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Die
Erfindung betrifft eine Lagerungsvorrichtung, einen Patientenlagerungstisch
und ein medizinisches Gerät.
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Um
Untersuchungen des Unterbauchs gezielt durchführen zu können,
werden medizinische Untersuchungsvorrichtungen, wie beispielsweise eine
Biopsievorrichtung oder lokale Sende- und/oder Empfangsvorrichtungen,
wie z. B. Ultraschallköpfe oder eine Lokalspule für
Magnetresonanzanwendungen, rektal oder auch vaginal in den Unterbauch
eines zu untersuchenden Patienten eingeführt, um möglichst
nahe an dem zu untersuchenden Organ, z. B. die Prostata, die Ovarien,
der (End-)Darm oder der Uterus usw., platziert zu werden.
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Mit
Hilfe einer endorektalen bzw. endovaginalen Biopsievorrichtung werden
Gewebeproben von dem zu untersuchenden Organ entnommen, die auf karzinomverdächtige
Substanzen untersucht werden. Dabei ist es von Vorteil den Ort der
Gewebsentnahme genau zu kennen, z. B. um eine gegebenenfalls nötige
Therapie gezielt anbringen zu können. Dazu wird die Biopsie
mittels einer medizinischen Bildgebungstechnik überwacht.
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Als
medizinische Bildgebungstechniken für diese Überwachung
ist vor allem die Sonographie bekannt, jedoch werden auch immer öfter
Schnittbildverfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie
(MRT), gegebenenfalls in Kombination mit einer funktionellen Positronen-Emissions-Tomographie
(PET) verwendet. Bei letzteren Verfahren bietet vor allem die MRT
eine besonders gute Weichteilkontrastauflösung.
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Für
die Überwachung der Biopsie mittels eines solchen Schnittbildverfahrens
wird der Patient auf einem Patientenlagerungstisch in den zumeist tunnelartigen
Untersuchungsbe reich des entsprechenden medizinischen Geräts
gefahren, wobei die endorektale bzw. endovaginale Untersuchungsvorrichtung
bereits im Unterbauch platziert ist.
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Weitere
Untersuchungen des Unterbauchs können weiterhin auch mit
lokalen Sende- und/oder Empfangsvorrichtungen durchgeführt
werden. Insbesondere sind für Magnetresonanzanwendungen
spezielle Lokalspulen, Endorektal- bzw. Endovaginalspulen, bekannt,
mit deren Hilfe besonders hochaufgelöste Aufnahmen des
Unterbauchs gemacht werden können, und die auch für
eine Magnetresonanzspektroskopie eingesetzt werden können.
Dazu werden die Lokalspulen in den Unterbauch eingeführt, und
der Patient auf einem Patiententisch in ein Magnetresonanzgerät
eingebracht.
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Wegen
der besseren Zugänglichkeit des Rektums wird der Patient
sowohl für oben beschriebene, mittels medizinischer Schnittbildverfahren überwachter
Biopsien als auch für Untersuchungen mit genannten speziellen
Lokalspulen bäuchlings (prone) auf einem jeweiligen Patientenlagerungstisch gelagert
und so in den jeweiligen Untersuchungsraum gebracht. Diese Position
ist allerdings nicht sehr bequem für den Patienten. Gerade
längerwierige Prozeduren, wie z. B. eine Prostatabiopsie
mit bis zu 2 Stunden Untersuchungszeit, sind vor allem für ältere
Patienten nicht für längere Zeit tolerierbar und es
kommt zu Unwohlsein, Unruhe oder auch zu Atemnot des Patienten.
Neben dem mangelnden Komfort für den Patienten kann dies
weiterhin zu Bewegungen des Patienten und damit zu unerwünschten
Bewegungsartefakten in der Bildgebung führen.
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Auf
der Tagung der „International Society for Magnetic Resonance
in Medicine”, der ISMRM 2006, in Seattle, Washington, USA
wurde eine zweigeteilte Vorrichtung offenbart, die es ermöglicht,
einen Patienten für eine MR-Überwachte Biopsie
auf dem Rücken (supine) auf dem Patientenlagerungstisch
zu lagern (Abstract „MRI-guided prostate biopsy
in two different standard 1.5 T scanners using an endorectal biopsy
device", Proc. Intl. Soc. Mag. Reson. Med. 14 (2006), Seite
1446; und zuge höriges Poster). Dabei muss der
Patient allerdings auf dem Patientenlagerungstisch in den Patiententunnel
mit den Füssen voran soweit hineinrutschen bis ein hinter
dem Magneten des Magnetresonanzgeräts stehender Helfer die
Beine des Patienten fassen und hochhalten kann. Dann wird von der
Seite des Helfers aus ein, an diesem Ende des Magnetresonanzgeräts
angeordnetes Lagerungsteil eingesetzt und mit dem Patientenlagerungstisch
verbunden. Es wird somit ein Lagerungssystem aus zwei separaten
Teilen (Patientenlagerungstisch und Lagerungsteil) gebildet. Die
Beine des Patienten werden zum Einführen einer endorektalen
Untersuchungsvorrichtung auf dem Lagerungsteil abgelegt. Dieser
Vorgang ist sowohl für den Helfer als auch für
den Patienten mit Anstrengung verbunden. Dabei wird die Anstrengung
größer je mehr Gewicht die Beine des Patienten
haben und je nach der Unterstützung, die der Patient dem
Helfer dabei liefern kann bzw. muss. Das auf der ISMRM 2006 vorgestellte,
von hinten in das Magnetresonanzgerät eingebrachte Lagerungsteil
kann nur bis zu einem gewissen Grad in das Magnetresonanzgerät
eingefahren werden. Insbesondere ist es nicht möglich, den
Patientenlagerungstisch und damit den Patienten nach der Untersuchung
aus dem Magnetresonanzgerät herauszufahren, ohne vorher
das Lagerungsteil wieder abzutrennen. Dies führt zu einer
Verlängerung der Untersuchungsdauer.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung eine Lagerungsvorrichtung anzugeben,
auf der ein Patient komfortabel und sicher sowohl für eine
Vorbereitung einer Untersuchung als auch für die Untersuchung, insbesondere
seines Unterbauchs, selbst gelagert werden kann. Weiter ist es eine
Aufgabe, einen verbesserten Patientenlagerungstisch und ein medizinisches
Gerät mit einem solchen Patientenlagerungstisch anzugeben,
mit denen eine Untersuchung in einem Patiententunnel des medizinischen
Geräts einfach, sicher, effizient und für den
Patienten komfortabel vorbereitet und durchgeführt werden
können.
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Die
erstgenannte Aufgabe wird gelöst durch eine Lagerungsvorrichtung
gemäß Anspruch 1. Hierzu umfasst die Lagerungsvor richturig
auf der ein Patient auf dem Rücken gelagert werden kann,
eine Gleitvorrichtung, die mit einem abstützenden Unterbau
verbindbar ist. Dabei ist die Lagerungsvorrichtung verschiebbar
auf der Gleitvorrichtung gelagert und kann so zumindest teilweise über
den mit der Gleitvorrichtung verbundenen Unterbau hinaus bewegt
werden. Weiterhin umfasst die die Lagerungsvorrichtung eine Aussparung.
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Mit
der erfindungsgemäßen Lagerungsvorrichtung ist
es auf einfache Weise möglich, einen Patienten sicher auf
der Lagerungsvorrichtung zu lagern, z. B. während die gesamte
Lagerungsvorrichtung von dem Unterbau gestützt wird. Dabei
ist ein Aufsteigen des Patienten auf die Lagerungsvorrichtung ohne
besondere Hilfeleistungen möglich. Somit wird in der Regel
ein Helfer zur leichten Unterstützung beim Aufsteigen eines
Patienten auf die Lagerungsvorrichtung ausreichen. Zur Vorbereitung
einer Untersuchung, insbesondere des Unterbauchs, kann der Patient
nun auf der Lagerungsvorrichtung gegenüber dem Unterbau
der Lagerungsvorrichtung verschoben werden. Auf diese Weise wird
der Zugang zu dem Patienten erleichtert, da der Unterbau ihn nicht
mehr abschirmt.
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Vorteilhaft
ist die Lagerungsvorrichtung dabei zumindest soweit über
den Unterbau hinaus bewegbar, dass die Aussparung sich neben dem
Unterbau befindet. Auf diese Weise ist in dieser Stellung der Lagerungsvorrichtung
ein direkter Zugang zum Patienten neben dem Unterbau, durch die
Aussparung ermöglicht.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Lagerungsvorrichtung
um die Aussparung eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen einer medizinischen
Untersuchungsvorrichtung. Somit kann die Untersuchungsvorrichtung,
beispielsweise eine Biopsievorrichtung oder eine Lokalspulenvorrichtung
an der Lagerungsvorrichtung gehalten werden und sicher durch die
Aussparung zu einem auf der Lagerungsvorrichtung befindlichen zu
untersuchenden Patienten gelangen.
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Die
zweitgenannten Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst
durch einen Patientenlagerungstisch, der eine Verbindungsvorrichtung
zur Verbindung des Patientenlagerungstischs mit einer vorbeschriebenen
Lagerungsvorrichtung umfasst, und der Lagerungsvorrichtung so als
abstützender Unterbau dient, sowie durch ein medizinisches
Gerät mit einem Patiententunnel und einem eben genannten,
in den Patiententunnel einbringbaren Patientenlagerungstisch. Dabei
sind jeweils die oben genannten Vorteile sinngemäß zu übertragen.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnungen. Die aufgeführten Beispiele stellen
keine Beschränkung der Erfindung dar. Es zeigen:
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1 eine
schematische Skizze eines medizinischen Geräts mit einem
Patientenlagerungstisch und einer Lagerungsvorrichtung in einer
ersten Position,
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2 eine
schematische Skizze eines medizinischen Geräts mit einem
Patientenlagerungstisch und einer Lagerungsvorrichtung in einer
zweiten Position,
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3 eine
schematische Skizze einer Lagerungsvorrichtung in einer Draufsicht
und
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4 eine
schematische Skizze der Lagerungsvorrichtung in dem medizinischen
Gerät in einer Frontansicht.
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In
den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 und 2 zeigen
schematisch ein medizinisches Gerät 1 mit einem
Patiententunnel T und einem mittels einer Verfahrvorrichtung 9.1 von der
Frontseite des medizinischen Geräts aus in den Patiententunnel
T verfahrbaren Patientenlagerungstisch 9. Bei dem medizinischen
Gerät handelt es sich beispielsweise um ein Magnetresonanzgerät
mit einer Magneteinheit 3, die den Patiententunnel T radial zur
Achse des Patiententunnels T umgibt. In anderen Ausführungsbeispielen kann
es sich bei dem medizinischen Gerät 1 auch um
ein Computertomographiegerät oder um ein PET-Gerät
handeln, dessen Gantry bzw. Detektor den Patiententunnel umgibt.
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Der
Patientenlagerungstisch 9 trägt in 1 eine
Lagervorrichtung 5. Die Lagerungsvorrichtung 5 umfasst
dabei ein Lagerungsbrett 5.1 und eine Gleitvorrichtung 7,
die mit dem Patientenlagerungstisch 9 als abstützenden
Unterbau über eine Verbindungsvorrichtung 9.2 verbunden
ist. Die Verbindungsvorrichtung 9.2 ist dabei derart ausgebildet,
dass die Lagerungsvorrichtung 5 mit dem abstützenden
Patientenlagerungstisch 9 lösbar verbunden ist,
sodass die Lagerungsvorrichtung 5 von dem Patientenlagerungstisch 9 abnehmbar
ist. So kann das medizinische Gerät 1 auch ohne
die Lagerungsvorrichtung 5 auf übliche Weise genutzt
werden.
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Beispielsweise
ist die Verbindungsvorrichtung 9.2 vorteilhaft als Wechselbrett
des Patientenlagerungstischs 9 ausgebildet. Derartige Wechselbretter
für Patientenlagerungstische sind bekannt, beispielsweise
von den am Markt erhältlichen MR-Geräten MAGNETOM
Symphony oder MAGNETOM Avanto der Siemens AG, und ermöglichen
eine schnelle und bequeme Umrüstung des Patientenlagerungstischs
z. B. auch mit verschiedenen Aufsätzen.
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Durch
die Lösbarkeit der Lagerungsvorrichtung 5 von
dem Unterbau 9 ist es möglich, einen Patienten
außerhalb des Untersuchungsraums, in dem das medizinische
Gerät 1 steht, auf eine Untersuchung vorzubereiten,
indem er z. B. in einem Vorbereitungsraum bereits auf der Lagerungsvorrichtung 5 „Probeliegen” kann.
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In 1 befindet
sich die Lagerungsvorrichtung 5 in einer ersten Position
relativ zu dem Patientenlagerungstisch 9, in der die Lagerungsvorrichtung 5 an
keiner Stelle über den Patientenlagerungstisch 9 übersteht.
In dieser Position kann der Patientenlagerungstisch 9 ohne
Bedenken in jede, auch ohne die Lagerungsvorrichtung 5 mögliche
Horizontalposition verfahren werden, ohne dass mit einer Kollision mit
dem medizinischen Gerät 1 zu rechnen ist, oder ein
auf der Lagerungsvorrichtung befindlicher Patient P einer Gefährdung
ausgesetzt wäre. Weiterhin kann der Patientenlagerungstisch 9 mit
der Lagerungsvorrichtung 5 in der ersten Position auch
vertikal verfahren werden, wenn der Patientenlagerungstisch 9 sich vor
dem medizinischen Gerät, außerhalb des Patiententunnels
T befindet. Dabei kann der Patientenlagerungstisch 9 mitsamt
der Lagerungsvorrichtung 5 beispielsweise abgesenkt werden,
um einem Patienten ein Aufsteigen und Sich-Lagern auf der Lagerungsvorrichtung 5 zu
erleichtern. Durch die Ausführung der Lagerungsvorrichtung 5 als
ein Bauteil kann ein Patient dabei einfach und in einem Schritt
auf der Lagerungsvorrichtung 5 gelagert werden, ohne dass besondere
Mithilfe einer die Untersuchung betreuenden Person vonnöten
wäre.
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Die
Lagerungsvorrichtung 5 umfasst vorteilhaft Polster bzw.
Unterlagen 11.1, 11.2, 11.3 zur bequemen
Lagerung des Patienten P. Dabei ist die Lagerungsvorrichtung 5 vorteilhaft
so ausgebildet, dass ein darauf gelagerter Patient P in der Steinschnittstellung
gehalten wird.
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Die
Lagerungsvorrichtung 5 ist auf der Gleitvorrichtung 7 verschiebbar.
Dabei genügt es, wenn die Lagerungsvorrichtung 5 per
Hand, z. B. von einer die Untersuchung betreuenden Person, verschiebbar ist.
Alternativ kann auch ein motorischer Antrieb verwendet werden, wobei
auf eine Kompatibilität mit dem medizinischen Gerät 1,
beispielsweise eine Verträglichkeit mit einem Magnetresonanzgerät 1,
zu achten ist.
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Die
Lagerungsvorrichtung 5 kann mittels der Gleitvorrichtung 7 insbesondere
zumindest teilweise über den mit der Gleitvorrichtung 7 verbundenen
Unterbau 9, hier den Patientenlagerungstisch 9,
hinaus bewegt werden. Dabei kann die Lagerungsvorrichtung 5 mit
Vorteil zumindest so weit in eine zweite Position über
den Patientenlagerungstisch 9 hinaus verschoben werden,
dass eine fußseitige Hälfte der Lagerungsvorrichtung 5 über
den Unterbau 9 hinausragt. In dieser zweiten Position sind
somit die Beine eines auf der Lagerungsvorrichtung 5 gelagerten
Patienten P, nach hinten aus dem Patiententunnel T heraus geschoben.
Gegebenenfalls ist in dieser Position auch das Gesät des
Patienten P bereits zumindest teilweise nach hinten aus dem Patiententunnel
T heraus geschoben.
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Um
zeitweise ein Verschieben der Lagerungsvorrichtung 5 auf
der Gleitvorrichtung 7 zu verhindern, und die Lagerungsvorrichtung 5 vielmehr
in einer bestimmten Position gegenüber dem Unterbau 9 zu
arretieren, umfasst die Lagerungsvorrichtung 5 eine Arretiervorrichtung 7.1 zur
zeitweisen Arretierung der Lagerungsvorrichtung 5 gegen
die Gleitvorrichtung 7. Dabei ist die Arretierungsvorrichtung 7 so ausgebildet,
dass sie die Lagerungsvorrichtung 5 zumindest in der beschriebenen
ersten und zweiten Position lösbar arretieren kann.
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Als
Arretiervorrichtung 7.1 kommen beispielsweise ein Gleiten
auf der Gleitvorrichtung 7 verhindernde, z. B. an verschiedenen
Stellen über die Länge der Gleitvorrichtung 7 fest
mit der Gleitvorrichtung 7 oder dem Unterbau 9 und
der Lagerungsvorrichtung 5 verbindbare und wieder lösbare
Stopper, oder ein lösbarer Einrastmechanismus z. B. zwischen
Lagerungsvorrichtung 5 und Gleitvorrichtung 7,
der die Lagerungsvorrichtung 5 an bestimmten Positionen
lösbar einrasten lässt, in Betracht.
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Durch
ein Verfahren des Patientenlagerungstischs 9 an das rückwärtige
Ende des Patiententunnels T und ein Verschieben der Lagerungsvorrichtung 5 mittels
der Gleitvorrichtung 7 in Richtung aus dem Patiententunnel
heraus in die zweite Position, kann die Lagerungsvorrichtung 5 also
in Bezug auf das medizinische Gerät so positioniert werden, dass
zumindest die fußseitige Hälfte der Lagerungsvorrichtung 5 sich
frei zugänglich am rückwärtigen Ende,
außerhalb des medizinischen Geräts 1 befindet,
wie es in 2 dargestellt ist.
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In
dieser Stellung kann z. B. eine Untersuchungsvorrichtung 15 ohne
einen auf der Lagerungsvorrichtung 5 befindlichen Pati enten
bewegen zu müssen, an der Lagerungsvorrichtung 5 angebracht werden.
Dies wird später in Bezug auf 4 weiter ausgeführt.
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Wie
in 3 ersichtlich, umfasst die Lagerungsvorrichtung 5 in
ihrer fußseitigen Hälfte eine Aussparung 19.
Dabei ist die Aussparung 19 über die Breite der
Lagerungsvorrichtung 5 zentral angeordnet. Insbesondere
ist die Aussparung 19 derart an der Lagerungsvorrichtung 5 angeordnet,
dass die Aussparung 19 durch das Lagerungsbrett 5.1 der
Lagerungsvorrichtung 5 hindurch Zugang zum Rumpfende eines
auf der Lagerungsvorrichtung gelagerten Patienten P, insbesondere
zu am Rumpfende befindlichen Körperöffnungen,
gewährt. Zur Verdeutlichung ist ein Patient P durch gepunktete
Linien in 3 angedeutet.
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Die
Aussparung 19 verläuft über die Länge der
Lagerungsvorrichtung 5 vorteilhaft bis zur Mitte der Lagerungsvorrichtung 5,
wo sich in etwa das Rumpfende eines auf der Lagerungsvorrichtung 5 gelagerten
Patienten P befindet. Somit ist die Lagerungsvorrichtung 5 in
der oben beschriebenen zweiten Position soweit über den
abstützenden Unterbau 9, hier den Patientenlagerungstisch 9,
verschoben, dass sich die Aussparung 19 in einer horizontalen Ebene
neben dem Unterbau 9 befindet.
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Für
einen besonders einfachen Zugang zum Rumpfende des Patienten P verläuft
die Aussparung 19 weiterhin vorteilhaft über die
Länge der Lagerungsvorrichtung 5 bis zum fußseitigen
Ende der Lagerungsvorrichtung. Dadurch wird durch die Aussparung 19 nicht
nur von unterhalb der Lagerungsvorrichtung 5 Zugang zu
dem auf der Lagerungsvorrichtung 5 gelagerten Patienten
gewährt, sondern auch vom fußseitigen Ende der
Lagerungsvorrichtung 5 aus.
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Dabei
ist die Aussparung 19 vorteilhaft schlitzartig in der fußseitigen
Hälfte der Lagerungsvorrichtung 5 ausgebildet.
Dadurch ist die Aussparung 19 einerseits leicht zu fertigen,
und andererseits besonders einfach einsichtig.
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Mögliche
Abmessungen der Aussparung 19 sind hierbei z. B. eine Breite
von mindestens 10 cm, typischerweise 15 cm oder mehr. Die Breite
der Aussparung 19 ist dabei mindestens so groß wie
eine Breite der Untersuchungsvorrichtung 15. Die Länge der
Aussparung 19 liegt vorteilhaft zwischen 50 cm und 100
cm, z. B. entsprechend einer zu erwartenden Beinlänge eines
zu untersuchenden Patienten. Eine typische Länge der Aussparung
liegt somit z. B. bei mehr als 80 cm.
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Wie
bereits in 2 gezeigt, kann in der Aussparung 19 eine
medizinische Untersuchungsvorrichtung 15 angebracht werden.
Dabei umfasst die Untersuchungsvorrichtung 15 eine endorektal und/oder
endovaginal in den Unterbauch des Patienten P einführbare
Vorrichtung 15.1 und eine Halterungs- und Führungsvorrichtung 15.2 zum
Halten und Führen der einführbaren Vorrichtung 15.1.
Derartige Halterungs- und Führungsvorrichtungen 15.2 für
endorektal oder endovaginal einführbare medizinische Vorrichtungen
sind bekannt (siehe z. B. die bereits zitierten Abstract und Poster „MRI-guided prostate
biopsy in two different standard 1.5 T scanners using an endorectal
biopsy device", Proc. Intl. Soc. Mag. Reson. Med. 14 (2006),
Seite 1446). Daher wird auf eine genauere Beschreibung
verzichtet und lediglich darauf hingewiesen, dass die Halterungs-
und Führungsvorrichtungen 15.2 für den
Einsatz mit einem Magnetresonanzgerät MR-kompatibel, d.
h. insbesondere nichtmagnetisch, ausgeführt sein muss.
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Bei
der Untersuchungsvorrichtung 15 kann es sich beispielsweise
um eine Biopsievorrichtung 15 mit und Biopsienadel 15.1 oder,
im Falle eines Magnetresonanzgeräts als medizinischem Gerät 1,
um eine Lokalspulenvorrichtung 15 mit Lokalspule 15.1, handeln.
Mit einer derartigen Biopsievorrichtung 15 sind insbesondere
endorektale Biopsien der Prostata oder des (End-)Darms unter gleichzeitiger
Bildüberwachung mittels des medizinischen Geräts 1 sowohl für
den Patienten, als auch für einen die Biopsie durchführenden
Nutzer durch die Anordnung in der Aussparung 19 bequem
und somit auch effektiv durchführbar. Auch endovaginale
Biopsien z. B. des Uterus oder der Ovarien werden mit der Lagerungsvorrichtung 5 und
der Untersuchungsvorrichtung 15 erleichtert und die Untersuchung
so insgesamt beschleunigt.
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In
einer Ausführungsform, in der das medizinische Gerät 1 ein
Magnetresonanzgerät 1 ist, kann die Untersuchungsvorrichtung 15 vorteilhaft
eine endorektal und/oder endovaginal in den Unterbauch eines auf
der Lagerungsvorrichtung 5 einführbare Vorrichtung 15.1 umfassen,
die sowohl eine Biopsienadel als auch eine Lokalspule für
eine genaue Bildüberwachung der Biopsie umfasst.
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Wie
vor allem in den 2 und 4 ersichtlich
kann die medizinische Untersuchungsvorrichtung 15 durch
die gegen den Patientenlagerungstisch 9 verschobene Lagerungsvorrichtung 5 derart im
Bereich der Aussparung 19 angeordnet, und mit im Bereich
der Aussparung 19 an der Lagerungsvorrichtung 5 angeordneten
Befestigungsmitteln 22 befestigt werden, dass der gesamte
Querschnitt des Patiententunnels T für die medizinische
Untersuchungsvorrichtung 15 ausgenutzt werden kann. Dabei
steht insbesondere durch die Aussparung 19 und die über
den Patientenlagerungstisch 9 hinaus verschobene Lagerungsvorrichtung 5 der
unter dem Niveau der Lagerungsvorrichtung 5 liegende Bereich für
die medizinische Untersuchungsvorrichtung 15 zur Verfügung.
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Als
Befestigungsvorrichtung 22 kommen beispielsweise lösbar
ineinander einrastende oder z. B. mittels Schellspannvorrichtungen
verbindbare, an der Unterseite der Lagerungsvorrichtung 5 um
die Aussparung 19 angeordnete Halterungen in Betracht,
die mit geeigneten, z. B. formschlüssig ausgebildeten Angriffen
der Halterungs- und Führungsvorrichtung 15.2 greifen.
Es sind jedoch auch andere Befestigungsvorrichtungen 22 denkbar.
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Für
eine mittels der medizinischen Untersuchungsvorrichtung 15 durchzuführende
und mit dem medizinischen Gerät 1 zu überwachende
oder mittels der medizinischen Untersuchungsvorrich tung 15 und dem
medizinischen Gerät 1 durchzuführende
Untersuchung kann der Patientenlagerungstisch 9 wieder in
Richtung Front des medizinischen Gerätes 1 verfahren
werden, ohne dass die Lagerungsvorrichtung 5 dabei gegen
den Patientenlagerungstisch 9 bewegt wird. Somit kann der
zu untersuchende Bereich im Unterbau des Patienten P z. B. in ein
Messvolumen des medizinischen Geräts 1 im Inneren
des Patiententunnels T gebracht werden, um dort die Untersuchung
durchzuführen.
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Um
bei diesem Verfahren des Patientenlagerungstisches 9 in
das Innere des Patiententunnels T die an der Lagerungsvorrichtung 5 angebrachte
medizinische Untersuchungsvorrichtung 15 ohne weitere Überwachung
sicher vor einer Kollision mit der Begrenzung 21 des Patiententunnels
T zu schützen, umfasst die Lagerungsvorrichtung 5 weiterhin
vorteilhaft eine Schutzvorrichtung 17, die die an der Lagerungsvorrichtung 5 befestigte
medizinische Untersuchungsvorrichtung 15 zumindest teilweise
umgibt. Eine solche Schutzvorrichtung 17 kann dabei in
einer besonders einfachen Ausführungsform wannenartig oder
U-förmig ausgebildet sein, wie es in den 2, 3 und 4 durch
gestrichelte Linien skizziert ist. Die Schutzvorrichtung 17 ist
dabei ähnlich wie die medizinische Untersuchungsvorrichtung 15 lösbar mit
der Lagerungsvorrichtung 5 verbindbar. In jedem Fall umgibt
die an der Lagerungsvorrichtung 5 angebrachte Schutzvorrichtung 17 die
medizinische Untersuchungsvorrichtung 15 insbesondere nach
unten, und gibt so einen nach unten nicht zu überschreitenden
Rahmen für die medizinische Untersuchungsvorrichtung 15 vor.
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Nach
einer Untersuchung mit der medizinischen Untersuchungsvorrichtung 15 und
dem medizinischen Gerät 1 wird die medizinische
Untersuchungsvorrichtung 15 wieder von Lagerungsvorrichtung 5 entfernt
und die Lagerungsvorrichtung 5 kann mit der Gleitvorrichtung 7 in
die oben beschriebene erste Position verschoben werden, wo sie mit
der Arretierungsvorrichtung 7.1 arretiert werden kann,
um in dieser Position mit dem Patientenlagerungstisch 9 auf
der Frontseite des medizinischen Geräts 1 aus dem
Patiententunnel T herausgefahren zu werden.
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Außerhalb
des Patiententunnels T kann nun die Lagerungsvorrichtung 5 mit
dem Patientenlagerungstisch 9 wieder abgesenkt werden,
um dem Patienten P ein Absteigen zu erleichtern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „MRI-guided
prostate biopsy in two different standard 1.5 T scanners using an
endorectal biopsy device”, Proc. Intl. Soc. Mag. Reson.
Med. 14 (2006), Seite 1446 [0008]
- - „MRI-guided prostate biopsy in two different standard
1.5 T scanners using an endorectal biopsy device”, Proc.
Intl. Soc. Mag. Reson. Med. 14 (2006), Seite 1446 [0038]