 gelangen, als auch überschüssiges Hydraulikmittel können über den im Gehäuseoberteil24 verlaufenden und in den Zylinderkopf2 mündenden Überlauf20 in das Innere des Zylinderkopfs2 abgeschieden werden. - Um einen Hydraulikmittelverlust aus dem Niederdruckraum
16 insbesondere während der Stillstandsphase der Brennkraftmaschine zu verhindern, ist das Gehäuseoberteil24 mit einem hier nicht näher dargestellten Dichtmittel aus Elastomerwerkstoff beschichtet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese Beschichtung nicht nur auf den Kontaktbereich zum Gehäusezwischenteil23 beschränkt, sondern befindet sich auf der gesamten Oberfläche des hier in einem Tiefziehverfahren aus Stahlblech hergestellten Gehäuseoberteils24 . Zur Abdichtung der Trennfugen zwischen Gehäuseunterteil22 und Gehäusezwischenteil23 einerseits sowie zwischen Gehäusezwischenteil23 und Gehäuseoberteil24 andererseits können ergänzend bzw. als Alternative zur Elastomerbeschichtung auch separate Flachdichtungen, wie ein- oder mehrlagige Metalldichtungen eingesetzt werden. - In den nachfolgend erläuterten
5 bis12 sind drei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Drosselstelle17 illustriert. Diese verläuft jeweils im Bereich eines an sich drosselarmen Hydraulikmitteldurchlasses32 durch das Gehäusezwischenteil23 und ist durch den teilweise bzw. vollständig im Hydraulikmitteldurchlass32 angeordneten und relativ zu diesem verlagerbaren Ventilkörper19 gebildet. Wie bereits in2 symbolhaft dargestellt, weist die Drosselstelle17 je nach Lage des Ventilkörpers19 unterschiedlich große Durchflussquerschnitte auf, wobei der Ventilkörper19 in seiner dem Hydraulikmittelfluss vom Mitteldruckraum12 in den Niederdruckraum16 entsprechenden ersten Lage die Drosselstelle17 bis auf einen drosselnden Durchflussquerschnitt versperrt und in seiner dem Hydraulikmittelfluss vom Niederdruckraum16 in den Mitteldruckraum12 entsprechenden zweiten Lage einen drosselarmen Durchflussquerschnitt freigibt. Der Ventilkörper19 ist jeweils durch Anschläge, welche die erste und zweite Lage des Ventilkörpers19 definieren, am Gehäusezwischenteil23 gehaltert. - Bei den
5 bis7 handelt es sich um eine vergrößerte Darstellung der in4 enthaltenen Drosselstelle17' mit Ventilkörper19' . Bei diesem handelt es sich um ein Spritzgussteil aus Kunststoff mit einer Ventilplatte33 und davon ausgehenden Haltekrallen34 , die unter elastischer Verformung durch den Hydraulikmitteldurchlass32 hindurch geführt sind. Als die erste Lage des Ventilkörpers19' definierender Anschlag dient eine dem Mitteldruckraum12 zugewandte erste Oberfläche35 am Gehäusezwischenteil23 , hier dessen Unterseite, mit der die Ventilplatte33 ein Plattenventil bildet (siehe5 ). Der drosselnde Durchflussquerschnitt ist durch sickenförmige Vertiefungen36' auf der Ventilplatte33 gebildet. Je nach gewünschter Viskositätsabhängigkeit der erzeugten Drosselwirkung sind gegenüber den hier geraden Vertiefungen36' andere Geometrien denkbar, wie beispielsweise eine spiralförmige Vertiefung geringen Querschnitts und großer Länge im Falle einer sehr hohen Viskositätsabhängigkeit. Die Haltekrallen34 erstrecken sich über eine dem Niederdruckraum16 zugewandte zweite Oberfläche37 am Gehäusezwischenteil23 , hier dessen Oberseite, die als die Haltekrallen34 abstützender und mithin die zweite Lage des Ventilkörpers19' definierender Anschlag dient. Wie es in6 deutlich erkennbar ist, weist die Drosselstelle17' in dieser zweiten Lage aufgrund des dann offenen Plattenventils einen vergleichsweise großen, d. h. drosselarmen Querschnitt auf. - Eine alternative Drosselstelle
17'' geht aus den8 und9 hervor. Der Ventilkörper19'' ist eine Kugel, und der Hydraulikmitteldurchlass32 im Gehäusezwischenteil23 weist die Form einer sich in Richtung des Mitteldruckraums12 öffnenden Kugelkalotte auf. Der drosselnde Durchflussquerschnitt ist durch eine sich in Achsrichtung der Kugelkalotte erstreckende, sickenförmige Vertiefung36'' an der Innenmantelfläche des Hydraulikmitteldurchlasses32 gebildet. Während die Kugelkalotte gleichzeitig als die erste Lage der Kugel19'' definierender Anschlag dient und der Hydraulikmittelfluss in Richtung des Niederdruckraums lediglich über die sickenförmige Vertiefung36'' erfolgen kann, ist der die zweite Lage der Kugel19'' definierende Anschlag durch drei Materialvorsprünge38 am Gehäusezwischenteil23 gebildet. In dieser zweiten Lage steht dem Hydraulikmittelfluss in Richtung des Mitteldruckraums die gesamte Oberfläche der Kugel19'' bei entsprechend geringer Drosselung zur Verfügung. Die sich in den Hydraulikmitteldurchlass32 erstreckenden Materialvorsprünge38 sind durch Verstemmen des Gehäusezwischenteils23 erzeugt und gleichmäßig über die Innenmantelfläche des Hydraulikmitteldurchlasses32 verteilt. - Eine weitere alternative Drosselstelle
17''' ist in den10 bis12 dargestellt. Der Ventilkörper19''' ist hierbei als scheibenförmige Ventilplatte ausgebildet, die zwischen zwei im Hydraulikmitteldurchlass32 eingepressten Buchsen39 ,40 spielbehaftet angeordnet ist. Die Buchsen39 ,40 , die jeweils stirnseitig einen der Anschläge für die Ventilplatte19''' bilden, sind unterschiedlich gestaltet. Die obere Buchse40 bildet mit der Ventilplatte19''' ein Plattenventil, wobei der drosselnde Durchflussquerschnitt durch vier sickenförmige Vertiefungen36''' auf der dem Mitteldruckraum12 zugewandten ersten Oberfläche35 der Buchse40 gebildet ist. Die untere Buchse39 ist an ihrer dem Niederdruckraum16 zugewandten zweiten Oberfläche37 mit kreisbogenförmigen Unterbrechungen41 versehen, die in der zweiten Lage der Ventilplatte19''' einen ausreichend drosselarmen Durchflussquerschnitt zur Verfügung stellen. -
- 1
- Gaswechselventiltrieb
- 2
- Zylinderkopf
- 3
- Nocken
- 4
- Gaswechselventil
- 5
- Hydraulikeinheit
- 6
- Gebereinheit
- 7
- Pumpenstößel
- 8
- Nehmereinheit
- 9
- Nehmerkolben
- 10
- Hydraulikventil
- 11
- Hochdruckraum
- 12
- Mitteldruckraum
- 13
- Druckspeicher
- 14
- Ausgleichskolben
- 15
- Rückschlagventil
- 16
- Niederdruckraum
- 17
- Drosselstelle
- 18
- Trennwand
- 19
- Ventilkörper
- 20
- Überlauf
- 21
- Hydraulikgehäuse
- 22
- Gehäuseunterteil
- 23
- Gehäusezwischenteil
- 24
- Gehäuseoberteil
- 25
- Verschraubungspunkt
- 26
- Verschraubungspunkt
- 27
- Abstützelement
- 28
- Schlepphebel
- 29
- Rolle
- 30
- Bügel
- 31
- Anschlussstecker des Hydraulikventils
- 32
- Hydraulikmitteldurchlass
- 33
- Ventilplatte
- 34
- Haltekralle
- 35
- erste Oberfläche am Gehäusezwischenteil
- 36
- sickenförmige Vertiefung
- 37
- zweite Oberfläche am Gehäusezwischenteil
- 38
- Materialvorsprung am Gehäusezwischenteil
- 39
- Buchse
- 40
- Buchse
- 41
- Unterbrechung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102007054376 A1 [0002]
Claims (10)
- Hydraulikeinheit (
5 ) für einen Zylinderkopf (2 ) einer Brennkraftmaschine mit hydraulisch variablem Gaswechselventiltrieb (1 ), umfassend • zumindest eine antriebseitige Gebereinheit (6 ), • zumindest eine abtriebseitige Nehmereinheit (8 ), • zumindest ein ansteuerbares Hydraulikventil (10 ), • zumindest einen Mitteldruckraum (12 ), • zumindest einen Hochdruckraum (11 ), der im Übertragungssinn zwischen der zugehörigen Gebereinheit (6 ) und der zugehörigen Nehmereinheit (8 ) angeordnet und über das zugehörige Hydraulikventil (10 ) mit dem zugehörigen Mitteldruckraum (12 ) verbindbar ist, • zumindest einen als Hydraulikmittelreservoir dienenden Niederdruckraum (16 ), der über eine Drosselstelle (17 ,17' ,17'' ,17''' ) mit dem zugehörigen Mitteldruckraum (12 ) verbunden ist, • und ein Hydraulikgehäuse (21 ) mit einem Gehäuseunterteil (22 ), einem Gehäusezwischenteil (23 ) und einem Gehäuseoberteil (24 ), wobei die Gebereinheit (6 ), die Nehmereinheit (8 ), der Hochdruckraum (11 ), das Hydraulikventil (10 ) und der Mitteldruckraum (12 ) im Gehäuseunterteil (22 ) verlaufen, der Niederdruckraum (16 ) im Gehäuseoberteil (24 ) ausgebildet ist und die Drosselstelle (17 ,17' ,17'' ,17''' ) im Bereich eines Hydraulikmitteldurchlasses (32 ) durch das Gehäusezwischenteil (23 ) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselstelle (17 ,17' ,17'' ,17''' ) mittels eines relativ zum Hydraulikmitteldurchlass (32 ) verlagerbaren Ventilkörpers (19 ,19' ,19'' ,19''' ) gebildet ist und je nach Lage des Ventilkör pers (19 ,19' ,19'' ,19''' ) unterschiedlich große Durchflussquerschnitte aufweist, wobei der Ventilkörper (19 ,19' ,19'' ,19''' ) in seiner dem Hydraulikmittelfluss vom Mitteldruckraum (12 ) in den Niederdruckraum (16 ) entsprechenden ersten Lage die Drosselstelle (17 ,17' ,17'' ,17''' ) bis auf einen drosselnden Durchflussquerschnitt versperrt und wobei der Ventilkörper (19 ,19' ,19'' ,19''' ) in seiner dem Hydraulikmittelfluss vom Niederdruckraum (16 ) in den Mitteldruckraum (12 ) entsprechenden zweiten Lage einen drosselarmen Durchflussquerschnitt freigibt. - Hydraulikeinheit (
5 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (19' ,19'' ,19''' ) teilweise oder vollständig im Hydraulikmitteldurchlass (32 ) verläuft und durch Anschläge am Gehäusezwischenteil (23 ) gehaltert ist, welche Anschläge die erste und zweite Lage des Ventilkörpers (19' ,19'' ,19''' ) definieren. - Hydraulikeinheit (
5 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (19' ,19''' ) eine Ventilplatte (33 ,19''' ) ist oder aufweist, der die erste Lage des Ventilkörpers (19' ,19''' ) definierende Anschlag eine dem Mitteldruckraum (12 ) zugewandte erste Oberfläche (35 ) am Gehäusezwischenteil (23 ) ist und die Ventilplatte (19''' ,33 ) gemeinsam mit der ersten Oberfläche (35 ) ein Plattenventil bildet, wobei der drosselnde Durchflussquerschnitt durch eine oder mehrere sickenförmige Vertiefungen (36' ,36''' ) auf der Ventilplatte (33 ,19''' ) und/oder der ersten Oberfläche (35 ) gebildet ist. - Hydraulikeinheit (
5 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder zwei im Hydraulikmitteldurchlass (32 ) befestigte und jeweils stirnseitig einen der Anschläge für die Ventilplatte (19''' ) bildende Buchsen (39 ,40 ) vorgesehen sind. - Hydraulikeinheit (
5 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (19' ) Haltekrallen (34 ) aufweist, die von der Ventilplatte (33 ) ausgehend durch den Hydraulikmitteldurchlass (32 ) verlaufen und sich über eine dem Niederdruckraum (16 ) zugewandte zweite Oberfläche (37 ) am Gehäusezwischenteil (23 ) erstrecken, welche zweite Oberfläche (37 ) als die zweite Lage des Ventilkörpers (19' ) definierender Anschlag dient. - Hydraulikeinheit (
5 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Ventilkörper (19' ) um ein Spritzgussteil aus Kunststoff handelt. - Hydraulikeinheit (
5 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (19'' ) eine Kugel ist und der Hydraulikmitteldurchlass (32 ) die Form einer sich in Richtung des Mitteldruckraums (12 ) öffnenden Kugelkalotte aufweist, wobei der drosselnde Durchflussquerschnitt durch eine sich in Achsrichtung der Kugelkalotte erstreckende, sickenförmige Vertiefung (36'' ) an der Innenmantelfläche des Hydraulikmitteldurchlasses (32 ) gebildet ist. - Hydraulikeinheit (
5 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der die zweite Lage der Kugel (19'' ) definierende Anschlag durch einen oder mehrere sich in den Hydraulikmitteldurchlass (32 ) erstreckende Materialvorsprünge (38 ) am Gehäusezwischenteil (23 ) gebildet ist. - Hydraulikeinheit (
5 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass drei über die Innenmantelfläche des Hydraulikmitteldurchlasses (32 ) gleichmäßig verteilte Materialvorsprünge (38 ) vorgesehen sind. - Hydraulikeinheit (
5 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialvorsprünge (38 ) durch Verstemmen des Gehäusezwischenteils (23 ) erzeugt sind.
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