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Die
Erfindung betrifft eine System zur Rückführung
von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine gemäß Anspruch
1, einen Wärmetauscher gemäß Anspruch
16 sowie ein Verfahren zur Rückführung von Abgas
einer Verbrennungskraftmaschine gemäß Anspruch
17.
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Bei
der Niedertemperatur-AGR-Kühlung (AGR = Abgasrückführung)
direkt mit Luft oder indirekt mit Niedertemperaturkühlmittel
entsteht im Abgaskühler Kondensat in größerer
Menge. Dieses enthält Schwefel- und Salpetersäure
und ist daher sauer. Das bei der Niedertemperaturabgaskühlung
anfallende Kondensat wird im Stand der Technik in der Regel direkt
dem Motor zugeführt. Eine solche direkte Zuführung
des Kondensats in den Motor kann zu Korrosion des Materials im Ansaugbereich
des Motors sowie im Zylinder selbst führen.
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Die
Offenbarung
US 2001
045 090 A1 betrifft ein ähnliches Problem. Bei
dem Ansatz, der in der
US 2001
045 090 A1 vorgeschlagen wird, wird das Kondensat in einer
Niederdruckabgasrückführung abgeschieden und wieder
dem Abgasstrang zugeführt. Hierbei ist jedoch zu beachten,
dass bei der in der
US 2001
045 090 A1 offenbarten Ausführung kein natürliches
treibendes Druckgefälle vorherrscht, so dass das Kondensat
eigentlich in die Abgasleitung gepumpt werden müsste. Eine
Pumpe wird aber nicht beschrieben, was zu Problemen bei der Ausführung der
in der
US 2001 045
090 A1 offenbarten Lehre führen kann.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein System zur Rückführung
von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine eine Wärmetauscher
sowie ein Verfahren zur Rückführung von Abgas
einer Verbrennungskraftmaschine zu schaffen, welche verbesserte Eigenschaften
haben.
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Diese
Aufgabe wird durch ein System zur Rückführung
von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine gemäß Anspruch
1, einen Wärmetauscher gemäß Anspruch
16 sowie ein Verfahren zur Rückführung von Abgas
einer Verbrennungskraftmaschine gemäß Anspruch
17 gelöst. Günstige Ausführungsformen
der Erfindung sind durch die Unteransprüche näher
definiert.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein System zur Rückführung
von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine, wobei die Verbrennungskraftmaschine
ein Abgassystem mit einem Hochdruck- und einem Niederdruckteil aufweist,
wobei das System eine Abscheideeinheit aufweist, die ausgebildet
ist, um aus einem Abgas des Hochdruckteils des Abgassystems ein
Kondensat abzuscheiden und das Kondensat über eine Entsorgungsleitung
in den Niederdruckteil des Abgassystems einzuleiten.
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Ferner
schafft die vorliegende Erfindung einen Wärmetauscher zur
Aufnahme eines Abgases aus einem Hochdruckteil eines Abgassystems
einer Verbrennungskraftmaschine, wobei der Wärmetauscher
ausgebildet ist, um das aus der Verbrennungskraftmaschine aufgenommene
Abgas abzukühlen, ein Kondensat daraus zu extrahieren und
das Kondensat zumindest teilweise einem Niederdruckteil des Abgassystems
zuzuführen
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Auch
schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Rückführung
von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine, wobei die Verbrennungskraftmaschine
ein Abgassystem mit einem Hochdruck- und einem Niederdruckteil aufweist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- – Entnehmen von Abgas aus dem Hochdruckteil des Abgassystems;
- – Abscheiden eines Kondensats aus dem entnommenen Abgas;
und
- – Einleiten zumindest eines Teils des Kondensats in
den Niederdruckteil des Abgassystems.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass ein besserer
Korrosionsschutz des Motors oder Teilen davon dann gegeben ist,
wenn die schädlichen Substanzen aus dem Abgas heraus kondensiert
werden und das Kondensat zumindest teilweise über den Niederdruckteil
des Abgassystems entsorgt wird. Somit gelangt keine große
Menge von schädlichen Bestandteilen des Abgases mehr in
den Motorblock bzw. die Zylinder zurück und führt
dort zu Materialverschleiß. Auch lässt sich die
Niedertemperaturabgaskühlung mit dem erfinderischen Konzept vorteilhaft
in Bereichen betreiben, in denen sehr viel Kondensat anfällt
und es auch hierdurch zu Korrosionserscheinungen ohne Verwendung
des erfindungsgemäßen Ansatzes kommen würde.
Zugleich wird durch die Anordnung der Abgasaufbereitung auf der
Hochdruckseite des Abgassystems eine günstige Druckdifferenz
bei der Abführung des Kondensats in den Niederdruckteil
des Abgassystems ausgenutzt, wodurch eine Pumpe zur Entsorgung des
Kondensats entfallen kann.
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In
einer anderen Ausführungsform der Erfindung, bei der das
Abgassystem eine Abgasbehandlungseinheit im Niederdruckteil des
Abgassystems aufweist, kann die Entsorgungsleitung ausgebildet sein,
um zumindest einen Teil des Kondensats an einer Stelle in den Niederdruckteil
des Abgassystems einzuleiten die sich im Abgasfluss nach der Abgasbehandlungseinheit
befindet. Hierdurch können teure oder empfindliche Komponenten
der Abgasbehandlungseinheit (beispielsweise vor Abrieb durch nicht wasserlösliche
oder aggressive Bestandteile des Kondensats) geschützt
werden.
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Günstig
ist es auch, wenn die Verbrennungskraftmaschine ein Zufuhrluftsystem
mit einem Niedrigdruck- und einem Hochdruckteil aufweist, dass dann
die Abscheideeinheit mit einer Mischeinheit verbunden ist, um ein
durch die Abscheideeinheit gereinigtes Abgas oder ein Teil des Kondensats
der Zufuhrluft zuzuführen, die den hohen Druck aufweist.
In diesem Fall kann die Korrosion von Teilen der Verbrennungskraftmaschine
verhindert werden, wobei die günstigen Eigenschaften der
Abgasrückführung in die Zufuhrluft der Verbrennungskraftmaschine trotzdem
genutzt werden können.
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Auch
kann das System eine Reinigungseinheit als Korrosionsschutzeinheit
gegen eine Korrosion der Verbrennungskraftmaschine durch Bestandteile
des Abgases aufweisen, wobei die Reinigungseinheit die Abscheideeinheit
umfasst und wobei die Reinigungseinheit ausgebildet ist, um zumindest
eine Säure, die aus zumindest einem Teil des Abgases des
Hochdruckteils des Abgassystems stammt, durch eine Reaktion mit
einem Opfermaterial zu binden, um ein gereinigtes Abgas zu erhalten
und das gereinigte Abgas zumindest teilweise einer Zufuhrluft, die
einen hohen Druck aufweist, zuzuführen. Eine derartige
Ausführungsform der Erfindung bietet den Vorteil, dass
die aggressiven Substanzen vor einer Wiedereinleitung des Abgases
in den Motor neutralisiert werden. Durch die in dem Abscheider gekühlten
Abgase (unter den Kondensationspunkt der schädlichen Stoffe)
lässt sich ferner eine sehr tiefe Abkühlung der
zugeführen Zufuhrluft sowie eine niedrige Saugrohrtemperaturen
realisieren, wodurch sich in Folge niedrige NOx-
und gute Verbrauchswerte auch bei Motoren mit einem für
die Niedertemperatur-Abgasrückführungskühlung
nicht optimierten Werkstoffkonzept realisieren lassen. Die Anordnung der
Reinigungseinheit auf der Hochdruckseite hat ferner günstige
Auswirkungen bei der Zufuhr (eines Teil) des Kondensats bzw. des
gereinigten Abgases in die Hochdruck-seitige Zufuhrluft, da in diesem
Fall ebenfalls kein hoher Druckverlust zwischen der Zufuhrluft und
dem Abgas bzw. Kondensat zu befürchten ist oder eine zusätzliche
Druckerhöhung des Kondensats mittels einer Pumpe nicht
unbedingt erforderlich sein muss.
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In
einer günstigen Ausführungsform der Erfindung
kann die Reinigungseinheit ein Opfermaterial umfassen, welches im
Betrieb der Korrosionsschutzvorrichtung verbraucht wird. Hierdurch
ist auf technisch einfache und kostengünstige Weise sichergestellt,
dass die schädlichen Stoffe im Abgas vor einer Zufuhr des
Abgases bzw. eines Kondensats auf dem Abgas in die Verbrennungskraftmaschine
neutralisiert werden. Das Opfermaterial kann in einer Menge vorgesehen
werden, dass ein Austausch im Betrieb lediglich sehr selten zu erfolgen
hat.
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Auch
kann die Reinigungseinheit ausgebildet sein, um durch die Reaktion
der Säure mit dem Opfermaterial ein wasserunlösliches
oder schwer wasserlösliches Korrosionsprodukt zu bilden.
Dies ermöglicht einen technisch sehr einfachen und kostengünstig
zu implementierenden Ansatz zur Trennung der schädlichen
Stoffe in dem Abgas von dem (wässrigen) Kondensat.
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Besonders
günstig ist es, wenn die Reinigungseinheit Aluminium als
Opfermaterial für die Reaktion mit der im Abgas enthaltenen
Säure umfasst, da hierdurch die Abscheidung von schädlichen
Substanzen im Abgas durch ein kostengünstig verfügbares
Material möglich wird.
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Sehr
einfach lassen sich auch die nicht wasserlöslichen oder
schwer wasserlöslichen Substanzen aus dem Kondensat extrahieren,
wenn ein Filter verwendet wird, welches ausgebildet sein kann, um diese
nicht-wasserlösliche Substanzen aus dem Kondensat herauszufiltern.
Dieses Filter liefert ein Kondensat mit einem sehr hohen Reinheitsgrad
welches nachfolgend wieder dem Abgas bzw. der Zufuhrluft zugeführt
werden kann, ohne Korrosionen in der Verbrennungskraftmaschine zu
verursachen. Ferner kann das Filter auf einem technisch einfach umsetzbaren
physikalischen Prinzip wie einer Sedimentation der schwer löslichen
Substanzen in dem wässrigen Konzentrat basieren.
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In
einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann die Reinigungseinheit
ferner eine im Kondensatfluss dem Filter nachgelagerten Pumpe umfassen, wobei
die Pumpe ausgebildet sein kann, um das gefilterte Kondensat dem
gereinigten Abgas des Hochdruckteils des Abgassystems oder der Zufuhrluft,
die einen hohen Druck aufweist, zuzuführen. Dies bietet
den Vorteil, dass durch die Verwendung der Pumpe möglichst
geringe Druckverluste in der Zufuhrluft beim Zuführen des
Kondensats in den Hochdruckteil des Zufuhrluftsystems auftreten,
wobei sich solche Druckverluste der Ladeluft bzw. Zufuhrluft nachteilig
auf die Verbrennungseigenschaften bei einer Kraftstoffverbrennung
in der Kraftstoffmaschine auswirken würden.
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Auch
kann in einer anderen Ausführungsform der Erfindung die
Reinigungseinheit eine Venturi-Düse aufweisen, um das gereinigte
Kondensat dem Abgas des Hochdruckteils des Abgassystems oder der
Zufuhrluft, die einen hohen Druck aufweist, zuzuführen.
Dies bietet den Vorteil, dass durch die Geschwindigkeitserhöhung
des Zufuhrluftstroms eine weitere Abkühlung dieser Luft
eintritt, die sich positiv auf die Verbrennungseigenschaften in
den Zylindern der Verbrennungskraftmaschine auswirkt. Zugleich kann
jedoch auch das Injektorprinzip bei der Zufuhr des Kondensats genutzt
werden, so dass das Kondensat bereits durch diesen physikalischen
Effekt auch bei Ausfall einer evtl. verwendeten Pumpe sicher dem
gereinigten Abgas bzw. der Zufuhrluft beigemengt werden kann.
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Um
eine im Abgas enthaltene Wärme weiterverwenden zu können,
kann auch die Abscheideeinheit oder die Reinigungseinheit als Wärmetauscher ausgebildet
sein, um zumindest einen Teil des Abgases der Verbrennungskraftmaschine
abzukühlen. Die getauschte Wärme kann dann für
weitere Zwecke wie beispielswiese eine Heizung einer Fahrgastzelle eines
von der Verbrennungskraftmaschine angetriebenen Fahrzeugs verwendet
werden. Auch kann in diesem Fall eine Kombination aus Kühlung
des Abgases (oder zumindest eines Teils davon) und einer Reinigung
des Abgases (beispielweise durch ein Vorsehen des Opfermaterials
in der als Kühlelement ausgebildeten Reinigungseinheit)
in einem kombinierten Element erreicht werden, was sich kostensenkend
auf das herzustellende Gesamtsystem auswirkt.
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Wenn
im Hochdruckteil des Abgassystems zumindest eine Kühleinheit
enthalten ist, kann es auch vorteilhaft sein, dass die Abscheideeinheit
oder die Reinigungseinheit im Abgasfluss der Kühleinheit nachgelagert
ist oder zumindest teilweise in der Kühleinheit angeordnet
ist. In diesem Fall kann (beispielsweise durch die Reinigung) eine
zusätzliche Kühlung des Abgases erreicht werden,
welches der Zufuhrluft zugeführt werden soll, so dass hierdurch eine
nochmalige Verbesserung der Verbrennungseigenschaften in den Zylindern
der Verbrennungskraftmaschine erreicht werden kann.
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In
einer anderen Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Kühleinheit im Hochdruckteil des Abgassystems eine Hochtemperatur-
und eine Niedrigtemperaturkühleinheit umfasst, kann die
Abscheideeinheit oder die Reinigungseinheit in der Niedrigtemperaturkühleinheit
angeordnet sein oder der Niedrigtemperaturkühleinheit im
Abgasfluss nachgelagert angeordnet sein. Dies stellt sicher, dass
günstigerweise die Reinigung des Abgases mit der niedrigsten
verfügbaren Abgastemperatur erfolgt, so dass einerseits
die Säure nicht zu reaktiv ist und das Opfermaterial zu
schnell aufbraucht und andererseits die Zufuhrluft der Verbrennungskraftmaschine
mit einem möglichst kalten Kondensat bzw. einem möglich ist
kalten gereinigten Abgas gespeist werden kann, wodurch sich ein
optimales Verbrennungsverhalten in den Zylindern der Verbrennungskraftmaschine
ergibt.
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Auch
kann in einer anderen Ausführungsform der Erfindung die
Abscheideeinheit oder die Reinigungseinheit eine der Kühleinheit
im Abgasfluss nachgelagerte separate Neutralisationseinheit umfassen,
die ausgebildet ist, um die Säure aus dem Abgas des Hochdruckteils
des Abgassystems durch eine Reaktion mit einem Opfermaterial zu
binden. Hierdurch kann die separate Neutralisationseinheit gegebenenfalls
ersetzt werden, wenn ein beispielsweise das Opfermaterial verbraucht
ist. Der Ersatz einer separaten Neutralisationseinheit gegenüber
einer komplexeren Abscheide-/Neutralisations-/Filtereinheit hat
insbe sondere in finanzieller Hinsicht Vorteile, da lediglich eine
kleinere und weniger komplexe (und daher meist günstigere)
Einheit auszutauschen ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Abscheideeinheit
oder die Reinigungseinheit ausgebildet ist, um das Kondensat zumindest
teilweise erst in zumindest einem Verbrennungszylinder der Verbrennungskraftmaschine,
insbesondere in jedem Verbrennungszylinder der Verbrennungskraftmaschine
der Zufuhrluft, die den hohen Druck aufweist, zuzuführen.
Dies bietet den Vorteil, dass die Verbrennungseigenschaften in den
einzelnen Zylindern durch eine separate Zufuhr von Zufuhrluft und
gereinigtem Kondensat einzeln eingestellt werden können.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen
beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung von Komponenten einer Verbrennungskraftmaschine
wobei ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
zusammen mit der Verbrennungskraftmaschine verwendet wird;
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2 eine
schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung und deren Anordnung zu einer Komponente der
Verbrennungskraftmaschine;
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3 eine
schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung und deren Anordnung zu einer Komponente
der Verbrennungskraftmaschine;
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4 eine
schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung und deren Anordnung zu einer Komponente
der Verbrennungskraftmaschine; und
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5 ein
Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung als Verfahren.
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Gleiche
oder ähnliche Elemente werden in den nachfolgenden Figuren
der Zeichnungen mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen
versehen, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente
verzichtet wird. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren
Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in
Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale
auch einzeln betrachtet werden können oder sie zu weiteren,
hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen zusammengefasst
werden können.
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Gemäß den
Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, wie sie
nachfolgend näher beschrieben sind, kann das entstehende
Kondensat direkt nach dem Abgaskühler abgeschieden und
vom Motor fern gehalten werden. Hierfür kann bei der der Hochdruck-AGR
das natürliche Druckgefälle zwischen Abgaskühler
und Abgasstrang benutzt werden. Ferner lassen sich die im Kondensat
vorhandenen Säuren neutralisieren; entweder direkt im Kühler oder
anschließend. Das verbleibende Wasser könnte in
einem Filter von (Korrosions-)Partikeln gereinigt werden und wird
anschließend dem Abgas wieder zugeführt. So bleiben
die positiven Eigenschaften des Kondensats erhalten (d. h. eine
Reinigung des AGR-Kühlers oder eine Absenkung der Saugrohr- und/oder
Zylindertemperatur).
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1 zeigt
eine schematische Darstellung von Komponenten einer Verbrennungskraftmaschine sowie
ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die
Verbrennungskraftmaschine 10 umfasst einen Zufuhrlufteinlass 12, über
den Zufuhrluft einem Turbolader 14 zugeführt wird.
Der Turbolader 14 verdichtet die angesaugte Zufuhrluft
und stellt somit ein Trennelement zwischen einem Niedrigdruckteil 13 und
einem Hochdruckteil 15 eines Zufuhrluftsystems der Verbrennungskraftmaschine 10 dar.
Die verdichtete Lade- bzw. Zufuhrluft wird im Hochdruckteil 15 nachfolgend
einer Hochdruck-Kühlereinheit 16 (HP-CAC = high
pressure charge air cooler = Hochdruck-Ladeluftkühler)
zugeführt, die die verdichtete Ladeluft (= Zufuhrluft)
kühlt, um durch eine möglichst kalte Ladeluft
optimale Verbrennungseigenschaften bei einer Kraftstoffverbrennung
in einem Motorblock 18 zu erreichen. Die durch die Hochdruck-Kühlereinheit 16 gekühlte Zufuhrluft
wird dann (zumindest teilweise) mit einem gereinigten Kondensat
(insbesondere Wasser aus dem Kondensat) des Abgases des Motorblocks 18 (oder
mit dem gereinigten Abgas selbst) durch eine Mischeinheit 20 vermischt
und die gekühlte und mit Kondensat bzw. Abgas vermischte Zufuhrluft
in den Motorblock 18 geleitet, in dessen Zylindern 22 die
Verbrennung von Kraftstoff mit der (angereicherten) Zufuhrluft ausgeführt
wird. Durch die gekühlte Zufuhr- bzw. Ladeluft sowie die
weitere Abkühlung durch das zugeführte Wasser
bzw. das Kondensat kann somit eine Verringerung der Verbrennungstemperatur
in den Zylindern 22 des Motorblocks 18 erreicht
werden, was beispielsweise in einer geringen NOx-Konzentration in
dem Abgas aus den Zylindern 22 des Motorblocks 18 resultiert.
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Nach
der Verbrennung des Kraftstoffs in den Zylindern 22 des
Motorblocks 18 wird zumindest ein Teil des durch die Verbrennung
entstandenen Abgases einer Antriebsturbine des Turboladers 14 zugeführt
und hierin entspannt um den Turbolader 14 anzutreiben.
Nach einem Durchströmen des Turboladers 14 wird
das Abgas einer Abgasnachbehandlungseinheit 24 (beispielsweise
einem Katalysator oder einem Rußpartikel-Filter) zugeführt
und anschließend in die Umwelt freigesetzt. Der Turbolader 14 wirkt
somit auch als Trennelement zwischen einem Hochdruckteil 26 und
einem Niedrigdruckteil 28 eines Abgassystems der Verbrennungskraftmaschine 10.
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Ein
anderer Teil des Abgases aus den Zylindern 22 des Motorblocks 18 wird über
ein einstellbares Abgasrückführventil bzw. Bypass-Ventil 29 hochdruckseitig
dem Abgasstrang entnommen und einer Hochtemperatur-Abgasrückführungskühleinheit 30 (HT-EGRC
= high temperature exhaust gas recirculation cooler = Hochtemperatur-Abgaszirkulationskühlereinheit)
zugeführt, die ausgebildet ist, um die sehr heißen
Abgase aus den Zylindern 22 des Motorblocks 18 zu
kühlen. Das gekühlte Abgas wird nachfolgend einer
Niedertemperatur-Abgasrückführungskühleinheit 32 (LT-EGRC
= low temperature exhaust gas recirculation cooler = Niedertemperatur-Abgaszirkulationskühlereinheit)
zugeführt, die eine weitere Abkühlung des Abgases
aus den Zylindern 22 des Mo torblocks 18 sicherstellt,
um eine möglichst niedrige Temperatur der Zufuhrluft nach
der Beimischung des Abgases bzw. eines Kondensats aus dem Abgas in
die Zufuhrluft zu gewährleisten. Die Trennung zwischen
Hochtemperatur-Kühlereinheit 30 und Niedertemperatur-Kühlereinheit 32 weist
dabei einen besseren Kühleffekt auf, als eine einzige Kühleinheit,
da durch getrennte Bauteile eine Wärmeleitung in der Kühlereinheit
verhindert werden kann und somit eine kältere nachfolgende
(Niedertemperatur-)Kühlereinheit zur weiteren Abkühlung
der Abgase bereitgestellt werden kann. Auch können die
Hochtemperatur-Abgasrückführungskühleinheit 30 und/oder
die Niedertemperatur-Abgasrückführungskühleinheit 32 als
Wärmetauscher implementiert sein, um die Wärme
des Abgases für weitere Zwecke wie beispielswiese einer
Heizfunktion einsetzen zu können.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
im Abgasfluss ferner nach der Niedertemperatur-Abgasrückführungskühleinheit 32 ein
Abscheider 34 angeordnet, der ausgebildet ist, um ein Kondensat
aus dem Abgas auszuscheiden. Das Kondensat, welches die schädlichen
und korrosiven Bestandteile wie Säurepartikel enthält,
kann über die Entsorgungsleitung 36 direkt nach
der Abgasnachbehandlungseinheit 24 in den Niederdruckteil 28 des Abgassystems
eingeleitet und hierdurch (beispielsweise über einen Auspuff)
entsorgt werden. Durch die Einleitung des Kondensats, welches im
Hochdruckteil 26 des Abgassystems abgeschieden wird, in
den Niederdruckteil 28 des Abgassystems lässt sich
ferner durch das Druckgefälle der Einsatz einer Pumpe zur
Förderung des Kondensats in die Ausleitungsstelle vermeiden.
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Das
in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel lässt
sich somit folgendermaßen zusammenfassen: Das Kondensat
wird nach dem Niedertemperaturabgaskühler 32 über
einen Kondensatabscheider 34 entnommen. Von dort wird es über
eine Leitung 36 in den heißen Abgasstrang geleitet
und dort mit dem Abgasstrom des Motors 18 vermischt. Die
Zuleitung erfolgt sinnvollerweise nach der Turbine 14,
d. h. auf möglichst niedrigem Druckniveau. Um Korrosion
in den teuren Bauteilen der Abgasnachbehandlung 24 zu vermeiden,
ist eventuell eine Einleitung nach dem Abgasnachbehandlungssystem 24 sinnvoll.
Die Druckdifferenz zwischen der AGR-Leitung im Hochdruckteil 26 des
Abgassystems (bis 7 bar) und des Niederdruckteils 28 des
Abgassystems, in dem die Abgasanlage 24 angeordnet ist
(ca. 1 bar), reicht in der Regel aus die abgeschiedenen Kondensatmengen
zu entsorgen ohne dass eine Pumpe benötigt wird.
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In
den weiteren 2 bis 4 sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung wiedergegeben, die zusätzlich oder alternativ
zu der in 1 abgebildeten Abscheideeinheit 34 an
einer analogen Stelle verwendet werden können. Die in den 2 bis 4 abgebildeten
Abscheideeinheiten entsprechen dabei jeweil der in 1 dargestellten
Abscheideeinheit 34. Die in den 2 bis 4 dargestellte
Anordnung von Komponenten kann auch jeweils als ein kompakter Wärmetauscher
in einer Einheit ausgebildet sein, dessen Komponenten evtl. direkt
austauschbar sind.
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In 2 ist
eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung und deren Anordnung zu einer Komponente
der Verbrennungskraftmaschine wiedergegeben. Gemäß dem
in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Niedertemperaturabgaskühler 32 aus Aluminium
ausgeführt, so dass es aufgrund des im Niedertemperaturabgaskühler 32 ausfallenden
Kondensats zu einem korrosiven Angriff auf das Aluminium des Niedertemperaturabgaskühlers 32 kommt.
Dadurch werden die im Abgas enthaltenen Säuren neutralisiert.
Das entstehende Kondensat besteht jetzt im Wesentlichen aus Wasser,
enthält aber auch Korrosionsprodukte (z. B. Aluminiumsulfat). Das
Kondensat kann somit dem Motor zugeführt werden ohne dort
Korrosion zu verursachen. Falls notwendig lassen sich die Korrosionsprodukte
aus dem Kondensat entfernen, indem das Kondensat nachdem Niedertemperaturabgaskühlers 32 in
einem Kondensatabscheider 34 abgeschieden wird, anschließend
durch einen Filter 38 geleitet (und somit gereinigt) und
dann dem rückgeführten Abgas bzw. der Zufuhrluft
(die einen hohen Druck aufweist) wieder über eine Mischeinheit 20 bzw.
eine Venturi-Düse 42 beigemischt wird. Der Transport
durch den Filter kann entweder mit einer Pumpe 40 und/oder
mittels eines an der Zumischstelle des Kondensats zum Gasstrom (aus
Zufuhrluft und/oder Abgas) angeordneten Venturisystems 42 (bzw.
einer in 2 nicht dargestellten Mischeinheit 20)
erfolgen.
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Ferner
kann der Niedertemperaturabgaskühler 32 aus Edelstahl
ausgeführt werden, so dass die Neutralisation des Kondensats
erst nach dem Kühler erfolgen kann. Hier gibt es zwei Möglichkeiten,
wobei eine erste Möglichkeit in dem Ausführungsbeispiel nach 3 als
schematische Darstellung wiedergegeben ist. In diesem Fall wird
ein „Opfer”-Bauteil als Neutralisator 44 verwendet
und direkt nach dem Niedertemperaturabgaskühler 32 verbaut.
Danach wird mit dem Kondensat verfahren wie bereits vorstehend beschrieben.
Das Opferbauteil bzw. der Neutralisator 44 kann entweder
im Abgaskühleraustritt oder nachdem Niedertemperaturabgaskühler 32 angeordnet werden.
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Ferner
kann in der zweiten möglichen Ausführungsform
unter Verwendung eines Edelstahlkühlers 32 (wie
sie in 4 dargestellt ist) das Kondensat in einem Abscheider 34 abgeschieden
und in einem separaten Bauteil 44 neutralisiert werden;
danach wird es wieder dem Strom des rückgeführten Abgases
(bzw. der Zufuhrluft) zugemischt. Auch hier ist es eventuell sinnvoll,
wie vorstehend beschrieben, das Kondensat nach der Neutralisation
zu filtern, um eventuell schädliche Korrosionsprodukte
zu entfernen. Es ist vorteilhaft wenn der Stoff, der zur Neutralisation
eingesetzt wird, wasserunlösliche bzw. schwerlösliche
Korrosionsprodukte erzeugt, da diese sich besser in einem Filter
abscheiden lassen.
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In
einem alternativen oder weitergehenden Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann eine Zumischung des wiedereinzuleitenden Kondensats
in die Ladeluft oder ins Saugrohr (nach Mischung Ladeluft- und Abgas)
anstelle ins rückgeführte Abgas oder zylinderselektiv,
d. h. eine Zumischstelle pro Zylinder erfolgen, so dass sich eine
gute Gleichverteilung des gemischten Zufuhrluft-Abgasgemisches ergibt.
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Durch
den vorstehend beschriebenen Ansatz lässt sich die Behandlung
des Kondensats auch für bei einer Niedertemperaturabgaskühlung
in Bereichen betreiben, in denen viel Kondensat anfällt
und es eventuell zu Korrosionserscheinungen kommen kann. Durch die
damit mögliche sehr tiefe Abkühlung ergeben sich
niedrige Saugrohrtemperaturen. In Folge dessen lassen sich niedrige
NOx- und gute Verbrauchswerte auch auf Motoren mit einem für
die NT-AGR-Kühlung nicht optimierten Werkstoffkonzept realisieren.
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In 5 ist
ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung als Verfahren wiedergegeben. Das Ablaufdiagramm betrifft
ein Verfahren 50 zum Schutz eine Verbrennungskraftmaschine 10 gegen
Korrosion, wobei die Verbrennungskraftmaschine 10 ein Zufuhrluftsystem mit
einem Niedrigdruck- 13 und einem Hochdruckteil 15 sowie
ein Abgassystem mit einem Hochdruck- 26 und einem Niederdruckteil 28 aufweist.
Das Verfahren 50 umfasst einen Schritt des Entnehmens 52 von Abgas
aus dem Hochdruckteil 26 des Abgassystems sowie einen Schritt
des Abscheidens 54 eines Kondensats aus dem entnommenen
Abgas. Ferner umfasst das Verfahren 50 einen Schritt des
Einleitens 56 zumindest eines Teils des Kondensats in den
Niederdruckteil 28 des Abgassystems. In einem parallelen bzw.
zusätzlichen Verarbeitungspfad weist das Verfahren 50 einen
Schritt des Bindens 58 von zumindest einer Säure
aus dem Abgas des Hochdruckteils 26 des Abgassystems durch
eine Reaktion mit einem Opfermaterial auf, um ein gereinigtes Abgas
zu erhalten. Hieran anschließend weist das Verfahren 50 einen
Schritt des zumindest teilweisen Zuführens 60 des
gereinigten Abgases zu einer Zufuhrluft auf, die einen hohen Druck
aufweist.
-
- 10
- Verbrennungskraftmaschine
- 12
- Zufuhrlufteinlass
- 13
- Niederdruckteil
des Zufuhrluftsystems
- 14
- Turbolader
- 15
- Hochdruckteil
des Zufuhrluftsystems
- 16
- Hochdruck-Ladeluftkühler
- 18
- Motorblock
- 20
- Mischeinheit
- 22
- Zylinder
- 24
- Abgasnachbehandlungseinheit
- 26
- Hochdruckteil
des Abgassystems
- 28
- Niederdruckteil
des Abgassystems
- 29
- Abgasrückführventil,
Bypass-Ventil
- 30
- Hochtemperatur-Abgasrückführungskühleinheit,
Wärmetauscher
- 32
- Niedertemperatur-Abgasrückführungskühleinheit,
Wärmetauscher
- 34
- (Kondensat-)Abscheider,
Abscheideeinheit
- 36
- Entsorgungsleitung
- 38
- Filter
- 40
- Pumpe
- 42
- Venturisystem
- 44
- Neutralisator
- 50
- Verfahren
zur Rückführung von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine
- 52
- Schritt
des Entnehmens von Abgas aus dem Hochdruckteil des Abgassystems
- 54
- Schritt
des Abscheidens eines Kondensats aus dem entnommenen Abgas
- 56
- Schritt
des Einleitens zumindest eines Teils des Kondensats in den Nieder-druckteil
des Abgassystems
- 58
- Schritt
des Bindens von zumindest einer Säure, die aus dem Abgas
des Hochdruckteils des Abgassystems stammt durch eine Reaktion mit
einem Opfermaterial, um ein gereinigtes Abgas zu erhalten
- 60
- Schritt
des zumindest teilweisen Zuführens des gereinigten Abgases
zu einer Zufuhrluft des Zufuhrluftsystems, die einen hohen Druck aufweist
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2001045090
A1 [0003, 0003, 0003, 0003]