DE102009005642A1 - Verfahren zum Betreiben eines medizinischen Arbeitsplatzes und medizinischer Arbeitsplatz - Google Patents

Verfahren zum Betreiben eines medizinischen Arbeitsplatzes und medizinischer Arbeitsplatz Download PDF

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Abstract

Bei einem Verfahren zum Betreiben eines medizinischen Arbeitsplatzes (2) mit einem während einer medizinischen Maßnahme zu verwendenden medizinischen Hilfsmittel (18a, b, 24, 26, 28), und mit einer Workflowinformation (14) über die medizinische Maßnahme verarbeitenden und anzeigenden Systemsteuerung (12), ermittelt die Systemsteuerung (12) eine aktuelle Zustandsinformation (21) des Hilfsmittels (18a, b, 24, 26, 28), und gleicht die Zustandsinformation (21) mit der Workflowinformation (14). Ein medizinischer Arbeitsplatz (2) mit einem während einer medizinischen Maßnahme zu verwendenden medizinischen Hilfsmittel (18a, b, 24, 26, 28), und mit einer Workflowinformation (14) über die medizinische Maßnahme verarbeitenden und anzeigenden Systemsteuerung (12) weist eine, eine aktuelle Zustandsinformation (21) des Hilfsmittels (18a, b, 24, 26, 28) ermittelnde Erfassungseinheit (20), und eine die Zustandsinformation (21) mit der Workflowinformation (14) abgleichende Abgleicheinheit (22) auf.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen medizinischen Arbeitsplatz und ein Verfahren zu dessen Betreiben.
  • Ein medizinischer Arbeitsplatz dient dazu, an einem Patienten eine medizinische Maßnahme durchzuführen. Für verschiedenste medizinisch-therapeutische Anwendungen werden hierbei unterschiedliche Instrumente eingesetzt. Chirurgen haben schon immer am Design solcher Instrumente mitgewirkt und versucht, diese bezüglich der jeweiligen klinischen Anwendung unter anderem in Form, Stabilität, Material usw. – also bezüglich ihres Designs – dediziert zu beeinflussen. Bekannt ist auch die Entwicklung von Maßanfertigungen bestimmter Instrumente für einzelne Chirurgen. Eine derartige Instrumentenentwicklung ist sehr aufwändig. Sobald das Zusammenwirken derartig komplex entwickelter Instrumente mit anderen Technologien erforderlich wird, welche an einem medizinischen Arbeitsplatz eingesetzt werden, treten häufig Probleme auf. Es kommt zu verschiedensten Interferenzen:
    Soll z. B. ein speziell entwickeltes medizinisches Instrument im Zusammenspiel mit der Technologie der Navigationsunterstützung verwendet werden, kann die Nutzbarkeit der Instrumente erschwert sein. Beispielsweise müssen für die optisch getrackte Navigation entsprechend sichtbare Marker am Instrument angebracht werden. Die mechanische Anbringung kann hier bei bestimmten Formen des Instruments erschwert sein. Bei elektromagnetisch getrackter Navigation kommt es zu ferromagnetischen Störungen, wenn am Arbeitsplatz vorhandene Instrumente mit dem elektromagnetischen Feld Wechselwirken.
  • Der operative Workflow bei einer medizinischen Maßnahme bzw. die Reihenfolge des Einsatzes verschiedenster Instrumente oder anderer medizinischer Hilfsmittel wie Schrauben, Plat ten, Verbindungselemente etc. erfordert sehr gute Kenntnisse der geplanten OP-Schritte. Nur so können stets die richtigen Instrumente angereicht werden, die richtigen Komponenten in der richtigen Reihenfolge zugeführt und bedient werden. Erschwert wird dies, wenn der Workflow in sterilem Umfeld stattfindet. Diese Komplexität führt immer wieder zu Störungen des OP-Ablaufs und führt im schlimmsten Fall sogar zu Fehlern im Rahmen der Operation. So kann z. B. ein falsches Material am Patienten eingesetzt werden, oder der Chirurg bzw. dessen Aufmerksamkeit wird durch die Konzentration auf die Auswahl des richtigen Hilfsmittels abgelenkt, so dass dieser relevante Strukturen im oder am Patienten verletzt. Hieraus resultiert in der Regel ein verlängerter OP-Ablauf etc..
  • Darüber hinaus werden heute sämtliche medizinischen Hilfsmittel dedizierter auf einzelne klinische Anwendungen abgestimmt und spezialisiert. Dies führt zu einer Vielzahl an Instrumenten und Implantaten, deren Zusammenspiel gewährleistet sein muss. Aufgrund der eher seltenen Nutzungsfrequenz der jeweils speziellen Hilfsmittel sind hier häufig Schulungen des medizinischen Personals oder Unterstützung durch Experten der jeweiligen Hersteller, z. B. eines Implantats – auch während einer Operation – notwendig.
  • Heute ist es bekannt, die o. g. Schwierigkeiten durch erfahrene, gut eingespielte Teams von medizinischem Personal sowie einen entsprechend intensiven Applikationssupport durch die jeweiligen Hersteller eines medizinisches Hilfsmittels zu lösen. Bei Verwendung von medizinischen Navigationssystemen ist z. B. eine sehr aufwändige Arbeitsweise notwendig. Dabei nutzt man entweder sehr komplexe, zum Teil nicht ergonomische Instrumente oder es wird bei Verwendung störender Instrumente auf elektromagnetisches Tracking als Technologie gänzlich verzichtet.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines medizinischen Arbeitsplatzes und einen verbesserten medizinischen Arbeitsplatz anzugeben.
  • Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe gelöst gemäß Patentanspruch 1, hinsichtlich des Arbeitsplatzes gemäß Patentanspruch 5. Vorrichtung und Verfahren werden im folgenden bezüglich jeweils entsprechender Aspekte – auch bezüglich ihrer Ausgestaltungen – abwechselnd erläutert.
  • Der zu betreibende medizinische Arbeitsplatz weist hierbei ein während einer medizinischen Maßnahme zu verwendendes medizinisches Hilfsmittel auf. Außerdem umfasst er eine Systemsteuerung, welche die medizinische Maßnahme betreffende Workflowinformationen verarbeitet und anzeigt. Erfindungsgemäß ermittelt die Systemsteuerung eine aktuelle Zustandsinformation des Hilfsmittels und gleicht die Zustandsinformation mit der Workflowinformation ab. Der Arbeitsplatz enthält zu letzteren Zwecken daher eine Erfassungseinheit und eine Abgleicheinheit.
  • Als medizinische Hilfsmittel werden in diesem Zusammenhang sämtliche im Rahmen medizinischer Maßnahmen denkbare Instrumente, Bauteile, Implantate oder auch Zubehör wie Nägel, Schrauben, Spezialwerkezuge etc. verstanden. Eine Zustandsinformation des Hilfsmittels ist z. B. dessen Bezeichnung, Kennung, Hersteller, Typ, Ausführung, Größe oder auch dessen Ortsposition innerhalb des medizinischen Arbeitsplatzes. Auch dessen Verwendungszustand, z. B. „in Benutzung”, „aktiv”, „ein”/”aus”, „geöffnet”, „verriegelt” usw.. Durch die Erfassung der Zustandsinformation des Hilfsmittel erhält die Systemsteuerung also eine Rückmeldung über den derzeitigen Zustand des Instruments. Hierdurch kann sie auf den tatsächlichen Arbeitsablauf am medizinischen Arbeitsplatz schließen. Durch Vergleich mit der Workflowinformation der Systemsteuerung kann diese so z. B. feststellen, ob der tatsächliche Arbeitsablauf dem geplanten Workflow entspricht, ob das richtige Hilfsmittel zur richtigen Zeit in richtiger Weise benutzt wird. Die Arbeitsschritte am Arbeitsplatz, z. B. eines Chirurgen, werden so – zumindest indirekt – verfolgt oder „mitgeloggt” und können so für eine Workflowautomatisierung genutzt werden.
  • Ein manuelles Weiterschalten – also eine Anzeige des nächsten Workflowschrittes mit den entsprechenden Anweisungen, Instrumentenempfehlungen etc. – in der Applikation der Systemsteuerung ist dann nicht mehr erforderlich.
  • Die Informationsübertragung innerhalb der Systemsteuerung bzw. zur Erfassungseinheit oder Abgleicheinheit sollte sich hierbei eines Standards bedienen. Hierzu bietet sich eine Erweiterung des etablierten DICOM-Standards an. Weitere Kommunikationsstandards, welche nutzbar wären, stammen aus der Informationstechnologie und werden im Umfeld SOA genutzt. Dies sind z. B. UDDI, WSDL, SOAP oder XML. Einzelne Komponenten des Arbeitsplatzes sind dann bei Verwendung dieser Standards herstellerunabhängig austauschbar. Sämtliche Komponenten bzw. Hilfsmittel im Arbeitsplatz sind somit in diesen virtuell integriert. Die Informationen im Arbeitsplatz werden erfindungsgemäß regelmäßig und automatisch abgeglichen, z. B. mit dem Workflow bzw. der Systemsteuerung.
  • Z. B. kann die Zustandsinformation als aktueller Ort eines Instruments mit Hilfe eines Navigationssystems als Erfassungseinheit bestimmt werden. Das Navigationssystem wird dann mit anderen Worten nicht nur weiterhin als Werkzeug zur korrekten Implantatplatzierung, sondern gemäß der Erfindung auch als Werkzeug zur korrekten operativen Vorgehensweise genutzt.
  • Entsprechende erfindungsgemäße Arbeitsplätze können darüber hinaus als lernende Systeme konfiguriert werden, so dass Anpassungen an spezifische Gegebenheiten in bestimmten Krankenhäusern bzw. bestimmte Vorlieben eines Operateurs berücksichtigt werden können. Weiterhin ist es denkbar, den Arbeitsplatz in einer kundenspezifischen Art aktiv zu konfigurieren. Somit können zunächst herstellerübergreifend Konfigurationen des Workflows in der Systemsteuerung festgelegt werden, welche dann aktiv auf einzelnen Komponenten oder besondere Implantate herstellerabhängig angepasst werden. Der Arbeitsplatz als Grundsystem ist jedoch für die herstellerunabhängige Verwendung ausgelegt.
  • Die Genauigkeit der medizinischen Maßnahme und damit das therapeutische Resultat sind verbessert. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet Unterstützung der Ausweitung minimalinvasiver Vorgehensweisen mit entsprechend verbesserter Patientensicherheit und geringerem Trauma durch den Eingriff. Insgesamt wird der Arbeitsablauf verbessert und damit die Eingriffszeit kürzer.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ermöglicht die o. g. vollständige Integration, dass die Systemsteuerung den Benutzer des Arbeitsplatzes anhand der Anzeige von Workflowinformationen durch die medizinische Maßnahme führt. Mit anderen Worten wird der Anwender softwaregestützt nach Art eines „Wizards” durch die Prozedur geführt.
  • Ist das Hilfsmittel beispielsweise ein Implantat, so kann diesem in der Software der Systemsteuerung eine spezifische Arbeitsfrequenz, also ein Sollworkflow zugeordnet werden. Diesen hat der Hersteller des Implantats in Schriftform in technischen Unterlagen regelhaft definiert. Gemäß der Erfindung werden diese Regeln in die Software der Systemsteuerung umgesetzt und bilden so den Soll-Workflow. Auf dieser Basis werden dann einzelne Typen, Größen etc. von Instrumenten und Implantaten einander zugeordnet und mit den jeweiligen Arbeitsschritten korreliert. Dadurch ist ein umfassendes Wissen darüber, welche Instrumente und Implantate wie zusammengehören bzw. wie und wann angewendet müssen, in der Systemsteuerung hinterlegt.
  • Durch die Erfassung der tatsächlichen Ist-Zustandsinformation und den Abgleich mit dem Soll-Workflow ist der Ist-Arbeitsablauf kontrollierbar. Das entsprechende Wissen muss nicht mehr exakt und genau vom Benutzer des Arbeitsplatzes bereitgestellt bzw. erlernt werden, da dies in der Systemsteuerung hinterlegt ist. Der Workflow für die medizinische Maßnahme kann damit automatisch von der Systemsteuerung vorgegeben werden. Auch Warnungen bei Fehlern können so dem Anwender – z. B. durch Auslösen eines Alarms – von der Systemsteuerung aktiv kommuniziert werden, um eine Fehlnutzung und damit Komplikationen zu vermeiden. So kann beispielsweise ein potentielles Versagen des Implantats bei Auswahl einer zu schwachen oder anderweitig falschen Schraube bzw. Implantats vermieden werden. Das erfindungsgemäße Verfahren realisiert mit anderen Worten hierbei eine Art technisches Expertensystem. Das medizinische Wissen und die therapeutischen Entscheidungen werden jedoch hiervon nicht beeinflusst, da das System lediglich unterstützend, also nicht direkt, in die medizinische Maßnahme eingreift. Die Systemsteuerung ist eher als begleitendes Hilfsinstrument zu verstehen.
  • Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen muss also kein spezielles Wissen über die Verwendung bestimmter Hilfsmittel beim Bediener vorhanden sein. So sind einzelne Komponenten bzw. Hilfsmittel im erfindungsgemäßen Arbeitsplatz austauschbar. So sind z. B. Implantate herstellerunabhängig verwendbar.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren stellt damit den optimalen Einsatz des jeweiligen Hilfsmittels bzw. Instrumentes auch unter schwierigen Bedingungen sicher.
  • Die Systemsteuerung ermittelt die Zustandsinformation mit Hilfe der Erfassungseinheit. Diese kann z. B. eine im OP-Saal installierte Videokamera mit zugeordneter Bildverarbeitung bzw. Mustererkennung sein, welche bestimmte Arbeitsabläufe wiedererkennt und anhand dessen den aktuellen Zustand der verwendeten Hilfsmittel bestimmt. Die Systemsteuerung kann anhand dieser erkannten Informationen beispielsweise den nächsten Schritt im Workflow vorschlagen. Durch ein Kamerasystem oder ähnliches erfolgt eine passive Erfassung der Zustandsinformation.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens kann aber auch das Hilfsmittel seine Zustandsinformation aktiv mit Hilfe eines Senders an die Systemsteuerung übermitteln. Hierzu besitzt das Instrument z. B. eine RFID-Markierung, mit welcher sie sich aktiv an der Systemsteuerung bzw. dem gesamten Arbeitsplatz identifiziert. Als aktive Übermittlung von Zustandsinformationen können in diesem Sinne auch klassische Trackingverfahren verstanden werden, bei denen das Instrument sich über aktive oder passive Marker dem Navigationssystem mitteilt. Eine entsprechende IT-Plattform zur Kommunikation steht in der Regel in einem Arbeitsplatz zur Verfügung, z. B. in einem vorhandenen C-Bogen, dem Navigationssystem, einem Anästhesiegerät oder ähnlichem.
  • Derartige Hilfsmittel können auch mit anderen Worten als „intelligente” Hilfsmittel verstanden werden, da sie – zumindest in begrenzter Weise – über eine Kommunikationsfähigkeit mit der Systemsteuerung verfügen. In gewisser Weise lässt sich dies sogar für die o. g. Lösung behaupten, die mit passiven Hilfsmitteln arbeitet. Selbst diesen wird durch die Erfassungseinheit und deren Zuordnung einer Zustandsinformation eine gewisse „Intelligenz” zugeordnet.
  • Das Instrument bzw. Hilfsmittel wird in dieser Ausführungsform von vorneherein, also bei dessen Design bzw. Entwicklung oder Fertigung in einem integrierten Kontext bezüglich des Arbeitsplatzes entwickelt und hat daher die Möglichkeit, sich aktiv im Arbeitsplatz zu identifizieren. Das Tracking, Loggen usw. des Zustandes, der Nutzung etc. des Hilfsmittels wird dadurch besonders einfach bzw. effektiv.
  • Wenn nötig, wird das Instrument daher z. B. bereits vorab aus nicht mit dem Arbeitsplatz interferierenden Materialien gefertigt, z. B. aus Keramik oder röntgendurchlässig, abhängig von der jeweiligen klinischen Applikation bzw. der medizinischen Maßnahme welche am Arbeitsplatz durchgeführt werden soll.
  • Die Erfassungseinheit kann also in unterschiedlichster Weise ausgestaltet sein und kann in vorteilhaften Ausführungsformen mindestens eine der folgenden Komponenten enthalten: Eine Kamera mit einer Mustererkennungseinrichtung, ein Navigationssystem oder ein RFID-Identifikationssystem.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens kann der Arbeitsplatz ein zumindest einen Teil der medizinischen Maßnahme durchführendes medizinisches Gerät enthalten. Hierzu enthält das medizinische Gerät eine Schnittstelle zur Systemsteuerung. Auch das medizinische Gerät tauscht dann Workflowinformation und/oder Zustandsinformation mit der Systemsteuerung aus. Alle im Rahmen eines Arbeitsplatzes verwendeten Modalitäten haben daher eine Software zur automatischen Verarbeitung dieser Informationen und zur Steuerung der Einstellungen für ihre Anwendung. So kann anderseits durch den Zugriff auf die Systemsteuerung z. B. eine automatische Positionierung und Einstellung der jeweiligen Modalität erfolgen Auch können Komponenten verschiedener Hersteller hierdurch an- und ausgeschaltet werden.
  • Als Vorteil ergibt sich hierbei, dass Hilfsmittel auch in einem erweiterten Arbeitsplatz, z. B. nämlich in angeschlossenen Modalitäten entsprechend berücksichtigt werden können. Z. B. können die Materialeigenschaften des Instruments im jeweiligen Workflow berücksichtigt werden, wenn diese als Zustandsinformation an die Systemsteuerung gemeldet werden. Im Arbeitsplatz bewirkt dies die Unabhängigkeit von spezifischen Instrumentenherstellern, da ein direkter Applikationssupport nicht wirklich erforderlich ist. Dies kann auch bei einem Implantathersteller Personalkosten im Applikationssupport sparen.
  • Für eine weitere Beschreibung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der Zeichnung verwiesen. Es zeigt:
  • 1 einen medizinischen Arbeitsplatz gemäß der Erfindung.
  • 1 zeigt einen medizinischen Arbeitsplatz 2 mit einem auf einer Liege 4 gebetteten Patienten 6. Ein Arzt 8 führt am Patienten 6 eine medizinische Maßnahme durch, bei der er dem Patienten 6 einen Nagel 10 implantiert. Der Arbeitsplatz 2 weist eine Systemsteuerung 12 auf, welche Workflowinformation 14 über die vom Arzt 8 durchgeführte medizinische Maßnahme beinhaltet. An einem Monitor 16 wird die Workflowinformation 14 angezeigt.
  • Am Arbeitsplatz 2 sind verschiedene Typen von Schrauben 18a, b vorrätig, welche zur Verriegelung von Nägeln im allgemeinen benutzt werden. Für den speziell gewählten Nagel 10 sind die Schrauben des Typs 18b notwendig. Die Systemsteuerung 12 verfügt über eine Erfassungseinheit 20, ein Kamerasystem mit Kamera 23 und einer Mustererkennungseinrichtung (nicht dargestellt), welche in der Lage ist, die Schrauben 18a, b zu identifizieren bzw. zu unterscheiden. Hierzu erzeugt die Erfassungseinheit eine Zustandsinformation 21, im vorliegenden Fall Ort und Typ der Schrauben 18a, b.
  • Fälschlicherweise versucht nun der Arzt 8 eine Schraube 18a zu benutzen und mit dem Nagel 10 zu verbinden. Die Erfassungseinheit 20 erfasst, dass sich die Schraube 18a zum Nagel 10 hin bewegt und vergleicht die dies beschreibende Zustandsinformation 21 über eine Abgleicheinheit 22 mit der Workflowinformation 14. Da hier eine Abweichung festgestellt wird, nämlich die Verwendung einer Schraube 18a anstelle einer Schraube 18b, wird dies dem Chirurgen 8 am Monitor 16 angezeigt, woraufhin dieser seinen Fehler bemerkt und den Nagel 10 mit Hilfe von Schrauben 18b befestigt.
  • Zum Platzieren des Nagels 10 im Patienten 6 ist außerdem gemäß der Workflowinformation 14 zunächst eine Zange 24 zum Einsetzen des Nagels 10, anschließend einen Hammer 26 zur endgültigen Platzierung des Nagels 10 und anschließend ein Schraubendreher 28 zur Befestigung der Schrauben 18b notwendig.
  • Auch die Verwendung der genannten Werkzeuge wird von der Erfassungseinheit 20 beobachtet und protokolliert, also „geloggt”. Der Arzt 8 benutzt zunächst richtigerweise die Zange 24 zum Platzieren des Nagels 10, greift jedoch dann zum Schraubenzieher 28 um die Schrauben 18b zu befestigen. Auch dies wird wiederum von der Erfassungseinheit 20 erfasst und über die Abgleichseinheit 2 mit der Workflowinformation 14 verglichen. Sobald der Arzt 8 den Schraubendreher 28 bewegt, wird er über den Monitor 16 darauf hingewiesen, zunächst den Hammer 26 zu benutzen, um den Nagel 10 zu befestigen, bevor er den Schraubendreher 28 benutzt. So wird der Arzt 8 zum richtigen Vorgehen durch die Systemsteuerung 12 geleitet oder mit anderen Worten auch „gezwungen”.
  • In einer alternativen Ausführungsform sind die Schrauben 18a, b mit verschiedenen RFID-Chips 30a, b bestückt. Die Erfassungseinheit 20 ist nun ein RFID-Sensor 32. Die Schrauben 18a, b werden anhand des RFID-Sensors 32 und nicht anhand der vorher verwendete Kamera 23 erkannt.
  • In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist die Erfassungseinheit 20 ein Navigationssystems 36. Zange 24, Hammer 26 und Schraubendreher 28 weisen daher Marker 34 des Navigationssystems auf. In dieser alternativen Ausführungsform wird die Bewegung des Schraubenziehers 28 anstelle des Hammers 26 durch das Navigationssystem 36 anstelle der oben erwähnten Kamera 23 erfasst. Die Reaktion der Systemsteuerung 12 ist die gleiche, wie oben beschrieben.
  • In einer anderen alternativen Ausführungsform weist der Arbeitsplatz 2 ein Röntgengerät 38 auf. Dieses verfügt über eine Schnittstelle 40 zur Systemsteuerung 12. Über die Schnittstelle 40 tauschen beide Teilkomponenten Zustandsinformation 40 und Workflowinformation 14 aus. Somit ist auch das Röntgengerät 38 mit sämtlicher im Arbeitsplatz 2 verfügbaren Information versorgt. So wird z. B. während der Benutzung des röntgenundurchlässigen Hammers 24 die Röntgenstrahlung automatisch ausgeschaltet, um den Patienten zu schonen. Dagegen wird der Arzt 8 vom Röntgengerät 38 durch Übertragung von Workflowinformation 14 zur Systemsteuerung 12 während einer Röntgensitzung aufgefordert, einen röntgendurchlässigen Schraubendreher 42 anstelle des von ihm sonst vorzugsweise benutzten Schraubendrehers 28 zu benutzen, der aus nicht röntgendurchlässigem Material besteht.
  • 2
    Arbeitsplatz
    4
    Liege
    6
    Patient
    8
    Arzt
    10
    Nagel
    12
    Systemsteuerung
    14
    Workflowinformation
    16
    Monitor
    18a, b
    Schraube
    20
    Erfassungseinheit
    21
    Zustandsinformation
    22
    Abgleicheinheit
    23
    Kamera
    24
    Zange
    26
    Hammer
    28
    Schraubendreher
    30a, b
    RFID-Chip
    32
    RFID-Sensor
    34
    Marker
    36
    Navigationssystem
    38
    Röntgengerät
    40
    Schnittstelle
    42
    Schraubendreher

Claims (8)

  1. Verfahren zum Betreiben eines medizinischen Arbeitsplatzes (2) mit einem während einer medizinischen Maßnahme zu verwendenden medizinischen Hilfsmittel (18a, b, 24, 26, 28), und mit einer Workflowinformation (14) über die medizinische Maßnahme verarbeitenden und anzeigenden Systemsteuerung (12), bei dem die Systemsteuerung (12) eine aktuelle Zustandsinformation (21) des Hilfsmittels (18a, b, 24, 26, 28) ermittelt, und die Zustandsinformation (21) mit der Workflowinformation (14) abgleicht.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Systemsteuerung (12) den Benutzer des Arbeitsplatzes (2) anhand der Anzeige von Workflowinformation (14) durch die medizinische Maßnahme führt.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Hilfsmittel (18a, b, 24, 26, 28) seine Zustandsinformation (21) aktiv an die Systemsteuerung (12) übermittelt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Arbeitsplatz (2) ein zumindest einen Teil der medizinischen Maßnahme durchführendes medizinisches Gerät (38) enthält, bei dem das medizinische Gerät (38) Workflowinformation (14) und/oder Zustandsinformation (21) mit der Systemsteuerung (12) austauscht.
  5. Medizinischer Arbeitsplatz (2) mit einem während einer medizinischen Maßnahme zu verwendenden medizinischen Hilfsmittel (18a, b, 24, 26, 28), und mit einer Workflowinformation (14) über die medizinische Maßnahme verarbeitenden und anzeigenden Systemsteuerung (12), bei dem der Arbeitsplatz (2) eine, eine aktuelle Zustandsinformation (21) des Hilfsmittels (18a, b, 24, 26, 28) ermittelnde Erfassungseinheit (20), und eine die Zustandsinformation (21) mit der Workflowinformation (14) abgleichende Abgleicheinheit (22) aufweist.
  6. Arbeitsplatz (2) nach Anspruch 5, bei dem das Hilfsmittel (18a, b, 24, 26, 28) einen die Zustandsinformation (21) aktiv übermittelnden Sender (30a, b) enthält.
  7. Arbeitsplatz (2) nach einem der Ansprüche 5 bis 6, bei dem die Erfassungseinheit (20) mindestens eine der folgenden Komponenten enthält: – eine Kamera (23) mit einer Mustererkennungseinrichtung, – ein Navigationssystem (36), – ein RFID-Identifikationssystem (32).
  8. Arbeitsplatz (2) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei der Arbeitsplatz (2) ein zumindest einen Teil der medizinischen Maßnahme durchführendes medizinisches Gerät (38) enthält, bei dem das medizinische Gerät (38) eine Workflowinformation (14) und/oder Zustandsinformation (21) mit der Systemsteuerung (12) austauschende Schnittstelle (40) aufweist.
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