-
Die
Erfindung betrifft eine Profilleiste. Derartige Profilleisten werden
eingesetzt, um Gegenstände
wie Möbelstücke oder
dergleichen zu dekorieren.
-
Auf
dem Markt besteht ein Bedarf nach hochwertigen Produkten bei erheblicher
Produktvielfalt. Man kennt Profilleisten aus den Echtmaterialien
Metall, Glas und dergleichen. Profilleisten aus Kork werden in der
Industrie bisher nicht eingesetzt.
-
Die
Verwendung von echtem Kork ist technisch sehr aufwändig und
entsprechend teuer.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Profilleiste bereitzustellen,
welche die Eigenschaften einer Profilleiste aus Kork in Bezug auf
Haptik und Optik aufweist, aber gegenüber dieser Profilleiste wesentlich
einfacher und kostengünstiger
verarbeitbar ist.
-
Um
die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe zu lösen, stellt die Erfindung die
Profilleiste nach Anspruch 1 bereit, wobei die Profilleiste einen mehrschichtigen
Aufbau aufweist, zumindest eine Schicht der Profilleiste ein zerkleinertes
Korkmaterial enthält
und zumindest eine Schicht der Profilleiste im Extrusionsverfahren
gefertigt ist. Die mehrschichtige Struktur der erfindungsgemäßen Profilleiste
ermöglicht
eine funktionale Auslegung der Profilleiste. Die das zerkleinerte
Korkmaterial enthaltende Schicht vermittelt der Profilleiste die
charakteristischen Eigenschaften von Kork im Hinblick auf Geruch,
Haptik und Optik. In zerkleinerter Form kann das Korkmaterial in
eine Matrix, z. B. Kunststoff, eingebettet werden und beliebig geformt
werden.
-
Das
zerkleinerte Korkmaterial wird vorzugsweise aus Korkresten bzw.
-abfällen
gewonnen und liegt in einer Vielzahl von Korkteilchen bzw. -fasern vor.
Die zumindest eine weitere Schicht ermöglicht eine leichte Verarbeitung
und Montage der erfindungsgemäßen Profilleiste,
indem sie der Profilleiste gegenüber
dem einschichtigen Aufbau eine wesentlich steifere und stabilere
Struktur verleiht.
-
Es
erweist sich als günstig,
wenn zumindest eine Schicht der Profilleiste, vorzugsweise zwei, mehrere
oder alle Schichten der Profilleiste, im Extrusionsverfahren gefertigt
ist/sind. Die im Extrusionsverfahren gefertigte Schicht kann die
das zerkleinerte Korkmaterial enthaltende Schicht und/oder die zumindest
eine weitere Schicht sein. Die Fertigungstechnik der Extrusion erweist
sich als besonders wirtschaftlich und praktisch, weil dadurch ein
stabiles und zugfestes Stranggut geschaffen wird, das den in der
Praxis auftretenden Belastungen bei den bevorzugten Anwendungen
der Profilleiste standhält.
Somit ist die erfindungsgemäße Profilleiste
gegenüber dem
echten Kork wesentlich leichter verarbeitbar, insbesondere leichter
zerteilbar und leichter montierbar. In Abhängigkeit von dem bevorzugten
Anwendungsfall kann es von Vorteil sein, wenn das Korkmaterial auf
eine Größe von etwa
0,1 bis 50 mm zerkleinert wird. Das Korkmaterial liegt vorzugsweise
als Vielzahl von Teilchen mit einer Teilchengröße von etwa 0,01 bis 10 mm
bzw. bzw. als Fasern mit einer Faserlänge von etwa 0,1 bis 50 mm
vor. Ein Anteil des zerkleinerten Korkmaterials in der Dekorschicht von
wenigstens 5 Gew.-% reicht i. d. R. aus, um der Dekorschicht den
charakteristischen Geruch von Kork zu vermitteln, wenn man davon
ausgeht, dass die restlichen 95 Gew.-% der Material aus im wesentlichen
geruchsneutralem Material bestehen. Ein Anteil des zerkleinerten
Korkmaterials in der Dekorschicht von wenigstens 30 Gew.-% reicht
i. d. R. aus, um der Dekorschicht die charakteristische Kork-Haptik
zu vermitteln. Die erfindungsgemäße Profilleiste weist
die Eigenschaften einer Kork-Profilleiste in Bezug auf Haptik und
Optik auf, und ist gegenüber
der Leiste aus echtem Kork wesentlich leichter herstellbar und verarbeitbar.
-
Es
erweist sich als günstig,
wenn die Profilleiste im Koextrusionsverfahren gefertigt ist. Diese Fertigungstechnik
erweist sich als besonders wirtschaftlich und praktisch, da durch
das Koextrusionsverfahren die Schichten der erfindungsgemäßen Profilleiste
zuverlässig
und dauerhaft verbunden werden können.
-
Es
kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Profilleiste eine Dekorschicht
aufweist, die das zerkleinerte Korkmaterial enthält und die an einer Sichtseite
der Profilleiste sichtbar ist. Das in der Dekorschicht enthaltene,
zerkleinerte Korkmaterial verleiht der Dekorschicht in Bezug auf
Optik und Haptik besonders realistisch die charakteristischen Eigenschaften
einer Kork-Profilleiste.
-
Es
liegt insbesondere im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass die
Profilleiste als Kantenband, Wandanschlussprofil, Fensterprofil
oder Rollladenprofil ausgebildet ist. Das Kantenband hat die Funktion,
ein Möbelstück, z. B.
eine Küchenarbeitsplatte
oder dergleichen, zu schützen,
insbesondere ungeschützte
Stellen wie Schnittstellen oder dergleichen zu kaschieren und zu
versiegeln. Die Verarbeitung und Montage der erfindungsgemäßen Profilleiste
gestaltet sich bei den genannten bevorzugten Anwendungsfällen besonders
einfach.
-
Es
kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Dekorschicht Korkfasern
enthält.
Korkfasern können
aus Korkabfällen
leicht gewonnen werden und eignen sich hervorragend für die Anwendung
im Rahmen der erfindungsgemäßen Profilleiste.
Die Dekorschicht umfasst vorzugsweise Korkfasern und weitere Additive,
welche in einem bevorzugten Mischverhältnis vermischt werden, um
die charakteristischen Korkeigenschaften im Hinblick auf Geruch,
Haptik und Optik aufzuweisen.
-
Es
kann auch von Vorteil sein, wenn ein Anteil des zerkleinerten Korkmaterials
in der das zerkleinerte Korkmaterial enthaltenden Schicht, vorzugsweise
der Dekorschicht, zwischen 10 und 90 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
30 und 70 Gew.-%, bevorzugt zwischen 40 und 60 Gew.-%, und besonders
bevorzugt 50 Gew.-% beträgt.
Derartige Mischverhältnisse
haben sich in Versuchen bewährt.
Je größer der
Anteil des zerkleinerten Korkmaterials ist, umso stärker sind
die typischen Korkeigenschaften in der Profilleiste ausgeprägt.
-
Es
kann von großem
Nutzen sein, wenn die Dekorschicht einen Kunststoff mit einer Schmelztemperatur
von weniger als +220°C,
vorzugsweise weniger als +200°C,
bevorzugt weniger als +150°C
aufweist. Diese Schmelztemperatur liegt unterhalb eines Temperaturwerts,
bei welchem viele gängige
zerkleinerte Korkmaterialen, insbesondere Korkfasern, denaturieren.
Bei einer derartigen Schmelztemperatur kann der als Bindemittel
einzusetzende Kunststoff optimal aufgeschmolzen werden, um sich
mit dem Korkmaterial zu vermischen, ohne dass das zerkleinerte Korkmaterial
geschädigt
wird.
-
Es
kann sich als praktisch erweisen, wenn die Profilleiste eine Trägerschicht
aufweist, die eine gegenüber
der Dekorschicht unterschiedliche chemische Zusammensetzung aufweist.
Als Trägerschicht kann
beispielsweise ein Schicht eingesetzt werden, die der erfindungsgemäßen Profilleiste
eine besonders stabile und besonders steife Struktur verleiht, so dass
die Profilleiste leichter verarbeitet und montiert werden kann.
-
Es
kann sich als günstig
erweisen, wenn die Trägerschicht
und/oder die Dekorschicht ausgewählt ist
aus der Gruppe der Polyolefine, der Acrylnitril-Butadien-Styrole,
der Polymethylmethacrylate, der Polyethylenterephthalate, der Polyvinylchloride,
der Polycarbonate, der thermoplastischen Copolyester, der Styrol-Blockcopolymere,
der thermoplastische Copolyamide, der thermoplastischen Elastomere
bspw. auf Basis von Styrol und/oder von Polyurethan und/oder von
Polyolefine und dergleichen oder aus Mischungen dieser.
-
Derartige
Materialien eignen sich hervorragend als Bindemittel bzw. Matrixmaterial
für den
Einsatz in der erfindungsgemäßen Profilleiste,
da sie das zerkleinerte Korkmaterial leicht aufnehmen können, um
damit ein thermoplastisch verarbeitbares Gemisch zu bilden.
-
Der
thermoplastische Kunststoff ist selbst leicht verarbeitbar und weist
Materialeigenschaften auf, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung
besonders vorteilhaft zur Geltung gebracht werden können.
-
Es
liegt insbesondere im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass als
Bindemittel in der Dekorschicht und als Hauptkomponente in der Trägerschicht
identische Materialien, vorzugsweise identische thermoplastische
Kunststoffe eingesetzt werden, und dass die Dekorschicht und die
Trägerschicht
stoffschlüssig
verbunden und/oder einstückig hergestellt
sind.
-
Es
kann aber auch vorteilhaft sein, wenn ein Anteil des Kunststoffs
in der Trägerschicht
und/oder der Dekorschicht zwischen 90 und 10 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 70 und 30 Gew.-%, bevorzugt zwischen 60 und 40 Gew.-%,
und besonders bevorzugt 50 Gew.-% beträgt. Durch gezieltes Abmischen des
als Bindemittel einzusetzenden Kunststoffs im Verhältnis zu
dem zerkleinerten Korkmaterial, können die Eigenschaften der
erfindungsgemäßen Profilleiste
optimal auf den bevorzugten Anwendungsfall abgestimmt werden. Es
kann nützlich
sein, wenn die Dekorschicht und/oder die Trägerschicht Füll- und/oder
Verstärkungsstoffe
aufweist, vorzugsweise mineralische Füllstoffe wie Kreide, Talkum
und dergleichen bzw. organische/anorganische Verstärkungsstoffe
wie Glasfasern, Kohlefasern und dergleichen. Bei manchen Anwendungen
kann eine höhere Traglastfähigkeit
bzw. Steifigkeit der Profilleiste wünschenswert sein, die durch
die Füll-
und/oder Verstärkungsstoffe
erreichbar ist.
-
Dazu
kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn ein Anteil der Füll- und/oder
Verstärkungsstoffe in
der Dekorschicht und/oder der Trägerschicht
zwischen 5 und 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 und 25 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 7 und 20 Gew.-% beträgt. Eine Trägerschicht ohne Füll- und/oder
Verstärkungsstoffe
wird z. B. dort eingesetzt, wo eine hohe Schlagzähigkeit erwünscht ist.
-
Es
kann sich als hilfreich erweisen, wenn die Trägerschicht der Dekorschicht
unmittelbar benachbart angeordnet ist. So kann ohne zwischenliegende Haftvermittlerschicht
ein besonders kompakter, stabiler und leicht verarbeitbarer Materialverbund
geschaffen werden.
-
Es
kann von Vorteil sein, wenn die Profilleiste eine Breite zwischen
10 und 150 mm, vorzugsweise zwischen 20 und 100 mm, bevorzugt 43
mm aufweist. Diese Abmessungen sind für die meisten gängigen Anwendungsfälle vorteilhaft,
z. B. für
den Anwendungsfall als Kantenband zur Verkleidung von Möbelkanten.
Dazu wird die Profilleiste vorzugsweise mit ca. 5 bis 30% Übermaß gegenüber der
Breite einer zu dekorierenden Kante gefertigt, wobei der sich bei
der Montage ergebende Überstand
i. d. R. im Wege einer spanabhebenden Nachbearbeitung nachträglich entfernt
wird (z. B. 19 mm Spanplatte, 23 mm Kante).
-
Es
kann sich als nützlich
erweisen, wenn die Profilleiste eine Dicke zwischen 0,1 und 10,0
mm, vorzugsweise zwischen 0,5 und 5,0 mm, bevorzugt 1,5 mm aufweist.
Bei einer derartigen Dicke ist die Profilleiste beispielsweise sehr
leicht von einem gestreckten Zustand in einen aufgerollten Zustand überführbar, und
umgekehrt, ohne Schaden zu erleiden. So ist die Profilleiste transportfähig und
lagerfähig.
-
Es
kann aber auch vorteilhaft sein, wenn ein Verhältnis einer Dicke der Dekorschicht
zu einer Dicke der Trägerschicht
zwischen 0,1 und 10, vorzugsweise zwischen 1 und 5, bevorzugt 4
beträgt.
Je nach dem bevorzugten Anwendungsfall und dem gewünschten
Eigenschaftsprofil kann das Verhältnis der
Dicke der Dekorschicht zu der Dicke der Trägerschicht innerhalb der vorgegebenen
Grenzen eingestellt werden. Es hat sich in Versuchen als besonders vorteilhaft
herausgestellt, wenn das Verhältnis
der Dicke der Dekorschicht zu der Dicke der Trägerschicht etwa 4 beträgt, wobei
die Dekorschicht ca. 1,2 mm dick ist.
-
Es
kann vorteilhaft sein, wenn die Dekorschicht und/oder die Trägerschicht
wenigstens einen Farbstoff enthält,
beispielsweise ein Pigment. Dadurch kann auf einfachem Wege eine
bevorzugte Einfärbung
der Profilleiste erreicht werden, wobei der Anteil an Pigmenten
etwa 0,01 bis 10% betragen kann.
-
Es
kann auch praktisch sein, wenn die Trägerschicht in einem Farbton
eingefärbt
ist, welcher im Wesentlichen einem Grundfarbton der Dekorschicht entspricht.
Dadurch kann der Naturfarbton des zerkleinerten Korkmaterials zusätzlich verstärkt und
hervorgehoben werden, was den optischen und ästhetischen Gesamteindruck
der erfindungsgemäßen Profilleiste
weiter aufwertet.
-
Es
kann sich als nützlich
erweisen, wenn die Profilleiste, vorzugsweise an einer Sichtseite,
eine Prägung
aufweist. Die Prägung
beeinflusst die haptische Wahrnehmung beim Berühren der Profilleiste. Dazu
kann es sich als vorteilhaft herausstellen, wenn die Prägung eine
Korkoberflächenstruktur
nachbildet. Durch die Prägung
kann echter Kork im Hinblick auf Optik und Haptik noch besser nachgebildet
werden.
-
Es
kann sich als praktisch erweisen, wenn die Profilleiste eine Imprägnierung
und/oder Beschichtung mit Wachs und/oder Lack aufweist. Durch diese
Maßnahme
wird die Profilleiste gegenüber schädlichen
Umwelteinflüssen
geschützt
und die Alterung wird verlangsamt. Dadurch kann die Lebensdauer
der Profilleiste erheblich verlängert
werden. Eine Prägung
der Profilleiste kann vor und/oder nach der Imprägnierung und/oder Beschichtung
erfolgen. Zudem kann es nützlich
sein, wenn die Profilleiste an einer der Sichtseite abgewandten
Unterseite einen Haftvermittler aufweist. Dadurch kann die Profilleiste schnell
und ohne weitere Hilfsmittel an einem Gegenstand montiert werden.
-
Eine
weitere Ausführung
der Erfindung betrifft einen Gegenstand, insbesondere ein Möbelstück, eine
Möbelbauplatte,
ein Holzwerkstoffelement oder dergleichen, mit einer Profilleiste
nach einer der vorangegangenen Ausführungen. Durch die Profilleiste
können
offenliegende Kanten des Gegenstands optisch kaschiert und versiegelt
werden, um ein Eindringen von Feuchtigkeit und/oder Schmutz zu verhindern.
So wird der Gegenstand durch die Profilleiste geschützt und
in optischer sowie ästhetischer
Hinsicht aufgewertet. Im Rahmen der Erfindung wird der Begriff Möbelbauplatte
bzw. Holzwerkstoffelement so verstanden, dass das Element aus natürlichem
Holz bzw. aus Einzelelementen aus natürlichem Holz oder aus einem
aus Holz hergestellten Material besteht. Elemente, die aus Holz
bestehenden Einzelelementen hergestellt sind, können beispielsweise Tischlerplatten
sein. Materialien, die aus Holz hergestellt werden, können mitteldichte
Faserplatten (MDF), hochdichte Faserplatten (HDF), Hartfaserplatten,
Spanplatten sein.
-
Es
kann sich als nützlich
erweisen, wenn die Profilleiste mit einer der Sichtseite abgewandten
Unterseite an einer Kante des Gegenstands angebracht ist. Die das
zerkleinerte Korkmaterial enthaltende Schicht definiert vorzugsweise
die Sichtseite der Profilleiste und vermittelt so den Eindruck,
den Kork im Hinblick auf Haptik, Optik und Geruch vermitteln würde. Durch
den erfindungsgemäßen Schichtaufbau
ist die erfindungsgemäße Profilleiste
allerdings wesentlich leichter handhabbar und verarbeitbar als eine vollständig aus
Kork bestehende Profilleiste.
-
Eine
weitere Ausführung
der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Profilleiste, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- a) Überführen eines
Werkstoffgemischs mit einem Anteil an zerkleinertem Korkmaterial
in einen Zustand, in welchem das Werkstoffgemisch im Extrusionsverfahren
thermoplastisch verarbeitbar ist,
- b) Überführen eines
thermoplastischen Werkstoffs in einen Zustand, in welchem der thermoplastische
Werkstoff im Extrusionsverfahren verarbeitbar ist,
- c) Verarbeiten des Werkstoffgemischs und des thermoplastischen
Werkstoffs
im Wege der Koextrusion zu einer Profilleiste
nach einer der vorangegangenen Ausführungen. Das bevorzugte Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die beiliegende Zeichnung
beschrieben.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
1 zeigt
einen Gegenstand mit der erfindungsgemäßen Profilleiste, wobei der
Gegenstand als Möbelplatte
und die Profilleiste als Kantenband ausgebildet ist
-
Detaillierte Beschreibung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
-
Die
Erfindung betrifft eine Profilleiste 1 für die Möbelindustrie,
wobei die Profilleiste 1 einen mehrschichtigen Aufbau aufweist,
wobei zumindest eine Schicht 2 der Profilleiste 1 ein
zerkleinertes Korkmaterial 4 enthält und zumindest eine Schicht 2 der
Profilleiste 1 im Extrusionsverfahren gefertigt ist.
-
Der
Schichtaufbau der erfindungsgemäßen Profilleiste 1 wird
im Folgenden erläutert:
Eine
an einer Sichtseite 3 der Profilleiste 1 sichtbare Dekorschicht 2 enthält Korkteilchen
als zerkleinertes Korkmaterial 4, einen thermoplastischen
Kunststoff als Bindemittel/Matrix und weitere Additive/Zuschlagstoffe,
um ein bevorzugtes Eigenschaftsprofil der Dekorschicht 2 einzustellen.
-
Das
zerkleinerte Korkmaterial 4 ist in feiner, vorzugsweise
gleichmäßiger Verteilung,
in der Matrix eingebettet. Ein Anteil des zerkleinerten Korkmaterials 4 in
der Dekorschicht 2 beträgt
zwischen 10 und 90 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 30 und 70 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 40 und 60 Gew.-%, und besonders bevorzugt 50
Gew.-%. Ein Anteil des thermoplastischen Kunststoffs in der Dekorschicht 2 beträgt vorzugsweise
zwischen 90 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 70 und 30 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 60 und 40 Gew.-%, und besonders bevorzugt ca.
50 Gew.-%. Der als Bindemittel in der Dekorschicht 2 enthaltene
thermoplastische Kunststoff ist bevorzugt ein thermoplastisches
Elastomer, insbesondere ein thermoplastisches Elastomer auf Styrolbasis
bspw. ein SEES (Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol). Der Kunststoff weist
eine Schmelztemperatur von weniger +250°C auf. Die Schmelztemperatur
ist so gewählt,
um die Korkteilchen beim Aufschmelzen des Kunststoffs nicht zu schädigen.
-
Eine
Trägerschicht 5 weist
eine gegenüber der
Dekorschicht 2 unterschiedliche chemische Zusammensetzung
auf, enthält
aber vorzugsweise identische Materialbestanteile wie die Dekorschicht 2.
Die Trägerschicht 5 besteht
vorzugsweise aus dem gleichen thermoplastischen Kunststoff, der
in der Dekorschicht 2 als Bindemittel eingesetzt wird, wobei
die Dekorschicht 2 und die Trägerschicht 5 vorzugsweise
im Koextrusionsverfahren einstückig
hergestellt und stoffschlüssig
verbunden sind. Bei Bedarf ist die Trägerschicht 5 verstärkt, beispielsweise durch
Beimischung von mineralischen Füllstoffen
wie Talkum, Kreide und dergleichen oder Verstärkungsstoffen wie Fasern, vorzugsweise
Glasfasern. Der Anteil des Verstärkungsmaterials
in der Trägerschicht 5 beträgt vorzugsweise
zwischen 3 und 25 Gew.-%. Die Dekorschicht 2 kann ebenfalls
durch Beimischung von Füll-
und/oder Verstärkungsstoffen wie
Talkum oder Fasern, vorzugsweise Glasfasern, verstärkt sein,
wobei der Anteil des Verstärkungsmaterials
in der Dekorschicht 2 vorzugsweise ebenfalls zwischen 3
und 25 Gew.-% beträgt.
-
Die
Profilleiste 1 kann bei Bedarf eine Imprägnierung
und/oder Schutzbeschichtung mit Wachs und/oder Lack aufweisen. Die
Imprägnierung und/oder
Schutzbeschichtung wird vorzugsweise auf die Sichtseite 3 der
Profilleiste 1 aufgetragen.
-
Ebenfalls
bei Bedarf kann die Profilleiste 1 eine Prägung aufweisen.
Die Prägung
der Profilleiste 1 kann unabhängig von einer Imprägnierung und/oder
Schutzbeschichtung der Profilleiste 1 erfolgen. Die Prägung kann
aber auch zusätzlich
zu einer Imprägnierung
und/oder Schutzbeschichtung vorgesehen werden und erfolgt dann wahlweise
vor und/oder nach der Imprägnierung
und/oder Schutzbeschichtung.
-
Weiterhin
bei Bedarf kann zumindest eine Schicht der Profilleiste 1 einen
Farbstoff enthalten, um möglichst
eine originalgetreue Einfärbung
der Profilleiste 1 in einem gängigen Korkfarbton zu erhalten.
-
Auf
der Unterseite der Profilleiste 1 kann eine Haftvermittlerschicht
vorgesehen sein.
-
1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Gegenstand 7 mit
einer Oberseite 8, einer Stirnseite 9 und einer
Unterseite 10, ebenso wie die an der Stirnseite 9 des
Gegenstands 7 angebrachte, erfindungsgemäße Profilleiste 1.
Der Gegenstand 7 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine im Wesentlichen aus Holz gefertigte Möbelplatte, z. B. Küchenarbeitsplatte
oder Tischplatte.
-
Die
Profilleiste 1 ist mit der Unterseite 6 an der
Stirnseite 9 des Gegenstands 7 angebracht, vorzugsweise
angeklebt oder angeschweißt,
und ist derart nachbearbeitet, dass die Seitenränder der Profilleiste 1 mit
der Oberseite 8 und der Unterseite 10 des Gegenstands 7 bündig abschließen. Die
längsrandseitigen
Sichtkanten der Profilleiste 1 sind durch spanabhebende
Bearbeitung abgerundet.
-
In
diesem Ausführungsbeispiel
umfasst die erfindungsgemäße Profilleiste 1 eine
Dekorschicht 2 mit einem Korkanteil von 60 Gew.-% und einem
Anteil eines thermoplastischen Kunststoffs SEES (Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol)
von 40 Gew.-% sowie geringe Bestandteile eines Phasenvermittlers.
Die Trägerschicht 2 besteht
zu 100% aus dem thermoplastisch verarbeitbarem Werkstoff Polypropylen.
-
Die
Profilleiste 1 ist im Koextrusionsverfahren gefertigt,
und die Trägerschicht 5 und
die Dekorschicht 2 sind unmittelbar benachbart angeordnet. Die
Profilleiste 1 weist im nicht nachgearbeiteten Zustand
eine Breite von ca. 43 mm auf.
-
Durch
spanabhebende Nachbearbeitung wird die Breite der Profilleiste 1 auf
die Breite der stirnseitigen Kante 9 des als Möbelplatte
ausgebildeten Gegenstandes 7 abgestimmt, und beträgt im nachgearbeiteten
Zustand ca. 40 mm. Die Gesamtdicke der Profilleiste 1,
die sich senkrecht zur Sichtseite 3 bzw. Unterseite 6 der
Profilleiste 1 bemisst, beträgt ca. 1,5 mm. Ein Verhältnis einer
Dicke der Dekorschicht 2 zu einer Dicke der Trägerschicht 5 beträgt ca. vier,
wobei die Dekorschicht 2 eine Dicke von ca. 1,2 mm aufweist
und die Trägerschicht 5 eine Dicke
von ca. 0,3 mm aufweist. Die Trägerschicht 5 ist
in einem Farbton eingefärbt,
welcher im Wesentlichen dem Grundfarbton der Korkteilchen 4 und
dem Grundfarbton der Dekorschicht 2 entspricht. Der Gesamtfarbton
der Profilleiste 1 ist auf einen Gesamtfarbton der Oberfläche 8 des
Gegenstands 7 abgestimmt.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Profilleiste 1 umfasst
die folgenden Schritte im Wege der Koextrusion:
- a) Überführen eines
Werkstoffgemischs mit einem Anteil an zerkleinertem Korkmaterial 4 in
einen Zustand, in welchem das Werkstoffgemisch im Extrusionsverfahren
verarbeitbar ist,
- b) Überführen eines
thermoplastischen Werkstoffs in einen Zustand, in welchem der thermoplastische
Werkstoff im Extrusionsverfahren verarbeitbar ist, und
- c) Verarbeiten des Werkstoffgemischs und des thermoplastischen
Werkstoffs
-
Das
zerkleinerte Korkmaterial 4 kann als Vielzahl von Korkteilchen
bzw. -fasern, Granulat, Mehl oder dergleichen vorliegen und wird
vorzugsweise aus Korkabfällen
gewonnen.
-
In
Schritt a) wird ein als Granulat vorliegendes Kork-/Kunststoffgemisch
für die
Dekorschicht 2 erhitzt, so dass der als Bindemittel eingesetzte,
thermoplastische Kunststoff in den flüssigen oder zumindest zählplastischen
Zustand versetzt wird. Die Massetemperatur des Werkstoffgemischs
sollte eine Temperatur von +220°C
nicht überschreiten,
um eine Beeinträchtigung
des zerkleinerten Korkmaterials 4 zu verhindern.
-
In
Schritt b) wird der thermoplastische Werkstoff für die Trägerschicht 5 aufgeschmolzen
bzw. in den flüssigen
oder zumindest zählplastischen
Zustand versetzt.
-
In
Schritt c) werden das Werkstoffgemisch für die Dekorschicht 2 und
der thermoplastische Kunststoff für die Trägerschicht 2 im Koextrusionsverfahren
zusammengeführt,
so dass die Dekorschicht 2 und die Trägerschicht 2 stoffschlüssig verbunden
und einstückig
ausgebildet sind.
-
In
einem Schritt d) kann die Profilleiste 1 mit einer Imprägnierung
beaufschlagt und/oder an der Sichtseite 3 mit einem transparenten
Wachs und/oder Lack beschichtet werden.
-
In
einem Schritt e) kann die Profilleiste 1 an der Sichtseite 3 mit
einer Prägung
versehen werden, die einer Korkoberfläche nachempfunden ist und eine
Korkoberflächenstruktur
nachbildet. Dabei wird die Profilleiste 1, insbesondere
die Dekorschicht 2 verdichtet.
-
Schritt
e) kann vor und/oder nach Schritt d) ausgeführt werden.
-
Schritt
d) und/oder Schritt e) kann auch weggelassen werden.