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Die
Erfindung betrifft ein Punktionsset, umfassend eine Kanüle
mit einem proximalen und einem distalen Ende und einem vom proximalen
zum distalen Ende durchgängig verlaufenden Lumen sowie
eine ausgehend vom proximalen Ende der Kanüle durch das
Lumen verlaufende Punktionsnadel mit einem proximalen Ende und einem
distalen Ende mit einer Nadelspitze, die aus dem distalen Ende der
Kanüle hervorsteht, wobei die Kanüle und die Punktionsnadel
im Bereich ihrer proximalen Enden lösbar miteinander verbindbar
sind und die Punktionsnadel nach Lösen der Verbindung aus
dem proximalen Ende der Kanüle herausziehbar ist, wobei
auf der Punktionsnadel ein gleitend geführtes Nadelschutzelement
vorgesehen ist, welches bei aus der Kanüle herausgezogener
Punktionsnadel die Nadelspitze abdeckt.
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Punktionssets
der eingangs genannten Art sind bekannt und werden beispielsweise
zum Legen eine intravenösen Zugangs verwendet, in dem die durch
die Kanüle verlaufende Punktionsnadel mit ihrem aus dem
distalen Ende der Kanüle hervorstehenden distalen Ende
in einem Blutgefäß eines Patienten eingestochen
wird und hierbei die auf der Punktionsnadel angeordnete Kanüle
in das Blutgefäß nachgeschoben und somit platziert
wird. Nachfolgend kann die Punktionsnadel über das proximale
Ende der Kanüle aus dem Blutgefäß und
der Kanüle herausgezogen werden, so dass nur die Kanüle
innerhalb des Blutgefäßes verbleibt und nachfolgend
als Zugang z. B. für eine Spritze oder einen Infusionsschlauch
dient.
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In
den letzten Jahren ist ein erhöhter Bedarf an Punktionssets
der eingangs genannten Art aufgekommen, die über einen
zuverlässigen Nadelschutz verfügen, dergestalt,
dass möglichst selbsttätig ein Schutzelement über
die gebrauchte, d. h. aus der dem Blutgefäß des
Patienten herausgezogene Punktionsnadel gelegt wird, um ein versehentliches
Stechen mit dieser gebrauchten Nadel zu verhindern. Auf diese Weise
soll insbesonde re das medizinische Personal, welches das Punktionsset
verwendet, beispielsweise vor Hepatitis oder HIV-Infektionen geschützt
werden.
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Zum
Stand der Technik sei beispielsweise auf die
WO98/57689 sowie die
WO2007/142746 A1 verwiesen.
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Nachteilig
bei den bekannten Lösungen ist es, dass diese mechanisch
sehr aufwendig sind, zum Teil großen Platzbedarf aufweisen
und insbesondere bei der in der Notfallmedizin vorkommenden hektischen
Arbeitsweise die Arbeitsabläufe zum Legen eines beispielsweise
intravenösen Zuganges behindern.
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Aus
der
US-B-6 623 458 ist
ferner eine Injektionsnadel für eine Spritze bekannt, die über
ein gleitend auf der Nadel geführtes Nadelschutzelement verfügt.
Das Nadelschutzelement wird mittels einer vorkomprimierten Feder
in seine Schutzposition bewegt, sobald eine angeschlossene Spritze
vollständig entleert ist und den Antrieb mittels der Feder
auslöst. Diese bekannte Ausführungsform ist jedoch nicht
für ein Punktionsset geeignet, sondern bedarf einer Auslösung
durch einen Spritzenkolben.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Punktionsset der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, welches die Nachteile des Standes der Technik überwindet.
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Zur
Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die
Ausbildung eines Punktionssets mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 vorgeschlagen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
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Der
erfindungsgemäße Vorschlag sieht vor, im Bereich
des proximalen Endes der Punktionsnadel eine auf der Punktionsnadel
geführte Feder anzuordnen, die bei Verbindung der Punktionsnadel
mit der Kanüle von deren proximalen Ende komprimiert ist
und beim Herausziehen der Punktionsnadel aus der Kanüle
entspannt wird. An dem der Nadelspitze benachbarten Ende der Feder
ist das auf der Kanüle gleitend geführte Nadelschutzelement
vorgesehen, welches beim Herausziehen der Punktionsnadel aus der
Kanüle von der sich dabei entspannenden Feder irreversibel
vor die Nadelspitze geschoben wird.
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Durch
diese erfindungsgemäße Ausgestaltung wird ein
Punktionsset geschaffen, welches sich in der an sich bekannten Weise
z. B. zum Legen eines intravenösen Zuganges eignet, wobei
die zwischen den proximalen Enden der miteinander verbundenen Kanüle
und Punktionsnadel vorgesehene komprimierte und damit vorgespannte
Feder eine Doppelfunktion erfüllt.
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Zum
einen bewirkt die vorgespannte Feder nach dem Legen des Patientenzuganges
und dem Aufheben der lösbaren Verbindung zwischen Kanüle und
Punktionsnadel aufgrund der einsetzenden Federentspannung ein Ausschieben
der Punktionsnadel über das proximale Ende der Kanüle
und schiebt zum anderen in entgegengesetzter Richtung das gleitend
auf der Kanüle geführte Nadelschutzelement in
Richtung auf das distale Ende der Kanüle mit der dort vorgesehenen
Nadelspitze vor. Wenn die Punktionsnadel vollständig aus
der Kanüle herausgezogen wird, schiebt die sich entspannende
Feder das Nadelschutzelement bis über die Nadelspitze vor,
so dass das Nadelschutzelement irreversibel die Nadelspitze abdeckt
und vor einem unbeabsichtigten Stechen mit dieser gebrauchten Punktionsnadel schützt.
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Hierzu
bedarf es keiner zusätzlichen Aktion des Nutzers, so dass
der Nadelschutz selbsttätig und zwangsweise bewirkt wird
und der Nutzer nicht gesondert geschult werden muss.
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Der
Nutzer des erfindungsgemäßen Punktionssets braucht
nach der Punktion des gewünschten Blutgefäßes
lediglich die vorübergehende Verbindung zwischen Punktionsnadel
und Kanüle aufzuheben, woraufhin die komprimierte Feder
selbsttätig die Punktionsnadel aus dem proximalen Ende
der Kanüle heraus treibt und für die korrekte
Positionierung des Nadelschutzelements vor der Nadelspitze sorgt. Die
Handhabung des erfindungsgemäßen Punktionssets
wird damit auch in Stresssituationen, wie sie in der Notfallmedizin
vorkommen können, enorm vereinfacht und die Sicherheit
erhöht.
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Nach
einem Vorschlag der Erfindung kann als Nadelschutzelement eine auf
der Punktionsnadel gleitend geführte Hülse vorgesehen
sein, die mit dem Ende der Feder ver bunden ist und inwändig
einen Anschlagvorsprung für die Nadelspitze aufweist, welcher
sich irreversibel vor die Nadelspitze legt und ein Zurückbewegen
der Hülse in Richtung auf das proximale Ende der Punktionsnadel
durch Anschlag der Nadelspitze am Anschlagvorsprung verhindert.
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Die
Ausgestaltung des Anschlagvorsprungs unterliegt dabei keinen generellen
strukturellen Begrenzungen, solange gewährleistet ist,
dass die Hülse gleitend auf der Punktionsnadel dergestalt
geführt ist, dass die komprimierte Feder die Hülse
in Richtung auf das distale Ende der Punktionsnadel zu bewegen vermag
und nach Erreichen der Nadelspitze eine zuverlässige irreversible
Arretierung des Nadelschutzelementes vor der Nadelspitze erfolgt.
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Nach
einem Vorschlag der Erfindung kann hierzu der Anschlagvorsprung
federelastisch aus der Innenwandung der Hülse herausschwenkbar
sein, sobald das Nadelschutzelement vor der Nadelspitze zum Liegen
kommt oder aber der Anschlagvorsprung wird von einer in der Wandung
der Hülse federnd gelagerten Kugel oder Lasche gebildet,
die beim Erreichen der Nadelspitze aus der Innenwandung der Hülse
hervortritt und als Anschlag für die Nadelspitze dient.
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Nach
einem weiteren Vorschlag kann auch eine elastisch komprimierte Dichtschnur
als Anschlagvorsprung vorgesehen sein, die inwändig an der
Hülse befestigt ist und von der Punktionsnadel, auf der
die Hülse geführt ist, solange zurückgehalten wird,
bis das Nadelschutzelement von der Feder über die Nadelspitze
hinaus vorgeschoben ist.
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Ferner
kann vorgesehen sein, an dem distalen Ende der Punktionsnadel zugewandten
Ende der Feder oder am entsprechenden Ende der gleitend auf der
Punktionsnadel geführten Hülse eine quer zur Längsachse
der Punktionsnadel verlaufende Scheibe vorzusehen, die über
eine außermittig angeordnete Durchtrittsöffnung
für die Punktionsnadel verfügt. Durch die außermittige
Anordnung der Durchtrittsöffnung erfährt die Punktionsnadel
bei noch nicht über das distale Ende der Punktionsnadel
vorgeschobenen Nadelschutzelement eine geringfügige Krümmung
und schnellt in dem Moment, in welchem die Scheibe über
die Nadelspitze hinaus vorgeschoben ist, in ihre Ruhelage zurück,
in welcher die Nadelspitze nicht mehr mit der außermittig
angeordneten Durch trittsbohrung fluchtet, so dass ein Anschlag für die
Nadelspitze von der Scheibe gebildet wird, die als Nadelschutzelement
im erfindungsgemäßen Sinne zu dienen vermag.
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Auch
ein Nadelschutzelement aus einem gebogenen Federblech, z. B. gemäß der
US-B-6 623 458 kann Anwendung
finden.
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Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist zwischen den Nadelschutzelement
und dem proximalen Ende der Punktionsnadel ein aus mindestens zwei über
ein Gelenk miteinander verbundenen Teilen bestehendes Abschirmelement
für die Punktionsnadel vorgesehen. Derartige Abschirmelemente
sind z. B. aus der
WO
02/072 181 A2 bekannt. In einer Ruheposition sind die Teile
des Abschirmelements in Bezug auf die Nadelachse querverlaufend aufgerichtet
und geben die Punktionsnadel frei, während sie in einer
Schutzposition zumindest annähernd parallel zueinander
ausgerichtet sind und die Punktionsnadel in einer sogenannten Schutzposition irreversibel überdecken.
Die Bewegung zwischen Ruhe- und Schutzposition geschieht bislang
durch eine manuelle Betätigung des Abschirmelements. Im Rahmen
der Erfindung erfolgt die Überführung der Teile
des Abschirmelements in die Schutzposition selbsttätig
und automatisch, da die zwischen Nadelschutzelement und proximalem
Ende der Punktionsnadel angeordnete komprimierte Feder die Teile
des Abschirmelements beim Herausziehen der Punktionsnadel aus der
Kanüle zwangsweise in ihre Schutzposition überführt,
ohne dass es eines zusätzlichen Handgriffes bedarf. Die
Sicherheit und Anwendungsfreundlichkeit wird somit bedeutend gesteigert.
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Zur
lösbaren Verbindung der proximalen Enden von Kanüle
und Punktionsnadel kann beispielsweise ein Bajonettverschluss vorgesehen
sein, so dass eine geringfügige relative Verdrehung der
beiden proximalen Enden von Kanüle und Punktionsnadel ausreichend
ist, um die Verbindung zwischen diesen aufzuheben und eine Entspannung
der komprimierten Feder zu initiieren.
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Die
Feder selbst kann im Bereich des proximalen Endes der Punktionsnadel
befestigt sein, beispielsweise eingeklebt sein.
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Die
Feder ist nach einem Vorschlag der Erfindung als Schraubenfeder
ausgebildet, es kommt auch eine Ausbildung als Spiralfeder mit geringfügiger
Durchmesseränderung der einzelnen aufeinanderfolgenden
Windungen in Betracht.
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In
entspanntem Zustand sollte die Feder mindestens 2 mm länger
als die Punktionsnadel sein, um das Nadelschutzelement zuverlässig
vor die Nadelspitze am distalen Ende der Punktionsnadel führen
zu können.
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Es
versteht sich, dass das erfindungsgemäße Punktionsset
je nach Anwendungsfall auch noch mit weiteren Merkmalen ausgebildet
werden kann, beispielsweise kann vorgesehen sein, innerhalb der Kanüle
ein Rückschlagventil anzuordnen, um nach Herausziehen der
Punktionsnadel einen unerwünschten Rückfluss von
Blut durch die Kanüle und einen unkontrollierten Austritt über
das proximale Ende derselben zu verhindern.
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Weitere
Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend
anhand der verschiedene Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
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1 In
schematisierter Draufsicht ein Punktionsset gemäß der
Erfindung in gebrauchsfertiger Anordnung;
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2 Das
Punktionsset gemäß 1 nach Lösen
der Verbindung zwischen Kanüle und Punktionsnadel;
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3 Die
aus der Kanüle vollständig herausgezogene Punktionsnadel
des Punktionssets gemäß 1;
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4 Das
distale Ende der Punktionsnadel gemäß 3 in
stark vergrößerter Darstellung;
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5 Eine
alternative Ausgestaltung eines Nadelschutzelementes des erfindungsgemäßen Punktionssets;
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6–9 Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung.
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Aus
der 1 ist ein Punktionsset bestehend aus einer beispielsweise
mit Flügeln 14 versehenen Kanüle 1 und
einer Punktionsnadel 2 ersichtlich, wie sie beispielsweise
zum Legen eines intravenösen Zuganges verwendet werden
kann.
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Die
Kanüle 1 umfasst einen am proximalen Ende 10 vorgesehenen
Korpus 13, an welchem auch die Flügel 14 angeformt
sind sowie eine sich in Richtung auf das distale Ende 11 erstreckende
durchgehende Kanülenwandung, welche ein vom distalen Ende
bis zum proximalen Ende 10 durchgängig verlaufendes
Lumen 12 umgibt. Ausgehend vom proximalen Ende 10 der
Kanüle 1 ist in Richtung auf das distale Ende 11 eine
Punktionsnadel 2 in das durchgehende Lumen 12 eingeschoben,
dergestalt, dass das distale Ende 21 der Punktionsnadel 2,
welches auch eine angeschliffene Nadelspitze 210 trägt,
aus dem distalen Ende 11 der Kanüle 1 hervorragt.
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Im
Bereich des proximalen Endes 20 der Punktionsnadel 2 ist
ein Korpus 22 mit einem zylindrischen Ansatz 220 angeformt,
welcher ein Bajonettaußengewinde trägt, das mit
einem entsprechenden Innengewinde in einer Aufnahmebohrung 15 der Kanüle 1 dergestalt
zusammenwirkt, das die Punktionsnadel 2 mit der Kanüle 1 lösbar
verbindbar ist. Über ein Anschlussteil 24 kann
beispielsweise eine Spritze oder dgl. an die Punktionsnadel 2 im
Bereich des Korpus 22 derselben angeschlossen werden. Ferner
ist auf der Punktionsnadel 2 ein Nadelschutzelement 31 in
Form einer aus der 4 in vergrößertem
Maßstab erkennbaren Hülse 310 vorgesehen, die
gleitend auf der Punktionsnadel 2 geführt ist,
jedoch im gezeigten Anwendungszustand gemäß 1 am
Gehäuse 13 der Kanüle 1 innerhalb
der Aufnahmebohrung 15 zur Anlage kommt. Zwischen dem Nadelschutzelement 31 und
dem proximalen Ende 22 der Punktionsnadel 2 ist
darüber hinaus eine Schraubenfeder 3 vorgesehen,
die ebenfalls auf der Punktionsnadel 2 geführt
ist und in der gezeigten Position gemäß 1,
in welcher die Punktionsnadel 2 mit der Kanüle 1 verbunden
ist, von dem Gehäuse 13 am proximalen Ende 10 der
Kanüle 1 über das Nadelschutzelement 31 eine
maximale Komprimierung erfährt.
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Mit
anderen Worten ist die Schraubenfeder 3 zwischen den proximalen
Enden 10, 20 von Kanüle 1 und
Punktionsnadel 2 unter Zwischenlage des Nadelschutzelementes 31 auf
der Punktionsnadel angeordnet und durch die Kompression vorgespannt.
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In
diesem aus der 1 ersichtlichen Zustand kann
ein intravenöser Zugang dadurch gelegt werden, dass mittels
des vorstehenden distalen Endes 21 der Punktionsnadel 2 ein
gewünschtes Blutgefäß angestochen und
die Punktionsnadel 2 mitsamt der nachfolgenden Kanüle 1 in
das Blutgefäß vorgeschoben wird.
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Nachfolgend
wird die Kanüle 1 unter Hinzunahme der Flügel 14 in
ihrer Position fixiert und sodann wird die Verbindung zwischen der
Punktionsnadel 2 und der Kanüle 1 gelöst,
in dem der Bajonettverschluss im Bereich der Aufnahmebohrung 15 durch
eine Rotation der Punktionsnadel 2 um ihre eigene Achse
gelöst wird.
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Infolge
des Lösens der Verbindung zwischen der Kanüle 1 und
der Punktionsnadel 2 bewirkt die Federkraft der zwischen
den proximalen Enden 10, 20 von Kanüle 1 und
Punktionsnadel 2 befindlichen und vorgespannten komprimierten
Feder 3 eine Rückzugsbewegung der in dem Lumen 12 der
Kanüle 1 geführten Punktionsnadel 2 gemäß Pfeil
A in 2, so dass die Punktionsnadel 2 aus dem
proximalen Ende 10 der Kanüle 1 mit fortschreitender
Entspannung der Feder 3 herausgleitet. Hierbei kann durch
entsprechende Dimensionierung der Feder 3 und des Kompressionsgrades
derselben in der Position gemäß 1 die
Federkraft so eingestellt werden, dass entweder ein selbsttätiger
Auswurf der Punktionsnadel 2 aus der Kanüle 1 erfolgt
oder aber die Feder 3 den nach wie vor manuell vorzunehmenden
Auszug der Punktionsnadel 2 aus der Kanüle 1 lediglich
unterstützt.
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Der 2 ist
darüber hinaus zu entnehmen, dass die sich zwar allmählich
entspannende, gleichwohl noch Federkraft ausübende Feder 3 neben
der Bewegung der Punktionsnadel 2 in Pfeilrichtung A auch
einen Vorschub des Nadelschutzelementes 31 in der entgegengesetzten
Richtung B auf die Nadelspitze 210 am distalen Ende 21 der
Punktionsnadel 2 bewirkt, in dem sie das Nadelschutzelement 31 nach
wie vor in die Aufnahmebohrung 15 im Gehäuse 13 der
Kanüle 1 presst.
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Die
Entspannung der Feder 3 sitzt selbsttätig ein,
sobald die Verbindung zwischen Kanüle 1 und Punktionsnadel 2 aufgehoben
wird. Dementsprechend sitzt auch der Vorschub des Nadelschutzelementes 31 selbsttätig
ein.
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Schließlich
ist die Bewegung der Funktionsnadel 2 in Pfeilrichtung
A soweit fortgeschritten, dass sie vollständig aus dem
proximalen Ende 10 der Kanüle 1 heraustritt
und damit als Einzelteil vorliegt, so dass nur noch die Kanüle 1 im
Blutgefäß verbleibt und als Zugang dienen kann.
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In
diesem, in der 3 dargestellten Zustand schiebt
die Feder 3, welche sich nun vollständig entspannt,
das Nadelschutzelement 31 über das distale Ende 21 und
die dort vorgesehene Nadelspitze 210 in Pfeilrichtung B,
da die Feder 3 in entspanntem Zustand mindestens 2 mm länger
als die Punktionsnadel 2 ausgeführt ist. In dieser
aus der 4 näher ersichtlichen
Position tritt ein innerhalb der als Nadelschutzelement 31 dienenden
Hülse 310 vorgesehener Anschlagvorsprung 311 in
Aktion, welcher beispielsweise federbelastet aus der Wandung der Hülse 310 hervorschnellt,
sobald die Hülse 310 über die Nadelspitze 210 hinaus
von der Feder 3 vorbewegt worden ist. Der Anschlagvorsprung 311 verhindert
nachfolgend jegliche Rückbewegung der als Nadelschutzelement 31 dienenden
Hülse 310 aus ihrer in der 4 gezeigten
Position zurück in Richtung auf das proximale Ende 20 der
Punktionsnadel 2, so dass die Nadelspitze 210 irreversibel
vom Nadelschutzelement 31 umgeben ist und somit ein Schutz gegen
ein versehentliches Stechen mit dieser gebrauchten Punktionsnadel 2 gewährleistet
ist. Damit die Feder 3 und das Nadelschutzelement 31 unverlierbar
an der Punktionsnadel 2 gehaltert sind, wird vorgeschlagen,
das dem proximalen Ende 20 der Punktionsnadel 2 benachbarte
Ende der Feder 3 in der dort verlaufenden Hülse 220 dauerhaft
zu befestigen, beispielsweise einzukleben und andererseits die als
Nadelschutzelement 31 dienende Hülse 310 dauerhaft
mit dem dem distalen Ende 21 der Punktionsnadel 2 benachbarten
Ende 30 der Feder zu verbinden, beispielsweise beide Teile
miteinander zu verkleben.
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Anstelle
eines Anschlagvorsprunges 311 im Innern der als Nadelschutzelement 31 dienenden Hülse 310 kann
gemäß 5 auch eine am vorderen, d.
h. über die Nadelspitze 210 herausreichenden Ende
der Hülse 310 vorgesehene Scheibe 312 dienen,
die eine außermittig angeordnete Durchtrittsbohrung 313 für
die Punktionsnadel 2 aufweist. Es versteht sich, dass die
Darstellung gemäß 5 nicht
maßstäblich zu der der 4 ist, da
in diesem Falle die Hülse 310 einen größeren
Durchmesser aufweisen muss. Die Punktionsnadel wird in ihren aus
den 1 und 2 ersichtlichen Positionen,
in welchen das Nadelschutzelement 31 auf der Punktionsnadel 2 geführt
ist, durch die Durchtrittsbohrung 313 hindurchgelenkt,
so dass eine geringfügige Biegung der Punktionsnadel 2 bewirkt
wird. Sobald jedoch die am vorderen Ende der Hülse 310 angeordnete
Scheibe 312 über die Nadelspitze 210 hinaus von
der Feder 3 vorgeschoben ist, springt die Punktionsnadel 2 aufgrund
der dann fehlenden Führung innerhalb der Durchtrittsbohrung 313 in
ihre entspannte Position innerhalb der Hülse 310 zurück
und bei einem erneuten Zurückbewegen der Hülse 310 in
Richtung auf das proximale Ende 20 der Punktionsnadel 2 würde
die Nadelspitze 210 an dem mit 314 gekennzeichneten
Bereich der Scheibe 312 anschlagen, so dass eine weitere
Rückbewegung des Nadelschutzelementes 31 verhindert
wird.
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Es
ist auch möglich, die Scheibe 312 ohne eine Hülse 310 unmittelbar
am Ende 30 der Feder 3 als Nadelschutzelement
zu befestigen.
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Auch
bei diesem Ausführungsbeispiel ist somit ein zuverlässiger
und selbsttätig mittels der sich entspannenden Feder 3 bewirkter
Nadelschutz gegeben. Wesentlicher Vorteil der gleitend auf der Punktionsnadel 2 mittels
der Feder geführten Hülse 310 als Nadelschutzelement 31 ist
es, dass dieses Nadelschutzelement 31 gleitend und damit
ruckfrei auf der Punktionsnadel 2 geführt wird
und in der zum Gebrauch vorgesehenen Stellung des Punktionssets gemäß 1 unter
Vorspannung gegen das proximale Ende 10 der Kanüle 1 gepresst
wird. Beim Herausziehen der Punktionsnadel 2 nach gelegtem
Zugang bewegt sich das Nadelschutzelement selbsttätig kontinuierlich über
den Umfang der Punktionsnadel 2, ohne dass hierbei ein
Widerstand überwunden werden muss, der sich auf die Kanüle 1 übertragen könnte
und hier beispielsweise zu einer Positionsverlagerung der Kanüle 1 oder
gar zu einem versehentlichen Herausgleiten der Kanüle 1 aus
dem Blutgefäß führen kann.
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Eine
weitere Ausgestaltung ist analog zu den Arbeitsschritten in den 1 bis 3 aus
den entsprechenden 6 bis 8 ersichtlich,
wobei gleiche Teile gleiche Bezugsziffern aufweisen und zur Vermeidung
von Wiederholungen nicht nochmals erläutert werden, sofern
dies nicht zum Verständnis erforderlich ist.
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Im
Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 3 zeigt
die Ausführungsform gemäß 6 bis 8 ein
zusätzliches Abschirmelement, welches aus den Teilen 4a, 4b besteht.
Die beiden Teile 4a, 4b sind über ein
Gelenk 40, z. B. ein Filmscharnier, gelenkig schwenkbar
miteinander verbunden und das distale Teil 4a ist mit seinem
dem Gelenk 40 abgewandten Ende über ein weiteres
Gelenkscharnier 42 schwenkbar an der als Nadelschutzelement 31 dienenden
Hülse befestigt, während das Teil 4b über
ein Gelenkscharnier 41 am Ansatz 220 des proximalen
Endes 22 der Punktionsnadel 2 schwenkbar befestigt
ist.
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Wie
auch schon beim Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 3 ist
die Feder 3 auf der Punktionsnadel 2 in der Ausgangsposition
gemäß 6 zwischen dem Nadelschutzelement 31 und
dem Ansatz 220 des proximalen Endes 22 der Punktionsnadel 2 durch
Kompression vorgespannt, wenn die Punktionsnadel 2 in die
Kanüle 1 eingesteckt ist. In dieser Position befinden
sich die Teile 4a, 4b des Abschirmelementes in
einer Ruheposition, in der sie quer zur Achse der Punktionsnadel 2 verlaufen
und aufgefaltet die Punktionsnadel freigeben.
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Nach
dem Lösen der Verbindung zwischen Punktionsnadel 2 und
Kanüle 1 gemäß 7 initiiert die
sich entspannende Feder 3 während des Herausziehens
der Punktionsnadel 2 aus der Kanüle 1 das allmähliche Überführen
der Teile 4a, 4b des Abschirmelementes in ihre
die Punktionsnadel 2 überdeckende Schutzposition
gemäß 8, in der letztlich eine vollständige
Abdeckung 400 der Punktionsnadel 2 durch die Teile 4a, 4b bewirkt
wird.
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Da,
wie aus 9 ersichtlich, die Teile 4a, 4b einen
umgekehrt U-förmigen Querschnitt aufweisen, überdecken
sich die Punktionsnadel 2 mit höchster Schutzwirkung.
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Es
können ferner Rastmittel vorgesehen sein, um ein Verrasten
mindestens eines Teils 4a, 4b mit der Punktionsnadel 2 in
der aus 8 ersichtlichen Schutzposition
zu bewirken.
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In
diesem Ausführungsbeispiel weist die als Nadelschutzelement 31 dienende
Hülse bevorzugt eine z. B. aus 5 ersichtliche
Scheibe 312 mit außermittig angeordneter Durchtrittsbohrung 313 für die
Punktionsnadel 2 auf.
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Entscheidend
ist, das die Überführung der Teile 4a, 4b aus
der Ruheposition gemäß 6 in die Schutzposition
gemäß 8 mittels der Feder 3 selbsttätig
bewirkt wird, sobald die Verbindung zwischen Kanüle 1 und
Punktionsnadel 2 aufgehoben und die Punktionsnadel 2 aus
der Kanüle 1 herausgezogen wird.
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Die
Handhabung und Anwendungssicherheit des vorangehend erläuterten
Punktionssets ist dadurch besonders effektiv.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 98/57689 [0004]
- - WO 2007/142746 A1 [0004]
- - US 6623458 B [0006]
- - US 623458 [0020]
- - WO 02/072181 A2 [0021]