-
Die
Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Erntemaschine, insbesondere
ein selbstfahrender Feldhäcksler, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Die
Antriebsmotoren von selbstfahrenden landwirtschaftlichen Erntemaschinen
wie etwa Feldhäckslern, Mähdreschern oder dergleichen
werden im Feldeinsatz grundsätzlich dauernd mit voller
Antriebsleistung betrieben, d. h. der durch Drehzahl und Leistung
definierte Arbeitspunkt des Motors bewegt sich auf einer Kennlinie,
die einen ansteigenden Ast bei niedrigen Drehzahlen, in dem die
Leistung mit der Drehzahl zunimmt und einem abfallenden Ast, mit abnehmender
Leistung, bei hohen Drehzahlen aufweist. Es ist leicht nachvollziehbar,
dass die Leistung die beispielsweise eine Häckseleinheit
eines Feldhäckslers vom Motor abfordert, proportional zum Erntegutdurchsatz
und infolge dessen proportional zur Fahrgeschwindigkeit und zur
Dichte des Ernteguts auf dem Bearbeitungsfeld ist, während
die für die Fortbewegung des Feldhäckslers benötigte
Leistung im wesentlichen zu seiner Fahrgeschwindigkeit proportional
ist. Der Fahrer hat die Möglichkeit, über die
Verteilung der Motorleistung auf Fahrantrieb oder Arbeitsorgane,
die Fahrgeschwindigkeit zu beeinflussen.
-
Die
Drehzahl des Antriebsmotors eines Feldhäckslers ist in
der Regel beim Erntebetrieb konstant. Der spezifische Kraftstoffverbrauch
ist jedoch unnötig hoch, wenn der Antriebsmotor mit höheren
Drehzahlen betrieben, aber bei geringeren Durchsätzen nur wenig
belastet wird. Andererseits besteht bei kleineren Drehzahlen die
Gefahr des Steckenbleibens des Antriebsmotors oder der Bildung von
Gutstauungen im Auswurfkanal, wenn höhere Erntegutdurchsätze zu
verarbeiten sind.
-
Wird
die Erntemaschine bei geringen Erntegutdurchsätzen nur
wenig belastet, kann die Drehzahl des Antriebsmotors vermindert
werden, um Kraftstoff zu sparen. Dies wirkt sich jedoch auch auf die
Vortriebsgeschwindigkeit der Erntemaschine aus, was es für
den Bediener des Transportfahrzeuges schwierig oder unmöglich
macht, synchron neben dem Feldhäcksler her zu fahren. Der
Einsatz von Tempomaten, um die Erntemaschine mit einer konstanten
Fahrgeschwindigkeit zu betreiben, die vom Fahrer des Transportfahrzeuges
einzuhalten ist, bedeutet bei geringen Erntegutdurchsätzen
gleichfalls einen erhöhten Kraftstoffverbrauch.
-
Aus
der
DE 199 21 466 ist
es bekannt, die Vortriebsgeschwindigkeit des Feldhäckslers
vom jeweiligen Erntegutdurchsatz abhängig zu gestalten. Dabei
wird die Drehzahl des Verbrennungsmotors konstant gehalten. Nachteilig
wird sich jedoch auch hier die Vortriebsgeschwindigkeit bei variierendem Erntegutbestand ändern,
was wiederum die Synchronität der Fahrgeschwindigkeit von
Erntemaschine und Transportfahrzeug behindert. Im Weiteren ist nachteilig,
dass eine aufwendige Sensorik zur Erfassung des Erntegutdurchsatzes
notwendig ist.
-
Die
EP 1 609 349 beschreibt
eine selbstfahrende Erntemaschine bei der die Drehzahl oder Geschwindigkeit
des Verbrennungsmotors selbsttätig abhängig von
einem gemessenen Erntegutdurchsatz steuerbar ist, wobei eine konstante
Erntegeschwindigkeit vorgebbar ist. Auch hier ist es nachteilig,
dass eine aufwendige Sensorik zur Messung des Erntegutdurchsatzes
erforderlich ist.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die im
Stand der Technik beschriebenen Nachteile zu vermeiden und insbesondere
eine landwirtschaftliche Erntemaschine vorzuschlagen, die bei Unterschreiten
eines maximalen Auslastungsgrades, eine Reduzierung der Motorleistung
realisiert, um einen kraftstoffsparenden Betrieb zu ermöglichen,
wobei die Vortriebsgeschwindigkeit im Erntebetrieb unabhängig
vom Erntegutdurchsatz vorgebbar ist.
-
Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch die Lehre des
Patentanspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüche
Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter
Weise weiterentwickeln.
-
Es
wird vorgeschlagen, das Betreiben der landwirtschaftlichen Erntemaschine
bei reduzierten Erntegutdurchsatz und vorgegebener Fahrgeschwindigkeit
mit einer Antriebsmotordrehzahl zu bewirken, die die benötigte
das erforderliche Antriebsmoment aufweisende Antriebsmotorleistung
zur Verfügung stellt. Die Motorleistung des Antriebsmotors
wird dadurch an das jeweils erforderliche Drehmoment angepasst,
so dass beim Betrieb des Antriebsmotors in einem Teillastbereich
ein verminderter Kraftstoffverbrauch realisierbar ist. Gleichzeitig
bleibt die Vortriebsgeschwindigkeit der Erntemaschine im Erntebetrieb
konstant und vorgebbar und die Synchronität der Fahrgeschwindigkeiten
zwischen Erntemaschine und Transportfahrzeug erhalten. Zudem kann
der Einsatz von aufwendiger Sensorik zur Durchsatzmessung unterbleiben.
-
Indem
die Leistungsabgabe bei vorgegebener Fahrgeschwindigkeit in wenigstens
zwei schaltbaren Motorleistungsstufen bewirkt wird, kann eine an
einen verminderten Erntegutdurchsatz anpasste Leistungsabgabe erfolgen
und damit eine Kraftstoffreduzierung bei konstanter Vortriebsgeschwindigkeit erreicht
werden.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist jeder Motordrehzahl
innerhalb der wenigstens zwei Motorleistungsstufen ein unterhalb
vom maximalen Drehmoment des Antriebsmotors liegendes aufzubringendes
Solldrehmoment zugeordnet, so dass sichergestellt ist, dass auch
bei einem verminderten Erntegutdurchsatz noch ein ausreichendes Drehmoment
vom Antriebsmotor aufgebracht wird. Vorzugsweise basiert die Zuordnung
des bei einer Motordrehzahl aufzubringenden Drehmomentes auf Expertenwissen,
so dass eine optimale Leistungsabgabe des Antriebsmotors angepasst
insbesondere an die jeweiligen Erntebedingungen in einem Bereich niedrigen
Kraftstoffbereichs möglich ist.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
in jeder der wenigstens zwei Motorleistungsstufen in einem Drehzahlbereich liegende
Drehzahlen ein gleiches Soll-Drehmoment aufbringen, so dass ein
unnötig häufiges Umschalten zwischen den Motorleistungsstufen
vermeidbar ist, welches eine besondere Beanspruchung des Antriebsmotors
und eine unangenehme Geräuschkulisse für den Bediener
der Erntemaschine bedeuten würde.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich, wenn die Leistungsabgabe
in der jeweiligen Motorleistungsstufe innerhalb eines Drehzahlbereichs
niedrigen Kraftstoffverbrauchs erfolgt, so dass verhindert werden
kann, dass trotz Umschaltung in eine andere Motorleistungsstufe
und reduzierter Leistungsabgabe der Antriebsmotor in einem Drehzahlbereich
erhöhten Kraftstoffbereichs betrieben wird.
-
Dadurch,
dass der Drehzahlbereich niedrigen Kraftstoffverbrauchs innerhalb
der wenigstens zwei Motorleistungsstufen nach oben durch eine obere
Motordrehzahlgrenze und nach unten durch eine untere Motordrehzahlgrenze
begrenzt ist, kann individuell der Bereich der optimalen Leistungsabgabe
definiert werden. Um eine besonders kraftstoffsparende Umsetzung
bei einem verminderten Erntegutdurchsatz zu erreichen, liegt die
obere Motordrehzahl etwa bei 10–15% unterhalb der maximalen
Motorleistung und die untere Motordrehzahl etwa bei 15–25%
unterhalb der maximalen Motorleistung. Diese Werte können
bei unterschiedlichen Motoren divergieren.
-
Um
durch das Schalten der Motorleistungsstufen eine signifikante, zu
einer deutlichen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs führende
Drehzahlverringerung zu erreichen, sollte bei gleicher Motordrehzahl
innerhalb der Motorleistungsstufen die Differenz zwischen der Motorleistung
der ersten zur wenigstens zweiten Motorleistungsstufe mindestens
10 KW betragen.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in die jeweils
nächst tiefere Motorleistungsstufe geschaltet, wenn die
Ist-Motordrehzahl, die innerhalb einer Motorleistungsstufe liegende
obere Motordrehzahlgrenze überschreitet, so dass die Leistungsabgabe
in einem Drehzahlbereich niedrigen Kraftstoffverbrauchs erfolgen
kann.
-
In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt das Schalten
in die nächst höhere Motorleistungsstufe, wenn
die Ist-Motordrehzahl, die innerhalb einer Motorleistungsstufe liegende
untere Motordrehzahlgrenze unterschreitet, so dass im Falle eines
sich erhöhenden Erntegutdurchsatzes eine ausreichende das
erforderliche Drehmoment aufweisende Motorleistung zur Verfügung
steht.
-
Zur
besonderen Entlastung des Bedieners der Erntemaschine ist in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Umschalten zwischen
den Motorleistungsstufen automatisch mittels einer Steuer- und Regeleinrichtung
erfolgt. Um dem Bediener jedoch in besonderen Situationen eine Entscheidungsfreiheit
bei der Motorsteuerung zu belassen, ist es zudem denkbar, dass das
Umschalten manuell vom Bediener über eine Bedienvorrichtung vornehmbar
ist.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die landwirtschaftliche
Erntemaschine zumindest eine Motordrehzahlmess- und eine Motordrehzahlanzeigeeinheit
auf und Mittel vorhanden sind, die ein Betreiben der Erntemaschine
bei vorgegebener Fahrgeschwindigkeit und verminderten Erntegutdurchsatz
nach der niedrigst möglichen Motordrehzahl bei einem vorhandenen
Drehmoment durch Schalten von Motorleistungsstufen in der Weise
zulassen, dass die landwirtschaftliche Erntemaschine einen verminderten
Erntegutdurchsatz bei konstanter Fahrgeschwindigkeit bearbeitet.
-
Indem
die Steuer- und Regeleinrichtung eingerichtet ist, mit dem Antriebsmotor
der Norm nach dem standardisierten Protokoll SAE J1939 zu
kommunizieren, kann eine Motorsteuerung mit einem vorgebbaren bei
einer Motordrehzahl vorhandenen Soll-Drehmoment besonders einfach
realisiert werden, da dieses Protokoll das vom Motor abgegebene Drehmoment
oder eine Obergrenze des vom Motor abgebbaren Drehmoments als Steuerparameter
vorsieht.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand weiterer Unteransprüche
und werden nachfolgend anhand von einer Zeichnung näher
erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1:
eine erfindungsgemäße landwirtschaftliche Erntemaschine
in Seitenansicht
-
2:
ein Diagramm mit Detaildarstellung verschiedener Motorleistungsstufen
des Antriebsmotors
-
3:
ein Ablaufdiagramm mit Darstellung der Schaltung zwischen verschiedenen
Motorleistungsstufen bei vorgegebener Erntefahrgeschwindigkeit
-
1 zeigt
eine als selbstfahrender Feldhäcksler 1 ausgeführte
landwirtschaftliche Erntemaschine 2 in Seitenansicht und
Schnittdarstellung. Frontseitig in Fahrtrichtung FR gesehen ist
dem Feldhäcksler 1 ein Vorsatzgerät 3 zugeordnet,
welches im Erntebetrieb des Feldhäckslers 1 das
Erntegut 4 aufnimmt, gegebenenfalls zerkleinert und den
nachfolgenden Einzugs- und Vorpresswalzen 5 zuführt.
Die Einzugs- und Vorpresswalzen 5 leiten das Erntegut 4 der
nachgeordneten und rotierenden Häckseltrommel 6 zu,
deren umlaufenden Häckselmesser 7 das Erntegut 4 an
einer Gegenschneide 8 zerkleinern. Das zerkleinerte Erntegut 4 wird
sodann an eine Nachzerkleinerungseinrichtung 9 übergeben.
Der Nachbeschleuniger 10 beschleunigt das zerkleinerte Erntegut 4 und
fördert es über einen horizontal und vertikal
verstellbaren Auswurfkrümmer 11 und eine diesem
verschwenkbar zugeordnete Auswurfkrümmerklappe 12 zur
Regelung der Wurfweite des Erntegutstrahls auf eine nicht abgebildete,
dem Auswurfkrümmer 11 zugeordnete Transportvorrichtung.
-
Im
Ausführungsbeispiel sind die Häckseltrommel 6 und
der Nachbeschleuniger 10 über einen gemeinsamen
Antriebsriemen 13 mit einer als Dieselmotor 14 ausgeführten
Antriebseinheit 15 verbunden. Zur schlupfarmen Übertragung
der Antriebsenergie wird der Antriebsriemen 13 dauerhaft
von einer oder mehreren Spanneinrichtungen 16 über Spannrollen 17 vorgespannt.
Zudem werden in an sich bekannte und deshalb nicht dargestellter
Weise das Vorsatzgerät 3, die der Häckseltrommel 6 vorgeordneten
Einzugs- und Vorpresswalzen 5 und die Nachzerkleinerungseinrichtung 9 von
der Antriebseinheit 15 angetrieben. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass die erfindungsgemäße landwirtschaftliche
Erntemaschine 2 mit zwei oder mehr Antriebseinheiten gleicher
oder unterschiedlicher Leistungsklassen ausgestattet ist. Der Dieselmotor 14 ist über
eine SAE J1939-Schnittstelle an einen CAN-Bus 18 angeschlossen, über
den eine Steuer- und Regeleinrichtung 19 und eine Bedien-
und Anzeigeneinheit 20 in der Fahrerkabine 21 miteinander
in Verbindung stehen. Eine SAE-Schnittstelle dosiert den dem Motor 14 zugeführten
Kraftstoff entsprechend einer über den CAN-Bus 18 empfangenen
Sollwertvorgabe. Um während des Erntebetriebes trotz Drehzahlschwankungen
des Antriebsmotors eine konstante Erntebetriebsgeschwindigkeit zu
erreichen ist eine an sich bekannte und hier nicht dargestellte
Fahrgeschwindigkeitssteuerung, auch Tempomat genannt, vorhanden.
Zudem sind in der Fahrerkabine 21 zumindest ein Fahrhebel 22 zur
manuellen Veränderung der Fahrgeschwindigkeit des Feldhäckslers 1 sowie
wenigstens ein weiteres Bedienelement 23 zur Veränderung
Motorleistung P angeordnet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
die Funktionen des Fahrhebels 22 und des Bedienelementes 23 auch
in einem einzigen Bedienhebel integriert sein können und über eine
Bedien- und Anzeigeneinheit 20 anwähl- und editierbar
sind. Eine nicht näher dargestellte Auswerteeinheit, die
mit der Steuer- und Regeleinrichtung 19 zur Steuerung des
Antriebsmotors 14 in Verbindung steht, ist in der Lage
durch geeignete nicht dargestellte Eingangssignale die Steuerung
des Antriebsmotors 14 zu beeinflussen.
-
Zur
Erläuterung des Verhaltens des Motors 14 und seiner
Steuerung kann davon ausgegangen werden, dass beim Abernten einer
Fläche mit konstanter Erntegutdichte die für den
Fahrantrieb und den oben genannten Arbeitsorganen benötigte
Antriebsleitung zur Fahrgeschwindigkeit und damit zur Drehzahl n
linear proportional ist, wobei die Wahl der Schnittlänge
und eine Berg- und/oder Talfahrt des Feldhäckslers die
Motordrehzahl n während des Erntebetriebes beeinflussen.
Bei herkömmlich ausgeführten Feldhäckslern 1 wird
beim Betrieb des Feldhäckslers 1 in der Regel
so vorgegangen, dass über das Bedienelement 23 zunächst
die Motordrehzahl n eingestellt wird, bei welcher die maximale Motorleistung
P verfügbar ist. Im Diagramm der 2 ist beispielhaft
der Zusammenhang zwischen Motordrehzahl n, der Motorleistung P und
das aufzubringende Drehmoment M beschrieben. Eine Motorkennlinie, die
den Zusammenhang zwischen Drehzahl n, Motorleistung P und aufzubringendes
Drehmoment Nm bei Volllast des Antriebsmotors darstellt, ist mit 25 bezeichnet.
Diese Volllast-Kennlinie hat einen Scheitelpunkt bei ca. 1.800 U/min
und kreuzt bei 2.000 U/min die Abregelkennlinie 26 und
gibt beispielhaft eine maximale Leistung von 500 KW bei einem Drehmoment M
von 5000 Nm ab. In diesem Scheitelpunkt liegt die Fahrgeschwindigkeit
des Feldhäckslers 1 bei maximal verarbeitbarem
Erntegutdurchsatz beispielhaft bei 6 km/h. Wird die Erntemaschine 2 bei
geringen Erntegutdurchsätzen nur wenig belastet und wird
weniger Drehmoment M und entsprechend weniger Leistung P der Häckseltrommel
abgefordert, verschiebt sich der Arbeitspunkt auf der Motorkennlinie 25 zu
höheren Drehzahlen. Dies bedeutet, dass das zur Verfügung
stehende Drehmoment M nicht vollständig benötigt
wird und somit bezogen auf das zu bearbeitende Erntegut zu einem
hohen spezifischen Kraftstoffverbrauch des Antriebsmotors 14 führt.
Eine Reduzierung der Drehzahl n würde aufgrund der bereits
oben beschriebenen Proportionalität von Drehzahl und Fahrgeschwindigkeit
auch zu einer ungewünschten Verringerung der Fahrgeschwindigkeit des
Feldhäckslers 1 führen, welches insbesondere das
synchrone Fahren von Erntemaschine 2 und zugeordnetem Transportfahrzeug
nachteilig behindern würden.
-
Erfindungsgemäß wird
vorgeschlagen, das Betreiben der landwirtschaftlichen Erntemaschine 2 bei
reduzierten Erntegutdurchsatz und konstant vorgebbarer Fahrgeschwindigkeit
mit einer Antriebsmotordrehzahl n zu bewirken, die die benötigte
das erforderliche Drehmoment M aufweisende Antriebsmotorleistung
P zur Verfügung stellt. Bewirkbar ist dies dadurch, dass
die Leistungsabgabe bei vorgegebener Erntefahrgeschwindigkeit in
Motorleistungsstufen LSmax – LS5 erfolgt, wobei die Erntegeschwindigkeit mittels
nicht näher dargestellter Fahrantriebssteuerung, auch Tempomat
genannt, auf einen konstanten Wert gehalten wird. Das in 2 dargestellte
Diagramm der 2 zeigt beispielhaft 6 Motorleistungsstufen
LSmax – LS5 die
angesteuert werden können, in denen der Motor 14,
losgelöst von einem speziellen Typ, seine Leistung P abgibt.
Die Anzahl der Motorleistungsstufen LSmax – LS5 ist variabel und kann somit kleiner insbesondere
aber auch größer sein. Innerhalb der Motorleistungsstufen
LSmax – LS5 ist
jeder Drehzahl n ein nicht näher dargestellter Wert für
ein aufzubringendes Soll-Drehmoment M zugeordnet. Vorteilhaft basiert
das vom Motor 14 bei einer bestimmten Drehzahl n aufzubringende
Soll-Drehmoment M auf Expertenwissen, das beispielhaft durch umfassende
Praxistests ermittelt worden ist, so dass entsprechend der Erntebedingungen
im Erntebetrieb genügend Leistung P und Drehmoment M für
die Bewältigung des Erntegutdurchsatzes vorhanden ist. Erfindungsgemäß sind
diese Werte wiederabrufbar in der Steuer- und Regeleinrichtung 19 hinterlegt.
Um eine signifikante Kraftstoffeinsparung erreichen zu können,
sollten die Motorleistungsstufen LSmax – LS5 nicht zu eng gestuft sein, so dass eine
Motorleistungsstufe LSmax – LS5 wenigstens 10 KW Leistungsdifferenz gegenüber
der nächst tieferen oder höheren Motorleistungsstufe
LSmax – LS5 aufweisen
sollte.
-
Der
Drehzahlbereich K, begrenzt nach oben durch einen oberen Grenzwert
G1 und begrenzt nach unten durch einen unteren
Grenzwert G2, bezeichnet jeweils innerhalb
der Motorleistungsstufen LSmax – LS5 Motorzustände mit gleichem spezifischen
niedrigen Kraftstoffverbrauch, wobei die Kraftstoffverbrauchswerte
zur unteren Drehzahlgrenze G1 hin abnehmen.
Im vorliegenden Beispiel liegt der untere Grenzwert G2 bei
1800 U/min und der obere Grenzwert G1 bei
1900 U/min, wobei der niedrigste spezifische Kraftstoffverbrauch
bei einer Motordrehzahl n von 1800 U/min liegt. Die Annahme anderer
Werte ist denkbar. Dies bedeutet, dass wenn im Falle einer im Volllastbetrieb
arbeitenden Erntemaschine 2 sich die Leistungsabnahme der
Erntemaschine 2 reduziert, so verschiebt sich der Arbeitspunkt
vom Scheitelpunkt zu höheren Drehzahlen. Wird nun mittels
des Motordrehzahlsensors 27 ermittelt, dass der obere Drehzahlgrenze
G1 von 1900 U/min erreicht oder überschritten
ist, so erfolgt ein Signal an die Steuer- und Regeleinrichtung 19,
die automatisch den Motor 14 entlang der Pfeilrichtung
P1 von der höchsten Motorleistungsstufe LSmax in
die nächst tiefere Motorleistungsstufe LS1 schaltet.
Die Motorleistung P ist innerhalb dieser Motorleistungsstufe LS1 aufgrund des niedrigeren aufzubringenden
Soll- Drehmomentes M niedriger, so dass der Arbeitspunkt entlang
der Pfeilrichtung P2 wieder zu einer geringeren Motordrehzahl n
verschoben wird. Aufgrund der vorhandenen an sich bekannten und
deshalb hier nicht näher dargestellten Tempomatsteuerung
kann vom Bediener eine gewünschte konstante Fahrgeschwindigkeit
der Erntemaschine 2 trotz unterschiedlichen Erntegutdurchsatzes
vorgegeben werden. Sollte sich der Erntegutdurchsatz weiterhin vermindern
und die benötigte Leistung P weiter sinken, nimmt auch
nach Umschalten in die Motorleistungsstufe LS1 die Motordrehzahl
weiter zu. Im Fall, dass dann der obere Grenzwert G1 erreicht
bzw. überschritten wird, schaltet die Steuer- und Regeleinrichtung 19 automatisch in
die nächst tiefere Motorleistungsstufe LS2,
wodurch die Motordrehzahl n wieder sinkt bis ein stationärer
Arbeitspunkt erreicht wird. Aufgrund der vorhandenen Tempomatsteuerung
bleibt die Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine jeweils auf den vom
Bediener voreingestellten Wert konstant.
-
Wenn
der Erntegutdurchsatz wieder zunimmt und die abgefragte Leistung
P sich erhöht, verschiebt sich der Arbeitspunkt zu niedrigeren
Motordrehzahlen n. Wird der untere Grenzwert G2,
vorliegend 1800 U/min erreicht oder unterschritten, schaltet die
Steuer- und Regeleinrichtung 19 entlang der Pfeilrichtung
P3 in die nächst höhere Motorleistungsstufe LS1. Mit zunehmenden Erntegutdurchsatz wiederholt
sich dieser Prozess bis zum Erreichen der Motorleistungsstufe LSmax, die den Volllastbetrieb darstellt. Hier
nicht näher dargestellt, weisen in der jeweiligen Motorleistungsstufe
LSmax – LS5 einzelne innerhalb
eines Drehzahlbereichs liegende Motordrehzahlen n das gleiche aufzubringende
Soll-Drehmoment M auf, um ein zu häufiges Umschalten zwischen
den Motorleistungsstufen LSmax – LS5 zu verhindern, welches eine z. T. unangenehme
Geräuschkulisse für den Bediener 28 der
Erntemaschine 2 bedeuten würde, wenn jeder Motordrehzahl
n ein eigener Soll-Drehmomentwert M zugeordnet wäre, welches
aber im Rahmen der Erfindung liegt. Denkbar ist, dass wenn die Erntemaschine
mit sehr geringen Erntegutmengen beaufschlagt wird und die Leistungsabgabe
in der untersten Motorleistungsstufe LS1 erfolgt, dem Bediener 28 über
eine Bedien- und Anzeigeneinheit 20 der Vorschlag unterbreitet
wird, die über die Tempomatfunktion regelbare Erntefahrgeschwindigkeit
zu erhöhen, um eine höhere Auslastung der Erntemaschine
zu erreichen.
-
Um
in besonderen Erntesituationen reagieren zu können, kann
in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung der Bediener 28 mittels
des in der Fahrerkabine 21 angeordneten Bedienelementes 23 das Umschalten
zwischen den Motorleistungsstufen LSmax – LS5 manuell bewirken. In weiterer Ausgestaltung der
Erfindung wird die jeweils aktuelle Motorleistungsstufe LS1–LS5
dem Bediener auf einer Bedien- und Anzeigeeinheit 20 zur
Anzeige gebracht, damit dieser ständig über den
aktuellen Status informiert ist. Zudem ist denkbar, dass die erfindungsgemäße Motorsteuerung
automatisch aktiviert bzw. deaktiviert wird, wenn mittels geeigneter
hier nicht näher erläuterter Sensoren festgestellt
wird, dass die Erntemaschine 2 sich nicht mehr bzw. wieder
im Volllastbetrieb befindet. Denkbar ist zudem, dass dieser Vorgang
manuell vom Bediener 28 über geeignete Bedienelemente 23 aktiviert
bzw. deaktiviert werden kann, so dass der Bediener 28 in
bestimmten Erntesituationen manuell in die Motorsteuerung manuell eingreifen
kann.
-
In 3 ist
die Leistungsanpassung durch Schalten des Antriebsmotors in den
bereits in 2 dargestellten Leistungsstufen
LS bei reduziertem Erntegutdurchsatz beispielhaft anhand eines Ablaufdiagramms 29 dargestellt.
Die X-Achse zeigt ein Zeitfenster von t0 – tx. Die Y-Achse ist in drei Bereiche B1–B3
unterteilt. Der erste Bereich B1 stellt die jeweilige Motordrehzahl
n des sich im Erntebetrieb befindenden Antriebsmotors innerhalb
eines Zeitfensters t0 – tx dar. Entsprechend der vorhergehenden Figuren ist
der Drehzahlbereich K nach oben durch einen oberen Grenzwert G1 und nach unten durch einen unteren Grenzwert
G2 begrenzt und bezeichnet jeweils innerhalb
der in 3 beispielhaft dargestellten zehn Motorleistungsstufen
LS1–LS10 Motorzustände
mit gleichem spezifischen Kraftstoffverbrauch, wobei die Kraftstoffverbrauchswerte
zur unteren Drehzahlgrenze G2 hin abnehmen.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Anzahl der Leistungsstufen
LS1–LS10 und
Leistungsgrenzen G1, G2 einstellbar
sind. Im vorliegenden Beispiel liegt der untere Grenzwert G2 bei 1800 U/min und der obere Grenzwert
G1 bei 1900 U/min, wobei der niedrigste
spezifische Kraftstoffverbrauch bei einer Motordrehzahl n von 1800
U/min liegt. Damit aufgrund von sich ändernden Erntebedingungen
bei reduziertem Erntegutdurchsatz innerhalb des festgelegten Drehzahlbereichs
zwischen 1800 U/min und 1900 U/min auftretende Motordrehzahlschwankungen
keinen Einfluss auf die Erntefahrgeschwindigkeit nehmen, wird die
Erntefahrgeschwindigkeit wie im Bereich B3 dargestellt, mittels Fahrantriebssteuerung,
auch Tempomat genannt, konstant gesteuert, hier beispielhaft auf
einen Wert von ca. 6 km/h. Im Punkt K1 von
Bereich B1 befindet sich der Antriebsmotor beispielhaft in der ersten
Motorleistungsstufe LS1, wobei die Motordrehzahl
des Antriebsmotors die untere Drehzahlgrenze G2 unterschreitet.
Das Unterschreiten der unteren Motordrehzahlgrenze G2 bewirkt
nun, dass innerhalb einer nicht näher definierten kurzen
Zeitspanne t der Antriebsmotor schnell in die jeweils nächst
höhere Leistungsstufe LS2–LS10 hochgeschaltet wird, um konsequent ein
weiteres Absinken der Motordrehzahl n des Antriebsmotors unterhalb
der festgelegten unteren Drehzahlgrenze G2 zu
vermeiden, welches zum Abwürgen des Antriebsmotors führen
würde. Die Zeitspanne t für das jeweilige Hochschalten
in die jeweils nächst höhere Motorleistungsstufe
LS2–LS10 ist
variabel und kann vom Bediener über eine hier nicht näher
dargestellte Bedien- und Anzeigeneinheit in eine nicht dargestellte
Steuer- und Regeleinheit wiederabrufbar hinterlegt werden. Vorliegend
ist der Antriebsmotor bis in die Motorleistungsstufe LS9 hoch
geschaltet worden, damit der Antriebsmotor den erforderlichen Leistungsbedarf
innerhalb eines kraftstoffsparenden Drehzahlbereichs K zur Verfügung stellen
kann. Nach dem erforderlichen schnellen Hochschalten des Antriebsmotors
in die Leistungsstufe LS9 ist die Leistungsanforderung
an den Antriebsmotor jedoch nach Ablauf einer weiteren Zeitspanne
t wieder geringer, so dass die Motordrehzahl n die obere Motordrehzahlgrenze
G1 im Punkt K2 überschreitet,
was wiederum zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch des
Antriebsmotors führt. Entsprechend wird der Antriebsmotor
nun in die jeweils nächst tiefere Motorleistungsstufe LS8 – LS1 geschaltet,
bis die Motordrehzahl n wieder die obere Drehzahlgrenze G1 unterschreitet
hat. Dabei erfolgt das Herunterschalten in die jeweils tiefere Motorleistungsstufe
LS8 – LS1 in
einem gegenüber dem Hochschaltvorgang längerem
Zeitintervall, um starke unter Umständen für den
Bediener unangenehme Drehzahlschwankungen des Antriebsmotors zu
vermeiden.
-
Es
liegt im Rahmen des Könnens des Fachmanns die beschriebene
landwirtschaftliche Erntemaschine in nicht dargestellter Weise abzuwandeln, um
die beschriebenen Effekte abzuwandeln, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
-
- 1
- Selbstfahrender
Feldhäcksler
- 2
- Landwirtschaftliche
Erntemaschine
- 3
- Vorsatzgerät
- 4
- Erntegut
- 5
- Einzugs-
und Vorpresswalzen
- 6
- Häckseltrommel
- 7
- Häckselmesser
- 8
- Gegenschneide
- 9
- Nachzerkleinerungseinrichtung
- 10
- Nachbeschleuniger
- 11
- Auswurfkrümmer
- 12
- Auswurfkrümmerklappe
- 13
- Antriebsriemen
- 14
- Dieselmotor
- 15
- Antriebseinheit
- 16
- Spanneinrichtung
- 17
- Spannrolle
- 18
- CAN-Bus
- 19
- Steuer-
und Regeleinrichtung
- 20
- Bedien-
und Anzeigeneinheit
- 21
- Fahrerkabine
- 22
- Fahrhebel
- 23
- Bedienhebel
- 24
- Eingabe-
und Anzeigeneinheit
- 25
- Motorkennlinie
- 26
- Abregelkennlinie
- 27
- Motordrehzahlsensor
- 28
- Bediener
- 29
- Ablaufdiagramm
- n
- Motordrehzahl
- M
- Drehmoment
- P
- Motorleistung
- LSmax – LS1
- Motorleistungsstufen
- K
- Drehzahlbereich
- K1
- Schnittpunkt
- K2
- Schnittpunkt
- G1
- Oberer
Grenzwert
- G2
- Unterer
Grenzwert
- P1
- Pfeilrichtung
- P2
- Pfeilrichtung
- P3
- Pfeilrichtung
- FR
- Fahrtrichtung
- B1–B3
- Bereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19921466 [0005]
- - EP 1609349 [0006]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - SAE J1939 [0020]
- - SAE J1939 [0027]