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Nach
dem Erkenntnisstand sind 90% der Erdbeben tektonische oder Dislokationsbeben.
Einsturzbeben in Verbindung mit Hohlräumen sind 3% und
vulkanische Beben 7%. Das Verfahren bezieht sich auf die tektonischen
bzw. die Dislokationsbeben. Ferner sind nach dem Erkenntnisstand
85% so genannte Flachbeben, womit Beben bis 70 km Tiefe gemeint
sind. Es sind Beben im Bereich der Erdkruste.
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Einsturzbeben
sind nicht Bestandteil dieser Anmeldung. Zu diesen Beben zählen
die im Bergbau bekannten Gebirgsschläge. Dazu siehe Patent
DE 196 28 367 u. a. von
den gleichen Verfassern. Gebirgsschläge sind plötzliche
Entspannungen im Gebirge, die Gebirgsbewegungen auslösen.
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Entspannungsmaßnahmen
sind abhängig von den Bohrlochtechnologien. In diesem Zusammenhang
sind Bohrungen bis 15 km Teufe möglich. Rechnet man dazu
den Wirkungsradius von Kernsprengungen, werden Bereiche bis etwa
20 km erfasst.
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Die
so genannte Richterskala ist ein Maßstab für die
Schwere von Erdbeben. Je höher der Wert, desto größer
sind die Auswirkungen insbesondere an der Tagesoberfläche.
Im Hinblick auf Schäden ist von wesentlicher Bedeutung,
dass der Wert auf der Richterskala gering ist. Das heißt,
mit einer Reduzierung der Werte haben die Erdbeben eine geringere
Intensität. Die Schäden werden unbedeutender.
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Dislokationsbeben
sind ruckartige Spannungsreduzierungen im Gebirge, indem Spannungen durch
Gebirgsbewegungen (Dislokationen) beseitigt werden. Spannungen entstehen
durch den Geodruck als Synonym für Erdkrustendruck und
den Geogegendruck, wobei der Geodruck den Geogegendruck ruckartig überwindet.
Daher ist der besagte Geogegendruck, der den Geodruck nicht überwindet,
von wesentlicher Bedeutung für das Entstehen von Erdbeben
bzw. seismischen Erschütterungen.
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Maßgebend
für die Schwere eines Erdbebens sind also der Geodruck
und der Widerstand (Geogegendruck), den das Gebirge gegenüber
einer Reduzierung des Geodruckes leistet. Mit dem Widerstand wächst
die Möglichkeit des Entstehens gefährlicher Spannungskonzentrationen,
deren plötzliches Umsetzen in Bewegungsvorgänge
die besagten Erdbeben auslösen. D. h., es gilt, den Widerstand
gegenüber einer Reduzierung des Geodruckes zu minimieren. Über
diesen Weg werden dann Geodruck und/oder die Geodruckdifferenzen
minimiert. Das erfolgt in Verbindung mit den geometrischen Strukturen einschließlich
vorhandener Strukturveränderungen des Streichens, Einfallens
sowie in Verbindung mit den Abschiebungs-, Aufschiebungs- und Verschiebungsbeträgen
und der Interdependenz der tektonischen Elemente.
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Die
meisten Erdbeben haben Beziehungen zu der Schollentektonik. Dabei
gibt es 2 Arten von Beziehungen. Die Unterschiede bestehen darin, dass
entweder Ozeanschollen und Kontinentalschollen oder zwei Kontinentalschollen
die Erdbeben auslösen. Nach dem Erkenntnisstand bewegen
sich die Ozeanschollen mit einer Geschwindigkeit von 5 cm pro Jahr
und die Kontinentalschollen mit etwa dem halben Betrag. Die Ozean-
und Kontinentalschollen erzeugen vorrangig Erdbeben an den Rändern
der großen Kontinente, während im Bereich des
Mittelmeeres beispielsweise zwei Kontinentalschollen aufeinander
drücken. In beiden Fällen sind Geodruck und Geogegendruck
und deren Differenzen wirksame Einflüsse.
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Im
Hinblick auf das Überwinden des Geogegendruckes, der von
der Masse des Gebirges bereitgestellt wird, durch ruckartige Bewegungen
ist von beachtlicher Bedeutung, dass die Haftreibung größer als
die Gleitreibung ist. Dadurch kommt es zu ruckartigen Bewegungen
an den Trennflächen im Gebirge (Verschiebungen, Aufschiebungen
und Abschiebungen). Mit Ansteigen der bei einem Ruck zurückgelegten
Strecke bzw. mit größer werdendem plötzlichen Nachgebens
des Geogegendruckes wächst in der Regel die Erdbebenintensität.
Das bedeutet, ein Reduzieren der Erdbebenintensität erfolgt,
wenn durch Entspannungsmaßnahmen größere
ruckartige Bewegungen in kleinere zerlegt werden.
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Diese
natürlichen Entspannungsmaßnahmen lockern das
Gebirge. Sie erhöhen die Bewegungsfähigkeit von
Gebirgsteilbereichen und dienen zugleich dem Tatbestand, dass Flüssigkeiten
die Haftreibung an den tektonischen Elementen wie Verschiebungen,
Aufschiebungen und Abschiebungen reduzieren. Es entsteht beim Eindringen
von Wasser in die Klüfte der tektonischen Elemente eine
Verringerung der Reibungskräfte. So wird die Erdbebenintensität
reduziert, indem auch dadurch eine Vielzahl von kleineren Erdbeben
entsteht.
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In
der Erdkruste gibt es eine Gebirgsgeometrie, die durch Trennflächen
(Verschiebungen, Aufschiebungen, Abschiebungen, Faltenachsen) charakterisiert
ist. Dabei verändert sich der Habitus der besagten Trennflächen.
Das gilt für die Streichrichtungen, das Einfallen und die
Verwurfsbeträge. Diese Tatbestände beeinflussen
die Auswirkungen von Geodruck und Geogegendruck sowie deren Differenzen innerhalb
der Gebirgsgeometrien. So besteht eine unmittelbare Beziehung zur
Veränderung der geometrischen Strukturen des Gebirges.
Mit anderen Worten, die geometrischen Strukturen sind ein Bestandteil
der Ermittlung von Geodruckdifferenzen. Das wiederum bedeutet, die
geometrischen Strukturen der Erdkruste erlauben Rückschlüsse
auf die Reduzierungsmöglichkeit der Erdbebenintensität
durch Entspannungsmaßnahmen. Dadurch entstehen Grundlagen
für die technischen Maßnahmen, wie Orientierung
der Entspannungsbohrungen und Stärke der erforderlichen
artifiziellen Erschütterungen.
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Das
Vorstehende gilt für das Zusammenführen von Gebirgskörpern,
die zusammengefasst Ausgangspunkt von seismischen Erschütterungen
sind. Dabei ist eine Voraussetzung, dass der Geogegendruck, der
von der Masse des Gebirges und/oder Erdkrustenteilen bereitgestellt
wird, im Hinblick auf die besagte Gruppe über längere
Zeit nicht überwunden wird. Es mangelt an Bewegungsfreiräumen
nach unten, oben oder zur Seite, was sich aus den Gebirgsgeometrien
ermitteln lässt.
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Das
Vorstehende gilt auch für das Ermitteln von kontinuierlichen
bzw. diskontinuierlichen Geodruckzu- und/oder -abnahmen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, Spannungen, die zu katastrophalen
Reduzierungen (Erdbeben) neigen frühzeitig zu erkennen
und sie in ruckartige, weitestgehend unschädliche Spannungen umzuwandeln.
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In
den Geowissenschaften gilt bisher das vorrangige Interesse den Schnitt-
und Schichtflächen, die die Gebirgsgeometrie charakterisieren. Dazu
kommen stratigraphische und petrographische Interessen.
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Nun
gehen die Variationen in der Gebirgsgeometrie nach unendlich, wenn
die bereits vorhandenen Änderungen des Streichens, des
Einfallens und der Abschiebungs-, Aufschiebungs- und Verschiebungsbeträge
und die Interdependenz der tektonischen Elemente und auch deren
Veränderungen in die Variationen einbezogen werden. Dieser
komplexe Tatbestand verhinderte bisher, Beziehungen zwischen Gebirgsgeometrie
und den Erdbeben herzustellen, denn die Erdbeben entstehen, wenn
Veränderungen irgendeiner der vielfältigen Gebirgsgeometrien
erfolgen.
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Mit
dem Patent
DE 196 28 367 wurde
der vorstehend beschriebene Tatbestand aufgelöst. Wesentlich
ist, dass Gebirgsschläge und Erdbeben ihre Ursache in Spannungskonzentrationen
haben, die mehr oder weniger schlagartig beseitigt werden.
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Aufbauend
auf das Patent
DE 196 28 367 u. a.
sind unterschiedlich tektomechanisch beanspruchte Bereiche und deren
Unterschiede Grundlage für das Ermitteln von Spannungskonzentrationen.
Diese Unterschiede in horizontaler und vertikaler Richtung entstehen
durch Geodruck und Geogegendruck und deren Differenzen. Diese werden
beeinflusst durch Bewegungsfreiräume und Bewegungssperrzonen
für Materialbewegungen innerhalb des Gebirges. Letztere
sind dann mitbestimmend für das Entstehen oder Nichtentstehen
von Bewegungen, mit denen die Spannungskonzentrationen reduziert
werden bzw. Energieumwandlungen erfolgen. Grundlage dafür
ist das Zusammenwirken der tektonischen Elemente und deren Veränderungen.
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Die
Nähe der Erdbeben zu den Gebirgsschlägen im Bergbau
ist auch dadurch begründet, dass in beiden Fällen
plötzliche Bewegungen bzw. Dislokationen verursacht werden.
Das geschieht, indem Geodruck und Geodruckdifferenzen Bewegungen
im Gebirge verursachen, die unter dem Begriff „tektomechanische
Beanspruchung” eingeordnet sind.
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Bewegungen
im Gebirge veranlasst auch der Bergbau. Für den Bergbau
bedeutet dieser Tatbestand, dass Berechnungsmethoden auf anerkannter
wissenschaftlicher Grundlage ermittelt wurden, mit denen die Bewegungen
im Gebirge und an der Tagesoberfläche vorausberechnet werden
können. Es geht um die so genannte Bergschädenprophylaxe.
Die Berechnungen berücksichtigen, dass Senkungen und auch
Hebungen entstehen. Davon abgeleitet entstehen Schieflagen und Krümmungen.
Außerdem sind Stauchungen und Streckungen sowie Verschiebungen,
Pressungen und Zerrungen vorhanden. Aus diesen Tatbeständen
wurden Einflüsse des Geodruckes auf den Bergbau sowie auf
die Gas- und Wassergewinnung abgeleitet. Zu den davon betroffenen bergbaurelevanten
Technologien zählen die optimale Lage von Abbaubetrieben,
die optimalen Abbaurichtungen und die erreichbaren Abbaugeschwindigkeiten.
Dazu kommen Hinweise auf den wirtschaftlich gewinnbaren Mineralvorrat.
Ferner sind zu nennen die Gas- und Wasserzirkulationen, die Nachbrüchigkeit
bzw. Ausbrüchigkeit des Gebirges sowie die Spannungskonzentrationen
und deren Auflösung durch Gebirgsschläge. Der
Geodruck bestimmt den Einsatz optimaler Technologien.
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Des
Weiteren ist die Nähe der Erdbeben und/oder seismischen
Erschütterungen zu den Gebirgsschlägen im Bergbau
dadurch begründet, dass die Grenzen der durch Geodruck
bzw. Geodruckdifferenzen definierten einheitlich beanspruchten Gebirgskörper
das Entstehen oder Auftreten von Gebirgsschlägen bzw. von
seismischen Erschütterungen fördern. Diese Eigenschaft
haben auch die Grenzen von Abbaubereichen. Für diesen Vergleich
ist wesentlich, dass der Geodruck und die Geodruckdifferenzen stärker
aufgescherte Bereiche erzeugen können. Dasselbe bewirken
auch Abbauflächen. Sie erzeugen Scherflächen,
wenn die Natur bzw. die tektomechanische Beanspruchung keine Scherflächen für
Bewegungsmöglichkeiten anbietet.
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Sowohl
Gebirgsschläge im Bergbau als auch Erdbeben und/oder seismische
Erschütterungen sind nun einmal eine Folge von örtlichen
Spannungsanhäufungen im Gebirge, bei denen die Struktur
einschließlich vorhandener Änderungen der Struktur
der Gebirgsgeometrie bzw. der Erdkrustengeometrie ein mitbestimmender
Faktor ist. Maßgebend dafür ist beispielsweise,
dass die Gebirgsbewegungen als Folge bergbaulicher Tätigkeiten
aus Gründen des geringsten Energieaufwandes sich auf tektomechanisch
zerstörte Bereiche konzentrieren.
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Im
Gebirge bzw. in der oberen Erdkruste werden für Bewegungen
keine neuen Scherflächen erstellt, wenn bestehende Scherflächen
genutzt werden können. Spannungskonzentrationen tendieren daher
dorthin, wo ein kompakter Gebirgsteil vorhanden ist. In diesem Zusammenhang
ist der Zerstörungsgrad des Gebirges abhängig
von den tektonischen Elementen und deren Veränderungen.
Das bedeutet, diese Tatbestände gelten auch für
die Erdbeben und der Reduzierung deren Intensität. Dabei sind
die Gebirgsgeometrie und deren Entstehung von wesentlicher Bedeutung.
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Grundlagen
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Die
Grundlagen für das Verfahren zur Prognose von Erdbeben
und zum Reduzieren der Erdbebenintensität durch Entspannungsmaßnahmen stammen
aus dem Steinkohlenbergbau sowie aus der Gas- und Wassergewinnung
(Patent Nr.
EP 760 900 u.
a.). Die Auswirkungen des Geodruckes bzw. der Geodruckdifferenzen
auf die Wirtschaftlichkeit der Abbauführung und auf die
Grubensicherheit wurden flächendeckend umgesetzt. Dabei
wurde erkannt, dass der Geodruck und die Geodruckdifferenzen Faktoren
sind, die den Energieinhalt in einem Gebirgsbereich bestimmen und
verändern. Da die Reduzierung des Geodruckes von den Gebirgsbewegungen
und der Gebirgsgeometrie abhängt und dabei die Bewegungssperr-
und -freizonen wichtige Einflussgrößen sind, gilt
dieser Tatbestand auch für die Energieinhalte. Die Bewegungssperr-
und -freizonen bestimmen den Geogegendruck und die Energieinhalte
sowie den Weg des geringsten Energieaufwandes zur Reduzierung des
Energieinhaltes. Dabei ist die Tagesoberfläche als Bewegungsfreiraum
von Bedeutung. Im Hinblick auf Erdbeben geht es auch um den maximalen
Energieinhalt im Gebirge.
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Wesentlich
für das Verhindern sowie Vermindern von Schäden
ausgelöst durch Erdbeben und/oder seismischen Erschütterungen
ist das Beachten der Grenzen zwischen den Gebirgskörpern, in
und an denen Gebirgsbewegungen stattfinden bzw. stattfinden können
oder Gebirgsbewegungen behindert sind. Es entstehen nach dem Geodruckdifferenzverfahren
unendlich viele Gebirgskörper oder Geoblöcke,
die irgendwie begrenzt sind. Dabei überlappen sich in den
Grenzbereichen die vorhandenen Scherflächen, die in den
Grenzbereich auslaufen. Auslaufende Scherflächen sind bei
Gebirgsbewegungen der Grund für Kerbspannungen, die die
Möglichkeit insbesondere von seismischen Erschütterungen
erhöhen.
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Im
vorstehenden Zusammenhang ist im Verfahren zum Reduzieren der Erdbebenintensität
durch Entspannungsmaßnahmen das Folgende eine Grundlage:
Druck
ist die auf eine Fläche wirkende Kraft. Dort entsteht ein
Gegendruck. Im Gebirge bzw. in der Erdkruste sind derartige Flächen
tektonische Störungen wie Aufschiebungen, Blattverschiebungen,
Abschiebungen und Schichtflächen. Diese Elemente sind in Wirklichkeit
Trennflächen im Gebirge. Als Gegendruck wirkt die Masse
des Gebirges. Das gilt für beide Seiten einer Trennfläche.
In der Regel überwindet dabei irgendwann der Geodruck den
Geogegendruck. Das kann auf einer Seite oder auch auf beiden Seiten
einer Scherfläche geschehen. Das Überwinden des
Geogegendruckes ist mit Bewegungen verbunden. Dann entsteht innerhalb
des Gebirges keine für Erdbeben und/oder seismische Erschütterungen relevante
Erhöhung des Spannungszustandes. Möglicherweise
entstehen dabei neue Aufscherungen.
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Wird
jedoch der Gegendruck nicht überwunden, ist eine erhöhte
Spannung im Gebirge vorhanden. Vergleichbares gilt, wenn keine Geodruckdifferenzen
vorhanden sind. In diesem Falle entstehen keine Aufscherungen, auf
denen Spannungen durch Bewegungen reduziert bzw. abgebaut werden.
Eine vergleichbare Wirkung hat das Fehlen oder Vorhandensein von
Bewegungsfreizonen. D. h., Bewegungsfreizonen stehen den Bewegungssperrzonen gegenüber.
Es sei denn, der Energieinhalt übersteigt die Aufnahmefähigkeit
eines Gebirgskörpers. Der Energiekörper wird zerstört,
d. h., er „platzt”.
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Dabei
kann der tektonische Druck großräumig wirken.
Daneben sind die örtlichen Komponenten des Geodruckes wichtig,
die an Ort und Stelle entstehen, wie durch Bewegungen beim Entstehen und
Ausgestalten von Aufschiebungen, Abschiebungen, Verschiebungen und
Auffaltungen. Als dritte Komponente ist der Überlagerungsdruck
des Gebirges zu nennen.
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Die
vorstehend genannten Tatbestände unterscheiden den Druck
im Gebirge oder in der Erdkruste von anderen Drücken. Daher
wurde der Begriff „Geodruck” eingeführt.
Der Geodruck hat nun einmal andersartige Folgen als der Druck oberhalb
der Tagesoberfläche. In diesem Zusammenhang sind nicht zuletzt
Druckanstieg, Druckabfall, Druckausgleich, Druckgefälle
sowie Druckveränderungen zu nennen, die im Gebirge oder
in der Erdkruste besondere Wirkungen haben und dort zu Bewegungsvorgängen und/oder
zu Spannungen und Spannungskonzentrationen mit unterschiedlichen
Energieinhalten in den Gebirgskörpern führen.
Insbesondere ist das Gebirge der Weg der Kraftübertragungen.
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In
Verbindung mit dem Gebirge bekommen die vorstehend genannten Bezeichnungen
die Vorsilbe „Geo”. Das heißt, Geodruckanstieg,
Geodruckabfall, Geodruckausgleich, Geodruckgefälle sowie
Geodruckveränderungen. Dabei handelt es sich um Geodruckdifferenzen
auf der Grundlage des besagten Geodruckes (Geodruckveränderungen).
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Wenn
nun der Geodruck, der in einem Gebirgsteil bzw. in einem Teil der
Erdkruste vorhanden ist, als Kraft auf eine Fläche und
damit auf die Masse des Gebirges wirkt, entsteht eine gerichtete
Größe. Die Gegenkraft entsteht dann aus dem Widerstand, den
die Masse des Gebirges leistet. Zugleich wird mit dem Widerstand
der Geodruck erhöht. Diese Reaktion besteht im Hinblick
auf alle Trennflächen. Aber auch im Hinblick auf die Falten
(Sättel) gelten Geodruck und Geogegendruck. Es entsteht
ein Zusammenspiel der durch den Geodruck entstehenden Kräfte,
die die Bewegungsfreiräume nutzen und von Bewegungssperrzonen
in ihren Grenzen gehalten werden. So entstehen Gebirgskörper
mit unterschiedlichen Energieinhalten, wobei der „Energiekörper” platzt
oder auch nicht. Letzten Endes geht es um Gebirgsbewegungen und/oder
deren Fehlen.
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Das
Verfahren zum Reduzieren der Erdbebenintensität durch Entspannungsmaßnahmen
unter Beachtung von Geodruck und Geogegendruck und deren Differenzen
beinhaltet eine Klassifizierung der Gebirgskörper zum Aufsuchen
bzw. Bestimmen von großräumigen Gebirgsbereichen,
die dann durch artifiziellen Eingriff entspannt werden bzw. in denen
die Spannungen minimiert werden.
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Der
besagte Widerstand gegen den Geodruck steht zwar in Verbindung mit
der Masse des Gebirges oder großräumigen Gebirgsblöcken,
doch zusätzlich maßgebend für das Überwinden
des Geogegendruckes sind Freiräume im dreidimensionalen Raum.
Diese sind entscheidend für die Möglichkeit des
Umsetzens der Kräfte in Gebirgsbewegungen bzw. in Gebirgszerstörungen.
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Bei
der Ermittlung der Freiräume und deren Relation zu einander
ist der geringste Aufwand für Bewegungen und Bewegungsunterschiede
von Bedeutung. Zunächst einmal folgt die Gebirgsbewegung
den Erdanziehungskräften. Diese erzeugen als Überlagerungsdruck
eine Geodruckkomponente, die mit der Teufe ansteigt. Sind die Bewegungen
nach unten nicht möglich, weicht das Gebirge zur Seite aus.
Zuletzt bleibt die Bewegung nach oben zur Tagesoberfläche.
Diese Tatbestände gelten für die örtlichen
Bereiche und deren Gruppenbildung. Sie gelten auch für
Erdbeben und/oder seismische Erschütterungen. Sie gelten
ebenfalls für das Reduzieren der Erdbebenintensität
durch Entspannungsmaßnahmen und sie gelten für
Erdbebenvoraussagen.
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Im
Hinblick auf die Tagesoberfläche ist bei den Entspannungsmaßnahmen
der Weg von Teilbereichen der Gebirgsgeometrie dorthin zu beachten. Maßgebend
für diesen Tatbestand ist, ob der Teilbereich durch andere
Gebirgsteile nach oben hin abgeschirmt ist oder nicht und ob das
Ausweichen nach unten oder zur Seite hin den geringeren Energieaufwand
benötigt.
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Eine
Besonderheit ist, dass vergleichbar mit Prall- und Gleithang mäandernder
Flüsse die Masse des Gebirges einen Stau mit „Geodruckanstieg” erzeugt
bzw. erzeugen kann. Analog gibt es einen Sog-Geodruckabfall, wenn
das Nachrücken des Gebirges bzw. der Erdkruste nicht möglich
oder behindert ist. Beispielsweise entstehen an Verschiebungen,
Abschiebungen und Aufschiebungen unter den vorstehend genannten
Voraussetzungen Geodruckerhöhungen oder Geodruckabnahmen.
An anderer Stelle bleibt der Geodruck von Stau und Sog unbeeinflusst.
So entsteht ein Geodruckgefälle oder ein Geodruckausgleich.
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Der
Geodruckausgleich ist Anlass für das Entstehen von Kräften,
die ihrerseits gerichtet sind. Dabei wirken die großräumigen
und örtlichen Bewegungen, die den Geodruck als solchen
erzeugen, zusammen und zwar unterstützt von der Geodruckkomponente,
die vom überlagernden Gebirge bereitgestellt wird und der
mit größer werdender Teufe ansteigt. Ungleichmäßiger
Geodruckausgleich sorgt für Aufscherungen im Gebirge, was
das Entstehen von Spannungen und damit von seismischen Erschütterungen
mindert bzw. verhindert.
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Aus
dem Vorstehenden ergibt sich, dass der Geodruck signifikante Auswirkungen
auf den tektomechanischen Prozess im Gebirge hat. Dieser tektomechanische
Prozess kann durch die Einführung des Begriffes „Geodruck” auf
die Bestandteile Geodruck und Geogegendruck zurückgeführt
werden. So entsteht ein gemeinsamer Nenner für das Reduzieren der
Erdbebenintensität durch Entspannungsmaßnahmen.
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Geodruckdifferenzen
entstehen im Gebirge durch das Zusammenwirken unterschiedlicher
Bewegungsmöglichkeiten an den Trennflächen der
Gebirgsgeometrie sowie unterschiedlicher Bewegungsmöglichkeiten
im Bereich der Falten und auf den Schichtflächen bzw. auf
irgendwelchen Gleitschichten in der Erdkruste. Dazu kommt die Wirkung
der Bewegungsfreiräume auf die Umsetzung des Geogegendruckes
in Gebirgsbewegungen. Mit anderen Worten, der Geodruck entsteht
durch das wechselseitige Zusammenspiel der Bewegungsmöglichkeiten
als Ganzes in Verbindung mit der Interdependenz der tektonischen
Strukturen und deren vorhandenen Veränderungen im Habitus.
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Die
Bewegungen im Gebirge bzw. in der Erdkruste, die durch den Geodruck
und durch die Geodruckdifferenzen entstehen, verursachen Reibung. Dabei
geht es um die Reibung an den Trennflächen zwischen nebeneinander
oder übereinander liegenden Gebirgsblöcken. Während
an der Tagesoberfläche die Auswirkungen der Reibung auf
das unmittelbare Umfeld einer Fläche beschränkt
sind, werden die Auswirkungen des Geodruckes und der dabei erzeugten
Kräfte an den Trennflächen auf größere
Bereiche des Gebirges übertragen. Dadurch entstehen reibungsbedingte
abgrenzbare Bereiche, wobei die Abgrenzungen sich auf empirische
Untersuchungen begründen, was geschehen ist.
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Zu
verbinden sind dabei potentielle und kinetische Geodrucküberschüsse,
wobei kinetische Geodrucküberschüsse durch hohe
Geodrücke erzeugt werden. D. h., die Analyse der Bewegungsabläufe (Bewegungsvermögen)
ist von wesentlicher Bedeutung. Nicht zuletzt sind in diesem Zusammenhang, wie
vorstehend erwähnt, ruckartige von fließenden Bewegungen
zu unterscheiden. So entstehen zusätzliche Faktoren für
die Ermittlung von Druck- bzw. Kraftübertragungen. Die
Kraftquelle ist in diesem Zusammenhang unter anderem auch die Behinderung von
Bewegungsabläufen. Die Differenz der Potenziale ist dabei
von Bedeutung (Ansammlung von Druckerhöhungen oder Ansammlungen
von Druckdepressionen).
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Weiterhin
ist bedeutsam, Geodruck und Geodruckdifferenzen stehen in engem
Kontakt zu der Möglichkeit ihrer Reduzierung im Gebirge.
Diese Reduzierung geschieht durch Bewegungsvorgänge, für die
die Tagesoberfläche bzw. der Ozeanboden maßgebende
Freiräume anbieten. Mit anderen Worten, für das
Entstehen von Spannungen, die insbesondere zu starken Erdbeben und/oder
seismischen Erschütterungen führen, sind die Bewegungsvorgänge an
der Tagesoberfläche beachtenswert, um daraus das Entstehen
von Spannungskonzentrationen als Folge des Geodruckes abzuleiten
und Entspannungsmaßnahmen zum Reduzieren der Erdbebenintensität
zu orientieren.
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Im
vorstehenden Zusammenhang ist das Folgende von Bedeutung:
Im
Bergbau hat sich gezeigt, dass die für das Gebirge geltenden
Senkungen und Hebungen sowie Schieflagen, Krümmungen, Pressungen
und Zerrungen auch für die Tagesoberfläche gelten,
und diese stehen wiederum in engem Kontakt mit den Spannungskonzentrationen
im Gebirge. Dabei kommt zum Ausdruck, dass sich das Gebirge wie
ein BI-Metall an seinen Ursprungszustand erinnert, wenn es auf bergbauliche Tätigkeiten
reagiert, denn die Bergbauereignisse verändern den Geodruck.
Es entstehen Geodruckdifferenzen bis zur Tagesoberfläche,
sobald irgendwelche Gebirgsbewegungen initiiert werden. Das Gebirge bzw.
die Erdkruste erinnert sich an den Ursprungszustand im Hinblick
auf die Auswirkungen des Geodruckes sowie im Hinblick auf die Reduzierung
der Erdbebenintensität.
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Das
Vorstehende bedeutet, folgen die Gebirgsbewegungen den Erdanziehungskräften
oder weicht das Gebirge als Folge des Geodruckes oder Geodruckdifferenzen
zur Seite aus oder finden Bewegungen nach oben zur Tagesoberfläche
statt, dann entstehen davon abhängige Bewegungen bzw. Reaktionen
an der Tagesoberfläche bzw. am Ozeanboden. So werden fehlende
Freiräume, die gewaltsam erzwungen werden und dabei Erdbeben
mit und ohne Tsunamis entstehen, erkennbar durch Bewegungsstagnationen
und arhytmische Bewegungen.
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Die
Satellitengeodäsie sowie die Geodäsie in Verbindung
mit Luftbildaufnahmen sowie terrestrische Messungen sind so verfeinert
worden, dass geringste Bewegungen an der Tagesoberfläche
sowohl in senkrechter als auch in horizontaler Richtung ermittelbar
sind. Für die Ermittlung der Gebirgsbewegungen als Grundlage
des Entstehens bzw. Nicht-Entstehens von Erdbeben und/oder seismischen
Erschütterungen sind die Veränderungen und weniger
die absoluten Werte wichtig.
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Im
Hinblick auf Veränderungen im Bereich des Ozeanbodens bzw.
in den Bereichen vor den Küsten ist die Vulkantätigkeit
ein Einflussfaktor, der für örtliche bis großräumige
Bewegungen im Gebirge sorgt, wobei die horizontale Geodruckkomponente von
wesentlicher Bedeutung ist für das Entstehen von Spannungen.
Mit anderen Worten für den Ozeanboden bzw. der dortigen
Erdkruste sind die Vulkantätigkeit und die Bewegungen am
Ozeanboden außerhalb der Vulkane wichtig.
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Technik
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Auf
die Erdbebensystematik nehmen sowohl kleinräumige als auch
deren Zusammenfassung zu großräumigen Einheiten
oder Gebirgsblöcken Einfluss. Das bedeutet, Gebirgsblöcke
mit unterschiedlichen Gebirgsgeometrien, aber vergleichsweise identischen
Einflüssen auf die Erdbebensystematik, können
zusammengefasst werde.
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Der
vorstehend beschriebene Sachverhalt macht eine Skala wesentlich,
die sich auf die Größe der Gebirgsblöcke
bezieht. Daraus entstehen Grundlagen für die Reduzierung
der Intensität der Erdbeben durch gezielte Maßnahmen.
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Je
größer die in Frage kommenden Gebirgsblöcke
sind, desto eher geben Bodenbewegungen bzw. deren Fehlen Hinweise
auf die Erdbebensystematik. Dieser Tatbestand bedeutet, dass die
Bodenbewegungen in Wechselwirkung zu den Gebirgsgeometrien und der
Größe der Gebirgsbereiche gesetzt werden, um über
diesen Weg eine zweite Skala zu erstellen, die die Gebirgsgeometrie
berücksichtigt. Dabei beinhaltet Gebirgsgeometrie im Hinblick
auf eine Erdbebensystematik den Übergang von bestehenden
in neue Gebirgsgeometrien.
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Für
die Handhabe der besagten Erdbebensystematik ist das Ermitteln von
Bodenbewegungen eine Grundlage für die Skala, die die Gebirgsgeometrien berücksichtigt.
Dazu bieten Satellitensysteme eine Unterstützung, wenn
die damit verbundene Software auf die Bewegungen und deren Stillstände örtlich
und großräumig ausgerichtet ist. So entstehen global
Daten, die eine Grundlage sind für die Berücksichtigung
der Gebirgsgeometrien im Hinblick auf die Reduzierung der Intensität
von Erdbeben durch Maßnahmen, die Spannungskonzentrationen
auslösen. Das Gleiche gilt für die Geodäsie
im Hinblick auf Befliegung und/oder sonstige geodätische
Messungen.
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Des
Weiteren geben seismische Registrierungen Hinweise auf Bewegungsvorgänge
in der Erdkruste, wobei diese Bewegungsvorgänge ebenfalls
auf Veränderungen der Gebirgsgeometrien ausgerichtet sind.
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Permanent
sind derartige seismische Wellen in der Erdkruste vorhanden. Diese
werden von den Seismographen stärkerelevant registriert
und in der Erdkruste lokalisiert. Die so erzielten Werte sind mit den
Bewegungen der Erdoberfläche in Wechselwirkung zu setzen.
Dadurch entstehen weitere Grundlagen zur Ermittlung der wirksamen
Geodruck- und Geogegendruckdifferenzen.
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Auch
entstehen Hinweise im Hinblick auf Bewegungsfreiräume und
Bewegungssperrzonen, denn Bewegungsfreiräume lassen eher Übergänge
von bestehenden in neue Gebirgsgeometrien zu. Dabei ist die Gebirgsdruckkomponente,
die in Verbindung mit dem Überlagerungsdruck steht, differenziert. Langfristige
Erosionen tragen die Erdoberfläche ab, sodass über
längere Zeiten hinweg der örtliche Überlagerungsdruck
reduziert wird. Aufgrund dieses Tatbestandes können Erdbeben
ausgelöst werden, weil für den Energieinhalt eines
Bereiches Bewegungsfreiräume entstehen, die ruckartige
Bewegungen zulassen. Die Erfassung dieser Möglichkeiten
unter Hinzuziehung vergleichbarer Gebirgsgeometrien geben dabei
Hinweise auf die quantitative Bedeutung des Überlagerungsdruckes
für die besagte Skala.
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Das
Zusammenfassen kleinräumiger zu großräumigen
Einheiten von Gebirgsblöcken macht eine Differenzierung
innerhalb dieser größeren Bereiche im Hinblick
auf die Abstufung der Gebirgsschlagsgefahr und deren Intensität
möglich. So lassen die kleinräumigen Erfassungen
Maximalwerte innerhalb der größeren Bereiche zu.
Dadurch lassen sich die Entspannungsmaßnahmen auf diese
Maximalwerte konzentrieren. Die Gebirgsbewegungen werden im Bereich
der Maximalwerte am meisten durch Bewegungssperrzonen behindert.
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Für
das kleinräumige Erfassen der Maximalwerte innerhalb der
größeren Bereiche sowie für die Beurteilung
der Bereiche im Einzelnen geben die tektomechanische Beanspruchung
und deren Bearbeitung weitere Hinweise auf die besagte Skala, die
der Abstufung der Gebirgsschlagsgefahr und deren Reduzierung durch
technische Maßnahmen dient. Wie bei dem bereits zitierten
Gebirgsschlagspatent sind die Gebirgsblöcke bedeutsam.
Durch die tektomechanische Bearbeitung lassen sich Aufscherungen und
deren Vernetzung innerhalb von Gebirgsblöcken ermitteln.
Das Gleiche gilt auch für die Ermittlung von Gebirgsblöcken,
in denen das Gebirge nicht aufgeschert ist.
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Die
vorstehenden Ausführungen besagen, dass das Ermitteln der
Kompaktheit des Gebirges, die durch die Veränderungen der
Gebirgs- und/oder Erdkrustengeometrie beeinflusst ist, eine wesentliche
Bedeutung hat. Nun sind nicht nur Aufscherungen von Bedeutung, die
durch Veränderungen der Lagerstättengeometrie
entstehen, sondern auch die Schichtflächen. Sowohl Aufscherungen
als auch Schichtflächen zerlegen das Gebirge in kleinere
Teilbereiche, die dann Teil der Lagerstätten- bzw. Erdkrustengeometrie
sind. In diesem Zusammenhang steigt das Bewegungspotenzial mit einer
Zunahme der Aufscherungen und mit einer Zunahme der Schichtflächen.
Das bedeutet, im Hinblick auf die Lagerstättengeometrie
sind mächtige Sandsteinbänke und Konglomerate
sowie mächtige Sandschiefersteinbänke, Kalksteinbänke
und/oder Granite und anderes zu berücksichtigen.
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Das
Vorstehende macht es erforderlich, bei den Gebirgsgeometrien nicht
nur die Lage, das Streichen und Einfallen sowie die Verwurfs- bzw.
Aufschiebungsmaße zu berücksichtigen, sondern
auch deren Veränderungen als Bestandteil der Gebirgsgeometrien
zu berücksichtigen.
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Dadurch
sind im Gebirge unterschiedliche Voraussetzungen vorhanden für
das Entstehen von Energieinhalten auf der Grundlage des Patentes
EP 760 900 u. a. und des
Patentes
DE 196 28 367 u.
a.
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Bewegungssperrzonen
sind im Hinblick auf Bodenbewegungen sowie im Hinblick auf seismische Impulse
dadurch gekennzeichnet, dass ein Trend zu geringeren Veränderungen
der Gebirgsgeometrie und damit zu geringeren Bewegungen bzw. geringeren
seismischen Impulsen besteht. Demgegenüber besteht im Hinblick
auf Bewegungsfreizonen der umgekehrte Trend. Diese Unterschiede
führen zu einer Berücksichtigung in der besagten
Skala, die für die Reduzierung der Erdbebenintensität
auf der Grundlage der Veränderungen der Gebirgsgeometrie
aufgestellt wird.
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Von
wesentlicher Bedeutung sind Bewegungsfrei- und -sperrzonen in Richtung
Tagesoberfläche, weil dorthin im Allgemeinen der größte
Freiheitsgrad besteht. Doch sind Ausnahmen vorhanden. Dann sorgen
die Bewegungssperrzonen für die Beibehaltung der bestehenden
Geometrie bzw. nur für geringfügige Änderungen
und dadurch für ein Ansteigen des Energieinhaltes im Gebirge.
Dieser Anstieg erfolgt zwangsläufig dort, wo die Bewegungen
zur Veränderung der Gebirgsgeometrie und damit zur Verminderung
der Energien behindert werden.
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In
der Horizontalen sind ebenfalls Bewegungsfrei- und Bewegungssperrzonen
von Bedeutung. Dieser Tatbestand gilt insbesondere im Hinblick auf
die Plattenbewegungen unterhalb der Kontinente und Ozeane. Dann
liegen Bewegungsfrei- und -sperrzonen mehr oder weniger nebeneinander.
Das Gleiche gilt im Hinblick auf Differenzen innerhalb der Bewegungsfrei-
und -sperrzonen. Auch hier handelt es sich um Veränderungen
der Gebirgsgeometrie.
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Dazu
kommen Bewegungsfrei- bzw. -sperrzonen nach unten, wo ebenfalls
Veränderungen der Gebirgsgeometrie bedeutsam sind.
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Die
Veränderung der Gebirgsgeometrie gilt somit für
die Bewegungsfrei- und Bewegungssperrzonen. Mit anderen Worten,
alle Gebirgsgeometrien haben im Hinblick auf Erdbeben eine Bedeutung
mit mehr oder weniger großem Anteil an den Skalenwerten.
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Die
erkannten Zusammenhänge zwischen Geodruck, Geogegendruck
und Tektomechanik geben dann Auskunft über die Spannungsaufnahmefähigkeit
der Gebirgsgeometrie.
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So
entsteht eine Skala, die die Gebirgsgeometrie und/oder Erdkrustengeometrie
beachtet und gleichzeitig eine Grundlage für die Vorhersage
von Erdbeben und für technische Maßnahmen für
die Reduzierung der Erdbebenintensität durch Entspannungsmaßnahmen
ist.
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Die
besagte Skala ist raumorientiert. Sie umfasst, wie eingangs erwähnt,
kleinräumige und deren Zusammenfassung zu großräumigen
Gebirgsblöcken. Dabei hat die Zusammenfassung der Bereiche zu
größeren Einheiten eine maßgebende Bedeutung für
Maßnahmen zur Reduzierung der Erdbebenintensität.
Dadurch wird nämlich verhindert, dass durch die Reduzierung
der Spannungen in einem Bereich die Gefährlichkeit von
Nachbarbereichen ungewollt erhöht wird. Es wird gewährleistet,
dass die Erschütterungsmaßnahmen wie Sprengungen
die Veränderungen der Gebirgsgeometrien im Hinblick auf
das Entstehen von Erdbeben optimal beachten.
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Zugleich
wird es möglich, mit der Abstufung der Gefährlichkeit
von Gebirgsgeometrien die Einzelbereiche zu bewerten. Diese Bewertung
kann mehr oder weniger global genutzt werden. Dieser Sachverhalt
ist vergleichbar mit der Bearbeitung der Tektomechanik, die sich
ebenfalls auf die Gebirgsgeometrien und deren Veränderungen
bezieht und global nutzbar ist.
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So
wird die Tektomechanik in Verbindung mit der Erfassung von Bodenbewegungen
und seismischen Signalen zu einer Grundlage der Ermittlung der Gebirgsgeometrien
und deren Veränderungen und damit zu einer Grundlage für
die Minderung der Erdbebenintensität.
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Neben
den bereits erwähnten Bewegungsmessungen an der Erdoberfläche
sowie der Registrierung von seismischen Wellen sowie der Berücksichtigung
der Tektomechanik bieten sich für die Ermittlung der Lagerstättengeometrien
und deren Veränderungen erdmagnetische und elektrische
Felder sowie der Radomgehalt des Grundwassers an.
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Mit
den vorstehend genannten Kenntnissen lässt sich die bestehende
Lagerstättengeometrie sowohl für kleinere als
auch für größere Bereiche ermitteln.
Auf diese Lagerstättengeometrie wirkt der Geodruck, der
die Spannungen im Gebirge beeinflusst. D. h., auch in diesem Zusammenhang
ist die Tektomechanik von beachtlicher Bedeutung. Nur so lassen sich
die Veränderungsmöglichkeiten der Gebirgs- bzw.
Erdkrustengeometrien relativieren. Mit den Veränderungsmöglichkeiten
steigt und fällt die Möglichkeit von Bewegungen
zur Veränderung der Lagerstättengeometrie.
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Für
die Abstufungen in der besagten Skala sind somit folgende Einflüsse
von Bedeutung:
- • Bodenbewegungen,
unter Berücksichtigung artifizieller Einflüsse
wie Bergbau und Talsperren und daraus abgeleitete Veränderungen
der Gebirgs- oder Erdkrustengeometrien. Talsperren erzeugen Bodenbewegungen,
die messtechnisch erfassbar sind.
- • Seismische Impulse und daraus ebenfalls abgeleitete
Veränderungen der Gebirgs- oder Erdkrustengeometrien.
- • die Tektomechanik (als Ermittlungstechnik der Lagerstätten-
und Gebirgsgeometrie und deren Veränderungen).
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Grundlage
ist das Patent
EP 760 900 u.
a. Das Patent berücksichtigt die Gebirgsgeometrien und
deren Veränderungen. Dabei geht es insbesondere um die
bei den Veränderungen entstandenen Aufscherungen, die sich
als Zirkulationswege herausgestellt haben. Während beim
Patent
DE 196 28 367 die
Kompaktheit des Gebirges eine beachtliche Bedeutung hat, sind für
das „Gaspatent” die Aufscherungen wichtig und
somit bedeutsam für die 1. Skala. Grundlage ist ferner
das „Wasserpatent”
DE
103 24 326.7 u. a.
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Dieses
Patent berücksichtigt ebenfalls, dass bei den Veränderungen
der Gebirgsgeometrien Aufscherungen entstehen, die systematisch
aufgrund der technischen Anweisungen des Patents ermittelt werden
können. Auch dieser Tatbestand ist für die 1. Skala
bedeutsam.
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Diese
Einflussgrößen bestehen weltweit. So wird für
relevante Regionen festgestellt, wo und wann Spannungskonzentrationen
entstehen. Es wird ermittelt, wo ruckartige Bewegungen in der Erdkruste
zu Erdbeben führen und wie Entspannungsbohrungen orientiert
werden und die Stärke der Sprengungen sein muss.
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Für
die Skalenwerte der 1. Skala bietet sich das Folgende als Vorstufe
an:
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1. Skala Blockskala
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- • aufgescherter Block 0–1
km3 = Skalenwerte 0–1
- • aufgescherter Block 1–10 km3 =
Skalenwerte 1,1–2
- • aufgescherter Block 10,1–100 km3 =
Skalenwerte 2,1–3 (bei > 100
km3 = 3)
- • nicht aufgescherter Block 0–1 km3 = Skalenwerte 3,1–4
- • nicht aufgescherter Block 1–10 km3 = Skalenwerte 4,1–5
- • nicht aufgescherter Block 10,1–100 km3 = Skalenwerte 5,1–6 (bei > 100 km3 =
6)
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Die
Skalenwerte werden modifiziert durch Berücksichtigung der
Kompaktheit des Gebirgsinhaltes. Dabei werden die Werte bei sehr
dünnbankigen Schichten mit dem Faktor 0,1 multipliziert.
Dieser Faktor steigt bei kompakten Schichten bis auf den Wert 1.
Das bedeutet, bei kompakten Schichten bleibt der oben genannte Skalenwert
erhalten.
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Für
die Ermittlung der Aufscherungen bzw. der Energiespeicherfähigkeit
von Gebirgsblöcken wird die Gebirgsgeometrie bzw. die Erdkrustengeometrie
berücksichtigt, was auf das „Gebirgsschlagspatent”
DE 196 28 367 u. a. hinweist.
Die Veränderungen der Gebirgsgeometrie bzw. der Erdkrustengeometrie
haben zu den Aufscherungen geführt, die bereits vorhanden
sind.
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Die
Lagerstättengeometrie ist ferner bedeutungsvoll für
das Ermitteln von Bewegungsfreiräumen und Bewegungssperrzonen.
In diesem Zusammenhang wird beachtet, ob die Bewegungsfreiräume eine
Verbindung zu Verschiebungen, d. h. in der Horizontalen Aufschiebungen
und/oder Sättel, d. h. nach oben oder Abschiebungen, d.
h. nach unten haben oder keine Verbindung zu derartigen Schnittstellen
im Gebirge und/oder in der Erdkruste vorhanden sind. Außerdem
wird die Qualität und in diesem Zusammenhang der Rauminhalt
der Masse des Gebirges, die als Gegendruck wirkt, beachtet. So erhalten Bewegungsfreiräume
ohne Einschränkungen, wie an der Tagesoberfläche,
einen geringeren Multiplikator innerhalb der besagten Skala. Als
Werte (für den Multiplikator) sind die Zahlen 0,5–1
vorgesehen, sodass die generellen Abstufungen von 0–6,
die die Raumorientierung der Gebirgsblöcke charakterisieren,
erhalten bleiben, um daraus die Orientierung und die Stärke
der Entspannungsmaßnahmen zu bestimmen.
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Von
wesentlicher Bedeutung für die Reduzierung der Erdbebenintensität
sind die Bohrlochtiefe, die technisch erreichbar ist und die Wirkung
einer Erschütterung, ausgelöst durch eine Sprengung
oder Vergleichbares.
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Tiefbohrungen
reichen heute bis etwa 10–15 km Teufe. Dazu kommt die Auswirkung
von Sprengungen, wobei Kernexplosionen berücksichtigt werden,
die in einem Umkreis von etwa 5 km wirksam sind. Das bedeutet, Entspannungsmaßnahmen
reichen bis ca. 20 km Teufe und zurzeit kaum darüber.
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Großräumige
Betrachtung
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Die
Erdkruste besteht aus einer nach unendlich strebenden Vielzahl von
Gebirgsgeometrien bzw. aus unendlich vielen Einzelblöcken.
Die Geometrien werden bestimmt durch Lage und Verhalten von Aufschiebungen,
Verschiebungen und Abschiebungen sowie durch Lage und Verhalten
von Sätteln, Mulden und konvexen und konkaven Umbiegungsachsen.
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Im
Hinblick auf die Erdbebengefahr sind die besagten Gebirgsgeometrien
augenblickliche Zustände, in denen Druck, Kräfte
und Spannungen wirksam sind. Deren Bedeutung hängt nicht
nur von den Aufscherungen als Folge der bereits abgelaufenen Änderungen
der Gebirgsgeometrien ab, sondern auch von Petrographie und Stratigraphie.
D. h., die Spannungsaufnahme von Gebirgsblöcken ist von wesentlicher
Bedeutung.
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Dabei
sind die Größe des Druckes, die Richtungen der
Kräfte und die Intensitäten der Spannungen abhängig
von der Zuführung tektonischer Energie sowie von kontinuierlichen,
ruckartigen oder katastrophalen Reduzierungsmöglichkeiten
für diese Energie. Mit der Reduzierung der Energie entstehen neue
Geometrien. Dieser Sachverhalt besteht seit Entstehen der Welt.
D. h., die tektonische Entwicklung der Erdkruste ist Bestandteil
der Erdbebensystematik.
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Das
Vorstehende bedeutet, für das Spannungsfeld und dessen
großräumige Erfassung sind die Elemente der Gebirgsgeometrie
einschließlich ihrer Veränderungen maßgebende
Einflussfaktoren und somit eine Grundlage. Die Grundlagen sind identisch
mit den Grundlagen für die 1. Skala (Blockskala). D. h.,
sachgerecht ist das Folgende für die 2. Skala (Gruppenskala)
zu beachten:
- • Bodenbewegungen, unter
Berücksichtigung artifizieller Einflüsse wie Bergbau
und Talsperren und daraus abgeleitete Veränderungen der
Gebirgs- oder Erdkrustengeometrien.
- • Seismische Impulse und daraus ebenfalls abgeleitete
Veränderungen der Gebirgs- oder Erdkrustengeometrien.
- • die Tektomechanik (als Ermittlungstechnik der Lagerstätten-
und Gebirgsgeometrie und deren Veränderungen).
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Grundlage
ist das Gebirgsschlagspatent
DE 196
28 367 u. a. bei dem die Gebirgsschläge mit den Lagerstätten-
bzw. Gebirgsgeometrien in Verbindung gesetzt wurden. Dabei wurde
festgestellt, dass die Gebirgsschläge nicht nur mit den
Lagerstättengeometrien selbst, sondern insbesondere auch
mit deren Veränderungen zusammenhängen. Festgestellt
wurde auch, dass abgrenzbare, tektomechanisch bedingte Bereiche
einen wesentlichen Einfluss auf die Gebirgsschlagssystematik haben.
Insbesondere stellte sich heraus, dass die Grenzen dieser Bereiche einen
maßgebenden Einfluss haben. Da Gebirgsschläge
und Erdbeben mit Spannungsauslösungen verbunden sind, bestehen
Beziehungen, die für die besagten Skalen und damit für
die Orientierung der besagten Maßnahme nutzbar sind.
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Für
die Identifizierung der aus Einzelblöcken bestehenden Zusammenfassungen
liefern die Bodenbewegungen sowie die seismischen Impulse und deren
Lokalisierungen maßgebende Ausgangsdaten. Dabei sind Unterbrechungen
bzw. das Fehlen von Bodenbewegungen und seismischen Impulsen wesentlich.
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Beachtet
wird in der 2. Skala das Entstehen von gefährdeten Bereichen
in Abhängigkeit von dem Umfang und der Anzahl der zusammengefassten Gebirgsblöcke.
Dabei werden die Gebirgsgeometrien berücksichtigt. Es handelt
sich in der 2. Skala um eine Gruppenskala, bei der die Veränderungen
der Gebirgsgeometrien noch nicht einfließen. Diese werden
in der 3. Skala (Gefährdungspotenzialskala) beachtet.
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2. Skala: Gruppenskala
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Die
in der 2. Skala zusammengefassten Einzelblöcke zu größeren
Einheiten wirken auf die Einteilung der Skala, indem folgende Gruppeneinteilung erfolgt:
- 0 = 0–10 Gebirgsblöcke
- 1 = 10–100 Gebirgsblöcke
- 2 = 100–1.000 Gebirgsblöcke
- 3 = 1.000–10.000 Gebirgsblöcke
- 4 = 10.000–100.000 Gebirgsblöcke
usw.
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Katastrophale
Reduzierungen entstehen, wenn im Rahmen der Veränderung
der Gebirgsgeometrie Spannungsinseln entstehen. D. h. insbesondere
dort, wo inselartige Gruppierungen von Gebirgsgeometrien bzw. Blöcken
vorhanden sind, bei denen eine kontinuierliche oder ruckartige Reduzierung
der Spannungen fehlt. Es gilt also die Frage zu klären, wo
häufen sich die Konzentrationen so, dass die Voraussetzungen
für katastrophale Reduzierungen der Spannungen nach und
nach entstehen? Dabei sind die geschichtliche Entwicklung bis zum
heutigen Ist-Zustand und der derzeitige Entwicklungsvorgang der
Gebirgsgeometrien maßgebende Einflussgrößen.
Das Gebirge erinnert sich wie schon erwähnt, an die Reihenfolge
der Entwicklungszustände.
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Die
Entwicklung hat dazu geführt, dass Verschiebungen, Abschiebungen
und Aufschiebungen entstanden sind. Sie hat aber auch dazu geführt, dass
diese Störungselemente sich ändern in Bezug auf
Streichrichtung, Einfallen, Abstand, Verwurf und der Kombinationsfähigkeit
unterschiedlicher tektonischer Elemente.
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3. Skala: Gefärdungspotenzialskala
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Die
Potenzialskala gibt Auskunft über das Gefährdungspotenzial.
Grundlagen der 3. Skala sind die 1. und 2. Skala. In Abhängigkeit
von Bewegungsfrei- und -sperrzonen und in Abhängigkeit
von den zusammengefassten Gebirgsblöcken, werden die Bereiche
lokalisiert, in denen gefährliche Spannungskonzentrationen
stattfinden. Es geht dabei um eine statistische Verteilung der Spannungskonzentrationen
und deren Fehlen. Dabei ist die Zeitspanne des Spannungsaufbaus
bis zur Reduzierung durch Bewegungsvorgänge von Bedeutung.
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Der
Spannungsaufbau ist ein räumliches Phänomen, während
die Auswirkungen von Erdbeben über Tage flächenorientiert
sind. Dieser Tatbestand macht es erforderlich, die Raumorientierung aus
der 1. und 2. Skala auf die Tagesoberfläche zu übertragen.
Es entsteht eine Skala, die flächenorientiert ist. Mit
anderen Worten, die räumlich ermittelten Spannungen werden
in der Skala berücksichtigt.
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Dabei
entstehen konform zur Richterskala folgende Abstufungen, wobei die
Abstufungen auf eine Tagesoberfläche von 100 qkm2 bezogen sind:
- 0. 0% der Fläche
zeigen eine erhöhte Spannung = Keine technischen Maßnahmen
erforderlich – keine weitere Beobachtung
- 1. 5% der Fläche zeigen eine erhöhte Spannung
= keine technischen Maßnahmen erforderlich – keine weitere
Beobachtung
- 2. 12% der Fläche zeigen eine erhöhte Spannung
= keine technischen Maßnahmen erforderlich – keine weitere
Beobachtung
- 3. 20% der Fläche zeigen eine erhöhte Spannung
= keine technischen Maßnahmen erforderlich – Beobachtung
in Einzelregionen erforderlich
- 4. 30% der Fläche zeigen eine erhöhte Spannung
= keine technischen Maßnahmen erforderlich – Beobachtung
flächendeckend erforderlich
- 5. 45% der Fläche zeigen eine erhöhte Spannung
= keine technischen Maßnahmen erforderlich – Beobachtung
flächendeckend
- 6. 60% der Fläche zeigen eine erhöhte Spannung
= Technische Maßnahmen erforderlich
- 7. 80% der Fläche zeigen eine erhöhte Spannung
= Technische Maßnahmen erforderlich
- 8. 100% der Fläche zeigen eine erhöhte Spannung
= Technische Maßnahmen zwingend erforderlich
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In
diesem Zusammenhang erfolgt eine Abstufung der Gefährlichkeit
durch die 3. Skala auf der Grundlage der 1. und 2. Skala, um die
verschiedenen Geometrien auf der Zeitachse zu ermitteln. Auf dieser Grundlage
werden die Zeitintervalle festgelegt, in denen Entspannungsmaßnahmen
durchgeführt werden, um katastrophale Erdbewegungen in
ruckartige umzuwandeln.
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Aus
den Inhalten der Skala lassen sich Gefährdungspotenzialkarten
erstellen, die dann eine Übersicht für technische
Maßnahmen liefert.
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Aus
dem Vorstehenden ergibt sich, dass der Einzelblock innerhalb der
Gebirgsgeometrien eine entscheidende Rolle spielt. Die großräumige
Betrachtung ist dabei bedeutungsvoll.
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Wesentlich
ist für die besagten Skalen ist, dass es unendlich viele
gleichartige Gruppierungen von Gebirgsgeometrien (2. Skala) gibt.
Dazu kommen deren Veränderungen (3. Skala).
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Die
Gebirgs- bzw. Erdkrustengeometrie wird örtlich und weltweit
ermittelt. Auf der Basis der Geometrien werden die Stellen mit erhöhter
Gebirgsspannung infolge Geodruck unter Beachtung des Geogegendruckes
in die Skalen 1–3 eingepasst und die Bohrungen und Sprengungen
raumgeometrisch so orientiert, dass die Änderung der Gebirgsgeometrie
(3. Skala) kontinuierlich oder schrittweise erfolgt.
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Mit
Hilfe der besagten Skalen wird auch die Stärke von Sprengungen
festgelegt und zwar sowohl im Hinblick auf den Gebirgsblock, der
sich bewegt oder bewegen soll, als auch im Hinblick auf die Masse
des Gebirges, die den Geogegendruck bereitstellt. Dabei werden die
Veränderungen der tektonischen geometrischen Elemente und
die Intensität der Veränderungen, d. h. die Veränderungen
der Verwurfs-, Aufschiebungs- und Verschiebungsmaße sowie
die Veränderungen im Streichen und Einfallen einbezogen
und die Interdependenz der tektonischen Strukturen und deren vorhandene Änderungen
für die Orientierung der Bohrungen, für die Festlegung
der Entspannungsmaßnahmen und für die Art und
Weise der Sprengungen berücksichtigt.
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Ziel
der Erfindung ist, aus katastrophalen Reduzierungen von Spannungen
ruckartige zu machen, um verheerende Schäden zu vermeiden.
Das geschieht durch eine Orientierung von Entspannungsmaßnahmen,
die die vorstehend beschriebene Skala als Grundlage hat. Dadurch
wird die derzeitige Gebirgsgeometrie und die Veränderungen
der Geometrien berücksichtigt. Dabei werden Bohrungen so
orientiert, dass durch Erschütterungssprengungen und andere
Maßnahmen sich die vorhandene Gebirgsgeometrie nach und
nach dem Spannungsaufbau anpasst, d. h. sich ändert. Zugleich
werden die Erschütterungen, d. h. Art und Weise von Sprengungen,
so dosiert, dass die besagten Änderungen entstehen, ohne
Gebirgsbewegungen zu erzeugen, die zu katastrophalen Ereignissen
führen bzw. ohne die Gebirgsspannung in Nachbarbereichen
zu erhöhen.
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Durch
die Berücksichtigung tektomechanischer Ereignisse erhält
das Reduzieren katastrophaler Erdbeben auf erträgliche
Maße entsprechend der Richterskala eine vorgangskonforme
Bezugsgrundlage für das Orientieren von Bohrungen sowie
für das Orientieren der örtlichen Entspannungsmaßnahmen und
für die Art und Weise der Sprengungen.
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Die
technischen Maßnahmen der Bohrungsorientierung sowie der
Festlegung von Entspannungsmaßnahmen und die Art und Weise
der Sprengungen oder anderer Erschütterungen sind für
alle Gebirgsgeometrien anwendbar und so auch für größere
Einheiten, indem die Zuführung von Energie, deren Reduzierung,
Weiterleitung sowie die Geokräfte nach Richtung und Wirksamkeit
berücksichtigt werden. Dazu kommt das Berücksichtigen
von Materialbilanzen wie Quetschungen, Pressungen und Auflockerungen,
Bewegungssperr- und -freizonen im Gebirge und die Materialtransporte,
die ebenfalls eine Folge der Veränderungen der Gebirgs-
bzw. Erdkrustengeometrien sind.
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D.
h., die Veränderungen der Gebirgsgeometrien und die tektomechanische
Beanspruchung sind eine wesentliche Grundlage für die Erdbebensystematik.
Wesentlich sind also die Inhalte der Gebirgsbereiche.
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Bedeutsam
sind für die Erdbebensystematik die Energien mit Zuführung,
Reduzierung und Weiterleitung. In Verbindung mit den Gebirgsgeometrien führen
Veränderungen in den Energieflussrichtungen zur Konzentration
bzw. Addition von Energien sowie auch zu deren Minderung. Beachtet
werden dabei die Bewegungsfrei- und -sperrzonen. Diese sind ebenfalls
eine Folge der Gebirgsgeometrie. D. h., die Gebirgsgeometrien lassen
abhängig vom Geodruck Bewegungen zu oder nicht. Im Gebirge
sind also Energiedifferenzen vorhanden, wobei der Reibungswiderstand
an den Scherflächen der Gebirgsgeometrien bedeutsam ist.
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Mit
den besagten Skalen 1–3 werden diese Tatbestände
berücksichtigt und gleichzeitig die unendlich vielen Kombinationsmöglichkeiten
innerhalb der Gebirgs- und Erdkrustengeometrie auf ein realistisches
Maß reduziert. So wird das Vorhandensein und/oder Fehlen
von Verschiebungen, Aufschiebungen und Abschiebungen sowie von Falten
und deren unendlich vielen Kombinationsmöglichkeiten zu
einer übersichtlichen Grundlage für das Verfahren
zum Reduzieren der Erdbebenintensität.
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Der
Bewegungsstopp wirkt unter anderem den Bewegungen von Kontinentalplatten
sowie den Bewegungen durch Vulkantätigkeit oder sonstige
Bewegungen infolge Spannungsveränderungen in der Erdkruste
entgegen. Dabei können die Bewegungssperrzonen in Richtung
Tagesoberfläche sowie auch horizontal und nach unten hin
wirken.
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In
der Plattentektonik werden die ozeanischen Platten unter die Kontinentalplatten
geschoben. Dabei kommt es zu Erdbeben. Großräumige
Bereiche werden bewegt. Das Erdbeben ist jedoch in der Regel auf
einen kleineren Bereich konzentriert. Das ist dort, wo größere
ruckartige Bewegungen und damit eine ruckartige Änderung
der Gebirgsgeometrie bzw. Erdkrustengeometrie entsteht. Maßgebend sind
immer die Gebirgsgeometrien und deren Veränderungen (3.
Skala) und zwar stets im großräumigen Zusammenhang.
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An
anderer Stelle drücken Kontinentalplatten aufeinander.
Dann sind wie im Mittelmeer mehr oder weniger senkrecht zu den kontinentalen
Bewegungsvorgängen unterschiedliche Geodrücke
und unterschiedliche Geodruckdifferenzen vorhanden. So entstehen örtlich
Spannungskonzentrationen auf engem Raum, wobei die Konzentrationen
in Verbindung mit großräumigen Bereichen stehen.
Dabei wird mit den drei Skalen das Gefährdungspotenzial
ermittelt und die Bohrungen und Sprengungen danach orientiert.
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Überwindet
der Geodruck den Geogegendruck kontinuierlich, dann werden die Energieinhalte in
kontinuierliche Bewegungen umgesetzt und von Natur aus immer wieder
reduziert bzw. der Energiekörper platzt und wird zerstört,
wenn das Gebirge nicht kompakt ist. Kommt es zu kontinuierlichen
Gebirgsbewegungen wie an den Verschiebungen, dann entstehen kleinere
Erdbeben und/oder seismische Erschütterungen, ausgelöst
durch die Minibewegungen oder durch das Platzen des Energiekörpers.
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Durch
die 2. und 3. Skala wird sowohl der örtliche Bereich als
auch der großräumige Bereich einbezogen, der am
Entstehen der Spannungskonzentrationen mitwirkt. Dabei wird die
Energie im Gebirge in Bewegungen so umgesetzt, dass keine neuen
Gefahrenquellen entstehen.
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Die
weltweite Bedeutung der Skalen erlaubt eine kontinuierliche Anpassung
an die Realitäten der Vorgänge innerhalb der Gebirgsgeometrien.
In diesem Zusammenhang werden die Bewegungen, die mit den Änderungen
der Gebirgsgeometrien verbunden sind, durch das Registrieren und
Auswerten von seismischen Impulsen begleitet.
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Technische Maßnahmen
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Die
messtechnisch erfassten vertikalen und horizontalen Bewegungen der
Erdoberfläche und die seismischen Signale in Verbindung
werden mit den Gebirgs- bzw. Erdkrustengeometrien (1. und 2. Skala)
und deren Veränderungen (3. Skala) gebracht. Die 3. Skala
ist entscheidend für die Orientierung der Bohrungen sowie
für die Festlegung von Entspannungsmaßnahmen und
die Art und Weise der Sprengungen.
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Diese
Tatbestände gelten beispielsweise auch für den
Bereich des St. Andreas-Grabens. Dort befinden sich Verschiebungen
bzw. eine Verschiebung oder Verschiebungszone, an denen insbesondere
horizontale Bewegungen stattfinden. Diese Bewegungen und deren Behinderung
stehen im Zusammenhang mit den großräumigen Anordnungen
von Gebirgsgeometrien und deren Veränderungsmöglichkeiten.
Diese Veränderungsmöglichkeiten werden mit Hilfe
der Skalen 1–3 ermittelt und danach möglichst
wenige Bohrungen (senkrecht bis horizontal) und Sprengungen orientiert,
um ruckartige Bewegungen in mehr oder weniger kontinuierliche umzusetzen.
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Im
vorstehenden Zusammenhang kann die gemeinsame Grundlage, die die
Skalen 1–3 für alle Erdbeben und seismischen Impulse
weltweit bietet, genutzt werden, indem die weltweiten Veränderungen
der Gebirgsgeometrien sowohl für den einzelnen Gebirgsblock
und im größeren Zusammenhang als Vergleich herangezogen
und die tektomechanischen Erkenntnisse berücksichtigt werden.
Ermittelt wird dabei auch, ob durch Bohrungen und Sprengungen an
anderen Stellen der Erdkruste Erdbeben mit ruckartigen Bewegungen
ausgelöst werden. Eine tektomechanische Bearbeitung der
Gebirgsgeometrien der Erdkruste wird für die technischen
Maßnahmen durchgeführt.
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Nach
einem Anwendungsbeispiel der Erfindung werden für die Ermittlung
und Verbesserung der Skalen die Bewegungen, die an der Tagesoberfläche und/oder
am Meeresboden örtlich und großräumig festgestellt
werden und seismischen Wellen, in Verbindung mit der Geometrie des
Gebirges und den damit zusammenhängenden Bewegungsabläufen
gebracht.
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Nach
einem weiteren Anwendungsbeispiel der Erfindung werden seismische
Messungen durchgeführt und dabei insbesondere 3D-Profile
hergestellt. Es werden die Strukturen ermittelt, die Anlass zum
Entstehen von Spannungen sind und vorstehend im Einzelnen beschrieben
wurden. Daran werden die Skalenwerte und/oder die Entspannungsmaßnahmen
zum Reduzieren der Erdbebenintensität orientiert.
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Von
Bedeutung ist vor allem, dass nicht nur die erste Skala sondern
auch die 2. und 3. Skala berücksichtigt werden, die die
Gebirgs- bzw. Erdkrustengeometrien, die weltweit vorhanden sind,
beinhalten.
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Alle
genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden,
werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19628367 [0002, 0016, 0017, 0057, 0071, 0076, 0084]
- - EP 760900 [0023, 0057, 0071]
- - DE 10324326 [0071]