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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erkennen
von Schalterstellungen einer Mehrzahl von Schaltelementen gemäß Anspruch
1, eine Steuereinheit gemäß Anspruch 6, ein Schalelement gemäß den
Ansprüchen 7 oder 11 sowie ein Busschaltsystem gemäß Anspruch
12.
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Heutzutage
werden im Fahrzeug Schalter benutzt um verschiedene physikalische
Zustände an ein Steuergerät zu übermitteln.
Darunter fallen zum Beispiel Gurtschlosskontakte, ein Beifahrerairbag-Deaktivierungsschalter,
eine ”Out of Position”-Erkennung usw.. Diese Schalter
werden mit einzelnen Leitungen mit dem Steuergerät verbunden
und benötigen somit einzelne zum Teil sehr lange Leitungen
und eigene Kontakte am Stecker des Steuergerätes. Zudem
muss jeder Kontakt am Steuergerät noch gegen EMV- und ESD-Einflüsse gesichert
werden, was meist mehrere Bauteile auf dem Steuergerät
notwendig macht.
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Die
aktuell gebräuchlichste Variante sieht pro Schalter wenigstens
einen Steckkontakt plus den notwendigen EMV- und ESD-Schutz am Steckkontakt,
sowie je eine Zuleitung zum Schalter vor (Rückleitung entfällt
meistens durch unmittelbare Verwendung des Fahrzeugchassis als Masse-Rückleiter).
Diese Architektur erreicht bei einer größeren
Anzahl von Schaltelementen ihre Grenzen. Die Bestrebung die Steuergeräte
und somit auch die Stecker immer kleiner zu machen erfordern neue
Lösungen.
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Die
EP 0 278 042 B1 offenbart
Multiplexertechniken zum Erhalten eines Status einer Mehrzahl der Schaltervorrichtungen,
die an einem Eindrahtleitungsbus angeordnet sind und mit diesem
Eindraht-Leitungsbus verbunden sind. Allerdings erfordert auch die
Multiplexertechnik das Vorsehen von mehreren Anschlüssen an
einem Steuergerät bzw. eine aufwändige Auswertung
des erhaltenen Signals von diesem Eindraht-Leitungsbus.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor
diesem Hintergrund wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren,
weiterhin ein Steuergerät, das dieses Verfahren verwendet,
ein entsprechendes Computerprogramm, ein Schaltelement sowie schließlich
ein Busschaltsystem gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Erkennen von Schalterstellungen
einer Mehrzahl von Schaltelementen, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte umfasst:
- – Beaufschlagen
eines ersten von zumindest zwei Kontaktanschlüssen einer
Steuereinheit mit zumindest einem Strom einer vordefinierten Stärke
oder Anlegen einer vordefinierten Spannung zwischen den ersten und
einen weiteren Kontaktanschluss der Steuereinheit;
- – Erfassen eines sich auf den beaufschlagten Strom
einstellenden Spannungswerts zwischen dem ersten und einem weiteren
Kontaktanschluss oder Erfassen eines sich ansprechend auf die beaufschlagte
Spannung einstellenden Stromwertes, wobei der Spannungswert oder
der Stromwert eine Schalterstellung von einer Mehrzahl von in Reihe
geschalteten und als Spannungsteiler wirkenden Schaltelementen repräsentiert;
und
- – Ermitteln der Schalterstellung der Schalter der einzelnen,
in Reihe geschalteten Schaltelemente auf der Basis von unterschiedlichen
erfassten Spannungs- oder Stromwerten.
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Ferner
schafft die vorliegende Erfindung ein Steuergerät, das
zur Ausführung des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet
ist. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung
in Form eines Steuergeräts kann die der Erfindung zu grunde
liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden. Unter
einem Steuergerät kann vorliegend ein elektrisches Gerät
verstanden werden, das Strom- oder Spannungssignale verarbeitet
und in Abhängigkeit davon Steuersignale ausgibt. Das Steuergerät
kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig
ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen
Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil
eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen
des Steuergeräts beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich,
dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder
zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer
softwaremäßigen Ausbildung können die
Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem
Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Von
Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der
auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert
ist und der zur Durchführung von Schritten des Verfahrens
nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
verwendet wird, wenn das Programm auf einem Steuergerät
oder einer Datenverarbeitungsanlage ausgeführt wird.
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Außerdem
schafft die vorliegende Erfindung ein Schaltelement zur Verschaltung
mit weiteren Schaltelementen in einer Reihenschaltung, wobei das
Schaltelement folgende Merkmale umfasst:
- – einen
erste Kontaktanschluss zur Aufnahme eines Stromes;
- – einen zweiten Kontaktanschluss zur Weitergabe zumindest
eines Teils eines aufgenommenen Stromes;
- – einen ersten Widerstand, der zwischen den ersten
und zweiten Kontaktanschluss geschaltet ist; und
- – eine Teilerschaltung, die zwischen den zweiten Kontaktanschluss
und einen dritten Kontaktanschluss geschaltet ist, wobei die Teilerschaltung
eine Reihenschaltung aus einen zweiten Widerstand und einem Schalter
umfasst, wobei der zweite Widerstand, einen vom ersten Widerstand
unterschiedlichen Wert aufweist.
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Zusätzlich
schafft die vorliegende Erfindung ein Schaltelement zur Verschaltung
mit weiteren Schaltelementen in einer Reihenschaltung, wobei das
Schaltelement folgende Merkmale umfasst:
- – einen
ersten Kontaktanschluss zur Aufnahme eines Stromes;
- – einen mit dem ersten Kontaktanschluss gekoppelten
zweiten Kontaktanschluss zur Weitergabe zumindest eines Teils eines
aufgenommenen Stromes;
- – ein Frequenzfilter, das einen Eingang und einen Ausgang
umfasst, wobei der Eingang mit dem ersten und zweiten Kontaktanschluss
verbunden ist;
- – einen ersten Widerstand, der mit dem Ausgang des
Frequenzfilters verbunden ist;
- – einen zweiten Widerstand, der zwischen den ersten
Widerstand und einen dritten Kontaktanschluss geschaltet ist,
- – einen Schalter, der parallel zum zweiten Widerstand
zwischen den ersten Widerstand und den dritten Kontaktanschluss
geschaltet ist.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass zur Erkennung
einer Schalterstellung von Schaltern in einer Mehrzahl von Schaltelementen
ein Eindraht-Bussystem verwendet werden kann, wenn die einzelnen
Schaltelemente in einer Art ”Spannungsteilerschaltung” ausgebildet
sind und in Reihe geschaltet werden. Auf diese Weise bewirkt die
Reihenschaltung von solchen Schaltelementen dass jedes Schaltelement abhängig
von seiner Position in der Schaltungsreihe und dem Schaltzustand
des Schalters des Schaltelements einen charakteristischen Spannungsabfall
bewirkt, der durch ein Steuergerät ausgewertet der werden kann.
Insbesondere dann, wenn der erste und zweite Widerstand der Schaltelemente
verschieden ist, können Spannungsstufen unterschiedlicher
Größe durch das Betätigen der Schalter
der einzelnen Schaltungselemente der Reihenschaltung bewirkt werden,
die sich (beispielsweise unter Anwendung einer Spannungswerttabelle)
einfach auswerten lassen.
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Die
vorliegende Erfindung bietet somit den Vorteil, dass zur Auswertung
der Schalterstellung von einer Mehrzahl von Schaltern bzw. Schaltelementen
lediglich ein Anschluss am Steuergerät (bei Rückführung
des Stroms über Masse oder das Chassis) erforderlich ist.
Hierdurch wird der Platzbedarf zur Auswertung von verschiedenen
Schalterstellungen auf einer Leiterplatine deutlich reduziert. Zugleich
kann die Auswertung der Schalterstellung von verschiedenen Schaltern bzw.
Schaltelementen durch eine einfach realisierbare Auswertung der
verschiedenen Spannungsstufen bzw. Stromstufen erfolgen, so dass
kein teurer Auswertebaustein erforderlich ist. Die Anzahl der auszuwertenden
Schalter hängt im Wesentlichen von der Präzision
der Spannungsmessung bzw. der Strommessung ab, die jedoch selbst
bei preiswerten Messkomponenten bereits sehr hoch ist. Auf diese
Weise kann auch die Schalterstellung von sehr vielen in Reihe geschalteten
Schaltelementen ausgewertet werden, wobei eine entsprechende Anpassung
der Widerstände der Schaltelemente an die im Bussystem
verwendeten Spannungen eine weitere Optimierung der Auswertbarkeit
der Spannungsstufen ermöglicht.
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Günstig
ist es, wenn der Schritt des Ermittelns auf der Basis einer Wertetabelle
erfolgt, in der ein vordefinierter Spannungswert der erfassten Spannung
einer bestimmten Kombination von Schalterstellungen der Schalter
der Schaltelemente zugeordnet ist. Dies bietet den Vorteil, dass
eine Auswertung sehr einfach realisierbar ist, so dass wenig komplexe
Auswertebausteine eine kostengünstige Auswertung der erfassen
Spannungswerte bzw. Stromwerte ermöglichen.
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In
einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann im
Schritt des Ermittelns eine Erkennung einer Fehlfunktion der Schaltelemente
auf der Basis des erfassten Spannungswertes erfolgen. Dies bietet
den Vorteil, dass nicht nur eine Überwachung der Schalterstellung
der Schaltelemente möglich ist, sondern auch eine kontinuierliche Überwachung
des Fehlerzustandes des Gesamtsystems. Dies wiederum ermöglicht
eine verbesserte Sicherheitsüberwachung, insbesondere wenn
das beschriebene Verfahren in sicherheitsrelevanten Bereichen, wie
beispielsweise dem Kraftfahrzeugbereich, eingesetzt wird.
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Ferner
kann auch im Schritt des Beaufschlagens der erste Kontaktanschluss
mit Strömen oder Spannungen unterschiedlicher Frequenz
beaufschlagt werden, im Schritt des Erfassens zwischen dem ersten
und einem weiteren Kontaktanschluss Spannungen oder Ströme
mit unterschiedlichen Frequenzen erfasst werden und im Schritt des
Ermittelns die Schalterstellung der Schalter der einzelnen in Reihe
geschalteten Schaltelemente auf der Basis der erfassten Spannungen
oder der erfassten Ströme mit unterschiedlichen Frequenzen erfolgen.
Dies bietet eine weitere Möglichkeit, die Schaltelemente
an Hand der einzelnen veränderten Singale auf unterschiedlichen
Frequenzen erkennen zu können, so dass die Zuordnung der
Schaltelemente in der Reihenschaltung eindeutig möglich
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist ferner ein dritter Widerstand vorgesehen, der zur Teilerschaltung
parallel geschaltet ist. Dies bietet den Vorteil, einen Fehler in
dem Schaltelement, beispielsweise einen Bruch in der Leitung zwischen
dem ersten Kontaktanschluss und dem dritten Kontaktanschluss erkennen
zu können, da durch den dritten Widerstand immer ein gewisser
vordefinierter Spannungsabfall an dem Schaltelement (in der jeweiligen
Position in der Reihenschaltung) aufzutreten hat. Ist jedoch die
oben genannte Verbindung zwischen dem ersten und dritten Kontaktanschluss
durch einen Defekt des Schaltelementes unterbrochen, tritt dieser
vordefinierte Spannungsabfall nicht auf, so dass eine Steuereinheit
einen solchen Defekt des Schaltelementes an der entsprechenden Stelle
in der Reihenschaltung erkennen kann.
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Wenn
der dritte Widerstand im Wesentlichen den gleichen Wert wie der
zweite Widerstand aufweist, kann auch eine Halbierung des Widerstandswertes
des zweiten Widerstandes erreicht werden, wenn der Schalter in dem
entsprechenden Schaltelement geschlossen ist. Eine solche Wahl für
den Wert des dritten Widerstandes in Bezug zum zweiten Widerstand
ermöglicht einen sehr großen Spannungsunterschied
zwischen einem defekten und einem fehlerfrei arbeitenden Schaltelement,
so dass eine Erkennung eines solchen Fehlers durch die Steuereinheit
einfach möglich ist.
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Auch
kann der zweite Widerstand einen Wert aufweisen, der im Wesentlichen
doppelt oder vierfach so groß ist wie der erste Widerstand.
Dies ermöglicht auch eine gute Abstufungsmöglichkeit
der Spannungsstufen (auch bei einer Parallelschaltung des dritten
Widerstandes zum zweiten Widerstand), so dass durch eine möglichst
große Differenz der einzelnen, in einer solchen Reihenschaltung
auftretenden Spannungen (bzw. Spannungsstufen) eine Auswertung der
Schalterstellungen der Schalter der Schaltelemente erleichtert wird.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der Erfindung wird ein Busschaltsystem
geschaffen, das folgende Merkmale umfasst:
- – ein
erstes Schaltelement wie es vorstehend beschrieben wurde; und
- – ein zweites Schaltelement wie es vorstehend beschrieben
wurde, wobei der erste Kontaktanschluss des zweiten Schaltelementes
mit dem zweiten Kontaktanschluss des ersten Schaltelementes und
der dritte Kontaktanschluss des ersten Schaltelementes mit den dritten
Kontaktanschluss des zweiten Schaltelementes verbunden sind.
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Durch
ein derartig ausgebildetes Bussystem können die besonderen
Vorteile der Hintereinanderschaltung der vorstehend beschriebenen
Schaltelemente realisiert werden, wobei lediglich auf einen einfachen
Eindraht-Leitungsbus zurückgegriffen werden braucht.
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Insbesondere
vorteilhaft ist ein Busschaltsystem, das eine Steuereinheit aufweist,
die ausgebildet ist, um den ersten Kontaktanschluss des ersten Schaltelements
mit einen Strom oder einer Spannung zu beaufschlagen und eine Spannung
zwischen dem ersten und dritten Kontaktanschluss des ersten Schaltelements oder
einen Strom am ersten Kontaktanschluss zu erfassen. Dies bietet
den Vorteil, dass die Spannung auf die verwendeten Widerstandwerte
in den Schaltelementen abgestimmt werden kann, so dass eine möglichst
große Spannungs- oder Stromdifferenzen eine möglichst
präzise Auswertung der Schalterstellungen erlaubt.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Figuren
beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung als Schaltelement;
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2 ein
schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
eines Busschaltsystems mit in Reihe verschalteten Schaltelementen;
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3 ein
schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
eines Eindraht-Busschaltsystems mit in Reihe angeordneten Schaltelementen;
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4 ein
schematisches Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung als Schaltelement mit einer Fehlererkennungsmöglichkeit;
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5 ein
schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
eines Busschaltsystems mit in Reihe verschalteten Schaltelementen;
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6 ein
schematisches Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung als Schaltelement mit einer Erkennungsmöglichkeit
des Schaltelements auf der Basis einer Frequenzselektion;
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7 ein
schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung als Busschaltsystem, wobei eine Erkennung der einzelnen
in Reihe angeordneten Schaltelemente auf der Basis einer Frequenzunterscheidung
erfolgt;
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8 ein
Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung als Verfahren.
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Eventuell
angegebene Dimensionen und Maße sind nur exemplarisch,
so dass die Erfindung nicht auf diese Dimensionen und Maße
beschränkt ist. Gleiche oder ähnliche Elemente
sind mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen versehen.
Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren Beschreibung
sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination.
Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln
betrachtet werden können oder sie zu weiteren, hier nicht
explizit beschriebenen Kombinationen zusammengefasst werden können.
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Um
die genannten Nachteile im Stand der Technik zu überwinden,
kommt der nachfolgend näher beschriebene Ansatz gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung zum Tragen. Im einfachsten
Fall wird nur ein Steuergeräte-Kontakt für einen
Bus mit der Auswertemöglichkeit von beispielsweise bis
zu 6 Schaltern benötigt. Der Bus kann unterschiedlich ausgeführt
sein. So kann zum Beispiel eine konstante Spannung an ihm angelegt
und der Stromfluss gemessen werden. Eine andere Möglichkeit
ist die Einprägung eines konstanten Stromes an einem Eingang
des Bussystems. Hierbei erhält man den Schalterzustand
der Schalter über die Bewertung der gemessenen Spannung.
Zur Bestimmung der Stellung eines bestimmten Schalters kann auch eine
Wechselspannung unterschiedlicher Frequenz verwendet werden.
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Die
vorgestellte Erfindung beschreibt ein Verfahren, bei dem mehrere
Schalter in einer Busstruktur angeordnet werden. Es wird nur noch
ein Leitungspaar zum Anschluss an das Steuergerät benötigt.
Damit reduziert sich die Zahl der benötigten Steckerkontakte
zusammen mit dem jeweiligen ESD- und EMV-Schutz. Zudem wird eine
Verbindungsleitung eingespart. Um eine eindeutige Schalterer kennung
auf dem Bus zu ermöglichen gibt es verschiedene Möglichkeiten
der Schalterausführung und verschiedene Systeme des ”Physical Bus
Layers”.
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Die
Erfindung zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass die Schalter
nicht mehr an einzelnen Zuleitungen mit dem Steuergerät,
sondern über einen ”Single Wire”-Bus,
d. h. einen Bus mit lediglich einer Leitung, in Verbindung stehen.
Da nach wie vor jedem Schalter eine gewisse Funktion zugeordnet
ist, sollte der Schalter im Bus eindeutig erkennbar sein. Um dies
zu verwirklichen gibt es nun verschieden Möglichkeiten,
die nachfolgend näher vorgestellt werden.
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Ein
erster Lösungsansatz besteht entsprechend dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel darin, ein Schaltelement 100 vorzusehen,
bei dem ein mit Konstantstrom gespeistes R2R-Netzwerk verwendet wird.
In diesem Lösungsansatz wird ein Schaltelement verwendet,
das beispielsweise zwei Widerstände 1R und 2R umfasst,
von denen einer (1R) in Serie zur Busleitung und der andere (2R) über
einen Schalter S nach Masse verschaltet ist. Der erste Widerstand
1R und der zweite Widerstand 2R sind günstigerweise voneinander
unterschiedlich. Beispielsweise ist der erste Widerstand 1R halb
so groß wie der zweite Widerstand 2R, um eine möglichst
große Spannungsdifferenz beim Öffnen und Schließen
des Schalters S zu erhalten, welche einfach auszuwerten ist.
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Mehrere
gemäß 1 aufgebaute Schaltelemente 100 können
nun zu einem Bussystem 200 verschaltet werden, wie es in 2 schematisch
dargestellt ist. Hierzu kann ein erster Kontaktanschluss 110 als „BUS
IN”-Kontakt zur Kontaktierung mit einem Steuergerät 210 oder
einem vorhergehenden Schaltelement 100, ein zweiter Kontaktanschluss 120 als „BUS
OUT”-Kontakt zur Verbindung mit einem nachfolgenden Schaltelement 110 und
ein gemeinsamer dritter Kontaktanschluss 130 als Rückleitung
oder Chassis-Masse vorgesehen sein bzw. verwendet werden.
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Bei
einer Serienschaltung 200 von mehreren gemäß 1 aufgebauten
Schalelementen 100 und bei Beaufschlagung dieser Serienschaltung
(wie es in 2 dargestellt ist) mit einer
vordefinierten Spannung oder einem vordefinierten Strom durch ein
Steuergerät 210 werden unterschiedlich große
Spannungsabfälle bei einer unterschiedlichen Schalterstellung
der einzelnen Schalter S der Schaltelemente 100 bewirkt.
Wären die Wiederstände 1R und 2R gleich groß würden
beispielsweise Spannungen am Buseingang hervorgerufen, die sich
um Faktoren unterscheiden, so das eine eindeutige Zuordnung der
Schalterstellung und der möglichen Fehler der Schalter
S der jeweiligen Schaltelemente 100 auf der Basis des erkannten
Spannungswertes oder des erkannten Stromwertes am Steuergerät 210 erschwert
wären.
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Als
Bus 200 werden nun mehrere solcher gleichartiger Schaltelemente 100 hintereinander
geschaltet. In 2 ist eine Reihenschaltung von
3 solchen Schaltelementen 100a 100b, 100c dargestellt.
Da jede Schaltergruppe 100 parallel zum Querwiderstand
2R der vorigen Stufe liegt, kann man bei einem eingeprägten
Konstantstrom I Konstant nun anhand des Spannungsabfalls ”U” den
Schaltzustand eines jeden Schalters S der drei Schaltelemente 100a, 100b und 100c erkennen.
Die maximal mögliche Anzahl der Schalter S am Bus ergibt
sich aus der Höhe des Konstantstromes und der Auflösung
des Spannungsmessers, da mit zunehmender Zahl der Schalter S die
Spannungsänderung bei Schalterbetätigung immer
kleiner wird. Der besondere Vorteil dieser Methode liegt darin,
dass nur eine einzige Sorte von Schaltern bzw. Schalelementen 100 zu
verwenden ist, was die Lagerhaltung und die Komplexität
eines Aufbaus des Bussystems 200 deutlich verringert.
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Auch
kann als Alternative ein Eindraht-Schalterbus ohne Rückleitung
verwendet werden, wenn das Fahrzeugchassis als Rückleiter
dient. Ein derartiges System ist als beispielhaftes schematisches
Blockschaltbild in 3 wiedergegebenen. Hierin ist
jedes Schalterelement 100a, 100b und 100c gleich
aufgebaut und besitzt drei Anschlüsse. Ein erster Kontaktanschluss 110 ist
als „BUS IN”-Kontakt zur Kontaktierung mit dem Steuergerät 210 oder
einem vorhergehenden Schalelement 100, ein zweiter Kontaktanschluss 120 ist
als „BUS OUT”-Kontakt zur Verbindung mit einem
nachfolgenden Schaltelement 110 und ein gemeinsamer dritter Kontaktanschluss 130 ist
als Rückleitung oder Chassis-Masse vorgesehen.
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Ein
Nachteil der Anordnung von Elementen in einem Schaltelement gemäß 1 (bzw.
gemäß 2 und 3) besteht
allerdings darin, dass eine Unterbrechung im Querzweig eines Schalterelementes 100 (d. h.
in der Teilerschaltung mit dem zweiten Widerstand 2R und dem Schalter
S) nicht erkannt wird, da eine Unterbrechung gegenüber
der zulässigen offenen Schalterstellung am Eingang der BUS-Kette
in der Mess-Spannung nicht unterscheidbar ist. Ein solcher Unterbrechungsfehler
in einem Schaltelement 100 lässt sich jedoch mit
einer beispielhaften Verschaltungstopologie eines Schaltelementes 100 gemäß der
Darstellung aus 4 erkennen. In einem derart
aufgebauten Schaltelement 100 ist zur Teilerschaltung,
bestehend aus dem zweiten Wiederstand 2R und dem Schalter S, ein
dritter Widerstand 400 parallelgeschaltet. Dieser dritte
Widerstand 400 stellt sicher, dass bei fehlerfreier Funktion
immer ein Spannungsabfall an den Schaltelementen 100 im Querzweig
entsteht, so dass eine Unterbrechung im Querzweig der jeweiligen
Schaltelemente 100 in der entsprechenden Position in der
Reihenschaltung erkannt werden kann. Weiterhin kann auch der dritte
Widerstand 400 einen gleichen Wert wie der zweite Widerstand
haben, wodurch die Spannungsdifferenz zwischen geschlossenem und
geöffnetem Schalter im Schaltelement möglichst
groß ist und damit eine Auswertung der Schalterposition
des Schalters S des Schaltelementes in der jeweiligen Position in
der Reihenschaltung 200 erleichtert wird.
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Nachfolgend
wird ein detaillierteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung und dessen Wirkungsweise unter Zuhilfenahme von 5 näher
erläutert. In 5 ist hierfür ein schematisches
Blockschaltbild einer Schaltungsanordnung mit zwei Schaltelementen
S1 und S2 bei gemeinsamer Rückverbindung über das
Masse-Chassis dargestellt. Zur besseren Unterscheidbarkeit wurden
der erste, zweite und dritte Kontaktanschluss des ersten Schaltelementes
S1 mit a1, b1, und c1 bezeichnet, wogegen der erste, zweite und
dritte Kontaktanschluss des zweiten Schaltelementes S2 mit a2, b2
und c2 bezeichnet wurde. Für die Schaltelemente S1 und
S2 wurde eine Schaltelementstruktur gemäß der
Darstellung aus 4 verwendet.
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Das
Ausführungsbeispiel wurde unter der Voraussetzung ermittelt,
dass die maximal zulässige Mess-Spannung je nach Toleranz
des Steuergerät-internen Spannungsreglers zur Versorgung/Referenz
des Analog/Digital-Wandlers (ADC) im Bereich Umax =
4.68–5.33 V liegt. Als Wert für einen Widerstand
R wurde R = 35 verwendet, d. h. 1R = 35 Ω, 2R = 70 Ω und
4R = 140 Ω.
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Die
nachfolgende Tabelle gibt die erhaltenen gemessenen Spannungswerte
für die verschiedenen Schaltzustände des Schaltelements
des BUS wieder:
| Spannungsmesswert |
Fehler:
Unterbrechung BUS VERBINDUNG OUT – a1 | |
Schalterstellung
S1, S2 beliebig | 5
V |
Fehler:
Unterbrechung BUS VERBINDUNG b1 – a2 | |
Schalterstellung
S1 offen (0), S2 beliebig | 3.5
V |
Fehler:
Unterbrechung BUS VERBINDUNG b1 – a2 | |
Schalterstellung
S1 zu (1), S2 beliebig | 2.1
V |
Fehler:
Unterbrechung MASSE VERBINDUNG c1 – GND | |
Schalterstellung
S2 offen (0), S1 beliebig | 4.2
V |
Fehler:
Unterbrechung MASSE VERBINDUNG c1 – GND | |
Schalterstellung
S2 zu (1), S1 beliebig | 2,8
V |
Fehler:
Unterbrechung MASSE VERBINDUNG c2 – GND | |
Schalterstellung
S1 offen (0), S2 beliebig | 3.5
V |
Fehler:
Unterbrechung MASSE VERBINDUNG c2 – GND | |
Schalterstellung
S1 zu (1), S2 beliebig | 2.1
V |
Schalterstellung
S1 = 0, S2 = 0 | 2.25
V |
Schalterstellung
S1 = 1; S2 = 0 | 1.7
V |
Schalterstellung
S1 = 0, S2 = 1 | 1.9
V |
Schalterstellung
S1 = 1, S2 = 1 | 1.54
V |
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Anhand
der Tabelle lässt sich leicht erkennen, dass sich Funktionszustände
wie Fehlerzustände gut unterscheiden lassen. Der BUS 200 kann
selbstverständlich (ausreichende ADC-Auflösung
vorausgesetzt) um weitere Teilnehmer S3, S4, ..., Sn erweitert werden.
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Unter
der Annahme einer Obergrenze von Teilnehmern (z. B. max. 3) lassen
sich auch andere Widerstandsverhältnisse wählen,
damit die verschiedenen Schalterzustände und Fehlerzustände
der BUS-Anordnung eine gute Differenzierung erfahren.
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Eine
weitere Möglichkeit den Bus auszuführen besteht
darin, den Konstantstrom (bzw. eine konstante Spannung) mit unterschiedlichen
Frequenzen zu modulieren. Jedes Schaltelement 100 benötigt
dann beispielsweise ein (unterschiedliches) Bandpassfilter 600,
so dass die Topologie der Schaltelemente entsprechend dem in 6 dargestellten
schematischen Blockschaltbild ausgelegt sein könnte. So
kann nur der Strom (bzw. die Spannung) mit der für das
Schaltelement richtigen Frequenz f1, f2 bzw. f3 durch die Widerstände
R1 und R2 (mit den Werten 1R bzw. 2R) fließen und einen
Spannungsabfall an diesen Widerständen hervorrufen, der
dann am Steuergerät 210 (beispielsweise mit einem
Voltmeter) gemessen wird. Eine entsprechende Anordnung von Schalelementen 100a, 100b, 100c in
einem Bussystem 200 mit einem Steuergerät 210 ist
in 7 dargestellt. Die mögliche Anzahl der
Schaltelemente 100a, 100b, 100c pro Bus 200 wird
hierbei in erster Linie durch die Schmalbandigkeit der Bandpassfilter 600a, 600b und 600c bestimmt.
Als Nachteil ist ein relativ kompliziertes zu verwendendes Schaltelement 100a, 100b bzw. 100c zu
nennen, da die einzelnen Schaltelemente für unterschiedliche
Frequenzen f1, f2 bzw. f3 ausgelegte Bandpassfilter benötigen.
Die Verwendung von standardisierten Schaltelementen 100 wird
hierdurch erschwert, da für jede Frequenz ein Schaltelement 100 benötigt
wird, was die Lagerhaltung und Logistik erschwert.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren 800 zum Erkennen von
Schalterstellungen einer Mehrzahl von Schaltelementen. Das Verfahren
umfasst dabei einen ersten Schritt des Beaufschlagens 810 eines
ersten 110 von zumindest zwei 110, 130 Kontaktanschlüssen
einer Steuereinheit 210 mit zumindest einem Strom einer
vordefinierten Stärke oder ein Anlegen einer vordefinierten
Spannung zwischen den ersten 110 und einen weiteren Kontaktanschluss 130 der
Steuereinheit 210. In einem anschließenden Schritt
umfasst das Verfahren einen Schritt des Erfassens 820 eines
sich auf den beaufschlagten Strom einstellenden Spannungswerts zwischen
dem ersten 110 und einem weiteren 130 Kontaktanschluss,
oder einem Erfassen eines sich ansprechend auf die beaufschlagten
Spannung einstellenden Stromwertes, wobei der Spannungswert oder Stromwert
eine Schalterstellung von einer Mehrzahl von in Reihe geschalteten
und als Spannungsteiler wirkenden Schaltelementen 100 repräsentiert.
In einem dritten Schritt umfasst das Verfahren 800 einen
Schritt des Ermittelns 830 der Schalterstellung der Schalter
der einzelnen, in Reihe geschalteten Schaltelemente 100 auf
der Basis von unterschiedlichen erfassten Spannungs- oder Stromwerten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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