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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit einem Laufstreifen
mit in Reifenumfangsrichtung verlaufenden Umfangsnuten, welche in
Umfangsrichtung umlaufende Profilelemente, beispielsweise Profilblockreihen
oder Laufstreifenbänder, voneinander trennen, wobei Profilelemente
vorgesehen sind, welche mit zumindest im Wesentlichen in Laufstreifenquerrichtung
und parallel zueinander verlaufenden Einschnitten endlicher Breite
versehen sind, wobei Einschnitte einer Breite zwischen 0,4 mm und
0,8 mm abwechselnd mit Einschnitten, die eine von dieser Breite
abweichende Breite aufweisen, angeordnet sind.
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Fahrzeugluftreifen
mit Laufstreifen, welche Profilelemente mit einer Vielzahl von parallel
verlaufenden Einschnitten aufweisen, sind in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt. So ist beispielsweise aus der
WO-A1-2007/028438 ein
Fahrzeugluftreifen der eingangs genannten Art bekannt, dessen Laufstreifen
sich aus Profilpositiven – Profilblöcken und Profilbändern – zusammensetzt,
welche jeweils mit einer Vielzahl von Einschnitten versehen sind.
Dabei sind Standardeinschnitte einer Breite von 0,4 mm bis 0,8 mm
in Kombination mit sogenannten Mikroeinschnitten vorgesehen, die
eine Breite zwischen 0,1 und 0,4 mm aufweisen. Eine abwechselnde
Anordnung von Mikroeinschnitten und Standardeinschnitten kann derart
erfolgen, dass in Reifenumfangsrichtung jeweils ein Mikroeinschnitt
mit einem Standardeinschnitt abwechselt.
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Aus
der
EP-A-1 580 034 ist
ein Winterreifen bekannt, dessen Laufstreifen Profilblöcke
aufweist, welche ebenfalls Standardeinschnitte mit einer Breite zwischen
0,4 mm und 0,8 mm und Mikroeinschnitte mit einer geringeren Breite
aufweisen. Die Mikroeinschnitte werden insbesondere mit einer geringeren Tiefe
ausgeführt als die Standardeinschnitte, wobei der Laufstreifen
in radialer Richtung aus zwei Schichten unterschiedlich harter Gummimischungen
hergestellt wird, wobei die äußere Schicht, in
welche die Mikroeinschnitte reichen, aus der härteren Gummimischung
besteht.
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Mikroeinschnitte
sind in der Lage, die Griffeigenschaften eines Reifens auf Schnee
und Eis zu verbessern, und sie können in einer höheren
Einschnittdichte angeordnet werden als dies mit Standardeinschnitten
möglich ist. Der Einschnittdichte sowohl von Standardeinschnitten
als auch von Mikroeinschnitten sind jedoch dadurch Grenzen gesetzt, dass
die Steifigkeit der Profilpositive bei einer zu hohen Einschnittdichte
in jedem Fall zu stark abnimmt. Um die Griffeigenschaften eines
Laufstreifens auf Schnee und Eis zu verbessern, ist es auch bekannt, die
Anzahl an Blockkanten zu erhöhen. Blockkanten weisen zudem
eine bessere Wirkung auf als Einschnitte. Die Anzahl der Blockkanten
lässt sich nur durch eine Erhöhung der Anzahl
der Profilblöcke vermehren, wodurch die Umfangslänge
der Profilblöcke geringer wird und Quer- und Umfangssteifigkeit
leiden. Eine geringe Quersteifigkeit hat vor allem bei Winterreifen
negative Auswirkungen auf die Handlingeigenschaften des Reifens.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Laufstreifenprofil
der eingangs genannten Art mit einer möglichst hohen Anzahl
von auf Schnee wirksamen Kanten auszustatten, ohne die Quersteifigkeit
und die Umfangssteifigkeit der Profilelemente zu beeinträchtigen.
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Gelöst
wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
dass Einschnitte mit einer Breite von 0,4 mm bis zu 0,8 mm mit breiteren
Einschnitten einer Breite von 1 mm bis 4 mm abwechseln, wobei jedem
breiten Einschnitt zumindest ein schmaler Einschnitt benachbart
ist.
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Die
breiten Einschnitte stellen innerhalb der Profilelemente zusätzliche
Kanten zur Verfügung, die analog zu Blockkanten einen sehr
starken Fräseffekt im Schnee bewirken. Darüber
hinaus können sich diese breiten Einschnitte gut mit Schnee
auffüllen und derart die Schnee-Schnee-Reibung signifikant erhöhen.
Die Quer- und Umfangssteifigkeit der Profilelemente wird durch solche
Einschnitte relativ gering beeinträchtigt.
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Soll
die Steifigkeit der Profilelemente eher wenig herabgesetzt werden
ist es von Vorteil, wenn der gegenseitige Normalabstand der Einschnitte
innerhalb der Profilelemente zwischen 4 mm und 6 mm beträgt
und wenn die breiten Einschnitte eine maximale Breite von 2 mm aufweisen.
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Sowohl
die schmalen als auch die breiten Einschnitte können über
ihre jeweilige Erstreckung bis auf die volle Profiltiefe reichen.
Diese Ausführung ist insbesondere in Laufstreifen von Reifen
vorteilhaft, welche hauptsächlich auf schneeigem Untergrund
gefahren werden. Bei Reifen, die auch auf trockenem Untergrund gefahren
werden, ist es günstig, wenn die Einschnitte zumindest
abschnittsweise bis in eine Tiefe reichen, die geringer ist als
die Profiltiefe.
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Eine
ausgewogenere Beeinflussung der Umfangs- und Quersteifigkeit der
Profilelemente lässt sich mit Ausführungen erzielen,
bei welchen die schmalen Einschnitte und die breiten Einschnitte
jeweils übereinstimmende und über ihre Erstreckung konstante
Breiten aufweisen.
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Besonders
effektiv für den oben erwähnten Fräseffekt
und die Erhöhung der Schnee-Schnee-Reibung ist es, wenn
in Laufstreifenbändern die Aufeinanderfolge von schmalen
und breiten Einschnitten derart gewählt wird, dass abwechselnd
jeweils zumindest ein schmaler Einschnitt mit jeweils zumindest
einem breiten Einschnitt verläuft. In Profilblöcken
ist es von Vorteil, wenn ein einziger breiter Einschnitt und insbesondere
bis zu zwei, je nach Umfangslänge aber auch mehr, schmale
Einschnitte vorgesehen sind.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand
der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher
beschrieben. Die einzige Zeichnungsfigur, 1, zeigt
eine Draufsicht auf einen Abschnitt einer Abwicklung eines erfindungsgemäß ausgeführten
Laufstreifens.
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1 zeigt
ein laufrichtungsgebundenes Laufstreifenprofil für einen
PKW-Reifen radialer Bauart, welcher insbesondere für den
Einsatz unter winterlichen Fahrbedingungen, auf Schnee, Eis oder Nässe,
geeignet ist. In 1 ist mit A-A die zentrale, den
Laufstreifen in zwei Hälften teilende Äquatorebene
bzw. Äquatorlinie bezeichnet, mit B die Aufstandsbreite
eines mit diesem Laufstreifen versehenen, montieren und im Betriebszustand
unter Normbedingungen befindlichen Reifens.
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Die Äquatorlinie
A-A teilt den Laufstreifen in zwei übereinstimmend ausgeführte
Laufstreifenhälften, welche in Umfangsrichtung gegeneinander
geringfügig versetzt angeordnet sind. Entlang der Äquatorlinie
A-A verläuft eine breite, zentrale Umfangsnut 1,
an welche in jeder Laufstreifenhälfte ein Laufstreifenband 2 anschließt,
welches jeweils durch eine weitere, breite Umfangsnut 3 bzw. 4 von
je einer Schulterblockreihe 5 bzw. 6 getrennt
ist. Die die Umfangsnuten 1 sowie 3 und 4 begrenzenden
Flanken der Laufstreifenbänder 2 und der Profilblöcke 5a, 6a der
Blockreiben 5 und 6 sind derart zur Umfangsrichtung
ausgerichtet bzw. orientiert, dass die zentrale Umfangsnut 1 von
in Draufsicht sägezahnartig verlaufenden Flanken begrenzt
ist und sich die Umfangsnuten 3, 4 in Umfangsrichtung
aus gegeneinander in axialer Richtung geringfügig versetzten
Umfangsabschnitten 3a, 4a zusammensetzen.
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Die
Profiblöcke 5a, 6a sind in Umfangsrichtung
durch Quernuten 7, 8 getrennt, die bei der gezeigten
Ausführungsvariante gegenüber der Umfangsrichtung
unter einem Winkel in der Größenordnung von etwa
80° und verlaufen, wobei die Quernuten 7 in der
einen Laufstreifenhälfte zu den Quernuten 8 in
der anderen Laufstreifenhälfte gegensinnig geneigt sind,
wodurch sich die Laufrichtungsgebundenheit des gezeigten Laufstreifens
ergibt.
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Über
den Umfang sind die Profilelemente des Laufstreifens, wie es üblich
ist, gemäß einer Pitch-Längenvariation
angeordnet. Die in den Blockreihen 5, 6 aus den
Profilblöcken 5a, 6a und den Quernuten 7, 8 gebildeten
gleichartigen Profilelemente und die in den Laufstreifenbändern
durch die gezackten Flanken gebildeten gleichartigen Profilstrukturen
weisen verschiedene, beispielsweise zwei oder drei, Umfangslängen
(Pitchlängen) auf, ihre Aufeinanderfolge über
den Reifenumfang wird auf bekannte Weise rechnerisch optimiert,
um das Abrollgeräusch möglichst gering zu halten.
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Die
Profilblöcke 5a, 6a sind von Einschnitten 9, 10 durchquert,
welche im Wesentlichen gerade bzw. leicht gebogen sowie parallel
zueinander und parallel zu den Quernuten 7, 8 verlaufen
und untereinander und zu den die Quernuten 7, 8 begrenzenden Blockkanten
zumindest im Wesentlichen übereinstimmende Abstände
aufweisen. Der Normalabstand benachbarter Einschnitte 9, 10 und
jener zwischen einem Einschnitt 9, 10, welcher
einer Blockkante benachbart verläuft und dieser Blockkante
beträgt zwischen 4 mm und 6 mm. In Profiblöcken 5a, 6a mit
geringerer Umfangslänge – in kurzen Pitches – sind
pro Profiblock 5a, 6a zwei Einschnitte, und zwar
jeweils ein Einschnitt 9 und ein Einschnitt 10,
in Profilblöcken 5a, 6a größerer
Umfangslänge – in längeren Pitches – sind
drei Einschnitte, jeweils zwei Einschnitte 9 und ein Einschnitt 10,
angeordnet. Die Einschnitte 9 weisen über ihre
Erstreckung durch den Profilblock 5a, 6a eine
konstante Breite zwischen 0,4 mm und 0,8 mm auf, die Einschnitte 10 weisen über
ihre Erstreckung in den Profilblöcken 5a, 6a eine
konstante Breite auf, die jedoch größer ist als
die Breite der Einschnitte 9 und zwischen 1 mm und 4 mm,
insbesondere bis zu 2 mm, beträgt. In Profilblöcken 5a, 6a mit drei
Einschnitten 9, 10 ist jeweils der mittlere Einschnitt
ein breiter Einschnitt 10, die beiden den Quernuten 7 bzw. 8 benachbarten
Einschnitte sind schmale Einschnitte 9. Die Anordnung der
Einschnitte 9, 10 von Profilblock 5a, 6a zu
Profiblock 5a, 6a ist derart, dass ausschließlich
ein schmaler Einschnitt 9 auf einen breiten Einschnitt 10 folgt.
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In
den beiden Laufstreifenbändern 2 sind ebenfalls
schmale Einschnitte 9 und breite Einschnitte 10 angeordnet,
wobei vorzugsweise jeweils ein schmaler Einschnitt 9 auf
einen breiten Einschnitt 10 folgt. Die Einschnitte 9, 10 in
den Laufstreifenbändern 2 durchqueren diese Bänder 2,
wobei die Einschnitte 9, 10 in dem einen Laufstreifenband 2 zu
jenen im anderen Laufstreifenband 2 gegensinnig geneigt
sind, wodurch die Laufrichtungsgebundenheit des dargestellten Laufstreifens
unterstrichen wird. Die Tiefe der Einschnitte 9, 10 beträgt
mindestens 1 mm, insbesondere mindestens 2 mm, wobei die Einschnitte 9 bzw. 10 zumindest
abschnittsweise auf die volle Profiltiefe reichen können.
In breiten Einschnitten 10, die nicht auf die volle Profiltiefe
reichen, kann ein zusätzlicher schmaler, 0,4 bis 0,6 mm
breiter Einschnitt am Einschnittgrund vorgesehen sein, welcher bis
auf die Profiltiefe reicht. In den Bändern 2 können die
Einschnitte 9, 10 derart angeordnet sein, dass zwei
breite Einschnitte 10 aufeinander folgen und/oder zwei
oder mehr schmale Einschnitte 9 einander benachbart verlaufen.
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Durch
die breiten Einschnitte 10 werden in den Profilblöcken 5a, 6a und
den Laufstreifenbändern 2 paarweise in Laufstreifenquerrichtung
orientierte zusätzliche Griffkanten 11 gebildet,
welche in Folge ihres gegenseitigen Abstandes – welcher durch
die Breite des Einschnitte 10 bestimmt ist – einen
starken Fräseffekt auf schneeigem Untergrund ermöglichen.
Ein weiterer Effekt der breiten Einschnitte 10 besteht
in einer Verbesserung der Schnee-Schnee-Reibung, da sich die Einschnitte 10 gut
mit Schnee auffüllen können. Von besonderem Vorteil
ist es, wenn die Einschnitte 9 und 10 unter einem
Winkel zur Querrichtung des Laufstreifens verlaufen, der 10° nicht übersteigt,
um eine gute Quersteifigkeit der zwischen den Einschnitten 9 und 10 und
der zwischen ihnen und den Blockkanten gebildeten Blockteile sicherzustellen.
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Die
Erfindung ist auf die dargestellte Ausführungsform nicht
eingeschränkt. Die Einschnitte 9 und 10 können
in Draufsicht entlang einer Wellen bzw. Zick-Zack-Form, vorzugsweise
mit geringer Amplitude und vergleichsweise hoher Wellenlänge,
verlaufen. Insbesondere bei sogenannten asymmetrischen Laufstreifenprofilen – für
Reifen, die in bestimmter Position an einer Fahrzeugachse zu montieren
sind – kann es von Vorteil sein, wenn mit Einschnitten 9 und 10 versehene
Profilelemente lediglich in einer einzigen Blockreihe bzw. einem
einzigen Laufstreifenband vorgesehen sind.
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- 1
- zentrale
Umfangsnut
- 2
- Laufstreifenband
- 3
- Umfangsnut
- 4
- Umfangsnut
- 5
- Blockreihe
- 6
- Blockreihe
- 5a
- Profilblock
- 6a
- Profilblock
- 7
- Querrille
- 8
- Querrille
- 9
- schmaler
Einschnitt
- 10
- breiter
Einschnitt
- 11
- Kanten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2007/028438
A1 [0002]
- - EP 1580034 A [0003]