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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Solarzelle
mit einer Vorder- und einer Rückseite aus einem Siliziumsubstrat
sowie einer Solarzelle, hergestellt nach diesem Verfahren.
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Zur
Herstellung von Solarzellen aus einem Siliziumsubstrat ist eine
Vielzahl von Verfahren bekannt. Typischerweise umfassen solche Verfahren beginnend
mit einem homogen n- oder p-dotierten Siliziumwafer folgende Verfahrensschritte:
Erzeugen einer Textur zur Verbesserung der optischen Eigenschaften
auf der Vorderseite des Siliziumsubstrates, Durchführung
einer Diffusion an der Vorderseite zur Erzeugung eines Emitters
und zur Ausbildung eines pn-Übergangs, Entfernen eines
sich bei der vorangegangenen Diffusion bildenden Silikatglases;
Aufbringen einer Antireflexschicht zur weiteren Verbesserung der
optischen Eigenschaften auf der Vorderseite des Siliziumsubstrates
und schließlich Aufbringung von Metallisierungen auf der
Vorder- und Rückseite der Solarzelle, zur elektrischen
Kontaktierung des Emitters über die Vorderseitenmetallisierung
und des übrigen Substrates (der Basis) über die
Rückseitenmetallisierung.
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Bei
industriell mit solchen Verfahren hergestellten Solarzellen ist
typischerweise die gesamte Rückseite ganzflächig
mit einem Aluminium-Siliziumgemisch bedeckt. Dies weist den Nachteil
auf, dass aufgrund der geringen Passivierungswirkung, d. h. einer
hohen Rekombinationsrate und damit einem Verlust von Ladungsträgerpaaren
für die elektrische Energiegewinnung eine Reduzierung des
Wirkungsgrades der Solarzelle erfolgt. Weiterhin weist die Rückseite einer
solchen Solarzelle eine geringe optische Reflexionswirkung auf,
so dass in die Solarzelle über die Vorderseite eintretende
elektromagnetische Strahlung teilweise an der Rückseite
absorbiert wird und somit nicht zur weiteren Erzeugung von Ladungsträgerpaaren
zur Verfügung steht. Dies bewirkt eine weitere Reduzierung
des Wirkungsgrades der Solarzelle.
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Zwar
sind Prozessfolgen bekannt, welche die vorgenannten Nachteile teilweise
beheben, diese Prozessfolgen stellen jedoch eine große
Abwandlung der an sich bekannten Prozessabfolge dar, so dass sie
nur mit großem Aufwand in bereits bestehende industrielle
Fertigungsprozesse integrierbar sind und eine erhebliche Erhöhung
der Herstellungskosten zur Folge haben.
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Um
eine bessere Passivierung der Rückseite der Solarzelle
zu erreichen, ist es bekannt, nach Eindiffundieren des Emitters
auf Aufbringen einer als Siliziumnitridschicht ausgebildeten Antireflexschicht
an der Vorderseite des Siliziumsubstrates einen Materialabtrag an
der Rückseite der Solarzelle vorzunehmen, um einen eventuell
an der Rückseite eindiffundierten Emitter abzutragen und
anschließend eine Schichtstruktur zur Passivierung auf
die Rückseite aufzubringen, mittels PECVD (Plasma Enhanced Chemical
Vapour Deposition). Die Schichtstruktur besteht aus einer ersten
Schicht SiOxNY:H
und einer Schicht SiNX:H. Ein solcher Prozess
ist in Industrial Type Cz Silicon Solar Cells With Screen-Printed
Fine Line Front Contacts And Passivated Rear Contacted By Laser
Firing, Marc Hofmann et al., 23rd European Photovoltaic Solar Energy
Conference and Exhibition, 1–5 September 2008, Valencia,
Spain beschrieben.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine alternative Prozessfolge vorzuschlagen, welche zu einer im
Vergleich zu vorbekannten Verfahren verbesserten Passivierung insbesondere
der Rückseite der Solarzelle führt und/oder eine
gute Passivierungswirkung mit einfacheren und kostengünstigeren
Prozessschritten ermöglicht. Weiterhin soll mit der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Verfügung gestellt werden, welches
einerseits den Wirkungsgrad der mittels dieses Verfahrens hergestellten
Solarzelle erhöht und andererseits eine Integrierung des
neuen Verfahrens in einfacher Weise in bekannte Fertigungsprozesse ermöglicht.
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Gelöst
ist diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 und einer Solarzelle gemäß Anspruch 17. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
finden sich in den Ansprüchen 2 bis 16.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer
Solarzelle mit einer Vorder- und einer Rückseite aus einem
Siliziumsubstrat, insbesondere einem Siliziumwafer umfasst folgende
Verfahrensschritte:
In einem Verfahrensschritt A erfolgt eine
Texturierung mindestens einer Seite des Siliziumsubstrates zur Verbesserung
der Absorption bei Beaufschlagung der Solarzelle mit elektromagnetischer
Strahlung und/oder ein Entfernen des Sägeschadens an mindestens
einer Seite des Siliziumsubstrates. Mit „Sägeschaden” werden
solche Verunreinigungen und Unebenheiten bzw. Störungen
in der Kristallstruktur an den Oberflächen des Siliziumsubstrates
bezeichnet, welche bei der Herstellung des Siliziumsubstrates durch
Absägen von einem Block entstehen. Vorzugsweise erfolgt
eine Textur von monokristallinem Silizium durch Ätzung
der Solarzelle in einer KOH oder einer NaOH Lösung, in
der Isopropylalkohol oder andere organische Bestandteile enhalten
sind. Für multkristallines Silizium erfolgt vorzugsweise eine Ätzung
in einer Mischung aus HNO3 und HF. Es liegen
auch weitere Verfahren im Rahmen der Erfindung, in denen eine Textur über
weitere nasschemische Verfahren und/oder Maskierungen erfolgt (z.
B. Photolithografieschritten) oder mittels Plasma oder Laserprozessen
durchgeführt wird.
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Vorzugsweise
wird das Verfahren auf einem bereits homogen dotierten Siliziumsubstrat
durchgeführt, alternativ liegt auch eine homogene Dotierung des
Siliziumsubstrates als vorgelagerter Verfahrensschritt im Rahmen
der Erfindung.
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In
einem Schritt B wird ein Emitterbereich zumindest an Teilbereichen
zumindest einer Seite des Siliziumsubstrates durch Eindiffundieren
mindestens eines Dotierstoffes erzeugt. Der Dotierstoff ist hierbei derart
gewählt, dass eine entgegengesetzte Dotierung im Vergleich
zu der homogenen Dotierung des Siliziumsubstrates erfolgt. Typischerweise
wird das Verfahren auf homogen p-dotierten Siliziumsubstraten angewandt,
so dass entsprechend ein n-dotierter Emitter in Verfahrensschritt
B erzeugt wird. Ebenso liegt jedoch eine Umkehrung im Rahmen der
Erfindung, d. h. die Verwendung eines homogen n-dotierten Siliziumsubstrates
und entsprechend die Erzeugung eines p-dotierten Emitterbereiches
in Verfahrensschritt B aufgrund der entgegengesetzten Dotierungen
bildet sich zwischen dem erzeugten Emitterbereich und dem angrenzenden
homogen dotierten Bereich des Siliziumsubstrates (der Basis) ein pn-Übergang
aus.
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In
Verbindung mit der Erzeugung des Emitterbereiches in Verfahrenschritt
B entstehen Rückstände auf den Oberflächen
des Siliziumsubstrates in Form einer Glasschicht, welche den Dotierstoff
enthält. Wird beispielsweise der Emitterbereich mittels Diffusion
des Dotierstoffes Bor erzeugt, so bildet sich auf den Oberflächen
ein Borsilikatglas aus.
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In
einem Verfahrensschritt C erfolgt daher das Entfernen einer Glasschicht
auf mindestens einer Seite des Siliziumsubstrates, wobei die Glasschicht
den Dotierstoff enthält. Vorzugsweise erfolgt das Entfernen
auf Vorder- und Rückseite des Siliziumsubstrates. Die Glasschicht
kann beispielsweise bei der Diffusion eines Dotierstoffes aus der
Gasphase entstanden sein oder es kann in Schritt B zunächst eine
den Dotierstoff enthaltende Glasschicht aufgebracht werden, zum
Eindiffundieren des Dotierstoffes.
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In
einem Verfahrensschritt D wird eine Maskierungsschicht zumindest
auf zumindest einem Teilbereich zumindest einer Seite des Siliziumsubstrates aufgebracht,
wobei die Maskierungsschicht eine dielektrische Schicht ist.
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Danach
wird in einem Verfahrenschritt E zumindest ein Teil des Materials
des Siliziumsubstrates an mindestens einer Seite des Siliziumsubstrates
abgetragen und/oder zumindest eine Seite der Oberfläche
konditioniert. Ein Konditionieren ist eine Oberflächenbehandlung
die bewirkt, dass in einem nachfolgenden Passivierungsschritt eine
bessere elektrische Passivierung der konditionierten Oberfläche
erreicht wird, vorzugsweise umfasst die Konditionierung einen geringfügigen
Materialabtrag. Vorzugsweise wird bei diesem Materialabtrag der
Emitter an den Oberflächenbereichen des Siliziumsubstrates entfernt,
an denen kein Emitter erwünscht ist, beispielsweise an
der Rückseite des Sili ziumsubstrates bei Herstellung einer
Standard-Solarzellenstruktur. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung,
dass zusätzlich nach Entfernen des Emitters oder alternativ lediglich
eine Oberflächenkonditionierung zumindest von Teilbereichen
der Oberfläche des Siliziumsubstrates erfolgt.
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In
einem Verfahrensschritt F werden Metallisierungsstrukturen auf Vorder-
und/oder Rückseite des Siliziumsubstrates aufgebracht,
zur elektrischen Kontaktierung der Solarzelle, insbesondere zur
elektrischen Kontaktierung des homogen dotierten Bereiches des Siliziumsubstrates
einerseits und des Emitterbereiches andererseits.
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Wesentlich
ist nun, dass zwischen den Verfahrenschritten E und F in einem Verfahrensschritt
E2 eine thermische Oxidation durchgeführt wird, zur Ausbildung
einer thermischen Oxidschicht in einem Teilbereich der Vorder- und/oder
Rückseite des Siliziumsubstrates, welcher nicht durch die
in Schritt D aufgebrachte Maskierungsschicht bedeckt ist. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt somit eine
zumindest teilweise Bedeckung zumindest einer Seite des Siliziumsubstrates
mit der mittels thermischer Oxidation ausgebildeten Oxidschicht.
Wesentlich ist weiterhin, dass sowohl die Maskierungsschicht, als
auch die Oxidschicht in den nachfolgenden Prozessschritten nicht
wieder von der Solarzelle entfernt werden. Im Gegensatz zu Maskierungsschichten,
welche beispielsweise bei Photolithografieprozessen lediglich zur
Strukturausbildung verwendet und danach wieder entfernt werden,
verbleiben bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
sowohl die Maskierungsschicht, als auch die Oxidschicht im Wesentlichen
auf der Solarzelle, d. h. es erfolgt insbesondere keine vollständige
Entfernung der Oxidschicht oder der Maskierungsschicht. Der Hintergrund
hierfür ist, dass die Maskierungsschicht und die Oxidschicht
zur Verbesserung der Oberflächenpassivierung und/oder der
optischen Eigenschaften hinsichtlich in die Solarzelle eintretender
elektromagnetischer Strahlung dienen. Die thermische Oxidation erfolgt
vorzugsweise in einem Rohrofen oder in einer Durchlaufanlage, vorzugsweise
in einer Prozessatmosphäre, in der eine Sauerstoffquelle,
beispielsweise Sauerstoff oder Ozon in Form von O2 oder
O3, enthalten ist. Zur Beschleunigung der
Oxidation ist vorzugsweise auch Wasserdampf in der Prozessatmosphäre
enthalten. Weiterhin ist vorzugsweise DCE (Dichlorethylen) in der
Prozessatmosphäre zur Beschleunigung der Oxidation enthalten.
Zur weiteren Beschleunigung der Oxidation kann diese auch unter
erhöhtem Druck im Prozessraum durchgeführt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich
von vorbekannten Verfahren somit zunächst dadurch, dass
die beiden genannten Schichten auf der Solarzelle verbleiben. Gegenüber
dem einleitend erwähnten vorbekannten Verfahren, bei dem
auf der Rückseite der Solarzelle eine Schichtstruktur mittels
PECVD zur Verbesserung der Passivierungswirkung aufgebracht wird,
unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere dadurch, dass mittels thermischer Oxidation eine thermische
Oxidschicht aufgebracht wird.
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Die
Bezeichnung „Oxidschicht” bezeichnet hierbei eine
mittels thermischer Oxidation erzeugte Schicht, welche typischerweise
aus der Oxidation der Oberfläche des Siliziumsubstrates
hervorgeht. Hierdurch bedingt kann die Oxidschicht Silizium enthalten,
und beispielsweise als SiO2-Schicht ausgebildet sein
oder in einem anderen stöchiometrischen Verhältnis
als SiOx-Schicht.
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Die
Verwendung einer Oxidschicht weist den Vorteil auf, dass bei gleichzeitig
sehr guter Passivierung der Oberfläche eine geringe Dichte
von fest in die Passivierungsschicht eingebauten Ladungen erreicht
wird. Insbesondere bei Verwendung eines p-Typ Substrates kann es
durch die Ausbildung von hohen Dichten von positiven Ladungen in
den passivierenden Schichten dazu kommen, dass an der Grenzfläche
zu dieser Schicht sich innerhalb des Siliziums negative Ladungen
als Spiegelladung anhäufen. Es ist bekannt, dass diese
Spiegelladungen eine Inversionsschicht bilden können und über
einen Kurzschluss mit den rückseitigen Kontakten zu einem
Stromverlust der Solarzelle führen.
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Insbesondere
die Verwendung einer mittels thermischer Oxidation erzeugten Oxidschicht
weist den Vorteil auf, dass solche Oxidschichten eine gut passivierbare
Grenzfläche zu der Oberfläche des Siliziumsubstrates
aufweisen, da aufgrund der Oxidation die Oxidschicht geringfügig
in die Substratoberfläche „hineinwächst” und
daher eine besser geeignete Oberfläche aufweist, verglichen
mit durch andere Verfahren abgeschiedenen Oxidschichten.
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Bei
den vorbekannten Verfahren ist bisher davon ausgegangen worden,
dass die Aufbringung einer Oxidschicht durch thermische Oxidation
mehrere Nachteile aufweist:
Zum Einen ist eine Oxidschicht
nur bedingt als Antireflexschicht für eine Solarzelle geeignet,
sofern eine Verkapslung der Solarzelle in einem Modul erwünscht
ist. In diesem Fall ist der Brechungsindex einer mittels thermischer
Oxidation hergestellten Oxidschicht nachteilig für die
optischen Eigenschaften der Solarzelle. Darüber hinaus
konnte bei vorbekannten Verfahren nicht verhindert werden, dass
bei Passivierung beispielsweise der Rückseite einer Solarzelle mittels
einer Oxidschicht sich ebenfalls eine Oxidschicht auf der Vorderseite
der Solarzelle ausbildet, welche zu den genannten Nachteilen hinsichtlich
der optischen Eigenschaften führt. Insbesondere erweist sich
der Effekt als nachteilig, dass auf texturierten Oberflächen,
wie typischerweise der Vorderseite einer Solarzelle bei thermischer
Oxidation eine Oxidschicht schneller wächst als auf einer
planen Oberfläche, wie typischerweise der Rückseite
der Solarzelle.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass die Ausbildung einer Oxidschicht mittels
thermischer Oxidation auf einer Oberfläche, an welcher
ein Emitterbereich ausgebildet ist, zu einem teilweisen Verzehren
des Emitterbereiches führt, so dass die elektrischen Eigenschaften
der Solarzelle beeinträchtigt sind.
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Vorteilhafterweise
weist die Maskierungsschicht daher die Eigenschaft auf, dass sie
die Ausbildung einer Oxidschicht insbesondere bei thermischer Oxidation
auf der Maskierungsschicht hemmt. Untersuchungen der Anmelder haben
ergeben, dass eine solche die Ausbildung einer Oxidschicht hemmende
Wirkung insbesondere bei Ausbildung der Maskierungsschicht als Siliziumnitridschicht
oder als Siliziumcarbidschicht besteht.
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In
dieser vorteilhaften Ausführungsform ist es somit erstmals
möglich, Teilbereiche der Oberflächen des Siliziumsubstrates
mittels einer Maskierungsschicht zu maskieren und danach eine thermische
Oxidation durchzuführen, welche aufgrund der hemmenden
Wirkung der Maskierungsschicht hinsichtlich der Ausbildung einer
Oxidschicht im Wesentlichen zu einer Ausbildung einer Oxid schicht
in den nicht durch die Maskierungsschicht bedeckten Bereich führt.
Hierdurch können somit die Vorteile der passivierenden
Wirkung einer Oxidschicht für eine mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Solarzelle benutzt werden und gleichzeitig
werden die zuvor genannten Nachteile bei Ausbildung einer parasitären
Oxidschicht insbesondere auf einer texturierten Vorderseite und/oder
auf einer Oberfläche, an der ein Emitter angeordnet ist,
vermieden. Insbesondere ist es vorteilhaft, die Maskierungsschicht
auf derjenigen Seite der Solarzelle auszubilden, an welcher die
Beaufschlagung der Solarzelle mit elektromagnetischer Strahlung
erfolgt und die Maskierungsschicht als Antireflexschicht auszubilden.
Vorzugsweise wird hierbei die Maskierungsschicht als Siliziumnitridschicht
ausgebildet, da die Verwendung einer Siliziunitridschicht als Antireflexschicht üblich
ist und somit auf vorbekannte Prozessabfolgen zurückgegriffen
werden kann.
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Hierbei
ist es vorteilhaft, die als Antireflexschicht ausgebildete Maskierungsschicht
der Antireflexwirkung nach Prozessabschluss der Solarzelle zu optimieren,
insbesondere ist eine Dicke der Antireflexschicht in einem Bereich
zwischen 50 nm bis 150 nm, insbesondere in einem Bereich von 60
nm bis 100 nm und vorzugsweise in einem Bereich von 65 nm bis 90
nm vorteilhaft.
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Die
Maskierungsschicht kann auf verschiedene Arten aufgebracht werden,
vorzugsweise durch PECVD, Sputtern oder APCVD. Der Brechungsindex der
Maskierungsschicht beträgt vorzugsweise ca. 2,1. Allerdings
können auch Brechungsindices von 1,9–2,7 insbesondere
2,0–2,3 sinnvoll verwendet werden. Insbesondere ist es
vorteilhaft, wenn der Brechungsindex innerhalb der Schicht verschiedene Werte
annimmt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Maskierungsschicht in Verfahrensschritt D im
Wesentlichen lediglich auf eine Maskierungsschichtseite aufgebracht,
welche die Vorder- oder die Rückseite des Siliziumsubstrates
ist. Dies ist beispielsweise wünschenswert, wenn wie zuvor
beschrieben, die Maskierungsschicht als Antireflexschicht ausgebildet ist
und beispielsweise auf der Vorderseite des Siliziumsubstrates aufgebracht
wird.
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Vorzugsweise
ist die Maskierungsschicht derart ausgebildet, dass sie durch bestimmte
Prozesse zum Materialabtrag, insbesondere durch bestimmte Ätzprozesse
nicht oder nur geringfügig abgetragen wird. Die Maskierungsschicht
dient somit in dieser vorzugsweisen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens nicht nur zur Maskierung bei
Erzeugen der Oxidschicht in Verfahrensschritt E2, sondern auch zur
Maskierung in Verfahrensschritt E, derart, dass in Verfahrenschritt
E an denjenigen Bereichen der Oberfläche des Siliziumsubstrates,
welche von der Maskierungsschicht bedeckt sind, kein oder nur geringfügig
Material abgetragen wird. Vorzugsweise sind die in Schritt D aufgebrachte Maskierungsschicht
und der Prozess des Materialabtrages in Schritt E daher derart abgestimmt,
dass der Materialabtrag in Schritt E die Maskierungsschicht nicht,
oder nur geringfügig abträgt.
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Ist
die Maskierungsschicht beispielsweise als Siliziumnitridschicht
ausgebildet so ist diese Schicht weitgehend beständig gegen Ätzung
durch: konzentrierte alkalische Medien wie KOH, NaOH, NH4OH, saure
Medien wie konzentrierte HCl oder HNO3 auch bei erhöhten
Temperaturen, verdünnte HF und bestimmte Mischungen, die
Wasserstoffperoxid enthalten, wie HCl + H2O2, NH4OH + H2O2.
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Diese
Beständigkeit ist bei geeigneter Schichtwahl ausreichend,
um in Bereichen, in denen Silizium nicht durch die Schicht bedeckt
ist, Silizium abzutragen (um beispielsweise dotierte oder anderweitig
störende Bereiche abzutragen), und/oder um die unbedeckten
Bereiche zu konditionieren, um in anschliessenden Schritten (wie
beispielsweise einer thermischen Oxidation) eine sehr hochwertige
elektrische Passivierung zu erlauben, während die Maske
die Bereiche, welche nicht bearbeitet werden sollen schützt
und dabei nur unwesentlich oder durch Wahl einer geeigneten Ausgangsdicke
im weiteren nicht störend angegriffen wird und auf der
Solarzelle insbesondere als Antireflexschicht verbleiben kann.
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Untersuchungen
der Anmelder haben ergeben, dass auch bei einseitigem Aufbringen
der Maskierungsschicht häufig dennoch auf der der Maskierungsschichtseite
gegenüberliegende Seite des Siliziumsubstrates zumindest
teilweise sich eine Maskierungsschicht ausbildet. In einer vorteilhaften
Ausführungsform erfolgt daher in Verfahrensschritt E an der
der Maskierungsschicht seite gegenüberliegenden Seite des
Siliziumsubstrates ein einseitiger Materialabtrag, zum Entfernen
etwaiger unerwünschter Weise auf der der Maskierungsschichtseite
gegenüberliegenden Seite aufgebrachten Teilstücken
einer Maskierungsschicht. In dieser vorteilhaften Ausführungsform
wird in Schritt E somit ausschließlich und/oder zusätzlich
ein einseitiger Materialabtrag ausgeführt, derart, dass
die Maskierungsschicht auf dieser Seite abgetragen wird.
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Ist
die Maskierungsschicht beispielsweise als Siliziumnitridschicht
ausgeführt, so kann diese Schicht beispielsweise mit folgenden Ätzmedien
geätzt werden, wobei auch darunter liegendes Silizium anschliessend
abgetragen werden kann (die Beständigkeiten sind abhängig
von der Dichte und Zusammensetzung der Schicht und nehmen mit zunehmender
Dichte zu): konzentrierte HF, konzentrierte Mischungen aus HF und
Wasser und HNO3 sowie heisser und konzentrierter Phosphorsäure.
Mit derartigen Substanzen kann die Schicht demnach mindestens bereichsweise
entfernt werden.
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Vorzugsweise
erfolgt dieser einseitige Materialabtrag mittels Aufwalzen einer ätzenden,
vorzugsweise sauren Substanz, insbesondere mittels Aufwalzen von
einer Mischung aus mindestens HF und Wasser oder mindestens HNO3 und HF und Wasser. Das Aufwalzen erfolgt
vorzugsweise in einer Durchlaufanlage. Alternativ kann beispielsweise
auch ein Plasmaätzprozess angewendet werden (beispielsweise
mittels SF6 oder NF3 oder
CF4, oder F2 oder mittels
Chlorhaltiger Plasmen). Als Anregungsquellen können verschiedene
Verfahren verwendet werden: Mikrowellen-, Hochfrequenz, Niederfrequenz, Radiofrequenz,
DC, Expanding Thermal Plasmaanregungen. Diese Prozesse können
sich auch zur reinen Konditionierung ohne wesentlichen Siliziumabtrag
eignen (siehe unten) wenn die Prozesseinstellungen geeignet gewählt
werden.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, dass in Verfahrensschritt E zunächst
der einseitige Materialabtrag erfolgt und danach eine Oberflächenkonditionierung
des Siliziumsubstrates erfolgt, vorzugsweise durch einen Ätzprozess
mittels einer KOH-Lösung. Ebenso liegt es im Rahmen der
Erfindung, lediglich eine Oberflächenkonditionierung der
nicht maskierten Bereiche vorzunehmen. Bei einem Materialabtrag
wird typischerweise eine Schicht mit einer Dicke von mindestens
1 μm abgetragen, bei einer reinen Oberflächenkonditionierung
erfolgt typi scherweise ein Abtrag einer Schicht mit einer Dicke
kleiner 0.1 μm bei manchen Arten der Oberflächenkonditionierung
auch kein Materialabtrag. Die Oberflächenkonditionierung
erfolgt vorzugsweise durch einen Ätzprozess, insbesondere
mittels einer alkalischen Lösung, insbesondere mittels
einer Lösung, welche KOH und/oder NaOH und/oder NH4OH enthält.
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Vorzugsweise
umfasst die Oberflächenkonditionierung zusätzlich
oder alternativ folgende Schritte:
Eintauchen in Flusssäure
(evtl. mit Wasser verdünnt) oder in eine Mischung aus Ammoniumhydroxid
und Wasserstoffperoxid und Wasser oder in eine Mischung aus HCl
und Wasserstoffperoxid und Wasser oder in eine Mischung aus H2SO4 und Wasserstoffperoxid
und Wasser. Weiter kann auch eine Reinigung durch Eintauchen in
eine Mischung aus HNO3 und Wasser erfolgen.
Wobei diese Prozessschritte auch kombiniert werden können.
Aus der Halbleiterprozesstechnik sind Reinigungsprozesse wie RCA, SC1,
SC2, Piranha, ozonunterstützte Reinigungen, Ohmi Clean
und IMEC Clean bekannt und in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung
einsetzbar.
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Besonders
vorteilhaft sind die Ausführungen bei denen die Temperaturen
der Mischungen erhöht werden. Solche und weitere Reinigungsverfahren, die
mit dem erfindungsgemässen kombiniert werden können
sind beispielsweise in Handbook of Silicon Wafer Cleaning
Technology (Materials Science and Process Technology) Verlag: Elsevier;
Auflage: 2 (1. Dezember 2007) beschrieben.
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Dies
begründet sich in der Erkenntnis der Anmelder, dass der
zuvor beschriebene einseitige Materialabtrag häufig zu
einer Oberflächenbeschaffenheit führt, welche
nicht gut passivierbar ist, so dass eine direkt aufgebrachte Oxidschicht
mittels thermischer Oxidation nur zu einer mangelnden elektrischen
Passivierung dieser Oberfläche führt. Vorteilhafterweise
wird daher nach dem Materialabtrag zunächst eine Oberflächenkonditionierung
durchgeführt und danach die thermische Oxidation zum Aufbringen
der Oxidschicht ausgeführt.
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Untersuchungen
des Anmelders haben ergeben, dass die Maskierungsschicht vorteilhafterweise
eine Dichte zwischen 2,3 g/cm3 bis 3,6 g/cm3, insbesondere zwischen 2,5 g/cm3 bis 3,6 g/cm3,
vorzugsweise zwischen 2,6 g/cm3 bis 3,6
g/cm3, höchst vorzugsweise zwischen
2,65 g/cm3 bis 3,6 g/cm3 aufweist.
Eine Maskierungsschicht mit höherer Dichte weist eine größere
Resistenz gegenüber nachfolgenden Prozessschritten, insbesondere Ätzschritten
auf.
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Zur
Ausbildung einer ausreichenden elektrischen Passivierung ist es
vorteilhaft, dass in Verfahrensschritt E2 die Oxidschicht mit einer
Dicke im Bereich zwischen 4 nm und 200 nm, insbesondere zwischen
4 nm und 100 nm, vorzugsweise zwischen 4 nm und 30 nm, höchst
vorzugsweise zwischen 4 nm und 15 nm aufgebracht wird.
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Untersuchungen
des Anmelders haben weiterhin ergeben, dass eine besonderst hohe
elektrische Passivierung einer Oberfläche dadurch erzielt werden
kann, dass zwischen den Verfahrensschritten E2 und F in einem Verfahrensschritt
E3 eine weitere Schicht auf die Oxidschicht aufgebracht wird, so dass
ein Schichtsystem vorliegt. Vorzugsweise wird in Verfahrensschritt
E3 eine Siliziumnitridschicht auf die Oxidschicht aufgebracht, denn
dies führt zu einer besonders guten elektrischen Passivierungswirkung der
darunter liegenden Oberfläche des Siliziumsubstrates. Ebenso
liegt es im Rahmen der Erfindung, andere Schichten und/oder Schichtfolgen
auf die Oxidschicht aufzubringen, beispielsweise weitere Oxidschichten,
Schichten der Zusammensetzung SiOXNY:H, SiNY:H, Schichten
aus amorphem Silizium, Siliziumcarbid, Aluminiumoxid, Titandioxid,
im allgemeinen Metalloxide, Metallnitride, Metallcarbide und Mischschichten
oder mehrlagige Schichten.
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Bei
Ausbildung der Maskierungsschicht als Antireflexschicht ist es vorteilhaft,
in Schritt F eine Metallisierung auf die Antireflexschicht aufzubringen und
eine zumindest bereichsweise Durchdringung dieser Metallisierung
durch die Antireflexschicht zu erwirken, so dass die Metallisierung
elektrisch leitend mit dem unter der Antireflexschicht liegenden
Siliziumsubstrat, bzw. dem hier ausgebildeten Emitterbereich verbunden
ist. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, vor der Metallisierung
die Beschichtungen so zu strukturieren, dass die Metalli sierung
die Schichten nicht durchdringen muss, weil das Silizium bereits
zugänglich ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung
so genannter Standardsolarzellen, d. h. Solarzellen, welche auf
der Vorderseite einen Emitter aufweisen und eine entsprechende typischerweise
kammartige Metallisierung auf der Vorderseite zur elektrischen Kontaktierung
des Emitters und auf der Rückseite eine typischerweise
ganzflächige Metallisierung zur Kontaktierung des dem Emitter
entgegengesetzt dotierten Siliziumsubstrates.
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Vorteilhafterweise
ist die Rückseite nicht ganzflächig homogen metallisiert,
sondern weist mindestens einen, vorzugsweise zwei lötbare
metallisierte Bereiche auf, zum Verbinden der Solarzelle mit anderen
Solarzellen bei Modulverschaltung, vorzugsweise mittels Lötkontakten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren eignet sich jedoch
ebenso zur Ausbildung komplexerer Strukturen von Solarzellen, beispielsweise
durch Erzeugung lediglich lokaler Kontakte zwischen der Metallisierung
der Rückseite. Insbesondere ist es vorteilhaft, die Rückseite
im Wesentlichen ganzflächig mit zumindest der mittels thermischer
Oxidation aufgebrachten Oxidschicht zu versehen, hierauf eine ganzflächige
Metallschicht aufzutragen und lokal eine Durchdringung der Metallschicht
durch die Oxidschicht zu erzeugen, beispielsweise durch lokales thermisches
Aufschmelzen mittels eines Lasers (so genannte Laser-fired-contacts).
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Ebenso
liegt es im Rahmen der Erfindung, mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens andere Solarzellenstrukturen zu erzeugen. Insbesondere
ist das Verfahren zur Herstellung so genannter Metallization Wrapped
Through-Solarzellen (MWT-Solarzellen) zu verwenden:
In einer
vorzugsweisen Ausführungsform werden vor dem Verfahrensschritt
A in einem Verfahrensschritt A0 mehrere Ausnehmungen in dem Siliziumsubstrat gebildet,
welche das Siliziumsubstrat im Wesentlichen senkrecht zu der Vorderseite
durchgreifen.
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Die
Ausnehmungen werden vorzugsweise mit einem mittleren Durchmesser
von 20 μm bis 3 mm, insbesondere 30 μm bis 200 μm,
vorzugsweise 40 μm bis 150 μm erzeugt.
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Vorzugsweise
werden in Verfahrenschritt F sowohl auf der Vorder- als auch auf
der Rückseite des Siliziumsubstrates Metallisierungen aufgebracht und
zusätzlich wird eine Durchführung der Metallisierungen
der Vorderseite mittels Metallisierungen in den Ausnehmungen auf
die Rückseite des Siliziumsubstrates durchgeführt.
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Die
Metallisierungen auf der Rückseite werden dabei derart
ausgebildet, dass Rückseitenmetallisierungen und die durch
die Ausnehmungen hindurchgeführten Metallisierungen keinen
elektrischen Kontakt aufweisen. Hierdurch wird eine MWT-Solarzelle
erzeugt, welche den Vorteil aufweist, dass sowohl der negative als
auch der positive Pol der elektrischen Kontaktierung über
die Rückseite der Solarzelle elektrisch kontaktierbar ist.
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Ebenso
liegt es im Rahmen der Erfindung, die Metallisierung durch die Ausnehmungen
in einem späteren Prozessschritt durchzuführen.
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Bei
der Herstellung einer MWT-Solarzelle mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird vorteilhafterweise zwischen den Verfahrensschritten
D und E ein Prozess D2 eingefügt, bei dem eine bereichsweise
Maskierung erfolgt, die verhindert, dass im nachfolgenden Schritt
E der Emitter entfernt wird falls ein entsprechendes Ätzverfahren
in E angewendet wird. Die Maskierung erfolgt insbesondere in den
Ausnehmungen und in daran angrenzenden Silizium-Bereichen. Nach
Ausführung von Prozess E kann die Maskierung, welche in
D2 aufgebracht wurde entfernt werden.
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Bei
der Metallisierung der Solarzelle kann dadurch erreicht werden,
dass sich auch in den Löchern und auf der Rückseite
der Solarzelle Emitter befindet, welcher kontaktiert werden kann.
Hierdurch wird ermöglicht, die Metallisierung der Vorderseite durch
die Löcher mit einer Metallisierung der Rückseite
zu verbinden, ohne dass ein Kurzschluss der durch den pn-Übergang
getrennten Bereiche erfolgt, da diese Metallisierung getrennt von
der übrigen Metallisierung der Rückseite die Emitterbereiche
bedeckt und somit keinen elektrischen Kontakt zur Basis aufweist.
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In
Bezug auf die Ausbildung der Maskierungsschicht wird der Wasserstoffgehalt
und/oder der Siliziumgehalt der Schicht vorzugsweise derart gewählt,
dass die Beständigkeit der Schicht (die von dem Wasserstoffgehalt
beeinflusst wird, siehe beispielsweise in Dekkers et al.
Solar Energy Materials and Solar Cells, 90 (2006) 3244–3250))
für die nachfolgenden Prozessschritte gegeben ist.
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In
einer weiteren vorzugsweisen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung einer MWT-Solarzelle wird zwischen den Verfahrensschritten
E2 und F eine elektrisch isolierende Schicht in den Ausnehmungen
aufgebracht. Hierdurch wird verhindert, dass bei Durchführen
der Metallisierung durch die Ausnehmungen die Metallisierung in
den Ausnehmungen in das Substrat eindringt und zu Rekombinationszentren
oder zu Kurzschlüssen führt. Diese Schicht kann
beispielsweise die Oxidschicht und/oder die Maskierungsschicht sein
oder es kann eine bereichsweise Bedeckung in den Ausnehmungen durch
die Oxidschicht und/oder eine bereichsweise Bedeckung in den Ausnehmungen
durch die Maskierungsschicht erfolgen.
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Ebenso
liegt es im Rahmen der Erfindung, das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung so genannter Emitter Wrap Through (EWT-Solarzellen) auszubilden.
Die Folge der Verfahrensschritte entspricht im Wesentlichen der
Abfolge bei Herstellung einer MWT-Solarzelle. Allerdings befinden
sich bei EWT-Solarzellen keine oder keine hinsichtlich der elektrischen
Leitfähigkeit von Vorder- zu Rückseite ausreichenden
Metallisierungen in den Ausnehmungen. Statt dessen werden an den
Wänden der Ausnehmungen Emitter von der Vorder- zur Rückseite des
Siliziumsubstrates geführt, so dass auf diese Weise der
Emitter auf der Rückseite kontaktierbar ist und über
die Emitterausbildung an den Lochwänden elektrisch leitend
mit dem Emitter auf der Vorderseite verbunden ist. Entsprechend
wird bei dieser vorteilhaften Ausführungsform in Verfahrensschritt
F keine Metallisierung auf der Vorderseite aufgebracht, sondern
sowohl die Metallisierungen zur Kontaktierung des Emitters, als
auch die Metallisierungen zur Kontaktierung der Basis werden auf
der Rückseite aufgebracht.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorteilhafterweise
die Maskierungsschicht in Schritt D als Antireflexschicht auf die
Vorderseite des Siliziumsubstrates aufgebracht und entsprechend
die Oxidschicht in Verfahrensschritt E2 mittels thermischer Oxidation
auf der Rückseite des Siliziumsubstrates aufgebracht. Insbesondere
ist es vorteilhaft, den Emitterbereich in Schritt E an der Vorderseite des
Siliziumsubstrates auszubilden.
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In
dieser vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es weiterhin vorteilhaft, wenn auf der Vorderseite
in Verfahrensschritt F die Metallisierungsstruktur mittels eines
Siebdruckverfahrens aufgebracht wird. Denn die Ausbildung der Maskierungsschicht
als Antireflexschicht, insbesondere die Ausbildung als Siliziumnitridschicht
weist den Vorteil auf, dass die Maskierungsschicht einen Schutz
gegenüber allen wesentlichen Prozessschritten für
die Oberfläche des darunter liegenden Siliziumsubstrates
darstellt, wohingegen eine auf der Maskierungsschicht aufgebrachte
metallhaltige Siebdruckpaste bei Anwendung der üblichen
Prozessschritte die Maskierungsschicht, insbesondere die Siliziumnitridschicht
durchdringt und somit eine elektrische Verbindung zwischen Metallisierungsstruktur und
unter der Maskierungsschicht liegenden Emitter besteht. Dies ist
darin begründet, dass Antireflexschichten, insbesondere
eine Siliziumnitridschicht, von den üblicherweise verwendeten
Siebdruckpasten, welche frittenhaltig sind, bei den typischerweise angewandten
Temperaturschritten durchdrungen werden. Die Eigenschaft, dass die
Maskierungsschicht bei einem Feuerungsprozess durchdrungen werden
kann, bleibt trotz der thermischen Oxidation (Schritt E2) erhalten.
-
Vorteilhafterweise
erfolgt in Verfahrensschritt F daher zunächst ein Drucken
einer Metallisierungspaste mittels Siebdruck auf die Vorderseite,
d. h. auf die Maskierungsschicht und danach ein Bedrucken der Rückseite
mit einer metallhaltigen Schicht, vorzugsweise mit auf der Vorderseite
eine silberhaltige Paste und auf der Rückseite eine aluminiumhaltige Paste
verwendet. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, anstelle von
Siebdruck andere Druckverfahren anzuwenden, beispielsweise Aerosoldruck,
Tampondruck, Schablonendruck der Dispensen oder Drucken mittels
Inkjet-Verfahren. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, die Reihenfolgen
der Metallisierungsschritte und auch des Firing-Prozesses zu verändern.
Neben den genannten Druckverfahren sind auch andere Verfahren, beispielsweise
galvanische Abscheidung von Nickel oder Silber oder anderen Metallen,
oder Abscheidung mittels PVD Prozessen wie Aufdampfen oder Sputtern
von Metallen wie beispielsweise Titan, Nickel, Wolfram oder Silber,
im Rahmen der Erfindung zur Metallisierung der Solarzelle verwendbar.
Es können auch Metallschichtsysteme aus verschiedenen Metallen
verwendet werden.
-
Danach
erfolgt ein Temperaturschritt zur Herstellung der Kontakte der Vorderseite,
wobei auch die Rückseite bereits kontaktiert werden kann, wenn
beispielsweise in die Rückseitenbeschichtung Öffnungen
eingebracht werden, oder der unten dargestellte LFC Prozess vor
dem Temperaturschritt zur Herstellung der Kontakte der Vorderseite
erfolgt.
-
Zur
Herstellung der Rückseitenkontakte ist es insbesondere
vorteilhaft, dass an sich bekannte Verfahren der LFC-Kontaktierung
(Laser Fired Contacts) zu verwenden, bei dem mittels eines Lasers punktuell
an der Rückseite ein Aufschmelzen der aufgebrachten Aluminiumschicht
und der darunter liegenden Schichten inklusive eines dünnen
Bereiches des Siliziumsubstrates erfolgt, so dass nach Wiedererstarren
des aufgeschmolzenen Bereiches eine elektrische Kontaktierung zwischen
der Aluminiumschicht und des Siliziumsubstrates besteht.
-
Zusätzlich
kann im Rahmen der Erfindung auch nach der Kontaktbildung eine Verstärkung
der Metallisierung durch galvanische Prozesse erreicht werden. Besonders
vorteilhaft ist dabei, dass durch den Prozess der thermischen Oxidation
mögliche Defekte in der in Schritt D abgeschiedenen Maskierungschicht
durch thermisches Oxid bedeckt werden und somit eine parasitäre
Abscheidung von Metallen in dem Galvanikprozess unterbunden werden
kann.
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Vorteilhafterweise
erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren abschließend
ein Temperprozess, bei dem die Qualität der Passivierungsschichten
und/oder der Kontakt verbessert werden kann. Ein derartiger Prozess
kann unter verschiedenen Atmosphären ausgeführt
werden. Beispielsweise sind Mischungen von Wasserstoff und Stickstoff, oder
Wasserstoff und Argon möglich. Es kann auch gereinigte
Druckluft oder nur Stickstoff verwendet werden. Als Prozessgerät
kann ein Rohrofen oder auch eine Durchlaufanlage verwendet werden.
-
Weitere
Merkmale und vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen
und Figurenbeschreibungen. Dabei zeigt:
-
1 und 1a:
eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
einer Solarzelle mit Vorder- und Rückseitenkontakten,
-
2, 2a und 2b:
eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
einer MWT-Solarzelle,
-
3 und 3a:
eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
einer MWT-Solarzelle,
-
4 Die
Vorderseite der mittels des in 1, 1a dargestellten
Verfahrens hergestellten Solarzelle,
-
5 die
Vorderseite einer mittels der in 2, 2a, 2b oder 3, 3a dargestellten
Verfahren hergestellten Solarzelle und
-
6 die
Rückseite einer mittels der in 2, 2a, 2b oder 3, 3a dargestellten
Verfahren hergestellten Solarzelle.
-
In
den drei nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist das Siliziumsubstrat 1 jeweils als monokristalliner
Siliziumwafer ausgebildet, mit einer in etwa quadratischen Fläche
mit einer Kantenlänge von etwa 12,5 cm. Die Dickes des
Wafers beträgt etwa 250 μm. Der Wafer ist homogen
p-dotiert.
-
Die 1 bis 3 zeigen
jeweils einen schematischen, nicht maßstabsgerechten Querschnitt
durch das Siliziumsubstrat 1, wobei die Vorderseite 1a o ben
und die Rückseite 1b unten abgebildet ist. Der
Querschnitt zeigt dabei bei den 2 bis 3 nicht
die gesamte Breite des Siliziumsubstrates, sondern lediglich einen
Ausschnitt hiervon. Zur besseren Darstellbarkeit ist die Anzahl
gleicher Elemente reduziert, beispielsweise die Anzahl der Kontakte 6a.
-
In
dem in den 1 und 1a dargestellten
Ausführungsbeispiel erfolgt in einem Verfahrensschritt
A die Texturierung der Vorderseite 1a in einer alkalischen
Lösung, welche KOH enthält. Hierbei wird der Wafer
in eine Kalilaugelösung eingetaucht. Die Lösung
kann neben der Kalilauge auch organische Zusätze wie Isopropanol
enthalten. Die Temperatur der Lösung liegt im Bereich von
ca. 80°C. Die Konzentration der Kalilauge und des Isopropanols betragen
etwa 1–7%. Danach wird der Wafer noch in HCl (Salzsäure)
(10%, 1 min, Raumtemp.) und einem abschließenden HF (Flusssäure) Ätzprozess
(1%, 1 min, Raumtemp.) gereinigt.
-
Hierbei
wird ebenfalls ein eventueller Sägeschaden resultierend
aus dem Absägen des Siliziumsubstrates 1 von einem
Siliziumblock, von Vorder- und Rückseite entfernt.
-
Danach
wird in einem Schritt B mittels Phosphordiffusion aus der Gasphase
ein Emitter 2 an sämtlichen Oberflächen
des Siliziumsubstrates 1 erzeugt. Dies erfolgt durch Aufbringen
einer Dotierstoffquelle und bei erhöhter Temperatur. Als
Dotierstoffquelle kann beispielsweise Phosphoroxichlorid POCl3 verwendet werden. In einer Rohrofenanlage wird
das POCl3 auf dem Wafer abgeschieden und
die Diffusion erfolgt bei Temperaturen von ca. 850°C für ca.
50 Minuten. Es sind auch Diffusionsprozess durchführbar,
bei denen nur Teilbereiche des Wafers mit einer Diffusion versehen
werden, so dass nur an Teilbereichen der Oberfläche des
Siliziumsubstrates ein Emitter ausgebildet wird.
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Danach
wird in einem Schritt C das sich bei Diffusion des Emitters ausbildende
Phosphorsilikatglas von den Oberflächen des Siliziumsubstrates
entfernt. Zum Entfernen des Phosphorsilikatglases oder anderen residuellen
Dotierstoffquellen, wird der Wafer beispielsweise für 2
Minuten in Flusssäure (ca. Raumtemp. und ca. 5% HF in Wasser)
eingetaucht.
-
In
einem Schritt D wird danach im Wesentlichen auf der Vorderseite 1a des
Siliziumsubstrates 1 eine als Siliziumnitridschicht (SiNx) ausgebildete Maskierungsschicht 3 aufgebracht,
die einen Brechungsindex von ca. 2,1 aufweist. Die Schicht 3 wird mit
einer Dicke von ca. 80 nm erzeugt, wobei die Schichtdicke abhängig
von den nachfolgenden Prozessschritten in der Ausgangsdicke angepasst
werden kann, um nach Abschluss des Prozesses eine optimale Dicke
aufzuweisen. Die Beschichtung erfolgt auf der Seite des Wafers,
die dem Licht zugewandt ist.
-
Es
wird hierfür ein PECVD (Plasma-enhanced Chemical Vapour
Deposition) Verfahren oder ein Sputterverfahren eingesetzt.
-
In
einem Schritt E erfolgt ein Abtragen von Material des Siliziumsubstrates 1,
wobei die Maskierungsschicht 3 ein Abtragen verhindert,
sofern der Abtrag nicht ohnehin durch ein einseitig wirkendes Verfahren
erfolgt, in dem auch Substanzen verwendet werden können,
welche Schicht 3 angreifen könnten, so dass nach
Abschluss des Verfahrensschrittes E der in Verfahrensschritt B eindiffundierte Emitter
entfernt wurde, mit Ausnahme des durch die Maskierungsschicht 3 bedeckten
Vorderseitenbereiches des Siliziumsubstrates 1. Der Wafer
wird hierzu auf der Rückseite mit einer flüssigen
HNO3:HF-Mischung einseitig belegt. Diese
entfernt mögliche Überreste von SiN auf der Rückseite
(HNO3:Salpetersäure)
-
Danach
wird der Wafer in eine Kalilauge getaucht (10% KOH, 5 min, 80°C),
um die Waferoberfläche zu glätten und möglicherweise
noch vorhandenen Emitter an allen Stellen zu entfernen, welche nicht
mit SiN bedeckt sind.
-
Danach
erfolgt eine Konditionierung der Oberfläche in mehreren
Schritten, vorzugsweise mit den angegebenen Prozessparametern:
- 1. NH4OH:H2O2 (Ammoniumhydroxid:Wasserstoffperoxid
in Wasser; (NH4OH 7,1 wt%, H2O2 1 wt%, 10 min, 65°C)
- 2. Spülen in Di-Wasser
- 3. HF-Dip (Flusssäure in Wasser 1 wt%, 1 min bei Raumtemperatur)
- 4. Spülen in Di-Wasser
- 5. HCl: H2O2 (Salzsäure: Wasserstoffperoxid in Wasser;
HCl 8,5 wt%, H2O2 1 wt%, 10 min, 65°C)
- 6. Spülen in Di-Wasser
- 7. HF-Dip (s. o.)
- 8. Spülen in Di-Wasser
-
In
einem Verfahrensschritt E2 wird mittels thermischer Oxidation eine
Oxidschicht 4 aufgebracht. Hierbei wirkt die als Siliziumnitridschicht
ausgebildete Maskierungsschicht 3 hemmend gegenüber
dem Aufbau einer Oxidschicht, so dass sich die Oxidschicht 4 im
Wesentlichen ausschließlich auf den Oberflächen
des Siliziumsubstrates 1 ausbildet, die nicht durch die
Maskierungsschicht 3 bedeckt sind. Die thermische Oxidation
erfolgt in einer Wasserdampf enthaltenden Atmosphäre (ca
800°C, 20 min). Es entsteht eine Oxidschicht mit einer
Dicke von ca. 15 nm. Es können auch andere Prozesstemperaturen
(beispielsweise im Bereich von (550°C–1050°C))
und Zeiten (beispielsweise im Bereich (10 s–300 min) für
die Oxidation gewählt werden, um geeignete Schichten hervorzubringen.
-
Zur
Verkürzung der Oxidationszeiten können insbesondere
auch Oxidationstemperaturen von 700°C–1050°C
mit einer Oxidationszeit im Bereich 2 min–180 min und besonders
vorteilhaft Oxidationstemperaturen von 750°C–1000°C
mit einer Oxidationszeit im Bereich 3 min–80 min gewählt
werden.
-
Zur
besseren Passivierung der Rückseite des Siliziumsubstrates 1 wird
in einem Verfahrensschritt E3 auf der Oxidschicht 4 eine
zweite Schicht 4a aufgebracht, welche als Mehrschichtstruktur
mit einer Schichtfolge von Siliziumoxynitrid und Siliziumnitrid
ausgebildet ist.
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In
einem Verfahrensschritt F1 wird mittels Siebdruck eine kammartige
Metallisierungsstruktur 5 auf die Vorderseite des Siliziumsubstrates 1,
d. h. auf die Maskierungsschicht 3 aufgebracht, wobei zur
Erstellung der Vorderseitenmetallisierung eine silberhaltige Siebdruckpaste
verwendet wird. Alternativ können auch andere Metallpasten
verwendet werden, welche einen Kontakt zu Silizium herstellen.
-
Die
Rückseite wird in Verfahrensschritt F1 ebenfalls mittels
Siebdruck ganzflächig mit einer Rückseitenmetallisierung 6 versehen
(Dicke ca. 30 μm), die entsprechend auf dem Schichtsystem,
bestehend aus Oxidschicht 4 und zweiter Schicht 4a aufgebaut
ist. In einem Schritt F2 erfolgt schließlich ein so genanntes „Durchfeuern” der
Vorderseitenkontakte 5, d. h. es wird ein Temperaturschritt
durchgeführt (bei ca. 850°C), der zu einer Durchdringung der
Vorderseitenkontakte 5 durch die Maskierungsschicht 3 führt,
so dass ein elektrischer Kontakt zwischen Vorderseitenkontakten 5 und
Emitterbereich entsteht.
-
Alternativ
erfolgt die Metallisierung der Rückseite über
das Aufbringen einer dünnen Aluminiumschicht (ca. 2 μm)
mittels PVD, vorzugsweise nach Ausführung des Durchfeuerungschrittes.
-
An
der Rückseite werden einzelne lokale Bereiche mittels eines
Lasers kurzzeitig aufgeschmolzen, so dass ebenfalls nach Erstarren
des Schmelzgemisches eine Durchdringung des rückseitigen Schichtsystems
durch die Rückseitenmetallisierung
6 erfolgt und
somit eine elektrisch leitende Verbindung zwischen Rückseitenmetallisierung
6 und
dem p-dotierten Bereich des Siliziumsubstrates
1 besteht. Die
Erzeugung solcher Laser-Fired-Contacts ist beispielsweise in
WO 0225742 beschrieben.
-
Abschließend
wird die Solarzelle einem Niedertemperaturprozess (ca. 350°C,
5 min) in einer Formiergasatmosphäre (N2/H2 Mischung 95%/5%) unterzogen.
-
Die
Prozessparameter der einzelnen Verfahrensschritte können
ebenso beispielsweise wie in der eingangs erwähnten Veröffentlichung
Industrial Type Cz Silicon Solar Cells With Screen-Printed Fine
Line Front Contacts And Passivated Rear Contacted By Laser Firing.
Marc Hofmann et al., 23rd European Photovoltaic Solar Energy Conference
and Exhibition, 1–5 September 2008, Valencia, Spain,
ausgestaltet werden. Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch, dass
in der genannten Veröffentlichung kein thermisches Oxid
an der Rückseite des Siliziumsubstrates aufgebracht wird,
sondern ein Schichtsystem mittels PECVD erzeugt wird.
-
In
den 2, 2a und 2b ist
ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung einer MWT-Solarzelle dargestellt.
-
Gleiche
Bezugszeichen bezeichnen hierbei gleiche Elemente wie auch bei dem
zu 1 und 1a beschriebenen Herstellungsverfahren.
Ebenso weisen gleich bezeichnete Verfahrensschritte vorzugsweise
im Wesentlichen gleich ausgebildet.
-
Das
Verfahren zur Herstellung einer MWT-Solarzelle gemäß 2, 2a und 2b beinhaltet
jedoch einen vorgelagerten, nicht dargestellten Verfahrensschritt
A0, bei dem in dem Siliziumsubstrat 1 mehrere Ausnehmungen,
welche vorzugsweise zylindrische Löcher darstellen, in
dem Siliziumsubstrat 1 gebildet werden. Mit einem Laser werden
die Ausnehmungen im Siliziumwafer erzeugt. Diese Löcher
haben einen Durchmesser von ca. 60 μm. Ebenso sind andere
Lochgeometrien möglich.
-
In
den 2, 2a und 2b ist
jeweils mittig eine dieser Ausnehmungen bei der schematischen Schnittzeichnung
dargestellt, wobei die Zylinderachse der zylindrischen Ausnehmung
in den 2, 2a und 2b senkrecht
steht, d. h. senkrecht zur Vorderseite 1a des Siliziumsubstrates 1.
-
Entsprechend
bildet sich in Verfahrenschritt B der Emitter auch an den Wänden
der Ausnehmungen 11 aus.
-
Daher
wird in einem zusätzlichen Verfahrensschritt D2 nach Aufbringen
der Maskierungsschicht 3 eine schützende Lochfüllung 12 in
den Ausnehmungen gebildet. Die schützende Lochfüllung 12 ist
dabei derart ausgeführt, dass sie an der Rückseite des
Siliziumsubstrates 1 um die Ausnehmungen herum einen Bereich
der Rückseite zusätzlich zu den Wänden
der Ausnehmung abdeckt. Als schützende Lochfüllung
können beispielsweise auf organischen Substanzen aufbauende
Pasten oder Lacke sein, welche entsprechende Beständigkeiten
aufweisen. Auch inorganische Verbindungen können hier geeignet
sein.
-
Alternativ
kann die schützende Lochfüllung auch nach Verfahrensschritt
B oder C ausgebildet werden.
-
Dies
hat zur Folge, dass in Verfahrensschritt E der Emitter nicht nur
auf der Vorderseite und den Lochwänden der Ausnehmung 11,
sondern auch auf einem Teilbereich der Rückseite des Siliziumsubstrates 1 verbleibt.
In Verfahrensschritt E ist bereits der Zustand dargestellt, nachdem
die schützende Lochfüllung entfernt wurde.
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Das
Einfügen und Entfernen der schützenden Lochfüllungen
erfolgt dabei beispielsweise durch lokales Aufdrucken (das Anordnen
der Substanz ist auch durch andere Technologien möglich
zb: Dispensen, Inkjetten) einer Substanz auf der Rückseite
des Wafers und in den Löchern (wobei mindestens die Löchwände
bedeckt sein müssen), welche (die Substanz) in den nachfolgenden
Prozessschritten, in denen das Silizium auf den unbeschichteten
Bereichen angegriffen wird, diese schützt. Auf der Rückseite und
in den Löchern verbleiben Bereiche von (4), welche
nicht entfernt wurden. Vor der Oxidation wird die Substanz noch
entfernt.
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Danach
wird in Verfahrensschritt 2 und E3 wie bereits zu 1, 1a erläutert,
ein Schichtsystem mit einer Oxidschicht 4 und einer als
Mehrschichtsystem ausgebildeten zweiten Schicht 4a auf der
Rückseite des Siliziumsubstrates gebildet. Dieses Schichtsystem
erstreckt sich folglich auch teilweise an den Wänden der
Ausnehmungen 11.
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In
einem Schritt F erfolgt schließlich die Metallisierung,
wobei die Vorderseitenkontakte 5 bei diesem Ausführungsbeispiel
als Durchkontakte ausgebildet sind, welche die Ausnehmungen durchdringen und
somit einen elektrischen Kontakt von der Vorder- zu der Rückseite
darstellen, welche eine Kontaktierung des Emitters von der Rückseite
der Solarzelle erlaubt.
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Die
Vorderseitenkontakte 5 sind dabei derart ausgebildet, dass
sie zum Einen die Ausnehmungen durchdringen, zum Anderen an der
Rückseite des Siliziumsubstrates jedoch allenfalls einen
Bereich bedecken, der kleiner ist, als der durch den Emitter an der
Rückseite bedeckten Bereich. Hierdurch werden Kurzschlüsse
vermieden, die dann auftreten würden, wenn der Vorderseitenkotakt 5 einen
elektrischen Kontakt zu dem p-dotierten Bereich des Silizium substrates
ausbilden würde. Die Durchontaktierung kann auch durch
Verwendung unterschiedlicher Pasten durchgeführt werden,
wobei die Vorderseitenkontakte 5 zunächst nicht
in die Ausnehmungen und auf die Rückseite geführt
werden. Die Durchführung wird durch Verwendung einer weiteren
Via-Paste 5a welche einen elektrischen Kontakt zu den Vorderseitenkontakten 5 herstellt,
erzeugt.
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Die
verbleibenden Bereiche der Rückseite sind wie auch schon
zu den 1, 1a beschrieben flächig
mit einer Metallisierung bedeckt, welche mittels lokalem Aufschmelzen
durch einen Laser elektrisch leitende Kontakte zu dem p-dotierten
Bereich des Siliziumsubstrates ausbilden.
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Zur
Vermeidung von Kurzschlüssen, ist auf der Rückseite
des Siliziumsubstrates zwischen Vorderseitenkontakten 5 und
Rückseitenmetallisierung 6 jeweils ein vorgegebener
Bereich ausgespart.
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Die
Erzeugung der Vorderseitenkontakte 5 und Rückseitenmetallisierung 6 umfasst
folgende Verfahrensschritte:
- 1. Aufdrucken
von Rückseitenkontakten 6 (vorzugsweise aluminiumhaltig)
- 2. Aufdrucken von einer Via-Paste 5a (vorzugsweise
silberhaltig), welche auf der Rückseite der Solarzelle
eine Metallisierung erzeugt, welche einen elektrischen Kontakt mit
der Metallisierung der Vorderseite durch die Löcher hindurch
aufweist
- 3. Aufdrucken von Vorderseitenkontakten (vorzugsweise silberhaltig)
- 4. Firing der Kontakte (bei ca. 850°C)
- 5. Lokale Kontaktbildung zwischen Aluminiumschicht und Silizium
mittels eines Lasers, welcher punktweise das Aluminium durch die
dazwischenliegende Schicht treibt und somit einen Kontakt 6a nach
dem Verfahren der lasergefeuerten Kontakte erzeugt (beispielsweise
wie in WO 0225742 beschrieben).
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Alternativ
erfolgt das Aufbringen (beispielsweise durch Drucken) der Via-Paste
in Schritt Nr. 2 nach Schritt Nr. 4 oder nach Schritt Nr. 5 oder
auch nach dem im folgenden genannten Niedertemperaturprozess. Hierzu
kann die Via-Paste beispielsweise auch lediglich als Leitkleber
oder Lotpaste ausgebildet sein und muss lediglich metallische Bestandteile aufweisen,
um einen Kontakt zu dem Vorderseitenkontakt 5 herzustellen
und eine Kontaktdurchführung zu gewährleisten.
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Abschließend
wird die Solarzelle einem Niedertemperaturprozess (ca. 350°C,
5 min) in einer Formiergasatmosphäre (N2/H2 Mischung 95%/5%) unterzogen.
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Das
in den 2, 2a und 2b dargestellte
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
stellt ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von MWT-Solarzellen
dar, bei dem sich durch die schützenden Lochfüllungen
in Schritt D2 und den entsprechend teilweise auf der Rückseite verbleibenden
Emitter 2 eine besonders hohe Sicherheit ergibt, dass keine
Kurzschlüsse zwischen n-dotierten Bereichen und p-dotierten
Bereichen der Solarzelle bzw. zwischen Vorderseitenkontakten und Rückseitenmetallisierung
auftreten und daher eine Beeinträchtigung des Wirkungsgrades
der Solarzelle durch Kurzschlüsse vermieden wird.
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Zur
Vereinfachung des Verfahren und insbesondere zur kostengünstigeren
Ausgestaltungen des Verfahrens ist in den 3 und 3a ein
zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung einer MWT-Solarzelle dargstellt.
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Bei
diesem Verfahren wird keine schützende Lochfüllung
zwischen den Verfahrenschritte D und E ausgeführt. Die
Verfahrensschritte A, B, C, D, E, E2 und E3 sowie F entsprechen
den zu den 2, 2a und 2b beschriebenen
Verfahrensschritten.
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Allerdings
verbleibt aufgrund der nicht vorhandenen schützenden Lochfüllung
der Emitter lediglich an der Vorderseite 1a des Siliziumsubstrates und
nicht an den (weitgehend durch Schicht 3 unbedeckten) Lochwänden
der Ausnehmungen 11 und auch nicht an Teilbereichen der
Rückseite des Siliziumsubstrates 1.
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Entsprechend
liegt die Vorderseitenmetallisierung nach Durchführung
durch die Ausnehmungen 11 an der Rückseite auf
dem Schichtsystem auf. Da das Schichtsystem elektrisch nicht leitend
ist, erfolgt kein Kurzschluss des zu dem p-dotierten Bereichs des
Siliziumsubstrates. Allerdings besteht gegenüber dem zu
den 2, 2a und 2b beschriebenen
Verfahren ein größeres Risiko, dass entweder an
der Rückseite oder an den Lochwänden der Ausnehmungen 11 ein
Kurzschluss zwischen Vorderseitenkontakten 5 und p-dotierten
Bereich des Siliziumsubstrates besteht. Im Gegenzug ist das zu den 3 und 3a beschriebene
Herstellungsverfahren wesentlich einfacher und konstengünstiger
realisierbar.
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Die
Metallisierung in Schritt F umfasst bei dem in den 3 und 3a dargestellten
Ausführungsbeispiel folgende Verfahrensschritte:
- 1. Aufdrucken von Vorderseitenkontakten 5 (vorzugsweise
silberhaltig)
- 2. Aufdrucken von Rückseitenmetallisierung 6 (vorzugsweise
aluminiumhaltig)
- 3. Firing der Kontakte (bei ca. 850°C)
- 4. Lokale Kontaktbildung zwischen Aluminiumschicht und Silizium
mittels eines Lasers, welcher punktweise das Aluminium durch die
dazwischenlegende Schicht treibt und somit einen Kontakt 6a nach
dem Verfahren der lasergefeuerten Kontakte erzeugt (beispielsweise
wie in WO 0225742 beschrieben).
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Abschließend
wird die Solarzelle einem Niedertemperaturprozess (ca. 350°C,
5 min) in einer Formiergasatmosphäre (N2/H2 Mischung 95%/5%) unterzogen.
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4 zeigt
in schematischer Darstellung die Vorderseite 1a der mittels
des in den 1, 1a dargestellten
Verfahrens hergestellten Solarzelle in Draufsicht. Auf der als Antireflexschicht
ausgebildeten Maskierungsschicht 3 ist eine kammartige
Metallisierungsstruktur ausgebildet, welche die Vorderseitenkontakte 5 bildet.
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In 5 ist
die Vorderseite eine mittels der in den 2, 2a und 2b oder
den 3 und 3a dargestellten Verfahren hergestellten
Solarzelle schema tisch in Draufsicht dargestellt. Hier ist zur Erhöhung
der Lichteinkopplung an der Vorderseite der Solarzelle keine kammartige
Metallisierungsstruktur ausgebildet. Stattdessen sind auf der Maskierungsschicht 3 mehrere
parallele Metallisierungslinien 8 ausgebildet, die jeweils über
die Ausnehmungen in dem Siliziumsubstrat verlaufen, wobei jeweils in
den Ausnehmungen Durchmetallisierungen ausgebildet sind, welche
sich von der Vorder- zur Rückseite der Solarzelle erstrecken.
Die Position der Durchmetallisierungen ist durch Kreise gekennzeichnet
und beispielhaft mit Bezugszeichen 9.
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Die
Metallisierungslinien 8 sind somit teil der Vorderseitenkontakte,
welche in den Schnittbildern der 2, 2a und 2b oder
den 3 und 3a mit Bezugszeichen 5 bezeichnet
sind.
-
In 6 ist
die Rückseite einer mittels der in den 2, 2a und 2b oder
den 3 und 3a dargestellten Verfahren hergestellten
Solarzelle in Draufsicht dargestellt.
-
Die
Rückseite weist drei großflächige Rückseitenmetallisierungsbereiche 13, 13' und 13'' auf. Zwischen
den Bereichen sind linienartige Metallisierungsbereiche 7 und 7' ausgebildet,
wobei jeweils zwischen den Metallisierungsbereichen ein Zwischenraum
besteht, so dass die einzelnen Metallisierungsbereiche elektrisch
voneinander isoliert sind.
-
Die
Rückseitenmetallisierungsbereiche 13, 13' und 13'' entsprechen
somit den in den 2, 2a und 2b oder
den 3 und 3a dargestellten Rückseitenmetallisierungen 6.
Diese Rückseitenmetallisierungsbereiche sind über
die Basis elektrisch leitend miteinander verbunden.
-
Die
Metallisierungsbereiche 7 und 7' verlaufen entlang
der Ausnehmungen in dem Siliziumsubstrat und senkrecht zu den Metallisierungslininen 8 auf
der Vorderseite der Solarzelle. Diese Metallisierungsbereich sind über
den Emitter elektrisch leitend miteinander verbunden.
-
Die
Metallisierungsbereiche 7 und 7' entsprechen somit
den in den 2, 2a und 2b oder
den 3 und 3a dargestellten Vorderseitenkontakten 5a. Die
Metallisierungslinien 7 sind somit elektrisch leitend mit
sämtlichen Metallisierungslinien 8 verbunden.
Auf diese Weise kann somit die Basis der Solarzelle über
die Metallisierungen 13, 13' und 13'' und
der Emitter der Solarzelle über die Metallisierungen 7 und 7' kontaktiert
werden.
-
Die
Begriffe „nach” und „danach” beziehen sich
bei allen vorangegangenen Verwendungen bezüglich Verfahrensschritten
lediglich auf in der Prozessabfolge hintereinander durchgeführte
Verfahrensschritte und umfassen sowohl mittelbar als auch unmittelbar
hintereinander ausgeführte Verfahrensschritte.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 0225742 [0086, 0103, 0111]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Industrial
Type Cz Silicon Solar Cells With Screen-Printed Fine Line Front
Contacts And Passivated Rear Contacted By Laser Firing, Marc Hofmann
et al., 23rd European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition,
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and Process Technology) Verlag: Elsevier; Auflage: 2 (1. Dezember
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- - Dekkers et al. Solar Energy Materials and Solar Cells, 90
(2006) 3244–3250 [0052]
- - Veröffentlichung Industrial Type Cz Silicon Solar Cells
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